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7546689
https://de.wikipedia.org/wiki/Einzelk%C3%A4mpfer%20%28Dokumentarfilm%29
Einzelkämpfer (Dokumentarfilm)
Einzelkämpfer ist ein deutscher Dokumentarfilm von Sandra Kaudelka (* 1977) aus dem Jahr 2013, den die Filmemacherin als Abschlussarbeit ihres Regie-Studiums an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin drehte. Er porträtiert vier in der damaligen DDR erfolgreiche Sportler: Brita Baldus, Europameisterin im Wasserspringen Udo Beyer, Olympiasieger im Kugelstoßen Ines Geipel, Ex-Leichtathletik-Weltrekordlerin in einer 4-mal-100-Meter-Staffel Marita Koch, im 400-Meter-Lauf Olympiasiegerin und Inhaberin eines fast 30 Jahre alten, noch bestehenden Leichtathletik-Weltrekords (erzielt 1985); im Film mit ihrem Trainer und Ehemann Wolfgang Meier dargestellt. Der Film hatte seine Premiere am 15. Februar 2013 in der Rubrik Perspektive Deutsches Kino der 63. Internationalen Filmfestspiele Berlin, wo er auch unter dem englischen Titel I will not lose beschrieben wurde. Auf der Premiere waren die Porträtierten mit Ausnahme von Udo Beyer zugegen. Im Film beschreibt und erfragt die Regisseurin, woher in der DDR sportliche Talente die Motivation nahmen, um bis zur Weltspitze vorzudringen. Dabei geht sie von ihrer eigenen Situation aus, als sie als Leistungssportlerin im Wasserspringen in die Zeit des Zusammenbruchs der DDR geriet. Im letzten Teil greift der Film das staatlich verordnete Doping im DDR-Leistungssport auf. Unter anderem bekennt sich Udo Beyer vor der Kamera dazu, verbotene Mittel zur Leistungssteigerung eingenommen zu haben. Ines Geipel, die nach dem Ende der DDR als scharfe Kritikerin des Doping-Systems der DDR bekannt wurde, beschreibt die Geschichte einer geplanten Flucht in den Westen und die brutale Reaktion nach Bekanntwerden ihres Vorhabens. Dabei wurden während einer Blinddarm-Operation die inneren Organe der Sportlerin vorsätzlich verletzt, um sie "auf Eis zu legen." Weblinks Darstellung auf der Homepage der Berlinale (dt.); Berlinale-Katalogseite (dt., engl., PDF-Datei; 143 kB) Seite zum Film auf der Homepage der Produktions-Firma Lichtblick Media Einzelnachweise Filmtitel 2013 Deutscher Film Doping in der DDR Filmporträt Leichtathletik Wasserspringen
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https://de.wikipedia.org/wiki/Helmuth%20Gericke
Helmuth Gericke
Helmuth Fritz Paul Gericke (* 7. Mai 1909 in Aachen; † 15. August 2007 in Freiburg im Breisgau) war ein deutscher Mathematiker und Mathematikhistoriker. Leben Von 1926 bis 1931 studierte er die Fächer Physik und Mathematik an den Universitäten von Greifswald, Marburg und Göttingen. Im Jahre 1931 erlangte er die Promotion mit dem Thema Über den Volta-Effekt. Im Jahre 1934 wurde er bei Wilhelm Süss in Freiburg im Breisgau Assistent. Bei ihm errang er auch im Jahre 1941 die Habilitation über eine Arbeit zur Reinen Mathematik. Nach 1945 half er Süss, das Mathematische Forschungsinstitut Oberwolfach weiter zu betreiben. Sein Interesse an der Geschichte der Mathematik wurde durch die Arbeiten von Joseph Ehrenfried Hofmann geweckt, dem er in Oberwolfach in den Jahren 1945 und 1946 begegnet war. In Freiburg begann er 1947, Vorlesungen über Themen zur Geschichte der Mathematik abzuhalten. Dort erhielt er auch eine Unterstützung durch Heinrich Behnke, die es ihm ermöglichte, seine Arbeiten zu veröffentlichen. Im Jahre 1952 wurde er zum außerplanmäßigen Professor an der Universität Freiburg ernannt. Einen Ruf an die Universität München nahm er im Jahre 1963 an, wo er als erster Dozent Professor für die Geschichte der Naturwissenschaften angestellt wurde. Dort gründete er das Institut für Geschichte der Naturwissenschaften. Gegen seinen geäußerten Willen wurde er 1964 zum stellvertretenden Vorsitzenden der Deutschen Gesellschaft für Geschichte der Medizin, Naturwissenschaft und Technik gewählt. Im Jahre 1977 wurde er emeritiert. Seine fachliche Beschäftigung begann er mit den Themen zur Differentialgeometrie und zum Körper der Komplexen Zahlen. Danach widmete er sich ab 1947 den Themen der Geschichte der Mathematik, zu denen er auch einige Bücher veröffentlichte. Schwerpunkte waren die Entwicklung der Mathematik des antiken Griechenlands und der Mathematik im 19. Jahrhundert. Schriften Über den Volta-Effekt. Roßteutscher, Coburg 1932, (Greifswald, Universität, Dissertation, 1932). Einige kennzeichnende Eigenschaften des Kreises. In: Mathematische Zeitschrift. Bd. 40, 1936, S. 417–420, . Über die größte Kugel in einer konvexen Punktmenge. In: Mathematische Zeitschrift. Bd. 40, 1936, S. 317–320, . Zur Arbeit von P. Ganapathi: „A Note on the Oval“. In: Mathematische Zeitschrift. Bd. 40, 1936, S. 201, . Über eine Ungleichung für gemischte Volumina. In: Deutsche Mathematik. Bd. 2, 1937, S. 61–67. Über ein Konvexitätskriterium. In: Mathematische Zeitschrift. Bd. 43, 1938, S. 110–112, . Stützbare Bereiche in komplexer Fourier-Darstellung. In: Deutsche Mathematik. Bd. 5, 1940, S. 279–299. Algebraische Betrachtungen zu den Aristotelischen Syllogismen. In: Archiv der Mathematik. Bd. 3, Nr. 6, 1952, S. 421–432, . Einige Grundgedanken der modernen Algebra. In: Physikalische Blätter. Bd. 8, Nr. 9, 1952, S. 392–396, . Über den Begriff der algebraischen Struktur. In: Archiv der Mathematik. Bd. 4, Nr. 3, 1953, S. 163–171, . Zur Geschichte der Mathematik an der Universität Freiburg i. Br. (= Beiträge zur Freiburger Wissenschafts- und Universitätsgeschichte. 7, ). Albert, Freiburg im Breisgau 1955, . Theorie der Verbände (= BI-Hochschultaschenbücher. 38/38a, ). Bibliographisches Institut, Mannheim 1963. Die Entwicklung physikalischer Grundbegriffe bei den Griechen. In: Mathematisch-physikalische Semesterberichte. Neue Folge Bd. 11, Nr. 2, 1965, , S. 144–162. als Herausgeber mit Kurt Vogel: Simon Stevin: De Thiende. Das erste Lehrbuch der Dezimalbruchrechnung nach der holländischen und der französischen Ausgabe von 1585 (= Ostwalds Klassiker der exakten Wissenschaften. Neue Folge Bd. 1). Übersetzt und erläutert. Akademische Verlags-Gesellschaft, Frankfurt am Main 1965. Aus der Chronik der Deutschen Mathematiker-Vereinigung. In: Jahresbericht der Deutschen Mathematiker-Vereinigung. Bd. 68, 1966, S. 46–74, (online; auch als ergänzter Nachdruck 1980). Geschichte des Zahlbegriffs (= BI-Hochschultaschenbücher. 172/172a). Bibliographisches Institut, Mannheim u. a. 1970. als Herausgeber: 50 Jahre GAMM (= Ingenieur-Archiv. Bd. 41, Beiheft, 1972, ). Springer, Berlin 1972, (online; GAMM = Gesellschaft für Angewandte Mathematik und Mechanik). Mathematik in Antike und Orient. Springer, Berlin u. a. 1984, ISBN 3-540-11647-8. Mathematik im Abendland. Von den römischen Feldmessern bis zu Descartes. Springer, Berlin u. a. 1990, ISBN 3-540-51206-3. Mathematik in Antike, Orient und Abendland. 7. Auflage, Sonderausgabe in 1 Band. Fourier, Wiesbaden 2003, ISBN 3-925037-64-0 (Die Bände von 1984 und 1990 in einem Band). Literatur Menso Folkerts, Uta Lindgren (Hrsg.): Mathemata. Festschrift für Helmuth Gericke (= Boethius. 12). Steiner, Stuttgart 1985, ISBN 3-515-04324-1. Referenzen Menso Folkerts: Nachruf für Helmuth Gericke. In: mathe-lmu.de. Nr. 17, 2008, , S. 9–10, (Digitalisat). Siegfried Gottwald, Hans-Joachim Ilgauds, Karl-Heinz Schlote: Lexikon bedeutender Mathematiker. Bibliographisches Institut, Leipzig 1990, ISBN 3-323-00319-5. Weblinks Mathematiker (20. Jahrhundert) Mathematikhistoriker Hochschullehrer (Ludwig-Maximilians-Universität München) Deutscher Geboren 1909 Gestorben 2007 Mann
747001
https://de.wikipedia.org/wiki/Patricia%20Neske
Patricia Neske
Patricia Neske (* 19. Oktober 1966 in Harbor City, Kalifornien, USA) ist eine deutsche Eiskunstläuferin. Die Eltern von Patricia Neske, Horst und Ingrid Neske, wanderten in die USA aus. Wegen des Eiskunstlaufens kam Patricia Neske nach Deutschland zurück. Sie startete für die Düsseldorfer EG und trainierte in Oberstdorf/Bayern bei Peter Jonas. In Oberstdorf absolvierte sie eine Banklehre. 1992 beendete sie ihre aktive Eiskunstlaufkarriere. Sie kehrte anschließend wieder nach Kalifornien zurück und studierte dort. Erfolge Olympische Spiele 1992 – 13. Rang Weltmeisterschaft 1985 – 12. Rang 1986 – nicht teilgenommen 1987 – nicht teilgenommen 1988 – nicht teilgenommen 1989 – 4. Rang 1990 – 7. Rang 1991 – 9. Rang 1992 – 10. Rang Europameisterschaft 1985 – 8. Rang 1986 – nicht teilgenommen 1987 – nicht teilgenommen 1988 – nicht teilgenommen 1989 – 3. Rang 1990 – 5. Rang 1991 – 5. Rang 1992 – 3. Rang Deutsche Meisterschaften 1985 – 2. Rang 1989 – 2. Rang 1990 – 1. Rang 1991 – 2. Rang (erste Deutsche Meisterschaft nach der Wiedervereinigung) 1992 – 2. Rang Weblinks Fotopage in der Eiskunstlauf-Ecke Eiskunstläufer (Deutschland) Olympiateilnehmer (Deutschland) Teilnehmer der Olympischen Winterspiele 1992 Deutscher Meister (Eiskunstlauf) Deutscher Geboren 1966 Frau
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https://de.wikipedia.org/wiki/Frederick%20Merrill
Frederick Merrill
Frederick James Hamilton Merrill (* 30. April 1861 in New York City; † 29. November 1916 in Los Angeles) war ein US-amerikanischer Geologe. Merrill studierte an der Columbia University (Columbia School of Mines) mit dem Bachelor-Abschluss 1885, arbeitete dann für den New Jersey Geological Survey und wurde 1890 an der Columbia School of Mines promoviert. 1890 wurde er Assistenz-Direktor und 1894 Direktor (als Nachfolger von James Hall) des New York State Museum in Albany (New York). Außerdem war er ab 1898 Staatsgeologe von New York. In seiner Zeit als Museumsdirektor koordinierte er Ausstellungen von New Yorker Seite bei der Weltausstellung in Chicago 1892, bei der Buffalo Expedition 1901 und der St. Louis Exposition 1904. 1904 gab er seine Position am New York State Museum auf und wurde beratender Bergbau-Geologe und Ingenieur in New York City, ab 1907 in Arizona und ab 1913 in Kalifornien in Los Angeles. 1901 veröffentlichte er eine geologische Karte im Maßstab 1:760.321 (1 inch to 12 miles) des Staates New York. Er veröffentlichte verschiedene Aufsätze im Bulletin des New York State Museum, darunter Salt and Gypsum Industries in New York (1893), Mineral Resources of New York (1896), Road materials and road building in New York (1897) und Natural history museums of the United States and Canada (1903). Er war mit Winifred Edgerton Merrill verheiratet, mit der er vier Kinder hatte. Sie blieb in New York, als ihr Mann nach Arizona und Kalifornien ging. Literatur Charles Peter Berkey: Memorial of Frederick James Hamilton Merrill [1861-1916]. Geological Society of America Bulletin, March 1, 1931, v. 42, no. 1, p. 165–171. Judy Green, Jeanne LaDuke, Pioneering Women in American Mathematics: The Pre-1940´s Ph.D.´s, American Mathematical Society 2009, S. 247 Biographien der Direktoren des New York State Museum Weblinks Kurze Biographie Geologe (19. Jahrhundert) Geologe (20. Jahrhundert) US-Amerikaner Geboren 1861 Gestorben 1916 Mann
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https://de.wikipedia.org/wiki/Keppel%20%28westf%C3%A4lisches%20Adelsgeschlecht%29
Keppel (westfälisches Adelsgeschlecht)
Die Herren von Keppel waren ein westfälisches Adelsgeschlecht. Die hier behandelten Herren von Keppel sind von den niederländisch-westfälischen Herren von Keppel zu Burg Keppel zu unterscheiden. Geschichte Das Geschlecht stellte Burgmänner auf Burg Nienborg in Nienborg, einem Dorf in der Gemeinde Heek im westlichen Münsterland. Die Familie soll mit denen von Langen, die das gleiche Wappen führten, eines Stammes sein. Die Herren von Keppel war insbesondere im Münsterland begütert, u. a. Blick (urkundl. 1579) im Kirchspiel Wüllen sowie Kiskamp im Kirchspiel Wessum, beide Kreis Ahaus. 1475 wurde Ritter Gert von Keppel nach dem Tod von Goswin Reck vom Herzog von Kleve mit dem Hof Gahlen und dem klevischen Erbmarschallamt belehnt. Gert von Keppel war ein Sohn von Hermann von Keppel und Margaretha von Merveldt, Erbtochter des Hermann von Merveldt zu Haus Weddern. Ein Bruder Hermanns, Heinrich von Keppel, war Domherr und Offizial in Münster. Das Geschlecht erlosch im Mannesstamm dem Tod von Heidenreich Ludwig Otto von Keppel am 16. August 1727. Persönlichkeiten Friedrich von Keppel († 1566), Domherr in Münster Heinrich von Keppel, Vizedominus und Domherr in Münster Hermann von Keppel (Keppele), 1417 Amtmann zu Dülmen Hermann von Keppel, Domherr und Domscholaster in Münster Johann von Keppel († 1586), Domherr in Münster Wappen Blasonierung: In Gold 4 oder 5 schrägbalkenförmig gestellte rote Wecken. Auf dem rot-golden bewulsteten Helm ein ovales goldenes Schirmbrett mit der Weckenreihe, vor einem goldenen Kreuz, dessen Enden oben und seitwärts mit goldenen Pfauenfedern in zwei Reihen besteckt sind. Die Helmdecken sind rot-golden. Der oben genannte Gert von Keppel führte ein Wappen, das die Wappen seiner Eltern, d. h. das Keppel´sche und das Merveldt´sche Wappen, vereinte. Literatur Anton Fahne: Geschichte der westphälischen Geschlechter, 1858, S. 242 (mit Stammtafel). Ernst Heinrich Kneschke: Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon. Band 5 (Kalb–Loewenthal), Friedrich Voigt’s Buchhandlung, Leipzig 1864, S. 66. Leopold von Ledebur: Adelslexicon der Preußischen Monarchie. Band 1: A–K, Berlin 1855, S. 424. Max von Spießen: Wappenbuch des Westfälischen Adels, Band 1, Görlitz 1901–1903, S. 29; Band 2, Görlitz 1903, Tafel 72. Einzelnachweise Westfälisches Adelsgeschlecht
8396344
https://de.wikipedia.org/wiki/Canon%20EOS%207D%20Mark%20II
Canon EOS 7D Mark II
Die Canon EOS 7D Mark II ist eine digitale Spiegelreflexkamera des japanischen Herstellers Canon, die im November 2014 als Nachfolger der EOS 7D in den Markt eingeführt wurde. Technische Merkmale Die Kamera erlaubt eine Serienbildrate von 10 Bildern pro Sekunde sowie Videos in 1080p-Auflösung mit bis zu 60 Bildern/s. Der Autofokus regelt dabei die Bildschärfe auch während einer Videoaufzeichnung nach (kein Videoautofokus bei 1080p und 50 bzw. 60 Bildern/s). Die Kamera wurde neu konstruiert, basiert jedoch technologisch teilweise auf dem Modell EOS-1D X. Die Kamera hat im Weiteren folgende Merkmale: APS-C-CMOS-Bildsensor kontinuierliches Aufnehmen von 10 Bildern pro Sekunde ISO 100–16.000 (erweiterbar über Sonderfunktion auf 51.200) integrierte Sensorreinigung kompatibel mit allen EF-/EF-S-Objektiven und EX-Speedlite-Blitzen (mit integriertem Transmitter) 65 Autofokus-Kreuzsensoren (mittiger Sensor als Doppelkreuz-Sensor, empfindlich bis -3LW) EOS iTR AF (Al-Servo Verfolgung unter Berücksichtigung von Farb-, Entfernungs- und Gesichtsinformationen) staub- und spritzwassergeschütztes Gehäuse wechselbare Mattscheibe; in zwei Ausführungen erhältlich Belichtungsmessung mit 150.000-Pixel-Messsensor (RGB + IR) mit Flacker-Erkennung Leise Aufnahmemodi für Einzel- und Serienbild Anschlüsse für externes Mikrofon und Kopfhörer drei "Custom"-Speicherplätze (C1 … C3) zur schnellen Anpassung der Kamera HDMI-Ausgang mit unkomprimiertem Signal (4:2:2) Servo-Autofokus für Videoaufnahme (nicht bei 1080p und 50 bzw. 60 fps) integrierter GPS-Empfänger, Kompass HDR-Modus Nutzung sowohl von CompactFlash-Karten als auch SD-, SDHC- oder SDXC-Speicherkarten in zwei unabhängigen Steckplätzen 2 × DIGIC-6-Prozessor Weblinks Offizielle Seite von Canon Deutschland Einzelnachweise Eos 0007D Mark II Canon Eos 0007D Mark II
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https://de.wikipedia.org/wiki/Laurens%20County
Laurens County
Laurens County ist der Name folgender Countys in den Vereinigten Staaten: Laurens County (Georgia) Laurens County (South Carolina)
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https://de.wikipedia.org/wiki/Movimento%20para%20a%20Democracia%20%28Kap%20Verde%29
Movimento para a Democracia (Kap Verde)
Movimento para a Democracia (MpD) (deutsch: Bewegung für Demokratie) ist eine mehr oder weniger liberale Partei in Kap Verde. Sie stellte die Regierung von 1991 bis 2001. Die MPD wurde am 14. März 1990 gegründet und hielt ihre erste Versammlung im November desselben Jahres ab. Sie gewann die ersten Wahlen nach dem Ende der Einparteienherrschaft auf Kap Verde mit mehr als zwei Dritteln der Sitze in der Nationalversammlung. In dieser Übergangszeit befasste sich die MpD mit der Beseitigung des Artikels 4 der 1980er kapverdischen Verfassung, der das Einparteiensystem festlegte. Die MPD brachte einen Zeitplan für die Übergangsperiode mit auf den Weg. The MpD ist eine Mitte-rechts-Partei und favorisiert Freihandel, eine Öffnung in der Wirtschaftspolitik und stärkere Zusammenarbeit mit internationalen Organisationen wie der WTO und ECOWAS. Während die MpD sich ihrer stärksten Unterstützung auf den Inseln Barlavento erfreut, gewann sie auch zunehmenden Zuspruch in den kleineren Städten der Sotavento-Gruppe, z. B. Mosteiros, Calheta, Assomada und Tarrafal. Es heißt, die römisch-katholische Kirche auf Kap Verde ziehe die MpD vor gegenüber der herrschenden PAICV. Die Politik der MpD, vielfach wahrgenommen als zerstörerisch für die traditionelle lokale Landwirtschaft, hat größeren Zuspruch in agrarisch bestimmten Gegenden verhindert wie um Santa Cruz, São Filipe und São Miguel. Bei der Präsidentschaftswahl am 11. und 25. Februar 2001 wurde Carlos Alberto Wahnon de Carvalho Veiga, der im ersten Wahlgang 45,83 % der Stimmen erhalten hatte, äußerst knapp im zweiten Wahlgang vom PAICV-Kandidaten Pedro Pires mit nur 12 Wählerstimmen Unterschied geschlagen. In der Parlamentswahl am 22. Januar 2006 erhielt die Partei 44,02 % der Wählerstimmen und 29 von 72 Sitzen in der Nationalversammlung. In der Präsidentschaftswahl vom 12. Februar 2006 wurde Carlos Veiga neuerlich von Pedro Pires geschlagen, bei einem Stimmenanteil von 49,02 % zu 50,98 %. In der Präsidentschaftswahl 2011 gelang Jorge Carlos Fonseca der Sieg. Weblinks Website der Movimento para a Democracia Liberale Partei Partei (Kap Verde) Gegründet 1990
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https://de.wikipedia.org/wiki/Albert%20Brinckmann
Albert Brinckmann
Albert Gideon Brinckmann (* 13. September 1877 in Hamburg; † 2. Februar 1924 ebenda) war ein deutscher Kunsthistoriker. Leben und Wirken Albert Brinckmann war der Sohn des Direktors des Hamburger Museums für Kunst und Gewerbe Justus Brinckmann (1843–1915) und seiner zweiten Frau Maria Pia Adele von Froschauer (1848–1899), einer Tochter des österreichischen Juristen und Landeshauptmanns von Vorarlberg Sebastian von Froschauer. Carlotta Brinckmann war seine Schwester, Maria Brinckmann und Wolfgang Brinckmann seine Halbgeschwister aus der ersten Ehe von Justus Brinckmann. Seit seiner Jugend war er auf einem Auge blind. Nach dem Studium der Kunstgeschichte, Klassischen Archäologie und Geschichte in Bonn, München, Berlin und Heidelberg von 1897 bis 1902 war er zunächst als „wissenschaftlicher Hilfsarbeiter“ an verschiedenen Museen in Köln, und Berlin tätig. 1907 wurde er an der Universität Heidelberg promoviert. Von 1906 bis 1909 war er Direktorialassistent am Landesgewerbemuseum Stuttgart. Zum 1. April 1909 wurde Brinckmann wissenschaftlicher Assistent am Kestner-Museum in Hannover unter dem Direktor Wilhelm Behncke. Zum 1. April 1912 wurde er als dessen Nachfolger zum Museumsdirektor ernannt. Zum 1. März 1920 kündigte er nach langanhaltenden Streitigkeiten mit dem ehemaligen Stadtdirektor Heinrich Tramm um die Ausrichtung des Museums. Nach dem Ausscheiden aus dem Amt war Brinckmann bis zu seinem Tod wenig erfolgreich im Berliner Kunsthandel tätig. Er starb in Folge einer Geisteskrankheit bereits 1924 und wurde in der Familiengrabstätte auf dem Hamburger Friedhof Ohlsdorf im Planquadrat Z 11 an der Norderstraße beigesetzt. Brinckmann interessierte sich insbesondere für die Kunst der Gegenwart, was sich vor allem in den von ihm gemeinsam mit seinem Assistenten Paul Erich Küppers konzipierten Sonderausstellungen ausdrückte. Diese Vorliebe für die Moderne, die auch bei anderen Kunstliebhabern in Hannover auf Sympathie stieß, führte schließlich am 10. Juni 1916 zur Gründung der Kestner-Gesellschaft. Schriften Die praktische Bedeutung der Ornamentstiche für die deutsche Frührenaissance. Heitz, Straßburg 1907 (Dissertation; Digitalisat). Literatur Michael Reinbold: Die wissenschaftlichen Leiter des Museums. In: Ulrich Gehrig (Hrsg.): 100 Jahre Kestner-Museum Hannover. 1889–1989. Kestner-Museum, Hannover 1989, ISBN 3-924029-14-8, S. 34–66, bes. S. 41–44 (mit Bild). Karin Orchard: »Die Kunst an der Leine«. Albert Gideon Brinckmann und das Kestner-Museum. In: Karin Orchard (Hrsg.): RevonnaH. Kunst der Avantgarde in Hannover 1912–1933. Snoeck, Köln 2017, ISBN 978-3-86442-225-6, S. 34–49 (mit Bild). Anmerkungen Kunsthistoriker Wissenschaftlicher Mitarbeiter des Museums August Kestner Museumsleiter Deutscher Geboren 1877 Gestorben 1924 Mann
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https://de.wikipedia.org/wiki/IC%202995
IC 2995
IC 2995 ist eine Balken-Spiralgalaxie vom Hubble-Typ SBc im Sternbild Hydra südlich der Ekliptik. Sie ist schätzungsweise 74 Millionen Lichtjahre von der Milchstraße entfernt und hat einen Durchmesser von etwa 70.000 Lichtjahren. Gemeinsam mit vier weiteren Galaxien bildet sie die NGC 4105-Gruppe (LGG 270). Das Objekt wurde am 30. Dezember 1898 von Lewis Swift entdeckt. Weblinks SIMBAD Astronomical Database Aladin Lite Einzelnachweise Balkenspiralgalaxie
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https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%93scar%20de%20Lemos
Óscar de Lemos
Óscar de Sousa Lemos (* 1906 in Viana do Castelo; † 10. Dezember 1954 in Lissabon) war ein portugiesischer Schauspieler. Werdegang Er besuchte das Lissabonner Lyzeum Gil Vicente, ging dann aber vorzeitig von der Schule ab, um Geschäftsmann zu werden. Er bewegte sich in der Bohème der Hauptstadt und sang im humoristischen Orquestra Aldrabófona, das in der Hochphase der Radiounterhaltung in den 1930er Jahren einigen Erfolg im Rádio Clube Português hatte. Dort lernte er den Regisseur Jorge Brum do Canto kennen, der ihn für seinen Film A Canção da Terra engagierte. Seine Darstellung erregte einige Aufmerksamkeit und er erhielt fortan einige Rollen im aufkommenden Portugiesischen Film. Anfang der 1940er Jahre wandte er sich auch dem Revuetheater zu. 1940 trat er in Ora Vai Tu!... im Teatro Maria Vitória auf, 1941 folgte O Jogo da Laranjinha im Teatro da Trindade. Ab 1945 spielte er im Spanischen Kino, wandte der Schauspielerei 1946 aber den Rücken und widmete sich fortan wieder seinem Unternehmen. 1954 starb er überraschend. Rezeption Der gutaussehende und Lebensfreude ausstrahlende Lemos bestach durch seine Präsenz und seine kraftvollen, dabei gelegentlich auch komischen Darstellungen. Trotz seiner kurzen Karriere blieb er als Titelheld in João Ratão (1940) und seinen meist sympathischen, singenden Hauptrollen in anderen Erfolgsfilmen der Hochzeit des Portugiesischen Films in Erinnerung, insbesondere in einigen bis heute populären Comédias portuguesas. Filmografie 1938: A Canção da Terra, Regie: Jorge Brum do Canto 1938: A Hora H, Regie: Jorge Brum do Canto 1939: Aldeia da Roupa Branca, Regie: Chianca de Garcia 1940: João Ratão, Regie: Jorge Brum do Canto 1941: Porto de Abrigo, Regie: Adolfo Coelho 1943: Amor de Perdição, Regie: António Lopes Ribeiro 1944: A Menina da Rádio, Regie: Arthur Duarte 1945: A Noiva do Brasil, Regie: Santos Mendes 1945: Cero en conducta, Regie: Fyodor Ozep, José María Téllez 1946: Un ladrón de guante blanco, Regie: Ricardo Gascón 1946: Es peligroso asomarse al exterior , Regie: Arthur Duarte, Alejandro Ulloa (sr.) Weblinks Siehe auch Portugiesischer Film Einzelnachweise Filmschauspieler Portugiese Geboren 1906 Gestorben 1954 Mann
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https://de.wikipedia.org/wiki/Rensmann
Rensmann
Rensmann ist der Familienname folgender Personen: Lars Rensmann (* 1970), deutscher Politikwissenschaftler Nicole Rensmann (* 1970), deutsche Schriftstellerin im Genre der phantastischen Literatur Sophie Rensmann (* 1997), deutsche Tennisspielerin der Special Olympics
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https://de.wikipedia.org/wiki/Ansitz%20Rofenstein
Ansitz Rofenstein
Der Ansitz Rofenstein befindet sich in der Stadt Imst des Bundeslandes Tirol (Stadtplatz 1). Heute ist in dem Gebäude die Bezirkshauptmannschaft von Imst untergebracht. Geschichte 1266 vererbte Konradin, der letzte legitime männliche Erbe aus der Dynastie der Staufer seinem Stiefvater Meinhard II. von Tirol dieses Gebiet. 1296 wird erstmals der Turm zu Imst erwähnt. Der Turm dürfte mit der Errichtung des Gerichtsbezirks Imst durch Graf Meinhard II. von Görz-Tirol im Zusammenhang stehen. Dieses Hochgericht umfasste den Bereich zwischen St. Petersberg bis zum Arlberg, ebenso das Pitz- und das Gurgltal. Von 1298 sind Rechnungen des Imster Richters Christanus erhalten, der Turm war vermutlich von einer Ringmauer umschlossen. Es wird auch von Baumaterial ad domum Vmst propre turrim gesprochen, d. h. es muss ein Wohnhaus (Palas) bei dem Turm gegeben haben. Zu Beginn des 14. Jahrhunderts wird der Turm auch als castrum bezeichnet. 1377 wird ein turen auf dem Rofen genannt. Das Gebäude wurde immer als Sitz des Gerichts verwendet. Das hinderte die Landesfürsten aber nicht daran, bei Geldnot die Gerichtsburg zu verpfänden. So war zwischen 1311 und 1313 eine Gattin von König Heinrich von Böhmen Pfandinhaberin. Nach 1360 war sie an die Herren von Rottenburg verpfändet. 1372 löste die gemaine ze Vmst die Burg für den Landesfürsten Herzog Leopold III. von Österreich ein, der dafür Imst für drei Jahre von den Steuern befreite. 1385–1396 war die Burg als Pfand dem Hans von Egelsen verschrieben und ab 1445 dem Gerwig von Rotenstein. 1448 gehörte Imst zum Wittum der Eleonore von Schottland (Gattin von Herzog Sigismund der Münzreiche) und 1484 zum Heiratsgut von dessen zweiter Gattin Katharina von Sachsen. König Maximilian I. löste 1496 das Gericht zurück und verpfändete es 1498 an die Brüder Jakob und Simon Tänzl. Diese investierten größere Summen in den Ausbau der Burg. Nach 1552 gaben die Tänzl ihr Imster Pfand auf und die Burg gelangte 1555 an Christoph Weitmoser. Dessen Nachfolger war bis 1570 Georg Fieger von Hirschberg, dann die Brüder Christoph und Karl Schurf (1579–1588), Franz Karl von Grünberg (1614) und Johann Travers zu Ortenburg (1653). 1682 wurden Schloss und Grundherrschaft Imst durch Hieronymus Bernhard Ferrari Graf d’Occhieppo erworben. In dieser Familie verblieb das Schloss bis 1824. Bereits 1683 wurde mit dem Umbau der Anlage nach Plänen von Gallus Appeller d. J. zu einem vierflügeligen Barockschloss begonnen. Seit dem späten 18. Jahrhundert wurde das Schloss als Rofenstein bezeichnet. 1822 zerstörte ein Brand das Schloss großteils. Nach 1824 wurde es im nüchternen Ingenieursstil umgestaltet. Seit 1868 ist hier das Amt der Bezirkshauptmannschaft untergebracht. Ansitz Rofenstein heute Das Anwesen bildet die östliche Begrenzung des Stadtplatzes von Imst. Es ist eine dreigeschossige, quadratische Vierflügelanlage mit Walmdach. Gegen Osten fällt das Gelände steil zum Malchbach ab. Hier musste schon im 16. Jahrhundert der Bau mit einer Mauer gestützt werden. Der einst vorhandene und völlig frei stehende Bergfried wurde nach dem Brand von 1822 bis auf drei Geschosse abgetragen. Die Mauerstärke beträgt 1,7 bis 2,0 m auf. Die ehemalige Ringmauer ist heute in die Außenmauer des Amtsgebäudes (Mauerstärken bis 1,5 m) einbezogen. Der einstige Palas ist im Südtrakt des Gebäudes zu lokalisieren. Eine ehemals vorhandene (1579) und dem hl. Andreas geweihte Kapelle verschwand beim Neubau des Amtsgebäudes im 19. Jahrhundert. Nur die im Osten hervortretende Apsis erinnert noch daran. Die mittelalterliche Burg wurde im 19. Jahrhundert völlig in den Neubau eingebaut und ist heute von außen nicht mehr zu erkennen. 1997 fand eine Generalrenovierung durch die Republik Österreich statt. Literatur Weblinks Einzelnachweise Ansitz Rofenstein Burg in Tirol Baudenkmal (Tirol) Kultur (Imst) Rofenstein
1005922
https://de.wikipedia.org/wiki/STS-66
STS-66
STS-66 (englisch Space Transportation System) ist eine Missionsbezeichnung für den US-amerikanischen Space Shuttle Atlantis (OV-104) der NASA. Der Start erfolgte am 3. November 1994. Es war die 66. Space-Shuttle-Mission und der 13. Flug der Raumfähre Atlantis. Mannschaft Donald McMonagle (3. Raumflug), Kommandant Curtis Brown (2. Raumflug), Pilot Ellen Ochoa (2. Raumflug), Nutzlastspezialistin Scott Parazynski (1. Raumflug), Missionsspezialist Joseph Tanner (1. Raumflug), Missionsspezialist Jean-François Clervoy (1. Raumflug), Missionsspezialist (ESA) Missionsüberblick Dieser Spacelab-Flug trug die Bezeichnung ATLAS-3 (Atmospheric Laboratory for Applications and Sciences) und ging der Frage nach, wie die Sonne das irdische Klima beeinflusst. Wie reagiert die Lufthülle der Erde auf die Sonnenenergie, speziell die ultraviolette Strahlung? Vor allem wurde das jahreszeitlich bedingte Verschwinden des antarktischen Ozonlochs und die damit einhergehende Erholung der Atmosphäre untersucht sowie die Veränderungen der Luft auf der nördlichen Halbkugel, wo gerade der Winter begann. Die zweite Hauptnutzlast war CRISTA, das auf dem SPAS-Träger (Shuttle PAllet Satellite) montiert war. CRISTA erfasste die Verteilung der Spurengase in der Atmosphäre und wurde an der Universität Wuppertal entwickelt und gebaut. Missionsverlauf Die Raumfähre Atlantis sollte am 3. November 1994 um 16:56 UTC die Startrampe verlassen. Wegen schlechten Wetters standen die Notlandeplätze auf der iberischen Halbinsel (Portugal und Spanien) an diesem Tag nicht zur Verfügung. Auch die dritte TAL-Bahn (Transatlantic Abort Landing) auf der marokkanischen Ben Guerir Air Base war nicht uneingeschränkt nutzbar, weil die Windgeschwindigkeiten zu hoch waren. Um die Wettersituation auf der Ben Guerir Air Base zu beobachten, wurde der Countdown bei der T-5-Minuten-Marke für knapp vier Minuten angehalten. Als die Werte für die Seitenwinde innerhalb akzeptabler Grenzen lagen, wurde grünes Licht für den Start gegeben. Kurz nach Erreichen der Umlaufbahn wurden die ATLAS-Experimente aktiviert. Um rund um die Uhr arbeiten zu können, waren die Astronauten während des Fluges in zwei Schichten eingeteilt: Das Rote Team bestand aus dem Kommandanten Donald McMonagle sowie den Missionsspezialisten Ellen Ochoa und Joe Tanner. Die übrigen Crewmitglieder (Pilot Curtis Brown mit den Missionsspezialisten Scott Parazynski und Jean-François Clervoy) waren im Blauen Team zusammengefasst. Vier Stunden nach dem Start überprüfte Missionsspezialistin Ochoa den Roboterarm des Shuttles und ergriff CRISTA-SPAS, der am nächsten Tag (4. November) von ihrem französischen Kollegen Clervoy aus der Ladebucht des Shuttles gehoben und um 12:50 UTC freigelassen wurde. Die Atlantis flog zu diesem Zeitpunkt über Deutschland. CRISTA-SPAS entfernte sich vom Shuttle und folgte ihm zwischen 40 und 70 Kilometer Entfernung, um ungestört Messungen vornehmen zu können. Missionsspezialistin Ellen Ochoa aktivierte das SSBUV Experiment, indem die Abdeckungen des Gerätes geöffnet wurden, um abzukühlen und auszugasen. Das Experiment dient zur Überprüfung und Kalibrierung von Messdaten anderer NASA- und NOAA-Satelliten. Da Messgeräte für UV-Strahlung mit der Zeit degradieren, waren hier Vergleichsmessungen notwendig. Zur gleichen Zeit wurden deshalb zeitgleich Messungen auf anderen Satelliten vorgenommen, unter anderem auch auf dem russischen Meteor-3. Am dritten Tag stand eine erste Drehung des Shuttles in Richtung CRISTA an, um wissenschaftliche Daten aufzunehmen und zur Erde weiterzusenden. Vier solche Manöver wurden durchgeführt. Zuerst bestanden einige Sorgen, ob die Entfernung für das Manöver ausreichend ist, da sich CRISTA nicht so schnell wie geplant vom Orbiter entfernte. Es war zu befürchten, dass die Triebwerksabgase die Optiken des freifliegenden Satelliten verunreinigen. Einige Stunden später war klar, dass der Abstand ausreichend war, und die Drehung wurde durchgeführt. In dieser Zeit liefen die Messungen mit den verschiedenen ATLAS-Beobachtungsgeräten weiter. Das SSBUV führte ebenfalls mehrere Messreihen durch. In den folgenden Tagen wurden die Experimente und Messungen zur Atmosphärenchemie und -physik weitergeführt. Dabei wurden einige bahnbrechende Erkenntnisse schon während der Mission gewonnen, zum Beispiel wurde die Existenz eines Wirbels über dem Südpol nachgewiesen, der eine von der restlichen Atmosphäre relativ isolierte Luftmasse enthält und quasi als „Laborflasche“ angesehen werden kann. Das freifliegende Experiment CRISTA machte Spektraluntersuchungen mit einer Rate von 26 Spektren pro Sekunde. Auf diese Art und Weise konnten komplette 3-dimensionale Profile der Gaszusammensetzung der Erdatmosphären gewonnen werden, was noch nie zuvor gelang. Am zehnten Flugtag bekam jede Schicht ein paar Stunden arbeitsfrei, ein Verfahren, das immer bei Missionen über zehn Tage Dauer angewandt wird. Beim Einfangen von CRISTA wurde ein neues Manöver getestet, mit dem das Andockmanöver an der Raumstation MIR auf dem nächsten Flug der Atlantis (STS-71) demonstriert werden sollte. Hierbei nähert sich der Orbiter dem Ziel von unten, wobei die Lagetriebwerke weniger benutzt werden und somit eine Verunreinigung von Systemen der Raumstation wie z. B. Sonnenpaneele minimiert werden könnten. CRISTA wurde von Nutzlast-Commander Ellen Ochoa wieder eingefangen. Der Satellit hatte 100 Gigabit Daten erzeugt. Die Landung war am Kennedy Space Center geplant, musste aber wegen starkem Wind, Regen und niedriger Wolkendecke, verursacht durch den Tropischen Sturm Gordon, zur Edwards Air Force Base umgeleitet werden. Siehe auch Liste der Space-Shuttle-Missionen Liste der bemannten Raumflüge Weblinks NASA-Missionsüberblick (englisch) Videozusammenfassung mit Kommentaren der Besatzung (englisch) Atlantis (Raumfähre) NASA Französische Raumfahrt Raumfahrtmission 1994
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https://de.wikipedia.org/wiki/Doppelbelastung
Doppelbelastung
Eine Doppelbelastung entsteht, wenn gleiche Einkünfte mehrfach besteuert werden. Hierbei wird zwischen rechtlicher und faktischer Doppelbelastung unterschieden. Steuerliche Doppelbelastungen sind nur für Sachverhalte auf rein nationaler Ebene möglich. Mehrfachbesteuerungen, die aus grenzüberschreitenden Sachverhalten resultieren, werden demgegenüber als Doppelbesteuerung bezeichnet. Rechtliche Doppelbelastung Rechtliche Doppelbelastung bezeichnet die zweifache Besteuerung der gleichen Einkünfte beim gleichen Steuerpflichtigen, beispielsweise die Belastung der Gewerbeeinkünfte von Kapitalgesellschaften mit Gewerbesteuer und Körperschaftsteuer. Faktische Doppelbelastung Faktische Doppelbelastung bezeichnet die Besteuerung gleicher Einkünfte bei unterschiedlichen Steuerpflichtigen. Körperschaftssteuer Ein Beispiel ist das Klassische System in der Körperschaftsteuer. Hier werden die Einkünfte der Körperschaft (z. B. einer Aktiengesellschaft) sowohl auf Ebene der Körperschaft als auch auf Ebene der Anteilseigner besteuert, rechtlich handelt es sich aber um zwei verschiedene Steuersubjekte. Bis zu seiner Abschaffung unter Finanzminister Hans Eichel im Jahr 2000 wurde diese Doppelbelastung über das Anrechnungsverfahren verhindert. Seit 2000 wird mit dem damals eingeführten Halbeinkünfteverfahren diese Doppelbelastung in Deutschland zumindest abgemildert. Für private Kapitalerträge wurde das Halbeinkünfteverfahren ab 2009 im Zuge der Unternehmensteuerreform 2008 durch eine Abgeltungsteuer bzw. durch das Teileinkünfteverfahren ersetzt, womit Ausschüttungen von Kapitalgesellschaften an natürliche Personen seitdem einer Doppelbelastung (wenn auch mit verminderten Steuersätzen) unterliegen. Gewerbesteuer Im Bereich der Gewerbesteuer verhindert das Schachtelprivileg die Mehrfachbelastung bei Beteiligungen. Erbschaftsteuer Im Bereich der Erbschaftsteuer entsteht eine Doppelbelastung aus der Nichtberücksichtigung der latenten Steuer. Bestehen beim Erblasser noch steuerliche Sachverhalte, die zu einer (Einkommen-)Steuerpflicht führen, ohne dass zum Todeszeitpunkt ein gültiger Steuerbescheid besteht, so muss der Erbe diese latenten Steuern (nach Erlass des Bescheides) zahlen, er kann sie aber nicht als Nachlassverbindlichkeit vom geerbten Vermögen abziehen. Er muss also den Teil des Erbes, den er verwenden muss, um die Steuer zu zahlen, in der Erbschaftsteuer versteuern. Vor der Einführung der Abgeltungsteuer im Rahmen der Unternehmensteuerreform 2008 war dies ein seltener Fall. Beispielsweise traf dies auf Selbständige zu, die starben, bevor sie ihre Einkommensteuererklärung abgegeben hatten. Seit 2009 ist die Zahl der Betroffenen deutlich höher, da durch die Versteuerung der Wertzuwächse sehr viele Geldanlagen mit latenten Steuern belastet sind. Ein Beispiel: Der Erblasser erwirbt eine Aktie zu 100 €. Zum Todeszeitpunkt liegt der Wert bei 200 €. Beim Verkauf muss er nun 28 € Abgeltungsteuer zahlen. Faktisch hat der Erbe also nur 172 € geerbt, muss aber 200 € der Erbschaftsteuer unterwerfen. Mehrwertsteuer Bis zur Einführung der Mehrwertsteuer 1967 wurde in Deutschland der gesamte Kaufpreis der Umsatzsteuer unterworfen. Mit jeder Stufe zwischen Produktion und Kunde stieg daher die Steuerlast. Aus diesem Grund regelt die Mehrwertsteuer, dass nur der in der jeweiligen Stufe geschaffene Mehrwert der Steuer unterworfen wird. Erreicht wird dies durch die Möglichkeit des Vorsteuerabzugs für Vorprodukte. Damit besteht heute keine Doppelbelastung mehr. Steuerrecht
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https://de.wikipedia.org/wiki/Mobschatz%20%28Ortschaft%29
Mobschatz (Ortschaft)
Mobschatz ist eine Ortschaft von Dresden und liegt im Westen der sächsischen Landeshauptstadt. Es setzt sich zusammen aus den Ortsteilen Mobschatz, Alt-Leuteritz, Brabschütz, Merbitz, Podemus und Rennersdorf. Mobschatz gehört zum statistischen Stadtteil Cossebaude/Mobschatz/Oberwartha. Geographie Mobschatz liegt im Westen von Dresden. Es gehört landschaftlich zur Lösshochfläche des Meißner Hochlands. Im Süden grenzt Mobschatz an die Ortschaft Gompitz, im Westen an Oberwartha, im Norden an die Ortschaft Cossebaude und im Osten an den Stadtbezirk Cotta. Wichtigste Gewässer sind der Zschonergrundbach entlang der Südostgrenze der Ortschaft und das obere Speicherbecken des Niederwarthaer Pumpspeicherwerks im äußersten Westen. Das Gebiet der Ortschaft Mobschatz liegt in Höhen zwischen 130 und . Mobschatz hat Anteil an den Landschaftsschutzgebieten Linkselbische Täler zwischen Dresden und Meißen sowie Zschoner Grund. Politik Geschichte Die heutige Ortschaft Mobschatz entstand 1994 durch den Zusammenschluss der Gemeinden Mobschatz und Brabschütz, in das bereits 1950 Rennersdorf, Merbitz und Podemus sowie 1970 schließlich auch Alt-Leuteritz eingemeindet worden waren. Am 1. Januar 1999 wurde die Gemeinde Mobschatz trotz erbitterten Widerstands ihrer Bewohner und des Gemeinderats per Gesetz nach Dresden eingemeindet und heißt seitdem Ortschaft Mobschatz. Einwohnerentwicklung ¹ Quelle Einzelnachweise Literatur C. Reuter: Brabschütz. Eine Ortsbiographie. In: Die Vorschau Nr. 3, Radebeul 1960. Mucha/Baier: 875 Jahre Mobschatz. Mobschatz 1966. Weblinks Ortschaft und Ortsteil Mobschatz Ortschaft Mobschatz Mobschatz Gemeindeauflösung 1999
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https://de.wikipedia.org/wiki/Lieblich
Lieblich
Lieblich bezeichnet: eine süßliche Geschmacksnote bei Weinen, siehe Geschmacksangabe (Wein)#Wein Karl Lieblich (1895–1984), deutscher Rechtsanwalt, Geschäftsmann und Schriftsteller Irene Lieblich (1923–2008), polnisch-US-amerikanische Dichterin, Malerin und Illustratorin Siehe auch: Liebliches Taubertal – der Klassiker, offizielle Bezeichnung des Taubertalradweg
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https://de.wikipedia.org/wiki/Brenet
Brenet
Brenet ist der Familienname folgender Personen: Albert Brenet (1903–2005), französischer Maler Joshua Brenet (* 1994), niederländischer Fußballspieler Thérèse Brenet (* 1935), französische Komponistin und Musikpädagogin Siehe auch: Lac Brenet, See im Kanton Waadt Brennet
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https://de.wikipedia.org/wiki/Edwin%20Hauberrisser
Edwin Hauberrisser
Edwin Hauberrisser (* 30. April 1882 in München; † 12. November 1964 in Nürnberg) war ein deutscher Zahnmediziner sowie Mund-, Gesichts- und Kieferchirurg. Hauberrisser war der Sohn des Architekten Georg von Hauberrisser. Er legte 1901 das Abitur am Münchner Luitpold-Gymnasium ab. Von 1901 bis 1908 diente er im Heer. Darauf studierte er von 1908 bis 1911 Zahnmedizin in München und Göttingen bis zur Approbation als Zahnarzt und 1914 als Arzt in Göttingen. Seit dem 23. Juni 1906 war er mit Irma Anna Aline von Mann Edle von Tiechler (1885–1931) verheiratet, Tochter des Majors z. D. und Pferdevormusterungskommissars Adolf Hermann Eduard Konstantion Ritter von Mann Edler von Tiechler. Von 1914 bis 1918 diente er im Ersten Weltkrieg als Rittmeister. 1919 wurde er in Göttingen promoviert und 1924 habilitiert. Als stv. Leiter der Zahnklinik lehrte er als Privatdozent. 1931 wurde er zum ao. Professor ernannt. Er führte 1932 in Göttingen die erste Evipan-Narkose durch. Hauberrisser trat zum 1. Mai 1933 in die NSDAP (Mitgliedsnummer 2.612.419) und im selben Jahr in die SA ein. Im November 1933 unterzeichnete er das Bekenntnis der deutschen Professoren zu Adolf Hitler. Er wurde am 1. Mai 1934 Leiter der Zahnklinik an der Universität Bonn und sorgte für die Entlassung von Assistenten, die bis 1933 unter dem aus rassischen und politischen Gründen entlassenen Alfred Kantorowicz gearbeitet hatten. Am 1. Oktober 1935 übernahm er die Leitung der Zahnklinik der Universität Erlangen. Am 4. Juli 1945 wurde er von den Amerikanern entlassen und 1947 in den Ruhestand versetzt. Als Privatarzt arbeitete er darauf in Regensburg, wo er Belegarzt und schließlich Leiter der Abteilung für Kiefer- und Gesichtschirurgie am Städtischen Krankenhaus wurde. Hauberrisser gehörte zum NS-Ärztebund und NS-Dozentenbund. Er war Mitarbeiter im Amt für Volksgesundheit der NSDAP und seit 1942 Mitglied der Arbeitsgemeinschaft zur Erforschung der Heilpflanzen um Alfred Brauchle. Schriften mit Fritz Schönfeld: Über die Quellung von Bindegewebe (1913) Über dentale Kiefer-Osteomyelitis (dentaler Markabszess). In: Deutsche Vierteljahrschr. f. Zahnchirurgie, München/Wiesbaden 1922, S. 67‒75. Mitautor in Alfred Brauchle: Ergebnisse aus der Gemeinschaftsarbeit von Naturheilkunde und Schulmedizin (1940) Literatur Renate Wittern, bearb. v. Astrid Ley: Die Professoren und Dozenten der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen 1743-1960, Teil 2, Med. Fakultät, Erlangen 1999, ISBN 3-930357-30-5 Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945?, Frankfurt a. M. 2003, S. 231 f. Wolfgang Kirchhoff: Alfred Kantorowicz und Gustav Korkhaus – Ein Thema, zwei Weltanschauungen, in: zm, Okt. 2009. pdf-online Weblinks Einzelnachweise Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurg Mediziner (20. Jahrhundert) Hochschullehrer (Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg) Hochschullehrer (Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn) Hochschullehrer (Georg-August-Universität Göttingen) NSDAP-Mitglied SA-Mitglied Person im Ersten Weltkrieg (Deutsches Reich) Deutscher Geboren 1882 Gestorben 1964 Mann Absolvent der Georg-August-Universität Göttingen
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https://de.wikipedia.org/wiki/Robert%20Tobler
Robert Tobler
Robert Tobler ist der Name folgender Personen: * Robert Tobler (Politiker) (1901–1962), Schweizer Politiker Robert Tobler (Kampfsportler) (1902–1983), Schweizer Jiu-Jitsu-Kämpfer Robert Tobler (Schriftsteller) (1937–2019), Schweizer Schriftsteller
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https://de.wikipedia.org/wiki/Stiftung%20Historisches%20Armeematerial%20F%C3%BChrungsunterst%C3%BCtzung
Stiftung Historisches Armeematerial Führungsunterstützung
Die Stiftung Historisches Armeematerial Führungsunterstützung (Stiftung HAMFU) betreibt das Sammlungszentrum Uster mit dem Thema Kommunikationstechnik und Führungsunterstützung. Die Sammlung zeigt die Geschichte des Einsatzes und der Technik der Kommunikationsmittel der Schweizer Armee. Das Motto der Stiftung ist: Sammeln – Bewahren – Erforschen – Vermitteln. Das Zentrum verfügt über eine Sammlung von 15 '000 Objekten aus dem Zeitraum von 1875 bis 2000. Es sind dies Signalmittel, Geräte und Systeme aus den Bereichen Telefonie, Telegrafie, Morsetechnik, Funk, Fernmeldetechnik, der Informationstechnologie und eine Sammlung von 50 authentisch ausgerüsteten Übermittlungsfahrzeugen. Das integrierte Archiv dient der Objektforschung. Das Zentrum und die Sammlung gehören der Eidgenossenschaft. Die Stiftung Historisches Armeematerial wird von der Interessengemeinschaft Übermittlung unterstützt. Das Sammlungszentrum Uster ist eines von drei Materialkompetenzzentren des VBS im Bereich des historischen Armeematerials. Das Sammlungszentrum ist im Rahmen von Besucherführungen zugänglich. Siehe auch Schweizerischer Botschaftsfunk Weblinks Website der Stiftung Einzelnachweise Organisation (Uster) Museum im Kanton Zürich Geschichte der Funktechnik Technikmuseum in der Schweiz Telekommunikationsgeschichte Militärmuseum in der Schweiz Stiftung (Schweiz) Gegründet 2001 Kultur (Uster) Militärgeschichte (Kanton Zürich)
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https://de.wikipedia.org/wiki/Franz%20Christoph%20Segesser%20von%20Brunegg
Franz Christoph Segesser von Brunegg
Franz Christoph Segesser von Brunegg (* 12. Januar 1742 in Aufkirchen; † 12. Oktober 1812 in Notzing) war ein bayerischer Hofbeamter. Leben Franz Christoph Joseph, Freiherr von Segesser von Brunegg, entstammte der deutschen Linie des Schweizer Ministerialengeschlechts Segesser von Brunegg. Er war ein Sohn des Freiherrn Franz Josef Segesser von Brunegg auf Notzing und Wartensee aus dessen erster Ehe mit Maria Theresia Carolina Schmerowsky von Lidkowitz. Er war kurbayerischer Kämmerer und königlich bayerischer Vize-Oberststallmeister, außerdem Erbschenk des Hochstifts Konstanz und Herr zu Notzing. 1804, nach der Säkularisation des Bistums Konstanz infolge des Reichsdeputationshauptschlusses von 1803, reklamierte er (erfolglos) die alten Familienlehen seiner Linie beim Kurfürsten von Baden. Da er der letzte männliche Nachkomme aus der zweiten Ehe des Bernhard Segesser von Brunegg war, erlosch mit seinem Tod am 12. Oktober 1812 die deutsche Linie der Segesser von Brunegg im Mannesstamm. Er war zweimal verheiratet: 1) in kinderloser Ehe mit Johanna Freiin von Pechmann († 20. Dezember 1791) und 2) mit Maria Adelheid Freiin von Schütz auf Pfeilstadt († 3. Februar 1830 in München). Aus der letzten Ehe stammte die Tochter Caroline, Erbin des Schlosses Notzing, die 1833 den Freiherrn Jakob von Washington heiratete. Mit ihrem Tod 1841 erlosch der Familienzweig auch in weiblicher Linie. Literatur Genealogisches Handbuch zur Schweizer Geschichte: Bd. 3 Niederer Adel und Patriziat. Schulthes, Zürich 1908, S. 222 Historisch-biographisches Lexikon der Schweiz, Band 6, 1931, S. 329 Franz Christoph Hofbeamter Geboren 1742 Gestorben 1812 Mann
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https://de.wikipedia.org/wiki/The%20Man%20from%20Utopia
The Man from Utopia
(dt. Der Mann aus Utopia) ist ein Pop-Rockalbum von Frank Zappa, das 1983 auf Vinyl erschien. Das Album wurde in Zappas eigenem Studio Utility Muffin Research Kitchen produziert, einige Titel wurden dabei sehr aufwändig nachbearbeitet. So ließ Zappa in The Dangerous Kitchen einen monologartig vorgetragenen Sprechgesang (von Zappa als „Meltdown“ – deutsch „Schmelze“ – bezeichnet) von Steve Vai transkribieren und als Gitarrenbegleitung per Overdub dazuspielen. Inhaltlich behandeln die Stücke teils ernsthafte Themen wie Drogenkonsum von Entscheidungsträgern (Cocaine Decisions), Solidarität gegen Gewerkschaften (Stick Together), es finden sich aber auch humorvolle Nonsens-Texte, etwa in The Dangerous Kitchen, in dem Gefahren durch verdorbene Lebensmittel aufgezählt werden. Das Plattencover wurde vom italienischen Comiczeichner Tanino Liberatore illustriert, der für seine Comic-Figur Ranxerox bekannt wurde. Titelliste Original-Album Seite 1 Cocaine Decisions – 2:56 The Dangerous Kitchen – 2:51 Tink Walks Amok – 3:40 The Radio Is Broken – 5:52 Mōggio – 3:05 Seite 2 The Man from Utopia Meets Mary Lou (Donald and Doris Woods, Obie Jessie) – 3:19 Stick Together – 3:50 SEX – 3:00 The Jazz Discharge Party Hats – 4:30 We Are Not Alone – 3:31 CD-Ausgabe Cocaine Decisions – 3:53 Sex – 3:44 Tink Walks Amok – 3:39 The Radio Is Broken – 5:51 We Are Not Alone – 3:18 The Dangerous Kitchen – 2:51 The Man from Utopia Meets Mary Lou – 3:22 Stick Together – 3:14 The Jazz Discharge Party Hats – 4:29 Luigi and the Wise Guys – 3:25 Mōggio – 2:35 Rezeption Kelly Fisher Lowe sieht in The Man from Utopia, welches in den Billboard Charts Platz 153 erreichte, das „wahrscheinlich unterbewerteste Album“ Zappas. Es sei „gut aufgenommen, einsichtsvoll und spielfreudig“ und beinhalte einige der präzisesten und eingängigsten Instrumentalstücke, die je auf Platte aufgenommen worden seien. Literatur Weblinks Einzelnachweise Frank-Zappa-Album Album 1983 Album (Rock) Album (Pop)
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https://de.wikipedia.org/wiki/Eidgen%C3%B6ssische%20Volksabstimmung%20%C3%BCber%20die%20%C3%84nderung%20des%20Bundesgesetzes%20%C3%BCber%20Filmproduktion%20und%20Filmkultur
Eidgenössische Volksabstimmung über die Änderung des Bundesgesetzes über Filmproduktion und Filmkultur
Die eidgenössische Volksabstimmung über die Änderung des Bundesgesetzes über Filmproduktion und Filmkultur (Filmgesetz, FiG) war eine Volksabstimmung auf nationaler Ebene, die am 15. Mai 2022 stattfand. Die Änderung des Filmgesetzes sah eine Investitionspflicht und eine Quote von europäischen Produktionen für Streamingdienste vor. Gegen diese Gesetzesänderung kam das fakultative Referendum zustande, weshalb sie dem Volk zur Abstimmung unterbreitet wurde. Dieses nahm die Vorlage mit 58,4 % Ja-Stimmen an. Inhalt der Vorlage Bundesrat und Parlament wollten, dass neben den Fernsehsendern auch die inländischen und ausländischen Streamingdienste 4 % ihres in der Schweiz erzielten Umsatzes in das Schweizer Filmschaffen investieren müssen. Diese Abgabenpflicht gilt auch für ausländische Fernsehsender, die in der Schweiz Werbeblöcke gezielt für das Schweizer Publikum senden und damit auf dem hiesigen Werbemarkt Geld verdienen. Das Bundesamt für Kultur schätzt, dass durch diese Erweiterung der Investitionspflicht zusätzliche 18 Millionen Franken zu Schweizer Filmschaffenden fliessen werden. Den Abgabepflichtigen steht es frei, wie sie ihre Investition tätigen wollen. Sie können etwa bestehende Filme einkaufen, sich an einer Produktion beteiligen oder einen Film oder eine Serie nach einer eigenen Idee in Auftrag geben. Es steht ihnen ausserdem frei, in welches Genre sie investieren – seien es Animations- oder Dokumentarfilme. Sie müssen alle vier Jahre einen Nachweis liefern, dass die notwendigen Investitionen getätigt worden sind. Sollte dies nicht der Fall sein, haben sie eine Ersatzabgabe zu entrichten, die der Schweizer Filmförderung zugutekommt. Abgesehen von der Abgabepflicht sieht die Gesetzesänderung eine 30 %-Quote an europäischen Produktionen für Streamingdienste vor. Für Schweizer Filme gibt es keine Quote. Behandlung Vorverfahren Am 29. Mai 2019 eröffnete der Bundesrat die Vernehmlassung zum Entwurf der Kulturbotschaft 2021–2024. Die interessierten Kreise konnten bis zum 20. September 2019 Stellung nehmen. Die Kulturbotschaft handelt nicht nur von der Änderung des Filmgesetzes, sondern sie behandelt auch die Änderung von vier weiteren Bundesgesetzen sowie den Antrag auf Verabschiedung von sechs Bundesbeschlüssen. Die Änderung des Filmgesetzes war eine der wenigen kontroversen Vorlagen während der Vernehmlassung. So verlangte beispielsweise die SRG, dass die vorgesehene Investitionspflicht auf ausländische Fernsehveranstalter mit Werbefenstern in der Schweiz ausgedehnt wird. Zudem forderten verschiedene Kreise, dass die bereits bisher für Schweizer Fernsehveranstalter bestehende Investitionspflicht neu im Filmgesetz geregelt und dessen Vollzug an das BAK übertragen wird. Zuvor wurde sie im Bundesgesetz vom 24. März 2006 über Radio und Fernsehen (RTVG) geregelt. Beiden Anträgen kam der Bundesrat nach und passte die Vorlage dementsprechend an. Beratung in den Eidgenössischen Räten Der Nationalrat befasste sich als Erstrat in der Herbstsession 2020 mit der Vorlage. Die Berichterstatter – Matthias Aebischer (SP) und Marie-France Roth Pasquier (Die Mitte) – der Kommission für Wissenschaft, Bildung und Kultur (WBK), die das Geschäft vorberaten hatte, sprachen sich dafür aus, dass der Nationalrat die Änderung des Filmgesetzes annimmt. Sie betonten, wie wichtig es sei, dass Schweizer Produktionen auf Streaming-Plattformen und Fernsehsendern gezeigt werden. Eine Minderheit um Christian Wasserfallen (FDP) beantragte Nichteintreten, denn durch die Festsetzung einer 30 %-Quote würde die Wahlfreiheit der Konsumenten eingeschränkt. Der Antrag Wasserfallens wurde mit 123 zu 62 Stimmen bei einer Enthaltung verworfen. Eine durch Philipp Kutter (Die Mitte) vertretene Minderheit beantragte die Rückweisung der Vorlage an den Bundesrat, weil sie die Einführung einer Investitionspflicht für Online-Anbieter in der Höhe von 4 Prozent ihrer Bruttoeinnahmen ablehnte. In der Detailberatung war vor allem die Höhe der Investitionspflicht, die der Bundesrat bei 4 % ansetzte, strittig. Der Nationalrat musste über drei Anträge zu einer Modifikation dieses Prozentsatzes befinden: Ein Antrag, geführt von Sandra Locher Beguerel (SP), forderte eine Erhöhung des Betrags auf 5 %. Ein zweiter, von Lilian Studer (Die Mitte) stammend, war dafür, von 4 % auf 3 % herunterzugehen, und der letzte Antrag von Philipp Kutter forderte eine Senkung auf 1 %. Der Nationalrat nahm den letzten Antrag an. In der Gesamtabstimmung beschloss der Nationalrat mit 128 zu 60 Stimmen bei vier Enthaltungen die Annahme des Entwurfs des Filmgesetzes. Die Fraktion der Schweizerischen Volkspartei (SVP) stimmte geschlossen gegen den Entwurf und auch sechs Mitglieder der FDP-Liberalen Fraktion lehnten ihn ab. Alle Mitglieder der übrigen Fraktionen stimmten für die Vorlage, mit Ausnahme von zwei Enthaltungen in der Sozialdemokratischen Fraktion, einer Enthaltung in der Mitte-Fraktion und einer Enthaltung in der Grünen-Fraktion. Im Ständerat begann die Beratung der Vorlage in der Sommersession 2021. Auch in der Kleinen Kammer gab es mehrere Anträge zur Investitionspflicht. So beantragte die Kommissionsmehrheit, den vom Bundesrat vorgesehenen Prozentsatz von 4 % im Gesetz festzuschreiben und eine Ersatzabgabe auszuschliessen. Ein Antrag von Andrea Gmür-Schönenberger (Die Mitte) sah dieselbe Höhe vor, wollte aber die Möglichkeit einer Ersatzabgabe bestehen lassen. Eine zweite Minderheit um Jakob Stark (SVP) wollte an der Ersatzabgabe festhalten, beantragte aber, den Beitrag für die Filmanbieter nur auf 2 % zu erhöhen. In der Abstimmung obsiegte der Antrag von Andrea Gmür und der Ständerat nahm die Vorlage in der Gesamtabstimmung mit 35 zu neun Stimmen bei einer Enthaltung an. Da die Beschlüsse der beiden Räte auseinandergingen (der Nationalrat war für 1 %, der Ständerat für 4 %), wurde das Differenzbereinigungsverfahren eingeleitet. Damit die Vorlage verabschiedet werden kann, müssen diese Differenzen beseitigt werden. In der Folge stimmte der Nationalrat (mit 119 zu 71 Stimmen) auf Antrag seiner Kommission, dem ständerätlichen Beschluss zu folgen und den Prozentsatz bei 4 % anzusetzen. Die Schlussabstimmungen fanden am 1. Oktober 2021 statt. Der Ständerat nahm das Gesetz mit 32 zu acht Stimmen bei vier Enthaltungen an. Die Gegner des Gesetzes stammten aus den Fraktionen der FDP-Liberalen und der SVP. Der Nationalrat stimmte dem Gesetz mit 124 zu 67 Stimmen bei drei Enthaltungen zu. Die Sozialdemokratische, die Grünliberale und die Grüne Fraktion sprachen sich einstimmig für die Vorlage aus, ebenso wie die Mehrheit der Mitte-Fraktion und der FDP-Liberalen-Fraktion. Die Mitglieder der SVP-Fraktion stimmten mit Ausnahme einer Enthaltung geschlossen gegen das Gesetz. Fakultatives Referendum Chronologie Am 1. Oktober 2021 fällten die Eidgenössischen Räte die Entscheidung, die Änderung des Filmgesetzes anzunehmen. Daraufhin begann die Referendumsfrist – also die 100 Tage, in denen man 50'000 Unterschriften sammeln muss, damit das fakultative Referendum zustande kommen kann –, die am 20. Januar 2022 endete. Am selben Tag wurden auch die Unterschriften bei der Bundeskanzlei eingereicht, die am 14. März 2022 das Zustandekommen mit 51'972 gültigen Unterschriften verfügte. Stellungnahmen Argumente des Referendumskomitees Das Referendumskomitee sah in der Implementierung der 30 %-Quote einen Eingriff die Freiheit der Medienkonsumierenden, denn diese Filme hätten keinen Qualitätsvorgaben zu genügen und müssten vom Streaminganbieter besonders gekennzeichnet werden. Die Quote schade zudem noch der Vielfalt, zumal (beliebte) Filmproduktionen aus aller Welt weniger Platz im Filmkatalog erhielten; das sei ein «Schlag ins Gesicht von uns Konsumierenden». Die Investitionspflicht werde zu einer Erhöhung der Preise für ein Abonnement führen, weil die Unternehmen 4 % ihres Schweizer Umsatzes abgeben und diesen Verlust kompensieren müssten. Abgesehen hiervon seien 4 % zu hoch; kaum ein anderes Land im europäischen Raum kenne derartig hohe Abgaben. Zuletzt werde mit dieser Investitionspflicht ein gefährlicher Präzedenzfall geschaffen, denn es drohe, dass künftig auch andere Akteure (Spotify, Apple Music z. B.) mit ähnlichen Massnahmen belegt werden. Argumente von Bundesrat und Parlament Bundesrat und Parlament waren der Ansicht, die Gesetzesänderung schliesse eine Lücke, denn Streamingdienste müssten nach geltender Rechtslage keine Abgabe entrichten, Schweizer Fernsehsender jedoch schon. Damit werde für Gleichbehandlung gesorgt. Mit dem Gesetz verteidige die Schweiz ihre Interessen, wie es andere Länder auch täten. Die Investitionspflicht sorge dafür, dass zumindest ein kleiner Teil der hier erzielten Umsätze in der Schweiz bleibt. Damit würden Arbeitsplätze geschaffen und Aufträge für das lokale Gewerbe generiert. Dass die Freiheit der Konsumenten wegen der 30 %-Quote eingeschränkt würde, stimme nicht, denn sie werde heute schon erfüllt. Auch werde sich wohl die Investitionspflicht nicht auf die Preise für ein Abonnement auswirken, denn selbst in Ländern mit sehr hohen Ansätzen könne kein Zusammenhang zwischen Regulierung und Preisen festgestellt werden. Volksabstimmung Abstimmungsfrage «Wollen Sie die Änderung vom 1. Oktober 2021 des Bundesgesetzes über Filmproduktion und Filmkultur (Filmgesetz, FiG) annehmen?» Haltungen Ja-Parole: EVP, glp, Die Mitte, SP, Grüne, PdA Nein-Parole: SVP, FDP, EDU Ergebnisse Mediale Rezeption Die Vorlage erlangte schon relativ früh (ca. 1 Monat vor der Abstimmung) Aufmerksamkeit bei der Bevölkerung und den Medien. Das lag einerseits daran, dass sie die erste der drei Vorlagen vom 15. Mai 2022 ist, über die die Debatte in der Arena stattfand. Andererseits sorgte ein Fehler im Abstimmungsbüchlein für vermehrte mediale Berichte. Es handelte sich um einen Fehler auf der Karte der Seite 13, die abbildete, dass die Slowakei keine Abgabenpflicht für Streaminganbieter habe. Kontroverser diskutiert wurde aber ein anderer Aspekt, und zwar eine angebliche Ungenauigkeit, gegen die das Referendumskomitee eine Beschwerde eingereicht hat. Das Referendumskomitee monierte, dass nicht zwischen den Formen der Abgabepflichten unterschieden werde. Denn der Bericht, auf dem besagte Karte beruht, unterscheide zwischen «Mandatory Investments» und «General Obligations», die nicht in einen Topf geworfen werden dürften. Obwohl die Bundeskanzlei die Angaben auf der Karte präzisiert hat, hielt das Referendumskomitee an seiner Beschwerde fest. Das wurde damit begründet, dass die bereits physisch ausgestellten Exemplare des Abstimmungsbüchleins (jeder Stimmberechtigte erhält eines nach Hause zugesendet) nicht mehr geändert werden können und ein signifikanter Teil der Meinungsbildung durch sie erfolge. Abgesehen davon habe die Bundeskanzlei davon abgelassen, die Präzisierungen einzuordnen. Deswegen verlangte das Komitee, dass der Stimmbevölkerung eine korrigierte Fassung der Karte zugestellt werden solle, was jedoch nicht geschah. Siehe auch Eidgenössische Volksabstimmung über die Änderung des Transplantationsgesetzes und Volksinitiative «Organspende fördern – Leben retten» Eidgenössische Volksabstimmung über die Beteiligung an der europäischen Grenz- und Küstenwache Frontex Liste der eidgenössischen Volksabstimmungen Weblinks Gesetzestext Erläuterungen des BAK zur Vorlage mit weiterführenden Dokumenten Website des Referendumskomitees Einzelnachweise Eidgenössische Volksabstimmung Eidgenössisches Referendum Schweiz
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https://de.wikipedia.org/wiki/Konsumgenossenschaft
Konsumgenossenschaft
Die Konsumgenossenschaft ist eine besondere Form der Genossenschaft im Einzelhandel, die in erster Linie Nahrungs- und Genussmittel sowie verwandte Waren des täglichen Bedarfs beschafft und verkauft. In der Vergangenheit wurde sie auch als „Verbrauchergenossenschaft“ oder als „Konsumverein“ bezeichnet. Sie wurde ursprünglich auf Initiative von Verbrauchern, Gewerkvereinen oder von Sozialreformern aus bürgerlichen Kreisen gegründet mit dem Ziel, die Lebenshaltung durch günstigere Warenversorgung zu verbessern. Teilweise haben Konsumgenossenschaften ihre Tätigkeit auch auf die Produktion ausgedehnt oder die sogenannte „Eigenproduktion“ Zentral-Gesellschaften übertragen. Besondere Bedeutung erlangten die Konsumgenossenschaften in ihrem Mutterland Großbritannien, in Skandinavien (vor allem Schweden), in Japan, der Schweiz und in Deutschland. Geschichte 19. Jahrhundert Die Konsumgenossenschaften sind überall in Europa als ein Ergebnis der Industrialisierung entstanden. Im 19. Jahrhundert bildeten sich industrielle und gewerbliche Schwerpunkte heraus. Die Arbeitskräfte wurden von weit her angezogen. Sie waren zwar der Not auf dem Lande entgangen, fanden sich aber in engen und schlecht ausgestatteten Wohnungen und in Arbeitsverhältnissen wieder, in denen sie weitgehend rechtlos waren. Ihren Bedarf an Lebensmitteln deckten sie bei Krämern; sie nahmen mangels Zahlungsmitteln oft Kredite bei diesen auf und wurden so von ihnen abhängig. Diesen Krämern wurde oft Betrug durch ungenaues Wiegen und den Verkauf verdorbener oder minderwertiger Ware vorgeworfen. Zu bedrückender Abhängigkeit am Arbeitsplatz ohne Tarif und ohne Kündigungsschutz, in der Wohnung ohne Mieterschutz kam die ebenso drückend empfundene Abhängigkeit vom Krämer, die das Leben erschwerte. Deshalb fanden sich schon früh Arbeiter und Handwerker zu Vereinen, Assoziationen und Genossenschaften zusammen, um ihre Versorgungslage zu verbessern. Eine der bekanntesten dieser Verbraucher- oder Konsumgenossenschaften ist die der Rochdale Society of Equitable Pioneers, der Rochdaler Genossenschaft der redlichen Pioniere. Am 21. Dezember 1844 eröffneten 28 Gründungsmitglieder, größtenteils Flanell-Weber in Rochdale, Manchester, ihren Laden. Sie formulierten Grundprinzipien, die weltweit zur Leitlinie der Konsumgenossenschaftsbewegung wurden: Gleiches Stimmrecht: Jedes Mitglied hat eine Stimme, unabhängig von der Höhe der Einzahlung. Jeder kann der Genossenschaft jederzeit zu den gleichen Bedingungen beitreten wie die bisherigen Mitglieder. Rückvergütung: Je mehr ein Mitglied bei der Genossenschaft kauft, umso größer soll seine Beteiligung am Überschuss sein. Verkauf nur gegen Barzahlung. Lieferung unverfälschter Ware mit vollem Gewicht. Politische und religiöse Neutralität. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts und bis kurz nach der Wende zum 20. Jahrhundert kam es nach dem Vorbild der erfolgreichen britischen Konsumgenossenschaften zu einer Gründungswelle an Konsumgenossenschaften, vornehmlich in den industrialisierten Staaten Europas und im Zusammenhang mit der wachsenden politischen und gewerkschaftlichen Arbeiterbewegung. Es gab aber auch zahlreiche Gründungen auf Initiative von Mäzenen, etwa von wohlmeinenden Unternehmern, die eine billigere Versorgung ihrer Arbeiter erstrebten, um deren Leistungswillen zu fördern. Der Ausgangspunkt solcher Einrichtungen war George Jacob Holyoakes Buch über die Rochdaler Pioniere. Die Prinzipien des 1844 in Rochdale gegründeten Konsumvereins wurden 1863 vom Arbeiterverein Schwanden erstmals in der Schweiz aufgenommen, in den Satzungen sind sogar die englischen Ausdrücke übernommen worden. Der 1851 gegründete Konsumverein Zürich (KVZ) trug als erster den Namen «Konsumverein» und gilt als älteste wirklich erfolgreiche Konsumgenossenschaft in der Schweiz und auf dem europäischen Kontinent. Um 1900 entstand deshalb die politische Neutralität nach Rochdaler Vorbild und bürgerliche Konsumvereine (etwa die Großgenossenschaft Erster Wiener Consum-Verein) betonten die Rochdale-Neutralität. Andererseits wurde das belgische Modell stark politisierter Genossenschaften nach Art des Vooruit (Gent) heftig diskutiert. Die Konsumgenossenschaft galt um 1900 als aussichtsreiche Unternehmensform der Zukunft: Der französische Ökonom Charles Gide entwickelte 1889 die Vision einer kommenden Kooperativen Republik, und auch Werner Sombart sah die Konsumgenossenschaften als mögliches Instrument einer friedlichen Sozialisierung der Wirtschaft. Edward Bellamy legte in seinem Roman Ein Rückblick aus dem Jahre 2000 auf das Jahr 1887 diese Idee seinem Gesellschaftsmodell zu Grunde. 20. Jahrhundert Mit der schon 1863 gegründeten britischen Co-operative Wholesale Society (C.W.S.), der 1894 gegründeten deutschen Großeinkaufs-Gesellschaft Deutscher Consumvereine und dem von 1899 datierenden Kooperativa Förbundet bildeten sich in der ersten Dekade des 20. Jahrhunderts die für etliche Jahrzehnte gültigen Strukturen des konsumgenossenschaftlichen Verbunds mit ihren Waren- und Wirtschaftszentralen heraus, mit Großeinkaufsgesellschaften als „Töchtern vieler Mütter“ (d. h. der Primärgenossenschaften), die selbst wieder einen Konzern an Fabriken der Eigenproduktion und anderer zentraler Serviceleistungen dirigierten (so die SOK 1904 in Finnland oder die GöC 1905 in Österreich). Im Ersten Weltkrieg bewährten sich die Konsumgenossenschaften als redliche Verteiler knapper Waren und erlebten auch danach einen weiteren Aufschwung (soweit sie nicht, wie in Mitteleuropa, politischen Restriktionen unterlagen). Auch nach 1945 zählten die Konsumgenossenschaften zunächst zu den dynamischsten Mitbewerbern im Einzelhandel und gehörten zumeist zu den Pionieren der Selbstbedienung. In Japan kam es sogar zu einer neuen Gründungswelle mit stark ökologischer Ausrichtung und neuartigen Vertriebsmethoden. Ab den 1970er Jahren zeigten sich aber massive Schwierigkeiten, die in den Niederlanden schon zu Anfang der Dekade zum faktischen Verschwinden der Konsumgenossenschaften führten. In der Phase der Entideologisierung war die ideelle Motivation von Mitarbeitern und Mitgliedern vielfach verloren gegangen, es zeigten sich bei zunehmendem Wettbewerbsdruck organisatorische Schwächen und Erstarrungstendenzen. 1973 musste bereits COOP Nederland an ein Privatunternehmen verkauft werden, ein Ereignis, das in der internationalen Konsumgenossenschaftsbewegung zu Recht als Warnsignal aufgefasst wurde. Ihren Höhepunkt erreichte diese Krise im Jahrzehnt 1985 bis 1995 mit dem Zusammenbruch der französischen Konsumgenossenschaftsgruppe um die SGCC, der Krise der deutschen Coop AG und dem Untergang des Konsum Österreich (1995). Große Probleme hatte der Sektor damals auch in Belgien, Finnland, Island, und sogar im konsumgenossenschaftlichen Musterland Schweden. Diese internationale Strukturkrise der Konsumgenossenschaften hatte zum Teil mit den Verfehlungen von Einzelpersonen zu tun, zum Teil mit veralteten Unternehmensstrukturen, die in der Folge an jene der Mitbewerber angepasst werden mussten. Weitgehend unberührt blieben von dieser Krise die auf dem etwas isolierten Schweizer Markt agierenden Genossenschaftsgruppen Coop und Migros. Entwicklung in Deutschland Grundlagen Auch in Deutschland wurden während der Industrialisierung im 19. Jahrhundert zahlreiche Konsumgenossenschaften gegründet, mit deutlichen Schwerpunkten in Sachsen und Baden-Württemberg, wo die Arbeiterorganisationen schon früh eine bedeutende Rolle spielten. 1850 schufen in Eilenburg Handwerker und Arbeiter die Eilenburger Lebensmittelassociation, die erste richtige Konsumgenossenschaft in Deutschland. In den sozialistischen Kreisen wurden die Genossenschaften zunächst als revisionistisch angesehen, weil ihre Tätigkeit auf die Verbesserung der Lebensverhältnisse im bestehenden kapitalistischen System zielte. Diese Einschätzung änderte sich allmählich nach Aufhebung der Sozialistengesetze ab 1890. Von Anfang an wurden die Konsumgenossenschaften vom Obrigkeitsstaat misstrauisch beobachtet. So kam die Merseburger Bezirksregierung 1851 zu dem Schluss: Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts betrieben Hermann Schulze-Delitzsch, Friedrich Wilhelm Raiffeisen und Eduard Pfeiffer die Gründung von Handwerker- und landwirtschaftlichen Genossenschaften sowie Konsumgenossenschaften. Die Aktivität Schulze-Delitzschs und Raiffeisens führte dazu, dass bereits 1867 ein preußisches Genossenschaftsgesetz erlassen wurde. Am 1. Mai 1889 wurde dann das Reichsgesetz betreffend die Erwerbs- und Wirtschaftsgenossenschaften erlassen, das, wenn auch mit zahlreichen Änderungen, bis heute in Kraft ist. Paragraph 1 des Genossenschaftsgesetzes definiert die Genossenschaften als Charakteristisch für eine Genossenschaft ist, dass man ihr grundsätzlich jederzeit beitreten kann und dass man die Mitgliedschaft auch wieder kündigen kann und dann das eingezahlte Geld – wenn es nicht durch Verluste aufgezehrt ist – wieder ausgezahlt bekommt. Die Genossenschaft ist ein gemeinschaftlich betriebener wirtschaftlicher Verein, der darauf angelegt ist, möglichst viele Menschen mit gleichen Bedürfnissen zusammenzubringen. Im Unterschied zur Aktiengesellschaft ist nicht Gewinnmaximierung das Gesellschaftsziel, sondern die gleichberechtigte förderliche Entwicklung der Genossenschaft. Es geht um den gezielten Nutzen für die Genossenschaftsmitglieder beim Konsum, also vor allem beim Einkauf. Der Erfolg der Konsumgenossenschaften führte zu Gegenreaktionen der kleinen Einzelhändler. Sie übten Druck auf die Großhändler und die Fabrikanten aus, damit diese nicht an die Konsumgenossenschaften lieferten. Es kam zu Boykottkampagnen, weshalb die Konsumgenossenschaften schließlich 1894 eine eigene Großhandelsorganisation schufen, die Großeinkaufs-Gesellschaft Deutscher Consumvereine mbH (GEG) mit Sitz in Hamburg. Die GEG entwickelte sich zu einem erfolgreichen Geschäftsbetrieb. Sie beschränkte sich dabei nicht auf die Großhandelsfunktion, sondern begann ab 1910 mit der Einrichtung von eigenen Produktionsbetrieben. Die erste war die neu gebaute Seifenfabrik in Riesa in Sachsen. Die GEG gab im Weiteren auch Kredite oder kaufte Unternehmen, wenn Produktionsgenossenschaften der Arbeiter in wirtschaftliche Schwierigkeiten kamen. Beispielsweise übernahm sie 1910 die Produktionsgenossenschaft der Tabakarbeiter, deren drei Werke in Hamburg, Sachsen und Baden mit über 800 Beschäftigten. Solche Produktionsgenossenschaften waren oft gegründet worden, wenn nach längeren Streiks Arbeiter nicht wieder angestellt wurden und diese die Produktion in die Hände einer eigenen Produktionsgenossenschaft nahmen. Viele dieser produzierenden Genossenschaften konnten jedoch nicht lange am Markt bestehen und die GEG als Abnehmer und gegebenenfalls Übernehmer verbesserte diese Stellung. Der Reichsverband deutscher Konsumvereine e. V. in Köln ging 1913 aus dem 1909 gegründeten Verband westdeutscher Konsumvereine e. V. hervor. Er wurde zum Spitzenverband der auf christlich-gewerkschaftlicher Tradition beruhenden Konsumgenossenschaften. Er repräsentierte die sogenannte „schwarze“ Konsumgenossenschaftsbewegung der Kölner Richtung, im Gegensatz zur „roten“, der Hamburger Richtung. Die Waren- und Wirtschaftszentrale dieses Verbandes war die Gepag, Großeinkaufs- und Produktions-Aktiengesellschaft deutscher Konsumvereine. Die Gepag war 1923 aus der 1912 gegründeten Groß-Einkaufs-Zentrale deutscher Konsumvereine (GEZ) hervorgegangen. Sie war bis zur Gleichschaltung 1933 die Waren- und Wirtschaftszentrale der auf christlich-gewerkschaftlicher Tradition beruhenden Konsumgenossenschaften als Gegenstück zur roten Großeinkaufs-Gesellschaft Deutscher Consumvereine GmbH, der Hamburger Richtung. Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert In der Zeit bis 1933 bauten die GEG und die Gepag mit fast 60 Produktionsbetrieben eine leistungsfähige Eigenproduktion auf, darunter Fleischfabriken, Teigwarenfabrikation, eine Fischwarenfabrik, eine Kakao- und Schokoladenfabrik, eine Gemüse- und Obstkonservenfabrik, eine Käserei und eine Senffabrik. Produziert wurden aber auch Kleider, Zündhölzer, Möbel und Bürsten und noch vieles andere mehr. Die GEG wurde in den 1920er Jahren zum größten deutschen Lebensmittelhandels- und Produktionsunternehmen mit über 8.000 Beschäftigten. Eine wichtige Zeit der Gründung von Konsumgenossenschaften liegt in den Jahren um die Jahrhundertwende, nachdem das Sozialistengesetz endgültig gefallen war. Dies war auch eine Zeit des schnellen Wachstums der Mitgliederzahlen bei den Gewerkschaften und der Sozialdemokratischen Partei. So ist die Hamburger PRO oder, wie sie damals hieß, der Konsum-, Bau- und Sparverein „Produktion“ 1899 nach einem Beschluss des Hamburger Gewerkschaftskartells gegründet worden. Im selben Jahr erfolgte die Gründung der Konsumgenossenschaft Berlin und Umgegend, die später zu einer der größten Konsumgenossenschaft in Deutschland wurde. Ebenfalls 1899 wurde die Konsumgenossenschaft Kiel und Umgegend eGmbH gegründet, eine der Vorläufergenossenschaften der coop eG, die heute die mit großem Abstand umsatzstärkste deutsche Konsumgenossenschaft ist und sich inzwischen weit über ihr Stammland ausgebreitet hat. Die Nähe zu den Gewerkschaften und zur Sozialdemokratie hat die Konsumgenossenschaften „Hamburger Richtung“, wie sie genannt wurden, immer gekennzeichnet – Hamburger Richtung deshalb, weil sie im 1903 gegründeten Zentralverband deutscher Konsumvereine e. V. mit seinem Sitz in Hamburg organisiert waren und von der Hamburger GEG beliefert wurden. Daneben gab es noch die Kölner Richtung, die christlich orientierten Konsumgenossenschaften aus dem Kolping-Umfeld. Die „Hamburger“ Konsumgenossenschaften boten Mitgliedern der Gewerkschaften häufig eine Arbeitsmöglichkeit, wenn sie aufgrund ihrer gewerkschaftlichen oder politischen Aktivitäten missliebig geworden und auf die schwarzen Listen der Unternehmerverbände geraten waren und deshalb in ihrem jeweiligen Beruf oft im gesamten Reich keine Arbeit mehr fanden. Ein Beispiel dafür ist der spätere Hamburger Bürgermeister Max Brauer, der sich als gelernter Glasbläser für die Glasarbeitergewerkschaft engagiert hatte, auf die schwarze Liste geriet und in seinem erlernten Beruf nicht mehr arbeiten durfte. Dafür wurde er bei der PRO angestellt, die ihm andererseits so viel Spielraum für seine politischen Aktivitäten gab, dass er schließlich zum Oberbürgermeister im damals noch (preußisch) holsteinischen Altona gewählt werden konnte. Das Verhältnis zwischen Konsumgenossenschaften und preußischem Obrigkeitsstaat änderte sich grundlegend während des Ersten Weltkrieges, als Sozialdemokratie und Gewerkschaften eine Politik des „Burgfriedens“ verfolgten. Einerseits bewährten sich die Konsumgenossenschaften in dieser Zeit der wachsenden Lebensmittelknappheit und des Hungers als getreue Anwälte ihrer Mitglieder, indem sie die zugeteilten Lebensmittel sorgfältig und gerecht verteilten und keine Schwarzmarktgeschäfte trieben, andererseits stellten sie ihre Produktionskapazitäten zur Verfügung, um Nahrungsmittel für die Front zu produzieren, wie dies beispielsweise die Hamburger PRO in großem Umfang tat. Bemerkenswert ist, dass die PRO dabei so viel Geld verdiente, dass sie beschloss, diesen zusätzlichen Gewinn nicht an die Mitglieder auszuschütten, sondern stattdessen ein Kindererholungsheim in Haffkrug an der Ostsee zu errichten. Dieses Heim existiert noch heute, jetzt als Seniorenerholungsheim der PRO-Stiftung. Ebenfalls besteht noch die Seniorenwohnanlage der Pro-Stiftung in Hamburg-Rissen. Vorstandsvorsitzender der PRO Stiftung (Hamburg und Haffkrug) ist Hans-Rainer Holst, ehemaliger coop-Manager. Frühere Namen wie etwa „Konsum-, Bau- und Spar-Verein Produktion eGmbH“ deuten bereits darauf hin, dass die Konsumgenossenschaften ursprünglich keineswegs auf den Lebensmittelhandel beschränkt waren. Vielfach bauten sie für ihre Mitglieder gleichzeitig Wohnungen und dienten andererseits als Sparkasse, wie das beispielsweise bei den italienischen Konsumgenossenschaften noch heute der Fall ist. Den Spareinrichtungen kam wirtschaftlich besondere Bedeutung zu, weil sie den Genossenschaften ermöglichten, sich finanzielle Mittel viel günstiger als bei den Banken zu beschaffen. Anders als heute waren die Konsumgenossenschaften gesetzlich darauf beschränkt, ausschließlich an ihre Mitglieder zu verkaufen. Dazu gehörte das schon von den Rochdaler Pionieren eingeführte Prinzip der Rückvergütung. Mit den bekannten Umsatzmarken wurde der Umsatz jedes Mitglieds dokumentiert und entsprechend dem Überschuss des jeweiligen Jahres wurde eine Rückvergütung gezahlt. Es gab Genossenschaften, deren Rückvergütungssatz manchmal bei 10 Prozent lag, was natürlich zu einer erheblichen Bindung der Mitglieder an ihre Genossenschaft führte. Von 1933 bis 1945 Die Nationalsozialisten bekämpften diese Einrichtungen insbesondere durch Gleichsetzung mit den als jüdisch diffamierten Warenhäusern seit ihrer Machtübernahme. 1932/1933 wurden durch Nationalsozialisten zahlreiche Schaufensterscheiben von Konsumläden zerstört, Läden beschmiert und in Einzelfällen auch in Brand gesteckt. In der Folge wurde das Zerstörungswerk gegen die Konsumgenossenschaften gezielt fortgesetzt. Zunächst wurde mit dem Rabattgesetz von 1933 die Rückvergütung auf drei Prozent begrenzt und damit das Interesse an der Mitgliedschaft in der Konsumgenossenschaft entscheidend beschnitten. Dann wurde den Konsumgenossenschaften verboten, Spareinlagen anzunehmen, was zu einem erheblichen Verlust an liquiden Mitteln führte und zahlreiche Konsumgenossenschaften an den Rand des Ruins brachte. Im Mai 1933 wurden die Konsumgenossenschaften und ihre Zentralorganisationen gleichgeschaltet. Schließlich erzwang die NSDAP die Liquidation aller Genossenschaften, denen es wirtschaftlich nicht mehr gut ging, so beispielsweise der Konsumgenossenschaften in Berlin, Kiel, Lübeck und Hannover. Im Mai 1933 wurden die Konsumgenossenschaften und ihre zentralen Organisationen gleichgeschaltet und dadurch aufgelöst. Die GEG wurde am 14. August 1933 umfirmiert in Reichsbund der deutschen Verbrauchergenossenschaften GmbH (GEG). Darin wurden nun die genossenschaftlichen Zentralorganisationen zusammengefasst: der Zentralverband deutscher Konsumvereine e.V und die Großeinkaufs-Gesellschaft Deutscher Consumvereine mbH. sowie die Verlagsgesellschaft deutscher Konsumvereine mbH (alle in Hamburg), und der Reichsverband deutscher Konsumvereine e. V. und die Gepag, Großeinkaufs- und Produktions-Aktiengesellschaft deutscher Konsumvereine, beide mit Sitz Köln. Nach dem Erlass des Gesetzes vom 31. Mai 1935 für den Reichsbund (GEG) wurde die Unternehmensstruktur wieder umorganisiert. Die Firma wurde abermals geändert, in Deutsche Großeinkaufs-Gesellschaft mbH (Deugro). Damit war im Firmennamen kein Hinweis mehr auf die genossenschaftliche Herkunft enthalten. In Hamburg wurde die gut fundierte Konsumgenossenschaft Produktion, deren Verkaufsstellen in eigenen Wohnblocks eingerichtet waren, gleichgeschaltet und firmierte unter „Niederelbische Verbrauchergenossenschaft“. Zum 1. April 1941 wurden die verbliebenen konsumgenossenschaftlichen Einrichtungen und ihre Zentralorganisationen in die Deutsche Arbeitsfront eingegliedert unter eine Holding, die als Gemeinschaftswerk der Deutschen Arbeitsfront (GW) firmierte. Entwicklung seit 1945 Nach Kriegsende fanden sich überall die Konsumgenossenschafter zusammen und bemühten sich, die Genossenschaften wieder zu gründen und das verlorene Vermögen, soweit es noch existierte, zurückzubekommen. Die vier Besatzungsmächte gingen ganz unterschiedliche Wege. Sowjetische Besatzungszone / DDR In der sowjetischen Besatzungszone wurden die rechtlichen Grundlagen für die Neugründung von Konsumgenossenschaften bereits durch den Befehl Nr. 176 der sowjetischen Militäradministration vom 18. Dezember 1945 wiederhergestellt. Ende 1945 existierten bereits 5380 Verkaufsstellen. Ende 1947 zählten die Konsumgenossenschaften in der sowjetischen Besatzungszone bereits 1,8 Millionen Mitglieder. 17 Prozent des gesamten Einzelhandelsumsatzes erreichten 1950 die Konsumgenossenschaften. Der erste Selbstbedienungsladen in der DDR wurde vom Konsum Groß-Berlin eGmbH 1952 in Treptow eröffnet. Die Bedeutung des Konsum in der DDR war erheblich. Dort gab es zur gleichen Zeit 4,6 Millionen Mitglieder, und der Konsum wickelte über 30 Prozent des Einzelhandels ab. Nach der Wende gerieten die Konsumgenossenschaften in starke wirtschaftliche Schwierigkeiten, die zu zahlreichen Betriebsschließungen und auch Insolvenzverfahren führten. Allerdings gelang es etlichen Genossenschaften, Anschluss an die neuen Bedingungen im Handel zu finden und ihre Unternehmen zu sichern. Erfolgreich arbeiten die Konsumgenossenschaften in Dresden, in Leipzig, in Weimar, in Berlin (wieder) oder in Seehausen. Aus dem früheren Verband der Konsumgenossenschaften der DDR wurde die Zentralkonsum eG (Wirtschaftsunternehmen und Interessenvertreter), die heute noch Eigentümer der von der GEG gegründeten Bürstenfabrik Bürstenmann in Stützengrün ist. 2001 wurde vom Konsum-Prüfverband e.V. und dem ZdK ein gesamtdeutscher Prüfungsverband für die Konsumgenossenschaften geschaffen, der gleichzeitig die Funktion des genossenschaftlichen Spitzenverbandes für die Interessenvertretung gegenüber Regierungen, Behörden und anderen Genossenschaftsverbänden wahrnimmt. Heute werden die am Markt aktiven Konsumgenossenschaften mehrheitlich vom Mitteldeutschen Genossenschaftsverband (Raiffeisen/Schulze-Delitzsch) e.V. mit Sitz in Chemnitz geprüft. Trizone / Westdeutschland In der britischen Besatzungszone wurde 1945 der frühere GEG-Geschäftsführer Henry Everling zum Generaldirektor des „GEG Komplexes“ ernannt, wie das Gemeinschaftswerk der deutschen Arbeitsfront nun bezeichnet wurde. Die Briten förderten wie auch in anderen gesellschaftlichen Bereichen den Aufbau von unten, was zur Gründung zahlreicher kleiner Konsumgenossenschaften führte, während die Amerikaner und Franzosen in ihren Zonen an die Strukturen des Gemeinschaftswerkes und der dazugehörenden Versorgungsringe anknüpften. Große Anstrengungen wurden von den Genossenschaftsmitgliedern unternommen, das frühere Vermögen zurückzubekommen. Viel war verloren oder zerstört und konnte nicht wiedererlangt werden. Mit dramatischen Aktionen von Hamburger Genossenschaftern wurde unmittelbar nach Kriegsende der von der alten Arbeitsfront-Riege eingefädelte Verkauf des ehemals konsumgenossenschaftlichen Vermögens an Reemtsma verhindert. Die schnelle Aufbauarbeit führte dazu, dass 1948 in den drei Westzonen immerhin wieder 250 Konsumgenossenschaften mit 750.000 Mitgliedern und 5.700 Verteilungsstellen existierten. Die Konsumgenossenschaften knüpften an die alte Tugend an, Vorreiter bei der Modernisierung zu sein. Die Hamburger Produktion (später kurz „PRO“) eröffnete 1949 den ersten Selbstbedienungsladen in Deutschland. Vorbild waren die schwedischen Konsumgenossenschaften. Anfang der 1960er Jahre erreichten die Konsumgenossenschaften in der alten Bundesrepublik ihren Höchststand mit 2,6 Millionen Mitgliedern, 79.000 Beschäftigten und fast 10.000 Läden. co op AG Mit dem Vordringen der Discounter und der großen Einzelhandelsfilialisten änderte sich das Klima in der alten Bundesrepublik für die Konsumgenossenschaften grundlegend. Wie auch in einigen anderen Ländern kamen immer mehr westdeutsche Genossenschaften in wirtschaftliche Bedrängnis. Der ehemalige Produktivitätsvorsprung des Konsum wurde eingeholt und überholt. Es begann eine große Modernisierungsdebatte, die in den 1960er Jahren mit der Einführung der Marke zu einer optischen Modernisierung führte. Mit der Einrichtung der ersten plaza-Märkte wurde auf das Vordringen der Großflächenangebote geantwortet. Gleichzeitig fand eine Diskussion um die Frage der richtigen Rechtsform statt, die damit endete, dass von vielen führenden Konsumgenossenschaftlern die Aktiengesellschaft für die bessere Rechtsform als die der Genossenschaft gehalten wurde. Als erste Konsumgenossenschaft wandelte sich die saarländische Asko 1972 in eine AG. Diesem Beispiel folgten weitere Genossenschaften, unter anderem auch die Hamburger „PRO“. Der Wechsel der Rechtsform machte aus kranken Genossenschaften keine gesunden Aktiengesellschaften. Im Zuge der weiteren Fusionsbewegung versammelte sich der weitaus größte Teil des ehemals konsumgenossenschaftlichen Handels schließlich in der Frankfurter . An der war die gewerkschaftliche BGAG maßgeblich beteiligt, die genossenschaftlichen Grundsätze gingen jedoch mit der neuen Ausrichtung der Aktiengesellschaft verloren. Sie geriet, auch bedingt durch kriminelle Machenschaften von Managementangehörigen um den Vorstandsvorsitzenden Bernd Otto, in wirtschaftliche Bedrängnis. Um einen Konkurs abzuwenden, wurde 1989 ein Vergleich mit den 143 Gläubiger-Banken geschlossen, der faktisch das Ende der bedeutete. Ihre Reste wurden als Deutsche SB-Kauf AG an den Metro-Konzern übertragen. Dieser Wandlungsprozess zur Aktiengesellschaft führte so zu einer Enteignung der ehemaligen Mitglieder der Konsumgenossenschaft (vor allem der Hamburger PRO). Parallel zu den Schwierigkeiten in Deutschland gab es auch massive Krisen bei den Konsumgenossenschaften anderer Industriestaaten, etwa Belgiens, Frankreichs, Finnlands, Islands, und sogar im konsumgenossenschaftlichen Musterland Schweden. Vielfach kam es zu Insolvenzen und zur weitgehenden Verdrängung vom Markt (so im Falle des Konsum Österreich im Jahr 1995). Man kann deshalb wohl ab etwa 1975 von einer internationalen Strukturkrise der Konsumgenossenschaften sprechen, die nicht nur mit den Verfehlungen von Einzelpersonen zu tun hatte. coop eG Nicht alle Konsumgenossenschaften waren dem Weg der deutschen co op in die AG gefolgt. Genossenschaft geblieben sind etliche kleine und kleinste Konsumgenossenschaften, aber auch die damals besonders ertragsstarken Genossenschaften KG Dortmund-Kassel eG und die bis 2016 eigenständige coop eG in Schleswig-Holstein. Die KG Dortmund-Kassel hatte zeitweilig über 500.000 Mitglieder. Sie geriet unter anderem wegen der vernachlässigten Modernisierung des Ladennetzes in den 1990er Jahren in wirtschaftliche Schieflage, stand 1997 kurz vor dem Konkurs und wurde, nachdem bereits am 27. Juni 1998 ihre Auflösung beschlossen wurde, schrittweise bis 2008 liquidiert. Zwei Drittel der Märkte wurden von Edeka übernommen. Übrig blieb von den größeren Konsumgenossenschaften in Westdeutschland einzig die coop eG, ehemals coop Schleswig-Holstein eG. Die Genossenschaft war nicht nur in Schleswig-Holstein tätig, sondern in insgesamt fünf Bundesländern (neben Schleswig-Holstein auch in Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Hamburg und Niedersachsen). Die Märkte in Süddeutschland (Baden-Württemberg und Bayern), die 1999 durch die Fusion mit der coop Ulm zur coop eG gekommen waren, wurden im Jahr 2009 an Rewe veräußert. Die coop eG hatte seit ihrer Wiedergründung nach dem Zweiten Weltkrieg bis 2005 keinen Verlust gemacht. Auf der Rangliste der deutschen Lebensmittelhandelsunternehmen stand sie 2014 auf Platz 17, machte rund 1,28 Milliarden Euro Umsatz, hatte ca. 54.000 Mitglieder und über 9.000 Beschäftigte. Ab 2016 war die coop eG finanziell angeschlagen und veräußerte das Einzelhandelsgeschäft nach und nach an Rewe. Dabei wurden alle 163 Märkte, die zuvor unter den Marken Sky und Plaza auftraten, auf Rewe umgeflaggt. Die weiter bestehende coop eG konzentriert sich auf Immobilienverwaltung und -entwicklung sowie Vermögensverwaltung. Damit existiert in Deutschland keine Konsumgenossenschaft mehr unter dem Namen coop. Neue Entwicklungen Zum Konsum gehören heute nicht mehr nur Waren, sondern immer mehr auch Dienstleistungen, so dass vor allem Dienstleistungsgenossenschaften zum Kreis der Konsumgenossenschaften zählen. Beispielsweise gibt es in Hamburg und Bremen jeweils eine Genossenschaft von Behinderten, in denen sich diese ihre Betreuung selbst organisieren und damit ein großes Stück Menschenwürde erhalten. Im Sinne der genossenschaftlichen Sicherung der Lebensmittelqualität wurden Genossenschaften für den Vertrieb ökologischer Nahrungsmittel (sog. Foodcoops) gegründet sowie in kleinen und mittelgroßen Ortschaften, aus denen gewinnorientierte Anbieter sich aufgrund zu geringer Margen zurückgezogen hatten. Eine der jüngsten Konsumgenossenschaften ist schließlich die im Jahr 2000 gegründete Greenpeace Energy eG (heute Green Planet Energy eG), die mit Ökostrom handelt. Die Entwicklung in der Schweiz Die hohen Lebensmittelpreise in den 1840er Jahren führten in den Kantonen Glarus, St. Gallen, Schwyz, Bern, Waadt und Genf zur Verbreitung von Selbsthilfeorganisationen zur Vermittlung von Brot nach dem Vorbild der Aktienbäckerei Schwanden von 1839. 1847 gründete die Allgemeine Arbeitergesellschaft in Basel einen Konsumverein, der bis 1859 bestand. Der 1851 von acht Grütlianern um Karl Bürkli gegründete Konsumverein Zürich war der erste Verein mit dem Namen «Konsumverein» und damit die älteste erfolgreiche Konsumgesellschaft der Schweiz und auf dem europäischen Kontinent. Im Laufe des Jahres 1853 bildeten sich über 30 Konsumvereine im Kanton Zürich. Der Fabrikarbeiterverein Schwanden entwarf 1864 seine Statuten nach den Grundsätzen der 1844 gegründeten Gesellschaft der Pioniere von Rochdale. Der Verband Schweizerischer Konsumvereine VSK wurde 1890 gegründet, 1893 zur Dachorganisation und 1941 zur Dachgenossenschaft umgewandelt. Er vertrat 572 Konsumvereine (1950) mit 3320 Verkaufsstellen (1960) und ging 1970 im Coop (Schweiz) auf. Die Coop- und Migros-Genossenschaft gehören zu den größten Detailhandelsunternehmen der Schweiz. Siehe auch Liste von Konsumvereinen Konsum Österreich Kruppsche Konsumanstalt Konsumgenossenschaft Berlin Literatur Johnston Birchall: The International Co-operative Movement. Manchester University Press, Manchester u. a. 1997 ISBN 0-7190-4824-9. Johann Brazda, Robert Schediwy (Hrsg.): Consumer Co-operatives in a Changing World. Comparative Studies on Structural Changes of some selected Consumer Cooperative Societies in industrialized Countries. 2 Bände. International Co-operative Alliance, Genf 1989, ISBN 2-88381-000-1. Mustafa Haikal: Gute Geschäfte. Die Geschichte der Leipziger Konsumgenossenschaft. Faber & Faber, Leipzig 2009, ISBN 978-3-86730-084-1. Peter J. Hartmann: Konsumgenossenschaften in Japan. Alternative oder Spiegelbild der Gesellschaft? Entwicklungen und Strukturen am Beispiel der Präfektur Ōsaka. Iudicium, München 2003, ISBN 3-89129-507-3 (Monographien aus dem Deutschen Institut für Japanstudien 29, zugleich Dissertation an der Universität Heidelberg, 2003). Erwin Hasselmann: Geschichte der deutschen Konsumgenossenschaften. Knapp, Frankfurt am Main 1971. Fritz Klein: Unter konsumgenossenschaftlicher Flagge. Die Geschichte der Gepag. Großeinkaufs- und Produktions-Aktiengesellschaft deutscher Konsumvereine, Köln 1927 (= Verbrauchergenossenschaftliche Bücherei 12). Fritz Klein: Selbsthilfe aus christlicher Verantwortung. Die Geschichte der christlichen Konsumvereine. Kommunal-Verlag, Recklinghausen 1967. Heinrich Lersch: Die Pioniere von Eilenburg. Roman aus der Frühzeit der deutschen Arbeiterbewegung. Büchergilde Gutenberg, Berlin 1934. Michael Prinz: Brot und Dividende. Konsumvereine in Deutschland und England vor 1914 (= Kritische Studien zur Geschichtswissenschaft. Band 112). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1996, ISBN 3-525-35775-3 (zugleich Habilitationsschrift an der Universität Bielefeld, 1992). Gisela Notz: Die sozialistische Genossenschaftsbewegung als die dritte Säule der Arbeiterbewegung – Geschichte und Perspektiven, in: Axel Weipert (Hg.): Demokratisierung von Wirtschaft und Staat – Studien zum Verhältnis von Ökonomie, Staat und Demokratie vom 19. Jahrhundert bis heute, NoRa Verlag, Berlin 2014, ISBN 978-3-86557-331-5. Otto Ruhmer: Entstehungsgeschichte des deutschen Genossenschaftswesens. Die ersten deutschen Genossenschaften. 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Burchard Bösche: Kurze Geschichte der Konsumgenossenschaften. Herausgeber: Zentralverband deutscher Konsumgenossenschaften e.V., ohne Datum. Jan-Frederik Korf: Von der Konsumgenossenschaftsbewegung zum Gemeinschaftswerk der Deutschen Arbeitsfront – Zwischen Gleichschaltung, Widerstand und Anpassung an die Diktatur, Herausgegeben von der Heinrich-Kaufmann-Stiftung des Zentralverbandes deutscher Konsumgenossenschaften e.V, Books on Demand GmbH, Norderstedt 2008, ISBN 978-3-8334-7304-3. Weblinks deutscher Konsumgenossenschaften (PDF; 1,7 MB) Geschichte der Co-op in Niedersachsen Internationale Vergleichsstudie aus 1989 (englisch; PDF; 3,0 MB) Zusammenfassung, internationaler Übersichtsartikel aus Wirtschaft und Gesellschaft, 1989 (PDF; 1,6 MB) Einzelnachweise Genossenschaftsart Unternehmensart (Handel)
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https://de.wikipedia.org/wiki/Fritz%20Peters
Fritz Peters
Fritz Peters ist der Name folgender Personen: * Fritz Peters (Landwirt) (1819–1897), deutscher Landwirt und Autor Fritz Peters (Offizier) (eigentlich Frederick Thornton Peters; 1889–1942), kanadischer Offizier Fritz Peters (Archivar) (1903–1970), deutscher Archivar und Heimatforscher Fritz Peters (Unternehmer) (1905–nach 1972), deutscher Unternehmer und Firmengründer Fritz Peters (Schriftsteller) (eigentlich Arthur Anderson Peters; 1913–1979), amerikanischer Schriftsteller Fritz-Jürgen Peters (1900–1954), deutscher Chemiker Fritz Wilhelm Emanuel Peters (1865–1932), deutscher Bauingenieur Siehe auch: Friedrich Peters
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https://de.wikipedia.org/wiki/Fritz%20B%C3%BCsching
Fritz Büsching
Fritz Büsching (* 26. Juli 1940 in Goslar) ist ein deutscher Ingenieurwissenschaftler. Ihm gelang erstmals der Nachweis der Resonanzabsorption bei der Wechselwirkung von Windwellen mit partiell stehenden Wellen in Beckenformationen. Lebenslauf 1961 legte Büsching sein Abitur am Hoffmann-von-Fallersleben Gymnasium in Braunschweig ab. Bis 1968 studierte er an der dortigen Technischen Universität das Fach Bauingenieurwesen, das er mit dem Grad des Diplomingenieurs (Dipl-Ing.) abschloss. 1968 bis 1971 war er als Projektingenieur und Statiker im Stahlwasserbau bei der Fried. Krupp GmbH, Industrie- und Stahlbau, in Rheinhausen tätig. Mit der Berufung Prof. Dr.-Ing. Alfred Führböters 1971 auf den Lehrstuhl für Hydromechanik und Küstenwasserbau an der TU Braunschweig, wurde Büsching dessen erster wissenschaftlicher Assistent. Neben der Durchführung eigenverantwortlicher Lehrveranstaltungen fertigte er auf der Grundlage durchgeführter Naturmessungen an der Westküste der Insel Sylt seine Dissertation zum Thema Orbitalgeschwindigkeiten irregulärer Brandungswellen und wurde 1974 zum Dr.-Ing. promoviert. 1976 bis 1983 war Büsching Oberingenieur und verantwortlicher Leiter der Abteilung Stahlwasser- und Offshorebau am Leichtweiß-Institut für Wasserbau der TU Braunschweig. Nach der Zuerkennung habilitationsgleicher Leistungen 1978 war er zugleich korporationsrechtlich Professor für Hydromechanik und Küstenwasserbau. 1984 wurde Büsching zum Professor für Hydromechanik und Wasserbau an die FH Bielefeld berufen. Nachdem im Jahre 1987 das am Hochschulstandort Minden befindliche Hydraulik-Labor nach seinen Vorstellungen zum Labor für Hydromechanik und Wasserbau ausgebaut worden war, hat Büsching seine Forschungsideen – vor allem bezüglich der Wellenabsorption durch von ihm konzipierte „Hohldeckwerke“ – mit Untersuchungen in einem kombinierten Strömungs- und Wellenkanal realisieren können. 1991 und 1992 war er darüber hinaus Lehrbeauftragter für Stahlwasserbau am Institut für Stahlbau der TU Braunschweig. Tätigkeiten und Leistungen Im Stahlwasserbau war Büsching bei der Fried. Krupp GmbH Industrie- und Stahlbau an der Ausführung wasserbaulicher Großprojekte beteiligt, wie dem Eider-Sperrwerk, dem Schiffshebewerk Lüneburg und Dammbauprojekten in Südamerika und Afrika. Als wissenschaftlicher Assistent an der TU Braunschweig hat er maßgeblich zum Aufbau des Lehrstuhls für Hydromechanik und Küstenwasserbau beigetragen, insbesondere durch die Übernahme eigenverantwortlicher Lehraufträge, die die Hydromechanik, den Stahlwasserbau und die Meeres- und Offshoretechnik zum Inhalt hatten. Für die Speicherung und Analyse der von ihm an der Westküste von Sylt gewonnenen Sturmwellendaten setzte Büsching bereits in den frühen 1970er Jahren als erster fast ausschließlich automatische Systeme ein, so dass verlässliche Daten nicht nur als Grundlage seiner Dissertation, sondern auch für spätere Arbeiten verfügbar waren. 1978 kann Büsching erstmals Spektren der Phasengeschwindigkeiten von Meereswellen präsentieren und darin nachweisen, dass für die gewählte Messlokation die Phasengeschwindigkeiten – entgegen der klassischen Dispersionsrelation – einer anomalen Dispersion (dc/df > 0) unterliegen. Seit 1976 hat er als verantwortlicher Abteilungsleiter am Leichtweiß-Institut auf dem Gebiet anwendungsorientierter Forschung an einer Vielzahl von Gutachten und Forschungsaufträgen mitgewirkt, deren Themen sich auf das gesamte Gebiet des Wasserbaus und der Wasserwirtschaft beziehen. Er war Mitglied in den Sonderforschungsbereichen 79 (Wasserforschung im Küstenbereich) und 205 (Küsteningenieurwesen) der DFG und eigenverantwortlicher Leiter zweier großer Feld-Forschungsprogramme „Seegangskräfte auf Offshore-Konstruktionen“ (Förderer: BMFT) und „Wellenkräfte auf Seebauwerke im Flachwassergebiet“ (SFB 79 der DFG). 1979 verwendet Büsching erstmals die Doppler-Terminologie zur Beschreibung der Bewegung von Brandungswellen und der Wellentransformation bei beschleunigten Trägermedien. Seit den 1980er Jahren hat er sich an der TU Braunschweig und später als Professor an der Fachhochschule Bielefeld vor allem den theoretischen und praktischen Problemen der Wellenentwicklung und der Wellenbelastung von Küstenschutz- und Offhorebauwerken gewidmet. 1990 beschreibt Büsching erstmals einen Resonanzeffekt zwischen den an einer Böschung brechenden Wellen (als Erreger) und der durch diese auf der Böschung erzeugten Waschbewegung (als Resonator). Hierfür verwendet er später den Begriff „Brandungsresonanz“, wohl wissend, dass Erreger und Resonator auch als Komponenten einer Koppelschwingung angesehen werden können. Ein europäisches Patent für ein durchströmbares Uferschutzbauwerk („Hohldeckwerk“), mit dem die „Brandungsresonanz“ im Sinne der Minimierung der Wellenlasten beeinflusst wird, wird ihm im Jahre 1996 erteilt. Nachdem das Phänomen der anomalen Dispersion auch bei Messungen im Wellenkanal des Labors für Hydromechanik und Wasserbau in Erscheinung getreten war, kommt Büsching 2003 zu der Erkenntnis, dass es sich sowohl bei den betreffenden Laborwellen als auch bei den an der Westküste Sylts gemessenen Wellen um resonante Beckenschwingungen handelt. Letztere entstehen dabei dadurch, dass das zwischen dem strandparallelen Riff und dem Strand partiell abgrenzbare Wasservolumen in Resonanz mit den erregenden Windwellen gerät. Da er vermutet, dass derartige Wellenresonanzen in der Vergangenheit die Hauptursache für den starken Wellenangriff der Insel Sylt gebildet haben, hat er zur Wellendämpfung die Anordnung partiell durchströmbarer Unterwasserstrukturen auf oder über dem Riff vorgeschlagen. Nachdem Büsching bei der Untersuchung der Reflexion (Physik) irregulärer Wasserwellen an steilen Uferböschungen auf das Phänomen des Phasensprungs (Phasenverschiebung zwischen einfallender und reflektierter Welle) gestoßen war, hat er auf der Grundlage durchgeführter Messungen 2011 den Reflexionskoeffizienten für Wasserwellen als komplexe Größe = definiert. Demnach wird das bis dahin als Reflexionskoeffizient definierte Wellenhöhenverhältnis zum Betrag des komplexen Reflexionskoeffizienten, während das Argument Δφ die zwischen einfallender und reflektierter Welle auftretende Phasendifferenz beschreibt. 2019 formuliert er für die Wasserwellenbewegung über geneigtem Seegrund eine lineare Theorie, die auf der Interferenz der aus dem Tiefwasser einfallenden und mit der Phasendifferenz Δφ vom geneigte Meeresboden reflektierten Wellen basiert. Dabei handelt es sich bei der letzteren um exponentiell reduzierte Reflexion und Δφ (Phasensprung) stellt sich als eine lineare Funktion der Seegrundneigung α dar. 1974 bis 2012 hat er mit Beiträgen an einer Vielzahl von internationalen Konferenzen zur Thematik des Küsteningenieurwesens und der Offshoretechnik mitgewirkt. Schriften (Auswahl) Veröffentlichungen auf hollow-cubes.de Hollow cubes – Durchströmbare Hohlformkörper als Bauelemente wellenbelasteter Böschungsabdeckungen – , HANSA – International Maritime Journal – C 3503 E, 138, H. 10 S. 62–65, 2001. Storm Wave Resonance controlled bei Hollow Block Structures. Copedec VI, Colombo, Sri Lanka; Book of Abstracts: “Hollow Blocks for the Protection of a Ridge Coast” S. 179–180, CD Proceedings: Paper Nr. 90 S. 1–20, 2003. Sturmwellen-Resonanz an der Westkürste der Insel Sylt. in: Die Küste. Heft 67, S. 51–82, 2003. Schwingungs-Interferenzen im abgegrenzten Orbitalfeld von Meereswellen in Theorie und Physikalischen Modell; Digitale Bibliothek der TU Braunschweig, , 45 Seiten, 2019. Weblinks Einzelnachweise Ingenieurwissenschaftler Hochschullehrer (Technische Universität Braunschweig) Hochschullehrer (FH Bielefeld) Deutscher Geboren 1940 Mann
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https://de.wikipedia.org/wiki/Eric%20Millegan
Eric Millegan
Eric Millegan (* 25. August 1974 in Hackettstown, New Jersey) ist ein US-amerikanischer Schauspieler. Aufgrund seines jugendlichen Aussehens wird er oft für Rollen ausgewählt, in denen er deutlich jüngere Charaktere darstellt. Leben Millegan wuchs in Springfield, Oregon auf. Er absolvierte die Schauspielschule in Interlochen, Michigan und studierte Musiktheater an der Universität von Michigan. Aktuell lebt er in Los Angeles, Kalifornien. Er lebt offen schwul und 2003 kürte ihn das schwule US-Magazin Out zum „heißesten offen-schwulen Nachwuchsschauspieler“ („Hottest Up-and-Coming Openly Gay Actor of 2003“). Werk Ein wichtiger Schwerpunkt von Millegans bisheriger Arbeit liegt im Bereich des Musiktheaters. So spielte der Tenor Millegan am New Yorker Broadway in Jesus Christ Superstar und gehörte 2005 als Harold zur Stammbesetzung der Weltpremiere des Musicals Harold & Maude von Tom Jones and Joseph Thalken. Ende 2006 war er in einer Produktion der Gilbert-und-Sullivan-Operette Die Piraten von Penzance im Opernhaus von Eugene, Oregon zu sehen. Sein Filmdebüt feierte Millegan 2002 in dem erotischen Independentfilm On_Line, der im offiziellen Programm mehrerer bedeutender Filmfestivals gezeigt wurde, unter anderem bei der Berlinale. Millegan hatte außerdem Gastauftritte in mehreren Fernsehserien, darunter 100 Centre Street, Law & Order und Curb Your Enthusiasm. Von 2005 bis 2008 gehörte er in der Rolle des genialen, aber im zwischenmenschlichen Bereich sehr unbeholfenen Nachwuchswissenschaftlers Zack Addy zur Stammbesetzung der Fox-Serie Bones – Die Knochenjägerin. Seine erste Filmhauptrolle spielte Eric Millegan 2006 in dem Independentfilm The Phobic. Filmografie 2001: Soda Pop 2001: 100 Centre Street (Fernsehserie) 2002: On_Line 2002: Criminal Intent – Verbrechen im Visier (Law & Order: Criminal Intent, 'Der Insider', Fernsehserie) 2004: Lass es, Larry! (Curb Your Enthusiasm, Fernsehserie) 2006: The Phobic 2005–2010, 2016–2017: Bones – Die Knochenjägerin (Bones, Fernsehserie) Weblinks US-Amerikaner Filmschauspieler Geboren 1974 Mann
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https://de.wikipedia.org/wiki/Anton%20Bossi%20Fedrigotti
Anton Bossi Fedrigotti
Graf Anton Bossi-Fedrigotti von Ochsenfeld (* 6. August 1901 in Mutters-Gärberbach, Österreich-Ungarn; † 9. Dezember 1990 in Pfaffenhofen a.d.Ilm) bzw. mit Pseudonym Toni Herbstenburger war ein österreichischer Diplomat, Autor und Journalist sowie ein Verfasser von Jugend- und Kriegsromanen. Leben Anton Graf Bossi-Fedrigotti verbrachte seine Jugendjahre in Toblach, wo sich die Stammburg der Bossi-Fedrigotti befindet (Herbstenburg), und in Feldkirch. Er lebte von 1920 bis 1923 in Norddeutschland, von 1923 bis 1925 in Südtirol und Italien, und von 1930 bis 1938 in Berlin. Im Rahmen seiner 1931 begonnenen Tätigkeit für den VDA (Verein/Volksbund für das Deutschtum im Ausland) in Berlin diente Bossi-Fedrigotti als Vermittler zwischen NSDAP und seiner Heimat Südtirol. Er sah seine Aufgabe darin, für eine Integration Südtirols „in die territorialen Forderungen der NSDAP“ zu sorgen. Zeit des Nationalsozialismus Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten trat er zum 1. Mai 1933 der NSDAP (Mitgliedsnummer 1.875.708) und Juli desselben Jahres der SA bei. Mit großer Wahrscheinlichkeit waren die Kontakte zu Rosenberg, Hofer und Hinkel für die NS-Karriere des Grafen sehr hilfreich. Als Mitarbeiter im Außenpolitischen Amt der NSDAP (seit 1933) war es seine Aufgabe, sich „um die aus der ,Ostmark’ geflüchteten Nazis zu kümmern, nachdem die Partei dort im Juni 1933 verboten worden war.“ 1934 erschien sein erster Roman Standschütze Bruggler, der bis 1943 mit 125.000 Exemplaren 18 Auflagen erreichte. Aus der Ich-Erzählung des Protagonisten Anton Bruggler erfährt der Leser, wie dieser zur Zeit des Ersten Weltkriegs eine Wandlung durchmacht vom „nachdenkliche[n] Priesteranwärter […] zum entschlossenen Kämpfer.“ Durchgehend lassen sich Elemente völkischer Ideologie ausmachen:„Wir sind nichts anderes, als, wie man so sagt, Treuhänder der großen Nation von der Nordsee bis zur Etsch und weil wir das sind, gehen uns Tschechen, Polen, Ruthenen und Slowaken nichts an, sondern nur wir gehen uns selbst etwas an und wenn wir kämpfen, hat’s kämpfen [sic!] nur dann einen Sinn, wenn wir für’s Deutsche kämpfen. Denn deutsch für alle Deutschen muß das Landl bleiben, ja deutsch und nichts anderes!“Abgesehen von den Deutsch-Österreichern werden alle anderen auftretenden Volksgruppen als ethnisch minderwertig angesehen und beschrieben. Die Verfilmung (1936) des Krieg und Heimatboden verherrlichenden Romans wurde Ende September 1944 erneut auf die Leinwand gebracht, um das Sterben der Volkssturmmänner „ideell zu untermauern und historisch zu legitimieren.“ Spätestens 1935 trat Bossi-Fedrigotti der Österreichischen Legion der SA (1934 in Hilfswerk Nord-West umbenannt) bei, innerhalb derer er zwischen 1935 und 1936 Leiter der SA-Sammelstelle in Berlin wurde und bis März 1938 zum SA-Sturmbannführer aufstieg. Im Oktober 1936 besuchte Bossi-Fedrigotti das „Erste Deutsche Kriegsdichtertreffen“ in Berlin, woraufhin er von der NS-Kulturgemeinde zu mehreren Lesungen eingeladen wurde. 1938 nahm er am Reichsfrontdichtertreffen in Guben teil. Nach dem „Anschluss Österreichs“ wurde er 1938 zum Landesleiter der Reichsschrifttumskammer (RSK) Tirol-Vorarlberg ernannt, trat 1939 das Amt des Kulturreferenten beim Landeshauptmann von Tirol an und übernahm die Landesleitung der Reichskulturkammer. Hofer hatte sich persönlich bei Goebbels für den Südtiroler starkgemacht. 1941 wurde Bossi-Fedrigotti zum Oberregierungsrat ernannt. 1939 bis 1945 leistete er als Vertreter des Auswärtigen Amtes Kriegsdienst, unter anderem 1941 in Weißrussland bei Mogilew, worüber er beim Armeeoberkommando 2 berichtete. Zu seinen Aufgaben zählte es, die Gräueltaten der Sowjets „für die deutsche Propaganda zu instrumentalisieren.“ Dabei gründeten seine Ausführungen auf der völkisch-rassistischen Ideologie des Nationalsozialismus: „Das Wichtigste z. Zt. ist, dass der Russe in seiner Widerstandskraft erlahmt, dass er zersetzt wird und dass damit deutsches Blut gespart wird. […] und wenn man unsere prächtigen deutschen Jungens reihenweise daliegen sieht, erschossen von diesem Unmenschentum, dann frägt man sich, warum [Unterstr. im Original] wird nicht jedes Mittel angewandt, um diese Asiaten zu zersetzen. […] Der heutige Russe ist diese deutschen Opfer nicht wert und deshalb muss man die wirksamste Gegenpropaganda einsetzen.“Seinen letzten Einsatz hatte Bossi-Fedrigotti als Stabsoffizier für Propaganda in Italien, wo er seit 1944 mit Edmund Theil einen Wehrmacht-Propagandasender betrieb. Kurz nachdem er im April 1945 von Partisanen entführt worden war, befand er sich zuerst in amerikanischer, dann in französischer Kriegsgefangenschaft. Nach dem Krieg 1947 kehrte er aus der Kriegsgefangenschaft zurück und galt nun als Oberregierungsrat a. D. und Landwirt. Weitere Stationen seines Lebens waren Südtirol, Bayern, Berlin, Rom, Ischia, USA. Als Schriftsteller lebte er in Rom, München und Innsbruck. Mit Christian der Grenzgänger veröffentlichte er 1951 seinen ersten Nachkriegstext. Für den österreichischen Dokumentarfilm Beiderseits der Rollbahn von 1953 schrieb er die Texte mit dem Ziel, „zu zeigen, der deutsche Soldat war doch ein Kerl“. Von 1965 bis 1988 schrieb er auch Beiträge im Deutschen Soldatenjahrbuch. Was die Wahl seiner Verlage anging, „bewegte er sich stets im rechtsgerichteten oder rechtsextremen Milieu.“ Sein Lebenswerk widmete der Südtiroler der Trentiner Landschaft, ihren Menschen und ihren Problemen. Weiter hat Bossi-Fedrigotti zahlreiche Bücher über den Ersten Weltkrieg geschrieben. Er war als Autor auch für Theater, Rundfunk und Film tätig. In den 1980er Jahren wurde Bossi-Fedrigotti das Verdienstkreuz des Landes Tirol verliehen. „In welchem ihn hoch schätzenden ideologischen Milieu Bossi-Fedrigotti sich bis zuletzt bewegte,“ zeigt ein ihm gewidmeter Nachruf des rechtsextremen Autors Reinhard Pozorny. Sonstiges In der Sowjetischen Besatzungszone wurden viele seiner Schriften auf die Liste der auszusondernden Literatur gesetzt. Der Name Bossi-Fedrigotti als Doppelname leitet sich von einer späteren Heirat eines Bossi mit einer Fedrigotti-Tochter ab. In den Grafenstand wurden die Bossi-Fedrigotti 1717 mit dem Beinamen von Ochsenfeld erhoben. Werke Die Tiroler Kaiserjäger am Col di Lana. Franz Schneider Verlag, Leipzig 1934. Standschütze Bruggler. Zeitgeschichte-Verlag, Berlin 1934. Tirol bleibt Tirol. Bruckmann Verlag, München 1935. Spionage und Verrat in den Karpathenkämpfen des Weltkrieges. Franz Schneider, Leipzig, Wien 1935. Andreas Hofer. Sandwirt von Passeier. Franz Schneider, Berlin 1935. Das Vermächtnis der letzten Tage. Zeitgeschichte-Verlag, Berlin 1937. Wir kommen, Kameraden! Zeitgeschichte-Verlag, Berlin 1938. Österreichs Blutweg. Verlag Die Wehrmacht, Berlin 1939. Vormarschtage. NS-Gauverlag und Druckerei Tirol und Vorarlberg, Innsbruck 1941. Die alte Fahne. NS-Gauverlag und Druckerei Tirol und Vorarlberg, Innsbruck 1941. Die beiden Teraldi. Andermann, München, Wien 1951. Christian, der Grenzgänger. Andermann, München 1951. Befehl zum Verrat. Pabel, Rastatt 1960. Pustertal. Athesia Verlag, Bozen 1967. Vinschgau. 2. Aufl. Athesia Verlag, Bozen 1968. Neuaufl. unter Josef Rampold, 1971. Kaiserjäger, Ruhm und Ende. Leopold Stocker Verlag, Graz, Stuttgart 1977. Neuaufl. u. d. Tit. Die Kaiserjäger im Ersten Weltkrieg. Ares-Verlag, Graz, 2009 Kaiser Franz Joseph I. und seine Zeit. Ringier, Zürich, München 1978. Col di Lana. Schild-Verlag, München 1979. Heimkehr in den Untergang. Leopold Stocker Verlag, Graz, Stuttgart 1981. Ade, mein Land Tirol. Neuaufl.(von 1978). Schild-Verlag, München 1983. Dolomitensaga. Amalthea, Wien, München 1986. Abschied vom Doppeladler. Verlagsgesellschaft Berg, Abt. Türmer-Verlag, Berg am See: 1990. Literatur Helmut Alexander: Der Dolomitenkrieg im „Tiroler“ Film. In: Klaus Eisterer & Rolf Steininger (Hgg.): Tirol und der Erste Weltkrieg. Innsbruck: Österreichische Studien 1995, S. 227–253. Bruno Berger & Heinz Rupp (Hrsg.): Deutsches Literatur-Lexikon. Biographisch-Bibliographisches Handbuch. Bd. 1. 3. Aufl. Bern, München: Francke 1968. Anton Graf Bossi-Fedrigotti: Anton Graf Bossi-Fedrigotti. In: Kurt Ziesel (Hrsg.): Krieg und Dichtung. Soldaten werden Dichter – Dichter werden Soldaten. Ein Volksbuch. Wien, Leipzig: Luser 1940, S. 59–70. Heinz Brüdigam: Der Schoß ist fruchtbar noch…Neonazistische, militaristische, nationalistische Literatur und Publizistik in der Bundesrepublik. 2. neu bearb. Aufl. Frankfurt/M.: Röderberg 1965. Maria Keipert, Peter Grupp & Historischer Dienst des Auswärtigen Amtes (Hrsg.): Biographisches Handbuch des deutschen Auswärtigen Dienstes 1871–1945. Bd. 1. Paderborn: Schöningh 2000, S. 236f. Christoph Penning: Anton Graf Bossi-Fedrigotti. Karrieren eines Schriftstellers im ‘Dritten Reich‘. Paderborn: Schöningh 2021. ISBN 978-3-506-76049-4. Christoph Penning: Anton Graf Bossi-Fedrigotti – der Südtiroler. In: Rolf Düsterberg: Dichter für das „Dritte Reich“. Bd. 3. Bielefeld: Aisthesis 2015, ISBN 978-3-8498-1079-5, S. 45–77. Hans Schafranek: Söldner für den „Anschluss“. Die Österreichische Legion 1933–1938. Wien: Czernin 2010. Gerald Steinacher, Leopold Steurer, Gottgläubig und führertreu. Anton Graf Bossi-Fedrigotti. In: Günther Pallaver, Leopold Steurer (Hrsg.), Deutsche! Hitler verkauft euch! Das Erbe von Option und Weltkrieg in Südtirol, Bozen Raetia 2010, ISBN 978-88-7283-386-5, S. 199–248. Leopold Steurer: Im Dienste Hitlers. In: ff – Das Südtiroler Wochenmagazin 50 (2010), S. 40–43. Edmund Theil: Kampf um Italien. Von Sizilien bis Tirol 1943–1945. München, Wien: Langen-Müller 1983. Hansjörg Waldner: Anton Bossi Fedrigotti: Standschütze Bruggler. In: Hansjörg Waldner: Deutschland blickt auf uns Tiroler. Südtirol-Romane zwischen 1918 und 1945. Picus, Wien 1990, ISBN 3-85452-210-X, S. 65–86. Einzelnachweise Autor Träger des Verdienstkreuzes des Landes Tirol Literatur (20. Jahrhundert) Literatur (Deutsch) Mitglied der Reichsschrifttumskammer Deutscher Diplomat Person der deutschen Außenpolitik 1933–1945 Person der NS-Propaganda NSDAP-Mitglied SA-Mitglied Österreichischer Kriegsgefangener der Vereinigten Staaten Österreichischer Kriegsgefangener Frankreichs Person (Toblach) Tirolensien Person (Cisleithanien) Österreicher Geboren 1901 Gestorben 1990 Mann
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https://de.wikipedia.org/wiki/Ukrainisch-Orthodoxe%20Kirche%20%28Kiewer%20Patriarchat%29
Ukrainisch-Orthodoxe Kirche (Kiewer Patriarchat)
Die Ukrainisch-Orthodoxe Kirche des Kiewer Patriarchats (), auch Kiewer Patriarchat (Київський патріархат); Abk. УПЦ КП (UPZ KP / wiss. Trans. UPC KP) bzw. UOK-KP, war eine Jurisdiktion der orthodoxen Kirche in der Ukraine, die 1992 nach der Weigerung der Russisch-Orthodoxen Kirche, ihrer Metropolie in der Ukraine Autokephalie zu gewähren, gegründet wurde und 2018 durch den Zusammenschluss mit der Orthodoxen Kirche der Ukraine aufgelöst wurde. Seit dem Juni 2019 lehnt ein kleiner Teil der UOK-KP diese Vereinigung ab und agiert wieder unter dem bisherigen Namen. Geschichte Die Kirche wurde im Juni 1992 vom damaligen Metropoliten Filaret gegründet, nachdem er dem Moskauer Patriarchat die Leitung der Kiewer Metropolie und der gesamten Ukraine (also auch der Krim und des Donbass) entzogen hatte. Filaret verließ die Russisch-Orthodoxe Kirche und begründete die Ukrainisch-Orthodoxe Kirche des Kiewer Patriarchats. Neben seinen Unterstützern beteiligten sich auch Mitglieder des Episkopats der Ukrainischen Autokephalen Orthodoxen Kirche an der Gründung. Filaret wurde Stellvertreter von Patriarch Mstyslaw (gleichzeitig Patriarch der Ukrainischen Autokephalen Orthodoxen Kirche und der Ukrainischen Autokephalen Orthodoxen Kirche in der Diaspora). Nach Mstyslaws Tod 1993 trennten sich die Wege der Kirchen wieder. Zum neuen Oberhaupt der Ukrainisch-Orthodoxen Kirche des Kiewer Patriarchats wurde Wolodymyr (Romanjuk) gewählt. Der nach Wolodymyrs Tod (1995) zum Patriarchen gewählte Filaret blieb zunächst dessen Stellvertreter. Der Primas der Kirche trug den Titel eines Patriarchen von Kiew und der gesamten Ukraine mit Sitz in Kiew. Unter Filarets Führung wuchs die Anzahl der Pfarreien von 1200 im Jahr 1995 auf 4000, die Zahl der Bischöfe von 15 auf 38 und die Zahl der Eparchien von 12 auf 33 an. Auf dem Stand vom Dezember 2006 bekannten sich 52 Prozent der Ukrainer zum Kiewer Patriarchat, aber nur 8 Prozent zum Moskauer. Zwölf Jahre später waren es 35 Eparchien, 5167 Gemeinden, davon 4807 aktiv, und 62 Klöster. Am 15. Dezember 2018 beschloss die Ukrainisch-Orthodoxe Kirche Kiewer Patriarchats die Selbstauflösung, um sich somit mit der Ukrainischen Autokephalen Orthodoxen Kirche zur Orthodoxen Kirche der Ukraine zu vereinigen, die dem Ökumenischen Patriarchat von Konstantinopel als Teilkirche untersteht. Ein halbes Jahr nach der Vereinigung zur Orthodoxen Kirche der Ukraine veranstaltete Filaret am 20. Juni 2019 eine Versammlung in der Wolodymyrkathedrale in Kiew, die die Wiedererstehung der Ukrainisch-Orthodoxen Kirche Kiewer Patriarchats beschloss, indem deren Selbstauflösung nicht anerkannt wurde. Erklärtes Ziel der UOK-KP ist es, eine ukrainisch-orthodoxe Kirche zu schaffen, die unabhängig von Moskau und Konstantinopel ist. Der Beschluss vom 20. Juni 2019 wurde wiederum von der Orthodoxen Kirche der Ukraine nicht anerkannt. Diese versuchte Filaret allerdings entgegenzukommen und sah ihn daher zunächst weiterhin als Bischof von Kiew der Orthodoxen Kirche der Ukraine, der jederzeit auf seinen Sitz zurückkehren könne. Am 31. Juni 2019 bestätigte das Kulturministerium, dass die UOK-KP mit dem 15. Dezember 2018 aufgehört habe zu bestehen, nachdem Filaret am Vortag das Justizministerium um eine Verlängerung der Registrierung gebeten hatte. Am 8. Juni 2021 schloss sich auch der Oberste Gerichtshof dieser Sichtweise an und erklärte, dass er sich nicht in die Entscheidungen der religiösen Vereinigungen einmischen könne. Die UOK-KP habe die Auflösung beschlossen und Filaret diese unterzeichnet. Die Ukrainisch-Orthodoxe Kirche Kiewer Patriarchats agierte allerdings auch weiterhin als Kirche unter dem Patriarchen Filaret. Im Februar 2020 zog der Heilige Synod der Orthodoxen Kirche der Ukraine (OKU) weitere Konsequenzen, nachdem er Filaret bereits im Sommer 2019 erste Rechte aberkannt hatte. Der Heilige Synod suspendierte Filaret und entzog ihm die kanonischen Rechte, betrachtete ihn aber weiterhin als Teil der OKU. Zudem wurde Filaret aus dem Heiligen Synod entfernt, da er sechsmal in Folge ohne triftigen Grund abwesend war. Mit diesem Schritt sind aus der Sicht der OKU alle Weihen Filarets ungültig und somit auch die der Bischöfe der Ukrainisch-Orthodoxen Kirche Kiewer Patriarchats. Erneut wurden Filaret und seine Anhänger zur Versöhnung mit der OKU ermahnt. Einen Tag später wurde bekannt, dass der Bischof von Ostmoldawien am 3. Februar 2020 um den Beitritt zur UOK-KP bat. Der Standpunkt des Heiligen Synods der Orthodoxen Kirche der Ukraine wurde im Februar 2022 erneut bekräftigt. Zudem beschloss man, mehrere von Filaret geweihte Personen vor das kirchliche Gericht zu laden, da sie aktiv an der Kirchenspaltung der OKU mitwirkten, indem sie sich von Filaret weihen ließen. Auf dem Stand des Jahres 2021 weist die Ukrainisch-Orthodoxen Kirche Kiewer Patriarchats einen Metropoliten, zwei Erzbischöfe und zehn Bischöfe auf. Mehrere dieser Kirchenämter werden von jenen Personen bekleidet, die im Februar 2022 vom Heiligen Synod der Orthodoxen Kirche der Ukraine vorgeladen wurden. Liste der Patriarchen Mstyslaw (1992–1993) Wolodymyr (1993–1995) Filaret (1995–2018) Weblinks Offizielle Webseite (ukrainisch) Ukrainische Orthodoxe Kirche – Kiewer Patriarchat (russisch) Einzelnachweise und Fußnoten Orthodoxie in der Ukraine Historische Organisation (Ukraine) Gegründet 1992 Aufgelöst 2018 Kiew
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https://de.wikipedia.org/wiki/Alan%20Iljitsch%20Dudajew
Alan Iljitsch Dudajew
Alan Iljitsch Dudajew (; * 18. Mai 1981 in Beslan) ist ein russischer Ringer ossetischer Herkunft. Der Student ist 1,68 Meter groß und seit 1995 aktiv. Seit 2005 wird er von seinem Vater Elbrus trainiert. Erfolge 2001, 3. Platz, Junioren-WM in Taschkent, Usbekistan, FS, Lg, mit Siegen über Ombir Singh, Indien, Manuel Ortiz Franco, Spanien, Arslanbek Keneshbek Ulu, Kirgisistan und Mehdi Begdeii, Iran und einer Niederlage gegen Dshankogir Abdurahkmanow, Usbekistan 2004, 2. Platz, EM in Ankara, FS, Fg, mit Siegen über Thorsten Dominik, Deutschland, Sevak Baghdyan, Armenien, Andrej Fasanek, Slowakei und Themistoklis Iakovidis, Griechenland und einer Schulterniederlage gegen Tevfik Odabaşı, Türkei 2005, 7. Platz, EM in Warna, Bulgarien, FS, Fg, mit Sieg über Martin Berberyan, Armenien und zwei Niederlagen gegen Wassyl Fedoryschyn, Ukraine und Lukasz Goral, Polen 2005, 1. Platz, WM in Budapest, FS, Fg, mit Siegen über Petru Toarcă, Rumänien, Jae-Myung Song, Südkorea, Martin Berberyan, Armenien, Levani Chabradze, Georgien und Yandro Quintana, Kuba 2006, 1. Platz, Militär-WM in Baku, Aserbaidschan, FS, Lg, vor Adam Sobieraj, Polen 2007, 1. Platz, Militärweltspiele in Hyderabad, FS, Fg, vor Song Yang-chun, Nordkorea Weblinks Weltmeister (Ringen) Ringer (Russland) Russe Sowjetbürger Geboren 1981 Mann
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https://de.wikipedia.org/wiki/Hanns%20Christoph%20Wagener
Hanns Christoph Wagener
Hanns Christoph Wagener (* um 1700; † Mai 1760 in Dresden) war ein deutscher Ingenieur und Architekt. Er war Ingenieur-Capitain und Lehrer der Baukunst an der Königl. Pohln. und Churfürstl. Sächß. Ritter- und Militair-Academie der Adelichen Cadets (Ritterakademie) in Dresden. Er veröffentlichte 1755 das Werk „Gründliche Anweisung zu der Civil-Bau-Kunst“ Schriften Gründliche Anweisung zu der Civil-Bau-Kunst, M. Keyl Dresden 1755 Hanns Christoph Wageners Gründliche Anweisung zu der Civil-Bau-Kunst. 1, In welchem nicht nur die Fünff Säulen-Ordnungen, nebst zweyen von der Toscana, Dorica und Jonica abstammenden Compositis enthalten ..., Breitkopf Dreßden, Leipzig 1768 (Band 1) Hanns Christoph Wageners Gründliche Anweisung zu der Civil-Bau-Kunst. 2, In welchem die sämtlichen Säulen-Ordnungen deß Ersten Theils, mit Gebälcken ohne Zahnschnitte, Dielen und Sparren-Köpfen ... enthalten ..., Breitkopf Dreßden, Leipzig 1768 (Band 2) Einzelnachweise Bauingenieur Architekt (Dresden) Geboren 1700 Gestorben 1760 Mann
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https://de.wikipedia.org/wiki/Agkistrodon%20taylori
Agkistrodon taylori
Agkistrodon taylori ist eine Schlangenart aus der Unterfamilie der Grubenottern. Ein deutscher Name ist noch nicht etabliert, gelegentlich wird sie im deutschen Sprachraum als "Taylors Mokassinotter" oder auch als "Tamaulipas Mokassinotter" bezeichnet. Sie ist endemisch in Nordost-Mexiko. Beschreibung Agkistrodon taylori ist eine mittelgroße, kräftige Schlange mit einem relativ langen Schwanz. Die Gesamtlänge beträgt meist zwischen 64 und 90 cm, die bisher bekannte Maximallänge 96 cm. Auf den Schwanz entfallen bei Männchen im Mittel 17,7 % der Gesamtlänge, bei Weibchen 15,2 %. Beschuppung Die Art zeigt wie alle Arten der Gattung meist 9 große, symmetrische Schilde auf der Kopfoberseite. Die Parietalia sind jedoch häufig insbesondere zum Schwanzende hin (posterior) in mehrere kleinere Schuppen fragmentiert. Die Anzahl der Supralabialia beträgt 7 bis 9, die Zahl der Infralabialia 9 bis 12. Die Rückenschuppen sind in der Körpermitte in 23, sehr selten in 21 Längsreihen angeordnet. Die Anzahl der Bauchschuppen (Ventralschilde) variiert bei Männchen zwischen 127 und 137, bei Weibchen zwischen 130 und 138, die Zahl der Subcaudalia zwischen 45 und 56 bei Männchen und 40 bis 47 bei Weibchen. Färbung Die Grundfarbe der Oberseite ist variabel blassgrau, braun oder rotbraun, an den Flanken geht diese Färbung meist in orange über. Auf dieser Grundfarbe befinden sich auf der Oberseite 11–16, im Durchschnitt 13 braune, graue oder schwärzliche Querbänder, die unregelmäßig durch diagonal verlaufende, weiße, gelbliche oder gelb-orange Fleckenreihen begrenzt werden. Alte, große Individuen, insbesondere Männchen, sind oft fast einfarbig schwarz. Sehr auffallend ist der Kopf gezeichnet. Die Kopfseiten zeigen zwei parallel verlaufende, breite helle (meiste gelbe) Streifen. Der obere Kopfseitenstreifen verläuft von der vorderen Spitze des Rostrale entlang des Canthus nach hinten über die Ränder der Internasalia, der Präfrontalia und der Supraocularia und dann von den oberen Postocularia über die zweite Horizontalreihe der Temporalia. Danach biegt er nach unten ab und vereinigt sich häufig mit dem hinteren Ende des unteren Kopfseitenstreifens. Dieser ist deutlich breiter als der obere und beginnt an der Schnauzenspitze, einer der Nasalia oder an der vordersten Supralabialschuppe und verläuft dann über die Supralabialia nach hinten bis zum vorvor- oder vorletzten Supralabiale. Danach biegt der untere Seitenstreifen nach unten ab und läuft dann weiter nach hinten. Im Gegensatz zur sehr ähnlichen Mexikanischen Mokassinotter bedeckt dieser untere Seitenstreifen bei A. taylori die gesamte untere Außenkante der Supralabialia, ist also nach unten vor der Kieferkante nicht dunkel begrenzt. Bezüglich der Färbung zeigt adulte Tiere einen deutlichen Geschlechtsdimorphismus. Männchen sind unauffälliger gefärbt; soweit überhaupt vorhanden, sind die leuchtenden Farben auf die unteren Flanken beschränkt. Oberkopf, Wangenstreifen und Querbänder sind im Normalfall schwarz, letztere werden allenfalls an den unteren Flanken orange. Die hellen Kopfstreifen sind blassgelb, auf der Oberlippe blass orange überhaucht. Weibchen zeigen ein kontrastreiche Rückenzeichnung mit alternierenden schwarzen und helleren Querbinden, letztere oft mit viel gelb, rotbraun oder orange. Oberkopf und Wangen sind meist dunkelgrau oder rotbraun. Verbreitung und Lebensraum Die Art ist endemisch in Nordost-Mexiko. Das kleine Verbreitungsgebiet umfasst den größten Teil der südlichen Hälfte des Bundesstaates Tamaulipas, erstreckt sich weiter in einem Korridor durch den zentralen Osten von Nuevo León bis in die Nähe von Monterrey, bis in den Norden von San Luis Potosí, in den Nordosten von Hidalgo und den Norden von Veracruz. A. taylori bewohnt dort Grasland mit Mesquiten, Dornbuschwälder und tropische Laubwälder. Die meisten Funde erfolgten weit entfernt von Gewässern auf oder in der Nähe felsiger Hügelhänge mit vielen freiliegenden Kalksteinfelsen. Systematik Die Art erhielt erst im Jahr 2000 Artstatus, vorher wurde sie als Unterart (A. bilineatus taylori) der Mexikanischen Mokassinotter (Agkistrodon bilineatus) geführt. Benannt ist sie nach dem amerikanischen Herpetologen Edward Harrison Taylor, die Erstbeschreibung (als Unterart) erfolgte 1951 durch Burger und Robertson. Lebensweise Die Art wird überwiegend in der Dämmerung und nachts beobachtet, nur an wolkenverhangenen oder regnerischen Tagen auch am Tag. Die jahreszeitliche Hauptaktivität fällt in die Monate Oktober bis März, also in den relativ kühlen und feuchten Winter der Region. Die Ernährung wurde bisher offenbar kaum untersucht, bisher wurden Heuschrecken, die zu den Stacheltaschenmäusen gehörende Liomys inornatus und die Weißfußmaus als Beute festgestellt. Die Fortpflanzung ist ebenfalls kaum untersucht. Paarungen wurden bisher nur im Winter in den Monaten November bis Februar beobachtet, zwischen den Männchen finden Kommentkämpfe um die Weibchen statt. A. taylori ist wie alle Arten der Gattung lebendgebärend (ovovivipar). Würfe mit 3, 5, 8, 9, 9, und 10 Jungtieren wurden zwischen Mai und September gefunden. 20 neugeborene Tiere hatten Gesamtlängen von 21,9–27,0 cm, im Mittel 23,8 cm und wogen 11,0–14,7 g, im Mittel 13,0 g. Untersuchungen zum Maximalalter freilebender Tiere liegen nicht vor, in Gefangenschaft erreichte ein Tier ein Alter von 15 Jahren und 7 Monaten. Bestand und Gefährdung Belastbare Daten zur Größe der Gesamtpopulation und zum Bestandstrend gibt es nicht. Als mögliche Gefährdungsfaktoren gelten die Habitatzerstörung, die Nutzung des Lebensraumes für die Rinderzucht sowie die Naturentnahme für die Reptilienhaltung. Die IUCN schließt daher zwar Bestandsrückgänge nicht aus, hält die Art aber insgesamt noch für ungefährdet ("least concern"). Quellen Einzelnachweise Literatur Jonathan A. Campbell, William W. Lamar: The Venomous Reptiles of the Western Hemisphere. Comstock; Ithaca, London. 2004. ISBN 0-8014-4141-2 Weblinks Grubenottern Crotalinae Endemisches Reptil Mexikos
6901364
https://de.wikipedia.org/wiki/Denise%20Curry
Denise Curry
Denise Curry (* 22. August 1959 in Fort Benton, Montana) ist eine ehemalige US-amerikanische Basketball-Spielerin. Als Spielerin auf der Position des Centers war Curry für die UCLA Bruins der University of California aktiv und war dort zum Zeitpunkt ihres Rücktritts vom aktiven Sport Rekordhalterin in erzielten Punkten und Rebounds. In internationalen Titelkämpfen gewann Curry mit der Nationalmannschaft der USA mehrere Goldmedaillen, darunter bei den Olympischen Spielen 1984. Für ihre Karriereleistung wurde sie 1997 in die Naismith Memorial Basketball Hall of Fame aufgenommen. Karriere College Curry besuchte die University of California und erreichte in ihrer Karriere bei den UCLA Bruins 3.198 Punkte sowie 1.310 Rebounds. Profispielerin Curry spielte zwischen 1982 und 1990 in verschiedenen europäischen Basketball-Ligen, darunter in Frankreich, Deutschland und Italien. Sie gewann in diesen acht Jahren fünf nationale Meisterschaften mit ihren jeweiligen Teams und wurde in Frankreich zur Spielerin des Jahrzehnts gewählt. Nationalmannschaft Von 1977 bis 1984 war Curry Teil der U.S.-Basketballnationalmannschaft der Damen. Mit der Auswahl gewann sie Goldmedaillen bei den Weltmeisterschaften 1979, den Panamerikanischen Spielen 1983 und den Olympischen Spielen 1984. Auszeichnungen Als Spielerin auf dem College wurde Curry drei Mal als All-American geehrt. Neben der Berufung in die Naismith Memorial Hall of Fame erhielt sie 1999 auch den Ruf in den Auftaktjahrgang der Women’s Basketball Hall of Fame. Siehe auch Liste der Mitglieder der Naismith Memorial Basketball Hall of Fame Weblinks Denise Curry in der Women’s Basketball Hall of Fame. Auf: WBHOF-Website; Knoxville, TN, 2018. Abgerufen am 20. April 2018 (in Englisch). Denise Curry in der Naismith Memorial Basketball Hall of Fame Auf: Hoophall-Website; Springfield, MA, 2017. Abgerufen am 20. April 2018 (in Englisch). Einzelnachweise Mitglied der Naismith Memorial Basketball Hall of Fame Mitglied der Women’s Basketball Hall of Fame Weltmeister (Basketball) Olympiasieger (Basketball) Olympiateilnehmer (Vereinigte Staaten) Teilnehmer der Olympischen Sommerspiele 1984 Basketballnationalspieler (Vereinigte Staaten) US-Amerikaner Geboren 1959 Frau
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https://de.wikipedia.org/wiki/Iwan%20Tanew
Iwan Tanew
Iwan Tanew (, engl. Transkription Ivan Tanev; * 1. Mai 1957 in Sofia) ist ein ehemaliger bulgarischer Hammerwerfer. 1986 schied er bei den Leichtathletik-Europameisterschaften in Stuttgart in der Qualifikation aus. 1987 wurde er Zehnter bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Rom, 1988 Achter bei den Olympischen Spielen in Rom und 1990 Sechster bei der EM in Split. Bei den WM 1991 in Tokio und den Olympischen Spielen 1992 in Barcelona kam er nicht über die Vorrunde hinaus. 1984, 1988, 1991 und 1992 wurde er nationaler Meister. Seine Bestleistung von 82,08 m stellte er am 3. September 1988 in Sofia auf. Weblinks Fußnoten Hammerwerfer (Bulgarien) Bulgarischer Meister (Leichtathletik) Olympiateilnehmer (Bulgarien) Teilnehmer der Olympischen Sommerspiele 1988 Teilnehmer der Olympischen Sommerspiele 1992 Bulgare Geboren 1957 Mann
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https://de.wikipedia.org/wiki/Johann%20Tobias%20Kie%C3%9Fling
Johann Tobias Kießling
Johann Tobias Kießling (* 3. November 1742 in Nürnberg; † 27. Februar 1824 ebenda) war ein Kaufmann, Pietist und Förderer der evangelischen Diasporagemeinden in Österreich. Werdegang Kießling handelte als Kaufmann in Nürnberg mit Drogen und Gewürzen. Pietistisch erweckt, wirkte er in der frühen Erweckungsbewegung in Franken (als Mitbegründer des Nürnberger Zweigs der Deutschen Christentumsgesellschaft 1781 und des Nürnberger Bibelvereins 1804). Bekannt wurde er vor allem durch seine Hilfe für den österreichischen Toleranzprotestantismus: durch Verbreitung christlicher Bücher (bes. Bibeln und Erbauungsbücher) und Bereitstellung von Geldmitteln zum Bau von Kirchen und Schulen, die er auf seinen Handelsreisen den jungen evangelischen Gemeinden in Oberösterreich, Kärnten, Steiermark und Westungarn zukommen ließ. Zudem vermittelte er Pfarrer aus Deutschland. 1811 verlor er durch den österreichischen Staatsbankrott ein Großteil seines Vermögens. Der „Bischof im Kaufmannsgewand“, wie er genannt wurde, gilt als ein Vorläufer des Gustav-Adolf-Vereins. Literatur Grete Mecenseffy: Der Nürnberger Kaufmann Johann Tobias Kießling und die österreichischen Toleranzgemeinden. In: Jahrbuch der Gesellschaft für die Geschichte des Protestantismus in Österreich, Bd. 74 (1958), S. 29–69. Kaufmann Pietist Unternehmer (Nürnberg) Protestantismus in Österreich Deutscher Geboren 1742 Gestorben 1824 Mann
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https://de.wikipedia.org/wiki/Aamulehti%20Tampere%20Open%202013
Aamulehti Tampere Open 2013
Die Aamulehti Tampere Open 2013 waren ein Tennisturnier, das vom 22. bis 28. Juli 2013 in Tampere, in Finnland, stattfand. Es war Teil der ATP Challenger Tour 2013 und wurde im Freien auf Sandplatz ausgetragen. Das Teilnehmerfeld der Einzelkonkurrenz bestand aus 32 Spielern, jenes der Doppelkonkurrenz aus 16 Paaren. Qualifikation Die Qualifikation fand am 20. und 21. Juli 2013 statt. Bei dieser wurden in drei Runden aus 30 Spielern insgesamt vier Qualifikanten bestimmt. Folgende Spieler hatten sich für das Hauptfeld qualifiziert: Maxim Dubarenco Thomas Schoorel Markus Eriksson Andrew Whittington Als Lucky Loser rückte folgender Spieler in das Hauptfeld auf: Patrik Rosenholm Einzel Setzliste Ergebnisse Doppel Setzliste Ergebnisse Weblinks Offizielle Website Turnier der ATP Challenger Tour 2013 Tennisturnier in Tampere
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https://de.wikipedia.org/wiki/Klaus%20Elbert
Klaus Elbert
Klaus Elbert (* 12. Februar 1960) ist ein ehemaliger deutscher Fußballspieler, welcher in der Saison 1983/84 bei Kickers Offenbach ein Spiel in der Fußball-Bundesliga absolviert hat. Karriere Der Offensivspieler war 1982 vom VfR Goldbach zur Amateurmannschaft der Kickers an den Bieberer Berg gekommen. Als der OFC 1983/84 unter Trainer Lothar Buchmann in der Bundesliga spielte, aber grundsätzlich gegen den Abstieg kämpfte und Buchmann ab dem 16. März 1984 durch die Kickers-Legende Hermann Nuber ersetzt worden war, kam Elbert am 33. Rundenspieltag, den 19. Mai 1984, bei einer 1:2-Heimniederlage gegen Eintracht Braunschweig zu einem Einsatz in der Bundesliga. Er wurde in der 60. Minute für Franz Michelberger in das Mittelfeld eingewechselt und spielte an der Seite von Uwe Bein und hinter den zwei Spitzen Walter Krause und Erhard Hofeditz. In der folgenden Runde in der 2. Bundesliga, 1984/85, kam er zu drei weiteren Spielen. Die ersten zwei Spiele absolvierte er unter Trainer Fritz Fuchs am 8. September beziehungsweise 6. Oktober 1984 gegen den SV Darmstadt 98 (1:1) und 1. FC Nürnberg (2:3). Gegen die „Lilien“ vom Böllenfalltor bildete er mit Uwe Höfer den Angriff, gegen den „Club“ wurde er in der 79. Minute im Angriff für Klaus-Dieter Augst eingewechselt. Sein drittes und letztes Zweitligaspiel bestritt er wiederum als Einwechsler am 19. April 1985 unter Fuchs-Nachfolger Horst Heese bei einer 2:3-Auswärtsniederlage gegen die Stuttgarter Kickers. Der OFC stieg mit Spielern wie Oliver Reck, Jörg Neun, Reinhard Stumpf, Michael Grünewald, Gerd Paulus, Bernd Beck, Knut Hahn und Axel Brummer als 19. in das Amateurlager ab. Elbert soll später zu Viktoria Aschaffenburg gewechselt sein. Literatur Christian Karn, Reinhard Rehberg: Spielerlexikon 1963–1994. Agon Sportverlag. Kassel 2012, ISBN 978-3-89784-214-4, S. 120. Weblinks Einzelnachweise Fußballspieler (Kickers Offenbach) Deutscher Geboren 1960 Mann
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https://de.wikipedia.org/wiki/Goizueta
Goizueta
Goizueta (bask. Goizeta) ist ein Dorf mit Einwohnern (Stand ) im baskischsprachigen Norden der Provinz Navarra in Spanien. Der im schmalen Tal des Flusses Urumea in Nord-Süd-Richtung eingezwängte Ort besteht zum großen Teil aus Naturstein-Wohngebäuden im Stil des 19. Jahrhunderts. Bemerkenswert ist das ehemalige, durch das Wasser des Urumea gespeiste Waschhaus hinter dem Rathaus. Im Norden grenzt Goizueta an Rentería und Oyarzun, Im Süden an Leiza, Ezcurra, Erasun, Beinza-Labayen und Zubieta, im Osten an Arano, Elduayen und Berástegui und im Westen an Lesaca und Aranaz. Der Großteil der Fläche von Goizueta besteht aus steilen, bewaldeten Hanglagen an den bis ca. 1053 m hohen Bergen Mendaur, Recaldo, Loizate, Articuza, Urdiñola, Aniz, San Pedro und Larrea. Der größte Teil der Grundstücke (37 km²) gehört zur Finca de Artikutza, Eigentum der Stadt Donostia-San Sebastián. Durch den Ort führt die Provinzstraße NA 4150 von Hernani (Provinz Guipúzcoa) nach Leitza. Name Der Name kommt von der "oberen Brücke" (bask.: "Zubi Haundi"), die im Ortskern über den Fluss Urumea führt. Er setzt sich zusammen aus den baskischen Begriffen goi (dt. oben), zubi (dt. Brücke) und eta (dt. und, jedoch hier als Nachsilbe, den Namen einem Ort zuordnend, verwendet) Touristik Etwa 1,5 km nördlich des Ortes liegt der Campingplatz Iskibi in einer Flussschleife des Urumea. 2012 eröffnete die Gemeinde (mit Förderung durch die Provinz Navarra) eine Herberge mit 30 Betten in 2- bis 10-Bett Zimmern in den oberen Etagen des alten Waschhauses. Kultur Fast alle Einwohner (94,8 %) sprechen baskisch. Goizueta ist bekannt für die intensive Pflege traditioneller baskischer Kultur. Bemerkenswert ist die hohe Qualität des Dorfchores, in dem ca. 5 % der Einwohner aktiv sind. Wirtschaft Im Ort selbst gibt es zwei Lebensmittelläden, einen Lebensmittelladen mit Kneipe, eine Autowerkstatt, einen Busunternehmer, einen Taxiunternehmer, einen Friseur, ein Tabakgeschäft mit Lottoannahme, eine Bäckerei, eine Apotheke, eine Metzgerei sowie vier weitere Kneipen und eine Kirche an Dorfplatz. Die Mehrzahl der Einwohner arbeitet in den Gewerbegebieten von Hernani, ca. 20 km nördlich. Die außerhalb des Ortskerns an den Berghängen lebenden Familien betreiben teilweise noch Subsistenzwirtschaft. Politik Goizueta ist bekannt für die baskisch-nationale Einstellung einer großen Mehrheit der Einwohner. Bei den Regionalwahlen 2011 errang die Liste "Euskal Herria Bildu" (dt. "Baskenland Vereinen") über 80 % und die Liste "Nafarroa Bai" (dt. "Navarra ja") weitere 12 % der Stimmen. Bevölkerungsentwicklung Söhne und Töchter der Stadt José Mari Bakero (* 1963), Fußballer, Trainer und Sportreporter Patziku Perurena (* 1959), Schriftsteller und Ethnograph Weblinks WWW-Seiten der Gemeinde Goizueta, bask. und span. Einzelnachweise Ort in Navarra
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https://de.wikipedia.org/wiki/Remscheider%20Stra%C3%9Fe%2033
Remscheider Straße 33
Das Wohn- und Geschäftshaus Remscheider Straße 33, auch Gaststätte Bergisches Haus oder Zum Bergischen Haus genannt, ist ein historisches Gebäude in der bergischen Großstadt Wuppertal in Nordrhein-Westfalen. Lage und Historie Das Schieferhaus im heutigen Stadtteil Ronsdorf (Wohnquartier Ronsdorf-Mitte/Nord) liegt an der Remscheider Straße (Ecke Kocherstraße) zwischen der kath. Kirche St. Joseph und der Preußischen Bandwirkerschule, die sich beide nur wenige Meter entfernt auf der anderen Straßenseite befinden. Die ehemals genau gegenüberliegende Gaststätte Rheinischer Hof besteht nicht mehr. Unmittelbar angrenzend steht das auch denkmalgeschützte Haus Remscheider Straße 35. Das Gebäude wurde vor dem Ende des 18. Jahrhunderts am westlichen Rand des als Planstadt entworfenen Ronsdorfer Stadtkerns errichtet. Am Haus vorbei führte eine Wegverbindung vom Ortskern hoch Richtung Stall zu dem damaligen Kohlenweg, dessen Hauptroute von den ersten Kohlegruben im Märkischen Land (heute südliches Ruhrgebiet) zu den insbesondere im Leyerbachtal, im Morsbachtal und im Raum Remscheid gelegenen Eisenhämmer, Schmieden und metallverarbeitenden Betrieben über die westlich gelegenen Höhenrücken führte. In dem Plan der Stadt Ronsdorf des Feldmessers J.W. Buschmann aus dem Jahr 1781 ist es an der Kreuzung der Remscheider Straße (die erst um 1780 als Planstraße angelegt wurde) mit dem alten Weg Richtung Stall eingezeichnet. Beschreibung und heutige Nutzung Das eher niedrige und heute allseitig verschieferte, traufständige Fachwerkhaus besitzt eineinhalb Geschosse, wobei das Dachgeschoss als Wohnung genutzt wird. Rückseitig angebaut wurde etliche Jahre später ein eingeschossiger Anbau ebenfalls mit nach außen hin verschieferter Fachwerkkonstruktion, der sich aufgrund der Hanglage über einem mannshoch aufragenden Kellergeschoss erhebt, giebelständig hin zur Straße „Am Stadtbahnhof“ ausgerichtet ist und einen kleineren Saal beherbergt. Im Erdgeschoss des offenbar seit der Erbauung gastronomisch genutzten Gebäudes befindet sich heute ein italienisches Restaurant. Denkmalschutz Das gesamte Gebäude wurde am 16. Mai 1989 unter der Nummer 1608 in die Denkmalliste der Stadt Wuppertal eingetragen. Siehe auch Liste der Baudenkmäler im Wuppertaler Stadtbezirk Ronsdorf Weblinks Einzelnachweise Baudenkmal in Wuppertal Wohn- und Geschäftshaus in Wuppertal Gastronomiebetrieb (Wuppertal) Erbaut im 18. Jahrhundert Fachwerkhaus in Wuppertal Wuppertal
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https://de.wikipedia.org/wiki/Vakuummotor
Vakuummotor
Ein Vakuummotor, landläufig auch Flammenfresser genannt (engl. Vacuum engine, Flame-licker engine, Flame-engine, Flame-dancer), zählt zu den Heißluftmotoren, ist aber im Unterschied zum Stirlingmotor ein Offenes System (Thermodynamik). Technisch gesehen handelt es sich um einen atmosphärischen Motor, da hier der äußere Luftdruck die Arbeit leistet (vergleichbar dem ersten Ottomotor). Dadurch ist die maximale Kolbenkraft auf das Produkt aus Kolbenfläche und Luftdruck beschränkt. Anwendungen Modellbaumotoren als Demonstrationsobjekt (Schreibtischspielzeug) Vakuummotor beim automatischen Klavier Scheibenwischer zwischen 1920 und 1960 – das genutzte Vakuum war der Ansaug-Unterdruck des Verbrennungsmotors Drehscheiben im Vereinigten Königreich unter Ausnutzung des Vakuums der Saugluftbremse Flammenfresser Das Laufgeräusch des Motors wird durch das Einsaugen der vor dem Zylinder brennenden Flamme (äußere Verbrennung, Arbeitsmedium: heiße Luft) und das anschließende Ausstoßen der abgekühlten Luft hervorgerufen. Abwärme wird über die Kühlrippen des Zylinders an die Umgebungsluft abgegeben. Der Gasaustausch erfolgt in beiden Richtungen über das Einlassventil, wobei es auch Typen mit separatem Auslassventil gibt. Das Einlassventil wird meist über eine Kurvenscheibe gesteuert. Ein eventuell vorhandenes Auslassventil öffnet automatisch bei Überdruck. Als funktionsfähige Modellmotoren werden sie oft als Stationärmotor in liegender und stehender Ausführung gebaut sowie als Ein-, Zwei- oder Mehrzylinder. Erfolgreich eingesetzt wurden sie schon in Modellen von nostalgischen Traktoren und in Schienenfahrzeugen. Nur bei der Bewegung des Kolbens vom maximalen Hubraum zum mittleren Hubraum wird mit Hilfe des durch die Abkühlung der Flammengase entstehenden Unterdrucks Arbeit verrichtet. Bei allen anderen Bewegungen des Kolbens ist das Ventil geöffnet. Vakuummotoren sind nicht selbstanlaufend, auch mehrzylindrige Modelle nicht. Ähnlich wie beim Stirlingmotor ist zur Überwindung der Totpunkte ein Schwungrad erforderlich. Vakuummotor beim automatischen Klavier Es gibt auch Vakuummotoren ohne wärme-energetische Wandlung, die lediglich die Druckdifferenz zur Umgebungsluft mittels einer anderen Bauart nutzen: Beim Reproduktionsklavier (Pianola) wird der Vorschub der Papierloch-Notenrolle von einem Dreizylinder-Vakuummotor bewirkt, dessen Hubzapfen um 120 Grad versetzt sind, um immer eine eindeutige Laufrichtung zu finden. Das Vakuum wird mit einem Blasebalg erzeugt. Der Blasebalg wiederum wird entweder Manuell (mit den Füßen des Pianolisten) oder von einem Motor betrieben. Einzelnachweise Weblinks Video und Bilder zu schnelldrehenden Vakuummotoren Vakuum-Motor. Der Flammenfresser hat nur wenige Teile. (PDF-Datei; 1,18 MB) Video auf YouTube: Flammenfresser Vakuummotor Video und Baupläne für Verschiedene Flammenfresser Heißluftmotor
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https://de.wikipedia.org/wiki/Cemre%20Baysel
Cemre Baysel
Cemre Baysel (* 5. Februar 1999 in Izmir) ist eine türkische Schauspielerin. Leben und Karriere Baysels Familie stammt mütterlicherseits aus Urfa. Sie studierte an der Ege Üniversitesi. Ihre erste Rolle bekam sie 2014 in der Fernsehserie Yeşil Deniz. Danach trat sie 2017 in İsimsizler auf. Später spielte sie in der Serie Payitaht Abdülhamid. Baysel erlangte durch ihre Nebenrolle in Elimi Bırakma Bekanntheit. Anschließend spielte sie in Ramo. 2020 bekam Baysel eine Hauptrolle Sol Yanım. Ihre nächste Hauptrolle bekam sie in Baht Oyunu. Sie bekam 2021 die Auszeichnung Golden Butterfly Awards. Filmografie Fernsehserien 2014–2016: Yeşil Deniz 2017: İsimsizler 2017–2018: Payitaht Abdülhamid 2018–2019: Elimi Bırakma 2020: Ramo 2020–2021: Sol Yanım 2021: Baht Oyunu 2022: Senden Daha Güzel Webserien 2022: Sadece Arkadaşız Weblinks Einzelnachweise Filmschauspieler Türke Geboren 1999 Frau
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https://de.wikipedia.org/wiki/Selectchemie
Selectchemie
Die Selectchemie mit Sitz in Zürich ist eine international tätige Schweizer Firma. Ihre Aktivitäten liegen in den Bereichen des Handels mit Rohstoffen für die Pharma- und Nahrungsmittelindustrie sowie der Entwicklung generischer Fertigarzneimittel (FDF, Finished Dosage Forms). Das Unternehmen wurde 1969 gegründet und verfügt in Europa, Asien und Südamerika über rund 15 Standorte. Die Selectchemie beschäftigt weltweit rund 120 Mitarbeitende, davon 75 am Hauptsitz in Zürich. Tätigkeitsgebiet Die Selectchemie ist in den Geschäftsbereichen Pharma, Nutrition und FDF tätig und bietet zudem technische, wissenschaftliche, regulatorische und kaufmännische Dienstleistungen rund um die vertriebenen Produkte an. Zum Portfolio der Selectchemie gehören pharmazeutische Wirkstoffe (APIs, Active Pharmaceutical Ingredients) und Hilfsstoffe (Excipients) für die Arzneimittel- und Kosmetikindustrie sowie Inhaltsstoffe für Nahrungs- und Nahrungsergänzungsmittel. Als sogenanntes Dossierhaus finanziert, plant und leitet die Selectchemie den gesamten Prozess der Entwicklung, Herstellung und Vermarktung generischer Fertigarzneimittel (FDF), wobei sie mit verschiedenen externen Stakeholdern zusammenarbeitet. Die Dossiers werden weltweit an Generikafirmen auslizenziert, welche die Fertigarzneimittel im Markt vertreiben. Weblinks Website der Selectchemie Einzelnachweise Großhandelsunternehmen Unternehmen (Zürich)
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https://de.wikipedia.org/wiki/Edmea
Edmea
Edmea ist eine Oper in drei Akten von Alfredo Catalani (Musik) mit einem Libretto von Antonio Ghislanzoni nach dem Schauspiel Les Danicheffs von Alexandre Dumas dem Jüngeren und Pierre de Corvin (veröffentlicht unter dem Pseudonym „Pierre Newsky“). Sie wurde am 27. Februar 1886 im Teatro alla Scala in Mailand uraufgeführt. Handlung Die als Waise im Haus des Grafen von Leitmeritz aufgewachsene Edmea hat eine Liebesbeziehung mit dessen Sohn Oberto. Sein Vater ist damit nicht einverstanden. Als Oberto sich auf eine Reise begeben muss, zwingt der Graf Edmea, seinen Günstling Ulmo zu heiraten, der sie ebenfalls liebt. Nach der Hochzeit stürzt sich Edmea in die nahegelegene Elbe. Ulmo kann sie zwar retten, doch Edmea verliert den Verstand. Da Ulmo es unter diesen Umständen nicht wagt, in das Schloss zurückzukehren, reist er mit ihr durch die Lande und gibt sie als seine Schwester aus. In einem Wirtshaus schließen sie sich der Gauklertruppe des Spielmanns Fritz an. Die Gruppe wird für eine Feier des Barons von Waldek engagiert, zu der auch Oberto und sein Vater geladen sind. Dort treffen Oberto und Edmea wieder zusammen. Als Edmea ihren Geliebten erkennt, gesundet sie allmählich wieder. Oberto gibt neben seinem Vater auch Ulmo die Schuld an dem Geschehen, sieht seinen Irrtum aber ein, als dieser ihm die näheren Umstände erklärt und versichert, dass er Edmea nicht angerührt habe. Zudem hat Ulmo bereits Gift genommen, um Edmea die Freiheit wiederzugeben. Da jetzt auch der Graf mit der Verbindung einverstanden ist, steht einer Hochzeit nichts mehr im Wege. Erster Akt Große Halle in einem feudalen Palast; links eine Tür zur Kapelle, rechts eine Tür zu den herrschaftlichen Gemächern; im Hintergrund eine Terrasse mit Blick auf die Elbe Szene 1. Spinnerinnen besingen das Schwinden ihrer Jugend (Chor der Spinnerinnen: „La più festosa di tue canzoni“). Sie unterhalten sich über Edmea, die als Waisenkind von der gräflichen Familie aufgenommen wurde. Edmea ist traurig, weil ihr Geliebter, der Grafensohn Oberto, in ferne Länder reisen soll (Canzone Edmea: „Allor che il raggio de’ tuoi sorrisi“). Szene 2. Oberto tritt ein und schickt die anderen fort, um sich von Edmea zu verabschieden (Duett Edmea/Oberto: „Partir m’è forza“). Sie schwört ihm unter dem Bildnis seiner Mutter Treue bis in den Tod. Sie fürchtet aber seinen Vater, der mit der Beziehung nicht einverstanden ist. Szene 3. Nachdem die beiden gegangen sind, erscheint Ulmo, ein Vasall des Grafen, an der Tür. Er ist unglücklich in Edmea verliebt und hofft daher insgeheim, dass Oberto nicht zurückkehren werde. Zugleich erschreckt ihn dieser Gedanke, da Edmea sonst aus Leid sterben könnte. Er will sich zwingen, seine Hoffnung auf sie aufzugeben (Arie Ulmo: „Divora le tue lacrime insensale“). Szene 4. Der Graf bietet Ulmo als Dank für seine Dienste die Hand Edmeas an. Die beiden sollen noch am selben Abend heiraten. Edmea weigert sich lange und weist darauf hin, dass sie vor Gott bereits mit Oberto verheiratet sei. [Spätere Fassung:] Auch Ulmo wäre bereit, auf sie zu verzichten. Dennoch besteht der Graf auf seinem väterlichen Recht. Sollte sie sich weigern, werde er ihr ein unerbittlicher Feind werden. Szene 5 [Urfassung]. Ulmo drängt Edmea, nachzugeben. Er hofft, dass sie ihn eines Tages lieben werde. Szene 6 [5]. Schon treffen der Priester und die Hochzeitsgäste ein. Edmea sieht keinen Ausweg mehr und unterzeichnet den Ehevertrag. Dann drängt sie sich durch die Menge auf die Terrasse und stürzt sich in den Fluss. Ulmo eilt ihr nach, um sie zu retten. Beide werden vor den Augen der entsetzten Gesellschaft von der Strömung fortgerissen. Zweiter Akt Der Hof einer Taverne; links die Tür zum Innenraum; hinten in der Mitte ein großes Tor zur Straße; Tische und Stühle unter einem Vordach; neben dem Tor eine Steinbank Szene 1. Fritz und seine Spielleute und Gaukler rasten auf ihrem Weg zum Schloss des Barons von Waldek in einem Wirtshaus. Der Wirt und die anwesenden Handwerker beneiden sie um ihre Lebensfreude. Szene 2. Auch Ulmo und die von ihm gerettete Edmea kehren im Gasthof ein. Edmea hat den Verstand verloren. Sie hält sich jetzt für die Fee der Elbe (Wahnsinnsszene Edmea: „Chi mi sa dir“). Ulmo gibt sie als seine Schwester aus und bittet um Obdach. Der Wirt weist ihn jedoch grob hinaus. Daraufhin schlägt Fritz den beiden vor, sich ihrer Truppe anzuschließen. Sie wollen zum Schloss des Barons Waldek, der die Geburt seines ersten Sohns feiert. Er meint, wer Gaukler aufnehme, werde auch einen Bettler nicht abweisen. In der Ferne sind Trompetenklänge zu hören, die eine weitere Gesellschaft auf dem Weg zur Feier ankündigen. Ein beleuchteter Park; im Hintergrund ein See; rechts die Seite eines Palasts mit einer großen Treppe; Blumen und Statuen. Szene 3. Die Festgesellschaft freut sich auf die Feierlichkeiten. Nur einige Damen zieht es in die Ruhe des Parks. Sie wundern sich über den schwermütigen Oberto. Szene 4. Oberto kann seine Gedanken nicht vom Schicksal Edmeas abwenden (Rezitativ und Romanze Oberto: „Forse in quell’astro pallido“). Szene 5. Der Graf, der Baron und die anderen Gäste versuchen vergeblich, Oberto aufzuheitern. Zu ihrer Freude treffen jetzt die Spielleute ein. Als Edmea erneut ihr Lied von der Fee der Elbe singt, wird Oberto aufmerksam. Er hat seine Geliebte an der Stimme erkannt. Sie jedoch erkennt ihn nicht wieder. Die anderen starren sie neugierig an. Ulmo würde am liebsten sofort wieder mit ihr abreisen, da er sie nicht an Oberto verlieren will. Nach einer Weile fängt Edmea an, sich zu erinnern. Sie fällt Oberto in die Arme. Nach einem letzten trotzigen Blick an seinen Vater zieht sich Oberto mit ihr zurück. Dritter Akt Rechts ein Schloss; links hinten Bauernhäuser; im Vordergrund einige Tannen; links Zypressen; dahinter ein Grab Szene 1. Einige Damen unterhalten sich über die Vorkommnisse (Chor der Damen: „Torniamo all’arcolaio“). Oberto und Edmea leben jetzt zusammen. Der Graf hat befohlen, über das Geschehen Stillschweigen zu bewahren. Als sie Edmea kommen sehen, ziehen sie sich rücksichtsvoll zurück. Szene 2. Edmea hofft wieder auf die Erfüllung ihrer Liebe. Sie wird aber noch immer von Zweifeln geplagt (Szene und Arie Edmea: „Ch’io vi baci, ch’io vi sugga“). Szene 3. Oberto und Edmea fallen sich in die Arme (Duett Edmea/Oberto: „Tu sei qui – sul mio cor“). Sie erinnern sich an ihre ersten Liebesbekenntnisse. Edmea, die sich jetzt wieder an alles erinnern kann, erzählt ihm von ihrer durch seinen Vater erzwungenen Hochzeit. Oberto kann seinen Zorn kaum zurückhalten. Er verspricht, eine Trennung nie wieder zuzulassen, auch wenn dazu ein Vatermord nötig sein sollte. Edmea versucht, ihn zu beruhigen. Sie will mit ihm zusammen in ein anderes Land ziehen, um dort Frieden zu finden. Szene 4. Ulmo kommt, bleich wie ein Geist, auf das Paar zu. Oberto zieht wütend seinen Dolch, doch Ulmo fällt vor ihm auf die Knie und bittet darum, ihn anzuhören. Er habe Edmea in der Hoffnung gerettet, dass sie ihn irgendwann lieben werde. Doch habe er sie nicht angerührt und gebe sie Oberto nun zurück. Die Ehe habe er bereits durch seinen eigenen Tod aufgelöst – er hat Gift genommen. Gerührt bittet Oberto ihn um Vergebung. Ulmo bittet Edmea mit seinen letzten Worten, ihm als Lohn für seine vergebliche Liebe nach seinem Tod einen Kuss zu geben. Szene 5 „ultima“. Der Graf erscheint mit seinem Gefolge, um Oberto mitzuteilen, dass er Edmeas Ehe annullieren könne. Dazu ist es nun zu spät. Oberto und Edmea bitten den toten Ulmo noch einmal um Verzeihung, und Oberto fordert Edmea auf, seinen letzten Wunsch zu erfüllen. Sein Andenken wird ihr immer heilig sein. Gestaltung Musik Edmea gilt als weniger bedeutendes Werk Catalanis auf seinem Weg zur Reife. Fernando Battaglia schrieb, ihm sei in erster Linie daran gelegen gewesen, dem Publikum zu gefallen. Daher wirkten vor allem die Vokalpartien überbetont und neigten zu extremen Lagen. Der Orchestersatz hingegen sei sorgfältig ausgearbeitet, lebendig und abwechslungsreich. Alan Mallach meinte, die Oper wirke insgesamt farblos und leicht zu vergessen. Er wies aber auf die charmanten melodischen Linien und die melancholische Färbung hin, die Catalanis Stärke gewesen sei. Der Musikwissenschaftler Gino Roncaglia habe Edmea sogar seiner bekannten Oper La Wally vorgezogen. Als besonders gelungen nannte Mallach die Duette zwischen Oberto und Edmea, vor allem „Tu sei qui – sul mio cor“ im dritten Akt, aber auch Obertos Rezitativ und Romanze „Forse in quell’astro pallido“ im zweiten Akt. Edmeas Wahnsinnsszene „Chi mi sa dir“ sei bemerkenswert, da sie anders als entsprechende Szenen bei Gaetano Donizetti langsam und klagend sei, was zu Edmeas Charakter passe. Musiknummern Der 1889 bei Ricordi erschienene Klavierauszug der Oper enthält die folgenden Musiknummern: Vorspiel Erster Akt Chor der Spinnerinnen: „La più festosa di tue canzoni“ Canzone (Edmea): „Allor che il raggio de’ tuoi sorrisi“ Duett (Edmea, Oberto): „Partir m’è forza“ Szene und Arie (Ulmo): „Divora le tue lacrime insensale“ Finale I Zweiter Akt Introduktion. Eintritt der Spielleute und Gaukler Wahnsinnsszene (Edmea): „Chi mi sa dir“ Walzer (Chor) Rezitativ und Romanze (Oberto): „Forse in quell’astro pallido“ Szene und Chor Ballabile (Tanzlied) Szene und Pezzo concertato – Finale II Dritter Akt Vorspiel Chor der Damen: „Torniamo all’arcolaio“ Szene und Arie (Edmea): „Ch’io vi baci, ch’io vi sugga“ Duett (Edmea, Oberto): „Tu sei qui – sul mio cor“ Terzett und Schlussszene (Sopran, Tenor, Bariton) Werkgeschichte Den Auftrag zu seiner Oper Edmea erhielt Alfredo Catalani von Giovannina Lucca, der Leiterin des zweitgrößten Musikverlags in Italien, die bereits seinen Opernerstling La falce erstanden und seine folgenden Opern Elda (später überarbeitet als Loreley) und Dejanice beauftragt hatte. Letztere wurde 1883 im Teatro alla Scala gespielt, hatte aber nur wenig Erfolg und wurde nach nur drei Vorstellungen wieder abgesetzt. Immerhin wurde sie von den damaligen Musikstudenten Giacomo Puccini und Pietro Mascagni gelobt. Für seinen nächsten Versuch bat Catalani auf Anregung von Arrigo Boito den Textautor von Giuseppe Verdis Aida, Antonio Ghislanzoni, um ein Libretto. Dieser zögerte, dem noch wenig bekannten Catalani so viel Arbeit zu widmen, und schickte ihm erst nach mehreren Monaten den Text für Edmea, den er ursprünglich für den Komponisten Salvatore Auteri-Manzocchi verfasst hatte. Er basiert auf dem 1876 unter dem Pseudonym „Pierre Newsky“ erschienenen Schauspiel Les Danicheffs von Alexandre Dumas dem Jüngeren und Pierre de Corvin. Ghislanzonis Text wirkt etwas aus der Zeit gefallen. Alan Mallach schrieb, er erinnere an die von Vincenzo Bellini oder Gaetano Donizetti vertonten Libretti, enthalte die damals üblichen Arien, Solo- und Ensembleszenen und sei zudem auf altmodische Weise geschrieben, ohne die Neuerungen der letzten Jahrzehnte zu berücksichtigen. Auch die Handlung sei altmodisch und klischeehaft. Die Uraufführung fand am 27. Februar 1886 im Teatro alla Scala in Mailand unter der musikalischen Leitung von Franco Faccio statt. Das Bühnenbild stammte von Giovanni Zuccarelli. Es sangen Napoleone Limonta (Graf von Leitmeritz), Gaetano Ortisi (Oberto), Raffaele Terzi (Baron von Waldek), Francesco Pozzi (Ulmo), Giovanni Paroli (Fritz), Giuseppe Tonali (Wirt), Virginia Ferni Germano (Edmea). Die Produktion war erfolgreich und erlebte in Mailand elf Aufführungen. Catalani wurde vor allem von jenem aristokratischen Teil des Publikums gefeiert, der ihn als herausragend für die kulturelle Erneuerung Europas betrachtete. Er musste fünfzehn Mal vor den Vorhang treten. Auch die Darstellerin der Titelrolle, Fermi-Germano, trug zu einem großen Teil des Erfolgs bei. Die Kritik allerdings reagierte deutlich zurückhaltender. Besonders Amintore Galli von Il Teatro Illustratore fand das Werk uninspiriert und vermisste eine stilistische Originalität. Möglicherweise wurde Gallis scharfe Kritik durch eine länger währende Rivalität zwischen den Musikverlagen Sonzogno und Lucca beeinflusst. Noch im selben Jahr wurde Edmea auch im Teatro Sociale in Trient und im Teatro Carignano in Turin gespielt. 1887 folgten das Teatro La Fenice in Venedig, 1888 das Teatro Argentina in Rom und 1889 das Teatro Carlo Felice in Genua. Außerdem gab es Aufführungen in Padua, Sankt Petersburg (1888), Moskau und Mexiko-Stadt (1895). Die Aufführung in Turin leitete der junge Arturo Toscanini. Es war sein Italien-Debüt, und die Zusammenarbeit mit Catalani führte zu einer langen Freundschaft zwischen den beiden. Toscanini benannte sogar seine Kinder Walter und Wally nach Figuren aus Catalanis Opern. Eine Wiederaufnahme in Turin gab es 1909. Produktionen in jüngerer Zeit gab es 1989 im Teatro del Giglio in Lucca und 2021 beim Wexford Festival. Aufnahmen 14./16./18. September 1989 – Massimo de Bernart (Dirigent), Orchester und Chor des Teatro Comunale del Giglio di Lucca. Graziano del Vivo (Graf von Leitmeritz), Maurizio Frusoni (Oberto), Angelo Nosotti (Baron von Waldek), Marco Chingari (Ulmo), Pierre Lefèbvre (Fritz), Guido Pasella (Wirt), Maria Sokolinska Noto (Edmea). Live aus Lucca; Bearbeitung von G. Zani. Bongiovanni GB 2093/94-2 (2 CDs). 14. September 1989 – Besetzung wie bei der CD-Aufnahme. Video. 22. Oktober 2021 – Francesco Cilluffo (Dirigent), Julia Burbach (Inszenierung), Cécile Trémolières (Bühne und Kostüme), D. M. Wood (Licht). Ivan Shcherbatykh (Graf von Leitmeritz), Luciano Ganci (Oberto), John Molloy (Baron von Waldek), Leon Kim (Ulmo), Conor Prendiville (Fritz), Conall O’Neill (Wirt), Anne Sophie Duprels (Edmea). Live von der Wexford Festival Opera; musikalische Bearbeitung von Andreas Luca Beraldo. Videostream auf Arte Concert. Digitalisate Autografes Partiturmanuskript, 1885 (Vorschau) im Archiv des Musikverlags Ricordi Libretto (Italienisch), Mailand 1886 (PDF; 28 MB). Digitalisat des Museo internazionale e biblioteca della musica di Bologna Libretto (italienisch), Mailand 1888. Digitalisat im Internet Archive. Libretto und Klavierauszug, G. Ricordi 1889. Digitalisat der University of Michigan Weblinks Werkinformationen und Libretto (italienisch) als Volltext auf librettidopera.it Werkinformationen und Videostream auf Arte Concert. Video verfügbar bis zum 21. Oktober 2022 Beilage der CD Bongiovanni GB 2093/94-2 mit englischer Übersetzung des Librettos (PDF; 12 MB) Alfredo Catalani: Edmea (1886) (englisch). In: Phil’s Opera World Einzelnachweise Operntitel Oper in italienischer Sprache Oper aus dem 19. Jahrhundert Musik 1886
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Mohr von Wien
Der Mohr von Wien oder eigentlich „Othellerl, der Mohr von Wien oder Die geheilte Eifersucht“ ist ein Theaterstück von Karl Meisl aus dem Jahr 1829. Das Stück ist eine Posse in 3 Aufzügen und typisch für eine Pawlatschenbühne. Das Stück ist eine Travestie von William Shakespeares Othello. Bereits 1806 parodierte Ferdinand Kringsteiner, der wie Karl Meisl zu den Autoren der Alt-Wiener Volkskomödie gezählt wird, das Original mit seiner Posse Othello, der Mohr in Wien. Im Gegensatz zur Kringsteinerschen Posse, die eher auf oberflächliche Lacherfolge aus ist, ist Meisls Version eine tiefer gehende Parodie. Meisl nutzte so eine literarische Form, um Gesellschafts- und Politkritik zu betreiben, was in der Zeit des Biedermeier und der Zensur sehr schwierig war, da Strafe drohte. Belege Literarisches Werk Literatur (Deutsch) Literatur (19. Jahrhundert) Drama
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Stretton
In England existieren mehrere Orte namens Stretton: Stretton (Derbyshire) im Distrikt North East Derbyshire in der Grafschaft Derbyshire Stretton (Rutland) in der Unitary Authority Rutland Stretton (Staffordshire) im Distrikt East Staffordshire in der Grafschaft Staffordshire Stretton (Warrington) in der Unitary Authority Warrington Stretton under Fosse, englische Gemeinde im Distrikt Rugby (Grafschaft Warwickshire) Stretton-on-Dunsmore, englische Gemeinde im Distrikt Rugby (Grafschaft Warwickshire) Stretton-on-Fosse, englische Gemeinde im Distrikt Stratford-on-Avon (Grafschaft Warwickshire) Stretton ist Namensbestandteil weiterer englischer Gemeinden All Stretton, Gemeinde im englischen Distrikt Shrewsbury and Atcham (Grafschaft Shropshire) Church Stretton, Gemeinde im englischen Distrikt South Shropshire (Grafschaft Shropshire) Lapley, Stretton and Wheaton Aston, Gemeinde im englischen Distrikt South Staffordshire (Grafschaft Staffordshire) Stretton Grandison, Gemeinde in der englischen Unitary Authority Herefordshire Stretton Sugwas, Gemeinde in der englischen Unitary Authority Herefordshire Stretton ist der Familienname von Antony Stretton (* 1938), britisch-US-amerikanischer Neurowissenschaftler Ronald Stretton (1930–2012), britischer Bahnradsportler Ross Stretton (1952–2005), australischer Ballett-Tänzer und Choreograph Siehe auch: Stratton
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Talsperre Alarcón
Die Talsperre Alarcón () ist eine Talsperre mit Wasserkraftwerk in der Gemeinde Alarcón, Provinz Cuenca, Spanien. Sie staut den Júcar zu einem Stausee auf. Die Talsperre dient sowohl der Stromerzeugung als auch der Bewässerung und Trinkwasserversorgung. Mit ihrem Bau wurde 1941 (bzw. 1942) begonnen; sie wurde 1952 (bzw. 1955) fertiggestellt. Die Talsperre ist in Staatsbesitz und wird von der Unión Sindical de Usuarios del Júcar betrieben. Das Kraftwerk wird von Iberdrola betrieben. Absperrbauwerk Das Absperrbauwerk ist eine Gewichtsstaumauer aus Beton mit einer Höhe von 67 (bzw. 70 oder 71,20) m über der Gründungssohle. Die Mauerkrone liegt auf einer Höhe von 814 m über dem Meeresspiegel. Die Länge der Mauerkrone beträgt 317 m. An der Basis liegt die Breite der Staumauer bei 65 m. Das Volumen der Staumauer beträgt 229.630 m³. Die Staumauer verfügt sowohl über einen Grundablass als auch über eine Hochwasserentlastung. Über den Grundablass können maximal 70 (bzw. 79) m³/s abgeleitet werden, über die Hochwasserentlastung maximal 1317 (bzw. 1750) m³/s. Das Bemessungshochwasser liegt bei 1700 m³/s; das Bemessungshochwasser, wie es einmal in 10.000 Jahren vorkommt, wird mit 2916 m³/s angegeben. Stausee Beim normalen Stauziel von 806 m erstreckt sich der Stausee über eine Fläche von rund 68,40 km² und fasst 1,118 Mrd. m³ Wasser; davon können 1,118 Mrd. m³ genutzt werden. Kraftwerk Die installierte Leistung des Kraftwerks beträgt 16 MW. Die durchschnittliche Jahreserzeugung liegt bei 44,17 Mio. kWh. Die beiden Francis-Turbinen leisten jede maximal 7,945 MW. Die Fallhöhe beträgt 52 m. Der maximale Durchfluss liegt bei 17,5 m³/s je Turbine. Siehe auch Liste von Wasserkraftwerken in Spanien Liste von Talsperren der Welt (Spanien) Weblinks Einzelnachweise Talsperre in Spanien Wasserkraftwerk in Spanien Wasserkraftwerk in Europa Stausee in Spanien Stausee in Europa SAlarcon Talsperre Alarcon Talsperre Alarcon
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Moorarchäologie
Die Moorarchäologie ist ein Spezialgebiet der Archäologie. Sie beschäftigt sich mit der Erforschung von Lebewesen, darunter Gerätschaften, Menschen und Werkzeugen, die in Hochmooren über Jahrhunderte und Jahrtausende konserviert wurden. Entwicklungsgeschichte Der Beginn des Hochmoorwachstums ist die Folge der nacheiszeitlichen Klimaveränderung, in deren Verlauf die Jahresdurchschnittstemperatur und die Niederschlagsmengen auf im Mittel über 700 mm anstiegen. Beide Faktoren trugen an geeigneten Stellen zum Entstehung von Versumpfungszonen und zur Bildung von Niedermooren bei. Sie waren die Keimzellen der seit dem Atlantikum (ab etwa 7000 v. Chr.) aufwachsenden Hochmoore, die in der Folgezeit größere Regionen insbesondere des norddeutschen Tieflandes bedeckten. Noch im 18. Jahrhundert betrug der Mooranteil in vielen Gebieten mehr als 30 % der Gesamtfläche. Nutzungsgeschichte Bis ins 19. Jahrhundert blieben die Hochmoorkörper weitgehend unberührt. Versuche, die Ödlandkultivierung von den Moorrändern aus in Gang zu setzen, scheiterten an fehlenden Konzepten und ausreichender Unterstützung. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde die oberflächliche Bearbeitung des Moores in Verbindung mit wirksamer Entwässerung für den Anbau von Feldfrüchten und als Viehweide mit größerem Erfolg in Angriff genommen. Gleichzeitig begann die wissenschaftliche Erforschung des Torfes, besonders unter dem Aspekt erweiterter Nutzungsmöglichkeiten. Nachdem zunächst nur die untere Moorschicht (Schwarztorf) als Brenntorf per Hand abgebaut wurde, begann in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts auch die Verarbeitung der jüngeren Hochmoorschichten (Weißtorf) zu Dünge- und Streutorf. Dieser Abbau erfolgte maschinell. Durch Schaffung neuer Absatzmärkte und Ausbau der Produktpalette ist die Torfindustrie mittlerweile zu einem bedeutenden Wirtschaftsfaktor geworden, und das Interesse an weiteren Abbaugebieten ist groß. Auch die Land- und Forstwirtschaft hat durch Grundwasserabsenkung oder in Folgenutzung zur Umwandlung der Moorgebiete beigetragen. Forschungsgeschichte Die Moorarchäologie besitzt in Nordwestdeutschland eine über 200-jährige Tradition. Eine erste öffentliche Diskussion kam nach einem Pressebericht im Jahr 1791 in Oldenburg auf, als über die Entdeckung einer weiblichen Moorleiche berichtet wurde. Ab 1812 veröffentlichte der Lohner Historiker und Politiker Carl Heinrich Nieberding aufgrund der von ihm vorgenommenen Untersuchungen an Bohlenwegen im Großen Moor Berichte über „neuentdeckte alte Heerwege durch das Moor bei Lohne“, wie den Moorweg im Aschener Moor. 1888 gab der Oldenburger Museumsdirektor Friedrich Kurd von Alten die Ergebnisse seiner Untersuchungen an Bohlenwegen im Großherzogtum Oldenburg bekannt. Ende des 19. Jahrhunderts forschten der Direktor des Osnabrücker Gymnasiums Friedrich Knoke und der Dammer Schulleiter Franz Böcker nach Bohlenwegen. In dieser Zeit tat sich als Pionier bei der Kartierung von Moorwegen der Kreisbauinspektor Hugo Prejawa aus Diepholz hervor. Im 20. Jahrhundert nahmen sich Wissenschaftler wie Ernst Sprockhoff der Moorarchäologie an. Nach dem Zweiten Weltkrieg führte Hajo Hayen als Mitarbeiter des Staatlichen Museums für Naturkunde und Vorgeschichte moorarchäologische Untersuchungen fort. Moore als Geschichtsarchiv Ein intaktes Moor besitzt die besondere Fähigkeit, archäologische Fundstücke aus organogenen Substanzen, wie Fell, Haut, Holz, Stoff, o. ä. dauerhaft zu konservieren. Gerade solche Objekte bilden eine hervorragende Ergänzung zum Objektbestand der Mineralböden, in denen sie unter normalen Umständen vergehen. Für die Moor-Archäologie stellen die niedersächsischen Hochmoorgebiete ein Kulturarchiv ersten Ranges dar. Wo ihre Zerstörung unaufhaltsam fortschreitet, gilt es besonders, durch gezielte Untersuchungen Informationen zu sammeln, diese auszuwerten und sie in historische Zusammenhänge zu bringen. Ein Forschungsbereich ist die moor-archäologische Landesaufnahme (Moorkataster). Darüber hinaus wird im Sinne einer prophylaktischen Denkmalpflege die Entstehung der jeweiligen Moore erforscht. Ziel ist es, das Landschaftsbild – mit Klima, Fauna, Flora und der Einflussnahme des Menschen – hinsichtlich der natürlichen Potentiale dieses Lebensraumes in der Ur- und Frühgeschichte zu erkunden. Die in den Mooren überlieferten Spuren sind wertvolle Informationsquellen: Moorleichen zu Gesundheitszustand, Ernährungsweise, Körperhygiene, Haar- und Barttracht früherer Kulturen Kultfiguren wie das Götterpaar von Braak und Opfergaben sind Zeugnisse geistig-religiöser Vorstellungswelten Bekleidung wie der Bundschuh von Uetersen, Prachtmäntel, Kittel und Hosen zur Mode Gerätschaften des täglichen Bedarfs wie der Pflug von Walle zeugen von den handwerklich-technischen Fähigkeiten unserer Vorfahren Moorwege als Ergebnis organisierter Planung geben Aufschluss über gesellschaftliche Strukturen Siehe auch Funde im Moor Vorgeschichtlicher Moorweg Literatur Hajo Hayen: Moore als Geschichtsquelle. Möglichkeiten und Forderungen der Moorarchäologie. Verhandlungen Deutscher Beauftragter für Naturschutz und Landschaftspflege, Band 18, 1968. Mamoun Fansa (Hrsg.) u. Hajo Hayen (Illustrator): Moorarchäologie in Nordwest-Europa. Gedenkschrift für Dr. h.c. Hajo Hayen. (Archäologische Mitteilungen aus Nordwestdeutschland 1992,15), Isensee, Oldenburg 1992, ISBN 389442141X; 200 S. m. Abb. Hans-Georg Kempfert, Berhane Gebreselassie: Excavations and Foundations in soft soils. Springer 2015 ISBN 978-3-540-32894-0 Weblinks Moorarchäologie beim Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege (PDF-Datei; 34 kB) Moorarchäologie I Moorarchäologie II Moorarchäologie beim Moor- und Fehnmuseum Elisabethfehn Somerset engl. Spezialarchäologien/Hilfswissenschaften Moor
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Johannes Schenk (Schriftsteller)
Johannes Schenk (* 2. Juni 1941 in Berlin; † 4. Dezember 2006 ebenda) war ein deutscher Schriftsteller. Leben Johannes Schenk war ein Sohn des Schriftstellers und Fotografen Gustav Schenk, der während des Dritten Reiches von Hannover nach Worpswede gezogen war. Bereits mit vierzehn Jahren heuerte Johannes Schenk als Matrose auf verschiedenen Frachtschiffen an. Seine letzte Seereise unternahm er im Jahr 1962 auf einem umgebauten Rettungsboot, mit dem er bis Casablanca kam, wo er seine Karriere als Seemann beendete. Seit 1964 war er der Lebensgefährte der Malerin Natascha Ungeheuer. Nach seiner Rückkehr aus Marokko übte er Gelegenheitstätigkeiten aus, u. a. als Gärtner, Straßenarbeiter und Buchhändler. Ende der 1960er Jahre war er als Bühnenarbeiter an der Berliner Schaubühne am Halleschen Ufer beschäftigt, wo er später an Theateraufführungen für junge Arbeiter mitwirkte. 1969 hatte er mit Freunden das Kreuzberger Straßentheater gegründet, das Schenks Stücke aufführte. Von 1986 bis 1993 betrieb Johannes Schenk in einem Fabrikgebäude im Berliner Stadtteil Kreuzberg das Schenksche Sonntagscafé, das vor allem durch seine Lesungen Bekanntheit erlangte. Aber es gab auch Lesungen der Schriftstellerkollegen Kurt Mühlenhaupt und Jurek Becker. Der Maler A. R. Penck trat in dem Café mit seiner Penck Band auf. Und Klaus Schlesinger hat in seinem Buch Fliegender Wechsel das Café beschrieben. 1979 war Schenk Writer-in-Residence am Oberlin College in Oberlin (Ohio). 1989 erhielt er ein Autorenstipendium der Stiftung Preußische Seehandlung und 1997 die Kester-Heusler-Ehrengabe der Deutschen Schillerstiftung. In den 1990er Jahren zog Schenk zurück nach Worpswede, wo er in einem Zirkuswagen lebte und sich auch als Maler versuchte. Er lebte abwechselnd in Worpswede und Berlin. Johannes Schenk liegt auf dem Friedhof III der Jerusalems- und Neuen Kirchengemeinde in Berlin-Kreuzberg begraben, direkt hinter dem Grab von E. T. A. Hoffmann. Position Johannes Schenk begann als Verfasser von Theaterstücken und Lyrik in Agitprop-Manier: Seine Sympathie galt den Unterdrückten und Unterprivilegierten, denen er in seinen Texten die Utopie eines anderen Lebens vermitteln wollte. Unter dem Einfluss ausgedehnter Lektüre nehmen in seinen späteren Gedichten und Prosawerken die Motive der Sehnsucht und das Thema der Seefahrt einen breiteren Raum ein. Mitgliedschaft P.E.N.-Zentrum deutschsprachiger Autoren im Ausland Werke Fisch aus Holz. Spiel in 11 Bildern, gezeichnet von Natascha Ungeheuer. Neue Rabenpresse, Berlin 1967. Bilanzen und Ziegenkäse. Gedichte mit Zeichnungen von Natascha Ungeheuer. Neue Rabenpresse, Berlin 1968. Zwiebeln und Präsidenten. Gedichte. Wagenbach, Berlin 1969. Transportarbeiter Jakob Kuhn. Theatertext (1972). In: Spectaculum 25/Bd. III. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1976. Die Genossin Utopie. Gedichte. Wagenbach, Berlin 1973. Das Schiff. Schauspiel. Verlag der Autoren, Frankfurt am Main 1974. Jona. Gedichte. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1976. Die Stadt im Meer. Kinderroman. Mit Zeichnungen von Natascha Ungeheuer. Luchterhand, Darmstadt und Neuwied 1977. Zittern. Gedichte. Wagenbach, Berlin 1977, ISBN 3-8031-0086-0. Der Schiffskopf. Geschichten. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1978. Für die Freunde an den Wasserstellen. Gedichte. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1980. Gesang des bremischen Privatmanns Johann Jakob Daniel Meyer. Athenäum Verlag, München u. Königstein 1982. Die Abenteuer des Erfinders Philipp Nobalbo. Zusammen mit Natascha Ungeheuer. Hamburg 1984. Café Americain. Gedichte. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1985. Bis zur Abfahrt des Postdampfers. Gedichte. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1988. Licht im Moor. Erinnerung. Fotografien von Hans Saebens. Herausgegeben von Horst Wöbbeking. Atelier im Bauernhaus, Fischerhude 1990 ISBN 3-88132-165-9. Spektakelgucker. Gedichte. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1990. Unter dem Holunderbusch. Gedichte. Linolschnitte von Wolfgang Jörg. Berliner Handpresse, Berlin 1991. Dorf unterm Wind. Eine Kindheit in Worpswede. Deutsche Verlagsanstalt, Stuttgart 1993 ISBN 3421066329 Hinter dem Meer. Gedichte. Donat Verlag, Bremen 1998, ISBN 3931737586 Segeltuch. Gedi.chte. Gerike, Berlin 1999. Überseekoffer. Gedichte. Gerike, Berlin 2000. Galionsgesicht. Ein Gedicht. Selbstverlag, Berlin 2002. Salz in der Jackentasche. Gedichte. Selbstverlag, Berlin 2005 ISBN 3000167854 Jo Schattig. Roman, aus dem Nachlaß veröffentlicht. Wallstein, Göttingen, ISBN 978-3835304994. Geschenke. 14 Gedichte, eine Geschichte, Zeichnungen. Mit Natascha Ungeheuer: Lithographien. Edition Mariannenpresse, Berlin 2007. ISBN 3-926433-51-5. Die Gedichte. 1964–2006. Wallstein, Göttingen 2009, ISBN 978-3835304437. Übersetzung Aras Ören: Was will Niyazi in der Naunynstraße? Aus dem Türkischen übersetzt zusammen mit H. Achmed Schmiede. Rotbuch Verlag, Berlin 1973. Siehe auch Gerta Overbeck Weblinks Literaturatlas: Worpswede – mehr als nur ein Künstlerdorf. Fred Viebahn: Nachruf auf Johannes Schenk Johannes-Schenk-Archiv im Archiv der Akademie der Künste, Berlin Einzelnachweise Autor Literatur (20. Jahrhundert) Literatur (Deutsch) Drama Lyrik Person (Berlin) Person (Worpswede) Deutscher Geboren 1941 Gestorben 2006 Mann Bühnenautor
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https://de.wikipedia.org/wiki/Schelldorf%20%28Kempten%29
Schelldorf (Kempten)
Schelldorf ist ein im Kemptener Stadtteil Sankt Mang aufgegangener Ortsteil, der früher ein Dorf war. Frühere Gliederung Zu Schelldorf gehörten folgende Ortsteile Falchen (1507 als Einzelhof erwähnt) Grünschlößle Höhle (1451 als Gut erwähnt), gegenwärtig Hehle Ziegelstadel Miesenbach (teilweise zu Durach, zu Sankt Mang gehörte nur ein Einzelhof mit Ziegeleibetrieb) Oberwies (auch Rothschelldorf genannt) Rotschlößle Auch Neuschelldorf wird häufig dazu gezählt. Geschichte 1394 wurde erstmals ein Gut zu „Schelchdorff“ erwähnt. 1601 besaß die Reichsstadt Kempten das Steuerrecht und die Niedergerichtsbarkeit über Schelldorf. Um 1648 wurde eine Kapelle errichtet und dem heiligen Antonius von Padua geweiht. Am 10. Mai 1800 hatte die österreichische Armee ein Lager mit 1000 Mann bei Schelldorf eingerichtet, sie zogen sich am 14. Mai 1800 vor den Franzosen in Richtung Nesselwang zurück. Im Jahr 1819, ein Jahr nach der Bildung der Ruralgemeinde Sankt Mang, bestand Schelldorf aus 9 Anwesen mit 38 Bewohnern, die zur Hauptmannschaft Lenzfried gehörten. Um 1870 gab es in Schelldorf einen Steinbruch. Etwa um 1875 wurde die Antoniuskapelle erneuert. Ein Schulhaus wurde 1899 errichtet. Ein Jahr darauf lebten in den 11 Anwesen Schelldorfs 155 Einwohner. 1920 wurde das Verwaltungsgebäude vom Gemeinderat bezogen, der vorher in Neudorf tagte. 1924 wurde die Straßenbeleuchtung eingeführt und ein Jahr darauf der Parkfriedhof eingeweiht. Ein Kanal mit Kläranlage wurde 1934 eingerichtet. Im Jahr 1954 lebten in Schelldorf 2759 Einwohner. Die Gemeindeteilnamen Schelldorf, Neudorf, Kottern und Drahtzug (gehörte bereits zu Kottern) wurden per Gemeindeordnung durch die Regierung von Schwaben mit Entschließung vom 29. September 1962 aufgehoben. Die Vereinigung der vier Siedlungsbestandteile des neuen Sankt Mang, dessen Name nun nicht mehr als St. Mang abgekürzt werden durfte, folgte mit der gleichen Entschließung. Zehn Jahre später wurde diese Gemeinde in Kempten eingemeindet. Gebäude In Schelldorf steht das sogenannte Rotschlößle, das als Stadtteilbibliothek dient. Des Weiteren befand sich In Grünschlößle, einem Ortsteil Schelldorfs, befand sich das gleichnamige Grünschlößle, das 1851 bei einem Brand zerstört wurde. Die Antoniuskapelle mit einem hölzernen Altar aus der Zeit um 1680/90 gibt es nicht mehr. Sie war nach ihrer letzten Instandsetzung 1905 bereits im Jahr 1959 in schlechtem Zustand. Einzelnachweise Literatur Heinrich Uhlig: Sankt Mang. Geschichte einer Allgäuer Gemeinde. Verlag des Heimatpflegers von Schwaben, Kempten (Allgäu) 1955, S. 453–458. Ort in der Gemarkung Sankt Mang (Kempten) Ersterwähnung 1394
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https://de.wikipedia.org/wiki/Stimo%20Arena
Stimo Arena
Die Stimo Arena, bis 2008 offiziell als Schluefweg bezeichnet, ist eine Freizeit- und Sportanlage in Kloten im Kanton Zürich in der Schweiz. Die Eissporthalle ist Teil der Anlage und die Heimspielstätte des Eishockeyclubs EHC Kloten aus der National League. Geschichte Nach der Gründung 1934 trainierten und spielte der EHC Kloten auf dem lokalen Nägelimoos Weiher. Da das im Winter zugefrorene Gewässer öfters dazu neigte, aufzubrechen und deswegen manche Spiele abgesagt werden mussten, entstand 1952 südlich von Kloten, damals noch mitten im Wald, eine Eisbahnanlage mit Natureis. Der Eishockeyverein zog im selben Jahr dorthin. Damals hiess die Anlage noch Waldstadion. Im Jahr 1977 erneuerte und verstärkte man die alte Tribüne, die zudem überdacht wurde. 1982 folgten die Garderoben, ein Restaurant, sowie die Nordtribüne und eine Tiefgarage. Vor dem Stadion wurde eine zweite offene Eisfläche angelegt. 1997 erfolgte ein weiterer Umbau des Stadions. Die Tribüne wurde rings um das Eis vollständig geschlossen und das Dach durch eine Stahlkonstruktion ersetzt. Der Schluefweg gehörte zu diesem Zeitpunkt zu den modernsten Stadien der Schweiz. Das Stadion bietet 7’624 Zuschauern Platz, davon 2’300 Stehplätze und 5’324 Sitzplätze. Im Stadion werden auch Eishockey-Länderspiele ausgetragen. Von 1997 bis 2004 wurden die Zurich Open (damals Swisscom Challenge) im Damentennis im Schluefweg durchgeführt. Im August 2008 erwarb die Versicherungsgesellschaft Kolping Krankenkassen AG die Namensrechte am Eishockeystadion des Sportkomplexes für sieben Jahre. Im selben Jahr wurde das Stadion wegen der Eishockey-WM in der Schweiz nochmals ein wenig verändert, so wurde beispielsweise ein Videowürfel eingebaut. Seit 2015 findet in der Arena das Unihockey-Superfinal statt, bei dem in einem Spiel der Schweizer Meister gekürt wird. Die Arena erhielt zur Saison 2015/16 einen neuen Namen. Die Fluggesellschaft Swiss International Air Lines erwarb im Februar 2015 die Namensrechte für zunächst sechs Jahre. Zwischen dem Jahr 2015 und 2021 trug das Eishockeystadion den Namen Swiss Arena. Zur Saison 2021/22 wurde die Halle in Stimo Arena umbenannt. Der Vertrag mit der Stimo Generalunternehmung AG läuft mindestens bis in das Jahr 2024. Weblinks schluefweg.ch: Stimo Arena auf der offiziellen Website der Stadt Kloten ehc-kloten.ch: Stimo Arena auf der Website des EHC Kloten Einzelnachweise Eishockeystadion in der Schweiz Adolph Kolping EHC Kloten Erbaut in den 1950er Jahren Bauwerk im Kanton Zürich Sportstätte im Kanton Zürich
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https://de.wikipedia.org/wiki/Spanische%20Mannschaftsmeisterschaft%20im%20Schach%201963
Spanische Mannschaftsmeisterschaft im Schach 1963
Die spanische Mannschaftsmeisterschaft im Schach 1963 war die siebte Austragung dieses Wettbewerbs. Mit Real Madrid, CA Alcoy, CA Chardenet Madrid, UGA Barcelona, Ateneo Jovellanos Gijón, Club Palentino, CA Granada, CE Ruy López Paluzie Barcelona, CA Don Bosco Madrid und CA León sollten zehn Mannschaften teilnehmen, allerdings trat León nicht an. Der Titelverteidiger Real Madrid, CA Chardenet Madrid und CE Ruy López Paluzie Barcelona lieferten sich einen Dreikampf um den Titel. CA Chardenet Madrid gewann denkbar knapp den Titel; der Zweite Real Madrid war nach Brettpunkten gleichauf, hatte aber einen Mannschaftspunkt Rückstand, der Dritte CE Ruy López Paluzie Barcelona lag nur einen halben Brettpunkt hinter den beiden Madrider Vereinen. Zu den Mannschaftskadern siehe Mannschaftskader der spanischen Mannschaftsmeisterschaft im Schach 1963. Modus Die neun teilnehmenden Mannschaften spielten ein einfaches Rundenturnier an vier Brettern. Über die Platzierung entschied zunächst die Anzahl der Brettpunkte (ein Punkt für einen Sieg, ein halber Punkt für ein Remis, kein Punkt für eine Niederlage), anschließend die Anzahl der Mannschaftspunkte (zwei Punkte für einen Sieg, ein Punkt für ein Unentschieden, kein Punkt für eine Niederlage). Termine und Spielort Das Turnier wurde vom 6. bis 14. September in Palencia ausgetragen. Abschlusstabelle Entscheidungen Kreuztabelle Die Meistermannschaft Weblinks Übersicht bei olimpbase.org (englisch) Spanische Mannschaftsmeisterschaft (Schach) Schachveranstaltung 1963 Sportveranstaltung in Kastilien und León Sport (Palencia)
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