id
string | url
string | title
string | text
string |
---|---|---|---|
7789074 | https://de.wikipedia.org/wiki/Louis%20Stewart | Louis Stewart | Louis Stewart (* 5. Januar 1944 in Waterford, Irland; † 20. August 2016) war ein irischer Jazzgitarrist und Komponist.
Leben und Wirken
Stewart erhielt Klavierunterricht und spielte ab dem Alter von 15 Jahren Gitarre. Er spielte in verschiedenen Showbands und in der Band von Jim Doherty, mit dem er 1961 in den USA tourte. Er war Mitglied im Trio des Pianisten Noel Kelahan und in einem Trio mit dem Organisten Dick Keating und Saxophonisten Jim O’Reilly. 1968 war er Mitglied des Jim Doherty Quartetts, das beim Montreux Jazz Festival 1968 den Kritikerpreis der Jazzpresse gewann. Im folgenden Jahr kehrte Stewart nach Montreux zurück, wo er im Duo mit Alan Skidmore auftrat und erneut gewann, diesmal als bester europäischer Solist, einen Preis, der mit einem Stipendium am Berklee College of Music im amerikanischen Boston verbunden war (das er nicht wahrnahm).
Stewart spielte 1968/69 im Quartett und der Big Band von Tubby Hayes, arbeitete als Freelancer in Dublin, wo er auch viel komponierte. Ab 1969 begleitete er drei Jahre Benny Goodman; zwischen 1975 und 1979 war er Mitglied von Combos von Ronnie Scott. 1975 erschien sein erstes Album Louis the First (Hawk Records), dem viele weitere folgten, unter anderem mit Peter Ind (mit dem er seit etwa 1978 im Duo spielte), Red Mitchell, Spike Robinson, Bill Charlap und Peter King. 1979 tourte er in Australien mit Blossom Dearie und Don Burrows, spielte gelegentlich mit der Bigband von Harry South und mit dem skandinavischen Pianisten Per Husby.
Ende der 1970er-Jahre begann er mit George Shearing zu touren (u. a. Südamerika) und aufzunehmen. Er spielte in den 1980er-Jahren häufig mit Stephane Grappelli, arbeitete aber hauptsächlich als Freelancer mit eigenem Quartett und Trio. Er nahm auch mit Joe Williams, Carol Kidd, Eileen Farrell und J. J. Johnson auf.
Seit 1994 spielte er häufig im Trio mit dem Bassisten Peter Washington und dem Schlagzeuger Lewis Nash; außerdem trat er als Solist auf. Er schrieb eine Reihe von Kompositionen, u. a. das von Ulysses von James Joyce inspirierte JoyceNotes, das er im Nationaltheatret in Oslo aufnahm. Er trat auch in Norwegen und Deutschland auf. Stewart wohnte seit den 1970er-Jahren in Dublin. Posthum erschien 2023 das Album Out on His Own (Livia Records).
Stewart wurde als zweiter Musiker überhaupt in die Aosdána gewählt und wurde 1998 Ehrendoktor des Trinity Colleges Dublin.
Lexikalischer Eintrag
Ian Carr, Digby Fairweather, Brian Priestley: Rough Guide Jazz. Der ultimative Führer zur Jazzmusik. 1700 Künstler und Bands von den Anfängen bis heute. Metzler, Stuttgart/Weimar 1999, ISBN 3-476-01584-X.
John Chilton Who’s who of British Jazz, Continuum 2004
Weblinks
Homepage
Einzelnachweise
Jazz-Gitarrist
Komponist (Jazz)
Musiker (Irland)
Ehrendoktor einer Universität in Irland
Künstler (Dublin)
Person (Waterford)
Ire
Geboren 1944
Gestorben 2016
Mann |
10649889 | https://de.wikipedia.org/wiki/Sand-Kegelschnecke | Sand-Kegelschnecke | Die Sand-Kegelschnecke oder der Sandkegel (Conus arenatus) ist eine Schnecke aus der Familie der Kegelschnecken (Gattung Conus), die im Indopazifik verbreitet ist und sich von Vielborstern ernährt.
Merkmale
Conus arenatus trägt ein mittelgroßes, in westlichen Populationen auch großes, mäßig festes bis mäßig schweres Schneckenhaus, das bei ausgewachsenen Schnecken von 2,5 bis 9 cm Länge erreicht. Der Körperumgang ist in östlichen Populationen meist bauchig-kegelförmig, in westlichen Populationen kegelförmig, manchmal breit kegelförmig, der Umriss konvex, manchmal in der Mitte gerade. Das Gehäuse hat eine ausgeprägte Fasciole, die bisweilen von der basalen Zone durch einen Einschnitt abgetrennt ist. Die Schulter ist wenig gewinkelt bis gerundet und mit schwachen bis kräftigen Tuberkeln besetzt. Das Gewinde ist niedrig bis mäßig hoch, sein Umriss gerade bis mäßig konvex. Die ersten Umgänge des Teleoconchs sind mit schwachen Tuberkeln besetzt. Die Nahtrampen des Teleoconchs sind konkav mit einer auf 4 bis 6 zunehmenden spiraligen Rillen. Der Körperumgang ist an der Basis mit spiralig verlaufenden, schwachen Rippen skulpturiert, die bei jungen Adulten körnig und bis zur Schulter hin vorhanden sein können.
Die Grundfarbe des Gehäuses ist weiß. Der Körperumgang ist mit spiraligen Reihen brauner oder schwarzer Punkte überzogen, die spiralig in 2 bis 3 unterbrochenen Banden oder axial in zickzackartigen Flammen zusammengefasst sind. Die gepunkteten Bereiche sind oft mit grauen Schatten unterlegt, insbesondere innerhalb der spiraligen Banden. Dichte weiße Striche wechseln oft unregelmäßig mit dunklen Punkten ab. Die Umgänge des Protoconchs sind weiß. Die Nahtrampen des Teleoconchs sind wechselnd gefleckt mit axialen Ansammlungen brauner und schwarzer Punkte. Die Gehäusemündung ist weiß, weiter innen braun oder rosa.
Das dünne, samtig glatte Periostracum ist entweder durchscheinend olivfarben oder undurchsichtig rötlich-braun. Das Operculum ist bei große und manchen fast adulten Tieren dick und undurchsichtig.
Die Oberseite des Fußes ist kremfarben mit gelblich-braunen Flecken und einem braunen bis schwarzen Fleck in der Mitte des Vorderendes, dem gelegentlich einige graue bis schwarze Punkte folgen. Im hinteren Bereich des Fußes gibt es manchmal eine gepunktete schwarze Linie vor dem Rand. Die Vorderkante des Fußes ist bisweilen orangebraun. Die Fußsohle ist weiß bis braun, vorn manchmal dunkler, dunkelgelb gefleckt und bisweilen mit braunen Längsstreifen, wobei die Zeichnung seitlich oft stärker ausgeprägt ist. Das Rostrum ist gelb, die Fühler weiß bis blassgelb, der Sipho weiß oder hellrosa mit einer orangefarbenen oder rot gefleckten Spitze, der Mittelteil mit einem einzelnen schwarzen dorsalen Fleck oder einem schmalen schwarzen bis grauen Ring, der proximale Teil oft dunkelgelb gefleckt.
Die mit einer Giftdrüse verbundenen Radula-Zähne haben an der Spitze einen Widerhaken und auf der Gegenseite einen zweiten Widerhaken. Sie sind mit einer Reihe von Zähnchen besetzt, die in einem Zacken enden, und an der Basis mit einem Sporn.
Verbreitung und Lebensraum
Conus arenatus ist im Indopazifik vom Roten Meer und der Küste Ostafrikas bis zu den Marshall-Inseln, Tuamotu und nach Australien (Northern Territory, Queensland, Western Australia) verbreitet. Er lebt in der Gezeitenzone und bis in Meerestiefen von etwa 30 m fast ausschließlich auf Sand, selten auf mit Sand gemischtem Geröll oder auf Schlamm in Mangroven.
Durch die Lessepssche Migration über den Sueskanal tritt die Sandkegelschnecke inzwischen als Neozoon im östlichen Mittelmeer an der Küste Israels auf.
Ernährung und Fressfeinde
Die Beute von Conus arenatus besteht aus Vielborstern (Polychaeta) der Familien Capitellidae, Maldanidae, Nereididae und Eunicidae.
Conus arenatus wird jedoch selbst von verschiedenen Raubschnecken gefressen, so von Mondschnecken und von der Melonenschnecke Melo amphora.
Literatur
Alan J. Kohn: Conus of the Southeastern United States and Caribbean. Princeton University Press, Princeton (New Jersey) 2014. S. 226–239.
George Washington Tryon: Manual of Conchology, structural and systematic, with illustrations of the species, vol. VI; Academy of Natural Sciences, Philadelphia 1884. C[onus] arenatus Hwass., S. 18.
J. J. Welch (2010). The Island Rule and Deep-Sea Gastropods: Re-Examining the Evidence. PLoS ONE 5 (1), e8776. .
Dieter Röckel, Werner Korn, Alan J. Kohn: Manual of the Living Conidae Vol. 1: Indo-Pacific Region. Verlag Christa Hemmen, Wiesbaden 1995. Die Texte zu den einzelnen Kegelschneckenarten des Indopazifiks sind mit Genehmigung der Autoren auf The Conus Biodiversity Website veröffentlicht (siehe Weblinks).
Weblinks
The Conus Biodiversity Website: Conus arenatus Hwass in Bruguière, 1792
Underwater Kwajalein: Conus arenatus Hwass in Bruguière, 1792
Einzelnachweise
Kegelschnecken |
5588395 | https://de.wikipedia.org/wiki/Kocio%C5%82%20%28Pisz%29 | Kocioł (Pisz) | Kocioł [] () ist ein polnisches Dorf in der Woiwodschaft Ermland-Masuren im Powiat Piski (Kreis Johannisburg), das zur Stadt- und Landgemeinde Pisz () gehört.
Geographische Lage
Es liegt neun Kilometer östlich von Pisz und 97 Kilometer östlich von der Hauptstadt der Woiwodschaft Olsztyn (Allenstein).
Geschichte
Das einst auch Kottla genannte Dorf wurde 1445 als Zinsdorf mit 46 Hufen durch den Deutschen Ritterorden gegründet.
Am 8. April 1874 wurde es Amtsdorf und damit namensgebend für einen Amtsbezirk, der bis 1945 bestand.
Wohl im Jahre 1888 wurde der 1471 als Freigut mit zehn Hufen nach Magdeburger Recht gegründete Nachbarort Gursken () nach Groß Kessel eingemeindet.
Aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags stimmte die Bevölkerung im Abstimmungsgebiet Allenstein, zu dem Groß Kessel gehörte, am 11. Juli 1920 über die weitere staatliche Zugehörigkeit zu Ostpreußen (und damit zu Deutschland) oder den Anschluss an Polen ab. In Groß Kessel stimmten 280 Einwohner für den Verbleib bei Ostpreußen, auf Polen entfiel keine Stimme.
In Kriegsfolge kam Groß Kessel 1945 mit dem gesamten südlichen Ostpreußen zu Polen und erhielt die polnische Namensform „Kocioł“. Nur eineinhalb Kilometer südöstlich liegt das Dorf Kocioł Duży, das zwar namensverwandt, wohl aber nicht historisch mit dem einstigen Groß Kessel verbunden ist.
Kocioł ist heute Sitz eines Schulzenamtes () und somit eine Ortschaft im Verbund der Stadt- und Landgemeinde Pisz (Johannisburg) im Powiat Piski (Kreis Johannisburg), bis 1998 der Woiwodschaft Suwałki, seither der Woiwodschaft Ermland-Masuren zugehörig.
Einwohnerentwicklung
Die Zahl der Einwohner Groß Kessels nahm bis 1939 folgende Entwicklung:
Amtsbezirk Groß Kessel (1874–1945)
Religionen
Bis 1945 war Groß Kessel in die evangelische Kirche Johannisburg in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union sowie in die römisch-katholische Kirche Johannisburg im Bistum Ermland eingepfarrt.
Heute gehört Kocioł katholischerseits weiterhin zur Kreisstadt, die jetzt allerdings im Bistum Ełk der Römisch-katholischen Kirche in Polen liegt. Die evangelischen Einwohner sind ebenfalls zur Kreisstadt ausgerichtet, deren Kirchengemeinde nun zur Diözese Masuren der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen gehört.
Schule
Im Jahre 1737 wurde Groß Kessel Schulort.
Persönlichkeiten
Samuel Przypkowski (1592–1670), polnischer Schriftsteller, Staatsmann und bedeutender Vertreter des polnisch-litauischen Unitarismus war zwischen 1661 und 1666 in Groß Kessel tätig.
Verkehr
Kocioł liegt nördlich der polnischen Landesstraße 58 und ist über Kocioł Duży auf einer Landwegverbindung zu erreichen. Stare Guty (Gutten (J), Ksp.Johannisburg) ist die nächste Bahnstation und liegt an der Bahnstrecke Olsztyn–Ełk ().
Weblinks
Lage des Ortes mit Satellitenkarte auf maplandia.com
Einzelnachweise
Gegründet 1445
Ort der Woiwodschaft Ermland-Masuren
Gmina Pisz |
3003736 | https://de.wikipedia.org/wiki/Markus%20Janka%20%28Altphilologe%29 | Markus Janka (Altphilologe) | Markus Janka (* 8. September 1969 in Regensburg) ist ein deutscher Altphilologe.
Leben
Janka studierte von 1988 bis 1993 Klassische Philologie, Geschichtswissenschaft, Germanistik, Erziehungs- und Rechtswissenschaften. Im Frühjahr 1993 legte er das Erste Staatsexamen für das Lehramt an Gymnasien in den Fächern Geschichte, Griechisch, Latein und Erziehungswissenschaften ab. Anschließend war er 1993 bis 1996 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Klassische Philologie der Universität Regensburg, danach bis Februar 1998 Studienreferendar am Karls-Gymnasium München-Pasing, am Gymnasium Fridericianum Erlangen und am Albertus-Magnus-Gymnasium Regensburg, zugleich auch Lehrbeauftragter an der Universität Regensburg. 1997 wurde Janka bei Hans Gärtner mit einem Kommentar zum zweiten Buch der Ars amatoria des Ovid in Regensburg promoviert. Das Zweite Staatsexamen legte er am 13. Februar 1998 ab.
Vom 1. März 1998 bis zum 31. März 2004 war Janka Wissenschaftlicher Assistent am Lehrstuhl für Griechische Philologie (Georg Rechenauer) der Universität Regensburg. Am 5. Februar 2003 habilitierte er sich mit der Schrift Dialog der Tragiker: Liebe, Wahn und Erkenntnis in Sophokles’ Trachiniai und Euripides’ Hippolytos. Anschließend wirkte er als Privatdozent an der Universität Regensburg. Von 2003 bis 2006 hatte er verschiedene Vertretungs- und Gastprofessuren in Latinistik an der Universität Konstanz, Heidelberg, Frankfurt am Main und Salzburg inne.
Zum 1. April 2004 wurde er in Regensburg zum Wissenschaftlichen Oberassistenten befördert. Im ersten Schulhalbjahr 2005/2006 war er Studienrat auf Zeit am Dom-Gymnasium Freising. 2006 wurde er beurlaubt und ging als Wissenschaftlicher Angestellter an die Universität München, wo er am 1. April 2007 zum Professor für Klassische Philologie und Fachdidaktik der Alten Sprachen an der Abteilung für Griechische und Lateinische Philologie ernannt wurde.
Seit 2007 ist Janka Mitherausgeber der Zeitschrift Gymnasium. Schwerpunktmäßig befasst er sich mit dem antiken Drama, Rhetorik, Erotik und Mythologie der Antike (hier insbesondere mit Ovid), der Wirkungsgeschichte der antiken Literaturen sowie der der Fachdidaktik der Alten Sprachen und Literaturen.
Weblinks
Markus Janka an der LMU München
Altphilologe (21. Jahrhundert)
Fachdidaktiker (alte Sprachen)
Hochschullehrer (Ludwig-Maximilians-Universität München)
Hochschullehrer (Universität Konstanz)
Hochschullehrer (Universität Regensburg)
Geboren 1969
Deutscher
Mann |
1565207 | https://de.wikipedia.org/wiki/Prinzip%20der%20begrenzten%20Einzelerm%C3%A4chtigung | Prinzip der begrenzten Einzelermächtigung | Das Prinzip der begrenzten Einzelermächtigung besagt, dass die Europäische Union (EU) nur über diejenigen Zuständigkeiten (Befugnisse) verfügt, die ihr durch die Verträge, auf die sich die Union gründet, übertragen wurden. Die EU kann also nicht eigenmächtig Kompetenzen an sich ziehen, sie besitzt keine Kompetenz-Kompetenz. Jede Rechtsetzung der EU bedarf einer ausdrücklichen Grundlage in den Verträgen. Im Übrigen bleibt die Regelungsbefugnis bei den Mitgliedstaaten.
Bedeutung
Die Einzelstaaten kommen durch eine Ermächtigung in völkerrechtlichen Verträgen des primären Unionsrechts überein, auf die Ausübung von Hoheitsrechten zu verzichten und die unmittelbare innerstaatliche Wirkung von Akten der EU zuzulassen. In Deutschland findet diese „Übertragung“ in des Grundgesetzes ihre verfassungsrechtliche Legitimation; bevor dieser in Kraft trat, fand sie sie in Abs. 1 GG. Im Maastricht-Urteil vom 12. Oktober 1993 bestätigte das Bundesverfassungsgericht die Verfassungsmäßigkeit des deutschen Zustimmungsgesetzes zum Vertrag zur Gründung der Europäischen Union aufgrund Art. 23 und 24 GG.
Der Europäische Gerichtshof betonte bisher in seinen Entscheidungen immer die Geltung des Prinzips der begrenzten Einzelermächtigung. Allerdings legte er die in den Verträgen enthaltenen Ermächtigungen bislang regelmäßig zugunsten der Kompetenzen der Europäischen Union weit aus (Effet utile).
So wird das Prinzip der begrenzten Einzelermächtigung ergänzt durch die Implied-Powers-Doktrin. Diese besagt, dass die in den Verträgen vorgesehenen Kompetenznormen auch die Tatbestände erfassen, ohne die die Kompetenznormen nicht sinnvoll zur Anwendung gelangen können.
Im Rahmen der Ultra-vires-Kontrolle hat sich das Bundesverfassungsgericht in der Entscheidung vom 5. Mai 2020 die Prüfung vorbehalten, ob sich eine Maßnahme europäischer Organe, Einrichtungen oder sonstiger Stellen innerhalb der vom nationalen Gesetzgeber an die EU übertragenen Kompetenzen hält. Zur Lösung von Konflikten nationaler Verfassungsgerichte und des Europäischen Gerichtshofs über die Abgrenzung mitgliedstaatlicher und europäischer Befugnisse wird deshalb die Errichtung einer besonderen Entscheidungsinstanz, beispielsweise eines europäischen Kompetenzgerichtshofs diskutiert.
Verteilung und Ausübung der Zuständigkeiten
Der Vertrag von Lissabon klärt die Verteilung der Zuständigkeiten zwischen der EU und den Mitgliedstaaten. Diese Zuständigkeiten sind in drei Hauptkategorien unterteilt:
Ausschließliche Zuständigkeiten der EU ( AEUV): Nur die EU kann in diesen Bereichen gesetzgeberisch tätig werden und verbindliche Rechtsakte erlassen. Die Mitgliedstaaten können nur dann selbst so verfahren, wenn die EU ihnen die Befugnisse erteilt, diese Rechtsakte umzusetzen.
Geteilte Zuständigkeiten ( AEUV): Die EU und ihre Mitgliedstaaten können Gesetze erlassen und verbindliche Rechtsakte beschließen. Die Mitgliedstaaten können ihre Zuständigkeit jedoch nur wahrnehmen, falls die EU ihre Zuständigkeit nicht ausübt bzw. entschieden hat, ihre eigene Zuständigkeit nicht auszuüben.
Unterstützende Zuständigkeiten ( AEUV): Die EU darf sich ausschließlich zur Unterstützung, Koordinierung oder Ergänzung der Maßnahmen der Mitgliedstaaten einbringen. Rechtsverbindliche EU-Rechtsakte bedingen nicht die Harmonisierung von Gesetzen oder Verordnungen der Mitgliedstaaten.
Für die Ausübung der Zuständigkeiten der EU gelten zwei grundlegende Prinzipien, die in des Vertrags über die Europäische Union (EUV) festgelegt sind:
Verhältnismäßigkeit. Inhalt und Umfang der Maßnahmen der EU dürfen nicht über das zur Erreichung der Ziele der Verträge erforderliche Maß hinausgehen.
Subsidiarität. In den Bereichen, die unter die geteilte Zuständigkeit fallen, darf die EU nur dann – und auch nur in dem Umfang – tätig werden, wenn das Ziel einer geplanten Maßnahme von den Mitgliedstaaten nicht angemessen erreicht werden kann, dies auf EU-Ebene aber durchaus erreichbar ist.
Weblinks
Einzelnachweise
Recht der Europäischen Union |
10901782 | https://de.wikipedia.org/wiki/St.%20Leonhard%20%28Kundl%29 | St. Leonhard (Kundl) | Die Filial- und Wallfahrtskirche Kundl auch St. Leonhard auf der Wiese steht etwa einen Kilometer südwestlich von Kundl-Dorf in der Marktgemeinde Kundl im Bezirk Kufstein im Bundesland Tirol. Die dem Patrozinium hl. Leonhard von Limoges unterstellte römisch-katholische Wallfahrtskirche gehört zum Dekanat Reith im Alpbachtal in der Erzdiözese Salzburg. Die Kirche und die Kirchhofanlage stehen unter Denkmalschutz (). Der spätgotische Kirchenbau wurde von 1480 bis 1512 auf Veranlassung der Schwazer Bergwerksknappen errichtet.
Geschichte
Es besteht eine Legende zur Vorgeschichte der Kirche, die nachweislich erstmals 1681 auftritt. Demnach soll der im Jahre 1004 durchreisende Kaiser Heinrich II. eine aus dem Inn geborgene und aufgestellte Leonhardsfigur bemerkt haben und daraufhin gelobt haben, eine angemessene Kirche für sie zu errichten, die dann 1020 von Papst Benedikt VIII. persönlich geweiht worden sein soll. Jedoch ist dieser steinerne Vorgängerbau nicht nachweisbar.
Die heimischen Gewerkengeschlechter Mermoser, Lintauer, Hocholtinger, Fronheimer und Rider, deren Wappen sich an den Schlusssteinen befinden, beauftragten den Hagauer Meister Christian Nickinger zum Bau der Kirche. Bis zu seinem Tod 1492 konnte er das Langhaus und den Turm fertigstellen. Nach einigen Jahren Stillstand fügte Jörg Steyrer, ebenfalls aus Hagau, bis 1512 den Chor hinzu, sodass die Kirche vermutlich im selben Jahr geweiht werden konnte. Mitte des 17. Jahrhunderts bekam der Sakralbau die heutige Frühbarockausstattung.
Aufgrund von Diebstählen in den späten 1680er Jahren wurde um 1690 unterhalb der Emporenbrüstung ein Absperrgitter angebracht. In der Barockzeit betrachteten die Wallfahrer, die nach Kundl kamen, den heiligen Leonhard nicht mehr als Patron der Bergknappen, sondern als Schutzpatron für das Vieh, was als nicht zuträglich angesehen wurde. Deshalb versteigerte man 1786 das Gotteshaus für 600 Gulden zum Abbruch. Die aufgebrachte Bevölkerung konnte dies verhindern, es gingen jedoch zahlreiche Kunstschätze verloren.
Die große Außen- und Innenrenovierung von 1958/59 gab der Kirche den Glanz aus der Barockzeit wieder.
Architektur
Die Leonhardskirche ist neben der Schwazer Stadtpfarrkirche der bedeutendste spätgotische Sakralbau des Tiroler Unterlandes. Die Kirche besteht aus einem vierjochigen, außen ungegliederten Langhaus, in dessen Südwesteck der 56 m hohe Kirchturm mit Spitzhelm integriert ist. Der dreijochige gering eingezogene Chor mit Dreiachtelschluss ist mit Hagauer Marmor verkleidet und oberhalb der kurzen Strebepfeiler durch zarte Dreiecklisenen gegliedert. Das Bauwerk ist im Innern 35 m lang, 12 m breit und 13 m hoch.
Die Kirche betritt man durch zwei Portale. Das Westportal ist ein mehrfach gekehltes, gedrucktes Spitzbogenportal mit Vordach. Am reich mit gotischen Formen gestalteten Südportal befindet sich im abschließenden Kielbogen ein Relief des Hauptes Christi. Ebenfalls an der Südseite befindet sich ein fensterhohes barockes Christophorusfresko. Die spitzbogigen Fenster mit tiefen Kehlungen weisen ein zweibahniges Maßwerk auf.
Der Innenraum weist ein tief herabgezogenes Netzrippengewölbe auf, das auf halbrunden Wanddiensten ruht. Die Schlusssteine (im Chor ein hängender) sind mit den Wappen der Bauherren und des Kaisers Maximilian I. versehen. Das Gewölbe ist mit Fresken aus dem ersten Drittel des 16. Jahrhunderts verziert. Hinter dem Altarauszug sind die Heiligen Leonhard und Wolfgang aufgemalt. An den Nordwänden der zwei vorderen Langhausjoche befinden sich zwei Fresken aus der Zeit um 1600. Das linke zeigt Jesus am Kreuz, den Blick zum heiligen Leonhard gerichtet, und kniend den Stifter des Freskos, Pfarrer Johann Alxinger, der in einer Inschrift am unteren Rand namentlich genannt ist. Das rechte Fresko ist nur fragmentarisch erhalten.
Die westliche Empore ruht auf drei Spitzbögen. Der südliche Emporenpfeiler setzt sich über der Brüstung bis zum Gewölbe fort und trägt die Nordostecke des Kirchturms. Zwischen den Bogensäulen ist das reich verzierte hochbarocke Abschlussgitter eingefügt.
Ausstattung
Den Hochaltar schuf 1646 Peter Weißbachauer. Vor dem Altarblatt, das den hl. Leonhard als Helfer der Gefangenen zeigt, steht eine Figur des Kirchenpatrons, die es fast ganz verdeckt. Seitlich assistieren außerhalb der mit Weinlaub berankten und gedrehten Säulen die Heiligen Wolfgang und Heinrich II. Auf der Mensa stehen neben dem Tabernakel die Büsten der Evangelisten. In der Mittelnische des Altarauszugs befindet sich die Himmelskönigin mit Kind, darüber steht der Erzengel Michael als triumphierender Drachenbezwinger, und seitlich befinden sich Engel mit Palmzweigen.
Der zur gleichen Zeit von Peter Weißbachauer geschaffene linke Seitenaltar ist dem hl. Georg gewidmet, dessen Statue ebenfalls vor gemaltem Hintergrund steht. Auf dem Altarauszug stehen der hl. Johannes Evangelist und Maria seitlich neben Christus Salvator.
Der dem als Mesner an der Kirche tätigen Bildhauer Michael Mayr zugeschriebene rechte Oswaldaltar ist jünger und wurde 1685 aufgestellt. Das Altarblatt wird von zwei Heiligenfiguren flankiert. Ob die linke Statue den hl. Erasmus darstellt, wie es im Kirchenführer steht, oder den hl. Blasius, auf den das Attribut der Kerze hinweist, ist ungeklärt. An der rechten Seite befindet sich der hl. Ulrich. In die Nische des Auszugs ist der hl. Ägidius eingefügt und über ihm im Giebel Gottvater auf einer Wolke.
Die vornehm zurückhaltend mit Schnitzereien und Säulen verzierte Kanzel neben dem Georgsaltar stammt ebenfalls aus der Zeit um 1650. Ein Harfe spielender König David krönt den Schalldeckel. Dem frühen Hochbarock nach 1650 gehört die reiche drei Meter hohe Wandvertäfelung des Langhauses an, wie auch das Kirchen- bzw. Knappengestühl mit stilvollen Löwenkopfwangen. Rechts unterhalb vor der Kanzel steht eine Steinfigur des hl. Leonhard, die Christian Nickinger um 1485/90 geschaffen hat. Über die barocke Kreuzigungsgruppe, die am Chorbogen hängt, geben die Quellen keine Auskunft.
Kirchhof
In die Südwestecke der Ummauerung des Kirchhofs ist eine Heiltumslaube eingebaut. In ihr wurden den Wallfahrern früher die Reliquien vorgezeigt. In der Laube steht eine lebensgroße barocke Leonhardsstatue.
Literatur
Johannes Neuhardt: Kundl/Tirol. Verlag St. Peter, Salzburg 1986, Christliche Kunststätten Österreichs Nr. 91, S. 9–15.
Reinhard Rampold: Kunstführer Tirol. Tyrolia Verlag, Innsbruck 2014, S. 233–34.
Weblinks
Kundl
Kundl
Kundl
Kundl
Kundl
Gotisches Bauwerk in Tirol
Baudenkmal (Tirol)
Erbaut in den 1480er Jahren
Kundl |
5466994 | https://de.wikipedia.org/wiki/Hallfre%C3%B0ar%20saga | Hallfreðar saga | Die Hallfreðar saga vandræðaskálds (dt. Titel: Hallfred der Königsskalde, Die Geschichte von Hallfred, dem schwierigen Skalden, Die Saga von Hallfreð dem Schwierigen) ist eine Isländersaga aus dem 13. Jahrhundert. Sie gehört zur ältesten Gruppe dieser Gattung der altwestnordischen Sagaliteratur und ist in den Sammelhandschriften Möðruvallabók (AM 132 fol., Mitte 14. Jahrhundert) und Flateyjarbók (GkS 1005 fol., spätes 14. Jahrhundert) sowie ferner unter anderem in AM 61, fol. (um oder nach 1350) und AM 557, 4° (vor oder um 1450) überliefert. Die überlieferten Versionen weisen inhaltliche Unterschiede auf. Die Saga behandelt das Leben des Skalden Hallfreðr Óttarson. Sie gehört zu den sechs Skaldenbiographien.
Handlung
Die Haupthandlung hat verschiedene Erzählstränge, die durch die Person Hallfreðrs zusammengehalten werden. Sie ergeben sich einerseits durch Hallfreðrs Erlebnisse außerhalb von Island, bei denen seine Beziehung zu König Ólafr Tryggvasson (gest. 1000) und sein Glaubenswechsel den Mittelpunkt bilden, andererseits aber auch durch seine Erlebnisse auf Island, wo die Beziehung zu Kolfinna das Bindeglied ist. Beide Haupthandlungsstränge sind nicht wirklich miteinander verknüpft und beeinflussen sich gewöhnlich auch nicht gegenseitig. Erst am Ende der Saga, als Hallfreðr nicht zum Holmgang gegen Gris erscheint und in seiner Sterbeszene kommt es zu einer Überschneidung. Mit Blick auf die Gesamthandlung ist König Ólafr als Bezugsfigur eindeutig für Hallfreðr wichtiger als Kolfinna.
Bezüge zu anderen Isländersagas
Der Handlungsablauf der Hallfreðar saga weist einige Parallelen zur Kormáks saga auf. Während aber die Liebesbeziehung Kormákrs zu Steingerdr dort der entscheidende Handlungsmodus ist, bildet bei Hallfreðrs seine Beziehung zu König Ólafr den eigentlichen Handlungsfokus.
Hallfreðr kommt auch in der Gunnlaugr Ormstungas saga vor und ist außerdem ein Vorbild für die Figur des dortigen Skalden Gunnlaugr. (Allerdings kommt dieser im Gegensatz zu Hallfreðr als wesentlich gefälligere Figur rüber.)
Als loyaler Gefolgsmann eines norwegischen Königs ist Hallfreðr auch eine Gegenfigur zu Egill Skallagrímsson, dessen Kampf gegen norwegische Könige die Handlung der Egils saga wesentlich bestimmt.
Verbindungen gibt es zur Vatnsdœla saga und zur Finnboga saga ramma, das Vatndalr ist der isländische Hauptschauplatz der drei Sagas und die Familien von Hallfreðr und Finnbogi haben Konflikte mit den Ingimundsöhnen, jener Familie, um die es in der Vatnsdœla saga geht.
Historizität
Hallfreðr Óttarson vandræðaskáld (gest. um 1007) gilt als historische Figur. Lausavísur (dt. lose Strophen), die ihm zugeschrieben werden, sind in den Skáldskaparmál von Snorri Sturluson überliefert, in dessen Heimskringla wird er ausdrücklich als Skalde des norwegischen Königs Óláfr Tryggvason genannt. Überliefert ist außerdem die Erfidrápa Óláfs Tryggvasonar, deren Entstehung auch in der Saga Erwähnung findet.
Übersetzungen
Hallfred der Königsskalde. In: Vier Skaldengeschichten, 1923, Bd. 9 (Sammlung Thule, Altnordische Dichtung und Prosa, Bde. 1–24, herausgegeben von Felix Niedner und Gustav Neckel, Jena, 1912–1930).
Die Saga von Hallfred dem schwierigen Skalden. In: F. Seewald (Hrsg.), Skaldensagas, Frankfurt 1981.
Die Saga von Hallfreð dem Schwierigen / Hallfreðar saga vandræðaskálds. In: Bd. 3. S. 7–53.
Sekundärliteratur
Claudia Müller, Erzähltes Wissen. Die Isländersagas in der Möðruvallabók (AM 132 fol.) (= Texte und Untersuchungen zur Germanistik und zur Skandinavistik, Bd. 47; zugl. Bonn, Univ.Diss., 1999), P. Lang, Frankfurt am Main, 2001.
Hallfreðar saga vandræðaskálds. In: Kindlers Neues Literaturlexikon. Studienausgabe. München, 1988. Bd. 18, S. 695f.
Jónas Kristjánsson, Eddas und Sagas. Die mittelalterliche Literatur Islands. Übertragen von Magnús Pétursson und Astrid van Nahl, H. Buske, Hamburg, 1994, S. 233f., S. 236–239.
Kurt Schier, Sagaliteratur. Sammlung Metzler, Bd. 78 Realienbücher für Germanisten. Metzler, Stuttgart 1970.
Rudolf Simek, Hermann Pálsson: Lexikon der altnordischen Literatur (= Kröners Taschenausgabe. Band 490). Kröner, Stuttgart 1987, ISBN 3-520-49001-3.
Einzelnachweise
Literarisches Werk
Isländersaga
Literatur des Mittelalters |
417792 | https://de.wikipedia.org/wiki/Monroe | Monroe | Monroe steht für:
Monroe (Familienname) – dort auch zu Namensträgern
Monroe (Produzent) (* 1982), deutscher Musikproduzent
Monroe (Automarke), ehemalige US-amerikanische Automarke
Monroe, die Hauptmarke des US-amerikanischen Automobilzulieferers Tenneco
(3768) Monroe, ein Asteroid des Hauptgürtels
Dr. Monroe, britische Fernsehserie (2011–2012)
Monroe ist der Name folgender geographischer Objekte:
Monroe Island, Insel im Archipel der Südlichen Orkneyinseln, Antarktis
Monroe Park, Wohnbauprojekt in Berlin, siehe Telefunkenwerk Zehlendorf
Monroe Point, Landspitze von Snow Island, Südliche Shetlandinseln, Antarktis
Orte in den Vereinigten Staaten:
Monroe (Arkansas), Ort im Lee und Monroe County, Arkansas
Monroe (Connecticut), Ort im Fairfield County, Connecticut
Monroe (Georgia), Stadt im Walton County, Georgia
Monroe (Indiana), Stadt im Adams County, Indiana
Monroe (Iowa), Stadt im Jasper County, Iowa
Monroe (Louisiana), Ort im Ouachita Parish, Louisiana
Monroe (Maine), Ort im Waldo County, Maine
Monroe (Massachusetts), Ort im Franklin County, Massachusetts
Monroe (Michigan), Stadt im Monroe County, Michigan
Monroe (Nebraska), Ort im Platte County, Nebraska
Monroe (New Hampshire), Ort im Grafton County, New Hampshire
Monroe (New Jersey)
Monroe (Town, New York)
Monroe (Village, New York)
Monroe (North Carolina)
Monroe (Ohio), Stadt im Ostbutler County, Ohio
Monroe (Oregon), Ort im Benton County, Oregon
Monroe (Pennsylvania)
Monroe (South Dakota)
Monroe (Texas), Gemeindefreies Gebiet im Chambers County, Texas
Monroe (Utah)
Monroe (Virginia)
Monroe (Washington)
Monroe (Wisconsin)
Monroe (Town, Adams County), Town(ship) in Wisconsin
Monroe (Town, Green County), Town(ship) in Wisconsin
Monroe City (Missouri)
Siehe auch:
Monroe County
Monroe Township
Monro
Monroes
Munro
Munroe |
743037 | https://de.wikipedia.org/wiki/Florida%20East%20Coast%20Railway | Florida East Coast Railway | Die Florida East Coast Railway (FEC) ist eine seit 1895 bestehende US-amerikanische Class 2 Eisenbahngesellschaft in Florida. Die Florida East Coast Railway trug wesentlich zur touristischen und wirtschaftlichen Entwicklung des Bundesstaates bei.
Die Bahngesellschaft gehört zur mexikanischen Grupo México und war von 1984 bis 2008 eine Tochtergesellschaft der Florida East Coast Industries (FECI), zu der auch das Immobilienunternehmen Flagler Development Group zählt. Sitz des Konzerns ist St. Augustine. Zum 31. Dezember 2004 hatte die Florida East Coast Railway 798 Beschäftigte, 76 Lokomotiven und 2456 Güterwagen.
Streckennetz
Das Streckennetz reicht von Jacksonville mit Verbindung zur CSX und zur Norfolk Southern, über St. Augustine, Daytona Beach, West Palm Beach bis nach Miami. Die Hauptstrecke hat eine Länge von 565 km, dazu kommen noch rund 400 km an Nebengleisen. Von 1912 bis 1935 reichte die Strecke von Miami weiter bis Key West.
Geschichte
Die Geschichte der Florida East Coast Railway ist eng mit der Entwicklung Floridas verbunden. Die Entstehung solcher Orte wie West Palm Beach oder Miami ist direkt auf den Bau der Eisenbahn zurückzuführen.
Henry Morrison Flagler kam im Winter 1883 zur Erholung nach Florida. Als Mitgründer von Standard Oil begann er hier, seinen Ruf als einen der erfolgreichsten Unternehmer Amerikas zu begründen. Er hatte große Pläne für Florida. Sein Vermögen investierte er zuerst in St. Augustine. Er benötigte jedoch bessere Transportmöglichkeiten, um das Baumaterial für die zu bauenden Hotels und die später zu erwartenden Gäste heranzutransportieren. Flaglers erstes Projekt war das Luxus-Hotel „Ponce de Leon“. Dieses Hotel sollte nicht einfach ein Hotel sein, sondern mit der spanischen Umgebung in St. Augustine harmonieren. Das „Ponce de Leon“ eröffnete im Jahr 1885 und später kamen noch das „Alcazar“ und das „Casa Monica Hotel“ sowie weitere Einrichtungen hinzu. Dies führte zu einer Neubelebung der Stadt. Am 31. Dezember 1885 erwarb Flagler die kleine schmalspurige Jacksonville, St. Augustine and Halifax River Railway. Dieser Erwerb war der Beginn der heutigen Florida East Coast Railway. Die Strecke wurde 1890 umgespurt und eine der ersten Stahlbrücken im Süden der USA in Jacksonville über den St. Johns River gebaut. In den Folgejahren erwarb er weitere Gesellschaften (St. John’s Railway, St. Augustine and Palatka Railway, St. Johns and Halifax River Railway), so dass 1889 die Bahnlinie schon bis Daytona Beach reichte.
Flagler benötigte jedoch zusätzlich zur Versorgung der Hotels weitere Transportquellen. Südlich von St. Augustine war ein Gebiet starker landwirtschaftlicher Nutzung. Damals waren die Grundstücksbesitzer bestrebt, jedes Angebot zu nutzen, welches den Wert ihrer Grundstücke erhöhte. So wurden auch Landrechte für den Bahnbau gewährt. Bis dahin hatte Flagler Bahngesellschaften nur gekauft und verbessert, nun wurde er zum Eisenbahnbauer. Flagler richtete seine Blicke nach Süden zum Lake Worth County. Palm Beach war schon eine größere Siedlung, West Palm Beach existierte jedoch noch nicht, hier wollte Flagler ein weiteres exklusives Resort eröffnen.
Im April 1893 begann Flagler mit dem Erwerb von Land zum Bau des „Royal Poinciana Hotel“ und im Sommer 1895 begann er mit der Errichtung des „Palm Beach Inn“ und des „Whitehall“. Mit diesen Hotel wurde Palm Beach das bevorzugte Winterquartier der wohlhabenden Amerikaner. Die Hotels wurden später in der FEC Hotel zusammengefasst.
Im November 1894 wurde West Palm Beach gegründet mit tausend Einwohnern, Wasserwerk, Rathaus und Schule, welche gemeinsam von Flagler und dem County finanziert wurden.
Die Erkundung für den Bahnbau weiter nach Süden in Richtung Miami begann im Juni 1895. Nach erfolgreichen Verhandlungen mit Julia Tuttle und der Brickell-Familie zum Erwerb von Land in Südflorida war Flagler in der Lage, seine Eisenbahn bis Miami zu verlängern, ein großes Hotel zu errichten und weitere Maßnahmen zur Entwicklung der Wirtschaft zu treffen. Am 7. September 1895 wurde die bestehende Eisenbahn in Florida East Coast Railway umbenannt. Am 15. April 1896 wurde die Strecke bis Miami vollendet. Im Juli 1896, drei Monate nach Ankunft des ersten Zuges, wurde Miami mit 502 Einwohnern gegründet. Flagler finanzierte Wasserwerke, Kanalisationssysteme, ein Elektrizitätskraftwerk sowie den Bau von Straßen, um Südfloridas Wirtschaft anzukurbeln. Das „Royal Palm Hotel“ eröffnete für die Saison 1897, um wohlhabende Leute in die neue Stadt zu locken.
Key West Extension
Im Jahr 1893 wurde die Konzession der Eisenbahn geändert, um eine mögliche Erweiterung der Bahnstrecke bis zur Biscayne Bay und dann über die Florida Keys bis nach Key West zu ermöglichen. Bis in die 1950er Jahre bestand ein hohes Verkehrsaufkommen zwischen den USA und Kuba, außerdem lag Key West näher am Panamakanal als irgendein anderer Hafen der USA. Der Bau begann 1904 südlich von Homestead. Der Bau der Strecke war äußerst schwer. Auf dem ersten Teil bis Key Largo mussten viele Sümpfe durchquert werden. Später wurden die Bauarbeiten durch Mückenschwärme behindert. Aber auch die in der Karibik auftretenden Stürme beeinträchtigten die Bauarbeiten. Ein Hurrikan im September 1906 zerstörte das angefangene Long-Key-Viadukt und tötete mehr als 100 Arbeiter. 1907 wurde diese mehr als drei Kilometer lange Brücke eröffnet und stellte die Verbindung bis Knights Key her. In den Jahren 1909 und 1910 kam es erneut zu Sturmschäden. Am 22. Januar 1912, Henry Flagler war 82 Jahre alt, fuhr der erste Zug bis Key West. Flaglers „Imperium“ war fertig. Er schuf eine amerikanische Riviera und seine Eisenbahn fuhr bis zur südlichsten Stadt der USA. 23 Jahre lang bestand diese Verbindung nach Key West. Am 2. September 1935 wurden durch einen Wirbelsturm, den Labor-Day-Hurrikan, Teile des Bahndamms und der Gleise auf einer Länge von 65 Kilometern weggespült, es kam auch zum Eisenbahnunfall von Islamorada. Ein Großteil der Strecke lag in Trümmern, die geschätzten Kosten der Wiederherstellung mit 12 Millionen US-Dollar waren zu hoch, daher wurde entschieden, die Strecke nicht wieder aufzubauen, da sie auch nie so profitabel war, wie ihr 1913 verstorbener Planer erwartet hatte. Über die stehen gebliebenen Brücken wurde später der U.S. Highway 1 (Overseas Highway) geführt.
Entwicklung nach 1920
Abgesehen von der Strecke nach Key West war das Transportaufkommen auf der restlichen Strecke hervorragend. Mit der Eisenbahn wurde der Obst- und Gemüseanbau in Florida profitabel. Durch den schnelleren Transport konnten die Erzeugnisse in besserer Qualität an die Abnehmer im nördlichen und mittleren Westen der USA geliefert werden. 1925 wurde der alte Streckenabschnitt von Bunnell über East Palatka nach St. Augustine durch einen Neubau direkt entlang der Küste ersetzt. Von Dezember 1925 bis Juli 1926 wurde die gesamte Strecke von Miami im Süden bis Jacksonville im Norden abschnittsweise zweigleisig ausgebaut. Doch 1926 endete diese gute wirtschaftliche Situation, und die Gesellschaft musste Konkurs anmelden. In den nächsten 30 Jahren stand die FEC unter Konkursverwaltung. Der Zweite Weltkrieg brachte nur einen kurzzeitigen Aufschwung. Nach dem Krieg bemühten sich mehrere Eisenbahngesellschaften (Atlantic Coast Line Railroad, Seaboard Air Line Railroad und Southern Railway) die FEC zu übernehmen. Diesem Ansinnen wurde jedoch vom Staat Florida und von der Gesellschaft selbst nicht zugestimmt. Am 1. Januar 1961 wurde die Gesellschaft von der St. Joe Paper Company (Alfred I. duPont Testamentary Trust) mit Zustimmung der ICC, des Staates Florida und der Gewerkschaften übernommen.
Die FEC war zu diesem Zeitpunkt eine sehr unwirtschaftliche Bahngesellschaft. So wurden drei fünfköpfige Mannschaften benötigt, um einen Zug über die gesamte Strecke von Miami nach Jacksonville zu transportieren. Im März 1962 forderten die Gewerkschaften der USA eine unverhältnismäßig starke Lohnerhöhung und drohten mit einem landesweiten Streik. Ein durch Präsident Kennedy eingesetzter Ausschuss handelte schließlich eine geringe Erhöhung aus. Dem Kompromiss stimmten 192 der 193 Class-1-Gesellschaften zu, nur die FEC nicht. Die Gesellschaft hatte in 28 der letzten 30 Jahre Verlust geschrieben, und mit dem Embargo gegen Kuba kamen weitere Verluste von jährlich 4 Millionen Dollar hinzu. Am 23. Januar 1963 legten die Bahnangestellten den Bahnverkehr still und hofften damit, die Unternehmensleitung zum Einlenken zu bewegen. Aber die Manager entschieden anders. Sie setzten Büroangestellte für den Bahnverkehr ein, und am 3. Februar 1963 rollte der erste Zug wieder. In der Folgezeit kamen immer Arbeiter von überall her und unterschrieben bei der FEC. Im Sommer 1964 wurde jedoch begonnen, den Bahnverkehr zu sabotieren. Nach einigen kleineren Aktionen fing man an, Züge zu sprengen. Insgesamt wurden acht solche Attacken gezählt. Präsident Johnson bekam bei einem Besuch in Florida im Rahmen einer Ansprache vor der AFL-CIO Kenntnis von der Angelegenheit und schaltete das FBI ein. Nach einigen Festnahmen hörten die Sabotageakte auf. In der Folgezeit wurden die alten bestehenden Arbeitsvorschriften abgelöst. So war der Dienst des Zugpersonals nicht mehr auf 100 Meilen am Tag begrenzt, sondern wurde in eine Arbeitszeit von acht Stunden geändert, es erfolgte keinerlei Trennung mehr zwischen Strecken- und Bahnhofsdienst, und auch die Begrenzung des Arbeitsbeginns auf Rangierloks fiel weg. In den 1970er Jahren gründete sich eine eigene Gewerkschaft, und am 1. März 1995 wurde auch mit der United Transportation Union eine Vereinbarung abgeschlossen.
Der Personenverkehr wurde am 31. Juli 1968 eingestellt. Um das Angebot weiter auszubauen, wurden Haulage-Rights-Vereinbarungen mit der Norfolk Southern über den Containertransport von den Häfen in Jacksonville, Fort Pierce, Fort Lauderdale und Miami nach Atlanta, Chicago, New York/New Jersey und Baltimore geschlossen. Am 2. März 1998 wurde der South Central Florida Express (SCFE) die Strecke Fort Pierce – Lake Harbor mit einer langfristigen Trackage-Rights-Vereinbarung zur Nutzung übergeben.
1984 wurde die FEC eine Tochtergesellschaft der 1983 gegründeten Holding Florida East Coast Industries (FECI). Im Jahr 1999 wurde der 54-%-Anteil der zwischenzeitlich in St. Joe Company umbenannten früheren St. Joe Paper Company im Rahmen eines Aktientausches an die Aktionäre der St. Joe Company veräußert. Ab diesem Zeitpunkt war die Gesellschaft wieder ein unabhängiges Unternehmen. Im Mai 2007 erwarb das Investmentunternehmen Fortress Investment Group, welches zuvor den Shortline-Betreiber RailAmerica übernommen hatte, die FECI. Eine Fusion dieser beiden Eisenbahnunternehmen erfolgte nicht, RailAmerica wurde später an Genesee and Wyoming verkauft.
Fortress spaltete 2008 die Bahngesellschaft von der FECI ab und gründete dazu 2011 die Florida East Coast Holdings Corporation als Holding. Die FECI behielt aber das Recht, auf den Gleisen der Florida East Coast Railway Personenverkehr anbieten zu können. Im Jahr 2016 nahm die Bahngesellschaft All Aboard Florida, eine Tochter der FECI, unter dem Markennamen „Brightline“ den Betrieb zwischen Miami und West Palm Beach auf.
Im Juli 2017 erwarb die mexikanische Gesellschaft Grupo México Transportes die Florida East Coast Railway für zwei Milliarden Dollar.
Unternehmensleitung
Präsidenten
September 1895–1912: Henry M. Flagler
1912 – 13. Oktober 1913: Joseph R. Parrott
1914 – 22. März 1924 William H. Beardsley
22. März 1924 – 1. September 1931: William R. Kenan Jr.
1. September 1931 – 30. Dezember 1960: Insolvenzverwaltung:
1. September 1931 – 22. September 1953: Scott Loftin/3. April 1958 – 31. Dezember 1960: J. Turner Butler
1. September 1931 – 21. Februar 1941: William R. Kenan Jr./ 21. Februar 1941–23. März 1942: Edward W. Lane/10. April 1942 – 22. Februar 1958 John W. Martin/3. April 1958 – 31. Dezember 1960: William A. Hallowes
1. Januar 1961 – 15. April 1964: William B. Thompson
15. April 1964 – 30. Mai 1984: Winfred L. Thornton
30. Mai 1984 – Juni 1992: Raymond W. Wyckoff
Juni 1992 – 1999: Carl F. Zellers jr
2000–2007: John D. McPherson
2007–2009: David J. Rohal
Juli 2010 – 31. Dezember 2017: James R. Hertwig (zusätzlich Chief Executive Officer)
seit 1. Januar 2018: Nathan Asplund (zusätzlich Chief Executive Officer)
Chairman of the Board
1895 – 20. Mai 1913: Henry M. Flagler
22. März 1924 – 13. Dezember 1925 William H. Beardsley
1926–1931: William R. Kenan Jr.
1. Januar 1961–1981: Edward Ball
1999 – 28. März 2005: Robert W. Anestis
28. März 2005 – 29. Oktober 2007: Adolfo Henriques
29. Oktober 2007 – 2010: John E. Giles
2010–2017: Wesley R. Edens
Literatur
Florida East Coast Industries: Annual Reports 1999–2004
Jeffrey A. Harwell: Florida East Coast – survivor in the sun. In: Trains 07/1996. Kalmbach Publishing Co., Waukesha, WI, S. 34–43,
George H. Drury: The Historical Guide to North American Railroads. 2. Ed. Kalmbach Publishing Co., Waukesha, WI 2000, ISBN 0-89024-356-5
Weblinks
Offizielle Website
Private englische Seite zur Key West Extension mit Fotos
Einzelnachweise
Bahngesellschaft (Florida) |
10708058 | https://de.wikipedia.org/wiki/Ana%20Jos%C3%A9%20Tima | Ana José Tima | Ana Lucia José Tima (* 10. Oktober 1989 in La Romana) ist eine dominikanische Dreispringerin, die gelegentlich auch im Weitsprung an den Start geht.
Sportliche Laufbahn
Erste internationale Erfahrungen sammelte Ana José Tima bei den Zentralamerika- und Karibikspielen (CAC) 2010 in Mayagüez, bei denen sie mit 5,91 m den achten Platz im Weitsprung belegte und im Dreisprung mit einer Weite von 13,61 m Vierte wurde. Im Jahr darauf erreichte sie bei den CAC-Meisterschaften ebendort mit 5,63 m Rang 15 im Weitsprung und gewann mit 13,11 m die Bronzemedaille im Dreisprung. Anschließend klassierte sie sich bei den Panamerikanischen Spielen in Guadalajara mit 12,80 m auf dem zwölften Platz. 2015 gewann sie bei den NACAC-Meisterschaften in San José mit 14,21 m die Silbermedaille hinter der Jamaikanerin Shanieka Ricketts. Im Oktober gewann sie bei den Militärweltspielen im südkoreanischen Mungyeong mit 13,80 m die Bronzemedaille. 2016 wurde sie bei den Ibero-Amerikanischen Meisterschaften in Rio de Janeiro mit 13,84 m Vierte und qualifizierte sich auch für die Olympischen Spiele ebendort, bei denen sie mit 13,61 m aber nicht das Finale erreichte. Im Jahr darauf siegte sie mit 13,50 m bei den Juegos Bolivarianos in Santa Marta und wurde mit 5,71 m Achte im Weitsprung. 2018 belegte sie bei den Zentralamerika- und Karibikspielen in Barranquilla mit 14,13 m erneut den vierten Platz. 2019 erreichte sie bei den Panamerikanischen Spielen in Lima mit 13,75 m Rang sieben im Dreisprung und anschließend belegte sie bei den Militärweltspielen in Wuhan mit 5,88 m den siebten Platz im Weitsprung und gewann mit 13,54 m die Bronzemedaille im Dreisprung hinter der Kasachin Olga Rypakowa und Ottavia Cestonaro aus Italien. 2021 siegte sie mit 14,28 m beim NACAC New Life Invitational und steigerte anschließend in Castellón ihren Landesrekord im Dreisprung auf 14,49 m und qualifizierte sich damit für die Olympischen Spiele in Tokio, bei denen sie mit 14,11 m die Finalteilnahme verpasste.
2022 siegte sie mit 14,08 m beim Grande Prêmio Brasil Caixa und anschließend gewann sie bei den Ibero-Amerikanischen Meisterschaften in La Nucia mit 14,25 m die Bronzemedaille hinter den Kubanerinnen Leyanis Pérez und Liadagmis Povea. Daraufhin gelangte sie bei den Weltmeisterschaften in Eugene mit 14,13 m im Finale auf Rang zehn.
In den Jahren 2019, 2021 und 2022 wurde Tima dominikanische Meisterin im Weit- und Dreisprung.
Im November 2022 wurde Tima positiv auf Ostarin getestet und anschließend für drei Jahre gesperrt. Außerdem wurden alle Ergebnisse seit Januar 2022 annulliert.
Persönliche Bestleistungen
Weitsprung: 6,21 m (+0,9 m/s), 16. Juni 2022 in Castellón de la Plana
Dreisprung: 14,52 m (+0,5 m/s), 16. Juli 2022 in Eugene (dominikanischer Rekord)
Einzelnachweise
Weblinks
Weitspringer (Dominikanische Republik)
Dreispringer (Dominikanische Republik)
Olympiateilnehmer (Dominikanische Republik)
Teilnehmer der Olympischen Sommerspiele 2016
Teilnehmer der Olympischen Sommerspiele 2020
Teilnehmer an den Panamerikanischen Spielen (Dominikanische Republik)
Teilnehmer an den Zentralamerika- und Karibikspielen
Dominikanischer Meister (Leichtathletik)
Dopingfall in der Leichtathletik
Doping in der Dominikanischen Republik
Sportsoldat (Dominikanische Republik)
Dominikaner (Staatsangehöriger)
Geboren 1989
Frau |
12109879 | https://de.wikipedia.org/wiki/Julija%20Trofimowa | Julija Trofimowa | Julija Trofimowa (; * 27. März 1978 in Kaluga) ist eine russische Filmregisseurin und Drehbuchautorin.
Leben
Julija Trofimowa wurde 1978 in Kaluga rund 190 km südwestlich von Moskau geboren. Im Alter von 16 Jahren zog sie nach Moskau, studierte Wirtschaftswissenschaften an der Lomonossow-Universität Moskau, machte dort 2001 ihren Abschluss und arbeitete 10 Jahre als Strategieberaterin.
Später veränderte Trofimowa ihren beruflichen Fokus und machte im Jahr 2017 ihren Abschluss als Drehbuchautorin an der New York Film Academy und studierte Film an der Moscow Film School. Im Jahr 2018 stellte sie ihr Regiedebüt vor, den Kurzfilm The Narrator. Die Premiere ihres Langfilmdebüts Strana Sascha erfolgte im Februar 2022 bei den Filmfestspielen in Berlin, wo der Film in der Sektion Generation gezeigt wurde.
Filmografie
2018: The Narrator (Kurzfilm)
2019: Tramvai (Kurzfilm)
2020: Pyat minut na lyubov (Kurzfilm)
2022: Strana Sascha
Auszeichnungen
Internationale Filmfestspiele Berlin
2022: Nominierung als Bester Film in der Sektion Generation 14plus (Strana Sascha)
Weblinks
Einzelnachweise
Filmregisseur
Drehbuchautor
Russe
Geboren 1978
Frau |
6245484 | https://de.wikipedia.org/wiki/Coupe%20de%20France%202011/12 | Coupe de France 2011/12 | Der Wettbewerb um die Coupe de France in der Saison 2011/12 war die 95. Ausspielung des französischen Fußballpokals für Männermannschaften. In dieser Spielzeit nahmen 7.422 Vereine aus Frankreich und seinen Übersee-Départements bzw. -territorien daran teil, womit der bisherige Melderekord (7.449) aus dem Vorjahr knapp verfehlt wurde. Dafür wurde in dieser Saison ein Zuschauerrekord aufgestellt: 50.892 zahlende Besucher sahen die Partie des Zweiunddreißigstelfinals zwischen Red Star 93 und Olympique Marseille, zu der der gastgebende Drittligist in das Stade de France ausgewichen war. Noch nie zuvor hatte ein Spiel der ersten Hauptrunde eine derart hohe Besucherzahl aufzuweisen.
Titelverteidiger OSC Lille schied diesmal im Achtelfinale aus. Sein Nachfolger als Pokalsieger wurde Olympique Lyon, das diesen Wettbewerb bei seiner achten Finalteilnahme seit 1963 zum fünften Mal für sich entscheiden konnte. Lyons Gegner, die US Quevilly aus der dritthöchsten Spielklasse, stand zum zweiten Mal nach 1927 in einem Endspiel und unterlag darin auch 2012.
Während die Dritt- und die Zweitligavereine ebenso wie die Pokalsieger aus sieben der französischen überseeischen Gebiete bereits in den von den regionalen Untergliederungen des Landesverbands FFF organisierten Qualifikationsrunden in den Wettbewerb eingreifen mussten – die beiden letztgenannten Gruppen in der 7. Runde –, begann für die Erstligisten der Wettbewerb erst mit dem Zweiunddreißigstelfinale (Beginn des Hauptwettbewerbs). Nur in dieser Runde wurden die dafür qualifizierten 64 Vereine landesweit in vier regionale Lostöpfe à 16 Mannschaften aufgeteilt, worin jeweils annähernd gleich viele Teams gleicher Ligazugehörigkeit vertreten waren. Ab dem Sechzehntelfinale fiel auch diese Vorsortierung weg und der Wettbewerb wurde ausschließlich nach dem klassischen Pokalmodus ausgetragen: Spielpaarungen werden ohne Setzlisten aus sämtlichen noch im Wettbewerb befindlichen Klubs ausgelost und jeweils lediglich ein Spiel ausgetragen, an dessen Ende ein Sieger feststehen muss (und sei es durch Verlängerung und Elfmeterschießen), der sich dann für die nächste Runde qualifiziert, während der Verlierer ausscheidet. Auch das Heimrecht wurde für jede Begegnung durch das Los ermittelt, seit dieser Saison mit der Einschränkung, dass Klubs, die gegen eine mindestens zwei Ligastufen höher spielende Elf anzutreten haben, automatisch Heimrecht bekommen.
Sechs Zweit- und zwölf Drittligisten schieden bereits vor Beginn des Hauptwettbewerbs aus, ebenso die sieben überseeischen Pokalsieger. Hingegen schafften es zehn fünft- und vier sechstklassige Mannschaften ins Zweiunddreißigstelfinale, die um den Titel des erfolgreichsten „Däumlings“ (petit poucet) dieser Saison stritten. Mit La Tour d’Auvergne Rennes war darunter ein Amateurklub, der auch schon bei der ersten Austragung der Coupe de France im Herbst 1917 dabei war. Im Sechzehntelfinale standen allerdings nur zwei dieser 14 Teams, nämlich der FC Limoges und der FC Sablé-sur-Sarthe, das Achtelfinale erreichten als Klassentiefste noch zwei Viert-, das Viertelfinale zwei Drittligisten – und die stießen beide sogar ins Halbfinale vor, die US Quevilly schließlich bis ins Endspiel.
Zweiunddreißigstelfinale
Spiele am 6. bis 9. Januar 2012; L1, L2 bzw. D3 stehen für die Zugehörigkeit zur ersten bis dritten Liga, CFA bzw. CFA2 für die beiden landesweiten Amateurligen, DH („Division d’Honneur“) für die sechste Ligenstufe.Ergebnisse: n. V. = nach Verlängerung, i. E. = im Elfmeterschießen
Sechzehntelfinale
Spiele am 20. bis 23. Januar 2012
Achtelfinale
Spiele am 7./8., Nachholpartien am 15. bzw. 21. Februar 2012
Viertelfinale
Spiele am 20./21. März 2012
Halbfinale
Spiele am 10./11. April 2012
Finale
Spiel am 28. April 2012 im Stade de France von Saint-Denis vor 76.229 Zuschauern
Olympique Lyon – US Quevilly 1:0 (1:0)
Mannschaftsaufstellungen
Lyon: Hugo Lloris – Anthony Réveillère, Cris , Dejan Lovren (Bakary Koné, 18.), Aly Cissokho – Maxime Gonalons, Yoann Gourcuff (Clément Grenier, 67.), Kim Källström – Alexandre Lacazette, Bafétimbi Gomis (Jimmy Briand, 81.), Lisandro LópezTrainer: Rémi Garde
Quevilly: Yassine El-Kharroubi – Alexandre Vardin, Frédéric Weis, Grégory Beaugrard , Cédric Vanoukia – Zanké Diarra (Abdel Ouahbi, 77.), Julien Valéro (Karim Herouat, 57.), Matthias Jouan – Anthony Laup (Jean-Christopher Ayina, 81.), Joris Colinet, Pierrick CapelleTrainer: Régis Brouard
Schiedsrichter: Hervé Piccirillo (Ligue de Paris-Île de France)
Tore
1:0 López (28.)
Besondere Vorkommnisse
In Lyons Endspielmannschaft standen nur noch zwei Spieler, die auch schon bei Olympiques letztem Pokalsieg vier Jahre zuvor eingesetzt worden waren, nämlich Anthony Réveillère und Kim Källström. Bakary Koné gewann ebenfalls seine zweite Coupe de France; er hatte 2009 zum damaligen Siegerteam En Avant Guingamp gehört.
Siehe auch
Ligue 1 2011/12
Ligue 2 2011/12
Coupe de France féminine 2011/12
Weblinks
Pokalseiten der FFF (auf Französisch)
Belege und Anmerkungen
Französischer Fußballpokal
Fußballsaison 2011/12 |
3695656 | https://de.wikipedia.org/wiki/Fogou%20von%20Pendeen | Fogou von Pendeen | Das Fogou von Pendeen (auch Pendeen Vau genannt) ist eine archäologische Fundstätte 5 Kilometer nördlich von St Just in Penwith auf einer Farm in der Nähe des Leuchtfeuers Pendeen in Cornwall. In dem eponymen Dorf wurde William Borlase jun., einer der ersten Gelehrten, die sich mit cornischer Vorgeschichte befassten, im Jahre 1695 geboren.
Fogou bedeutet „Höhle“ und ist die cornische Bezeichnung für unterirdische Gänge und Kammern aus der Eisenzeit. In Schottland werden ähnliche Strukturen „Earthhouse“ oder „Weem“ genannt. Der Oberbegriff für diese Strukturen ist Souterrain. Der ursprüngliche Zweck der Fogous ist unbekannt. Bei Souterrains wird grundsätzlich zwischen „rock-cut“, „earth-cut“, „stone built“ und „mixed“ Souterrains unterschieden.
Der ursprüngliche Eingang des Fogou von Pendeen ist unbekannt. Der heutige Zugang befindet sich in einer Mauer. Hinter dem Portal läuft der Gang etwa sieben Meter nach Norden und abwärts. Die Deckensteine sind hier, um die jeweilige Sturzhöhe, abgetreppt. Am unteren Ende wendet sich der Gang um etwa 45 Grad nach links und verläuft dann für etwa 10 m gerade. Am Ende dieses Abschnitts befindet sich eine kleine Öffnung. Diese Passage zeigt baulich die typische Gestaltung der Fogous. Die seitlichen Mauern tendieren in Richtung Decke leicht nach innen und bildet einen Trapez-Querschnitt. Der Boden im Gang ist mit großen Platten ausgelegt.
Im Knick befindet sich nahe dem Boden eine 50 cm hohe Öffnung. Sie führt in eine 7,5 m lange und 1,75 m breite Nebenkammer. Sie ist in der Mitte etwa 1,25 m hoch und hat einen halbrunden Querschnitt. Diese Kammer ist für ein Fogou untypisch, da es sich um eine Aushöhlung im Rab handelt. "Rab" wird ein für Cornwall typisches Konglomerat aus Granit-Partikeln genannt, die in Ton gebunden sind. Der Kammerboden ist knöcheltief mit Schlamm bedeckt. In der Ecke der Kammer und an einigen Stellen im Gang stehen Wasserpfützen. Eine Hochwassermarke, 50 cm über dem Kammerboden zeigt an, wie hoch das Wasser ansteigen kann.
Siehe auch
Fogou von Boleigh
Fogou von Halligye
Souterrains in Cornwall
Weblinks
Beschreibung engl.
(Plan und Bilder)
Beschreibung engl. und Bilder
Pendeen
Pendeen
Kultbau |
11059725 | https://de.wikipedia.org/wiki/Gustav%20J. | Gustav J. | Gustav J. ist ein Dokumentarfilm des DEFA-Studios für Kurzfilme von Volker Koepp aus dem Jahr 1973.
Handlung
Der aus Litauen stammende 80-jährige Gustav Jurkschat sitzt mit seiner Familie anlässlich einer Feier am Wohnzimmertisch und spielt auf seinem Akkordeon einen Walzer. Er ist jetzt in Bad Doberan, nahe der Ostsee, zu Hause, hat aber in der Vergangenheit viel erlebt, was er in diesem Film erzählen wird.
Geboren wurde er an der deutsch-litauischen Grenze, einer Gegend, in der die Deutschen eine Volksgruppe von vielen waren. Bereits vor seiner Geburt begann die Wanderschaft seiner Familie. Schon sein Großvater zog mit der Familie von Deutschland auf ein Gut in Litauen, um dort als Stellmacher zu arbeiten. Gustavs Vater kam nach seinem Militärdienst wieder auf das Gut zurück und heiratete dort. Das Paar bekam sieben Jungen und ein Mädchen. Da dem Gutsbesitzer die Familie zu groß wurde, musste sie das Gut verlassen. Gustavs Vater fand auf einem anderen Gut eine Anstellung, allerdings mit weniger Gehalt, weshalb Gustav, der noch ein Kind war, die nächsten drei Jahre zusätzlich noch für fünf Rubel im Jahr bei einem Großbauern als Hütejunge arbeitete. Danach bekam er für wiederum drei Jahre eine Stellung in einer Ziegelei, in der er jeden Tag 2500 Ziegel innerhalb von 14 Stunden Arbeitszeit zu einem Trockengerüst tragen musste. Dafür konnte er sich ein Paar Schuhe, ein Gesangbuch und einen Anzug für die Konfirmation kaufen.
Dann erlernte er einen Beruf. Nach drei Jahren begann er als Geselle bei einem Schmiedemeister in der Stadt und bekam dafür einen Rubel pro Tag. Dann kam der Erste Weltkrieg und das friedliche Nebeneinander der Völker in dieser Gegend fand ein Ende. Gustav wurde Soldat und kam nach Tula in Kriegsgefangenschaft, dort bekam er aber keine Arbeit und fuhr mit dem Zug nach Orenburg, wo er ein Jahr in einem Restaurant als Maschinist an einer Lichtmaschine arbeitete. Dann fand er für ein Jahr in Archangelsk eine Anstellung als Maschinenhelfer auf einem Passagierschiff, welches im Linienverkehr auf der Suchona fuhr.
Gustav ärgerte es, dass er nicht schreiben konnte. Deshalb kaufte er sich eine Fibel und lernte die Buchstaben. Erst lernte er Russisch, dann Deutsch und anschließend die Litauische Sprache. Er suchte die Bekanntschaft mit dem Sohn eines Buchbinders, der eine schöne Schwester hatte, der er jetzt in einem Brief schreiben konnte, dass er sich mit ihr zum Schlittschuhlaufen treffen wolle. Sie war einverstanden und so verbrachten sie den ganzen Tag. Als Gustav das erzählte, fing er vor Freude gleich an ein Lied zu singen, was mit zu seinen Lieblingsbeschäftigungen gehört.
Der Erste Weltkrieg war aus und Gustav fuhr zurück in das litauische Grenzgebiet, heiratete und die ersten Kinder kamen zur Welt. Er arbeitete wieder als Schmied und als Landarbeiter. Nun kam der Zweite Weltkrieg und die einfachen Leute mussten wieder wandern, so kam Gustav nach Bad Doberan. In der Warnowwerft Warnemünde fand er Arbeit, wurde Aktivist und machte für über 50.000 Mark Verbesserungsvorschläge. Hin und wieder besuchen ihn seine Kinder, die drei Jungen haben studiert und sind heute Historiker, Mathematiker und Physiker. Gustav hätte auch gern studiert, aber es ging nicht.
Produktion
Der Schwarzweißfilm Gustav J. von der KAG Profil wurde das erste Mal am 3. Mai 1973 in der DDR aufgeführt.
Die Dramaturgie lag in den Händen von Annerose Richter.
Kritik
Im Neuen Deutschland schrieb Rolf Richter:
Auszeichnungen
1973: Staatliches Prädikat: Besonders wertvoll
1975: 12. Internationales Kurzfilmfestival Krakau: Silberner Drache
Weblinks
Gustav J. bei der DEFA-Stiftung
Einzelnachweise
Filmtitel 1973
DDR-Film
Dokumentarfilm
Schwarzweißfilm
Kurzfilm
Filmbiografie
Deutsch-litauische Beziehungen |
3837958 | https://de.wikipedia.org/wiki/The%20Idle%20Race | The Idle Race | The Idle Race war eine britische Band der späten 1960er Jahre aus Birmingham, England. Zur Band gehörten Jeff Lynne und Roy Wood, die späteren Gründer des Electric Light Orchestra.
Geschichte
Die Band wurde 1959 in der Besetzung Al Johnson, Dave Pritchard, Brian Cope, Roger Spencer und dem Frontmann Billy King als Billy King and The Nightriders gegründet. Kleinere Erfolge konnten sie erst mit Mike Sheridan als neuem Sänger erzielen, und 1964 unterzeichneten sie unter dem Namen Mike Sheridan and The Nightriders einen Plattenvertrag bei EMI. Zu dieser Zeit ersetzten Gitarrist Roy Wood und Bassist Greg Masters Cope und Johnson. Als der kommerzielle Erfolg weiterhin ausblieb, verließ Wood die Band und gründete 1965 seine eigene Band The Move. Auch Sheridan stieg kurz darauf aus der Band aus, welche sich nun The Nightriders nannte und 1966 zwei Singles bei der Plattenfirma Polydor veröffentlichten. Mitglieder zu dieser Zeit waren Dave Pritchard, Greg Masters, Jeff Lynne (1963–1965 Gitarrist bei The Andicaps, 1965–1966 Leadgitarrist bei The Chads, danach bei The Nightriders) und Roger Spencer. Auf Betreiben von Jeff Lynne wurde der Bandname in The Idle Race umbenannt. 1967 verhalf der mittlerweile mit The Move in den britischen Charts stehende Wood seiner ehemaligen Band zu einem Plattenvertrag bei Liberty Records.
Obwohl die Band von Radiomoderator John Peel häufiges Airplay auf BBC Radio bekam und von der Kritik wohlwollend aufgenommen wurde, konnte sie keine ihrer Singles (Here We Go Around the Lemon Tree, The Skeleton and the Roundabout und The End of the Road) in den Charts platzieren. Ende 1968 wurde das erste Album The Birthday Party veröffentlicht. Der kommerzielle Erfolg blieb aus. Zwischenzeitlich hatten sich Lynne und Wood angefreundet und begannen über eine Zusammenarbeit nachzudenken, zu der es jedoch zunächst nicht kam. Ein nach der Band benanntes zweites Album erschien Ende 1969, welches sich ebenso schlecht verkaufte wie das vorhergehende. Kurz darauf nahm Lynne das Angebot Woods an, sich dessen Band The Move beizutreten, aus der sich 1972 das Electric Light Orchestra entwickelte.
Nach dem Weggang von Lynne stießen Mike Hopkins und Dave Walker zur Band. Nach dem letzten Album, Time Is, löste sich die Band auf.
Diskografie
Alben
1968: The Birthday Party
1969: The Idle Race
1971: Time Is
2019: BBC Radio Session 1967-1969
Singles
1967: Here We Go Around the Lemon Tree
1967: The Imposters of Life’s Magazine
1968: The Skeleton and the Roundabout
1968: The End of the Road
1969: Days of Broken Arrows
1969: Come with Me
1969: On with the Show
1969: Debora (vinyl acetate, recorded live in London)
1970: In the Summertime
1970: Neanderthal Man
1971: Dancing Flower
Weblinks
Geschichte von The Idle Race bei brumbeat.net (englisch)
Einzelnachweise
Britische Band
Popband |
8110523 | https://de.wikipedia.org/wiki/St.%20Georg%20%28Wittershausen%29 | St. Georg (Wittershausen) | Die römisch-katholische Filialkirche St. Georg ist die Dorfkirche im unterfränkischen Wittershausen, einem Ortsteil des im bayerischen Landkreis Bad Kissingen gelegenen Oberthulba. Wittershausen war früher eine Filiale der Pfarrei Aura und gehört heute zur Pfarrei Oberthulba.
Der mittelalterliche Turm der Kirche gehört zu den Baudenkmälern in Oberthulba und ist unter der Nummer D-6-72-139-58 in der Bayerischen Denkmalliste registriert. Die Kirche ist dem hl. Georg geweiht.
Geschichte
Vorgängerkirche
Der originale Vorgängerbau der St.-Georgs-Kirche wurde im 14. Jahrhundert aus rotem Sandstein erbaut. Der Würzburger Fürstbischof Julius Echter von Mespelbrunn ergänzte diesen Kirchenbau im Jahr 1612 um einen Kirchturm im nachgotischen Stil. Durch das Echterwappen über dem Jahrgang ist eine Restaurierung der Kirche im Jahr 1615 nachgewiesen, bei der u. a. das Langhaus erhöht wurde. Ferner wurde im Jahr 1726 die Sakristei angebaut. Bis zur Anlage des am südlichen Ortsrand gelegenen Friedhofs wurden die Verstorbenen des Ortes am um die Kirche herum gelegenen Kirchenhof bestattet. Im Jahr 1760 wurde ein fast bis zur Decke reichender Barockhochaltar mit Dreifaltigkeitsdarstellung errichtet; er wurde später mit einem großen gotischen Tabernakel versehen sowie mit Ölfarbe überstrichen.
Beim Auflassen des Friedhofs an der Kirche sowie beim Bau des Schulgebäudes neben der Kirche wurde die Mauer um den Kirchhof herum abgerissen, so dass Kirchhof und Schulhof vereint wurden.
Erste Pläne zu einer Erweiterung der kleinen Kirche gab es in den 1920er Jahren. So wurden im Herbst 1921 bereits 70.000 Reichsmark gesammelt. doch setzte die Inflation den Erweiterungsplänen ein Ende.
Ende der 1940er Jahre wurden beim Bochumer Verein drei neue Glocken für die Kirche in Auftrag gegeben. Dies war notwendig geworden, da die größere der beiden originalen, aus dem Jahr 1695 stammenden Kirchenglocken im Jahr 1942 während des Zweiten Weltkrieges abgeliefert werden musste. Pfarrer Remigius Rudolph regte bei Bürgermeister Josef Weigand an, das Projekt der Kirchenerweiterung bevorzugt in Angriff zu nehmen, da dieses wichtiger sei und die Kirche in diesem Zusammenhang sowieso neue Glocken erhalten würde. Jedoch war der Gemeinderat nicht willens, seinen Beschluss zu ändern, sowie der Bochumer Verein nicht willens, auf den Auftrag zu verzichten. Am 22. Dezember 1949 wurden die drei neuen Glocken durch Pfarrer Rudolph geweiht.
Kirchenneubau
Bei einem Besuch in Wittershausen am 10. Mai 1950 setzte sich der Würzburger Bischof Julius Döpfner für den Bau einer größeren Kirche ein und versprach Pfarrer Rudolph finanzielle Unterstützung. Nach langwierigen Planungen in Bezug auf die Finanzierung und die Wahl des Baumeisters sowie Verhandlungen mit dem Landesamt für Denkmalpflege in München begannen am 17. Mai 1957 die Arbeiten zum Abbruch der alten Kirche, wobei der von Fürstbischof Julius Echter errichtete Kirchturm erhalten blieb. Am 14. Juli 1957 erfolgte die Grundsteinlegung für den 1957/58 durch Würzburger Dombaumeister Hans Schädel erfolgten Kirchenneubau, der das Langhaus der Vorgängerkirche durch ein neues Langhaus ersetzte. Am 20. September 1958 erfolgte die Weihe des Kirchenneubaus durch den Würzburger Bischof Josef Stangl.
Es erforderte gewisse Anstrengungen, um im fünfeckigen Kirchenbau Tradition und Moderne zu vereinen. Der Marienaltar der alten Kirche sowie seine 14 Nothelfer-Figuren wurden in die neue Kirche übernommen, ebenso wie die neu gefassten Figuren der hl. Georg und Wendelin. Der barocke Hochaltar der alten Kirche wurde für 800 DM an die Kirche in Bischwind am Raueneck verkauft und dort neu gefasst. Das Wandgemälde im Langhaus malte Karl Clobes aus Tückelhausen. Das Deckengemälde wiederum stellt den Thron Gottes nach der Offenbarung des Johannes dar.
Beschreibung und Ausstattung
Der Kirchturm ist ein wuchtiger Julius-Echter-Turm mit spitzem Helm und spitzbogigen Schallfenstern. Er steht westlich vom neuen fünfeckigen Langhaus und ist mit diesem durch die Sakristei verbunden.
Geläut
Es besteht aus drei Stahlglocken und bildet das Te-Deum-Motiv.
Literatur
Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler: Bayern I: Franken: Die Regierungsbezirke Oberfranken, Mittelfranken und Unterfranken: BD I, Deutscher Kunstverlag München Berlin, 2., durchgesehene und ergänzte Auflage, 1999, S. 1125
Robert Kümmert: Die Glocken des Landkreises Hammelburg, Würzburg 1955
Werner Eberth: Fürstbischof Julius Echter und seine Bauinschriften – Ein PR-Gag des 17. Jahrhunderts, Theresienbrunnen-Verlag Bad Kissingen, 2017, S. 52
Gottfried Hönlinger, überarb. von Hans Dünninger: Geschichte des Kirchenbaus in Wittershausen, in: Dr. Erwin Muth M. A., Hans Dünninger, Gottfried Hönlinger, Hrsg.: Obst- und Gartenbauverein Wittershausen: Wittershausen – 700 Jahre und mehr. Anfänge und Gegenwart eines fränkischen Dorfes, 2. Auflage 2017, S. 53–76
Weblinks
Die St. Georgs-Kirche im Internetauftritt des Marktes Oberthulba
Die St.-Georgs-Kirche in "Pfarreiengemeinschaft St. Michael im Thulbatal"
Die Orgel in organindex.de
Baudenkmal in Oberthulba
Wittershausen
Wittershausen
Wittershausen
Erbaut in den 1950er Jahren
Kirchengebäude in Europa
Wittershausen |
11219311 | https://de.wikipedia.org/wiki/Glen%20Foster | Glen Foster | Glen Seward Foster II (* 14. August 1930 in Orange; † 1. Oktober 1999 in New York City) war ein US-amerikanischer Segler.
Erfolge
Glen Foster nahm an den Olympischen Spielen 1972 in München mit Crewmitglied Peter Dean in der Bootsklasse Tempest teil. Mit 47,7 Punkten belegten sie im Olympiazentrum Schilksee in Kiel den dritten Platz hinter den sowjetischen Olympiasiegern Walentin Mankin und Witalij Dyrdyra und den Briten Alan Warren und David Hunt, womit sie die Bronzemedaille gewannen. Bereits 1971 wurden sie in Marstrand gemeinsam Weltmeister. Im Finn-Dinghy gewann Foster zwei US-amerikanische Meisterschaften und eine Nordamerikanische Meisterschaft.
Foster besuchte die Phillips Academy und studierte an der Brown University, für die er ebenfalls an Segelwettbewerben teilnahm.
Weblinks
Glen Foster in der Datenbank von World Sailing (englisch)
Regattasegler (Vereinigte Staaten)
Weltmeister (Segeln)
Olympiateilnehmer (Vereinigte Staaten)
Teilnehmer der Olympischen Sommerspiele 1972
US-Amerikaner
Geboren 1930
Gestorben 1999
Mann |
7726267 | https://de.wikipedia.org/wiki/Johann%20Mang | Johann Mang | Johann Mang (* 23. August 1897 in Burgau; † 11. Juli 1971) war ein deutscher Kommunalpolitiker.
Werdegang
Mang studierte Rechtswissenschaften und Volkswirtschaft und schloss 1924 an der Universität München mit Promotion ab. Von 1926 bis 1928 war er Regierungsassessor beim Bezirk Schwaben in Augsburg und von 1929 bis 1932 Bezirksamtmann im Bezirksamt Kronach. 1932 kam er als Regierungsrat nach Starnberg und war dort von 1. April 1933 bis 14. Dezember 1933 ebenfalls Bezirksamtmann.
1936 wechselte er als Referent und Abteilungsleiter in das Bayerische Staatsministerium des Innern. Von 1. November 1952 bis 31. August 1962 war er Regierungspräsident von Oberbayern.
Er war eng dem Naturschutz verbunden und 1963 bis 1969 auch 1. Vorsitzender des Bund Naturschutz in Bayern. Mang war seit 1918 Mitglied der katholischen Studentenverbindung KDStV Tuiskonia München.
Begraben ist Mang in München auf dem Nymphenburger Friedhof (Feld 2).
Literatur
Karl Ritter von Klimesch (Hrsg.): Köpfe der Politik, Wirtschaft, Kunst und Wissenschaft. Augsburg, Naumann 1953
Einzelnachweise
Landrat (Landkreis Starnberg)
Regierungspräsident von Oberbayern
Naturschützer
Korporierter im CV
Deutscher
Geboren 1897
Gestorben 1971
Mann |
8388444 | https://de.wikipedia.org/wiki/Hardley%20Lewin | Hardley Lewin | Hardley McCarlay Lewin (* 17. April 1954 in Ocho Rios) ist ein jamaikanischer Offizier. Er war von 2002 bis 2007 militärischer Oberbefehlshaber der Jamaica Defence Force (JDF) und danach bis 2009 Polizeichef (Police Commissioner) der Jamaica Constabulary Force (JCF).
Leben
Hardley Lewin wurde geboren als Sohn des Matrosen Kenneth Lewin und seiner Ehefrau Rayanetta Cover. In seiner Heimatstadt besuchte er die Primary School und im Anschluss die Ferncourt High School in Claremont.
Militärzeit
Am 22. November 1971 trat er in die Jamaica Defence Force (JDF) ein. Im Ausbildungszentrum der JDF in Newcastle machte er bis Januar 1972 die Grundausbildung. Im Anschluss absolvierte er bis Dezember 1972 am Britannia Royal Naval College (BRNC) in Dartmouth, England, die Marineausbildung. Im Januar 1973 kam er für zwei Monate in die Delta-Kompanie des 1. Bataillons/Jamaica Regiment und wurde dann zur Jamaica Defence Force Coast Guard versetzt. Mitte der 1970er Jahre erfolgte die Beförderung zum Lieutenant Senior Grade. Da ihm ein beantragter Fortbildungsurlaub zur Erlangung ziviler Seefahrtszertifikate verwehrt wurde, verließ er am 19. August 1981 das Militär für sechs Monate und heuerte als Erster Offizier auf zwei Handelsschiffen an. Am 22. Februar heiratete er seine Frau Tessa Diane. Aus der Ehe gingen ein Sohn und eine Tochter hervor. Sein Sohn Marcq dient ebenfalls als Offizier bei den jamaikanischen Seestreitkräften.
Vom 23. Dezember 1984 bis zum 25. März 1985 war er als Detachementkommandeur im Grenada, dem bislang größten Auslandseinsatz der jamaikanischen Streitkräfte. Im Mai 1988 wurde er im Dienstgrad Lieutenant Commander vorläufig auf den Posten des Commanding Officers (CO) der JDF Coast Guard versetzt, 1990 mit Beförderung zum Commander dann fest. In der Anschlussverwendung diente er von März 2000 bis Mai 2002 als Colonel Adjutant/Quartiermeister im JDF-Hauptquartier im Up Park Camp. In seiner letzten militärischen Verwendung war er im Dienstgrad Rear Admiral bis Oktober 2007 militärischer Oberbefehlshaber (Chief of Staff) der jamaikanischen Streitkräfte. Nach Übergabe der Amtsgeschäfte an seinen Nachfolger Major General Stewart Emerson St. Leonard Saunders wurde der Posten des Oberbefehlshabers in Chief of Defence Staff (CDS) umbenannt. Seine Amtszeit war geprägt durch Modernisierungsmaßnahmen und internationale Verhandlungen. So war er bei den maritimen Abgrenzungsverhandlungen Jamaikas mit Kolumbien, Kuba und Nicaragua beteiligt sowie an anderen Verhandlungen mit den Vereinigten Staaten. Eine seiner ersten Amtshandlungen war die Implementierung eines modernen kontinentalen Stabssystems. Der Jamaica Defence Force Air Wing erhielt neue Luftfahrzeuge und eine regionale Flugschule, die JDF Coast Guard neuere Boote und die Lathbury Barracks im Up Park Camp wurden neu möbliert.
Polizeidienst
Am 17. Dezember 2007 wurde Lewin oberster Polizeichef der Jamaica Constabulary Force. Bereits vor seiner Amtsübernahme stand sein Leben und das seiner Familie in Gefahr. Angehörige der Jamaica Defence Force boten ihm und seiner Familie persönlichen Schutz an. Er wurde von anderen Polizeibeamten darauf hingewiesen, keine Nahrung und Getränke von persönlich nicht vertrauten Personen zu sich zu nehmen, um einer möglichen Vergiftung aus dem Weg zu gehen. Gegenüber Personen im näheren zukünftigen Arbeitsumfeld nannte er vertraulich die gegen ihn gerichteten Bedrohungen, musste aber feststellen, dass es ein Leck gab und diese Informationen nach außen gelangten. Aufgrund dieser Warnungen konnte Lewin noch vor dem Bezug seines Büros Umstrukturierungsmaßnahmen im Polizeistab sowie Sicherheitsvorkehrungen zum Schutz seiner Arbeitsstätte und seines Hauses aushandeln. Von Beginn an kritisierte er die Korruption in den Reihen der Jamaica Constabulary Force und sorgte für die Überführung mehrerer Polizeibeamter. Nachdem ihm Premierminister Bruce Golding sein Misstrauen gegenüber aussprach, wurde Lewin im November 2009 pensioniert. Golding warf der Polizei vor, dass sie auf Kosten von Maßnahmen zur Senkung der Mordrate Maßnahmen zur Bekämpfung anderer Verbrechen vernachlässige. Lewin meinte vor seiner Entlassung gegenüber dem Jamaican Gleaner, dass es in Politik, Wirtschaft, Polizei und Medien viele Personen gebe, die gerne seine Entlassung sehen würden. Lewin war nicht der Erste, der unter Bruce Golding im Amt resignierte. So verließen bereits sein Vorgänger Lucius Thomas und auch die beiden Sicherheitsminister Derrick Smith und Trevor MacMillan ihre Ämter.
Auszeichnungen
Commander des Order of Distinction (CD)
Medal of Honour in der Stufe „Meritorious Service“
1985: General Service Medal
Public Service Medal, United States Coast Guard
Einzelnachweise
Konteradmiral (Jamaika)
Oberbefehlshaber (Jamaica Defence Force)
Police Commissioner (Jamaika)
Jamaikaner
Geboren 1954
Mann |
517238 | https://de.wikipedia.org/wiki/Eierlik%C3%B6r | Eierlikör | Eierlikör ist ein alkoholisches Getränk aus der Gruppe der Liköre und wird unter anderem aus Alkohol, Eigelb und Zucker hergestellt. In der EU hat Eierlikör einen Alkoholgehalt von mindestens 14, typischerweise um 20 Volumenprozent.
Als Advocaat (auch Avocat, Advocat) darf nur ein Eierlikör bezeichnet werden, der mindestens 140 g Eigelb je Liter und mindestens 150 g Invertzucker je Liter beinhaltet.
Eierlikör wird in der Regel pur, beispielsweise als Digestif zum Kaffee getrunken. Die Trinktemperatur liegt meist zwischen 10 und 12 °C. Traditionell ist er zu Ostern beliebt und besonders zur Weihnachtszeit in Heißgetränken wie Eierpunsch, darüber hinaus wird Eierlikör auch als Zutat für Kuchen, Torten und Desserts verwendet. Führender Produzent in Deutschland ist die Bonner Firma Verpoorten mit einem Marktanteil zwischen 85 und 90 Prozent, deren Käufer zu 80 Prozent Frauen sind.
Geschichte
Im 17. Jahrhundert entdeckten europäische Eroberer im heutigen Brasilien bei Ureinwohnern des Amazonas ein Erfrischungsgetränk mit Namen Abacate. Aus dem mit Avocados hergestellten Getränk wurde unter Beimischung von Rohrzucker und Rum Advocaat, der als Vorläufer des heutigen Eierlikörs gilt. Nach Darstellung des Herstellers Verpoorten entwickelte der aus Antwerpen stammende Unternehmensgründer Eugen Verpoorten den Eierlikör in seiner heutigen Form in dem Bestreben, dieses Getränk zu imitieren. Da Avocados in Europa schlecht verfügbar waren, verwendete er stattdessen Eigelb. 1876 gründete er seine Firma in Heinsberg bei Aachen.
Ein ähnliches Getränk, der mexikanische Rompope aus Eiern, Milch, Vanille und Rum, wurde von Spanien nach Mexiko eingeführt und wird dort seit dem 17. Jahrhundert in Puebla im Convento de Santa Clara zubereitet. In englischsprachigen Ländern ist der ebenfalls ähnliche Eggnog besonders zur Weihnachtszeit populär.
Herstellung
Im Eierlikör bildet das im Eigelb enthaltene Fett mit den wasserlöslichen Bestandteilen eine Emulsion, und der Likör erhält eine homogene, dickflüssige Konsistenz. Eierlikör zählt damit zu den Emulsionslikören. Da Eigelb bereits den natürlichen Emulgator Lecithin in ausreichender Menge enthält, braucht kein Emulgator zugesetzt zu werden; die Emulsion wird ausschließlich durch intensives Verrühren der Zutaten unter Hitzeeinwirkung hergestellt.
Industrieverfahren
Die verwendeten Eier müssen frei von unangenehmen Gerüchen und Geschmacksnoten sein, wie etwa fauliger oder Fischgeruch, weil bereits eine kleine Menge Eigelb mit Fehlnote ganze Produktionschargen Eierlikör qualitativ beeinträchtigen oder sogar unbrauchbar machen kann. Auch eine „gesunde“ Farbe des Dotters ist wichtig, damit der Eierlikör nicht zu blass oder zu dunkel ausfällt, auch wenn die Farbe von Eidottern in der Regel nichts über den Geschmack besagt. Daher werden angebrütete, beschädigte, verfärbte oder unangenehm riechende Eier aussortiert. Bei der Herstellung im großen Industriemaßstab, wo die Eier maschinell aufgeschlagen und getrennt werden, kann dies zum Teil per Durchleuchten mit UV-Strahlung geschehen, ansonsten ist es aufwändige Handarbeit. Es ist zulässig, in geringerer Menge auch Eiklar zuzugeben, um die Emulsion zu verbessern. Ohnehin haftet dem Eigelb immer eine gewisse Menge Eiklar an, die man nicht abtrennen kann, so dass Eierlikör auf jeden Fall eine kleine Menge Eiklar enthält.
Bei der industriellen Herstellung von Eierlikör werden Eigelb und gegebenenfalls Eiweiß, Honig, Zuckersirup oder in Wasser gelöster Zucker, Alkohol, Wasser und Aromastoffe in einen großen, beheizbaren und kühlbaren Mischbehälter gegeben. Solche Mischbehälter gibt es in Größen von einigen hundert Litern, es gibt aber auch Großanlagen mit 10 bis 20 m³ Kapazität. In dem Behälter wird das Gemisch unter ständigem Rühren auf knapp unter 60 °C erhitzt; die Temperatur muss genau eingehalten werden, weil Eiweiß ab 62 °C gerinnt. Die Anlage rührt dann bei dieser Temperatur etwa 45 bis 60 Minuten lang und stellt auf diese Weise eine möglichst stabile Emulsion aus den vermischten Zutaten her.
Dann wird der Behälter langsam abgekühlt und die Emulsion ausgeleitet, wobei sie unter Umständen durch ein feines Sieb filtriert wird, um verbliebene größere Stückchen aus dem Eidotter zu entfernen. Es ist auch möglich, die Emulsion noch mit einer Hochdruckpumpe zu homogenisieren, wodurch im Übrigen solche Dotterbestandteile auch ausreichend zerkleinert werden. Durch die vorangehenden Verfahrensschritte hat der fertige Likör Luft oder Schutzgas aufgenommen, daher muss er einige Tage in einem offenen Behälter stehen, damit die Gasblasen entweichen können; anschließend erfolgt die Abfüllung.
Gesetzliche Bestimmungen
Eierlikör
Eierlikör ist gem. Art. 9 Abs. 1 i. V. m. Anhang II Nr. 41 der Verordnung (EG) Nr. 110/2008 (Spirituosenverordnung) definiert als Spirituose, die aus Ethylalkohol landwirtschaftlichen Ursprungs (Agraralkohol), einem Destillat und/oder Brand gewonnen wird und als weitere Bestandteile Eigelb, Eiweiß sowie Zucker oder Honig enthält. Eine Aromatisierung des Likörs mit natürlichen oder naturidentischen Aromastoffen ist erlaubt.
Während viele Hausrezepte für Eierlikör noch weitere Zutaten wie Sahne oder Milch aufweisen, dürfen als „Eierlikör“ gehandelte Produkte nur mit den in der EU-Spirituosenverordnung aufgeführten Zutaten hergestellt werden. Die Liste ist nach einem Urteil des Europäischen Gerichtshofs aus dem Jahr 2017 insoweit als abschließend anzusehen und nicht als Mindestanforderung. Ein Produkt, das Milch enthielt, durfte auf dieser Grundlage nicht die Verkehrsbezeichnung „Eierlikör“ tragen. Die EU hat dies mit ihrer neuen Spirituosenverordnung aus dem Jahr 2019 (VERORDNUNG (EU) 2019/787) geändert. Nun sind auch Milchprodukte als Zutat in Eierlikör erlaubt.
Advocaat
Für Advocaat sind mindestens 140 g Eigelb und 150 g Zucker pro Liter sowie ein Alkoholgehalt von mindestens 14 % Vol gesetzlich vorgeschrieben. Wenn der Eigelb-Gehalt im fertigen Erzeugnis zwischen 70 bis 140 g schwankt, darf das Produkt nur die Bezeichnung Eierlikör tragen. Advocaat hat aufgrund seiner Zutaten typischerweise eine cremige Textur, einen warmen Brandy- und Vanillegeschmack und eine satte goldgelbe Farbe. Der Name Advocaat stammt vom niederländischen Begriff Advocatenborrel (deutsch: Getränk der Advokaten bzw. Rechtsänwälte). Die Eierliköre sind typisch holländische Getränke, der größte Advocaat-Hersteller ist aus dem Jahr 1616 nachgewiesen.
Likör mit Eizusatz
Spirituosen, die die Voraussetzungen für die Verkehrsbezeichnung „Eierlikör“ nicht erfüllen, können als „Likör mit Eizusatz“ bezeichnet werden. Dabei handelt es sich gem. Art. 9 Abs. 1 i. V. m. Anhang II Nr. 42 der EU-Spirituosenverordnung um eine „Spirituose, aromatisiert oder nicht, die aus Ethylalkohol landwirtschaftlichen Ursprungs, einem Destillat und/oder Brand gewonnen wird und als charakteristische Bestandteile hochwertiges Eigelb und Eiweiß sowie Zucker oder Honig enthält.“
Zutatenliste
Eierlikör braucht wie alle Spirituosen nicht mit einer Liste der Zutaten gekennzeichnet zu werden (Artikel 16 Abs. 4 der Lebensmittel-Informationsverordnung – LMIV, zuvor der Lebensmittel-Kennzeichnungsverordnung – LMKV). Das gilt jedoch nicht für die in der Anhang II LMIV, zuvor der LMKV, aufgeführten Allergene. Eier würden grundsätzlich auch darunter fallen, jedoch geht ihr Vorhandensein bereits aus dem Namen „Eierlikör“ hervor, und sie müssen nicht gesondert angegeben werden. Ein Mindesthaltbarkeitsdatum muss gemäß Anhang X Nr. 1 Buchstabe d LMIV, zuvor LMKV nicht angegeben werden.
Lebensmittelsicherheit und Haltbarkeit
Durch den Genuss von fachgerecht und hygienisch hergestelltem und gelagertem Eierlikör mit 14 % Vol oder mehr Alkoholgehalt besteht keine Gefahr, an Salmonellose zu erkranken, da Salmonellen darin nicht überlebensfähig sind. Ist der Alkoholgehalt geringer, etwa bei selbstgemachtem Eierlikör oder durch Herstellungsfehler oder weil die Alkoholkonzentration durch Verdünnung, unsachgemäße Lagerung oder andere Einflüsse abgesenkt ist, dann ist diese Sicherheit nicht mehr gegeben.
Gerade bei Erzeugnissen aus kleingewerblicher Herstellung weicht der tatsächliche Alkoholgehalt oft vom angegebenen Wert ab und unterschreitet dabei teilweise sogar den vorgeschriebenen Mindestwert, weil den Herstellern die Ausstattung oder Fähigkeit zur Messung des Alkoholgehalts fehlt und die rechnerische Bestimmung fehleranfällig ist. Das deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung empfiehlt, die Roheier zunächst nur mit der Alkoholkomponente gemischt drei Tage lang bei Raumtemperatur stehen zu lassen.
Eierlikör sollte kühl und dunkel aufbewahrt werden. Es wird empfohlen, ihn angebrochen innerhalb von sechs Monaten aufzubrauchen, ungeöffnet in zwölf. Dabei besteht allerdings keine gesundheitliche Gefahr durch bakteriellen Verderb, es leidet nur mit der Zeit der Geschmack. Außerdem kann auch die Konsistenz unangenehm werden.
Weblinks
Einzelnachweise
Likör
Eier und Eiprodukte |
9064815 | https://de.wikipedia.org/wiki/Szilard%20Vere%C8%99 | Szilard Vereș | Szilard Vereș (* 27. Januar 1996 in Cluj-Napoca, Kreis Cluj) ist ein rumänischer Fußballspieler. Der zentrale Mittelfeldspieler steht in der Rumänischen Liga 1 bei CFR Cluj unter Vertrag.
Karriere
Verein
2014 wurde Szilard Vereș Bestandteil der 1. Mannschaft des CFR Cluj. Am 21. Mai 2014 gab er sein Debüt in der Liga 1, als er für Sulley Muniru in der 63. Spielminute eingewechselt wurde. Das Spiel wurde mit 2:1 gegen AFC Săgeata Năvodari verloren. In der Rückrunde 2014/15 kam er häufiger zum Einsatz und stand mehrmals in der Startformation. In der darauffolgenden Spielzeit wurde er kaum noch berücksichtigt. Erst am letzten Spieltag kam er zu seinem einzigen Saisonspiel in der Liga 1. Auch zu Beginn der Saison 2016/17 besserte sich seine Situation nicht. Anfang 2017 wurde er bis Saisonende an den ungarischen Erstligisten Gyirmót SE ausgeliehen. Er kam dreimal zum Einsatz und musste mit seinem Team absteigen.
Weblinks
Einzelnachweise
Fußballspieler (CFR Cluj)
Fußballspieler (Gyirmót SE)
Rumäne
Geboren 1996
Mann |
10455760 | https://de.wikipedia.org/wiki/Wolfgang%20Grube | Wolfgang Grube | Wolfgang Grube (* 3. September 1945) ist ein deutscher Unternehmer und Basketballfunktionär.
Leben
Grube spielte Basketball beim 1. Basketball-Club Bremerhaven und war bundesdeutscher B-Nationalspieler. Mit dem OSC Bremerhaven stieg er 1981 von der Regionalliga in die 2. Basketball-Bundesliga auf. Er arbeitete ab 1975 beim Fuhrunternehmen Georg Grube GmbH, dessen Inhaber er wurde. Der Diplom-Kaufmann baute die Firma aus, unter seiner Leitung kamen unter anderem die Geschäftsbereiche Entsorgung sowie das Vertreiben von Produkten mehrerer Sportartikelhersteller, darunter Converse und And1, hinzu.
Als Mäzen unterstützt er seit Jahrzehnten den Basketballsport in der Stadt Bremerhaven, 1986 wurde der OSC Bremerhaven auch dank Grubes finanzieller Unterstützung und seiner Leitung als Vorsitzendem der OSC-Basketballabteilung Meister der 2. Basketball-Bundesliga Nord, verzichtete aber aus wirtschaftlichen Gründen auf den Aufstieg in die Basketball-Bundesliga. Grube wird zugeschrieben, in Bremerhaven die Entwicklung in Richtung des professionellen Basketballs entscheidend vorangetrieben zu haben. Er war auch als Mäzen am Zweitliga-Aufstieg der BSG Bremerhaven 1999 sowie am Bundesliga-Aufstieg der Eisbären Bremerhaven 2005 beteiligt. Ihm wurde gemeinsam mit Trainer Sarunas Sakalauskas und Manager Jan Rathjen ein „großer Anteil“ am Bundesliga-Aufstieg zugerechnet.
Im Januar 2018 übernahm er den Geschäftsführerposten bei der Betreibergesellschaft der Eisbären Bremerhaven, nachdem er zuvor bereits Gesellschafter und langjähriger Sponsor gewesen war. Ab Sommer 2018 leitete Grube die Geschicke gemeinsam mit seinem Sohn Mark, der fortan den Bereich Finanzen verantwortete, sowie dem Immobilienunternehmer Marc Bergmann, der als stellvertretender Geschäftsführer einstieg. Durch die Vermittlung von John Treloar baute Grube 2018 eine Kooperation zwischen den Eisbären und der US-amerikanischen DME Sports Academy aus Florida auf und holte die Akademie als Gesellschafter der Eisbären-Betreibergesellschaft ins Boot. Am Ende der Saison 2018/19 stiegen die Eisbären nach 14-jähriger Bundesligazugehörigkeit aus der höchsten deutschen Spielklasse ab. Grube, der die Mannschaft als sein Lebenswerk bezeichnete, erhob anschließend gegen die EWE Baskets Oldenburg den Vorwurf der Wettbewerbsverzerrung, da Oldenburgs Niederlage gegen den Bremerhavener Abstiegskonkurrenten Crailsheim am letzten Spieltag zum Abrutschen der Eisbären auf einen Abstiegsplatz beitrug und die Niedersachsen in dieser Begegnung unter anderem Ergänzungsspieler zum Einsatz gebracht hatten. Im August 2019 gab Grube sein Amt als Eisbären-Geschäftsführer ab, blieb aber Gesellschafter. Er gab im Sommer 2020 bekannt, seine Anteile als Gesellschafter abzutreten.
Fußnoten
Unternehmer (Bremerhaven)
Deutscher
Geboren 1945
Mann
Sport (Bremerhaven)
Basketballfunktionär (Eisbären Bremerhaven) |
12778636 | https://de.wikipedia.org/wiki/US%20Open%202006/Herreneinzel-Rollstuhl | US Open 2006/Herreneinzel-Rollstuhl | Das Herreneinzel (Rollstuhl) der US Open 2006 war ein Rollstuhltenniswettbewerb in New York City und fand vom 7. bis zum 10. September statt.
Titelverteidiger war Robin Ammerlaan.
Setzliste
Hauptrunde
Weblinks
Herreneinzel
2006 |
6996908 | https://de.wikipedia.org/wiki/VK%20Prost%C4%9Bjov | VK Prostějov | Der VK Prostějov ist ein tschechischer Frauen-Volleyballverein aus Prostějov.
Der VK Prostějov wurde 1991 gegründet und dominiert seit 2009 die Tschechische Extraliga. Die Mannschaft wurde neunmal in Folge Tschechischer Meister und neunmal Pokalsieger. Seit 2008/09 spielt der VK Prostějov auch international in der Volleyball Champions League. 2011 wurden die Frauen zusätzlich Sieger der Mitteleuropäischen Volleyball-Liga. Die deutschen Nationalspielerinnen Corina Ssuschke-Voigt (2009 bis 2011), Saskia Hippe (2012/13), Stefanie Karg (2014/15), Kathleen Weiß (2014 bis 2016, ab 2017), Laura Emonts (seit 2016) und Mareike Hindriksen (2016/17) spielen bzw. spielten beim VK Prostějov.
Weblinks
Offizielle Website
Tschechischer Volleyballverein
Sport (Prostějov)
Organisation (Prostějov) |
12152199 | https://de.wikipedia.org/wiki/Fortiche%20Production | Fortiche Production | Fortiche Production ist ein französisches Animationsstudio mit Hauptsitz in Paris. Sein bislang größtes Projekt ist die Fernsehserie Arcane.
Entwicklung
Das Animationsstudio wurde 2009 gegründet und erstellte zunächst Werbespots für Coca-Cola, Honda, Samsung, Panasonic oder MTV. Von Anfang an machte eine Kombination aus 2D und 3D-Animation den Stil, den „Touche Fortiche“, des Studios aus.
Eine neue Phase stellten Musikvideos dar, die das Studio für Freak Kitchen, Gorillaz und LIMOUSINE produzierte. Hierdurch wurden wiederum Computerspielstudios auf Fortiche aufmerksam, wie Ubisoft, Volition Studios, Carbine Studios und 2012 Riot Games. Für letzteres erstellte das Studio vier Trailer in Form von Kurzfilmen.
Das Animationsstudio stieg schließlich 2013–2019 mit Rabbids Invasion in die Produktion von Serien ein, an der es für Netflix und Nickelodeon in Zusammenarbeit mit Ubisoft beteiligt war.
2015 sendete der französische Sender France 2 den 55-minütigen von Fortiche animierten Doku-Historienfilm Le dernier Gaulois über den Gallischen Krieg. Dabei kam die Motion-Capture-Technik zum Einsatz.
Auf der Industriemesse Cartoon Movie in Bordeaux pitchte das Studio mit einem Pilotfilm das Spielfilmprojekt Miss Saturne.
2017 lief auf Disney XD die vom Animationsstudio für Marvel Studios erstellte Kurzserie Rocket & Groot.
Im November 2021 wurde von Fortiche in Zusammenarbeit mit Riot Games die im League-of-Legends-Universum spielende Serie Arcane auf den Streaming-Plattformen Netflix und in China auf Tencent Video veröffentlicht. Die neun 35–40 Minuten langen Episoden sind ab 16 Jahren freigegeben. Ursprünglich sollte die Serie bereits 2020 starten, musste aber COVID-19-bedingt um ein Jahr verschoben werden. Sie war im November 2021 für zwei Wochen die weltweit meistgesehene Serie auf Netflix, die darüber hinaus von den Kritikern äußerst positiv ausgenommen wurde.
Mit Arcane wuchs die Anzahl der Mitarbeiter auf zeitweise 500 und zur Zeit 326 Mitarbeiter an, die die Serie in sechs Jahren produzierten. Das Studio erweiterte sich 2020 mit Außenstellen in Montpellier und Las Palmas. Der Umsatz des Studios stieg dabei für 2021 auf 16,4 Mio. Euro. Die Zeitung Le Figaro berichtete, dass das Budget der Serie bei 60–80 Millionen Euro lag. Im November 2021 verkündete Riot-Games-CEO Nicolo Laurent über Twitter, dass eine zweite Staffel bei Fortiche Production in Auftrag gegeben wurde.
Weblinks
Webseite des Studios (englisch)
Videos des Studios in chronologischer Reihenfolge. In: Catsuka (französisch).
Einzelnachweise
Animationsstudio (Frankreich)
Unternehmen (Paris)
Gegründet 2009 |
9353052 | https://de.wikipedia.org/wiki/Maria%20Franzisca%20von%20Heppenstein | Maria Franzisca von Heppenstein | Maria Franzisca von Heppenstein, geborene Eleonora Maria Franzisca Magdalena Josepha Freiin von Weinbach, verwitwete von Ickstatt (* 16. September 1748 in Mellrichstadt; † 16. Oktober 1805 in München), häufig mit Vornamen Fanny oder Fanni genannt, war eine Dame der Münchner Gesellschaft und die Mutter Fanny von Ickstatts, welche sich mit 17 Jahren von der Münchner Frauenkirche stürzte.
Jugendjahre
Maria Franzisca wurde als eines von 13 Kindern des Würzburger Hofkammerrates Georg Adam von Weinbach und seiner Ehefrau Sabina Huder in Mellrichstadt geboren. Schon als Kleinkind nahm sie der berühmte Aufklärer und Staatsrechtler Johann Adam von Ickstatt, welcher mit ihrer Patentante verheiratet war, zu sich. In seinem Palais in Ingolstadt wuchs Franzisca wie eine Tochter auf und erhielt die beste Erziehung. Ickstatt war seit 1745 Professor und Direktor an der Ingolstädter Universität, er hatte keine leiblichen Kinder. Das kleine Mädchen zeigte früh Intelligenz und Wissbegier. Bereits als Vierjährige wurde sie von Ickstatts Kollegen in Naturwissenschaften unterwiesen. In einer Biografie Ickstatts schrieb Christian Friedrich Daniel Schubart 1776: „Die iezige Frau von Hebbenstein in München, wurde von ihm erzogen, und ihr Beispiel beweißts, was der Mensch unter seiner Anführung werden konnte. Er nannte sie nur seine Fanni und verwandte so viel Erziehungssorgfallt auf sie, daß sie nun eine Zierde ihres Geschlechts ist.“
Eheschließungen
Ickstatt bestimmte seinen eigenen Neffen, Peter Ickstatt, zum Nachfolger und machte ihn zum Ehemann Franziscas. Das erste Kind aus dieser Ehe, Fanny von Ickstatt, erlangte durch seinen Todessturz von der Münchner Frauenkirche traurige Bekanntheit. Schon fünf Jahre nach ihrer Hochzeit wurde Franzisca zur Witwe. Daraufhin zog sie mit ihren beiden kleinen Töchtern nach München. Ihr Ziehvater Johann Adam von Ickstatt arbeitete dort als engster Rechtsberater des Kurfürsten Maximilian III. Joseph. Die schöne, selbstbewusste und lebenslustige Frau war, zwar schon seit zwei Jahren Witwe, inzwischen im 8. Monat schwanger. In aller Eile gelang es Ickstatt einen standesgemäßen Ehemann, nämlich Gallus Heinrich von Heppenstein, für Franzisca zu finden. Allerdings war dieser sehr jung, hatte er doch noch nicht einmal sein Schlussexamen abgelegt.
Ihre Tochter Sabina war mit dem Forstbeamten Joseph von Thoma verheiratet.
Leben am Hof
Die Freifrau machte sich in der Residenzstadt schnell einen Namen. Sie war bekannt für ein hohes Maß an Schönheit, Eleganz und Bildung. Darüber hinaus galt Franzisca als „Schriftstellerin“ und „zehnte Muse am Hofe“ . In einer zeitgenössischen Biografie Max III. wurde sie „am Körper eine teutsche Venus, und am Geist eine Saffo“ (gemeint ist Sappho) genannt. Schubart meinte, dass sie „unter den gelehrten teutschen Frauen einen grossen Rang“ verdiene.
Lebenskrise und letzte Jahre
Mit dem Regierungsantritt Karl Theodors 1777 brachen düstere Zeiten im Land an. Hier hinein fiel ein tragisches Ereignis, welches weit über Bayerns Grenzen hinaus die Gemüter aufwühlte und das Leben Franziscas für immer verändern sollte. Am 14. Januar 1785 stürzte sich ihre hochbegabte Tochter Fanny unter rätselhaften Umständen vom Nordturm der Frauenkirche. Gerüchte schoben der Mutter, deren Lebenswandel als frivol galt, die Schuld unter. Franzisca beschloss daraufhin eine aufwendige und unverhältnismäßige Rechtfertigungsaktion, um den Stimmen, die von Selbstmord sprachen, den Boden zu entziehen. Als dieses Unterfangen misslang, stürzte sie in eine tiefe Lebenskrise. Nach Jahren der Krankheit starb sie im Alter von 56 Jahren.
Schriften
Von ihr sind keine anderen Schriften als einige wenige gedruckte Briefe bekannt.
Briefe. In: Geschichte der Fanny von Ickstatt. In: Pfalzbaierisches Museum Bd. 3, Mannheim 1785/86, S. 1–45 (Digitalisat).
Literatur
Carl Wilhelm Otto August von Schindel: Die deutschen Schriftstellerinnen des neunzehnten Jahrhunderts. 3. Teil Nachträge und Berichtigungen enthaltend. F. A. Brockhaus, Leipzig 1825, S. 163 ().
Maria Magdalena Leonhard: Der Fall Fanny von Ickstatt. Eine Münchner Tragödie im 18. Jahrhundert. Allitera Verlag, München 2013, ISBN 978-3-86906-540-3.
Maria Magdalena Leonhard: Stern unter den Schönen. Ein Skandal am Münchner Hof. Historischer Roman. Allitera Verlag, München 2016, ISBN 978-3-86906-839-8.
Einzelnachweise
Person (München)
Deutscher
Geboren 1748
Gestorben 1805
Frau |
5745274 | https://de.wikipedia.org/wiki/Arch%C3%A4ologische%20Gesellschaft%20zu%20Berlin | Archäologische Gesellschaft zu Berlin | Die Archäologische Gesellschaft zu Berlin ist eine 1842 gegründete Organisation, die sich zur Aufgabe gemacht hat, die archäologisch-wissenschaftliche Forschung einer interessierten Öffentlichkeit näherzubringen und damit die eigentliche archäologische Forschung zu fördern. Sie hat heute mehr als 250 Mitglieder.
Geschichte
Die Archäologische Gesellschaft zu Berlin wurde im Dezember 1842 auf Initiative von Eduard Gerhard begründet, der auch die treibende Kraft bei der Gründung des späteren Deutschen Archäologischen Instituts (DAI) war. Gemeinsam mit Theodor Panofka war er in den folgenden Jahren Vorsitzender des Vereins. Ziel des Vereins sollte es sein, monatlich öffentliche Vorträge über archäologisch-altertumswissenschaftliche Themen zu veranstalten. Das erste Statut datiert aus dem Februar des folgenden Jahres. Der Gründungstermin war mit Bedacht gewählt, fiel er doch mit der Winckelmannsfeier des Jahres 1842 zusammen, bei denen jährlich des Geburtstags Johann Joachim Winckelmanns gedacht wurde, der gemeinhin als Begründer der späteren Klassischen Archäologie verehrt wird. Aus dieser Tradition, die Berliner aus der Altmark schon seit 1828 und die Mitglieder des DAI-Vorgängers Instituto di Corrispondenza Archeologica in Rom seit 1831 begingen, wurde unter Gerhards Leitung und im Mantel der Berliner Gesellschaft ein jährliches Ereignis, das mit ihr verbunden war. Die Gesellschaft unterstützte zunächst das römische Institut, das Gerhard weitestgehend von Berlin aus leitete, und gab die von ihm 1843 begründete Archäologische Zeitung heraus, aus der später das Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Instituts hervorging. Schwerpunkt lag jedoch in den lokalen Aktivitäten. Die wissenschaftliche Diskussion zwischen Archäologen, Altertumswissenschaftlern, Gelehrten anderer Disziplinen und anderen Freunden der Antike wurde durch die Vortragstätigkeit nachhaltig gefördert. Dafür war Berlin der geeignete Ort, denn nirgendwo sonst in Deutschland war der Nährboden dafür besser. Hier gab es die größte Zahl an Archäologen und Wissenschaftlern benachbarter Disziplinen, die große Universität, die Preußische Akademie der Wissenschaften sowie die Berliner Museen mit ihrer bedeutenden Antikensammlung. Von außerhalb der Fachwelt gehörten insbesondere Architekten und bildende Künstler zum besonders angesprochenen Personenkreis. Die Gründung derartiger Organisationen war zu dieser Zeit auch nicht ungewöhnlich, an vielen Orten fanden sich Wissenschaftler, aber auch Interessenten aus dem Bürgertum zusammen, um derartige Vereine zu gründen.
Insbesondere in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts veränderte sich das Interesse der Künstler. Der Klassizismus verlor immer mehr an Bedeutung. Zudem wurde die Archäologie immer spezialisierter. Der Anteil der Wissenschaftler überwog schließlich die anderen Mitglieder bei weitem. Die Gefahr der Stagnation konnte abgewendet werden, weil seit den 1870er Jahren in Berlin eine große Zahl sehr unterschiedlicher Wissenschaftler wirkte. Zudem war der Erkenntnisgewinn allgegenwärtig, etwa durch die Ausgrabungen der Berliner Museen. Damit gab es viel Stoff, der vermittelt werden konnte und musste. Im Zuge des von Berlin ausgehenden Dritten Humanismus öffnete sich die Gesellschaft nach dem Ersten Weltkrieg breiteren Kreisen. Daneben entstanden weitere Organisationen in Berlin. 1924 gründete der Begründer des Dritten Humanismus, Werner Jaeger, die Gesellschaft für Antike Kultur. In ihr gab er auch die von ihm begründete Zeitschrift Die Antike heraus. In den 1920er Jahren entstand auch die Vereinigung der Freunde des Archäologischen Instituts, schon 1913 die Vereinigung der Freunde antiker Kunst. Mit dieser organisierte die Gesellschaft seit 1923 gemeinsam die Winckelmannsfeste. 1913 wurde mit Margarete Bieber die erste Frau aufgenommen, seit 1922 stand die Gesellschaft grundsätzlich auch Frauen offen. Bis in die 1940er Jahre stiegen die Mitgliederzahlen stetig an. Ihren Höchststand erreichten sie mit 323 im Jahr 1942, dem Jahr des 100-jährigen Jubiläum der Vereinigung. Der damalige Präsident der Gesellschaft, Gerhart Rodenwaldt, nahm das 100-jährige Jubiläum der Berliner Winckelmannsfeste 1940 zum Anlass, bei einem großen Festakt in der Berliner Singakademie auf die lange Tradition der Gesellschaft aufmerksam zu machen. Die letzte Sitzung der Gesellschaft vor Kriegsende fand am 9. Januar 1945 statt.
Nach dem Krieg bestand die Archäologische Gesellschaft zu Berlin wie alle anderen Vereine und Organisationen Deutschlands zunächst nicht mehr. Zwischen 1945 und 1947 wurden erstmals seit 1841 keine Winckelmannsfeste organisiert. Die Initiative zur Neugründung ging 1947 von Carl Weickert aus, der damals einen großen Teil der wichtigen archäologischen Positionen in Berlin in sich vereinte. Er war Direktor der Antikensammlung, kommissarischer Inhaber des Lehrstuhls für Klassische Archäologie an der Universität, nachdem Rodenwaldt gegen Ende des Krieges Selbstmord begangen hatte, und wurde 1947 schließlich Präsident des DAI, da dessen Präsident Martin Schede als im Krieg verschollen galt. Am 10. Juli 1947 versammelten sich auf Einladung Weickerts Klassische Archäologen und Vertreter benachbarter Fachrichtungen in den Räumlichkeiten des DAI, um über eine Wiedergründung zu beraten. Eine Satzung wurde beschlossen, die Vertretern der Besatzungsmacht vorgelegt und samt einem obligatorischen Punkt über bestimmte Einschränkungen für vormalige NS-Vertreter angenommen wurde. Die eigentliche Gründung verzögerte sich, wetterbedingt und weil nicht alle Vorstandsmitglieder den Fragebogen der US-Administration zu ihrer NS-Vergangenheit ausfüllen wollten, bis zum 25. Mai 1948. Weickert wurde zum Vorsitzenden gewählt, sein Nachfolger am Museum, Carl Blümel, wurde sein Stellvertreter und Gerda Bruns Schriftführerin. Schatzmeister wurde der Bankkaufmann Otto Nufer, der schon seit 1936 der Gesellschaft angehört hatte. Er blieb bis 1975 in seinem Amt und war auch danach bis zu seinem Tod 1990 Mitglied des Vorstandes. Die neue Satzung war den seit 1945 verstorbenen Mitgliedern, insbesondere Gerhart Rodenwaldt und Karl Anton Neugebauer, gewidmet.
Die Vereinigung der Freunde antiker Kunst ging bei der Neugründung in der Gesellschaft auf. Damit war auch eine stärkere Ausrichtung an Nichtwissenschaftlern verbunden, was dazu führte, dass zwischen 1948 und 1956 und nochmals zwischen 1968 und 1970 eine Zweiteilung der Organisation vollzogen wurde. Für alle Mitglieder und auch Gäste gab es die Plenarsitzungen, für einen kleineren Kreis von Fachwissenschaftlern den Arbeitskreis, der 1948 aus 35 Mitgliedern bestand. Die Zweiteilung konnte jedoch nicht Bestand haben, weil sie dem eigentlichen Anliegen widersprach, Wissenschaft und interessierte Öffentlichkeit zusammenzubringen. Die Zahl der Mitglieder stieg wieder recht schnell an – 1967 wurde der Nachkriegshöchststand von 300 Mitgliedern erreicht. Bis 1979 sank die Zahl jedoch kontinuierlich auf 215 Mitglieder. Seitdem ging sie wieder aufwärts und hat mittlerweile eine Konstanz bei etwa 250 Mitgliedern gefunden. Darunter befinden sich viele auswärtige, auch namhafte, Mitglieder.
Das 135. Winckelmannsfest 1979 wurde auch als Ehrung für Ernst Heinrich zu dessen 80. Geburtstag veranstaltet, im Jahr darauf für Adolf Greifenhagen zu dessen 75. Geburtstag. 1982 führte die Gesellschaft im Wiegand-Haus einen Empfang zu Winckelmanns Geburtstag durch, seit 1983 wird diese Tradition vom DAI übernommen.
Finanzierung und Struktur
Die Archäologische Gesellschaft zu Berlin ist kein eingetragener Verein. Sie ist zwar in ihrer Satzung aus dem Jahr 1947 so definiert, doch wurde sie nie an einem deutschen Gericht registriert. Auf der Mitgliederversammlung vom 26. September 1950 wurde dieses Vorgehen so beschlossen. Das hatte mehrere Gründe, die zum einen in der Tradition und der Scheu vor einem bürokratischen Reglement lagen, zum anderen aber auch darin, dass im geteilten Berlin der Eindruck einer staatlichen oder politischen Bindung vermieden werden sollte. Seitdem stellte sich die Frage nach der Eintragung ins Vereinsregister mehrfach erneut. Der Senat von Berlin förderte die Gesellschaft bis 1962 mit kleineren Zuschüssen für auswärtige Vorträge und Druckkosten, seitdem wurden solche Anträge mit dem fehlenden Eintrag ins Register abgelehnt. Die Gemeinnützigkeit wurde dennoch anerkannt, etwa als 1976 ein finanzielles Vermächtnis eines verstorbenen Mitgliedes ohne die übliche Erbschaftssteuer angenommen werden konnte, was den zu dieser Zeit vor dem finanziellen Aus stehenden Verein rettete. Bei einer Auflösung des Vereins würde das DAI alle verbliebenen Werte erhalten.
Die Gesellschaft versucht, den Mitgliedsbeitrag möglichst gering zu halten. Finanzielle Aufwendungen fallen vielfach nicht an, da etwa das DAI oder die Berliner Museen unentgeltlich Räumlichkeiten für Veranstaltungen zur Verfügung stellen. Vortragshonorare werden nicht gezahlt, wohl aber Reise- und Übernachtungskosten. Publikationen werden aus Verkaufserlösen und den weiteren zur Verfügung stehenden Mitteln finanziert. Bis 1977 konnten die Winckelmannsprogramme der Archäologischen Gesellschaft zu Berlin mit Hilfe eines Druckkostenzuschusses der Deutschen Forschungsgemeinschaft gedruckt werden, seitdem sind die regelmäßigen Veröffentlichungen nicht mehr gewährleistet. Im Archäologischen Anzeiger wurden bis 1974 in Fortsetzung der Archäologischen Zeitung recht ausführlich Sitzungsberichte und Referate der Gesellschaft veröffentlicht, seit 1976 geschieht dieses nur noch in verkürzter Form.
An der Spitze der Gesellschaft steht ein Vorstand, der aktuell aus sieben Personen besteht. Stand nach der Vorstandswahl 2017:
Vorsitzender: Andreas Scholl
Stellvertretender Vorsitzender: Philipp von Rummel
Schriftführerin: Velia Boecker
Schatzmeister: Moritz Taschner
Beisitzer: Johanna Fabricius, Stephan G. Schmid, Manuela Taake
Historische Vorstände
Mitgliedschaft
Während Neuaufnahmen früher von zwei bestehenden Mitgliedern vorgeschlagen werden mussten, kann mittlerweile jede Person die Mitgliedschaft beantragen, die an der Antike und an den wissenschaftlichen Problemen der Archäologie interessiert ist. Ein ermäßigter Jahresbeitrag eröffnet auch Schülern, Studierenden und Geringverdienern die Möglichkeit der Mitgliedschaft.
Margarete-Bieber-Preis
In Erinnerung eine der bedeutendsten Archäologinnen des 20. Jahrhunderts, Margarete Bieber, die zudem die erste Frau war, die in die Archäologische Gesellschaft aufgenommen wurde, wurde der mit 500 € dotierte Margarete-Bieber-Preis der Archäologischen Gesellschaft zu Berlin gestiftet und erstmals 2018 vergeben. Die Vergabe erfolgt jährlich. Preisträger sind bislang:
2018: Annemarie Schantor
2019: Paul Pasieka
2020: Matthias Hoernes
Weblinks
www.archgesberlin.de
Sitzungs-Berichte der Archäologischen Gesellschaft zu Berlin, Digitalisat der UB Heidelberg
Archäologie und Öffentlichkeit
Archäologische Institution
Kulturelle Organisation (Berlin)
Gegründet 1842
Berliner Verein |
6169494 | https://de.wikipedia.org/wiki/Kanton%20Collasuyo | Kanton Collasuyo | Der Kanton Collasuyo ist ein Verwaltungsbezirk im Departamento La Paz im südamerikanischen Anden-Staat Bolivien.
Lage im Nahraum
Der Kanton (bolivianisch: Cantón) Collasuyo war bis zum Jahr 2009 einer von neun Kantonen des damaligen Landkreises (bolivianisch: Municipio) Puerto Acosta in der Provinz Eliodoro Camacho. Per Gesetz von 2009 wurde das Municipio Puerto Acosta in die drei selbstständigen Municipios Puerto Acosta, Escoma und Humanata aufgeteilt, so dass der Kanton Collasuyo heute einer von vier Kantonen des Municipio Escoma ist.
Der Kanton Collasuyo grenzt im Norden und Osten an den Kanton Escoma im Municipio Escoma, im Westen an den Titicacasee, im Süden an den Kanton Península de Challapata ebenfalls im Municipio Escoma, und im Südosten an den Kanton Puerto Carabuco im Municipio Puerto Carabuco.
Der Kanton erstreckt sich zwischen etwa 15° 40' 55" und 15° 42' 10" südlicher Breite und 69° 07' 40" und 69° 09' 10" westlicher Länge, er misst von Norden nach Süden etwa zwei Kilometer, von Westen nach Osten ebenfalls etwa zwei Kilometer. Im südlichen Teil des Kantons liegt der zentrale Ort des Kantons, Ullachapi Segundo, mit 224 Einwohnern. (Volkszählung 2012)
Geographie
Der Kanton Collasuyo liegt auf dem bolivianischen Altiplano zwischen dem Titicacasee im Westen und der Cordillera Muñecas im Osten. Das Klima der Region ist ein typisches Tageszeitenklima, bei dem die mittleren Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht deutlicher ausfallen als zwischen den Jahreszeiten.
Die mittlere Durchschnittstemperatur der Region liegt bei 8 bis 9 °C, die Monatsdurchschnittswerte schwanken nur unwesentlich zwischen 5 und 6 °C im Juni/Juli und 10 °C im November/Dezember. Der mittlere Jahresniederschlag beträgt etwa 800 mm (siehe Klimadiagramm Escoma), die Monatswerte liegen in der ariden Zeit zwischen unter 20 mm von Juni bis August und einer Feuchtezeit von Dezember bis März mit Werten zwischen 120 und 165 mm.
Bevölkerung
Die Einwohnerzahl in dem Kanton ist in den vergangenen beiden Jahrzehnten auf etwa das Fünffache angestiegen:
Gliederung
Der Kanton gliederte sich bei der letzten Volkszählung von 2012 in die folgenden vier Unter- oder Subkantone (bolivianisch: vicecantones):
02-0405-0700-1 Vicecantón Collasuyo – 1 Gemeinde – 13 Einwohner
02-0405-0700-2 Vicecantón Ojchi Tipula – 1 Gemeinde – 221 Einwohner
02-0405-0700-3 Vicecantón Ullachapi Primero – 3 Gemeinden – 394 Einwohner
02-0405-0700-4 Vicecantón Ullachapi Segundo – 1 Gemeinde – 224 Einwohner
Einzelnachweise
Weblinks
Reliefkarte der Region Puerto Carabuco 1:50.000 (PDF; 909 kB)
Reliefkarte der Region Escoma 1:100.000 (PDF; 10,0 MB)
Reliefkarte der Region Puno/Titicacasee 1:250.000 (JPG; 8,56 MB)
Municipio Puerto Acosta - Detailkarte und Bevölkerungsdaten (PDF; 473 kB) (spanisch)
Municipio Puerto Acosta - Übersichtskarten Nr. 20401 |
10824225 | https://de.wikipedia.org/wiki/Armeewirtschaftsf%C3%BChrer | Armeewirtschaftsführer | Der Armeewirtschaftsführer (AWiFü) war während des Zweiten Weltkriegs ein Verbindungsoffizier (VO) des Wirtschaftsstabes Ost (WiStab Ost) zu den Armeeoberkommandos (AOK). Für Armeewirtschaftsführer war – neben der Abkürzung AWiFü – auch das Kürzel „VO/Wi Rü Amt/ IV Wi AOK“ gebräuchlich, das sich daraus herleitet, dass die Armeewirtschaftsführer Verbindungsoffiziere (daher: VO) des Wirtschaftsrüstungsamtes (daher: Wi Rü Amt) zu der – für Wirtschaftsfragen zuständigen – Gruppe IV (römisch 4) bei den Armeeoberkommandos (daher: AOK) waren.
Der Armeewirtschaftsführer leitete die wirtschaftliche Ausnutzung des von der deutschen Wehrmacht kontrollierten Armeegebietes zugunsten der Armee-Gruppe, der er zugeordnet war. Die Armeewirtschaftsführer waren in erster Linie für die Versorgung ihrer Armeen „aus dem Land“ zuständig.
Die Bezeichnung solcher Verbindungsoffiziere als Armeewirtschaftsführer wurde im Februar 1942 eingeführt.
Organisatorische Zuordnung
Der Armeewirtschaftsführer war dem Armeeoberkommando (AOK) angegliedert, zugleich aber an die fachlichen Weisungen der für den Bereich der jeweiligen Heeresgruppe zuständige Wirtschaftsinspektion (WiIn) gebunden, die eine Untergliederung des Wirtschaftsstabs Ost war. Zwar gab die WiIn dem AWiFü Anweisungen betreffs der Truppenversorgung, jedoch hatte das Armeeoberkommando (AOK) den Vorrang in den Entscheidungen, so dass in dieser Frage der stärkste Einfluss des Militärs auf die Wirtschaftsführung im Armeegebiet gesichert war.
Am 5. September 1942 wurden die AWiFü den Wirtschaftsinspektionen direkt unterstellt.
Der AWiFü koordinierte die Aktivitäten der einzelnen Wirtschaftsoffiziere (Wi O) in den Korpsgebieten sowie die der Wirtschaftskommandos (Wi Kdo) im rückwärtigen Armeegebiet.
Im Armeegebiet (Operationsgebiet) übernahmen die Armeewirtschaftsführer und die vorgezogenen Wirtschaftskommandos mit ihren Nebenstellen dieselbe Funktion, die im rückwärtigen Heeresgebiet (Militärverwaltungsgebiet) die Wirtschaftsinspektionen und die Wirtschaftskommandos mit ihren Nebenstellen ausübten.
Zur Durchführung ihrer Aufgaben standen den Armeewirtschaftsführern gut ausgerüstete wirtschaftliche und technische Truppen zur Verfügung: Wehrmachterfassungskommandos, technische Bataillone, Bergungstrupps, Rohstofferkundertrupps, landwirtschaftlich-technische Züge, Mineralöleinheiten, Bergbaukompanien und vorgezogene Wirtschaftskommandos.
Einzelnachweise
Quellen
Bundesarchiv, Archivsignatur RW 31, http://www.argus.bstu.bundesarchiv.de/RW31-28651/index.htm?kid=58a0fa61-63b9-4a1e-9895-314d701bc8f8 , https://open-data.bundesarchiv.de/ddb-bestand/DE-1958_RW_31.xml , https://open-data.bundesarchiv.de/apex-ead/DE-1958_RW_31.xml
Jürgen Kilian, „Wehrmacht, Partisanenkrieg und Rückzugsverbrechen an der nördlichen Ostfront im Herbst und Winter 1943“, in: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte, VfZ 2/2013, 61. Jahrgang, Heft 2, April 2013, S. 173–199, S. 175, https://www.ifz-muenchen.de/heftarchiv/2013_2.pdf
Manfred Oldenburg, „Ideologie und militärisches Kalkül: die Besatzungspolitik der Wehrmacht in der Sowjetunion 1942“, Böhlau-Verlag, Köln/ Weimar, 2004, 365 Seiten, S. 52, https://books.google.de/books?id=7Pruyp8rMPQC&pg=PA52&lpg=PA52
Verwendung (Militär)
Deutsche Besetzung Europas 1939–1945
Dienststellung des Heeres (Wehrmacht) |
12045849 | https://de.wikipedia.org/wiki/Choro%20%28Ayopaya%29 | Choro (Ayopaya) | Choro ist eine Ortschaft im Departamento Cochabamba im südamerikanischen Andenstaat Bolivien.
Lage im Nahraum
Choro liegt in der Provinz Ayopaya und ist der zentrale Ort im Cantón Choro im Municipio Morochata. Die Ortschaft liegt auf einer Hochfläche auf einer Höhe von zwischen zwei Zuflüssen zum Río Cocapata, der flussabwärts über den Río Cotacajes zum Río Beni fließt.
Geographie
Choro liegt zwischen der Cordillera Mazo Cruz und den nordwestlichen Teilabschnitten der Cordillera Oriental. Das Klima ist ein typisches Tageszeitenklima, bei dem die Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht deutlicher ausfallen als zwischen den Jahreszeiten.
Die Jahresdurchschnittstemperatur der Region liegt bei knapp 1 °C (siehe Klimadiagramm Cocapata) und schwankt im Jahresverlauf nur wenig zwischen −2,5 °C im Juni/Juli und 3 °C im November. Der jährliche Niederschlag liegt bei etwa 850 mm und ist ganzjährig humid, die Niederschläge schwanken jedoch zwischen nur 10 mm im Juni/Juli und Höchstwerten von über 150 mm im Januar.
Verkehrsnetz
Choro liegt in einer Entfernung von 139 Straßenkilometern nordwestlich von Cochabamba, der Hauptstadt des Departamentos.
Durch Cochabamba führt die 1657 Kilometer lange Nationalstraße Ruta 4, die ganz im Westen an der chilenischen Grenze bei Tambo Quemado beginnt. Sie führt quer durch das ganze Land über Quillacollo und Cochabamba nach Santa Cruz und endet im südöstlichen Teil des Landes an der Grenze zu Brasilien bei der Stadt Puerto Quijarro.
Bei Falsuri nahe Quillacollo zweigt von der Ruta 4 die Ruta 25 nach Nordwesten in Richtung Departamento La Paz ab und erreicht über lange Serpentinen nach 27 Kilometern auf einer Höhe von knapp 4500 Metern den Abzweig Cruce Tahua, bei dem die Ruta 4101 nach Norden abzweigt. Nach neun Kilometern verlässt beim Abzweig Lagunas Toro die Ruta 4103 die Hauptstraße in nordwestlicher Richtung, erreicht nach elf Kilometern die Ortschaft Peñas und führt dann auf den folgenden 26 Kilometern in nordwestlichen Richtungen durch die weitgehend unbesiedelten Hochtäler und Hochflächen bis zur Ortschaft Calientes am Nordrand des Nationalpark Tunari (Parque Nacional Tunari). Von dort sind es noch einmal siebzehn Kilometer in nordwestlicher Richtung den Río Cocapata abwärts bis Chorito und weitere fünf Kilometer bis San Rafael. Drei Kilometer hinter San Rafael zweigt bei dem Weiler Casay Vinto eine Nebenstraße in Serpentinen zwei Kilometer hinab zum Río Cocapata ab und erreicht über Serpentinen auf dem jenseitigen Höhenrücken nach sechs Kilometern Falsuri und neun Kilometer später Choro.
Bevölkerung
Die Einwohnerzahl der Ortschaft ist in dem Jahrzehnt zwischen den beiden letzten Volkszählungen um mehr als ein Viertel angestiegen:
Die Region weist einen hohen Anteil an Quechua-Bevölkerung auf, im Municipio Morochata sprechen 96,6 % der Bevölkerung Quechua.
Einzelnachweise
Weblinks
Reliefkarte der Region Comunidad Chorito 1:100.000 (PDF; 11,1 MB)
Reliefkarte der Region Inquisivi 1:250.000 (PDF; 7,67 MB)
Municipio Morochata - Detailkarte und Bevölkerungsdaten (PDF; 1,46 MB) (spanisch)
Municipio Morochata - Übersichtskarten Nr. 30302
Departamento Cochabamba - Sozialdaten der Municipios (PDF; 7,58 MB) (spanisch) |
6627091 | https://de.wikipedia.org/wiki/Gro%C3%9Fes%20Dodekaeder | Großes Dodekaeder | Das Große Dodekaeder ist ein reguläres Polyeder und einer der vier Kepler-Poinsot-Körper. Er wird von 12 regelmäßigen Fünfecken begrenzt, die 60 gleichschenklige Dreiecke bilden.
Eigenschaften
Grundkörper ist das Ikosaeder. Das Große Dodekaeder ist das Ergebnis von 12 sich gegenseitig schneidenden regelmäßigen Fünfecken, die im Ikosaeder zu finden sind (siehe Ikosaeder – Struktur des Ikosaeders). Daher hat es die Ecken und Kanten mit dem Ikosaeder gemeinsam. Dieser Sternkörper ist quasi ein reduziertes Ikosaeder, wobei die 20 Ausschnitte die Form dreieckiger Pyramiden haben.
Das Große Dodekaeder ist eine Stellation des Dodekaeders und eine Facettierung des Ikosaeders (siehe Kepler-Poinsot-Körper – Stellationen und Facettierungen).
Formeln
Zusammenhang mit anderen Polyedern
Die konvexe Hülle ist das Ikosaeder. Es hat auch gemeinsame Kanten mit dem Ikosaeder. Es gibt vier verwandte Polyeder, die durch Abstumpfen entstehen.
Das duale Polyeder ist der Dodekaederstern. Das Dodekadodekaeder ist eine Rektifikation, wobei Kanten bis zu Punkten abgestumpft werden. Das abgestumpfte Große Dodekaeder kann als ein degeneriertes reguläres Polyeder angesehen werden, weil seine Ecken und Kanten übereinstimmen, aber es ist für die Vollständigkeit enthalten. Die Oberfläche sieht aus wie ein normales Dodekaeder, aber es hat 24 Seitenflächen, die paarweise übereinstimmen. Die Spitzen werden abgeschnitten, bis sie die Ebene des Pentagramms unter ihnen erreichen. Die 24 Seitenflächen sind 12 regelmäßige Fünfecke von den abgestumpften Ecken und 12 Fünfecke, die die Form von doppelt gewundenen Fünfecken annehmen, die die ersten 12 Fünfecke überlappen. Diese werden gebildet, indem die ursprünglichen Pentagramme abgestumpft werden.
Weblinks
Grosses Dodekaeder |
12007313 | https://de.wikipedia.org/wiki/Jorge%20Salazar | Jorge Salazar | Jorge Salazar (* 1961 in Santa Clara (Kuba)) ist ein ehemaliger kubanischer Radrennfahrer und nationaler Meister im Radsport.
Sportliche Laufbahn
Salazar trat 1985 mit einem Etappensieg in der Kuba-Rundfahrt erstmals international in Erscheinung. 1986 gewann er die nationalen Titel im Straßenrennen, im Einzelzeitfahren und im Mannschaftszeitfahren sowie die Goldmedaille bei den Zentralamerika- und Karibikspielen im Mannschaftszeitfahren mit Eduardo Alonso, Alfonso Roberto Rodríguez und Osmany Alvarez. Mit dem 5. Platz erreichte er seine beste Platzierung in der heimischen Kuba-Rundfahrt bei fünf Teilnahmen. 1988 gewann er die Rundfahrt Premio Internacional La Farola, die im Vorfeld der Kuba-Rundfahrt stattfand.
Er startete dreimal in der Internationalen Friedensfahrt. 1985 wurde er 83., 1988 77. 1989 90. des Endklassements.
Familiäres
Sein Bruder Ricardo Salazar war ebenfalls Radrennfahrer und Mitglied der kubanischen Nationalmannschaft.
Weblinks
Einzelnachweise
Radsportler (Kuba)
Sieger bei den Zentralamerika- und Karibikspielen (Radsport)
Teilnehmer an den Zentralamerika- und Karibikspielen
Kubanischer Meister (Radsport)
Kubaner
Geboren 1961
Mann |
9960133 | https://de.wikipedia.org/wiki/Fresnes-en-Wo%C3%ABvre | Fresnes-en-Woëvre | Fresnes-en-Woëvre ist eine französische Gemeinde mit Einwohnern (Stand: ) im Département Meuse in der Region Grand Est (bis 2015: Lothringen). Die Gemeinde gehört zum Arrondissement Verdun und zum Kanton Étain.
Geografie
Fresnes-en-Woëvre liegt etwa 19 Kilometer ostsüdöstlich von Verdun und etwa 40 Kilometer westlich von Metz in der Landschaft Woëvre. Umgeben wird Fresnes-en-Woëvre von den Nachbargemeinden Ville-en-Woëvre im Norden, Pintheville im Nordosten, Riaville im Osten, Saulx-lès-Champlon im Südosten und Süden, Trésauvaux im Süden und Südwesten, Bonzée im Westen sowie Manheulles im Westen und Nordwesten.
Durch Fresnes-en-Woëvre führen die früheren Routes nationales 404 und 408.
Bevölkerungsentwicklung
Sehenswürdigkeiten
Kirche Saint-Pierre-ès-Liens, 1925 wieder errichtet
Literatur
Le Patrimoine des Communes de la Meuse. Flohic Editions, Band 1, Paris 1999, ISBN 2-84234-074-4, S. 436–438.
Weblinks
Ort in Grand Est
Träger des Croix de guerre 1914–1918 (Ort in Frankreich)
Ersterwähnung 635
Stadt in Frankreich |
5405179 | https://de.wikipedia.org/wiki/Windegg | Windegg | Windegg heißen folgende geographischen Objekte:
Windegg (Bad Kohlgrub), eine Einöde der Gemeinde Bad Kohlgrub, Landkreis Garmisch-Partenkirchen, Bayern
Windegg (Stockach), ein Weiler der Stadt Stockach, Landkreis Konstanz, Baden-Württemberg
Windegg (Immendingen), eine Einöde der Gemeinde Immendingen, Landkreis Tuttlingen, Baden-Württemberg
Windegg (Gemeinde Steyregg), Ort bei Steyregg, Bezirk Urfahr-Umgebung, Oberösterreich
Windegg (Gemeinde Schwertberg), Ortschaft und Katastralgemeinde von Schwertberg, Bezirk Perg, Oberösterreich
Windegg (Gemeinde Pfafflar), Ortslage von Bschlabs, Bezirk Reutte, Tirol
Windegg (Gemeinde Tulfes), Gehöft bei Tulfes, Bezirk Innsbruck-Land, Tirol
Windegg (Stubaier Alpen), ein Berg in Tirol
Windegg (St. Leonhard in Passeier), Ort in der Gemeinde St. Leonhard in Passeier, Südtirol
Herrschaften:
Gaster (Landschaft), alte Herrschaft Windegg, Amtssitz auf der Burg Niederwindegg
Bauwerke
Burgruine Windegg, nördlich von Schwertberg im Bezirk Perg im Mühlviertel in Oberösterreich
Herrensitz Windegg, bei Wald ZH
Villa Windegg, Herrenhaus in Zürich
Hofkapelle Windegg, Tirol
Schloss Windegg, Insel Reichenau, Baden-Württemberg
Siehe auch:
Windeck (Begriffsklärung)
Niederwindegg |
11463825 | https://de.wikipedia.org/wiki/Liste%20der%20Bodendenkmale%20in%20Niesgrau | Liste der Bodendenkmale in Niesgrau | In der Liste der Bodendenkmale in Niesgrau sind die Bodendenkmale der Gemeinde Niesgrau nach dem Stand der Bodendenkmalliste des Archäologischen Landesamts Schleswig-Holstein von 2016 aufgelistet.
Weblinks
Denkmalliste unbeweglicher archäologischer Kulturdenkmale im Zuständigkeitsbereich des Archäologischen Landesamtes Schleswig-Holstein (ALSH) (PDF; 32 MB)
Archäologie-Atlas SH
Niesgrau
Bodendenkmale
!Niesgrau |
860504 | https://de.wikipedia.org/wiki/R%C3%ADo%20Caron%C3%AD | Río Caroní | Der Río Caroní ist ein rechter Nebenfluss des Orinoco in Venezuela. Er hat eine Länge von etwa 750 km. Einschließlich des rechten Quellflusses Río Cuquenán beträgt die Gesamtlänge etwa 935 km. Der englische Seefahrer Walter Raleigh erreichte im Mai 1595 auf der Suche nach dem sagenumwobenen El Dorado den Zufluss des Río Caroní und zeigte sich von der Schönheit und Fruchtbarkeit der Landschaft begeistert, wie in seinen persönlichen Aufzeichnungen nachzulesen ist.
Im Guri-Stausee wird der Fluss zu einem der größten Stauseen der Erde aufgestaut. Kurz unterhalb dessen steht an einem zweiten Aufstau das Caruachi-Wasserkraftwerk und kurz vor der Mündung in den Orinoco die Macagua-Talsperre.
Flusslauf
Der Río Caroní entsteht 55 km westsüdwestlich des Roraima-Tepui im äußersten Süden von Venezuela auf einer Höhe von etwa am Zusammenfluss von Río Cuquenán und Río Yuruaní. Seine Quellflüsse entspringen an der Südflanke des Roraima-Tepui. Der Río Caroní fließt anfangs in überwiegend westlicher Richtung. Dabei nimmt er die Flüsse Río Aponguao und Río Caruay von rechts auf. Schließlich verlässt er das Bergland und trifft bei Flusskilometer 500 auf den von Süden kommenden Río Carcupí und wendet sich nach Norden. Der Río Caroní verläuft bis Flusskilometer 245 entlang der südlichen und westlichen Grenze des Canaima-Nationalparks. Zwischen Flusskilometer 215 und 95 wird der Río Caroní zum Guri-Stausee aufgestaut. Der Río Paragua mündet von Südwesten kommend in den Stausee. Schließlich trifft der Río Caroní bei Ciudad Guayana auf den Orinoco.
Hydrologie und Einzugsgebiet
Das Einzugsgebiet umfasst eine Fläche von 95.000 km². Der mittlere Abfluss an der Mündung beträgt 5000 m³/s.
Wasserkraftwerke und Stauseen
Flussabwärts gesehen wird der Caroní durch die folgenden Wasserkraftwerke aufgestaut:
Literatur
Sir Walter Raleigh: The Discovery of Guiana Project Gutenberg eText
Weblinks
Bolívar (Bundesstaat) |
9403403 | https://de.wikipedia.org/wiki/P%C3%B6ssl%20Freizeit%20und%20Sport | Pössl Freizeit und Sport | Die Pössl Freizeit & Sport GmbH ist ein deutscher Hersteller von Reisemobilen auf Basis von Kastenwagen und Vans. Während an mehreren Standorten in Deutschland produziert wird, befindet sich der Firmensitz und die Verwaltung in Ainring, Oberbayern. Die Pössl Group umfasst auf Kastenwagenbasis derzeit die Marken Pössl, Globecar, Roadcar sowie Clever Vans und auf Van-Basis die Marken Campster, Vanster, Campstar und Vanstar.
Geschichte
Die ersten Pössl Reisemobile wurden von Peter Pössl Ende der 80er Jahre realisiert. 2002 verkaufte Pössl sein Unternehmen an die Glück-Gruppe, die ihren Sitz in Gräfelfing hat.
Absatz
Im Geschäftsjahr 2014 verkaufte Pössl mehr als 3.600 Fahrzeuge, etwa ein Drittel davon unter der Marke „Globecar“. 2020 erreichte die Pössl Group ein Produktionsvolumen von rund 13.500 Fahrzeugen.
Modelle
Fan und Family (1989)
Duo 2000, Duo Van, Duett und Pössl Family
2Win (2002)
Travelscout, Travelscout L und Globescout (2004) (unter der Marke Globecar)
Concorde Compact (2007)
Twenty und Nero (2009) (Sondermodelle)
Summit 640 (2016)
Campster (2016)
Trenta (2019) (Sondermodell)
2Win S (2020) (Sondermodell)
D-Line (2021)
Trenta (2021)
Summit (2021)
H-Line (2021)
Plus (2021)
Einzelnachweise
Weblinks
Wohnmobilhersteller
Produzierendes Unternehmen (Landkreis Berchtesgadener Land)
Gegründet 1989
Ainring |
5924178 | https://de.wikipedia.org/wiki/FC%20One%C8%99ti | FC Onești | Der FC Onești war ein rumänischer Fußballverein aus Onești, Kreis Bacău. Er spielte von 1998 bis 2000 in der Divizia A, der höchsten rumänischen Fußballliga.
Geschichte
Im Jahr 1988 schaffte der kurz davor unter den Fittichen der Întreprinderea de Utilaj Greu și Transport în Construcții (IUGTC) gegründete Verein Mecon Gheorghe Gheorghiu-Dej unter Trainer Steluș Roșca den Aufstieg in die Divizia C, die dritthöchste Spielklasse des Landes. Mit Gheorghe Zaharia wurde ein neuer Trainer eingestellt und unter der Leitung von Nicolae Wilhelm, dem Direktor von IUGTC Gheorghe Gheorghiu-Dej, bis 1989 ein neues Stadion erbaut. Dank der finanziellen Unterstützung von Nicolae Puiu, der durch Aufenthalte in arabischen Ländern zu Geld gekommen war, wurde eine schlagkräftige Mannschaft aufgebaut, die sich in den Folgejahren im Mittelfeld der Divizia C platzieren konnte. In der Saison 1991/92 änderte der Verein seinen Namen in MECONERG Gheorghe Gheorghiu-Dej und zwei Spielzeiten später in Electro MECON Gheorghe Gheorghiu-Dej.
1994 fusionierte Electro MECON mit CSM Borzești, dem größten Verein aus dem benachbarten Borzești, zu FC Gheorghe Gheorghiu-Dej. Der neue Verein übernahm den Platz von Electro MECON in der Divizia C, beendete die Saison 1994/95 als Zweitplatzierter seiner Staffel hinter Foresta Fălticeni und stieg nach einem Sieg im Entscheidungsspiel gegen Flacăra Moreni auf. Nach dem Aufstieg spielte der Klub in der Divizia B nicht gegen den Abstieg, sondern konnte sich in der Saison 1995/96 bereits im vorderen Mittelfeld platzieren. Durch die Umbenennung von Gheorghe Gheorghiu-Dej in Onești kam der von Nicolae Puiu finanziell unterstützte Verein 1996 zu seinem Namen FC Onești.
Nach einem vierten Platz in der darauffolgenden Spielzeit beendete der Klub die Saison 1997/98 auf dem zweiten Platz seiner Staffel hinter Astra Ploiești. Erneut brachte ein Entscheidungsspiel gegen den Zweitplatzierten der Parallelstaffel, Electroputere Craiova, Aufschluss über den Aufstieg. Der FC Onești setzte sich mit 2:1 durch und durfte in der Saison 1998/99 erstmals in der höchsten rumänischen Spielklasse, der Divizia A, antreten.
In seiner ersten Saison kämpfte der Verein unter Trainer Toader Șteț gegen den Abstieg und sicherte sich mit einem Vorsprung von 15 Punkten auf den 16. Platz den Klassenerhalt. Im zweiten Jahr hingen die Trauben höher. Nachdem der Verein zur Winterpause noch Kontakt zu den Nichtabstiegsplätzen gehalten hatte, fehlten am Saisonende 16 Punkte zum rettenden 14. Platz und der Klub musste erstmals in seiner Geschichte absteigen.
Eine Liga tiefer wurde der Wiederaufstieg zunächst mit dem 10. Platz klar verfehlt. 2001 übernahm eine Gruppe von Geschäftsleuten den Verein und ersetzten den bisherigen Präsidenten Nicolae Puiu durch den Gewerkschafter Ion Marian. Nach einem siebenten Platz 2001/02 klopfte Onești im Jahr 2003 erneut an die Tür zum Oberhaus, verpasste den Aufstieg am als Drittplatzierter hinter Petrolul Ploiești und Gloria Buzău. In der Saison 2003/04 konnte die Mannschaft nicht an die Leistungen des Vorjahres anknüpfen und stand zur Winterpause lediglich im unteren Mittelfeld seiner Staffel, als der Hauptsponsor, die ortsansässigen Erdölraffinerie RAFO, ausstieg. Der Verein zog sich vom Spielbetrieb zurück und löste sich auf. Dabei wurde ein unbeglichener Schuldenberg von 69 Milliarden Lei an den rumänischen Staat hinterlassen.
Neugründung
Fünf Jahre nach seiner Auflösung wurde der Verein im Jahr 2009 unter dem Namen Fotbal Club Municipal Onești (deutsch: Städtischer Fußballklub) wieder gegründet. Nach einer Saison in der Liga IV spielt er seit dem Jahr 2010 wieder in der Liga III.
Erfolge
Aufstieg in die Divizia A: 1998.
Aufstieg in die Divizia B: 1995.
Bekannte Spieler
Marius Bilașco
Lucian Goian
Literatur
Hardy Grüne: Enzyklopädie der europäischen Fußballvereine. Die Erstliga-Mannschaften Europas seit 1885. 2., komplett überarb. Auflage. AGON Sportverlag, Kassel 2000, ISBN 3-89784-163-0, S. 337.
Einzelnachweise
Weblinks
(rumänisch)
FC Onești auf romaniansoccer.ro (englisch)
Onesti, FC
Sport (Onești) |
3262679 | https://de.wikipedia.org/wiki/Liste%20der%20Bundestagswahlkreise%202005 | Liste der Bundestagswahlkreise 2005 | Die Liste der Bundestagswahlkreise listet alle 299 Wahlkreise auf, die für die Bundestagswahl 2005 maßgeblich waren. Sie wurden im Siebzehnten Gesetz zur Änderung des Bundeswahlgesetzes vom 11. März 2005 festgelegt. Im Vergleich zur Bundestagswahl 2002 gab Thüringen einen Wahlkreis an Bayern ab. Hierdurch änderte sich die Abgrenzung mehrerer Wahlkreise in Thüringen und in Oberbayern. Die Nummerierung der Wahlkreise erfolgte in der Reihenfolge der Bundesländer von Nord nach Süd. Für die Bundestagswahlkreise anderer Jahre siehe Liste der Bundestagswahlkreise.
Anzahl der Wahlkreise nach Bundesland
Wahlkreise nach Nummerierung und Bundesland
Weblinks
Kartografische Darstellung der Wahlkreise des Bundeswahlleiters in verschiedenen Formaten
Grundlagen und Daten der Wahl zum 16. Deutschen Bundestag am 18. September 2005, Broschüre des Statistischen Bundesamtes (PDF-Datei; 330 kB)
Einzelnachweise
2005
2005 |
3500911 | https://de.wikipedia.org/wiki/Nat%20Su | Nat Su | Nathaniel „Nat“ Su (* 16. Juni 1963 in Bülach) ist ein Schweizer Jazz-Saxophonist (Alto).
Leben und Wirken
Su ist der Sohn eines Pfarrers aus Kamerun und einer Schweizerin. Er besuchte die Hochschule für Musik und darstellende Kunst Graz und das Berklee College of Music in Boston. Su ist besonders von Lee Konitz beeinflusst. Seit 1987 ist Su als professioneller Jazzmusiker aktiv. Er spielte u. a. mit Franco Ambrosetti, Urs Voerkel, Irène Schweizer, Lee Konitz, Jürg Grau, Jack Walrath und tritt mit eigenem „Nat Su Trio“ (mit Marc Abrams und Dieter Ulrich) und „Nat Su Quartet“ (mit dem Bassisten Stephan Kurmann, dem Schlagzeuger Norbert Pfammatter und dem Pianisten Roberto Tarenzi) auf. Ausserdem leitet er das aus überwiegend US-amerikanischen Musikern bestehende Quintett „The International Hashva Orchestra“ (mit dem Schlagzeuger Jorge Rossy, dem Pianisten Mike Kanan, dem Tenorsaxophonisten Mark Turner, dem Bassisten Joe Martin), mit dem er Aufnahmen bei TCB Records eingespielt hat („Palo Alto“ 1995, „All´s Well“ 1999). Mitte der 2000er Jahre hielt er sich länger in New York auf, um Privatstunden bei David Liebman zu nehmen. 2007 erschien bei TCB seine CD „Volatile“, auf der er mit seinem Quartett Eigenkompositionen spielt.
Su lehrt an der Hochschule Luzern - Musik Saxophon (Improvisation, Ensemblespiel) und Jazz-Harmonik und hat ein Buch über Jazz-Harmonik geschrieben. Er lebt in Zürich.
Weblinks
Interview mit Su, Hochschule Luzern über seine Jazz-Harmonielehre
Jazztalk 2006, Birdseye Jazzclub, über Su, PDF-Datei (95 kB)
Jazz-Saxophonist
Komponist (Jazz)
Bandleader
Jazzautor
Hochschullehrer (Hochschule Luzern)
Person (Zürich)
Musiker (Schweiz)
Schweizer
Geboren 1963
Mann |
11546633 | https://de.wikipedia.org/wiki/Bobur%20Abduxoliqov | Bobur Abduxoliqov | Bobur Alisher oʻgʻli Abduxoliqov (; * 23. April 1997 in Koson, Qashqadaryo), hauptsächlich bekannt als Bobur Abdikholikov (englische Umschrift), ist ein usbekischer Fußballspieler, der zuletzt beim FK Enerhetyk-BDU Minsk in der Wyschejschaja Liha unter Vertrag stand. Der Stürmer ist seit Juni 2018 usbekischer Nationalspieler.
Karriere
Verein
Der in Koson, Qashqadaryo geborene Bobur Abduxoliqov entstammt der fußballerischen Ausbildung von Nasaf Karschi, wo der Stürmer im Juni 2015 erstmals in die erste Mannschaft beordert wurde. Am 12. Juni 2015 gab er im Pokalspiel gegen den FK Oqtepa sein Debüt im Erwachsenenbereich, als er in der 85. Spielminute für Akramjon Baxritdinov eingewechselt wurde. In der Nachspielzeit gelang ihm das entscheidende Tor zum 2:1-Sieg. In diesem Spieljahr bestritt er vier Pflichtspiele, in denen er zwei Treffer erzielte. Sein erstes Ligator markierte er am 11. April 2016 (4. Spieltag) beim 1:1-Unentschieden gegen Paxtakor Taschkent. In dieser Spielzeit 2016 wurde er bereits regelmäßig berücksichtigt und kam zu 17 Ligaeinsätzen, in denen er vier Torerfolge verbuchen konnte.
Seine Torausbeute konnte er in der nächsten Saison 2017 mit acht Toren in 21 Ligaeinsätzen verdoppeln. Im darauffolgenden Spieljahr 2018 gehörte er mit 13 Treffern in 27 Ligaeinsätzen bereits zu den erfolgreichsten Schützen der höchsten usbekischen Spielklasse, wobei ihm acht davon in der qualitativ schwächeren Abstiegsrunde gelangen. Auf seine statistisch stärkste Saison folgte im Jahr 2019 die bisher schwächste seiner Laufbahn, in der er mit nur drei Torerfolgen in 20 Ligaeinsätzen enttäuschte. Eine starke Steigerung schaffte er in der verkürzten Spielzeit 2020, in der er mit 17 Treffern in 23 Ligaeinsätzen hinter dem serbischen Routinier Dragan Ćeran vom Meister Paxtakor Taschkent (20 Tore) zum zweiterfolgreichsten Torschützen der Liga arrivierte.
Am 19. Februar 2021 schloss sich Abdixolikov dem ukrainischen Erstligisten Ruch Lwiw an, wo er mit einem Dreijahresvertrag ausgestattet wurde. In der verbleibenden Saison 2020/21 kam er jedoch nicht zu seinem Debüt. Am 18. Mai 2021 wurde der Vertrag mit Ruch bereits wieder in gegenseitigem Einvernehmen aufgelöst.
Von Sommer 2021 bis Januar 2023 spielte er beim weißrussischen Verein FK Enerhetyk-BDU Minsk.
Nationalmannschaft
Im Mai 2017 kam Abdixolikov erstmals für die usbekische U23-Nationalmannschaft zum Einsatz. Mit dieser Auswahl gewann er im Januar 2018 die U23-Asienmeisterschaft in China, bei der er zwar in jeder Partie eingesetzt wurde, dabei aber meist nur in der Schlussphase als Zusatzoption im Sturm neben Kapitän Zabihillo Oʻrinboyev eingewechselt wurde. Bei den Asienspielen im selben Jahr erzielte er in vier Einsätzen ein Tor. Im nächsten Jahr wurde er die erste Wahl von Trainer Ravshan Haydarov und war auch bei der U23-Asienmeisterschaft 2020 hatte er diesen Status inne, konnte aber mit nur einem Treffer in sechs Partien nicht vollständig überzeugen. Für die U23 erzielte Abdixolikov seit seinem ersten Spiel über 20 Tore, weshalb er zu den erfolgreichsten Schützen dieser Altersklasse der jüngeren Geschichte.
Am 8. Juni 2018 debütierte er bei der 0:3-Testspielniederlage gegen Uruguay für die A-Nationalmannschaft, als er zur zweiten Halbzeit für Zabihillo Oʻrinboyev eingewechselt wurde.
Erfolge
Usbekistan U23
U23-Asienmeister: 2018
Weblinks
Einzelnachweise
Fußballnationalspieler (Usbekistan)
Fußballspieler (Nasaf Karschi)
Fußballspieler (Ruch Lwiw)
Usbeke
Geboren 1997
Mann |
1457372 | https://de.wikipedia.org/wiki/Franz%20Philipp%20Florinus | Franz Philipp Florinus | Franz Philipp Florinus, eigentlich Florin (* 1649 Schwelm, Westfalen; † 30. Oktober 1699 Edelsfeld bei Sulzbach in der Oberpfalz), war evangelischer Theologe und Autor.
Florinus studierte 1670 in Altdorf bei Nürnberg, war 1671 bis 1674 Vikar in Eismannsberg, dann Rektor und herzoglicher Bibliothekar bei Christian August von Pfalz-Sulzbach. 1679 kam er als Pfarrer nach Rosenberg und 1681 nach Edelsfeld und Kürmreuth, wo er auch die Pfarrökonomie betrieb. Seine praktische Erfahrung als Landwirt in Verbindung mit jener eines herzoglichen Bibliothekars qualifizierten ihn als Herausgeber und teilweise auch Autor des mit seinem Namen verbundenen Werkes der Hausväterliteratur, eben „des Florinus“. Er selbst hat dabei „das wenigste elaborieret“, sondern weitere Mitverfasser herangezogen.
Werke
Francisci Philippi Florini ... Oeconomvs Prvdens Et Legalis. Oder Allgemeiner Klug- und Rechts-verständiger Haus-Vatter : bestehend In Neun Büchern. Riegel, Franckfurt 1702 Digitalisierte Ausgabe, Digitalisierte Ausgabe von 1705 der Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf
Francisci Philippi Florini Oecenomvs Prvdens Et Legalis Continvatvs. Oder Grosser Herren Stands Und Adelicher Haus-Vatter : bestehend In Fünf Büchern/ Deren Erstes sieben Abtheilungen in sich begreiffet/ Als: Die I. Von grosser Herren Hofhaltungen ... Das V. Buch von dem Jagen und Weyd-Werck. Nürnberg ; Franckfurt ; Leipzig : Riegel / Adelbulner, 1719 Digitalisierte Ausgabe der Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf
Literatur
(und Korrektur in Bd. 15, S. XV)
Weblinks
Herausgeber
Literatur (Deutsch)
Literatur (17. Jahrhundert)
Deutscher
Geboren 1649
Gestorben 1699
Mann |
5561443 | https://de.wikipedia.org/wiki/Vinidarius | Vinidarius | Vinidarius war der Verfasser einer kleinen Sammlung von Kochrezepten, die unter dem Titel Apici Excerpta („Auszüge aus Apicius“) bekannt ist. Der Titel nimmt Bezug auf das berühmte, einem römischen Feinschmecker namens Apicius zugeschriebene älteste römische Kochbuch De re coquinaria („Über die Kochkunst“). Es handelt sich aber um keine Epitome dieses Werkes und die Überschneidungen bei den Rezepten sind gering.
Über den Autor, der im 5. Jahrhundert schrieb, ist weiter nichts bekannt. Möglicherweise war er Gote.
Der Text ist überliefert in einer als Codex Salmasianus bezeichneten Pariser Handschrift des 8. Jahrhunderts und wird meist als Anhang in den Ausgaben von De re coquinaria veröffentlicht.
Textausgabe
Christopher Grocock, Sally Grainger (Hrsg.): Apicius: A critical edition with an introduction and English translation. Prospect Books, Blackawton 2006, ISBN 1-903018-13-7, S. 309–325.
Robert Maier (Hrsg.): Apicius: De re coquinaria / Über die Kochkunst. Lateinisch-deutsch. Reclam, Stuttgart 1991, 2018, ISBN 978-3-15-019551-2
Anmerkungen
Autor
Literatur (Latein)
Literatur (5. Jahrhundert)
Altrömische Küche
Römer
Geboren im 4. oder 5. Jahrhundert
Gestorben im 5. oder 6. Jahrhundert
Mann |
9133196 | https://de.wikipedia.org/wiki/Flaggenbach | Flaggenbach | Der Flaggenbach (Gewässerkennzahl [GWK]: 3232) ist ein orografisch linker Zufluss zur Werse in Nordrhein-Westfalen. Der 11,9 km lange Bach entspringt östlich vom Ortsteil Davensberg der Gemeinde Ascheberg und mündet nach einem insgesamt nordöstlichen Lauf nördlich vom Drensteinfurter Ortsteil Rinkerode in die Werse.
Nebenflüsse
Emmagraben
Hemmerbach
Molkereigraben
Weblinks
FlussWinIMS des Ministeriums für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes NRW
Einzelnachweise
Geographie (Drensteinfurt)
Gewässer im Kreis Warendorf |
12713903 | https://de.wikipedia.org/wiki/Ca%C3%AFn%2C%20aventures%20des%20mers%20exotiques | Caïn, aventures des mers exotiques | Caïn, aventures des mers exotiques (frei übersetzt Kain – Abenteurer in exotischen Meeren, in Deutschland auch unter dem Titel Cain) ist ein französischer Abenteuerfilm von Léon Poirier aus dem Jahr 1930. In der Titelrolle ist Thomy Bourdelle zu sehen, der einen Heizer spielt, der unzufrieden mit dem ist, was er tut und von seiner Arbeitsstelle, einem Schiff, flieht. Er strandet auf einer Insel und lebt dort mit einem einheimischen Mädchen zusammen bis zu dem Zeitpunkt, als er entschlossen ist, in die Zivilisation zurückzukehren.
Handlung
Auf dem Indischen Ozean ist ein Schiff unterwegs, auf dem sich Menschen befinden, die sich vergnügen, aber auch Menschen, die für das Vergnügen der anderen schuften müssen. Unter Letzeren befindet sich auch der Heizer Cain, der das ihm vorbestimmte Schicksal nicht weiter hinnehmen will. Teile eines Gesprächs, das er zufällig hört, bringen ihn dazu, eine Brieftasche aus einem Wandtresor zu entwenden und in eine Reisetasche zu packen, die er ebenfalls an sich nimmt. Anschließend lässt er sich mit einem Seil ins Wasser hinab, um ein Boot zu besteigen, das einer der Eingeborenen längs des Schiffes hat liegen lassen. Als der Morgen naht, sieht er das Schiff nicht mehr. Er stellt fest, dass die Brieftasche eine ganz schön hohe Geldsumme enthält, die Reisetasche allerdings nichts in seinen Augen Nützliches, außer vielleicht einer Browning. Cain ist erst einmal zufrieden und sicher, dass nun ein neues Leben für ihn beginnen wird. Erschöpft schläft er ein. Als er wieder erwacht, hat die Strömung das Boot weit weg von der zuvor sichtbaren Küste getrieben. Nahezu zehn Tage ist Cain nun der fast unerträglichen Hitze ausgesetzt. Da sein Trinkwasser nur einige Tage vorhält, muss er damit rechnen, dass seine Flucht ins Ungewisse mit seinem Tod endet.
Cains Schicksal wendet sich, als der Wind, der fast zehn Tage abwesend war, sein Boot gegen Felsen treibt, auch wenn das erst einmal eine schmerzhafte Erfahrung für ihn wird, die ihn ohnmächtig werden lässt. Als er wieder erwacht findet er sich in einer paradiesischen Umgebung wieder. Ein Baum versorgt ihn mit frischen Früchten und in den breiten Flächen von Pflanzen findet er trinkbares Regenwasser. Langsam erholt er sich und beschließt sodann, zu erkunden, wo er sich eigentlich befindet. Zwischen Cycas, Schraubenpalmen, Bananenstauden, Zuckerrohr und Maniokpalmen bahn er sich einen Weg, ohne dass er irgendwo auf menschliche Spuren stößt. Vögel, Chamäleons und Schildkröten kreuzen seinen Weg. Als er dann Knochenreste entdeckt, vermutet er, dass diese von einem Missionar stammen könnten. Bücher mit religiösen Themen, die er findet, interessieren ihn nicht, da sind Aufzeichnungen, aus denen er herauslesen kann, dass er sich auf eine unbewohnten Insel befindet, schon interessanter. Hin und wieder lassen sich hier wohl Nomaden sehen, die in der Gegend fischen.
Nun hat Cain das, was er wollte, ein neues Leben, ein völlig neues. Im Bewusstsein, dass das gestohlene Geld hier wertlos ist, vergräbt er Brief- und Reisetasche. Für ihn heißt es jetzt so zu leben, wie der allererste Mensch. So wird aus dem kleine Rädchen in einer mitleidlosen Gesellschaft ein König der Natur. Cain findet sein seelisches Gleichgewicht wieder und fühlt sich frei wie niemals zuvor in seinem Leben. Er baut sich eine Hütte, schafft es Feuer zu entzünden und schmiedet Waffen mit denen er jagt und fischt. Trotzdem fühlt er sich oft einsam. Zwei kleine Äffchen können ihm menschliche Nähe nicht ersetzen. Schweren Herzens entschließt Cain sich, das defekte Boot zu reparieren, um die Insel zu verlassen. Gerade an dem Morgen, als er aufbrechen will, hört er Rufe. Dann sieht er dunkelhäutige Menschen, die sich an seinem Boot zu schaffen machen. Er weiß nicht, ob er sich einem Kampf stellen soll, immerhin sind sie zu fünft und er ist allein. Dann hört er andere Stimmen und sogar Gesang, es sind Frauenstimmen. Er ist nur noch von dem Willen getrieben, eine Frau zu besitzen. Und so raubt er eine, erinnert sich an die mitgenommene Browning, schießt und verletzt einen der Männer, woraufhin die anderen ebenso wie weitere Frauen in Panik fliehen.
Cain bleibt gemeinsam mit der geraubten Frau auf der Insel zurück. Ihr Name ist Zouzour und im Lauf der Zeit schenkt sie ihm zwei Kinder. Sein Glück endet, als eines der Kinder, sein Sohn, von einer giftigen Schlange gebissen wird und stirbt. Der Schmerz lässt ihn erneut das Grab des Missionars aufsuchen. Diesmal blättert er in einem der seinerzeit verschmähten Bücher und stellt fest, dass es sich um ein Gebetbuch handelt. Nach und nach meldet sich sein Gewissen, das ihm sagt, er habe gestohlen, er sei ein Dieb. Seine innere Ruhe findet er schon länger nicht mehr. Er achtet darauf, ob er einen Dampfer am Horizont auftauchen sieht, als es so weit ist, und weiße Menschen die Insel besuchen, begrüßt er diese, als seien sie seine Befreier. Er kümmert sich weder um Zouzour noch um sein noch lebendes Kind, sondern denkt nur noch daran, das gestohlene Gut zurückzugeben und wieder einmal daran, ein neues Leben zu beginnen, nämlich das eines anständigen Menschen unter zivilisierten anderen Menschen.
Kaum aber, dass er das Schiff bestiegen hat, muss er erkennen, dass sich nichts geändert hat. Der Kapitän beglückwünscht ihn zwar zu seinem Entschluss und lobt auch, dass er bereut, was er getan hat, schickt ihn dann jedoch hinunter in den Kesselraum. Cain kann nicht glauben, dass er wieder an dem Punkt ist, wo er schon einmal war – dasselbe Gefangenenleben. Als Cain dann auch noch Nachrichten aus dem Radio hört, die nur von Katastrophen in der Welt handeln, wie Streiks, Hunger, Elend, Arbeitslosigkeit, Straßenkrawalle und Not an allen Ecken und Enden, fasst er einen Entschluss, nein dorthin will er nicht zurückkehren. Schon hört er den Heulton der Schiffssirene und springt entschlossen ins Meer, um zu seiner Insel zurückzukehren, zu Zouzour und seinem Kind, ihm ist klar geworden, dort ist sein Glück.
Produktion, Veröffentlichung
Die Compagnie Universelle Cinématographique (CUC), Paris, produzierte den Film. Die Dreharbeiten fanden auf der vor Madagaskar gelegenen Insel Nosy Be statt. Als Co-Autor und Co-Regisseur von Léon Poirier trat der spätere französische Filmregisseur, Drehbuchautor und Toningenieur Emil-Edwin Reinert in Erscheinung. Er assistierte Poirier. Die Begleitmusik wurde vom Orchester der Pariser Oper unter Leitung von J. E. Szyfer eingespielt. Die Tonaufnahmen unterlagen dem System-Gaumont-Petersen-Paulsen. Der Verleih des Films für Österreich erfolgte durch Europa-Film Wien VII.
Die Premiere des Films fand am 28. November 1930 in Paris statt. In Österreich und Deutschland war der Film im darauffolgenden Jahr erstmals unter dem Titel Cain zu sehen. In Schweden wurde er am 13. Februar 1931 unter dem Titel Zou-Zou från solens land veröffentlicht, in Ungarn am 26. November 1931 unter dem Titel Kain und in den Vereinigten Staaten am 17. Januar 1932. Dort lief er unter den Titeln Rama, Rama, the Cannibal Girl und Savage Bride. Veröffentlicht wurde der Film zudem in Griechenland unter dem Titel Neos Rovinson, in Italien unter dem Titel Caino und im Vereinigten Königreich unter dem Titel Cain.
Kritik
Eric Schaefer schrieb in seinem Buch: „Mutig! Gewagt! Schockierend! Wahr! Eine Geschichte der Ausbeutungsfilme.“
Weblinks
Caïn, aventures des mers exotiques unifrance.org (französisch)
Caïn, aventures des mers exotiques (1930) kinoundco.de (inklusive Abb. Originalfilmplakat)
Caïn, aventures des mers exotiques cineressources.net (PDF-Dokument)
Einzelnachweise
Filmtitel 1930
Französischer Film
Abenteuerfilm |
5519136 | https://de.wikipedia.org/wiki/Carina%20Baumg%C3%A4rtner | Carina Baumgärtner | Carina Baumgärtner (* 27. Januar 1990 in Bad Kreuznach) ist eine deutsche Trampolinturnerin.
Leben
Ihr Heimatverein ist der MTV 1877 Bad Kreuznach. Sie betreibt Trampolinturnen seit 1998 und besucht dort auch die Schule.
Erfolge
Nach zahlreichen Erfolgen im Schüler- und Jugendbereich gewann sie 2007 und 2009 mit ihrem Verein in der 1. Bundesliga die Deutschen Mannschaftsmeisterschaften. Zudem wurde sie im Synchronspringen mit ihrer Partnerin Jessica Simon 2009 und mit Lara Hüninghake 2007 Zweite. Bei den Europameisterschaften in Odense in Dänemark ersprang sie mit der Mannschaft den 7. Rang und wurde im Einzel 23. Beim renommierten Ruhr-Cup 2007 errang sie im Einzelspringen den 1. Platz. Bei den World Games in China gewann sie 2008 die Bronzemedaille.
Weblinks
Infoblatt mit Foto
Einzelnachweise
Frau
Geboren 1990
Turner (Deutschland)
Deutscher
Person (Bad Kreuznach)
Trampolinturner
Teilnehmer an den World Games (Deutschland) |
8791894 | https://de.wikipedia.org/wiki/Mentawai-Dreistreifenh%C3%B6rnchen | Mentawai-Dreistreifenhörnchen | Das Mentawai-Dreistreifenhörnchen (Lariscus obscurus) ist eine Hörnchenart aus der Gattung der Schwarzstreifenhörnchen (Lariscus). Es kommt ausschließlich und damit endemisch auf den Mentawai-Inseln vor der Küste Sumatras vor.
Merkmale
Das Mentawai-Dreistreifenhörnchen erreicht eine Kopf-Rumpf-Länge von etwa 18,7 bis 20,2 Zentimetern bei einem Gewicht von etwa 240 Gramm. Der Schwanz wird 8,6 bis 9 Zentimeter lang und ist damit deutlich kürzer als der restliche Körper. Die Rückenfärbung der Tiere ist dunkelbraun, die Rückenstreifen sind nur undeutlich abgesetzt. Auch der Bauch ist dunkelbraun ohne einen sandfarbenen Einschlag, im Zentrum kann er einen hellen Bereich aufweisen. Typisch für die Art ist eine verhältnismäßig lange Schnauze.
Verbreitung
Das Mentawai-Dreistreifenhörnchen kommt ausschließlich und damit endemisch auf den Mentawai-Inseln vor der Küste Sumatras, Indonesien vor. Dabei ist es sowohl auf Sipora und Siberut wie auch auf Nord- und Südpagai anzutreffen.
Lebensweise
Über die Lebensweise des Mentawai-Dreistreifenhörnchens liegen nur begrenzte Informationen vor. Es ist tagaktiv mit Hauptaktivitätszeiten am Morgen und Spätnachmittag und lebt primär am Boden. Es kommt in Primärwäldern und vor allem in Sekundärbeständen und Gebüschen sowie an Waldrändern vor. Es ernährt sich überwiegend von herabgefallenen Früchten und Samen sowie von Insekten und anderen Kleintieren. Die Nahrungszusammensetzung besteht dabei zu etwa 80 % aus vegetarischer und zu 20 % aus tierischer Nahrung. Das Hörnchen baut Nester in Baumhöhlen und umgefallenen Bäumen.
Gemeinsam mit dem Mentawai-Hörnchen (Callosciurus melanogaster), dem Mentawai-Gleithörnchen (Iomys sipora), dem Siberut-Gleithörnchen (Petinomys lugens), dem Sipora-Gleithörnchen (Hylopetes sipora), Leopoldamys siporanus, Maxomys pagensis, Chiropodomys karlkoopmani, Rattus lugens und dem Mentawai-Baumhörnchen (Sundasciurus fraterculus) stellt das Mentawai-Dreistreifenhörnchen die endemische Nagetierfauna der Mentawai-Inseln dar.
Systematik
Das Mentawai-Dreistreifenhörnchen wird als eigenständige Art innerhalb der Gattung der Schwarzstreifenhörnchen (Lariscus) eingeordnet, die aus vier Arten besteht. Die wissenschaftliche Erstbeschreibung stammt von Gerrit Smith Miller aus dem Jahr 1903, der die Art anhand von Individuen von Südpagai beschrieb. Die Art wurde zeitweise dem Dreistreifenhörnchen (Lariscus insignis) und auch dem Niobe-Schwarzstreifenhörnchen (Lariscus niobe) zugeordnet.
Innerhalb der Art werden gemeinsam mit der Nominatform drei Unterarten unterschieden:
Lariscus o. obscurus: Nominatform, kommt auf der Insel Südpagai vor.
Lariscus o. auroreus: Die Untertart kommt auf Nordpagai vor und hat einen mehr rötlichen und weniger gelblichen Felleinschlag als die Nominatform.
Lariscus o. siberu: Die Untertart kommt auf Siberut vor. Bei dieser Form ist die Bauchseite fein schwarz-gräulich und hell-ockerfarben, die Schnauze und die Wangen sind grauer als bei der Nominatform und der Schwanz ist schwärzer als die Rückenfärbung.
Status, Bedrohung und Schutz
Das Mentawai-Dreistreifenhörnchen wird von der International Union for Conservation of Nature and Natural Resources (IUCN) als potenziell gefährdete Art („Near threatened“) eingestuft. Obwohl es in einem räumlich sehr begrenzten Gebiet von weniger als 20.000 km2 vorkommt, ist es vor allem auf der Insel Siberut vergleichsweise häufig und anpassungsfähig an Lebensraumveränderungen.
Belege
Literatur
Richard W. Thorington Jr., John L. Koprowski, Michael A. Steele: Squirrels of the World. Johns Hopkins University Press, Baltimore MD 2012; S. 171–172. ISBN 978-1-4214-0469-1
Weblinks
Schönhörnchen |
11845100 | https://de.wikipedia.org/wiki/William%20Thoresson | William Thoresson | Karl Tore William Thoresson (* 31. Mai 1932 in Göteborg) ist ein ehemaliger schwedischer Turner.
Erfolge
William Thoresson, der im Alter von zehn Jahren mit dem Turnsport begann, nahm an vier Olympischen Spielen teil. Bei seinem Olympiadebüt 1952 in Helsinki lag er mit 9,45 Punkten nach der Pflichtübung auf Rang drei im Bodenturnen. In der Kür erzielte er als einer von drei Turnern den Bestwert von 9,80 Punkten und schloss den Wettkampf mit 19,25 Punkten auf dem ersten Platz ab, womit er als Olympiasieger die Goldmedaille erhielt. In allen übrigen Disziplinen schaffte er es nicht unter die besten 100 Turner, außer am Barren, an dem er den 57. Platz belegte. Mit der Mannschaft belegte er den 17. Rang. Vier Jahre darauf in Melbourne gelang Thoresson am Boden erneut eine Podestplatzierung. Er erzielte wie Nobuyuki Aihara und Wiktor Tschukarin 9,10 Punkte und erhielt mit ihnen hinter dem erstplatzierten Walentin Muratow die Silbermedaille. Am Pferdsprung und am Barren wurde Thoresson 16., in den übrigen Disziplinen belegte er hintere Plätze. Ohne besondere Erfolge verliefen die Olympischen Spiele 1960 in Rom und 1964 in Tokio, bei denen er in sämtlichen Einzelplatzierungen die Qualifikation für das Finale verpasste. Mit der Mannschaft belegte er 1960 den 14. Platz.
Bei Europameisterschaften sicherte sich Thoresson 1957 in Paris im Bodenturnen und 1959 in Kopenhagen im Sprung den Titelgewinn, außerdem gewann er 1957 in Paris und 1961 in Luxemburg jeweils im Sprung Bronze sowie 1959 Silber im Bodenturnen. Fünfmal gelangen ihm im Einzel Goldmedaillengewinne bei schwedischen Meisterschaften. Im Jahr 2001 wurde Thoresson in die International Gymnastics Hall of Fame aufgenommen.
Von Beruf war Thoresson Lehrer, darunter auch sechs Jahre in der venezolanischen Hauptstadt Caracas. Nach seinem Auslandsaufenthalt war er weitere 24 Jahre als Grundschullehrer in Göteborg tätig.
Weblinks
William Thoresson beim Sveriges Olympiska Kommitté (schwedisch)
Einzelnachweise
Turner (Schweden)
Olympiasieger (Turnen)
Europameister (Turnen)
Olympiateilnehmer (Schweden)
Teilnehmer der Olympischen Sommerspiele 1952
Teilnehmer der Olympischen Sommerspiele 1956
Teilnehmer der Olympischen Sommerspiele 1960
Teilnehmer der Olympischen Sommerspiele 1964
Sportler (Göteborg)
Schwede
Geboren 1932
Mann |
11345514 | https://de.wikipedia.org/wiki/Liste%20ehemaliger%20Fluggesellschaften%20%28Amerika%29 | Liste ehemaliger Fluggesellschaften (Amerika) | Dieser Artikel beinhaltet eine Auflistung ehemaliger Fluggesellschaften in Amerika.
Siehe auch
Liste ehemaliger Fluggesellschaften (Afrika)
Liste ehemaliger Fluggesellschaften (Asien)
Liste ehemaliger Fluggesellschaften (Australien und Ozeanien)
Liste ehemaliger Fluggesellschaften (Europa)
Zu bestehenden Fluggesellschaften siehe Liste von Fluggesellschaften.
Siehe auch
Geschichte der Luftfahrt
Liste von Fluggesellschaften
IATA
Weblinks
!Liste
!Liste
!Ehemalige Fluggesellschaften |
19299 | https://de.wikipedia.org/wiki/Landkreis%20Halberstadt | Landkreis Halberstadt | Der Landkreis Halberstadt war ein Landkreis im Westen des Bundeslandes Sachsen-Anhalt. Zum 1. Juli 2007 ging er im neuen Landkreis Harz auf. Nachbarkreise waren im Norden die niedersächsischen Landkreise Wolfenbüttel und Helmstedt sowie der Bördekreis, im Südosten der Landkreis Quedlinburg, im Süden der Landkreis Wernigerode und im Westen der niedersächsische Landkreis Goslar.
Geschichte
Preußen
Bei der Einteilung des Regierungsbezirks Magdeburg der preußischen Provinz Sachsen in Kreise wurde 1816 der Stadtkreis Halberstadt gebildet, der neben der Stadt Halberstadt die umliegenden Dörfer Emersleben, Groß Quenstedt, Harsleben, Klein Quenstedt, Sargstedt und Wehrstedt umfasste.
Zum 1. Januar 1825 wurde der Raum Halberstadt neugeordnet. Es wurde ein vergrößerter Kreis Halberstadt gebildet, bestehend aus
dem bisherigen Stadtkreis Halberstadt
den Städten Derenburg, Hornburg und Osterwieck sowie den Dörfern Abbenrode, Berßel, Bühne, Danstedt, Deersheim, Göddeckenrode, Hoppenstedt, Isingerode, Langenstein, Lüttgenrode, Osterode, Rhoden, Rimbeck, Roklum, Schauen, Stötterlingen, Stötterlingenburg, Suderode, Veltheim und Wülperode des aufgelösten Kreises Osterwieck
den Dörfern Aspenstedt, Athenstedt, Dardesheim, Heudeber, Mahndorf, Mulmke, Rohrsheim, Ströbeck und Zilly des Kreises Oschersleben.
Die Stadt Halberstadt schied 1891 als Stadtkreis aus dem Kreis aus. Der verbleibende Kreis hieß seitdem Landkreis Halberstadt. Er wurde bei der preußischen Kreisreform 1932 aufgelöst. Emersleben, Groß Quenstedt, Harsleben, Klein Quenstedt und Wehrstedt kamen zum Landkreis Oschersleben (Bode); alle übrigen Gemeinden zum Landkreis Wernigerode.
Der Landkreis Halberstadt hatte am 1. Dezember 1910 39.392 Einwohner auf einer Fläche von 433 km².
Der Kreis Halberstadt in der DDR
Zum 25. Juli 1952 wurde in der DDR ein neuer Kreis Halberstadt aus dem Stadtkreis Halberstadt und aus Teilen der Landkreise Oschersleben und Wernigerode gebildet. Der Kreis wurde dem Bezirk Magdeburg zugeordnet.
Der Landkreis Halberstadt in Sachsen-Anhalt
Nach der Wiedervereinigung gehörte der nun wieder als Landkreis Halberstadt bezeichnete Kreis zum Regierungsbezirk Magdeburg von Sachsen-Anhalt. Am 1. Juli 2007 ging er im Zuge der Kreisgebietsreform in Sachsen-Anhalt zusammen mit dem Landkreis Quedlinburg und dem Landkreis Wernigerode im Landkreis Harz auf.
Einwohnerentwicklung
Politik
Landräte
1816–1831 Johann Heinrich Wilhelm Lehmann
1831–1844 Hermann Kleist von Nollendorf (1804–1870)
1844–1859 Gustav von Gustedt (1804–1859)
1860–1864 Werner von Gustedt (1813–1864)
1864–1878 Wilhelm Rimpau (1814–1892)
1879–1889 Werner Meyer (1838–1889)
1890–1918 Ludwig Stegemann
1918–1926 Ernst Wegner († 1926)
1927–1932 Hermann Müller
1990–1991 Thomas Veil
1991–1994 Joachim Wintjen
1994–2007 Henning Rühe
Wappen
Blasonierung: „Gespalten von Silber und Rot“, Genehmigung vom 20. Juli 1995
Städte und Gemeinden 1932
Der preußische Landkreis Halberstadt umfasste anfangs der 1930er Jahre vor seiner Auflösung zuletzt vier Städte und 32 weitere Gemeinden:
Städte und Gemeinden (1990–2007)
(Einwohner am 31. Dezember 2006)
Einheitsgemeinden
Halberstadt, Stadt (39.318)
Huy (8.592)
Verwaltungsgemeinschaften mit ihren Mitgliedsgemeinden
* Sitz der Verwaltungsgemeinschaft
Gebietsveränderungen
Seit 1995 fanden im Landkreis Halberstadt viele Gebietsveränderungen statt.
Von den ursprünglich 7 Verwaltungsgemeinschaften bestanden bei der Auflösung des Landkreises noch 3 Verwaltungsgemeinschaften. In der gleichen Zeit verringerte sich die Anzahl der Gemeinden von 43 auf 21.
Änderungen bei Verwaltungsgemeinschaften
Auflösung der Verwaltungsgemeinschaft Halberstadt – Eingliederung von Sargstedt in die Verwaltungsgemeinschaft Harzvorland-Huy sowie Bildung der Einheitsgemeinde Halberstadt am 1. Januar 1997
Auflösung der Verwaltungsgemeinschaft Huy – Bildung der Einheitsgemeinde Huy aus den Mitgliedsgemeinden am 1. April 2002
Auflösung der Verwaltungsgemeinschaft Aue-Fallstein – Bildung der Einheitsgemeinde Aue-Fallstein aus den Mitgliedsgemeinden am 11. September 2003
Zusammenschluss der Verwaltungsgemeinschaft Osterwieck mit der Gemeinde Aue-Fallstein – Neubildung der Verwaltungsgemeinschaft Osterwieck-Fallstein am 1. Januar 2005
Zusammenschluss der Verwaltungsgemeinschaften Schwanebeck und Untere Bode – Neubildung der Verwaltungsgemeinschaft Bode-Holtemme am 1. Januar 2005
Änderungen auf Gemeindeebene
Eingemeindung von Emersleben nach Halberstadt am 1. Mai 1995
Eingemeindung von Klein Quenstedt nach Halberstadt am 1. Januar 1996
Eingemeindung von Rodersdorf nach Wegeleben am 1. Mai 2001
Namensänderung
Von Osterode zu Osterode am Fallstein am 1. Januar 1998.
Kfz-Kennzeichen
Anfang 1991 erhielt der Landkreis das Unterscheidungszeichen HBS. Es wurde bis zum 30. Juni 2007 ausgegeben. Seit dem 27. November 2012 ist es zusammenhängend mit der Kennzeichenliberalisierung im Landkreis Harz erhältlich.
Einzelnachweise
Halberstadt
Halberstadt
Halberstadt
Gegründet 1825
Aufgelöst 1932
Aufgelöst 2007 |
9608401 | https://de.wikipedia.org/wiki/Gay-Lussac-Versuch | Gay-Lussac-Versuch | Der Gay-Lussac-Versuch (oder Joule-Versuch) ist ein klassisches Experiment der Wärmelehre. Es besteht in der freien Ausdehnung eines Gases in ein vorher evakuiertes Volumen, wobei weder Arbeit noch Wärme mit der Umgebung ausgetauscht werden können. Im kontrollierten Experiment strömt ein Gas nach dem Öffnen eines Ventils aus einem Behälter in einen zweiten Behälter über, bis der Druck ausgeglichen ist. So wurde es erstmals 1807 von Joseph Louis Gay-Lussac mit trockener Luft durchgeführt und heißt deshalb auch Gay-Lussacscher Überströmversuch. 1845 wurde es von James Prescott Joule mit größerer Genauigkeit wiederholt. Das Ergebnis war beide Male, dass die Temperatur insgesamt gleich blieb. Das wird heute dadurch erklärt, dass die Luft sich hier mit hinreichender Genauigkeit wie ein Ideales Gas verhält, dessen Innere Energie durch die Versuchsdurchführung konstant gehalten wird. Bei einem idealen Gas hängt die Temperatur bei gegebener Stoffmenge nur von der inneren Energie ab und ist insbesondere unabhängig vom eingenommenen Volumen. Bei genauerer Durchführung des Versuchs hätte sich jedoch eine Abkühlung zeigen müssen, denn genau genommen ist Luft kein ideales Gas. Der Gay-Lussac-Versuch darf nicht mit dem Joule-Thomson-Effekt oder dem Gesetz von Gay-Lussac verwechselt werden, die ebenfalls die Ausdehnung von Gasen zum Thema haben.
Geschichte
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde Wärme noch vorwiegend als ein feinstoffliches Fluidum verstanden, das die Temperatur einer Stoffmenge dadurch bestimmt, mit welcher Konzentration es darin vorhanden ist. Demzufolge hatte Gay-Lussac die Erwartung, die Temperatur müsse sinken, weil sich bei dem Expansionsversuch das Wärmefluidum verdünnt. Das traf für diejenige Hälfte der Luftmenge auch zu, die in dem vorher gefüllten Behälter nach dem Druckausgleich verblieben war, jedoch war die andere Hälfte, die in den gleich großen vorher evakuierten Behälter geströmt war, um den gleichen Betrag erwärmt, so dass insgesamt keine Abkühlung eintrat. Als zur Mitte des 19. Jahrhunderts hin zunehmend Erfahrungen mit der Erzeugung von Wärme durch mechanische Arbeit und umgekehrt vorlagen, wurden die Zweifel an der Auffassung der Wärme als Fluidum größer. Der Gay-Lussac-Versuch wurde daher 1845 von James Prescott Joule mit gesteigerter Sorgfalt und Messgenauigkeit wiederholt, wobei die beiden Gasbehälter sich in einem thermisch isolierten Wasserbad befanden. Es bestätigte sich, dass sich nach Ausgleich der anfänglichen Temperaturunterschiede die gleiche Temperatur einstellte wie vor der Expansion. Die Unabhängigkeit der inneren Energie vom Volumen war somit bestätigt und wurde – nach dem Gesetz von Boyle und Mariotte – zur zweiten definierenden Eigenschaft des idealen Gases.
Physikalische Beschreibung
Die Innere Energie einer gegebenen Stoffmenge ändert sich nach dem 1. Hauptsatz der Thermodynamik um die Wärme und die Arbeit , die aus der Umgebung zugeführt (oder, wenn sie negativ sind, abgeführt) werden:
ist eine Zustandsgröße und damit eindeutig durch eine Funktion gegeben, wobei und die Zustandsgrößen Volumen und Temperatur sind. Eine differentielle Änderung hängt mit Änderungen von und so zusammen:
Dabei ist die isochore Wärmekapazität und der Binnendruck.
Ist für einen Prozess , dann folgt für die Änderungen von und die Gleichung:
Die Expansion im Gay-Lussac-Versuch ist wegen ein solcher Prozess mit . Dass dabei die Temperatur konstant bleibt, bedeutet . Folglich ist hier
.
Die innere Energie des idealen Gases hängt bei gegebener Temperatur nicht vom Volumen ab.
Nach dem 2. Hauptsatz der Thermodynamik kann man diese Eigenschaft des idealen Gases schon aus seiner thermischen Zustandsgleichung () heraus begründen. Aus der Existenz der Zustandsgröße Entropie ist nach den Maxwell-Relationen nämlich herzuleiten:
.
Da wegen der thermischen Zustandsgleichung des idealen Gases gilt, dass
,
ergibt sich als zwingende Folgerung .
Das ideale Gas ist demnach schon durch die thermische Zustandsgleichung hinreichend definiert, denn die Bedingung, dass die innere Energie vom Volumen unabhängig sei, ist darin schon enthalten.
Reales Gas
Dass Luft genau genommen kein ideales Gas ist, wurde von Joule und Kelvin wenige Jahre nach Joules Bestätigung des Gay-Lussac-Versuchs durch den Joule-Thomson-Effekt bewiesen. Demnach hätte sich bei genauer Messung auch bei den geschilderten Versuchen von Gay-Lussac und Joule schon eine Abkühlung zeigen müssen. Mithilfe der Van-der-Waals-Gleichung, einer thermischen Zustandsgleichung, die den realen Gasen besser entspricht als die oben benutzte Gleichung des idealen Gases, ergibt sich für die innere Energie der Ausdruck
, oder
Darin ist die Wärmekapazität der Gasmenge bei konstantem Volumen und die Van-der-Waals-Konstante (die immer positiv ist) für die anziehenden Kräfte zwischen den Gasteilchen. Hier hängt die innere Energie also explizit vom Volumen ab.
Bei konstantem folgt für die Messgröße des Experiments
.
Eine Expansion zieht demnach stets eine Abkühlung nach sich: . Diese explizite Abhängigkeit der Temperatur vom Volumen lässt für die Versuche von Joule (Anfangsdruck 22 bar bei Raumtemperatur, Verdopplung des Volumens) eine Abkühlung der Luft um ca. 3,5 °C erwarten. Sie wurde damals übersehen, wohl weil das umgebende Wasserbad eine viel größere Wärmekapazität besaß, sodass die Endtemperatur sich nicht mehr messbar von der Anfangstemperatur unterschied.
Einzelnachweise
Thermodynamik
Physikalisches Experiment
Joseph Louis Gay-Lussac |
2778935 | https://de.wikipedia.org/wiki/Kadriye%20Ayd%C4%B1n%20%28Juristin%29 | Kadriye Aydın (Juristin) | Kadriye Aydın (* 26. November 1970 in Lich, Deutschland) ist Juristin. Sie gehört zum Vorstand des Interkulturellen Rats in Deutschland und ist in dieser Funktion häufig in deutschen Medien präsent.
Daneben ist die Kopftuch tragende Muslima Gründungsmitglied der Christlich-Islamischen Gesellschaft in Gießen e.V., Mitarbeiterin des Forums gegen Rassismus sowie der Evangelischen Akademie Arnoldshain und des Arbeitskreises Interreligiöses Frauenforum des Sozialministeriums Hessen. Außerdem ist Aydın Kuratoriumsmitglied der 2004 gegründeten Muslimischen Akademie in Deutschland in Berlin.
Die Tochter türkischstämmiger Eltern wuchs in Deutschland auf und arbeitet hauptberuflich als Rechtsanwältin in Darmstadt.
Am 12. Juli 2007 wurde Kadriye Aydın ZDF-Fernsehsendung Maybrit Illner eingeladen. Thema der Sendung war das Verhältnis zwischen Deutschen und Muslimen.
Veröffentlichungen (Auswahl)
Eine erste Bilanz, in: Storz, Henning / Reißlandt, Carolin (Hrsg.): Staatsbürgerschaft im Einwanderungsland Deutschland. Handbuch für die interkulturelle Praxis in der Sozialen Arbeit, im Bildungsbereich, im Stadtteil, Opladen 2002, S. 105–133
EU-Bürgerschaft – (k)ein Thema für Migrantinnen? In: Allroggen, Ulrike / Berger, Tanja / Erbe, Birgit (Hrsg.): Was bringt Europa den Frauen? Feministische Beiträge zu Chancen und Defiziten der Europäischen Union, Hamburg 2002, S. 113–128
Einzelnachweise
Quelle
boell.de: Muslime Kurzbiografien (pdf) (Memento vom 11. Dezember 2007 im Internet Archive)
Rechtsanwalt (Deutschland)
Türke
Deutscher
Geboren 1970
Frau |
7399283 | https://de.wikipedia.org/wiki/Timex%20Social%20Club | Timex Social Club | Timex Social Club war eine US-amerikanische Musikgruppe aus Berkeley, Kalifornien, die den Genres R&B, Dance, Post-Disco und Soul zugerechnet wird. Der größte Hit ist Rumors aus dem Jahr 1986. Timex Social Club gilt als Vorläufer der New-Jack-Swing-Bewegung.
Geschichte
Gegründet wurde die Band unter dem Namen Timex Crew 1982 von Marcus Thompson, einem Schüler der Berkeley High School. Gregory „Greg B“ Thomas, Michael Marshall, Craig Samuel, Darrien Cleage, Alex Hill und Kevin Moore schlossen sich ihm bald an oder musizierten mehr oder weniger regelmäßig mit Thompson. 1986 verließen Thomas, Samuel und Cleage die Band, während Hill und Moore feste Bandmitglieder wurden. Der Name Timex Social Club wurde im selben Jahr angenommen. Der Stil der Band spezialisierte sich auf Old-School-Hip-Hop und die Fusion von R&B- mit Hip-Hop-Rhythmen, was später als New Jack Swing bekannt wurde.
Ebenfalls 1986 wurde über Fantasy Records das Album Vicious Rumors veröffentlicht. Die Auskopplung Rumors schaffte es bis auf Platz 8 der Billboard Hot 100, Platz 13 der UK-Charts, Platz 11 in Deutschland und Platz 1 in Kanada. Außerdem stieg Rumors auf Platz 1 der US Billboard Hot R&B/Hip-Hop Singles & Tracks, der Dance Music/Club Play Singles und der Hot Dance Music/Maxi-Singles Sales.
Die beiden danach veröffentlichten Singles Thinkin’ About Ya und Mixed-Up World erreichten die R&B-Top-20 in den USA, fanden international aber keine größere Beachtung. Thinkin’ About Ya konnte einen Erfolg verbuchen, denn die Band Club Nouveau verwendete Passagen des Titels für ihren Hit Why You Treat Me so Bad.
Touren
Die Band ist noch immer auf Konzerten in den USA zu sehen. Marcus Thompson (DJ) und Samuelle Prater (Gesang) stehen für die derzeitige Besetzung. Auch die veröffentlichten Werke der Band werden in vorwiegend amerikanischen Musikshows nach wie vor gespielt, meist in so genannten Old-School-Mixes.
Songs der Band wurden häufig als Samples benutzt, so unter anderem von 2Pac, Public Enemy und Master P.
Diskografie
Alben
Weitere Alben
1994: Rumors (ZYX Music)
Singles
Weitere Singles
1996: Rumors (Father Dom feat. Timex Social Club)
Literatur
Marcus Thompson: How Do Rumors Get Started: The True Story of Timex Social Club. 2011 (englisch).
Quellen
Weblinks
Offizielle Website
Rhythm-and-Blues-Band
US-amerikanische Band |
10384206 | https://de.wikipedia.org/wiki/Chassaignes | Chassaignes | Chassaignes () ist eine französische Gemeinde mit Einwohnern (Stand ) im Westen des Départements Dordogne in der Region Nouvelle-Aquitaine (vor 2016 Aquitanien). Die Gemeinde besteht aus dem Hauptort sowie einigen Weilern (hameaux) und Einzelgehöften (fermes). Die Bewohner werden Cassanois und Cassanoises genannt.
Lage und Klima
Der Ort Chassaignes liegt in der Kulturlandschaft des Périgord ca. 9 km (Fahrtstrecke) westlich von Ribérac in einer Höhe von ca. . Das Klima ist gemäßigt, Regen (ca. 834 mm/Jahr) fällt übers Jahr verteilt.
Bevölkerungsentwicklung
Der kontinuierliche Bevölkerungsrückgang im 20. Jahrhundert ist im Wesentlichen auf die Mechanisierung der Landwirtschaft und die Aufgabe von bäuerlichen Kleinbetrieben zurückzuführen.
Wirtschaft
Die Gemeinde ist traditionell land- und forstwirtschaftlich orientiert; die Bewohner lebten jahrhundertelang als Selbstversorger. Heute spielen auch die Fischzucht und die Vermietung von Ferienwohnungen (gîtes) wichtige Rollen im Wirtschaftsleben.
Geschichte
Zur mittelalterlichen und neuzeitliches Geschichte des Ortes liegen keine Veröffentlichungen vor. Bei der örtlichen Kirche könnte es sich aufgrund ihrer Größe und der guten Steinbearbeitung um eine Prioratskirche gehandelt haben.
Sehenswürdigkeiten
Die Église Saint-Jean-Baptiste wurde im Jahr 1100 von Bischof Renaud de Thiviers geweiht. Der Glockenturm des äußerlich schmucklosen Bauwerks diente in Krisenzeiten als Wehrkammer.
Ein überdachter Waschplatz (lavoir) befindet sich am Ortsrand.
Umgebung
Das Château de Pauly stammt aus dem 19. Jahrhundert. Es dient heute als B&B-Pension und für Familienfeiern etc.
Weblinks
Einzelnachweise
Ort in Nouvelle-Aquitaine |
9647486 | https://de.wikipedia.org/wiki/Stella%20%E2%80%93%20Das%20blonde%20Gespenst%20vom%20Kurf%C3%BCrstendamm | Stella – Das blonde Gespenst vom Kurfürstendamm | Stella – Das blonde Gespenst vom Kurfürstendamm ist ein Musical von Wolfgang Böhmer (Musik) und Peter Lund (Text), das der Autor selbst als ein deutsches Singspiel beschreibt. Das Stück wurde am 23. Juni 2016 an der Neuköllner Oper in Berlin uraufgeführt, wobei Frederike Haas in der Titelrolle die Gestapo-Agentin Stella Goldschlag spielte. Viele Szenen des Stückes beruhen auf Fakten und dem wahren Leben der 1922 geborenen Jüdin, andere Szenen sind überspitzt. Die Produktion war insgesamt neunmal im Rahmen des Deutschen Musical Theater Preises 2016 nominiert und wurde in sechs Kategorien ausgezeichnet.
Inhalt
Stella Goldschlag lebt in der Zeit des Zweiten Weltkrieges in Berlin, und ihr Credo ist Überleben; das ist für sie alles was zählt, denn Stella ist nicht nur jung, schön, blond und umschwärmt, sondern auch Jüdin. Allerdings kann sie mit dieser Glaubensidentität nichts anfangen und kann sich auch nicht mit den orthodoxen Hutträgern, die sich ihre Schläfenlocken um den Finger wickeln, identifizieren. Die 20-Jährige liebt Jazz, und am liebsten würde sie nach Amerika auswandern und dort ein großer Star werden, wie Marlene Dietrich. Leider hat die Familie jedoch kein Ausreise-Visum bekommen, nachdem Hitler angeordnet hat, Berlin endgültig judenrein zu machen. Aus ihrer großen Karriere scheint nichts zu werden, stattdessen bekommt Stella einen gelben Stern.
Im Frühjahr 1943 wird sie verhaftet, und um ihre Eltern vor der Deportation zu schützen, erklärte sich Stella gegenüber dem SS-Hauptscharführer Walter Dobberke bereit, mit den Nationalsozialisten zu kollaborieren. Ihr Auftrag ist es, Berlin nach untergetauchten Juden zu durchforsten, denn Stella besitzt Kenntnisse der Lebensgewohnheiten, Aufenthaltsorte und Treffpunkte anderer Juden. Sie gibt sich als Helferin aus und bekommt von den Enttarnten die Aufenthaltsorte weiterer Untergetauchter mitgeteilt. Sie verrät eine große Zahl von Juden an die Gestapo. Ihren Jugendfreund Samson Schönhaus, der im Untergrund arbeitet und gefälschte Papiere für Juden besorgt, die untertauchen möchten, verrät sie nicht, sondern liefert meist Menschen, die ihr weniger nahe stehen ans Messer.
Immer wieder springen Stellas Gedanken im Stück zwischen den Nachkriegsprozessen, als sie 35 Jahre alt ist, und der Nazizeit hin- und her, und ein Männerquintett, das aus Liebhabern, ihrem Vater und dem Gestapo-Kommandant besteht, flankiert sie hierbei. Ihr Vater, der Schubert liebt, kann keinen anderen Menschen töten, und glaubt auch fest daran, dass kein Mensch, der diesen Komponisten schätzt, so etwas tun könnte. Er ahnt nicht, dass die Angst Menschen Unmenschliches tun lässt, und auch seine eigene Tochter eine grausame Entscheidungen treffen wird. Zwar ist Stella naiv, aber zugleich auch skrupellos, und sie findet in Rolf Isaaksson, ihrem zweiten Ehemann, einen ähnlich naiven und skrupellosen Partner. Später heiratet Stella den Ex-Nazi Friedheim Schellenberg, konvertiert zum Christentum und schweigt zu ihrer früheren Untaten. Das alles kann die deutsche Öffentlichkeit nicht davon ablenken, sich über Stella zu empören, die von ihr als volksverräterische Volljüdin bezeichnet wird. Dennoch weiß niemand so genau, was damals wirklich in Berlin geschah. Am Schluss wird klar, dass Stella nie die Träume ihrer frühen Jugend aufgegeben hat, wenn sie singt: „Ich bin eure ewige Jüdin, euer einziger deutscher Star.“
Figuren
Die fünf, der Titelfigur in ihren einzelnen Lebensabschnitten an die Seite gestellten, Männer sind alle an reale Personen angelehnt, die in Goldschlags Leben eine Rolle spielten. So war Samson Schönhaus ein Grafiker, der während des Zweiten Weltkriegs von der Gestapo wegen seiner jüdischen Herkunft gesucht wurde und der sich unter anderem durch Passfälschung retten konnte. Schönhaus verstarb nur wenige Monate vor der Premiere des Stückes. Walter Dobberke war zwar SS-Hauptscharführer und Gestapo-Beamter und damit für die Verhaftung vieler Juden verantwortlich, dennoch kollaborierte er mit ausgewählten Juden und widersetzte sich am 22. April 1945 dem Befehl des Judenreferatsleiters Erich Möller, alle noch in den Sammellagern verbliebenen Juden zu erschießen.
Stella Goldschlag: eine jüdische Gestapo-Agentin
Rolf Isaaksohn: ein ebenfalls skrupelloser Nazi-Kollaborateur und Stellas späterer Ehemann
Walter Dobberke: ein SS-Hauptscharführer und Gestapo-Beamter für den Stella untergetauchte Juden aufspürt
Samson Schönhaus: ein unsterblich in Stella verliebter Jude, der im Untergrund mit gefälschten Papieren handelt
Friedheim Schellenberg: Stella Goldschlags dritter Ehemann
Stellas Vater: ein Mann der Schubert liebt
Hintergrund und Titel
Das Jüdische Leben in Berlin blickt auf eine lange Geschichte zurück. Seit 1671 gibt es dauerhaft eine jüdische Bevölkerung in Berlin, die im 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts bis auf 173.000 Menschen im Jahre 1925 anwuchs. Die jüdische Bevölkerung spielte in dieser Zeit eine wichtige und prägende Rolle in Berlin. In der Zeit des Nationalsozialismus wurden 55.000 Juden Opfer der Shoa. In der Kantstraße 158 befand sich in der Zeit des Nationalsozialismus der Sitz der Reichsvereinigung der Juden in Deutschland. Mit der Vertreibung und Ermordung der Juden, die das Erscheinungsbild und die Ausstrahlungskraft des Kurfürstendamms mitgeprägt hatten, veränderte sich auch die Stadt. Es kam in Berlin zu Ausrufen wie Vertreibt die Juden vom Kurfürstendamm! und Raus mit den letzten Juden aus Deutschland!, und es kam bereits viele Jahre vor den Novemberpogromen im Jahr 1938 zum Kurfürstendamm-Krawall von 1931, bei denen Passanten, die jüdisch aussahen, tätlich angegriffen wurden, ebenso beim Kurfürstendamm-Krawall von 1935 kurz vor der Verabschiedung der Nürnberger Gesetze.
Im März 1943 versteckten sich in Berlin etwa 5.000 Juden vor der Deportation. Die Gestapo rekrutierte jüdische Fahnder, um diese „Illegalen“ aufzuspüren. Stella Goldschlag, die später Stella Kübler hieß, gehörte zu den effektivsten „Greifern“, wie der „jüdische Fahndungsdienst“ von den Untergetauchten genannt wurde. Die blonde, blauäugige Schönheit, Tochter zweier Musiker, die erst mit den Nürnberger Rassengesetzen von ihrer jüdischen Herkunft erfuhr, strebte eine Karriere als Sängerin an, musste jedoch Modezeichnen studieren, ehe sie zur Arbeit zwangsverpflichtet wurde. Sie floh jedoch, wurde gefangengesetzt und von der Gestapo gefoltert, entkam aber wieder bei einem Luftangriff aus dem Gefängnis. Danach stellte sich Goldschlag aber in dem Sammellager, in dem auch ihre Eltern waren, und um das Leben ihrer Eltern und ihr eigenes zu retten, verpflichtete sie sich dazu, Juden in Berlin aufzuspüren, die hiernach in die Konzentrationslager gebracht wurden. Sie erhielt eine Pistole von der Gestapo und verhaftete enttarnte Juden teilweise sogar selbst. Die Zahl der von ihr Verratenen soll in die Hunderte oder gar Tausende gehen, andere gehen von bis zu 300 untergetauchte Juden aus, und so wurde sie zur gefürchtetsten Greiferinnen der Gestapo. Sie erhielt den Beinamen das „blonde Gespenst vom Kurfürstendamm“. Zwar floh Goldschlag während Schlacht um Berlin nach Liebenwalde und bekam eine Tochter, allerdings wurde sie verraten, als sie die sowjetische Geheimpolizei mit der Gestapo gleichsetzte und zunächst der Jüdischen Gemeinde übergeben. Hier versuchte sie einen Status als Opfer einzureichen und einen Ausweis als „Opfer des Faschismus“ zu erhalten, wurde allerdings von Überlebenden erkannt, kahlgeschoren, wobei die von ihrer Gemeinde auch als das „blonde Gift“ bezeichnete Jüdin ihr Markenzeichen, die goldenen Locken, verlor, und den Sowjets übergeben.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Goldschlag als „Volksverräterin“ vor Gericht gestellt. Der Prozesszeuge Paul Regensburger berichtete, wie Goldschlag insbesondere am Kurfürstendamm durch eine List Juden aufspürte, indem sie sich als Jüdin zu erkennen gab und sich so das Vertrauen der Untergetauchten erschlich. Vorzugsweise soll sie sie an Walter Dobberke verraten haben. Der ehemalige Buchenwaldhäftling Robert Zeiler, der im Prozess als einer der ersten Zeugen der Anklage gegen Goldschlag aussagte, kannte diese bereits aus Kindertagen. Er schilderte im Prozess, was er im Juni 1943 an der Ecke Kurfürstendamm/Leibnizstraße beobachtet hatte. Dort halfen Goldschlag und ihr Freunde Rolf Isaaksohn gerade der Gestapo, einige Juden, die sie in nahe gelegenen Cafés aufgespürt hatten, auf einen Lastwagen zu laden. Auch wenn Goldschlag vor Gericht hartnäckig ihre Taten leugnete wurde sie zu zehn Jahren Zwangsarbeit verurteilt.
Später konvertierte Goldschlag zum Christentum, heiratet 1958 in dritter Ehe einen Nazi und wurde bekennende Antisemitin. 1994 beging Goldschlag im Alter von 72 Jahren Selbstmord. Peter Wyden, der erst nach dem Krieg von Stella Goldschlags Verrat erfahren hatte, schrieb später im Rahmen der Holocaust-Forschung ein Buch mit dem Titel Stella – eine Jüdin auf Judenjagd für die Gestapo im Berliner Untergrund (III), in dem er am Beispiel seiner früheren Mitschülerin Stella Goldschlag aufzeigte, wie jüdische Nazi-Opfer in Berlin zu Mittätern wurden. Alleine in Berlin-Charlottenburg erinnern 1337 Stolpersteine an das Schicksal der Menschen, die im Nationalsozialismus ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden, viele davon am Kurfürstendamm, einer der Hauptwirkungsstätten von Goldschlag.
Aus diesem scheinbar Musical-untauglichen Stoff haben Wolfgang Böhmer und Peter Lund ein Singspiel gestrickt. Ingrid Wanja bemerkt hierzu, es sei kaum zu glauben, dass das Schicksal der jüdischen Deutschen oder deutschen Jüdin Stella nie zuvor das Interesse von Roman- oder Theaterschriftstellern, von Filmregisseuren oder von Komponisten gefunden hat und dies, abgesehen von ganz wenigen künstlerischen Verarbeitungen, mit Stella – Das blonde Gespenst vom Kurfürstendamm erstmals geschehen sei. Für die Germanistin Anja Röhl sind Lund und Böhmer hierbei das Risiko eingegangen durch die Aufdeckung der Hintergründe, besonders in diesem Fall, wo die Täterin der Hauptopfergruppe angehört, Mitleid für Goldschlag zu erregen, das aber immer wieder verhindert werde, kurz bevor es sich aufdrängt. Eine gute Recherche liege dem Stück zu Grunde, so Röhl, das zeige wie ein Mensch so wird, wie er wird.
Liste der Lieder (Auswahl)
Stimmen
Der Prozess
Star
Eichmanns Aussage
Tanz mir mir
Das Lied vom ungewollten Erbe
Wohin
Schatz wo warst du solang
Die Moritat vom Möbelwagen
Der Beschwerdebrief
Im Vorübergehen
Erste Spielzeit in Berlin (23. Juni bis 7. August 2016)
Aufführungsinformationen
Das Stück feierte am 23. Juni 2016 in der Neuköllner Oper in Berlin seine Premiere. Berlin ist auch der Handlungsort des Stückes und die Geburtsstadt von Stelle Goldschlag.
Inszenierung
Die Regie übernahm Martin G. Berger. Die Inszenierung, so Julia Weber von MusikulturBerlin, sei vielschichtig und engmaschig, und immer wieder lasse der Regisseur die Grenzen zwischen dem Zeitpunkt der Gerichtsverhandlung und den Rückblenden auf Stellas Handeln im Krieg zerfließen.
Besetzung und Ensemble
Besetzung
Regie: Martin G. Berger
Musikalische Leitung / Einstudierung: Hans-Peter Kirchberg, Tobias Bartholmeß
Choreographie: Marie-Christin Zeisset
Ausstattung: Sarah-Katharina Karl
Video: Roman Rehor
Dramaturgie: Carola Cohen-Friedlaender
Ensemble
Jörn-Felix Alt: Rolf Israel Isaaksohn u. a.
Frederike Haas: Stella Goldschlag
Isabella Köpke: Yvonne, Stellas Tochter
Victor Petitjean: Walter Dobberke u. a.
Markus Schöttl: Adolf Eichmann / Friedheim Schellenberg u. a.
David Schroeder: Vater Goldschlag u. a.
Samuel Schürmann: Samson Schönhaus u. a.
Rezeption
Kritiken
Gunda Bartels vom Tagesspiegel sagt über die Hauptdarstellerin der ersten Spielzeit: „Großartig wie differenziert und mit kraftvollem Stimm- und Körpereinsatz Frederike Haas die mal von Geltungssucht und Eigennutz, mal von Angst und Liebe getriebene Stella spielt. Sie verkörpert genau die rücksichtslose Aura, die Menschen im Guten wie im Schlechten zum Außergewöhnlichen befähigt.“
Auszeichnungen
Deutscher Musical Theater Preis 2016
Auszeichnung als Bestes Musical
Auszeichnung für die Beste Komposition (Wolfgang Böhmer)
Auszeichnung in der Kategorie Bestes Buch (Peter Lund)
Auszeichnung in der Kategorie Beste Liedtexte (Peter Lund)
Auszeichnung als Beste Darstellerin (Frederike Haas)
Auszeichnung in der Kategorie Beste Regie (Martin G. Berger)
Nominierung für die Beste Choreographie (Marie-Christin Zeisset)
Nominierung für das Beste Bühnenbild (Sarah Katharina Karl)
Nominierung für die Beste musikalische Gestaltung (Wolfgang Böhmer)
Deutscher Musical Theater Preis 2018
Nominierung als Bestes Revival
Literatur
Peter Wyden: Stella. Simon & Schuster, New York 1992, ISBN 0-671-67361-0.
Peter Wyden: Stella, Steidl Verlag, Göttingen 1993, ISBN 3-88243-241-1 (Übersetzung aus dem Englischen von Ilse Strasmann).
Martin Ros: Schakale des Dritten Reiches. Untergang der Kollaborateure 1944–1945. Neske, Stuttgart 1997, ISBN 3-7885-0516-8.
Doris Tausenfreund: Erzwungener Verrat. Jüdische Greifer im Dienst der Gestapo 1943-1945, Metropol, Berlin 2006, ISBN 3-938690-27-5, S. 142–151.
Weblinks
Offizielle Beschreibung der Neuköllner Oper
Einzelnachweise
Musical (Werk)
Peter Lund
Musik 2016
Aufarbeitung des Holocaust |
8024772 | https://de.wikipedia.org/wiki/Kampfgeschwader%20254 | Kampfgeschwader 254 | Das Kampfgeschwader 254 war ein Verband der Luftwaffe der Wehrmacht vor dem Zweiten Weltkrieg. Als Kampfgeschwader, ausgestattet mit Bombern, zuletzt vom Typ Heinkel He 111 bildete es Bomberbesatzungen aus für Luftangriffe mit Bomben. Es wurde am 1. Mai 1939 in Kampfgeschwader 54 umbenannt.
Aufstellung
Der Geschwaderstab entstand am 1. April 1936 auf dem Fliegerhorst Lippstadt (). Am 1. November 1938 wurde er in Geschwaderstab des Kampfgeschwaders 155 umbenannt und am gleichen Tag in Fritzlar () ein neuer Geschwaderstab/KG 254 gebildet. Die I. Gruppe bildete sich am 1. April 1936 auf dem Fliegerhorst Delmenhorst. () Dort wurde sie am 1. Oktober 1936 in die III. Gruppe des Kampfgeschwaders 157 umgewandelt. Am 1. April 1937 entstand in Lippstadt eine neue I. Gruppe die am 1. November 1938 in die I. Gruppe des Kampfgeschwaders 155 umgebildet wurde. Am gleichen Tage erhielt die in Fritzlar liegende III. Gruppe des Geschwaders die Bezeichnung I./KG 254. Die II. Gruppe entstand am 1. April 1937 in Eschwege () und wurde am 1. November 1938 in die II. Gruppe des Kampfgeschwaders 155 umgewandelt. Am gleichen Tage erhielt die in Gütersloh stationierte IV. Gruppe des Geschwaders ihre Umbenennung in II./KG 254. Die III. Gruppe wurde am 1. April 1937 in Diepholz (), die IV. Gruppe zur gleichen Zeit in Gütersloh () aufgestellt. Am 1. Mai 1939 erhielt der Geschwaderstab und die I. Gruppe nachdem neuen Benennungsschema der Luftwaffe die Bezeichnung Stab und I. Gruppe des Kampfgeschwaders 54, während die II. Gruppe zum Kampfgeschwader 28 kam. Das Geschwader war erst mit der Junkers Ju 52/3m und zuletzt mit der Heinkel He 111 ausgestattet.
Gliederung
Der Geschwaderstab führte die I. bis IV. Gruppe die wiederum in Staffeln unterteilt waren. Die 1. bis 3. Staffel gehörte der I. Gruppe, die 4. bis 6. Staffel der II. Gruppe, die 7. bis 9. Staffel der III. Gruppe und die 10. bis 12. Staffel der IV. Gruppe an.
Geschichte
Im Rahmen der Besetzung des Sudetenlandes warf die IV. Gruppe in mehreren Einsätzen, vom 25. September bis 18. Oktober 1938 vom Fliegerhorst Neudorf () aus, Propaganda-Flugblätter über dem Sudetenland ab.
Kommandeure
Geschwaderkommodore
Gruppenkommandeure
I. Gruppe
Major Joachim Kortüm, 1. April 1937 bis 31. Januar 1938
Oberst Hans Belau, 1. Februar 1938 bis 30. September 1938
Oberst Josef Brunner, 1. Oktober 1938 bis 30. Oktober 1938
Major Otto Höhne, 1. November 1938 bis 1. Mai 1939
II. Gruppe
Oberstleutnant Joseph Hilgers, 1. April 1937 bis 30. September 1937
Oberst Walter Lackner, 1. Oktober 1937 bis 30. Oktober 1938
Major Carl Rütgers, 1. November 1938 bis 31. Januar 1939
Major Rudolf Koester, 1. Februar 1939 bis 1. Mai 1939
III. Gruppe
Major Otto Höhne, 1. April 1937 bis 1. November 1938
IV. Gruppe
Major Carl Rütgers, 1. April 1937 bis 1. November 1938
Bekannte Geschwaderangehörige
Hans-Wolrad Dölling (1916–1997), war von 1971 bis 1975, als Brigadegeneral der Luftwaffe der Bundeswehr, Kommandeur des Bundeswehrkommandos USA und Kanada
Literatur
Einzelnachweise
Kampf #:::254
Gegründet 1937
Aufgelöst 1939 |
969173 | https://de.wikipedia.org/wiki/Deutscher%20Entwicklerpreis | Deutscher Entwicklerpreis | Der Deutsche Entwicklerpreis ist eine deutschlandweit verliehene Auszeichnung für erfolgreiche Entwicklerstudios von Computerspielen und anderer digitaler Unterhaltungssoftware. Veranstalter der Preisverleihung ist die Aruba Events GmbH.
Beschreibung
Der Deutsche Entwicklerpreis wurde erstmals am 12. November 2004 in Essen von der Firma Aruba Events, unter der Geschäftsführung von Stephan Reichart verliehen. Zwischen 2005 und 2010 wurde der Preis im ältesten deutschen Premierenkino, der Lichtburg in Essen verliehen. In den Jahren 2011 bis 2013 fand die Preisverleihung im Alten Kesselhaus in Düsseldorf statt. Im Jahr 2014 fand der Deutsche Entwicklerpreis erstmals im Dock.One in Köln statt. Das Programm rund um die Preisverleihung wurde erweitert. So fand am Abend von 2014-2016 vorher der „Game Music Live Jam“ statt. Zudem wird mit dem „Entwicklerpreis Summit“ eine Konferenz veranstaltet mit Themen, die die deutsche Gamesbranche beschäftigen. Der Deutsche Entwicklerpreis wird gefördert von der Film- und Medienstiftung NRW. Der „Entwicklerpreis Summit“ wird gefördert durch die Staatskanzlei NRW.
Aktuell werden 23 Preise vergeben, davon 10 Fach-, 4 Spezial- und 9 Publikumspreise. 2006 wurden erstmals die mit jeweils 10.000 Euro dotierten Preise „Förderpreis des Deutschen Entwicklerpreises“ und der „Gamesload Nachwuchsaward“ vergeben.
Eine aus knapp 100 Personen bestehende Jury trifft eine Vorauswahl aus allen in Deutschland produzierten Mobile-, Konsolen- und PC-Spielen und stellt diese dem Publikum zur Wahl. Die Kategorien sind in Publikums- und Jury-Kategorien etwa im Verhältnis 2:1 aufgeteilt. Der Zeitraum für die Wahl der Publikumskategorien beträgt etwa sechs Wochen und wird online in Kooperation mit verschiedenen Medienpartnern durchgeführt. Ab 2012 wurde die Publikumswahl durch die Akademiewahl ersetzt, bei der alle Mitglieder der Akademie des Deutschen Entwicklerpreises und der Jury stimmberechtigt sind. In Kooperation mit Ubisoft / Blue Byte wird zusätzlich der Ubisoft Blue Byte Newcomer Award vergeben, der die besten Nachwuchskonzepte auszeichnet.
An der Publikumswahl 2004 nahmen genau 432 Teilnehmer teil. 2005 waren es bereits ca. 5800 und 2006 knapp 8400 Wähler.
2006 wurde erstmals ein neuer Award überreicht, der von dem Essener Künstler Peter Reichenbach in Handarbeit angefertigt wurde.
Preisträger
Preisträger 2004
Preisträger 2005
Preisträger 2006
Jurypreise
Publikumspreise
Bestes Deutsches Rollenspiel: Gothic 3
Bestes Deutsches Actionspiel: Darkstar One
Bestes Deutsches Sportspiel: Fußball Manager 07
Bestes Deutsches Adventure: Geheimakte Tunguska
Bestes Deutsches Strategiespiel: ANNO 1701
Bestes Internationales PC-Spiel: Gothic 3
Bestes Next Gen Game: Oblivion
Beste Community Betreuung: Gothic 3
Bestes Deutsches Casual-Game: Crazy Machines – Neues aus dem Labor
Bestes Deutsches Midprice-Game: Gunship Apocalypse
Bestes Internationales Konsolenspiel: Ghost Recon Advanced Warfighter
Bestes Internationales Online-Game: Battlefield 2142
Bestes Deutsches Browserspiel: XBlaster.de
Bestes Deutsches Handheld Game: Crazy Frog
Bestes Mobile Actionspiel:Werner – Haat am Ball
Bestes Mobile RPG/Adventure Spiel: Die drei ??? und das Haus der Angst
Bestes Mobile Strategiespiel: ANNO 1701 mobile
Preisträger 2007
Bestes Deutsches Spiel 2007: Die Siedler – Aufstieg eines Königreichs (PC) (Blue Byte GmbH)
Bestes Deutsches Mobile Game 2007: Blades & Magic (FISHLABS Entertainment GmbH)
Bestes Deutsches Jugendspiel 2007 – USK max. 12: Crazy Machines II (PC) (Fakt Software GmbH)
Bestes Deutsches Kinderspiel 2007 – USK 0-6: Simon the Sorcerer (PC) (Silverstyle)
Bestes Deutsches Handheld-Game: Anno 1701 – Dawn of Discovery (NDS) (keen games GmbH & Co. KG)
Bestes Mobile RPG Adventure: Vampiers Dawn – Deceit of Heretics (Dawnatic Games)
Bester Soundtrack In-Game Sound: Die Siedler – Aufstieg eines Königreichs (PC) (Blue Byte GmbH)
Bestes Game-Leveldesign: Die Siedler – Aufstieg eines Königreichs (PC) (Blue Byte GmbH)
Beste Story Spielewelt: Jack Keane (PC) (DECK13 Interactive GmbH)
Beste Spiele-Grafiken: Die Siedler – Aufstieg eines Königreichs (PC) (Blue Byte GmbH)
Beste Cutscenes/Intros: Die Siedler – Aufstieg eines Königreichs (PC) (Blue Byte GmbH)
Bestes Interface: Die Siedler – Aufstieg eines Königreichs (PC) (Blue Byte GmbH)
Bester Support: KnightFight (Browser Game) (RedMoonStudios)
Spezialpreis der Jury: Games Academy – Thomas Dlugaiczyk (Innovationsprojekt)
Preisträger 2008
Die Preisverleihung hat am 3. Dezember 2008 stattgefunden. Es wurden verschiedene Jurypreise, Publikumspreise und Spezialpreise verliehen. Während bei den Jurypreisen die Nominierten bekannt gegeben wurden, sind bei den weiteren Preisen keine festen Nominierten angegeben gewesen. Crysis und Drakensang haben mit jeweils 3 Gewinnen die meisten Preise erhalten.
Preisträger 2009
Fachpreiskategorien 2009
Bestes deutsches Spiel 2009: Anno 1404 (Related Designs / Blue Byte)
Bestes deutsches Kinderspiel 2009: Giana Sisters DS (Spellbound Entertainment / Bitfield)
Bestes deutsches Jugendspiel 2009: The Whispered World (Daedalic Entertainment)
Bestes deutsches Browserspiel 2009: Die Gilde Online – Gilde 1400 (Ticking Bomb Games / Gameforge)
Bestes deutsches Konsolenspiel 2009: Anno: Erschaffe eine neue Welt, Wii (Blue Byte / Keen Games)
Beste Story 2009: The Whispered World (Daedalic Entertainment)
Bester Soundtrack 2009: Anno 1404 (Related Designs / Blue Byte)
Bestes Gamedesign 2009: Anno 1404 (Related Designs / Blue Byte)
Beste Grafik 2009: Anno 1404 (Related Designs / Blue Byte)
Gamesload Newcomer Award
1. Platz: Corporate Conflict Mars (IC e:Motion [Games Academy])
2. Platz: Grounded (Mimimi Productions [Media Design Hochschule])
3. Platz: Phobos (Wolpertinger Games [Media Design Hochschule])
Spezialpreiskategorien 2009
Sonderpreis des Deutschen Entwicklerpreises 2009: Making Games; Videospielkultur e.V.
Hall of Fame 2009: Armin Gessert
Förderpreis des Deutschen Entwicklerpreises 2009: Splitscreen Studios
Studio of the Year: Daedalic Entertainment
Publikumspreiskategorien 2009
Preisträger 2010
Fachpreis-Kategorien
Die Gewinner wurden durch die Jury des Deutschen Entwicklerpreises gewählt.
Bestes Studio: Blue Byte GmbH
Bester Publisher: Ubisoft GmbH
Bestes Gamedesign: Anno 1404: Venedig (Blue Byte GmbH / Related Designs Software GmbH / Ubisoft GmbH)
Beste Story: A New Beginning (DAEDALIC Entertainment GmbH / Deep Silver)
Beste Grafik: Anno 1404: Venedig (Blue Byte GmbH / Related Designs Software GmbH / Ubisoft GmbH)
Bester Soundtrack: A New Beginning (DAEDALIC Entertainment GmbH / Deep Silver, Musik: Knights of Soundtrack)
Bestes Deutsches Spiel: Die Siedler 7 (Blue Byte GmbH / Ubisoft GmbH)
Gamesload Newcomer Award:
1. Platz: Night of Joeanne (Sluggerfly)
2. Platz: daWindci (Mimimi Productions)
3. Platz: Corporate Property (Rated-A)
Genrepreis-Kategorien
Die Gewinner wurden durch die Akademie des Deutschen Entwicklerpreises gewählt.
Bestes Adventure: Lost Horizon (Animation Arts / Deep Silver)
Bestes Rollenspiel: Drakensang: Am Fluss der Zeit (Bigpoint Berlin / dtp entertainment)
Bestes Actionspiel: Trapped Dead (Crenetic Studios / Headup Games)
Bestes Sportspiel: Drivals (King Art / Gameforge)
Bestes Strategiespiel: Die Siedler 7 (Blue Byte / Ubisoft)
Bestes Kinderspiel: Galaxy Racers (kunst-stoff / Ubisoft)
Bestes Jugendspiel: A New Beginning (Daedalic Entertainment / Deep Silver)
Bestes Familienspiel: WinterSports 2011 (Wii) (49Games / dtp entertainment)
Bestes Lernspiel: The Skillz (Daedalic Entertainment / Landes-Gewerbeförderungsstelle des nordrhein-westfälischen Handwerks)
Bestes mobiles Spiel: Giana Sisters DS (Spellbound Entertainment / dtp entertainment)
Publikumspreise
Bestes Gaming-Portal: Bigpoint.com
Bestes Mobile Game: Anno – Erschaffe eine neue Welt (HandyGames GmbH)
Bestes Konsolenspiel: ArcaniA – Gothic 4 (Spellbound Entertainment AG / JoWooD Entertainment AG)
Bestes Online Game: Runes of Magic: Chapter III – The Elder Kingdoms (Frogster Online Gaming GmbH)
Bestes Browser Game: Farmerama (Bigpoint GmbH)
Bestes Social Game: Die Siedler: Meine Stadt (Blue Byte GmbH / Ubisoft Entertainment)
Bestes Community Management: Die Siedler 7 (Blue Byte GmbH / Ubisoft Entertainment)
Bester Kundensupport: NosTale (Gameforge AG)
Bester Games-Händler: Amazon
Preisträger 2011
Fachpreis-Kategorien
Beste Simulation: Landwirtschafts-Simulator 2011
Bestes Kinderspiel: Living Stories – Das verlorene Herz
Bestes Strategiespiel: Patrizier IV – Aufstieg einer Dynastie
Bestes Lernspiel: Crazy Machines Elements (PC)
Bestes Actionspiel: Crysis 2
Bestes Rollenspiel: Drakensang Online
Bestes Sportspiel: Mein Fitness-Coach Club
Bestes Serious Game: Ludwig
Bestes Jugendspiel: Harveys Neue Augen
Bestes Adventure: Harveys Neue Augen
Akademie-Kategorien
Bestes Game Design: Zeit² (Brightside Games)
Publikumspreise
Bestes Social Game: Tight Lines Fishing (Socialspiel)
Bestes Handheld Game: Demolition Dash (Chimera Entertainment / dreamfab)
Bestes Casual Game: Runes of Magic – Lands of Despair (Runewaker Entertainment Ltd. / Frogster)
Bestes Konsolenspiel: Crysis 2 (Crytek / EA)
Preisträger 2012
Jury-Kategorien
Bestes Strategiespiel: Anno 2070 (Related Designs / Blue Byte)
Bestes Familienspiel: Chaos auf Deponia (Daedalic Entertainment)
Bestes Jugendspiel: Chaos auf Deponia (Daedalic Entertainment)
Bestes Adventure: Chaos auf Deponia (Daedalic Entertainment)
Bestes Actionspiel: Spec Ops: The Line (Yager Development)
Bestes Rollenspiel: Risen 2 (Piranha Bytes)
Beste Simulation: Remanum (Travian Games GmbH)
Innovationspreis: Articy: Draft (Nevigo)
Förderpreis: Gründerlabore der GDI.Ruhr
Sonderpreis: Trauma (Krystian Majewski)
Akademie-Kategorien
Bestes Game Design: Anno 2070 (Related Designs / Blue Byte)
Beste Story: Spec Ops: The Line (Yager Development)
Bestes Deutsches Spiel: Spec Ops: The Line (Yager Development)
Beste Grafik: Spec Ops: The Line (Yager Development)
Bestes Konsolenspiel:Spec Ops: The Line (Yager Development)
Bestes Studio: Yager Development
Bestes Kinderspiel: Wimmelburg HD (Die Hobrechts / Wolkenlenker)
Bestes Social Game: The Great Jitters: Haunted Hunt (kunst-stoff)
Bester Sound: Giana Sisters: Twisted Dreams (Black Forest Games)
Bestes Browsergame: Jagged Alliance Online (Cliffhanger Productions)
Bestes Mobile Game: Royal Revolt (Keen Flare)
Bester Publisher: Headup Games
Preisträger 2013
Bestes Serious Game: Beatbuddy (THREAKS)
Beste Simulation: Rise of Venice (Gaming Minds Studios)
Bestes Sportspiel: EA Sports Fifa Fußball Manager 2013 (Bright Future GmbH)
Bestes Familienspiel: The Inner World (Studio Fizbin)
Bestes Strategiespiel: Rise of Venice (Gaming Minds Studios)
Bestes Lernspiel: Fiete Match (AHOiii)
Bestes Kinderspiel: Fiete (AHOiii)
Bestes Adventure: Goodbye Deponia (Daedalic Entertainment)
Bestes Jugendspiel: Giana Sisters: Twisted Dreams – Rise of the Owlverlord (Black Forest Games GmbH)
Bestes Actionspiel: Crysis 3 (Crytek)
Bestes Studio: Daedalic Entertainment
Bester Publisher: Headup Games
Hall of Fame: Volker Wertich
Sonderpreis: Computerspielemuseum (Andreas Lange)
Ubisoft Blue Byte Newcomer Award
1. Platz: Schein
2. Platz: Baloon Quest
3. Platz: Tristoy
3. Platz: Lux³
Bester Sound: Goodbye Deponia (Daedalic Entertainment)
Bestes Mobile Kids Game: Fiete (AHOiii)
Bestes Konsolenspiel: Crysis 3 (Crytek)
Beste Grafik: Crysis 3 (Crytek)
Bestes Mobile Core Game: Moorhuhn: Tiger & Chicken (DECK13)
Bestes Browsergame: Anno Online (Ubisoft Blue Byte)
Bestes Game Design: Beatbuddy: The Tale of the Guardians (THREAKS)
Bestes Mobile Casual Game: Crazy Machines Golden Gears (FAKT Software GmbH)
Beste Story: Goodbye Deponia (Daedalic Entertainment)
Bestes Deutsches Spiel: Crysis 3 (Crytek)
Preisträger 2014
Bestes Familienspiel: Yes or kNOw (Reality Twist GmbH)
Beste Simulation: Cosmonautica (Chasing Carrots KG)
Beste technische Leistung: Ryse: Son of Rome (Crytek)
Beste Story: The Last Tinker: City of Colors (Mimimi Productions)
Bestes Adventure: The Last Tinker: City of Colors (Mimimi Productions)
Bestes Actionspiel: Lords of the Fallen (Deck13)
Bestes Mobile Core Game: Panzer Tactics (Sproing Interactive Media GmbH)
Bestes Mobile Kids Game: Fiete – Ein Tag auf dem Bauernhof (AHOiii)
Bestes Mobile Casual Game: Rules! (TheCodingMonkeys GmbH)
Bestes Mobile Game: Rules! (TheCodingMonkeys GmbH)
Bestes Onlinegame: Shards of War (Bigpoint GmbH)
Bestes Rollenspiel: Das Schwarze Auge – Demonicon (Noumena Studios)
Bestes Jugendspiel: The Last Tinker: City of Colors (Mimimi Productions)
Beste Grafik: Ryse: Son of Rome (Crytek)
Bester Sound: Ryse: Son of Rome (Crytek)
Bestes Browsergame: Might & Magic Heroes Online (Blue Byte)
Bestes Game Design: Lords of the Fallen (Deck13)
Bestes Kinderspiel: Squirrel & Bär (the Good Evil GmbH)
Bestes Strategiespiel: Battle Worlds: Kronos (KING Art Games)
Innovationspreis: Aces of the Luftwaffe (HandyGames GmbH)
Bestes deutsches Spiel: Lords of the Fallen (Deck13)
Bester Publisher: Kalypso Media
Bestes Studio: Deck13
Sonderpreis: Gaming-Aid e.V.
Hall of Fame: Thomas Friedmann
Ubisoft Blue Byte Newcomer Award
1. Platz: Schlicht
2. Platz: Simon
3. Platz: Plitch
Preisträger 2015
Beste PR-Einzelaktion: Retro Invasion (THREAKS)
Beste Marketing-Kampagne: Indie Arena Booth
Bester Publisher: Kalypso Media
Bestes Game Design: Grand Ages: Medieval (Gaming Minds Studios, Kalypso Media)
Bester Sound: The Book of Unwritten Tales 2 (KING Art Games, Nordic Games)
Beste Story: Renu und die Sari Revolution (Reality Twist, Missio Internationales Katholisches Missionswerk Ludwig Missionsverein KdöR)
Beste Grafik: Anno 2205 (Blue Byte, Ubisoft)
Beste technische Leistung: Galaxy on Fire – Manticore Rising (Deep Silver FISHLABS)
Bestes Studio: HandyGames
Sonderpreis für soziales Engagement: HandyGames Charity Day
Innovationspreis: Cloud Chasers (Blindflug Studios)
Bestes PC-Spiel: Anno 2205 (Blue Byte, Ubisoft)
Bestes Konsolenspiel: The Book of Unwritten Tales 2 (KING Art Games, Nordic Games)
Bestes Mobile Game: Clouds and Sheep 2 (HandyGames)
Bestes Browsergame: Drakensang Online: Rise of Balor (Bigpoint)
Bestes Indie Game: The Curious Expedition (Maschinen-Mensch)
Bestes deutsches Spiel: Anno 2205 (Blue Byte, Ubisoft)
Blue Byte Newcomer Award Platz 1: Mr.Whale's Game Service (Zürcher Hochschule der Künste)
Blue Byte Newcomer Award Platz 2: Team Die Socken (Games Academy Berlin)
Blue Byte Newcomer Award Platz 3: Team Papair (Cologne Game Lab, Technische Hochschule Köln)
Quellen:
Preisträger 2016
Beste PR-Einzelaktion: Safety First! (JCO, Headup Games)
Beste Marketing-Kampagne: Deponia Doomsday Tour (Daedalic Entertainment)
Bester Publisher: Tivola Publishing
Bestes Game Design: Shadow Tactics: Blades of the Shogun (Mimimi Productions, Daedalic Entertainment)
Bester Sound: Silence (Daedalic Entertainment)
Beste Story: Silence (Daedalic Entertainment)
Beste Grafik: Silence (Daedalic Entertainment)
Beste technische Leistung: The Climb (Crytek)
Beste VR/AR Experience: The Climb (Crytek)
Bestes Studio: Mimimi Productions
Sonderpreis für soziales Engagement: Engagement im Rahmen der German Dev Days und für die Familie des verstorbenen Frank Fitzner (Stefan Marcinek)
Innovationspreis: AirConsole (N-Dream)
Bestes PC/Konsolen-Spiel: Shadow Tactics: Blades of the Shogun (Mimimi Productions, Daedalic Entertainment)
Bestes Online Game: Portal Knights (keen games)
Bestes Mobile Game: Skyhill (Mandragora, Daedalic Entertainment)
Bestes Indie Game: The Lion’s Song (Mi'pu'mi Games)
Hall of Fame: Ingo Horn
Händler des Jahres: Media Markt
Bestes deutsches Spiel: Shadow Tactics: Blades of the Shogun (Mimimi Productions, Daedalic Entertainment)
WTF des Jahres: Deponia Doomsday: Exklusiver Erstverkauf in der „Computer Bild Spiele“ (Daedalic Entertainment)
Sonderpreis AR/VR: Accounting (Crows Crows Crows)
Blue Byte Newcomer Award Platz 1: Cubiverse (Ludamus, MDH München)
Blue Byte Newcomer Award Platz 2: Elena (Catch A Cat, HdM Stuttgart)
Blue Byte Newcomer Award Platz 3: Super Dashmatch (BerlinGamesClub, Games Academy Berlin)
Preisträger 2017
Bestes PC-/Konsolenspiel: The Surge (DECK13 Interactive, Focus Home Interactive)
Bestes Mobile Game: Angry Birds Evolution (Chimera Entertainment, Rovio Entertainment)
Bestes Deutsches Spiel: The Surge (DECK13 Interactive, Focus Home Interactive)
Bestes Indie Game: The Inner World – Der letzte Windmönch (Studio Fizbin, Headup Games)
Bestes VR-Game: Late For Work (Salmi Games)
Innovationspreis: Orwell (Osmotic Studios, Surprise Attack Games)
Beste Grafik: The Surge (DECK13 Interactive, Focus Home Interactive)
Bestes Game Design: Card Thief (Tinytouchtales, Arnold Rauers)
Beste technische Leistung: Dreadnought (Yager Development, Grey Box/Six Foot Europe)
Beste Story: Orwell (Osmotic Studios, Surprise Attack Games)
Bester Sound: Ken Follett’s The Pillars of the Earth (Daedalic Entertainment)
Beste Marketing-Aktion: Pizza Connection 3/Das große Pizza Creator Gewinnspiel (Gentlymad, Assemble Entertainment)
Bester Publisher: Headup Games
Bestes Studio: KING Art Games
Blue Byte Newcomer Award – Studierende: Realm of the Machines (Enigma Workshops, Mediadesign Hochschule München)
Blue Byte Newcomer Award – Gründer: Viking Rage (N-Gon Entertainment, SAE Institute Cologne)
Most Wanted: Witch It (Barrel Roll Games)
Hall of Fame: Linda Breitlauch
Hall of Fame: Stefan Marcinek
Hall of Fame: Tom Putzki
Sonderpreis für soziales Engagement: EA Outreach (Electronic Arts)
2. Deutsch-Französischer Videospiel-Preis: BeatMe (E-Sport-Plattform)
Quellen:
Preisträger 2018
Bestes Deutsches Spiel: FAR: Lone Sails (Okomotive, Mixtvision)
Bestes PC-/Konsolenspiel: Railway Empire (Gaming Minds Studios, Kalypso Media)
Bestes Indie Game: CrossCode (Radical Fish Games, DECK13 Interactive)
Bestes Mobile Game: supertype (Philipp Stollenmayer - kamibox)
Beste technische Leistung: Railway Empire (Gaming Minds Studios, Kalypso Media)
Beste Grafik: Hunt: Showdown (Crytek)
Beste Story: State of Mind (Daedalic Entertainment)
Bester Sound: Hunt: Showdown (Crytek)
Bestes Game Design: FAR: Lone Sails (Okomotive, Mixtvision)
Beste Marketing-Aktion: The Evil Within 2 – Influencer Kampagne (ZeniMax Media, Bethesda Softworks)
Most Wanted: Desperados III (Mimimi Games, THQ Nordic)
Bester Publisher: THQ Nordic
Bestes Studio – präsentiert von GAME Bundesverband der deutschen Games-Branche: Paintbucket Games
Sonderpreis für Soziales Engagement: Streamer-Sammlung Kinderhospize von Phil & Beppo
Hall Of Fame: Stephan Reichart
Händler des Jahres: GameStop
Ubisoft Blue Byte Newcomer, Gründer: Aschenputtel - ein interaktives Märchen (Golden Orb)
Ubisoft Blue Byte Newcomer, Studierende: Out of Place (Team Out of Place, HAW Hamburg)
Innovationspreis – Sonderpreis der Stadt Köln: DR!FT (NUKKLEAR, STURMKIND)
Quelle:
Preisträger 2019
Bestes Deutsches Spiel: Anno 1800
Bestes Gamedesign: Anno 1800
Beste Grafik: Anno 1800
Bester Sound: Anno 1800
Most Wanted: Die Siedler
Beste Story: Pathway
Bestes Indie-Game: Lonely Mountains: Downhill
Bestes Mobile-Game: Stranded Sails
Bestes Studio: Yager Development
Bester Publisher: Headup Games
Förderpreis für junge Entwicklerinnen – Sonderpreis der Film- und Medienstiftung NRW: Linda Rendel (Ubisoft Blue Byte)
Sonderpreis Soziales Engagement: Friendly Fire 4
Innovationspreis (Sonderpreis der Stadt Köln): BLAUTOPF VR – Geheimnis der Lau
Dauerbrenner: Tibia
Newcomer Award – Start-up: Upside Drown
Newcomer Award – Studierende: Wild Woods
Preisträger 2020
Bestes Deutsches Spiel: Iron Harvest
Bestes Gamedesign: Iron Harvest
Beste Grafik: SpellForce 3: Fallen God
Bester Sound: Iron Harvest
Beste Story: Through the Darkest of Times
Bestes Indie-Game: Through the Darkest of Times
Bestes Mobile-Game: High Rise
Bestes Studio: King Art Games, Bremen
Bester Publisher: Assemble Entertainment
Innovationspreis – Sonderpreis der Stadt Köln: Jessika (TriTrie Games, Köln)
Sonderpreis Soziales Engagement: Gaming ohne Grenzen / ComputerProjekt Köln e.V., Köln
Most Wanted: Everspace 2 (Rockfish Games, Hamburg)
Dauerbrenner: Anno-Serie
Newcomer Award: Whalien (Forbidden Folds, Pischelsdorf / Österreich)
Förderpreis für junge Entwicklerinnen: Golden Orb (Witten)
Quelle:
Preisträger 2021
Bestes Deutsches Spiel: Dorfromantik (Toukana Interactive, Berlin)
Bestes Studio: Studio Fizbin, Ludwigsburg
Bester Publisher: Assemble Entertainment, Wiesbaden
Bestes Game Design: A Juggler’s Tale (Kaleidoscube, Ludwigsburg)
Bester Sound: Minute of Islands (Studio Fizbin, Ludwigsburg)
Beste Grafik: A Juggler’s Tale (Kaleidoscube, Ludwigsburg)
Beste Story: A Juggler’s Tale (Kaleidoscube, Ludwigsburg)
Bestes Indie-Game: Omno (Studio Inkyfox, Werther)
Bestes Mobile Game: Albion Online (Sandbox Interactive, Berlin)
Innovationspreis – Sonderpreis der Stadt Köln: Puzzling Places (Realities.io, Berlin)
Most Wanted: The Bus (TML-Studios, Erfurt)
Dauerbrenner: Goodgame Empire (Goodgame Studios, Hamburg)
Ubisoft Newcomer Award: Passing By (Studio Windsocke, Hallstadt)
Sonderpreis für Soziales Engagement: Initiative „Stärker mit Games“ der Stiftung Digitale Spielekultur, Berlin
NRW Förderpreis für junge Entwicklerinnen: Twisted Ramble Games, Berlin
Quelle:
Preisträger 2022
Bestes Deutsches Spiel: The Wandering Village (Stray Fawn Studio, Zürich / Schweiz)
Bestes Indie Game: Revita (BenStar, Buchenbach)
Bestes Casual Game: Lego Bricktales (ClockStone, Innsbruck / Österreich)
Bestes Game Beyond Entertainment: Beholder 3 (Paintbucket Games, Berlin)
Bestes Gamedesign: Lego Bricktales (ClockStone, Innsbruck / Österreich)
Bestes Audiodesign: Itorah (Grimbart Tales, Kaiserslautern)
Beste Grafik: Lego Bricktales (ClockStone, Innsbruck / Österreich)
Beste Story: Beholder 3 (Paintbucket Games, Berlin)
Beste Technische Leistung: The Wandering Village (Stray Fawn Studio, Zürich / Schweiz)
Innovationspreis: The Wandering Village (Stray Fawn Studio, Zürich / Schweiz)
Sonderpreis für Soziales Engagement: Antura & the Letters (Cologne Game Lab & Video Game Without Borders, Köln)
Ubisoft Newcomer Award: Paws and Leaves – A Thracian Tale (Grownarts, Brake)
NRW-Förderpreis für junge Entwicklerinnen: Casilda de Zulueta (Köln)
Quelle:
Weblinks
www.deutscherentwicklerpreis.de
Einzelnachweise
Computerspielauszeichnung
Veranstaltung in Köln
Erstverleihung 2004
Liste (Preisträger) |
12499578 | https://de.wikipedia.org/wiki/Carl%20Wentzel%20%28Segler%29 | Carl Wentzel (Segler) | Carl Hermann Wentzel (* 5. Dezember 1895 in Hamburg; † 29. September 1952 ebenda) war ein deutscher Regattasegler.
Werdegang
Carl Wentzel wurde bei den Olympischen Spielen 1928 in Amsterdam in der Regatta in der 6-Meter-Klasse Neunter. Zur Crew der Pan gehörten zudem Anton Huber, Erich Laeisz, Oswald Thomsen und Hans Paschen.
Weblinks
Regattasegler (Deutschland)
Olympiateilnehmer (Deutschland)
Teilnehmer der Olympischen Sommerspiele 1928
Segler (Norddeutscher Regatta Verein)
Deutscher
Geboren 1895
Gestorben 1952
Mann |
10977974 | https://de.wikipedia.org/wiki/Driveclub | Driveclub | Driveclub (Eigenschreibweise: DRIVECLUB) ist ein Rennspiel, das von dem britischen Entwicklerstudio Evolution Studios entwickelt und von Sony Interactive Entertainment exklusiv für die PlayStation 4 veröffentlicht wurde. Es wurde während der PlayStation-4-Pressekonferenz am 20. Februar 2013 angekündigt und weltweit im Oktober 2014 veröffentlicht.
In Driveclub nehmen die Spieler auf unterschiedliche Weise an Rennveranstaltungen auf der ganzen Welt teil. Spieler können in Clubs gegen andere Spieler antreten. Ein weiterer Spielmodus ist Tour, im Wesentlichen ein Kampagnenmodus. Spieler können an Standardrennen sowie Zeitfahren, Drift-Events und Meisterschaftsturnieren mit einer Vielzahl von Strecken an Orten auf der ganzen Welt teilnehmen. Spieler können ihr Auto, ihren Club oder ihren Fahrer anpassen und optionale Herausforderungen während der Events absolvieren.
Spielprinzip
Driveclub ist ein Rennspiel, in dem die Spieler in verschiedenen Spielmodi an Rennen auf der ganzen Welt teilnehmen. Ein Hauptaugenmerk des Spiels liegt auf dem Club-Aspekt. Die Spieler können einem Club beitreten oder ihren eigenen gründen und gegen andere Clubs antreten, um zu sehen, wer der beste Club ist. Clubs bestehen aus bis zu sechs Spielern. Die Spieler absolvieren gemeinsam Herausforderungen, um ihren Club zu repräsentieren und Ruhm und Erfahrungspunkte zu sammeln. Der Spieler erhält Ruhm, wenn er gut fährt und die Herausforderungen meistert. Der Ruhm bestimmt sowohl die Stufe des Spielers als auch die Stufe des Clubs. Wenn der Spieler aufsteigt, schaltet er automatisch Gegenstände frei, z. B. neue Fahrzeuge, Auszeichnungen oder Farbschemata. Die Aktionen jedes Teammitglieds tragen zum Gesamterfolg des Clubs bei.
Die Strecken und Umgebungen des Spiels sind realen Orten in verschiedenen Regionen der Welt nachempfunden, z. B. in Norwegen und Indien. Driveclub verfügt über ein dynamisches Wettersystem mit Regen- und Schneefall und einem Tag-Nacht-Zyklus. Jeder Regentropfen hat ein realistisches Verhalten.
Es gibt drei Hauptspielmodi in Driveclub: Tour, Single-Event und Multiplayer. Tour ist ein Kampagnenmodus, in dem Einzelspieler-Events an verschiedenen Orten mit den zugewiesenen Autos gespielt werden können. Es gibt eine Reihe von Zielen, die während der Events bewältigt werden können. Im Einzelspielermodus wählt der Spieler aus, welches Event er spielen möchte (Drift, Sprint, Rennen oder Zeitfahren) und hat die Freiheit, den Ort, das Wetter und andere Optionen auszuwählen. Im Mehrspielermodus geht es um den Wettbewerb und die Zusammenarbeit mit Spielern aus dem echten Leben. Die Spieler können Herausforderungen mit sozialen Ranglisten absolvieren, mit Clubs spielen und Online-Rennen bestreiten. Zu Beginn stehen insgesamt 50 Autos zur Verfügung, und über 60 weitere können kostenlos oder kostenpflichtig aus dem PlayStation Store heruntergeladen werden. Die Autos sind in fünf Kategorien unterteilt, die sich an ihren Werten im Spiel orientieren: Hot Hatch, Sport, Performance, Super und Hyper. Jedes Auto kann mit Lackierungen und Aufklebern angepasst werden.
Entwicklung
Am 18. Oktober 2013 gab Sony Computer Entertainment bekannt, dass sich die Veröffentlichung von Driveclub bis Anfang 2014 verzögern würde. In einer Erklärung auf dem PlayStation Blog schrieb das Unternehmen: „SCE Worldwide Studios und das Team von Evolution Studios haben die schwierige Entscheidung getroffen, die Veröffentlichung von Driveclub und Driveclub PlayStation Plus Edition auf Anfang 2014 zu verschieben.“ Sony Worldwide Studios-Chef Shuhei Yoshida erklärte: „Driveclub wird ein wirklich innovatives, sozial vernetztes Rennspiel sein, aber das Team braucht mehr Zeit, um seine Vision zu verwirklichen - und ich bin fest davon überzeugt, dass das Spiel eure Erwartungen übertreffen wird.“
Am 10. März 2014 erwähnte Scott Rohde, Leiter der Produktentwicklung von PlayStation Software, dass es zu weiteren Verzögerungen bei dem Titel gekommen ist, und gab folgende Erklärung ab „Was ich sagen will, ist, dass alles auf das Grundprinzip zurückgeht, nämlich dass wir großartige Spiele entwickeln wollen, und wir wollen wirklich kein Spiel veröffentlichen, bevor es fertig ist.“ Rohde oder ein anderer Sony-Vertreter konnte zu diesem Zeitpunkt kein genaueres Veröffentlichungsdatum nennen, deutete aber an, dass es noch eine Weile dauern könnte, und verwies darauf, dass das Spiel „zurück ans Zeichenbrett“ gegangen sei.
Obwohl Evolution Studios mit Sonys Project Morpheus experimentierte, unterstützt das fertige Spiel keine virtuelle Realität.
Im April 2014 erklärte Game Director Paul Rustchynsky, dass die Verzögerung durch das „dynamische Menü“ des Spiels verursacht wurde. Dieses Menü ermöglicht es den Spielern, schnell von Menü zu Menü zu navigieren, Clubs beizutreten, Rennen zu fahren und viele andere Aktivitäten im Spiel durchzuführen.
Anfang September 2014 kündigten die Evolution Studios einen Season Pass mit herunterladbaren Inhalten (DLC) an. Der Pass führt 11 neue Kurse, 23 neue Events und ein neues Auto jeden Monat bis Juni 2015 ein (später bis Juli 2015 verlängert). Der DLC ist sowohl kostenpflichtig als auch kostenlos.
Die Autos im Spiel enthalten durchschnittlich 260.000 Polygone. Vor der Veröffentlichung hatten die Evolution Studios bestätigt, dass Driveclub mit einer Auflösung von 1080p läuft und bei 30 Bildern pro Sekunde gedeckelt ist.
Erweiterungen
PlayStation Plus Edition
Driveclub: PlayStation Plus Edition war eine Version des Spiels, die für PlayStation-Plus-Abonnenten kostenlos erhältlich war. Sie enthielt alle Spielmodi und Online-Funktionen der kostenpflichtigen Version, verfügte aber über eine begrenzte Anzahl von Autos und Orten, die dem Spieler zur Verfügung standen. Die PlayStation Plus Edition sollte ursprünglich am selben Tag wie die Vollversion von Driveclub veröffentlicht werden, wurde aber verschoben, um die Server zu entlasten. Am 31. Oktober 2014 gab Sony bekannt, dass die PlayStation Plus Edition bis auf Weiteres verschoben wird. Die Edition wurde am 25. Juni 2015 veröffentlicht, wurde aber am 6. Oktober 2015 wieder entfernt.
Driveclub Bikes
Driveclub Bikes ist eine eigenständige Erweiterung für Driveclub und wurde am 27. Oktober 2015 veröffentlicht. Die Erweiterung konzentriert sich auf „Superbike-Rennen“ und bietet eine neue Tour, einen neuen Gameplay-Modus, neue Herausforderungen und neue Events. Ähnlich wie im Hauptspiel können das Motorrad und der Fahrer angepasst werden, und das Ergebnis des Spielers in jedem Rennen verändert den Ruf seines Clubs. Die Erweiterung enthält zunächst 12 Motorräder, darunter die KTM 1190 RC8R und Superbike-WM-Sieger-Motorräder wie die Yamaha YZF-R1 und die Honda CBR1000RR. Es gibt auch 8 Motorräder, die über kostenlose Updates oder kostenpflichtige DLC-Packs erhältlich sind.
Driveclub VR
Driveclub VR ist eine Virtual-Reality-Version des ursprünglichen PS4-Exklusivspiels Driveclub, die mit PlayStation VR kompatibel ist. Es enthält fast alle Assets des vollständigen Spiels, mit insgesamt 80 Autos und 84 Strecken, die für VR überarbeitet wurden, mit voller 360-Ansicht des Innenraums und allen Ansichten, während fünf neue Stadtkurse eingeführt wurden. Es wurde am 13. Oktober 2016 als einer der Launch-Titel von PlayStation VR für Japan veröffentlicht. Dieses Spiel ist im Wesentlichen eine eigenständige Erweiterung mit einer eigenen Speicherdatei und Statistiken, verfügt aber nicht über Online-Ranglisten.
Musik
Der offizielle Soundtrack für das Spiel wurde von Hybrid komponiert und produziert. Der Soundtrack wurde am 7. Oktober 2014 auf iTunes veröffentlicht und enthält auch Remixe.
Rezeption
Driveclub wurde von der Fachpresse gemischt aufgenommen. Einige Computerspielmagazine bewerteten es positiv, andere mäßig bis negativ. Das deutschsprachige Onlinemagazin 4Players bewertete das Spiel mit 50 von 100 möglichen Punkten und zeichnete es mit der Marke „Ausreichend“ aus. Auf der Bewertungswebsite Metacritic hält das Spiel – basierend auf 85 Bewertungen – einen Metascore von 71 von 100 möglichen Punkten.
Nach dem letzten Update des Spiels am 31. Oktober 2016, das 15 neue Strecken und umgekehrte Varianten von Driveclub VR hinzufügte, veröffentlichten Eurogamer und VideoGamer.com Rückblicke auf das Spiel und lobten dessen Qualitätsverbesserungen nach der Veröffentlichung. Eurogamer bezeichnete es als „das PS4-Launch-Desaster, das zu einem großartigen Rennspiel wurde“, während VideoGamer es als „ein aufregendes, großartiges, funktionsreiches und süchtig machendes Rennspiel bezeichnete, auf das man wahrscheinlich als eines der besten Spiele dieser Generation zurückblicken wird“.
Driveclub hat sich bis zum 31. Juli 2015 über 2 Millionen Mal verkauft.
Abschaltung der Server
Sony Interactive Entertainment gab bekannt, dass die Onlinedienste für Driveclub am 31. März 2020 eingestellt werden und die Spieler ab diesem Datum nicht mehr auf die Online-Funktionen zugreifen können. Das Spiel wurde zusammen mit seinen DLC-Paketen und eigenständigen Erweiterungen am 29. August 2019 aus dem PlayStation Store entfernt.
Weblinks
Einzelnachweise
Rennspiel
Computerspiel 2014
PlayStation-4-Spiel
Virtual-Reality-Spiel |
7260238 | https://de.wikipedia.org/wiki/Festival%20au%20D%C3%A9sert | Festival au Désert | Das Festival au Désert ist eine jährliche, seit 2001 stattfindende Freiluftkonzertveranstaltung in Mali. Das Festival präsentiert die Musik der lokalen Tuareg und Malier genauso wie die musikalische Kultur der Nachbarstaaten Mauretanien, Algerien, Niger, Burkina Faso, Elfenbeinküste, Guinea und Senegal sowie von internationalen Gästen. Die an drei Tagen und Nächten stattfindenden Konzerte werden sowohl von heimischen Musikern wie auch von internationalen Gästen gegeben. Inmitten der weitläufigen kargen Landschaft der Sahara kommen während dieser Tage Musiker, Nomaden, Mäzene, Künstler, Touristen und lokale Händler zusammen, um zu musizieren und sich auszutauschen. Das Festival au Désert verbindet heute Modernität und Tradition, gleichzeitig öffnet es, unter Wahrung der verschiedenen Kulturen und Traditionen der Wüste, seine Türen zur Außenwelt und versteht sich inzwischen als Bote und Förderer des Weltfriedens.
Geschichte
Das Festival au Désert wurde im Januar 2001 auf Grundlage des wichtigsten traditionellen Tuareg-Festes, dem jährlich stattfindenden Takoubelt in Kidal (in Timbuktu Temakannit genannt) initiiert. Die Tuareg des Azawad kamen seit mehr als einem Jahrhundert für einige Tage im Jahr zusammen um sich auszutauschen, zu musizieren, zu tanzen und sich zu entspannen. Die Anreise geschah auf besonders prächtig geschmückten Kamelen und im Gepäck befanden sich neben Zelten und Teppichen die traditionellen Musikinstrumente. In den Jahren der Rebellion zwischen 1990 und 1994 waren diese jährlichen Zusammenkünfte unmöglich geworden. Im Zuge der Aussöhnung ab 1995 gewannen Kultur und kulturelle Anlässe wieder an Bedeutung und stärkten die eigene Identität. Schon beim ersten und wichtigsten Friedenstreffen von Mbouna (etwa 100 km östlich von Timbuktu) im September 1995, trugen die nächtlichen kulturellen Aufführungen zu Entspannung und Verarbeitung der zu Grabe getragenen kriegerischen Phase bei. Mit dem Frieden kehrte auch das Takoubelt wieder zurück. Wenige Jahre später wurde das Festival au Désert geboren.
Austragungsorte (2001–2014)
Die ersten drei Ausgaben des Festivals fanden an unterschiedlichen Orten im nördlichen Mali statt. Ein dem Grunde nach beabsichtigter Umstand der die Kultur der nomadischen Tuareg widerspiegelt. Im Januar 2001 in Tin-Essako (115 km östlich von Kidal) und im Jahr darauf, zwischen dem 8. und 10. Januar 2002, in der nahe der algerischen Grenze gelegenen Oase Tessalit (Tessalit wurde im Februar 2012 von Rebellen der Nationalen Bewegung für die Befreiung des Azawad – MLNA – erobert) wurde das Festival au Désert als Takoubelt organisiert. Allerdings bewegte der, auf Grund des Erfolgs immer höher werdende, logistische Aufwand die Konzertveranstalter das Festival au Désert 2004 nach Essakane zu verlegen, einer kleinen Oasenstadt etwa 70 km westlich von Timbuktu. 2007 haben auf Grund von gewalttätigen Überfällen auf Touristen sämtliche westlichen Staaten und Amerika Reisewarnungen für Nord-Mali ausgegeben. Weil es der malischen Regierung nahezu unmöglich war die Sicherheit der ausländischen Festivalbesucher im abseits gelegenen Essakane weiterhin zu gewährleisten, wurde der Veranstaltungsort 2010 an den Stadtrand von Timbuktu verlegt. Nachdem im November 2011 Touristen von dem afrikanischen Ableger der Terrorgruppe al-Qaida im islamischen Maghreb angehörenden Terroristen in Timbuktu entführt und ein Reisender auf offener Straße erschossen wurde, überlegten die Veranstalter das Festival au Désert im Folgejahr abzusagen. Trotz der Risiken und mit tatkräftiger Unterstützung der malischen Regierung fand im Jahr 2012 das Festival dennoch statt. Demonstrativ besuchte auch Bono, der legendäre Frontmann der Rockband U2, das Musikereignis und improvisierte gemeinsam mit Tinariwen den Song Vive le Mali, Vive la paix, Vive la musique. Allerdings zeigte die international ausgegebene Reisewarnung Wirkung: nicht mehr als 100 Europäer und Amerikaner besuchten die Veranstaltung. Die infolge des Militärputsches am 21. März 2012 einkehrende Unsicherheit im Norden des Landes machten sich die Tuareg-Rebellen der MNLA zu Nutze, nahmen alle Städte der Region Azawad ein und erklärten am 6. April 2012 die einseitige Unabhängigkeit des Azawad. Nachdem der Norden Malis damit endgültig als Austragungsort für das Festival au Désert ausgefallen war, entschieden die Veranstalter das Festival 2013 zunächst in die im Sahel gelegene Oasenstadt Oursi (etwa 350 km nordöstlich von Ouagadougou) nach Burkina Faso zu verlegen. Wiederum Sicherheitsgründe zeichneten für ein neuerliche Verlegung des Austragungsortes und Zeitpunkts verantwortlich. Das Festival au Désert wird voraussichtlich im Herbst 2013 in Christoph Schlingensiefs Operndorf Afrika in Laongo (etwa 30 km östlich von Ouagadougou) veranstaltet. Wegen der weiterhin unsicheren Sicherheitslage in Mali fand die 12. Ausgabe des Festivals vom 8. - 10. Januar 2014 „im Exil“ in Berlin an den Standorten Berliner Volksbühne, Akademie der Künste und Kino Babylon statt.
Veranstalter
Das Festival au Désert wird von den Organisationen AITMA und EFES gemeinsam mit Essakane Production organisiert. Ag Mohamed Aly Manny Ansar ist der Gründer und Direktor des Festival au Désert sowie Präsident von EFES.
Weblinks
Festival au Désert (engl./frz.)
Festival in the Desert 2001
Einzelnachweise
Weltmusik-Festival
Musik (Mali)
Festival in Mali
Erstveranstaltung 2001 |
10858803 | https://de.wikipedia.org/wiki/Marianne%20Sommer%20%28Kulturwissenschaftlerin%29 | Marianne Sommer (Kulturwissenschaftlerin) | Marianne Sommer (geb. 1971) ist eine Schweizer Kulturwissenschaftlerin.
Leben
Sommer studierte Englische Literatur und Linguistik sowie Biologie an den Universitäten Zürich und Coventry (UK). Von 1997 bis 2000 verfasste sie ihre Dissertation in Wissenschaftsgeschichte an der Universität Zürich zum Thema Anthropomorphismus und Anthropozentrismus in National Geographic Artikeln über nichtmenschliche Primaten. Während den folgenden vier Jahren erhielt sie zwei Postdoc-Stellen am Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte (Berlin) und bei der amerikanischen National Science Foundation an der Pennsylvania State University im Science, Medicine and Technology in Culture Programm.
2004 bis 2010 war sie Oberassistentin am Lehrstuhl für Wissenschaftsforschung der ETH Zürich. 2007 erlangte sie die Venia Legendi für Wissenschaftsgeschichte und Wissenschaftsforschung.
Ab 2010 besetzte Sommer eine SNF-Förderungsprofessur für Wissenschaftsgeschichte und Wissenschaftsforschung an der Forschungsstelle für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte der Universität Zürich. 2011 wechselte sie mit ihrem SNF-Forschungsteam an die Universität Luzern.
Seit 2011 leitet Sommer als ordentliche Professorin für Kulturwissenschaften den integrierten Studiengang Kulturwissenschaften an der Universität Luzern.
Auszeichnungen
2010: Nationaler Latsis-Preis
Schriften
Marianne Sommer, Denise Reimann (Hrsg.): Zwitschern, Bellen, Röhren: Tierlaute in der Wissens-, Medientechnik- und Musikgeschichte. Neofelis, Berlin 2018, ISBN 978-3-95808-230-4.
Marianne Sommer, Staffan Müller-Wille, Casten Reinhardt (Hrsg.): Handbuch Wissenschaftsgeschichte. J.B. Metzler, Stuttgart 2017, ISBN 978-3-476-05347-3.
Marianne Sommer: History Within: The Science, Culture, and Politics of Bones, Organisms, and Molecules. University of Chicago Press, Chicago 2016, ISBN 978-0-226-34732-5.
Marianne Sommer: Foremost in Creation: Anthropomorphism and Anthropocentrism in National Geographic Articles on Non-human Primates. Peter Lang, Bern 2000, ISBN 978-3-906758-79-4. (Dissertation)
Einzelnachweise
Hochschullehrer (Universität Luzern)
Kulturwissenschaftler
Schweizer
Geboren 1971
Frau |
11407937 | https://de.wikipedia.org/wiki/Vehbi%20Can%20Yesil | Vehbi Can Yesil | Vehbi Can Yesil (* 2. Februar 1995 in Kiel, Deutschland) ist künstlerischer Darsteller und Tänzer.
Leben
Vehbi Can Yesil wurde 1995 mit einer fehlenden rechten Hand in Kiel geboren. Er stammt aus einer türkischen Familie und der Name arabischer Herkunft bedeutet „Gottesgabe“.
Der Kieler fand im Alter von neun Jahren zum Tanzen und sein älterer Bruder förderte sein Talent, indem er ihn mit auf die Bühnen von lokalen Wettbewerben in der Landeshauptstadt nahm. Mit dem Internationalen Deutschland Krump-Team gewann Vehbi Can Yesil mehrfach die Krump-Weltmeisterschaft EBS (European Buck Session).
Im Jahre 2019 bekam Vehbi Can Yesil die Hauptrolle als Kian in der Mini-Drama-Serie Crews & Gangs, die Veröffentlichung erfolgte beim Streaming-Anbieter Joyn. 2020 kooperierte er mit dem Jazz-Künstler Avishai Cohen, indem Yesil als Creative Director und Tänzer im Musikvideo „A moment in Time“ mitgewirkt hat.
Beim Weltfinale von „Red Bull Dance your style“ 2022 trat Yesil alias Jr Game mit einer Wildcard an und kam bis ins Viertelfinale.
Filmografie
2020: Crews & Gangs
Einzelnachweise
Filmschauspieler
Tänzer (Deutschland)
Deutscher
Geboren 1995
Mann |
2826073 | https://de.wikipedia.org/wiki/Christel-Goltz-Preis | Christel-Goltz-Preis | Der Christel-Goltz-Preis für Gesang wird seit 1992 jährlich von der Stiftung zur Förderung der Semperoper vergeben. Gestiftet hat ihn Christel Goltz.
Die bisherigen Preisträger waren:
1993 Ute Selbig
1994 Kerstin Witt
1995 Eva Kirchner
1996 Jukka Rasilainen
1997 Roland Wagenführer
1998 Werner Güra
1999 Evelyn Herlitzius
2000 Camilla Nylund
2001 Sophie Koch
2002 Klaus Florian Vogt
2003 Georg Zeppenfeld
2004 Markus Marquardt
2005 Christa Mayer
2006 Wookyung Kim
2007 Anke Vondung
2008 Christoph Pohl
2009 Markus Butter
2010 (keine Vergabe)
2011 Carolina Ullrich
2012 Marjorie Owens
Weblinks
Webseite der Stiftung Semperoper
Musikpreis (Deutschland)
Musik (Dresden)
Auszeichnung (Dresden)
Erstverleihung 1993
Goltz, Christel |
6589392 | https://de.wikipedia.org/wiki/John%20Buttigieg | John Buttigieg | John Buttigieg (* 5. Oktober 1963 in Sliema) ist ein ehemaliger maltesischer Fußballspieler und heutiger -trainer. Von 2009 bis 2011 war er Nationaltrainer von Malta.
Spielerlaufbahn
John Buttigieg begann seine Fußballkarriere im Jahr 1981 bei den Sliema Wanderers. Von 1981 bis 1989 absolvierte der Verteidiger insgesamt 75 Spiele für die Wanderers und wurde auch in der Nationalmannschaft zum Stammspieler. Er wechselte 1989 nach England zum FC Brentford und wurde in zwei Saisons insgesamt 40 mal eingesetzt. Im Jahr 1990 war er zwischenzeitlich an Swindon Town ausgeliehen, brachte es aber nur auf drei Einsätze.
Buttigieg konnte sich bei den unterklassigen englischen Vereinen nicht dauerhaft durchsetzen und kehrte nach Malta zurück. Im Sommer 1991 unterzeichnete er einen Vertrag beim FC Floriana. Bis 1999 spielte John Buttigieg 155 mal für Floriana.
Mit 35 Jahren wechselte er 1999 zum FC Valletta. Im Jahr 2002 beendete Buttigieg in der Hauptstadt Maltas seine aktive Karriere.
Nationalmannschaft
John Buttigieg debütierte bereits im Jahr 1984 für die Nationalelf Maltas. Bis 2000 brachte er es auf 97 Länderspiele. Im Jahr 2000 beendete der zuverlässige Nationalspieler bei einer beachtlich knappen 1:2-Niederlage gegen England seine Karriere in der Nationalmannschaft Maltas.
Trainerlaufbahn
Im März 2007 übernahm John Buttigieg den Verein FC Birkirkara aus Malta. 2008 gelang dem FC Birkirkara der Gewinn des maltesischen Pokals. Sein erster Titel als Trainer brachte ihn im Sommer 2009 als Kandidat für das Amt des Nationaltrainers ins Gespräch, da für den amtierenden Nationaltrainer Dušan Fitzel bereits ein Nachfolger gesucht wurde. Als Dušan Fitzel im Juli 2009 schließlich aus gesundheitlichen Gründen von seinem Amt zurücktrat, wurde John Buttigieg zu seinem Nachfolger ernannt. Im Oktober 2011 wurde er mangels Erfolg als Nationaltrainer entlassen, sein Nachfolger wurde Pietro Ghedin.
Weblinks
Länderspieleinsätze auf rsssf.com
Einzelnachweise
Fußballnationalspieler (Malta)
Fußballspieler (FC Brentford)
Fußballspieler (FC Floriana)
Fußballspieler (FC Valletta)
Fußballspieler (Sliema Wanderers)
Fußballspieler (Swindon Town)
Malteser
Fußballnationaltrainer (Malta)
Geboren 1963
Mann |
8036093 | https://de.wikipedia.org/wiki/Franco%20Gasparri | Franco Gasparri | Gianfranco Gasparri (* 31. Oktober 1948 in Senigallia; † 28. März 1999 in Rom) war ein italienischer Schauspieler.
Leben
Gasparri, der Sohn eines Malers und Filmplakatgestalters, lebte mit seiner Familie seit früher Kindheit in der italienischen Hauptstadt und spielte mit 12 Jahren in drei mythologischen Filmen die Rolle des jugendlichen Freundes des Helden. Nach Schulzeit und Militärdienst bei den Fallschirmjägern wurde der braunhaarige, schlanke, recht große Darsteller ab 1970 dank seines blendenden Aussehens zu einem der gefragtesten Stars der beliebten Fotoromane der Firma „Lancio“. Mitte des Jahrzehntes fragte dann auch der Film wieder an, wo er nach zwei romantischen Liebesfilmen in Stelvio Massis Polizeifilm-Trilogie um „Mark il Poliziotto“ Erfolg beim Publikum und den Kritikern hatte. Am 4. Juni 1980 verunglückte Gasparri mit seinem Motorrad schwer. Seine Karriere beim Film war nach der Querschnittlähmung und einem Leben im Rollstuhl beendet. Er wirkte nach 5 Jahren Rehabilitationstraining weiter als Redakteur für Fotoromane.
Gasparri war mit Stella Macallè verheiratet; das Paar hat zwei Kinder. Er starb 1999 nach Atemwegsproblemen.
Filmografie (Auswahl)
1960: Die Irrfahrten des Herkules (Goliath contro i giganti)
1961: Herkules im Netz der Cleopatra (Sansone)
1962: Samson, Befreier der Versklavten (La furia di Ercole)
1975: Mark il poliziotto
1975: Das Ultimatum läuft ab (Mark il poliziotto spara per primo)
1976: The 44 Specialist (Mark colpisce ancora)
Weblinks
Offizielle Website zu Gasparri
Nachruf im Corriere della Sera
Gasparri bei Maniaco DepreBis
Einzelnachweise
Filmschauspieler
Italiener
Geboren 1948
Gestorben 1999
Mann |
10965819 | https://de.wikipedia.org/wiki/PGC%201737 | PGC 1737 | LEDA/PGC 1737 ist eine Spiralgalaxie vom Hubble-Typ Sc im Sternbild Fische auf der Ekliptik. Sie ist schätzungsweise 200 Millionen Lichtjahre von der Milchstraße entfernt und hat einen Durchmesser von etwa 100.000 Lichtjahren. Sie gilt als Mitglied der NGC 128-Gruppe.
Weblinks
CDS Portal
SIMBAD Astronomical Database
Einzelnachweise |
272904 | https://de.wikipedia.org/wiki/Ren%C3%A9%20Higuita | René Higuita | José René Higuita Zapata, auch bekannt als El Loco (span. für Der Verrückte), (* 28. August 1966 in Medellín) ist ein ehemaliger kolumbianischer Fußballtorwart. Er gilt als eine der schillerndsten Figuren des internationalen und des kolumbianischen Fußballs.
Vereinsfußball
Er debütierte 1985 beim CD Los Millonarios in der ersten kolumbianischen Liga und spielte von 1986 bis 1997 für Atlético Nacional in Medellín, nur unterbrochen von einem kurzen Gastspiel bei Real Valladolid in der spanischen Segunda División in der Saison 1992/93. Mit Atlético Nacional gewann Higuita 1989 die Copa Libertadores, nachdem er im Elfmeterschießen des Finales vier Elfmeter gehalten und einen verwandelt hatte. In der Saison 1997/98 wechselte er zum CD Veracruz nach Mexiko. Danach hatte er von 1999 bis 2002 verschiedene kurzzeitige Engagements in der ersten kolumbianischen Liga (Independiente Medellín, Real Cartagena, Atlético Junior; jeweils eine Saison). Anschließend war er 2002/03 für Deportivo Pereira aktiv. Nach einer Sperre (siehe unten) spielte er 2004 für SD Aucas in Quito (Ecuador), 2005 für den Bajo Cauca FC. Nach einer Karrierepause schloss sich 2007 ein Engagement in Venezuela beim Guaros de Lara FC an, im Januar 2008 wechselte er zum kolumbianischen Zweitligisten Deportivo Rionegro, mit dem er Vizemeister der Categoría Primera B wurde und den Aufstieg knapp verpasste. Im Juni 2008 wechselte er zu Deportivo Pereira und war damit erneut in der ersten Liga aktiv. Ab Januar 2009 arbeitet er als Torwarttrainer bei seinem ehemaligen Verein Real Valladolid. Sein Abschiedsspiel fand am 24. Januar 2010 im Stadion Atanasio Girardot in Medellín statt.
Nationalmannschaft
Higuita war zwischen 1987 und 1999 mit Unterbrechungen Torhüter der kolumbianischen Nationalmannschaft. In 68 Länderspielen erzielte er drei Tore.
1990 wurde er durch seine Frisur und seine spielerischen Einlagen zu einer der prägenden Persönlichkeiten der Weltmeisterschaft in Italien. Seine spielerischen Einlagen wurden ihm aber zum Verhängnis, als er in der 109. Minute des Achtelfinalspiels gegen Kamerun vor dem Strafraum versuchte, Roger Milla zu umspielen, dann aber den Ball verlor. Der damals 38-jährige Milla sprintete ihm davon und erzielte das entscheidende 2:0, womit das Ausscheiden Kolumbiens besiegelt war. Bei einem Freundschaftsspiel gegen England gelang Higuita am 6. September 1995 im Wembley-Stadion eine der spektakulärsten Paraden der Fußballgeschichte: Statt einen Fernschuss mit den Händen aufzufangen, ließ er sich nach vorne fallen und parierte den Ball auf der Torlinie kopfüber mit beiden Hacken. Diese Parade ist als der „Skorpion-Kick“ bekannt geworden. Bis er 1998 von Paraguays José Luis Chilavert übertroffen wurde, war Higuita der in Länderspielen weltweit torgefährlichste Torhüter.
Im Jahr 2004 war er Torwart-Trainer der ecuadorianischen Nationalmannschaft.
Außersportliches
Higuita wurde in einem Armenviertel von Medellín geboren. Seine Mutter lebte allein und starb wenige Jahre nach Higuitas Geburt, so dass er bei seiner Großmutter aufwuchs. Er ist in zweiter Ehe verheiratet. Mit seiner ersten, mittlerweile verstorbenen, Ehefrau hat er eine Tochter. Aus der zweiten Ehe stammen zwei weitere Kinder.
1993 wirkte Higuita gegen eine Provision von 64.000 US-Dollar als Vermittler und bei der Geldübergabe im Fall einer von kolumbianischen Drogenhändlern entführten Tochter eines Freundes mit. Dieses ungesetzliche Verhalten brachte ihm eine Haftstrafe ein, die er in Bogotá absitzen musste. Später wurde er auf freien Fuß gesetzt, nachdem in Demonstrationen seine Freilassung verlangt worden war und Higuita selbst erklärt hatte, er sei in Hungerstreik getreten.
Nach einem Ligaspiel, das er im September 2002 mit Deportivo Pereira gegen Deportivo Cali bestritt, wies die Dopingprobe Higuitas Rückstände von Kokain auf. Higuita wurde vom kolumbianischen Verband gesperrt. Nach dem ersten Spiel der Endrunde um die ecuadorianische Meisterschaft am 23. Oktober 2004 mit Aucas gegen CD Olmedo (Riobamba) wies seine Dopingprobe erneut den Konsum von Kokain nach. Higuita wurde als Torwarttrainer der ecuadorianischen Nationalmannschaft und bei Aucas beurlaubt.
Zuletzt machte er im ersten und zweiten Halbjahr 2005 durch Teilnahmen an den Realityshows „La isla de los famosos: Una aventura pirata“ (eine Version von Survivor bzw. Expedition Robinson) und „Cambio Extremo“ des kolumbianischen Senders RCN TV auf sich aufmerksam. Bei „La isla de los famosos“, an der auch der Fußballer Leonel Álvarez teilnahm, gehörte er zu den fünf Finalisten und wurde am Ende Zweiter. In der Sendung „Cambio Extremo“ (dt. Völliger Wandel) wurden mehrere Schönheitsoperationen an ihm vorgenommen und dokumentiert, u. a. Lippenaufspritzen, Kinnvergrößerung sowie Zahn-, Mund- und Kieferchirurgie.
Weblinks
Liste seiner Länderspieleinsätze bei rsssf.com
Einzelnachweise
Fußballnationaltorhüter (Kolumbien)
Kolumbianischer Meister (Fußball)
Dopingfall im Fußball
Doping in Kolumbien
Teilnehmer an einer Fußball-Weltmeisterschaft (Kolumbien)
Fußballtorhüter (Millonarios FC)
Fußballtorhüter (Atlético Nacional)
Fußballtorhüter (Real Valladolid)
Fußballtorhüter (CD Veracruz)
Fußballtorhüter (Independiente Medellín)
Fußballtorhüter (Real Cartagena)
Fußballtorhüter (Atlético Junior)
Fußballtorhüter (Deportivo Pereira)
Fußballspieler (SD Aucas)
Fußballspieler (Deportivo Lara)
Fußballspieler (Leones FC)
Verurteilte Person
Kolumbianer
Geboren 1966
Mann |
1501371 | https://de.wikipedia.org/wiki/Ehlen | Ehlen | Ehlen steht für:
Ehlen (Habichtswald), ein Ortsteil der Gemeinde Habichtswald in Hessen
Ehlen ist der Familienname folgender Personen:
Bernhard Ehlen (* 1939), deutscher Jesuit
David Anton Ehlen († 1796), deutscher Mediziner, Arzt am Juliusspital, Sohn von Johann Peter Ehlen
Hans-Heinrich Ehlen (* 1949), deutscher Politiker (CDU)
Jan Ehlen (* 1980), deutscher Medienkünstler
Johann Peter Ehlen (1715–1785), deutscher Mediziner, Arzt und Hochschullehrer in Würzburg
Nikolaus Ehlen (1886–1965), deutscher Pädagoge
Otto Ehlen (1831–1898), böhmischer Architekt
Peter Ehlen (1934–2022), deutscher Philosoph und Jesuit
Sabine Ehlen (* 1966), deutsche Tänzerin und Choreografin
Siehe auch
Elen |
1574925 | https://de.wikipedia.org/wiki/Vers%20%28Begriffskl%C3%A4rung%29 | Vers (Begriffsklärung) | Vers bezeichnet:
den Vers in der Poetik (Dichtkunst)
den Bibelvers als kleinste, konventionalisierte Texteinheit in der Bibel
den Koranvers im Koran
umgangssprachlich die Strophe eines Liedes oder Gedichts.
Flüsse:
Vers (Fluss), ein Nebenfluss der Salzböde in Mittelhessen
Vers (Fluss Lot), ein Nebenfluss der Lot im französischen Département Lot
Gemeinden:
Vers (Lot) im französischen Département Lot in der Region Okzitanien
Vers (Saône-et-Loire) im französischen Département Saône-et-Loire in der Region Bourgogne-Franche-Comté
Vers (Haute-Savoie) im französischen Département Haute-Savoie in der Region Auvergne-Rhône-Alpes
Vers-en-Montagne im französischen Département Jura in der Region Bourgogne-Franche-Comté
Vers-Pont-du-Gard im französischen Département Gard der Region Okzitanien
Vers-sous-Sellières im französischen Département Jura in der Region Bourgogne-Franche-Comté
Vers-sur-Méouge im französischen Département Drôme in der Region Auvergne-Rhône-Alpes
Vers-sur-Selle im französischen Département Somme in der Region Hauts-de-France
vers steht für:
Sinus versus, trigonometrische Funktion
Siehe auch:
Wehrs
Fers |
9576446 | https://de.wikipedia.org/wiki/Das%20Signal%20%28Garschin%29 | Das Signal (Garschin) | Das Signal () ist eine Kurzgeschichte des russischen Schriftstellers Wsewolod Garschin, die 1887 im Januarheft des Sewerny Westnik in Sankt Petersburg erschien.
Inhalt
Semjon Iwanows Ehefrau Arina ist bei einem Kursker Kaufmann im Dienst. Semjon streift Arbeit suchend durchs Land. Auf einer Bahnstation wird er vom Vorsteher erkannt. Beide Veteranen hatten neun Jahre zuvor im selben Regiment gedient. Der ehemalige Offizier verschafft dem ehemaligen Gemeinen Iwanow eine Stelle als Bahnwärter. Semjon holt Arina in sein Bahnwärterhäuschen. Man richtet sich ein. Das ist langwierig. Beispielsweise der Anbau von Gemüse an der Strecke muss vom Stationsvorsteher genehmigt werden. Semjon und Arina warten auf die Genehmigung.
Während der vorgeschriebenen Kontrollgänge entlang der Strecke lernt Semjon an dem einen Ende seines Abschnitts den Nachbarn Wassili Stepanitsch Spiridonow im kollegialen Gespräch kennen. Wassili nennt die Vorgesetzten Menschenschinder, die die von der Regierung für den Monat festgeschriebenen fünfzehn Silberrubel nicht vollständig auszahlen. Wassili hat obendrein eine Geldstrafe bekommen, weil er ohne ein an den Bahnmeister adressiertes Gesuch mit seiner Ehefrau Gemüse angebaut hatte.
Wassili beschwert sich über solche Behandlung beim Streckenleiter. Als letzterer die Strecke inspiziert, schlägt er Wassili das Gesicht blutig. Wassili übergibt die Arbeit an seinem Abschnitt Nr. 164 seiner Frau und will sich in der Moskauer Eisenbahnverwaltung über den Blutsauger beschweren. Semjon rät ab. Wassili hört nicht und macht sich auf den Weg.
Während einer der nächsten Streckenbegehungen stellt Semjon seinen Kollegen Wassili, wie dieser mit der Brechstange die Schiene lockert und sie hebelnd ein wenig verschiebt. Als Semjon die Brechstange verlangt, weil er die Sabotage ungeschehen machen möchte, verschwindet Wassili mit dem Werkzeug im Gebüsch. Als der nächste vollbesetzte Personenzug naht, weiß sich Semjon nicht zu helfen. Er nimmt die Mütze ab, zieht daraus ein Tuch hervor und ritzt sich mit seinem Messer den Oberarm. Das spritzende Blut färbt das Tuch rot. Semjon überwindet das Schwindelgefühl und signalisiert dem Lokführer mit seiner rotgefärbten Flagge die Lebensgefahr. Der Lokführer reagiert. Der Saboteur Wassili dringt aus dem Gebüsch und stellt sich.
Deutschsprachige Ausgaben
Verwendete Ausgabe
Das Signal. S. 384–396 in Wsewolod M. Garschin: Die Erzählungen. Übertragen und mit Nachwort von Valerian Tornius. 464 Seiten. Dieterich’sche Verlagsbuchhandlung, Leipzig 1956 (Sammlung Dieterich, Bd. 177)
Weblinks
Der Text
Wikisource Сигнал (Гаршин) (russisch)
online bei Lib.ru/Klassiker (russisch)
Einträge im WorldCat
Eintrag im Labor der Fantastik (russisch)
Einzelnachweise
Werk von Wsewolod Michailowitsch Garschin
Literatur (19. Jahrhundert)
Literatur (Russisch)
Erzählung
Literarisches Werk |
5012949 | https://de.wikipedia.org/wiki/Liste%20der%20Bands%20des%20Wacken%20Open%20Air | Liste der Bands des Wacken Open Air | Diese Liste umfasst eine Aufzählung von Bands, die am Wacken Open Air teilgenommen haben bzw. für die nächste Auflage angekündigt sind.
1990 bis 1994
1995 bis 1999
2000 bis 2004
2005 bis 2009
2010 bis 2014
2015 bis 2019
Seit 2020
Grafiken
Weblinks
Homepage des Wacken Open Airs
Wacken Open Air
Wikipedia:Liste |
2091187 | https://de.wikipedia.org/wiki/Branislau%20Samojlau | Branislau Samojlau | Branislau Samojlau (; * 25. Mai 1985 in Wizebsk) ist ein belarussischer Radrennfahrer.
Karriere
2005 gewann Branislau Samojlau die Gesamtwertung der. Volta a Lleida. 2006 nahm er zusammen mit seinem Landsmann Andrej Kunizki an den Straßen-Radweltmeisterschaften in Salzburg teil. Im Zeitfahren der U23-Klasse belegte er den 17. Platz, im Straßenrennen der Nachwuchskräfte wurde er 115. Bei den Straßen-Radweltmeisterschaften 2007 in Stuttgart beendete er das Zeitfahren der U23-Klasse auf dem neunten Platz. 2009 wurde er Dritter der Österreich-Rundfahrt.
Bis einschließlich 2016 errang Samojlau insgesamt sechs nationale Titel auf der Straße, 2005 und 2006 als U23-Fahrer. 2012 startete er bei den Olympischen Spielen in London im Straßenrennen und belegte Rang 78. Bis 2017 startete er bei sieben großen Landesrundfahrten; seine Platzierung war Rang 22 beim Giro d’Italia 2007.
Erfolge
2005
Gesamtwertung Volta a Lleida
Belarussischer Meister – Einzelzeitfahren (U23)
2006
Belarussischer Meister – Einzelzeitfahren (U23)
2007
Belarussischer Meister – Straßenrennen
2008
eine Etappe Settimana Ciclistica Lombarda
2009
Belarussischer Meister – Einzelzeitfahren
2010
Belarussischer Meister – Einzelzeitfahren
2012
Belarussischer Meister – Einzelzeitfahren
2013
eine Etappe Tour of Małopolska
2014
eine Etappe und Mannschaftszeitfahren Sibiu Cycling Tour
2016
Belarussische Meisterschaft – Einzelzeitfahren
Belarussische Meisterschaft – Straßenrennen
2017
Mannschaftszeitfahren Settimana Internazionale
2018
eine Etappe Tour of Mersin
Horizon Park Race Maidan
Horizon Park Race Classic
eine Etappe Tour de Serbie
2019
Grand Prix Gazipasa
eine Etappe Tour of Mersin
Gesamtwertung und eine Etappe Tour of Mesopotamia
2020
Grand Prix Manavgat
Grand-Tour-Platzierungen
Teams
2006 (Stagiaire)
2007
2008
2009 Amica Chips-Knauf (bis 02.06.)
2009 Quick Step (ab 03.06.)
2010 Quick Step
2011
2012
2014
2015
2016
2017
2018
2019
2020
Weblinks
Einzelnachweise
Teilnehmer der Olympischen Sommerspiele 2012
Radsportler (Belarus)
Belarussischer Meister (Radsport)
Olympiateilnehmer (Belarus)
Teilnehmer an den Europaspielen (Belarus)
Teilnehmer der Europaspiele 2019
Sowjetbürger
Belarusse
Geboren 1985
Mann |
5484391 | https://de.wikipedia.org/wiki/Kurt%20Schindler%20%28Dirigent%29 | Kurt Schindler (Dirigent) | Kurt Schindler (* 17. Februar 1882 in Berlin; † 16. November 1935 in New York) war ein deutsch-US-amerikanischer Dirigent und Komponist.
Kurt Schindler studierte Musik in Berlin sowie in München u. a. bei Ludwig Thuille und Conrad Ansorge. 1902 debütierte er als Komponist auf dem Musikfestival in Krefeld. Dort lernte er bedeutende Kollegen wie Gustav Mahler, Karl Adolf Lorenz sowie Richard Strauss kennen, denen er z. T. noch jahrelang freundschaftlich verbunden blieb. Nach Assistenzstellen als Dirigent an der Stuttgarter Oper, der Hofoper Unter den Linden unter Richard Strauss sowie in Würzburg emigrierte Schindler 1905 in die USA. In New York fungierte er von 1905 bis 1908 als Assistent des Chorleiters an der Metropolitan Opera. Anfang Juni 1908 nahm er am Münchener Tonkünstlerfest teil, wo in den beiden Kammermusikkonzerten fünf Lieder von ihm aufgeführt wurden. 1909 gründete er den 160-köpfigen MacDowell Choir (später in Schola cantorum umbenannt) (1909–1926), der zeitgenössische Werke, Alte und Volksmusik interpretierte und bis 1920 unter seiner Leitung stand. Mit dem New York Philharmonic Orchestra arbeitete der Chor häufig zusammen und wirkte u. a. 1912 bei der US-amerikanischen Uraufführung von Debussys Le Martyre de Saint Sébastien mit.
In seiner Tätigkeit als Herausgeber von Arrangements für Chor sowie als Musikwissenschaftler widmete sich Schindler vorrangig russischer, spanischer und jiddischer Volksmusik. 1919 sowie 1928–1930 bereiste er Europa, insbesondere Spanien und Portugal, wo er eine umfangreiche Volksmusiksammlung anlegte.
Weblinks
Foto von Kurt Schindler
Einzelnachweise
Musikwissenschaftler
Chorleiter
Dirigent
Komponist klassischer Musik (20. Jahrhundert)
Komponist (Deutschland)
Komponist (Vereinigte Staaten)
Deutscher
US-Amerikaner
Geboren 1882
Gestorben 1935
Mann |
1486635 | https://de.wikipedia.org/wiki/Anthophoridae | Anthophoridae | Die Familie Anthophoridae gehörte zur Überfamilie der Bienen (Apoidea) in der Ordnung der Hautflügler. Die Anthophoridae sind paraphyletisch. Das heißt, dass ihr letzter gemeinsamer Vorfahre zugleich der Vorfahre einer anderen Bienengruppe (nämlich der Apidae) ist. Die Anthophoridae wurden daher mit den Apidae zu einer Familie zusammengefasst. Die ehemaligen Anthophoridae gehören nun auch zu den Apidae und die Bezeichnung Anthophoridae kann entfallen.
Als deutsche Bezeichnung der Anthophoridae wurde gelegentlich die direkte Übersetzung: Blumenträger oder der Name Pelzbienen verwendet.
Weblinks
Alternatives Taxon (Insekt) |
8269191 | https://de.wikipedia.org/wiki/Mimo%C5%88%20V | Mimoň V | Mimoň V (deutsch Niemes – V. Stadtteil) ist ein Ortsteil der Stadt Mimoň in Tschechien. Er liegt westlich des Stadtzentrums von Mimoň und gehört zum Okres Česká Lípa.
Geographie
Mimoň V befindet sich rechtsseitig der Ploučnice in der Ralská pahorkatina (Rollberg-Hügelland). Er erstreckt sich westlich des Friedhofs. Durch den Ortsteil verläuft die Řetenice–Liberec, von der am Bahnhof Mimoň die Anschlussbahn Mimoň St 1.–Mimoň staré n. abzweigt. Nördlich erheben sich der Kalvarienberg und der Strážný (Wachberg, 362 m), nordöstlich der Ralsko (Rollberg, 696 m), im Südwesten der Liščí vrch (Fuchsberg, 321 m) sowie nordwestlich der Ptačí vršek (Vogelberg, 337 m). Gegen Südwesten erstreckt sich das Waldgebiet Borečký les (Heiderevier).
Nachbarorte sind Mimoň IV im Norden, Mimoň III im Osten, Mimoň II im Südosten, Boreček im Süden, Provodín, Srní und Veselí im Südwesten, Brenná und Božíkov im Westen sowie Bohatice im Nordwesten.
Geschichte
Mit dem Bau der Nordböhmischen Transversalbahn erhielt die Stadt Niemes zum Ende des 19. Jahrhunderts am westlichen Stadtrand einen neuen Bahnhof. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde das Terrain zwischen der Altstadt und dem Bahnhof bebaut, es entstand der V. Stadtteil.
1991 hatte Mimoň V 709 Einwohner. Im Jahre 2001 bestand Mimoň V aus 165 Wohnhäusern, in denen 696 Menschen lebten. Insgesamt besteht der Ortsteil aus 175 Häusern.
In Mimoň V befinden sich der Bahnhof Mimoň und die Comenius-Grundschule.
Ortsgliederung
Der Ortsteil Mimoň V ist Teil des Katastralbezirks Mimoň. Er umfasst die Grundsiedlungseinheit Slovany und den größten Teil von U nádraží.
Im Stadtteil liegen die Straßen Březinova, Jiráskova, Komenského, Nádražní, Nový domov, Podhájek, Růžová, Slovany, Vrchlického und Zahradní.
Einzelnachweise
Ortsteil in Tschechien
Mimoň |
1231448 | https://de.wikipedia.org/wiki/Matthias%20H%C3%B6nerbach | Matthias Hönerbach | Matthias Hönerbach (* 13. April 1962 in Köln) ist ein deutscher Fußballtrainer und ehemaliger Fußballspieler.
Karriere
Spieler
Matthias Hönerbach begann seine Karriere in der Jugend von Bayer 04 Leverkusen und wurde 1980 in den Profikader berufen, für den er allerdings kein Spiel machte. Daraufhin wechselte er zum 1. FC Köln, mit dem er 1983 DFB-Pokalsieger wurde und 1986 das UEFA-Cup-Finale erreichte. Hönerbach wechselte 1989 zum 1. FC Saarbrücken und beendete 1994 seine Profikarriere. Er spielte danach noch ein Jahr für Eintracht Trier in der Regionalliga West/Südwest.
Insgesamt kam er auf 202 Erst- und 85 Zweitligaspiele.
Trainer
Seine zweite Karriere begann Hönerbach als Trainerassistent bei Eintracht Trier. Ein Jahr später übernahm er als Trainer die Zweite Mannschaft des 1. FC Köln. Zur Saison 1996/97 wurde er Trainer beim SCB Viktoria Köln, bei dem er bis 2005 blieb. Ab der Saison 2005/06 war er Co-Trainer bei Werder Bremen mit einem Vertrag bis 2014. Nach der Entlassung von Thomas Schaaf übernahm Hönerbach gemeinsam mit Wolfgang Rolff interimistisch das Training der Bundesligamannschaft. Zum 1. Juli 2014 wurde er für ein Jahr Co-Trainer bei Eintracht Frankfurt, erneut unter Schaaf als Cheftrainer.
Mit der Bestellung von Thomas Schaaf zum Cheftrainer von Hannover 96 zur Rückrunde der Saison 2015/16 rückte er als Co-Trainer zusammen mit Wolfgang Rolff ins neue Trainerteam. Nach zehn Niederlagen aus elf Spielen wurde das Team im April 2016 freigestellt. 2019 eröffnete der gelernte Kaufmann Hönerbach ein Lotto-Tabak-Presse-Geschäft im Kölner Agnesviertel.
Weblinks
Einzelnachweise
Fußballspieler (Bayer 04 Leverkusen)
Fußballspieler (1. FC Köln)
Fußballspieler (1. FC Saarbrücken)
Fußballspieler (Eintracht Trier)
Fußballtrainer (Eintracht Trier)
Fußballtrainer (1. FC Köln)
Fußballtrainer (SCB Viktoria Köln)
Fußballtrainer (Werder Bremen)
Deutscher
Geboren 1962
Mann |
12057502 | https://de.wikipedia.org/wiki/Robert%20S.%20Siegler | Robert S. Siegler | Robert Stuart Siegler (* 1949) ist ein US-amerikanischer Psychologe und Professor für Psychologie an der Columbia University. Er wurde 2005 mit dem American Psychological Associations Distinguished Scientific Contribution Award ausgezeichnet. Spezialgebiet Sieglers ist die kognitive Entwicklung des Problemlösens und logischen Denkens bei Kindern. 2006 schlug er das „Modell der überlappenden Wellen“ vor (engl. overlapping waves theory), das von der gleichzeitigen Anwendung unterschiedlicher Problemlösestrategien durch Kinder ausgeht. Siegler war Mitherausgeber der Zeitschrift Developmental Psychology.
Einzelnachweise
Psychologe
Hochschullehrer (Columbia University)
US-Amerikaner
Geboren 1949
Mann |
6424883 | https://de.wikipedia.org/wiki/Deus%20Ex%3A%20Human%20Revolution | Deus Ex: Human Revolution | Deus Ex: Human Revolution ist ein Videospiel für Windows, macOS, Xbox 360, PlayStation 3 sowie Wii U und der dritte Titel der Deus-Ex-Serie. Das Action-Rollenspiel mit Stealth- und Shooter-Elementen wurde vom kanadischen Studio Eidos Montréal entwickelt und am 26. August 2011 durch den japanischen Publisher Square Enix in Europa und Nordamerika veröffentlicht.
Es handelt sich um eine Vorgeschichte zu Deus Ex und Deus Ex: Invisible War und spielt in einer dystopischen Zukunftsvision des Jahres 2027. Mithilfe hochentwickelter biotechnischer Prothesen und Implantate, sogenannter Augmentierungen, sind die Menschen in der Lage, ihre körperlichen und geistigen Fähigkeiten weit über das natürliche Maß hinaus zu steigern (Idee des Cyborgs). Damit einhergehende gesellschaftliche Debatten, insbesondere über den zunehmenden Zwang zur Selbstoptimierung, gipfeln in gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Befürwortern und Gegnern dieser neuen Technologie. Innerhalb dieses Szenarios verkörpert der Spieler Adam Jensen, den Sicherheitschef eines führenden Unternehmens der Augmentierungstechnologie, der im Spielverlauf eine globale Verschwörung in Politik- und Wirtschaftskreisen aufdeckt.
Am 23. August 2016 erschien die Fortsetzung, Deus Ex: Mankind Divided.
Handlung
Szenario
Deus Ex: Human Revolution spielt im Jahr 2027 und damit 25 Jahre vor den Ereignissen in Deus Ex. Durch große wissenschaftliche Fortschritte wenige Jahre zuvor befinden sich technische Körpermodifikationen, sogenannte Augmentierungen, auf dem Vormarsch. Während die Technologie ursprünglich zahlreichen Menschen dabei half, ihre körperlichen Behinderungen zu überwinden, entwickeln sich Augmentierungen mehr und mehr zu einem Zwang für die körperlich Gesunden. Durch die über das biologische Maß hinaus gesteigerten Fähigkeiten bildet sich zunehmend eine Zwei-Klassen-Gesellschaft, was zu sozialen Unruhen führt. Nicht zuletzt dadurch kommt die Frage auf, was das Menschsein auszeichnet und wo die Grenzen des Machbaren zu ziehen sind. Erschwert wird die Auseinandersetzung durch den Umstand, dass augmentierte Menschen zeitlebens von der Einnahme teurer Medikamente abhängig sind, die eine Abstoßung ihrer Prothesen verhindern sollen. Das Resultat ist eine stetig größer werdende Unterschicht von verarmten und medikamentenabhängigen Menschen, die in der gesellschaftlichen Entwicklung zunehmend abgehängt werden. Eine Verbesserung dieser Problematik versprechen die neuesten Forschungsergebnisse des in Detroit ansässigen Unternehmens Sarif Industries, einer führenden Firma auf dem Gebiet der Augmentierungtechologie, die einen entscheidenden Durchbruch auf dem Gebiet der von Medikamenten unabhängigen Augmentierung darstellen.
Die Hauptperson Adam Jensen ist Sicherheitschef von Sarif Industries. Zu Beginn der Handlung steht das Unternehmen kurz vor der Präsentation seiner Forschungsergebnisse vor dem National Science Board der US-Regierung, das großen Einfluss auf die zukünftige Bewertung der Augmentierungstechnologie hat. Doch noch bevor es dazu kommen kann, wird die Firma Opfer eines brutalen Überfalls von schwer bewaffneten und mit umfangreichen Augmentierungen versehenen Söldnern. Die Forschungseinrichtungen werden zerstört, führende Wissenschaftler und Sarifs Forschungsleiterin Megan Reed, die zugleich Jensens ehemalige Lebensgefährtin ist, anscheinend getötet. Auch Jensen wird lebensgefährlich verletzt und kann nur mithilfe von Sarifs modernster Augmentierungstechnologie am Leben gehalten werden. Erst nach sechsmonatiger Genesungsphase kehrt er in seinen Job zurück. Sein Vorgesetzter David Sarif beauftragt ihn umgehend mit der Suche nach den Verantwortlichen des Anschlags.
Handlungsverlauf
In seinem ersten Einsatz soll Jensen die Polizei von Detroit gegen eine Gruppe fanatischer Augmentierungsgegner namens Purity First unterstützen, die eine weitere Produktionsstätte von Sarif Industries überfallen und die dortigen Mitarbeiter als Geiseln genommen haben. Sarif hält Purity First für die möglichen Drahtzieher des Überfalls auf die Unternehmenszentrale, doch Jensen erkennt, dass die Augmentierungsgegner selbst von Unbekannten instrumentalisiert wurden. Ähnlich wie in den vorherigen Titeln gerät die Hauptfigur Jensen im weiteren Verlauf des Spiels immer tiefer in ein globales Geflecht aus Verschwörungen verschiedener politischer und wirtschaftlicher Fraktionen, das es für den Spieler zu entwirren gilt. Erschwerend ist hierbei, dass die Vielzahl der beteiligten Interessengruppen bei ihrem Engagement innerhalb des Komplotts stets eigene, mitunter konträre Ziele verfolgen. Alle Fraktionen sind weiterhin bereit, ihre Ziele mit extremen Mitteln durchzusetzen, wodurch keine Unterscheidung in Gut und Böse möglich ist. Im Verlauf des Spiels erkennt Jensen zudem, dass er unwissentlich seit längerem eine wichtige Rolle in der Entwicklung der Augmentierungstechnologie spielt.
Auf den Spuren der augmentierten Söldner stößt Jensen auf der vor Shanghai gelegenen Insel Heng Sha auf Hinweise, die Beteiligungen des global operierenden Sicherheitsunternehmens Belltower und des Sarif-Mitbewerbers Tai Yong Medical an dem Überfall auf Sarif Industries belegen. Von Tai-Yong-Geschäftsführerin Zhao Yun Ru erhält Jensen weiterhin die Information, dass die angeblich getöteten Sarif-Wissenschaftler entführt wurden und seitdem an einem unbekannten Ort gefangen gehalten werden. In Montreal enthüllt Jensen, dass der Nachrichtenkonzern Picus die öffentliche Meinung mithilfe einer mit einem eigenen Bewusstsein ausgestatteten Künstlichen Intelligenz in Gestalt der Nachrichtensprecherin Eliza Cassan gezielt beeinflusst. Zurück in Detroit erfährt Jensen weiterhin von David Sarif, dass der Geheimbund der Illuminaten hinter dem Komplott gegen Sarif Industries steckt. Ziel der Illuminaten ist es, mithilfe der Augmentierungstechnologie größere Kontrolle über die in ihren Augen unmündige Gesellschaft zu erlangen und sie so im Sinne einer aufgeklärten Führungsschicht aus dem Verborgenen heraus zu lenken. Zu ihren prominentesten Vertretern zählt der Politiker William Taggart, Führer der erklärten Augmentierungsgegner von Humanity Front, der zu diesem Zeitpunkt anlässlich einer Protestkundgebung vor dem Sarif-Firmensitz in Detroit verweilt und für eine starke Reglementierung und Kontrolle der Augmentierungstechnologie eintritt. Über Taggarts Vertrauten Isaias Sandoval stößt Jensen auf einen entscheidenden Hinweis über den Verbleib der entführten Sarif-Wissenschaftler.
Über eine Spur in Heng Sha gelingt es Jensen schließlich, eine geheime Forschungseinrichtung in Singapur zu infiltrieren, in der die entführten Wissenschaftler festgehalten werden. Auch Jensens ehemalige Lebensgefährtin Megan Reed befindet sich darunter. Von ihr erfährt Jensen zum einen, dass seine DNA Reed die entscheidenden Hinweise für ihre Forschungsarbeiten lieferte. Zum anderen enthüllt sie ihm, dass die Anlage dem renommierten Wissenschaftler Hugh Darrow gehört, dessen Forschungen einst den Durchbruch für die Augmentierungstechnologie bedeuteten. Doch der erklärte Philanthrop Darrows musste mit zunehmendem Abscheu erkennen, wie seine zur Linderung für Notleidende gedachten Forschungen von den Mächtigen dazu verwendet wurden, die restliche Bevölkerung noch stärker kontrollieren zu können und die Menschen so in eine stärker werdende Abhängigkeit zu führen. Dabei droht seinen Befürchtungen nach der vollständige Verlust sämtlicher moralischen Grundlagen. Sein Ziel ist es daher, die von ihm erschaffene Technologie derartig zu diskreditieren, dass sie durch den zu erwartenden Aufstand der Menschen für immer geächtet wird. Ein Baustein in diesem Plan bildet die von Darrows maßgeblich mitkonzipierte Forschungsstation Panchaea im arktischen Ozean, die ursprünglich zur Bekämpfung der globalen Erwärmung errichtet wurde. Während der Einweihungsfeierlichkeiten der Forschungsstation löst Darrows mithilfe des lokalen Supercomputers ein Signal aus, das augmentierte Menschen weltweit in Raserei verfallen lässt.
Jensens Aufgabe ist der Vorstoß in den Anlagenkern und die Deaktivierung des Signals. Dort stellt sich ihm Zhao Yun Ru entgegen, die sich mithilfe ihrer Augmentierung mit dem Supercomputer verbunden hat und die so gewonnene Macht über die augmentierten Menschen für eigene Zwecke nutzen will. Im entscheidenden Kampf gelingt es Jensen sie auszuschalten und er wird zum Abschluss des Spiels vor eine Entscheidung hinsichtlich des weiteren Umgangs mit der Augmentierungstechnologie gestellt:
Jensen kann Darrows Geständnis hinsichtlich der Augmentierungen und der Rolle der Illuminaten mithilfe Eliza Cassans ausstrahlen lassen und damit offenlegen. Dadurch wird die Öffentlichkeit vor den Gefahren der Technologie gewarnt, was zu ihrer öffentlichen Ächtung führt.
Im Sinne Sarifs kann Jensen die Verantwortung für die Störung der Augmentierungen den Augmentierungsgegnern der Humanity Front zuweisen. Damit sichert er eine Weiterentwicklung der Augmentierungstechnologie ohne strenge staatliche Kontrollen.
Die Rolle der Illuminaten wird verschwiegen und Jensen kann somit in deren Sinne die Schuld für den Zwischenfall auf die Medikamente der Augmentierten schieben. Dadurch erhalten die Augmentierungsgegner Auftrieb und können eine starke Reglementierung der Technologie durchsetzen. Im Hintergrund nimmt der Einfluss der Illuminaten auf die Gesellschaft zu.
Alternativ kann Jensen auf jegliche Bekanntmachung verzichten und die Anlage mitsamt allen Beweisen vernichten. Er überlässt es der Menschheit, sich ihr eigenes Urteil zu bilden, ohne die Filterung durch eine Interessengruppe.
Das Spiel endet mit einer Reflexion Jensens über Augmentierungen und wie sich diese auf das Menschsein auswirken. Seine Schlussfolgerungen über die Fähigkeit der Menschheit, eine Lösung für dieses Grunddilemma zu finden, fallen in Abhängigkeit zur vorhergehenden Entscheidung unterschiedlich aus.
Im Anschluss an den Abspann des Spiels wird ein Bogen zur Handlung von Deus Ex geknüpft. Der Spieler wird Zeuge eines Gesprächs von Megan Reed mit dem Illuminaten Bob Page, dem Hauptgegenspieler des ersten Teils. Darin erklärt sich Reed bereit, für Page einen Nanit-Virus zu entwickeln (vergleiche das als „Grauer Tod“ bezeichnete Virus in Deus Ex). Daneben gibt es Andeutungen, dass Jensens DNA Grundlage für das D-Projekt wird, aus dem Deus-Ex-Protagonist JC Denton und sein Bruder Paul hervorgehen.
Charaktere
Die deutsche Sprachsynchronisation entstand unter der Regie von Stephanie Kirchberger und wurde im Hamburger Tonstudio toneworx aufgenommen.
Spielprinzip
Das Spiel richtet sich ausschließlich an Einzelspieler und kombiniert wie die ersten beiden Deus-Ex-Spiele Elemente eines levelbasierten Ego-Shooters mit Rollenspielaspekten in einem futuristischen Szenario. Der Spieler betrachtet das Geschehen üblicherweise aus der Egoperspektive. Lediglich wenn er seine Figur mithilfe eines implementierten Deckungssystems hinter Kisten oder ähnlichen Sichtblockaden Position einnehmen lässt, zoomt die Kamera in eine Third-Person-Ansicht.
Das Spiel ist linear in mehrere Hauptmissionen aufgeteilt. Ziel ist oftmals die Infiltration von Einrichtungen und Beschaffung von Informationen. Die Spielfigur startet dabei von einem als Hub bezeichneten, größeren Stadtbereich wie Detroit oder Heng Sha. Der Spieler kann sich hier zwar beliebig lange aufhalten, um jedoch im Spiel voranzukommen, muss er der Hauptmission folgen. Zum Erreichen des Missionsziels stehen dem Spieler gewöhnlich mehrere unterschiedliche Lösungswege offen. Dazu zählen das gewaltsame Vorgehen mit dem Einsatz von Waffen, heimliches Umgehen der Gegner durch Schleichen oder die Nutzung verschiedener technischer Geräte und Fähigkeiten wie Hacking und das Umprogrammieren/Deaktivieren von Kameras, Selbstschussanlagen oder Robotern. Durch Umgehen und Betäuben von Gegnern lässt sich das Spiel ohne das Töten eines Gegners absolvieren. Eine Ausnahme stellen lediglich die Kämpfe gegen Zwischen- und Endgegner dar, in denen die sonst üblichen Vorgehensweisen nicht unterstützt werden. Sie können ausschließlich durch Waffengewalt gelöst werden und der Spieler hat keinen Einfluss auf ihren Abschluss. Hat der Spieler das aktuelle Hauptmissionsziel erfüllt, folgt zumeist automatisch die Versetzung in das nächste größere Gebiet.
Im Spielverlauf führt die Spielfigur Adam Jensen mehrfach ausführliche, vollvertonte Konversationen, bei denen der Spieler oftmals die Wahl zwischen bis zu vier Antwortmöglichkeiten hat. Die Wahl der Formulierung kann dabei den Ausgang des Gesprächs beeinflussen und bestimmt dadurch oftmals über die Handlungsmöglichkeiten des Spielers, wie den Zugang zu bestimmten Informationen und Bereichen oder die Vermeidung von Auseinandersetzungen.
Neben den Hauptmissionen bietet das Spiel in den Stadtbereichen zusätzliche Nebenquests an, die der Spieler für die Beendigung nicht zwangsläufig erfüllen muss. Sie sind jedoch wesentlich mit der Handlung verknüpft und bieten einen besseren Einblick in die Spielwelt. Die Beweggründe einzelner Hauptfiguren werden dadurch herausgearbeitet und Nebenaspekte der Handlung beleuchtet. Daneben kann sich der Spieler zusätzliche Belohnungen in Form von Waffen, Ausrüstungsgegenständen oder Geld verdienen. Nicht benötigte Waffen und Gegenstände können in den Stadtgebieten bei Händlern gegen Krediteinheiten der Spielwährung eingetauscht und im Gegenzug passende Ausrüstungsgegenstände erworben werden.
Für die Erfüllung der Missionen werden dem Spieler, ähnlich wie in Rollenspielen, Erfahrungspunkte gutgeschrieben. Für jeweils 5000 Erfahrungspunkte erhält die Spielfigur Adam Jensen einen sogenannten Fertigkeitspunkt, der vom Spieler in den Ausbau des Charakters mit neuen Augmentierungen investiert werden kann. Erfahrungspunkte werden dabei nicht nur für den Abschluss einer Mission vergeben, sondern bereits während des Verlaufs, unter anderem für die gezeigte Vorgehensweise (beispielsweise Töten oder Betäuben von Gegnern) und die Erkundung des Spielgebietes.
Augmentierungen
Die Augmentierungen sind ein weiterer Teil des Rollenspielaspektes und ermöglichen dem Spieler eine individuelle Ausgestaltung der Spielfigur Adam Jensen. Sie verbessern die Konstitution und erweitern oder verbessern die Handlungsmöglichkeiten des Charakters, beispielsweise in den Bereichen Kampf, Hacking, Erkundung oder Beobachtung. Für die Freischaltung neuer und verbesserter Augmentierungen benötigt der Spieler Fertigkeitspunkte, die durch das Sammeln von Erfahrungspunkten oder durch den Erwerb sogenannter Upgradekits bei sog. Limb-Kliniken verfügbar werden. Die Zahl der im Spiel erhältlichen Upgradekits ist allerdings beschränkt.
Hacking
Beim Hacken von Computersystemen wird ein eigenständiges Minispiel gestartet. Es unterbricht nicht den üblichen Spielverlauf, der Spielercharakter kann daher unter Umständen von gegnerischen Spielfiguren während des Hackversuchs entdeckt werden. Gezeigt wird eine schematische, zweidimensionale Darstellung des Netzwerks mit mehreren Netzwerkknoten. Verbindungen zwischen den Knoten werden als Linien symbolisiert. Für die erfolgreiche Lösung des Spiels gilt es, ausgehend von einem festen Startpunkt über die Verbindungswege innerhalb des Netzwerks einen bestimmten Zielrechner zu erreichen und zu übernehmen. In der Regel besteht dabei keine direkte Verbindung, sondern der Spieler muss auf dem Weg dorthin erst mehrere Zwischenknoten des Netzwerks übernehmen. Oftmals gibt es dabei mehrere Vorgehensweisen. Bei jeder Übernahme eines Zwischenknotens besteht ein prozentuales Risiko, dass das Eindringen erkannt und Gegenmaßnahmen ausgelöst werden. In diesem Fall bleibt dem Spieler nur noch eine begrenzte Zeit zum Erreichen des Zielrechners. Ausgehend von einem besonders markierten Abwehrknoten kann der Spieler beobachten, wie sich die Abwehrmaßnahmen ebenfalls anhand der Verbindungslinien durch das Netzwerk allmählich auf seinen Startpunkt zubewegen. Erreicht die Abwehr auf diese Weise den Startpunkt des Spielers noch bevor dieser den Zielrechner übernehmen kann, ist der Versuch gescheitert und es wird Alarm ausgelöst, der oftmals bewaffnete Gegner anlockt. Bestimmte Gegenstände und Augmentierungen können das Hacking erleichtern, indem sie etwa das prozentuale Alarmrisiko bei Knotenübernahmen reduzieren, die Aktivierung der Abwehrmaßnahmen unterbinden oder das Vordringen derselbigen behindern. Um eine Entdeckung in letzter Sekunde noch zu verhindern, kann der Spieler den Hackversuch zudem abbrechen und das Spiel vom letzten gespeicherten Spielstand neu starten. Für den Hackversuch stehen dem Spieler allerdings nur eine begrenzte Zahl an Neuversuchen zur Verfügung, bevor der Alarm ausgelöst wird. Deren Anzahl hängt vom Schwierigkeitsgrad des symbolisierten Netzwerks ab. Der Schwierigkeitsgrad beeinflusst zudem das Alarmrisiko bei der Übernahme der Zwischenknoten. Zusätzlich kann der Spieler Viren einsetzen, die ihm entweder erlauben, einen Knoten direkt zu kontrollieren (Nuke-Virus) oder die Abwehrmaßnahmen für kurze Zeit stoppen (Stop-Virus). Die Viren kann man oft in Geheimverstecken finden oder als Bonus für erfolgreich geknackte Datenbanken erhalten. Diese Datenbanken können neben den Bonus-Viren auch Geld oder Erfahrungspunkte enthalten. Alternativ kann zur Lösung der Aufgabe der Abwehrknoten – sofern erreichbar – übernommen werden. Gelingt dies, gilt das Spiel sofort als gelöst und dem Spieler werden zudem sämtliche noch nicht freigeschalteten Boni dieser Netzwerkkarte gutgeschrieben.
Das Hacking-Minispiel bezieht seine Einflüsse unter anderem aus dem Rollenspiel Shadowrun und dem Computerspiel Uplink. Jede der über 400 Varianten wurde dabei individuell von Designer Antoine Thisdale entworfen.
Entwicklung
Patrick Melchior, Direktor von Eidos Frankreich, gab 2007 in einem Interview mit dem kanadischen Fernsehsender MusiquePlus bekannt, dass das neugegründete Studio Eidos Montreal an einem neuen Deus Ex mit dem Untertitel Human Revolution arbeitet. Mit Studioleiter Stephane D’Astous, Produzent David Anfossi, Game Director Jean-François Dugas und Art Director Jonathan Jacques-Belletête wurden ehemalige Mitarbeiter von Ubisoft Montreal angeworben, für das Storydesign wurde Mary DeMarle verpflichtet. Warren Spector und Harvey Smith dagegen, die noch entscheidend für die ersten beiden Deus-Ex-Teile verantwortlich waren, waren an der Entwicklung nicht mehr beteiligt.
Die Entscheidung zugunsten eines Prequels fiel aus mehreren Gründen. Zum einen benötigt der Spieler keine Kenntnis der vorherigen Spiele und der Gestaltungsfreiraum für die Entwickler war größer, da der Zeitraum in der Erzählwelt vor den Ereignissen von Deus Ex nur wenig erschlossen war. Zum anderen wurden die durch die verschiedenen Enden von Deus Ex und Deus Ex: Invisible War entstehenden Probleme bei der Weiterführung der Geschichte somit umgangen. Dazu kamen persönliche Vorlieben der Designer, die eine Beschäftigung mit dem Aufkommen von Augmentationen einer weit in der Zukunft liegenden Handlung vorzogen.
Nach der Übernahme von Eidos durch Square Enix im Jahr 2009 wurde das Projekt stark vorangetrieben. Unter anderem erhielt Eidos Montreal Unterstützung durch Square Visual Works, dem Animationsstudio des japanischen Publishers (Final Fantasy VII: Advent Children), die sich zusammen mit der Firma Goldtooth Creative für die Erstellung des hochqualitativen CGI-Ankündigungstrailers verantwortlich zeichneten. Die Entwicklung der PC-Version wurde dem niederländischen Entwickler Nixxes Software übertragen, mit der Gestaltung der Zwischengegner-Kämpfe wurde das externe Entwicklungsstudio Grip Entertainment betraut.
Der Titel wurde in Europa am 26. August 2011 veröffentlicht. In Deutschland erschien das Spiel wie der erste Teil ohne Jugendfreigabe (USK 18) und ohne Veränderungen im Vergleich zur englischen Version. Die Veröffentlichung wurde von einer umfangreichen viralen Marketingkampagne begleitet. Für die im Spiel vorkommende fiktive Firma Sarif Industries wurde eine mehrsprachige Firmenhomepage angelegt und fiktive Werbefilme des Unternehmens sowie ihrer Gegner der Organisation Purity First veröffentlicht.
Die Veröffentlichung in Japan verschob sich auf Oktober 2011, da Publisher Square Enix kurz vor dem anvisierten Veröffentlichungszeitpunkt am 8. September noch die Entfernung eines nicht näher genannten, visuellen Inhaltes anordnete. Im Vergleich zur europäischen Variante wurden in der japanischen Version gemäß den gesetzlichen Vorgaben die offene Darstellung von Organen und ein sexuell anstößiges Objekt an jeweils einer Stelle im Spiel entfernt.
Thematik
Das Spiel ist eine Reflexion über die Fragestellung, wie weit die Leistungssteigerung des Menschen durch technische Optimierung gehen darf, ab welchem Punkt er seine menschliche Identität verliert und wo demnach die Grenzen zu ziehen sind. Das Spiel greift damit Fragestellungen der philosophischen Denkschule des Transhumanismus auf.
Ursprünglich nur als Hilfe für kriegsversehrte Soldaten konzipiert, stehen mittlerweile auch die bislang körperlich unversehrten Bewohner der Spielwelt zunehmend vor der Frage, inwieweit sie sich selbst augmentieren lassen, um dadurch beispielsweise Vorteile auf dem Arbeitsmarkt zu erhalten. Andererseits führt die Angst vor Benachteiligung bei Augmentierungsgegnern zu fanatischer Ablehnung und Hass auf augmentierte Menschen. Trotz der futuristischen Inszenierung greift das Spiel eine bereits in den Grundzügen existierende zeitgenössische Diskussion auf, die beispielsweise in der Diskussion um die Olympiateilnahme des behinderten, mit Beinprothesen versehenen Sportlers Oscar Pistorius sichtbar wurde. Als Beleg für die Aktualität dieser Fragen veröffentlichte Square Enix weiterhin eine Kurzdokumentation mit dem Namen The Eyeborg Documentary. Der selbst mit einem Augenimplantat ausgestattete kanadische Filmemacher Rob Spence demonstriert darin den aktuellen Stand der Prothesenforschung. Dabei streift er auch die Frage, ob Prothesen in Zukunft standardmäßig natürliche Körperbestandteile ersetzen können, ohne jedoch eine endgültige Antwort zu liefern. Ein zentraler Ausdruck dieser Thematik ist das abschließende Zitat des Debüttrailers, das sinngemäß Friedrich Nietzsche zugeschrieben wird:
Häufig wiederkehrend ist in diesem Zusammenhang das Bild des Sturzes des Ikarus. Bereits in Deus Ex existierten im Spiel zwei Künstliche Intelligenzen mit dem Namen Daedalus und Ikarus. Im Debüttrailer zu Deus Ex: Human Revolution wurde die Thematik erneut aufgegriffen. In einem kurzen Ausschnitt ist das Bild The Lament for Icarus des englischen Malers Herbert James Draper zu sehen. In einem zweiten, auf der Games Developers Conference 2010 gezeigten Trailer erhebt sich die augmentierte Hauptfigur Adam Jensen mit Ikarus-Schwingen in die Lüfte, um schließlich zu verbrennen. Der Mythos wird im Spiel an zahlreichen Stellen zitiert. So ist beispielsweise in der Eingangssequenz eine Ikarus-Statue zu sehen und historische Ikarus-Gemälde wie Drapers The Lament for Icarus wurden zur Dekoration von Wohnungen der Spielwelt verwendet. Im zentralen Dialog zwischen Jensen und Hugh Darrows, dem „Vater“ der Augmentierungstechnologie, vergleicht dieser sich selbst mit Daedalus, der seinen „Kindern“ ohnmächtig bei der missbräuchlichen Anwendung seiner Erfindung zusehen muss. Eine Augmentierung des Spieles ist das sogenannte Icarus-Landesystem. Icarus ist zudem der Name des Soundtrack-Titelstücks, während der Begleitroman zum Spiel den Titel Der Icarus-Effekt (im englischen Original Icarus Effect) trägt.
Künstlerische Gestaltung
Ziel des Art Designs war die Erschaffung eines bislang einzigartigen optischen Erscheinungsbildes, um sich deutlich von Konkurrenzprodukten abzuheben und die Neugier des Spielers zu wecken. Pate hierfür war das Art-déco-Erscheinungsbild des Egoshooters Bioshock. Für die Erschaffung der Spielwelt von Deus Ex: Human Revolution und deren grafische Umsetzung orientierte sich das Entwicklungsstudio unter anderem am Renaissance- und dem Barockzeitalter. Die Renaissance zeichnete sich in der Interpretation der Entwickler demnach vor allem durch die wiedergewonnenen Kenntnisse über die Funktionsweise des menschlichen Körpers und die beginnende Technisierung nach dem Mittelalter aus. Eine ähnliche Situation sollte in Deus Ex: Human Revolution beschrieben werden. Durch die Verbindung mit der Cyberpunk-Thematik wurde der Stil des Spiels von den Entwicklern daher als Cyber-Renaissance beschrieben. Bei der Farbgestaltung überwiegen Gelb- und Goldtöne, die in einem starken Kontrast zu den großen dunklen Flächen der Spielwelt stehen.
Die Renaissance-/Barockaspekte des Spiels spiegeln sich unter anderem in der Gestaltung der Kleidung wider. Die Figuren tragen beispielsweise Schnürkleider gemäß alten Schnitten, die Gewänder sind verziert mit Stuartkragen oder Puffärmeln. Vorlagen lieferten Werke der Maler Vermeer und Rembrandt und der Film Die Duellisten. Bei dem auf der Game Developers Conference 2010 veröffentlichten Trailer handelt es sich um eine filmische Verarbeitung des Rembrandtbilds Die Anatomie des Dr. Tulp. Im Debüttrailer aus dem Jahr 2007 finden sich weiterhin Zitate von Leonardo da Vincis anatomischen Studien und der Titelseite von Andreas Vesalius’ grundlegendem Werk der neuzeitlichen Anatomie De humani corporis fabrica libri septem.
Als Einflüsse für die Cyberpunk-Elemente nannte Art Director Jonathan Jacques-Belletête die Filme Blade Runner, Ghost in the Shell, Akira, das Spionage-Spiel Metal Gear Solid und William Gibsons Neuromancer-Trilogie. Das Designteam orientierte sich jedoch auch an den Arbeiten zahlreicher zeitgenössischer Architekten, Künstler und Designer. Dazu zählten:
Quelle
Technik
Das Spiel verwendet eine modifizierte Version der CDC-Engine (Crystal Dynamics Crystal Engine, kurz: Crystal-Engine) von Crystal Dynamics, die bereits im 2006 veröffentlichten Spiel Tomb Raider: Legend zum Einsatz kam. Eidos Montreal erhoffte sich dadurch Synergieeffekte, um sich primär auf die Erstellung der Spielinhalte konzentrieren zu können. Erschwert wurden die Arbeiten jedoch durch die unterschiedlichen Schwerpunkte der beiden Serien. Das US-Schwesterstudio erwies sich aufgrund eigener Projekte bald ausgelastet und konnte Eidos Montreal keine dauerhafte Hilfestellung bieten. Die Anpassungen der Engine an die eigenen Bedürfnisse mussten daher selbst vorgenommen werden.
Während die beiden Konsolenfassungen des Spiels von Eidos Montreal selbst entwickelt wurden und technisch nahezu identisch sind, entstand die PC-Adaption begleitend dazu beim niederländischen Entwicklungsstudio Nixxes Software. Die PC-Fassung bietet im Vergleich zu den Konsolenfassungen eine für Maus- und Tastatursteuerung optimierte Benutzeroberfläche sowie zusätzliche Grafikoptionen und Anpassungsmöglichkeiten. Sie unterstützt DirectX 11 mit Tessellation, Screen Space Ambient Occlusion (SSAO) und Fast Approximate Antialiasing (FXAA). Das Spielgeschehen kann in stereoskopischem 3D ausgegeben werden und unterstützt von Haus aus Interleaving sowie AMDs 3D-Technologie 3DHD. Eine Unterstützung für nVidias 3D-Vision-Technik wurde mit einem Patch nach Veröffentlichung nachgereicht. Mithilfe von AMDs Eyefinity-Technologie kann das Spielgeschehen zudem auf bis zu fünf Monitoren angezeigt und das Sichtfeld des Spielers auf das Spielgeschehen dadurch deutlich vergrößert werden.
Eine ursprüngliche geplante Regionensperre der PC-Version, die die Aktivierung einer im Ausland gekauften Version des Spiels in Deutschland verhindern sollte, wurde kurze Zeit nach Bekanntmachung aufgrund massiver Proteste seitens der Kunden und negativer Berichterstattung im Vorfeld teilweise wieder verworfen. Die PC-Fassung verwendet keinen Kopierschutz, setzt zum Spielen jedoch eine Aktivierung und Bindung an einen Steam-Account voraus. Im Gegenzug verwendet das Spiel die Funktionalität der Steam Cloud und Achievements.
Soundtrack
Der Soundtrack zum Spiel entstammt der Feder des kanadischen Komponisten Michael McCann. Ursprüngliche Zielrichtung war eine düstere elektronische Begleitmusik. Durch die Thematik des Spiels – die Auseinandersetzung des Menschen mit der Technik – entwickelte sich daraus jedoch eine dreigliedrige Vorgehensweise. Spielabschnitte, die deutlich von Technik geprägt waren, wurden mit elektronischen Synthieklängen unterlegt. Bei vom Menschen dominierten Abschnitten kamen vor allem Gesangs- und Streicherpassagen zum Einsatz. Bereiche, bei denen es zur Vermischung dieser beiden Extreme kommt, zeichnen sich durch eine Kombination beider Stilelemente aus, so beispielsweise im Haupttitel Icarus. Die drei unterschiedlichen Musikstile sollen die verschiedenen Grundhaltungen des Spiels widerspiegeln (extreme Augmentierungsgegner, Technikbefürworter und Mittelpositionen). Der religionsähnliche Charakter dieser kontroversen Positionen und die Renaissance-Einflüsse sollen vor allem in den Gesangsstücken zum Ausdruck kommen.
Aufgrund des variablen Spielverlaufs während der Missionen basiert die Begleitmusik anders als in linearen Spielen oder Filmen nicht auf einzelnen Leitthemen, sondern besteht aus vielen kleineren Einzelstücken, die sich an der Stimmungssituation und der Umgebung orientieren und passend zum Spielverlauf eingeblendet werden. Rezensenten bezeichneten den Soundtrack als eindringlich und atmosphärisch, mit Reminiszenzen an Vangelis’ Musik zu Blade Runner.
Der Soundtrack, der der Limited Edition beiliegt, besteht aus 12 Musikstücken. Die CD (oder der entsprechende Download) enthält 25 Musikstücke.
Verkaufsversionen
Erstveröffentlichung
Für Konsolen und Windows-PC wurde das Spiel zu Verkaufsbeginn neben der Standardausgabe in zwei weiteren Versionen mit Bonusinhalten angeboten.
Neben dem Spiel enthielt die Limited Edition (im englischsprachigen Raum als Augmented Edition bezeichnet):
Das Explosive Mission-Pack mit der Bonusmission Tongs Rettung
Exklusive Bonusgegenstände (automatisches Entriegelungssystem, vier zusätzliche Waffen)
10.000 Krediteinheiten der Spielwährung
Eine DVD mit einem 44-minütigen Making-of, dem Spiel-Soundtrack, einem Comic aus der offiziellen DC-Serie und dem E3-Trailer einschließlich eines animierten Storyboards
40-seitiges Artbook
Die Collector’s Edition enthielt neben sämtlichen Inhalten der Limited Edition eine von Play Arts Kai, einem Tochterunternehmen von Square Enix, entworfene Actionfigur des Spielercharakters Adam Jensen.
Die zusätzlichen Spielinhalte wurden als Download-Erweiterungen bereitgestellt, die durch die Eingabe eines beigelegten Gutscheincodes freigeschaltet und an den Account des Spielers auf der jeweiligen Spieleplattform (Steam, Xbox Live, PlayStation Network) gebunden wurden. Neben den Sondereditionen erhielten auch Vorbesteller einer Standardversion das Explosive Mission Pack, das automatische Entriegelungssystem und zwei der vier Zusatzwaffen.
Im September 2011 kündigte Square Enix in Zusammenarbeit mit dem britischen Entwickler Feral Interactive eine Portierung des Spiels für Mac OS X an. Feral gab am 4. April 2012 bekannt, dass die als Deus Ex: Human Revolution – Ultimate Edition bezeichnete Fassung für Mac neben dem Hauptspiel auch die Download-Erweiterungen The Missing Link, Missionspack und Taktisches Optimierungspack beinhalte und am 26. April veröffentlicht werde.
Director’s Cut
Im März 2013 kündigte Square Enix die Entwicklung des Deus Ex: Human Revolution Director’s Cut exklusiv für die Wii U an. Die Portierung, die vom australischen Studio Straight Right entwickelt wurde, enthält alle Download-Erweiterungen, ausführlich überarbeitete Bosskämpfe, eine bessere KI-Programmierung und eine verbesserte Grafik auf dem Niveau der Erweiterung The Missing Link. Mit dem Modus „New Game+“ bietet das Spiel eine Möglichkeit, das Spiel nach erfolgreicher Absolvierung ein weiteres Mal mit bereits freigeschalteten Augmentierungen zu spielen. Auf der Computerspielmesse Electronic Entertainment Expo (E3) im Juni 2013 gab Square Enix bekannt, dass man aufgrund von Kundenreaktionen den Director’s Cut auch für PlayStation 3, Xbox 360, Windows und Mac OS X veröffentlichen werde. Gleichzeitig wurden die bereits angekündigten und weitere neue Funktionen präsentiert, wie die Integration einer Mitteilungsfunktion, die es Spielern erlaubt, anderen Spielern Nachrichten mit Hinweisen und Tipps in der Spielwelt zu hinterlassen. Die im Spiel enthaltene Levelübersichtskarte besitzt im Director’s Cut zudem eine Notizfunktion und wurde unter Ausnutzung der Hardwareeigenschaften des Wii-U-Controllers auf den integrierten Zweitbildschirm ausgelagert. Um dies auch für die anderen Plattformen zu ermöglichen, wurde für die PS3-Fassung die Unterstützung der Kombination von PlayStation 3 und PlayStation Vita und für Xbox 360 die Nutzung der Smartglass-Funktionen angekündigt. Für Besitzer einer PC-Vollversion über den Online-Anbieter Steam entschied sich Square Enix eine Upgrademöglichkeit für die Standardfassung anzubieten, mit preislichen Abstufungen je nach Besitz der Download-Erweiterung The Missing Link. Als Veröffentlichungstermin wurde schließlich der 25. Oktober 2013 angegeben.
Rezeption
Rezensionen und Auszeichnungen
Deus Ex: Human Revolution erhielt von der Fachpresse sehr gute Bewertungen (Metacritic: 90 von 100 (PC)/89 (Xbox 360)/89 (PS3)). Neben Rezensionen in Spiele-Fachzeitschriften wurde Deus Ex: Human Revolution aber auch in der Tagespresse und nicht-spielebezogenen Medienpublikationen rezipiert, darunter Kultur SPIEGEL, Süddeutsche Zeitung, Die Zeit, Augsburger Allgemeine, n-tv, New York Times und The Guardian.
Übergreifend wurde eine im Vergleich zu Deus Ex: Invisible War stärkere Orientierung am ersten Teil der Serie positiv hervorgehoben. Gelobt wurden wie in den Vorgängern die zahlreichen unterschiedlichen Vorgehensweisen, auch wenn das Programm Lösungen auf dem Schleichweg deutlich begünstige. Die Ausgestaltung der Erzählung und die Gestaltung einer tiefgründigen und zumeist überzeugend wirkenden Spielwelt wurde hervorgehoben. Das Hacking-Minispiel wurde positiv aufgenommen und als herausfordernd und motivierend eingestuft. Deutsche Tests hoben außerdem die stimmige deutsche Sprachausgabe hervor, bemängelten jedoch gleichzeitig die fehlende Lippensynchronität.
Deutlich kritisiert wurden die kaum vorhandenen Gesichtsanimationen, die langen Ladezeiten, eine generell etwas unzeitgemäß schwache Grafikleistung und eine mangelhafte Künstliche Intelligenz. Einen Hauptkritikpunkt bildeten die Kämpfe gegen verschiedene Bossgegner, die nicht von Eidos Montreal entwickelt wurden, sondern als Auftragsarbeit bei Grip Entertainment, einem externen Dienstleister, entstanden. Die eingeschränkten Handlungsmöglichkeiten des Spielers würden mit dem sonst sehr freizügigen Spielprinzip brechen, was in einigen Fällen außerdem zu einem Schwierigkeitsanstieg führe. Dieser Kritikpunkt wurde in einem Interview einen Monat nach Spielveröffentlichung von Game Director Jean-François Dugas eingeräumt. Auch im Bezug auf die KI räumte Dugas Schwächen ein, bezeichnete die Qualität aber als ausreichend.
Serienschöpfer Warren Spector äußerte sich nach Veröffentlichung zufrieden mit dem Spiel und bescheinigte dem Team, die Essenz der ersten Spiele exakt eingefangen zu haben. Das britische Magazin PC Gamer zeichnete Deus Ex: Human Revolution als Action-Spiel des Jahres aus. Das Spiel war bei diversen Preisverleihungen in mehreren Kategorien nominiert, konnte jedoch keinen dieser Preise erringen:
Interactive Achievement Awards
Beste Characterperformance
Bestes Rollenspiel/MMO
Game Developers Choice Awards
Spiel des Jahres
Bestes Debüt für Eidos Montreal
BAFTA Video Game Awards
Bestes Actionspiel
Bestes Strategiespiel
Beste Originalmusik
Beste Handlung
Spike Video Game Awards
Bestes Rollenspiel
Bester Original-Soundtrack
Erfolgreich schnitt der Titel hingegen bei den Canadian Videogame Awards im April 2012 ab. Hier errang das Spiel insgesamt fünf Auszeichnungen, als bestes Konsolenspiel, für die beste Musik, das beste Game Design, das beste Drehbuch und den besten neuen Charakter. Ebenfalls erfolgreich war die von Feral Interactive entwickelte Mac-Version der Ultimate Edition bei den Apple Design Awards im Juni 2012. Das Spiel wurde als beste Mac-Anwendung ausgezeichnet. Die Begründung der Jury lautete:
Inhaltliche Rezeption
In seinem Testbericht für Eurogamer bezeichnete Redakteur Martin Woger Cyberpunk als einen literarisch seit den 1980ern längst abgearbeiteten Themenkomplex, dem Deus Ex: Human Revolution keine neuen Erkenntnisse mehr hinzufügen könne. Das Spiel beschränke sich auf das Kopieren altbekannter Motive, wie die städtebaulich außer Kontrolle geratenen Slums, ohnmächtigen Regierungen und umso mächtigeren, alles beherrschenden Großkonzerne. Zwar gelänge es den Machern dadurch immer noch, eine interessante Geschichte zu erzählen, doch nur in wenigen Punkten, wie etwa dem Transhumanismus, berühre das Spiel noch aktuelle Fragestellungen. Auch die Kernfrage, was es bedeute, Mensch zu sein, und welchen Einfluss die Technik darauf nehme, würde zu knapp gestreift. Insgesamt sei Deus Ex: Human Revolution dennoch „eine solide, mit den Mitteln des Genres sehr kompetent umgesetzte Geschichte“.
In einem Beitrag für h+ dem Onlinemagazin des transhumanistischen Verbands Humanity+ (ehemals World Transhumanist Association), beurteilte der Autor John Niman das Spiel anhand der Werbetrailer als Schilderung eines Worst-Case-Szenarios, das zugleich real existente Ängste im Zusammenhang mit transhumanistischen Vorstellungen aufzeige. Er verweist auf Übereinstimmungen zwischen der im Spiel gezeigten Kritik der Augmentierungsgegner von Purity First und der real existierenden Bewegung des Neoluddismus, die sich ebenfalls gegen die genetische und technische Optimierung des Menschen wendet. Achim Fehrenbach schrieb für Die Zeit, das Spiel ziehe „den Spieler mitten hinein in diese Transhumanismus-Debatte, deren Anfang wir derzeit beispielsweise im Sport gerade erst erleben“. Ähnlich kommentierten es Michael Moorstedt für die Süddeutsche Zeitung und Roland Peters für n-tv.
2013 veröffentlichte die britische Tageszeitung The Sun nach fehlerhafter Recherche einen Kurzartikel über kybernetische Augenimplantate, in dem die Zeitung ein entsprechendes Artwork des Spiels abbildete und die Behauptung aufstellte, die Firma Sarif Industries hätte bereits ein entsprechendes Implantat entwickelt.
Verkaufszahlen
Binnen zwei Wochen nach Release in den USA und Europa konnte Publisher Eidos mehr als zwei Millionen Einheiten des Spiels absetzen. Bis zum 30. September lagen die Verkaufszahlen bei 2,18 Millionen Exemplaren, wobei sich das Spiel in Europa mit 1,38 Millionen Exemplaren deutlich besser verkaufte als in Nordamerika. Laut Finanzbericht des Publishers Square Enix zum dritten Quartal des Geschäftsjahres 2012 war das Spiel zusammen mit dem Titel Final Fantasy XIII-2 wesentlich verantwortlich dafür, dass die eigenen Absatzzahlen bei Konsolenspielen und damit die Unternehmensgewinne im Vergleich zum Vorjahr deutlich gesteigert werden konnten.
Erweiterungen
Bereits im Vorfeld wurde die Arbeit an kostenpflichtigen Download-Erweiterungen bestätigt.
Missions- und Taktisches Optimierungspack
Die am 28. September 2011 für Xbox 360 veröffentlichte Erweiterung umfasst die zusätzlichen Spielinhalte der Limited/Augmented Edition (Bonusmission Tongs Rettung, automatisches Entriegelungssystem, vier zusätzliche Waffen, 10.000 Krediteinheiten der Spielwährung). Eine günstigere, inhaltlich reduzierte Fassung wurde unter dem Namen Missionspack veröffentlicht, die neben Bonusmission und Entriegelungssystem lediglich zwei der vier zusätzlichen Waffen enthielt und damit dem generellen Vorbestellerbonus entsprach. Für die PC-Version wurden die Inhalte separat als Missionspack und Taktisches Optimierungspack vertrieben.
The Missing Link
Die Ankündigung der ersten Zusatzmission wurde in Form einer Schnitzeljagd im Internet inszeniert. Am 2. September gab Eidos Montreal die Erweiterung schließlich unter dem Namen The Missing Link bekannt. In einer neuen Mission wird Adam Jensen im Anschluss an die Ereignisse in Heng Sha auf einen Belltower-Frachter verschleppt und gefoltert. Durch die Abschaltung seiner Augmentierungen in seinen Handlungsmöglichkeiten stark eingeschränkt, muss Adam Jensen dem Gefängnis entkommen und stößt dabei auf neue Verschwörungsdetails. Die Erweiterung wurde am 18. Oktober (PC, Xbox 360) beziehungsweise am 19. Oktober 2011 (PS3) veröffentlicht.
Es handelt sich um eine Standalone-Erweiterung, die unabhängig vom Hauptspiel gespielt werden kann, den Besitz des Hauptspiels jedoch weiterhin erfordert. Mit einigen Anpassungen im Gamedesign der Erweiterung reagieren die Entwickler in Teilen auf Kritiken am Hauptspiel, wie beispielsweise den detailarmen Gesichtsanimationen. Als Folge der negativen Beurteilung der Kämpfe mit Zwischengegnern wurde der Endkampf der Erweiterung stärker am restlichen Spielkonzept orientiert und ermöglicht nun das Verschonen des Gegners oder eine Lösung auf dem Schleichweg. Daneben gab es Verbesserungen am Beleuchtungssystem der Engine.
Fortsetzung
Mit einer Coverstory für die Mai-Ausgabe des US-Spielemagazins Game Informer und der Veröffentlichung eines von Visual Works entworfenen CGI-Trailers am 8. April 2015 kündigte Square Enix 2015 eine Fortsetzung der Erzählung um Adam Jensen an. Der Titel spiel im Jahr 2029, zwei Jahre nach Human Revolution. Die gesellschaftliche Lage ist durch die Ereignisse des Vorgängers angespannt. Augmentierte Menschen werden verfolgt und ausgegrenzt, es kommt zu Unruhen. Adam Jensen bekämpft für die Interpol-Spezialeinheit Taskforce 29 augmentierte Terroristen. Das Spiel entsteht auf Grundlage der Dawn-Engine, einer Weiterentwicklung der Glacier-2-Engine aus Hitman: Absolution, mit Unterstützung für DirectX 12 und TressFX 3.0. Deus Ex: Mankind Divided ist am 23. August 2016 für PlayStation 4, Xbox One und Windows erschienen.
Bücher zum Spiel
Deus Ex: Der Icarus-Effekt von James Swallow, Panini Verlag, Juli 2011, ISBN 978-3-8332-2323-5
Deus Ex: Human Revolution von Robbie Morrison (Autor), sechsbändige Comicreihe, DC Comics, Februar – Juli 2011.
Deus Ex: Human Revolution – Das offizielle Buch, Begleit- und Lösungsbuch, Future-Press 2011, ISBN 978-3-86993-028-2
Weblinks
Offizielle Website
Einzelnachweise
Computer-Rollenspiel
Computerspiel 2011
Dystopie
Ego-Shooter
Mac-OS-Spiel
PlayStation-3-Spiel
Science-Fiction-Computerspiel
Transhumanismus
Windows-Spiel
Xbox-360-Spiel
Wii-U-Spiel |
1135851 | https://de.wikipedia.org/wiki/Giovanni%20Battista%20Grone | Giovanni Battista Grone | Giovanni Battista Grone, auch Grones (* 1682 in Venedig; † 10. Mai 1748 in Dresden), war ein italienischer Theatermaler, Bühnenbildner und Architekt, der dem Barock zuzuordnen ist.
Er malte unter anderem die Innenkuppel der Dresdner Frauenkirche aus.
Grone lebte ab 1719 in Dresden am Hof des Kurfürsten August des Starken. Im Jahr 1740 wurde er Hofbühnenbildner und Hofarchitekt.
Arbeiten
Ausschmückung des Opernhauses am Zwinger, Dresden (1719)
Jagd- und Barockschloss Moritzburg (1726)
Schlosskapelle Hubertusburg (1729)
Altarbild für die Kirche von Großhartmannsdorf (1738)
Literatur
Bühnenmaler
Bühnenbildner (Deutschland)
Maler des Barock
Architekt des Barock
Künstler (Dresden)
Architekt (Dresden)
Historische Person (Italien)
Geboren 1682
Gestorben 1748
Mann |
6669138 | https://de.wikipedia.org/wiki/Huff%20%E2%80%93%20Reif%20f%C3%BCr%20die%20Couch | Huff – Reif für die Couch | Huff – Reif für die Couch (Originaltitel: Huff) ist eine US-amerikanische Fernsehserie, die das Leben des Psychiaters Dr. Craig „Huff“ Huffstodt, seiner Familie und Freunde schildert. Die in der Serie geschilderten Ereignisse starten mit dem Suizid eines jugendlichen Patienten in Huffs Praxis. Der Schock über diesen Vorfall ändert Huffs Einstellung zum Leben ebenso wie das Leben seiner Familie. Die Serie schildert die darauf folgenden Erlebnisse der Familie Huffstodt und ihrer Freunde. Verortet ist die Serie in einer unbestimmten Gegend im Westen von Los Angeles.
Besetzung
Die Synchronisation der Serie wurde bei der Cinephon nach Dialogbüchern von Harald Wolff und Änne Troester unter der Dialogregie von Harald Wolff erstellt.
Hauptbesetzung
Nebenbesetzung
Produktion
Die Serie startete im November 2004 mit einer zweistündigen Pilotfolge im US-amerikanischen Pay-TV-Sender Showtime und wurde bis zum Juni 2006 in zwei Staffeln mit insgesamt 26 Episoden gezeigt. Obwohl mehrere Darsteller für ihre Mitwirkung mit Emmys ausgezeichnet und nominiert sowie Schauspieler und andere Mitglieder der Crew für weitere Preise nominiert wurden, entschloss sich der Sender, keine dritte Staffel folgen zu lassen. Damit blieben mehrere Handlungsstränge offen, die sich im Finale der zweiten Staffel dramatisch zugespitzt hatten.
Weblinks
Offizielle Website von Showtime
Offizielle Website von ZDFneo
Einzelnachweise
Fernsehserie (Vereinigte Staaten)
Fernsehserie der 2000er Jahre
Comedy-Fernsehsendung
Showtime |
11738499 | https://de.wikipedia.org/wiki/Sociedad%20Comercial%20del%20Plata | Sociedad Comercial del Plata | Sociedad Comercial del Plata S.A. (SCP) ist eine argentinische Holdinggesellschaft mit Sitz in Buenos Aires, die in den Sektoren Bauwesen, Agrarindustrie, Unterhaltung, Energie, Verkehr, Infrastruktur und Immobilien tätig ist. Das Unternehmen deckt vier Segmente ab: Bauwesen, Öl und Derivate, Unterhaltung und andere. Das Segment Bau produziert Baumaterialien wie Fußböden und Keramikbeläge, Ziegel, Schindeln und Hochleistungsglas. Das Segment Öl und Derivate umfasst die Explorations- und Förderaktivitäten für Öl und Gas sowie den Gastransport. Das Unterhaltungssegment verwaltet den Vergnügungspark Parque de la Costa. Das Segment Sonstige bietet Schienengüterverkehrsdienstleistungen an, entwickelt Immobilien- und Wiederaufforstungsprojekte, entwickelt Lebensmittel und Nutrazeutika auch für Tiere und ist unter anderem in der Biokraftstoffindustrie tätig. Das Unternehmen ist hauptsächlich in Argentinien aktiv.
Die Gesellschaft wurde 1927 gegründet, verfügt über 9800 Aktionäre und 1900 Mitarbeiter und ist an der Bolsa de Comercio de Buenos Aires (Börse von Buenos Aires) notiert und Teil des Aktienindexes MERVAL, des wichtigsten Börsenindikators in Argentinien.
Die Aufteilung der Bereiche betrug im Dezember 2019 zu 76 % Öl, Kraftstoffe und Derivate, 20 % Bauwesen, 2 % Agrarwesen und 2 % Unterhaltung.
Tochtergesellschaften
Canteras Cerro Negro (100 %) Ziegel, Schindeln, Böden und Beschichtungen, Keramik, Porzellan und Glas für den Bau
Compañía General de Combustibles (30 %) Exploration und Förderung von Kohlenwasserstoffen und Gastransport
Delta del Plata (Immobilien- und Wiederaufforstungsprojekte)
Destilerías Argentina Petrolera SA (100 %) Weiterverarbeitung, Lagerung und Verteilung von Kraftstoffen
Ferroexpreso Pampeano (17,59 %) Schienengüterverkehrsdienstleistungen
Lamb Weston Alimentos modernos (50 %) Nahrungsmittelindustrie
Omega Grains (100 %) Agrarwesen
Einzelnachweise
Unternehmen (Buenos Aires)
Unternehmen im MERVAL
Gegründet 1927 |
4807082 | https://de.wikipedia.org/wiki/Omo-Tana-Sprachen | Omo-Tana-Sprachen | Die Omo-Tana-Sprachen (auch somaloide Sprachen oder Makro-Somali genannt) sind eine Untergruppe der tieflandostkuschitischen Sprachen, die ihrerseits zu den kuschitischen Sprachen gehören, einem Primärzweig der Afroasiatischen Sprachen.
Sämtliche Omo-Tana-Sprachen außerhalb der Untergruppe der Sam-Sprachen werden ausschließlich im Gebiet zwischen dem Abaya-See und dem Turkanasee im südlichen Äthiopien und im nördlichen Kenia gesprochen. Dies deutet darauf hin, dass sie sich von dort aus verbreitet haben. Von den Sam-Sprachen werden Rendille und Boni in anderen Gebieten Kenias gesprochen, und das Somali ist vom östlichen Kenia bis nach Dschibuti am ganzen Horn von Afrika verbreitet.
Forschungs- und Klassifikationsgeschichte
Die besterforschten – und sprecherreichsten – ostkuschitischen Sprachen sind das Somali und das Oromo. Für eine Reihe anderer ostkuschitischer Sprachen war zunächst umstritten, ob sie dem Oromo oder dem Somali näher stehen. Harold C. Fleming kam 1964 zu dem Schluss, dass das Rendille näher am Somali liegt, und ordnete zusätzlich das Bayso als mit dem Somali verwandt ein. Er bezeichnete diese Sprachgruppe als „Makro-Somali“ und schlug folgende Klassifikation vor:
Makro-Somali
Bayso
Somali
Rendille
eigentliches Somali.
Lionel M. Bender verwendete 1971 die Bezeichnung „somaloide Sprachen“. 1973 fügte Bernd Heine die Sprache der El Molo zu dieser Gruppe hinzu. 1975 erweiterte Hans-Jürgen Sasse das Makro-Somali um die drei Sprachen Arbore, Dassanetch (Galab) und Boni und unterschied zwischen einer westlichen (Bayso, Rendille, Arbore, Dassanetch, El Molo) und einer östlichen Untergruppe (Boni, Somali). Heine ordnete 1976 das Rendille der östlichen Untergruppe zu und gliederte das Bayso als eigenen nördlichen Zweig aus. Er etablierte zudem die neue Bezeichnung „Omo-Tana-Sprachen“ nach den Namen der Flüsse Omo und Tana; „Makro-Somali“ oder „somaloid“ lehnte er ab, da diese Bezeichnungen eine Sonderstellung des Somali implizierten, die aus sprachwissenschaftlicher Sicht nicht gegeben sei. 1978 prägte Heine für die östlichen Omo-Tana-Sprachen den Namen Sam-Sprachen.
Klassifikation
Afroasiatisch
Kuschitisch
(Ostkuschitisch)
Tieflandostkuschitisch
Omo-Tana
Nord-Omo-Tana/Bayso
West-Omo-Tana (Galaboid)
Arbore (vgl. Arbore (Volk))
Dassanetch (vgl. Dassanetch)
El Molo (vgl. El Molo)
Ost-Omo-Tana/Sam-Sprachen
West-Sam/Rendille (vgl. Rendille)
Ost-Sam
Boni
Somali
Quellen
Bernd Heine: The Sam Languages. A History of Rendille, Boni and Somali. In: Afroasiatic Linguistics 6(2). 1-92, 1978.
Bernd Heine: Notes on the Rendille Language (Kenya), in: Afrika und Übersee 59, 1976, S. 176–223
Hans-Jürgen Sasse: The Extension of Macro-Somali, München 1975
Harold Fleming: Baiso and Rendille: Somali outliers, in: Rassegna di Studi Etiopici 20, 1964
Kuschitische Sprachen |
2289046 | https://de.wikipedia.org/wiki/Hauben%20BE | Hauben BE | Hauben ist eine Ortschaft der Gemeinde Oberdiessbach im Verwaltungskreis Bern-Mittelland des Kantons Bern in der Schweiz. Am 1. Januar 1888 wurde die ehemalige Gemeinde mit der Gemeinde Oberdiessbach fusioniert.
Geschichte
Der Hof Huoba entstand als Spätrodung im Waldgebiet der Herrschaft Diessbach über dem Kiesental auf 1572 wurde er erstmals in Erbleihe vergeben. Durch Güterteilung entstand eine Kleinbauern- und Taunergemeinde ohne Allmend und Wald, die durch das von allen getragene Armenwesen zusammengehalten wurde. Hauben konstituierte sich 1834 als politische Gemeinde; weil es sich als zu klein erwies, wurde es 1887 mit Oberdiessbach vereinigt.
1764 gab es 63 Einwohner. 1850 waren es 120 und 115 im Jahr 1880.
Sehenswürdigkeiten
Literatur
Ort im Kanton Bern
Ehemalige politische Gemeinde in der Schweiz
Oberdiessbach
Gemeindeauflösung 1888 |
240438 | https://de.wikipedia.org/wiki/Stratiot | Stratiot | Stratiot oder Stradiot (, , [Plural: ]) ist die griechische Bezeichnung für Soldat. Stratioten waren Söldnereinheiten aus dem Balkan, die hauptsächlich vom 15. bis Mitte des 18. Jahrhunderts von den Staaten Europas rekrutiert wurden.
Name
Der griechische Begriff wurde seit der Antike (800 v. Chr. bis ca. 600 n. Chr.) mit dem Sinn des und später auch verwendet. Das gleiche Wort wurde dann im Römischen (8. Jahrhundert v. Chr. bis 7. Jahrhundert n. Chr.) und Byzantinischen Reich (395–1453) verwendet. In späteren byzantinischen Zeiten verstand man unter Stratiot einen Kavalleristen, dem der Kaiser ein militärisches Lehen zur Belohnung der erbrachten Militärdienste gewährte (Pronoia).
Der adelige dalmatinische Coriolano Cippico beschrieb in seinem Werk De Bello Asiatico, dass die Republik Venedig in allen Städten der Morea, die unter ihrer Herrschaft standen, viele Albaner mit ihren Pferden beschäftigten, die auf Griechisch Stratioten genannt wurden.
Ein griechischer Schriftsteller des späten 19. Jahrhunderts, Konstantin Sathas, schrieb den Ursprung des Namens Stratiot dem italienischen Wort Strada („Straße“) zu, in der Annahme, dass die Stratioten in Söldnerkompanien organisiert waren, die die Straße beschritten auf der Suche nach einem Engagement und Beschäftigung. Diese These scheint jedoch unsachgemäß zu sein. Die italienische Bezeichnung „Stradioti“ (Plural) ist eher eine Anlehnung des griechischen Wortes στρατιῶται (stratiótai), d. h. Soldaten.
Herkunft und Abstammung
Ungewiss ist die ethnische Identität der Stratioten. Der italienische Geschichtsschreiber Paolo Giovio nannte sie Spartiaten, Achaier oder einfach Griechen, der italienische Dichter Torquato Tasso in Griechenland geborene Wanderer, der italienische humanistische Gelehrte Pietro Bembo Griechen und Epiroten, der italienische Autor Luigi da Porto Levantiner Albaner mit griechischem Namen, der italienische Historiker und Politiker Francesco Guicciardini Albaner und aus den umliegenden Provinzen Griechenlands Kommende, der venezianische Chronist und Senator Marin Sanudo berichtete, dass die Stratioten Leute waren, die lateinisch Epiroten, Griechen, Türken oder Albaner genannt wurden.
Nach einer Studie des griechischen Autors Kostas Mpires über die Namen der Stratioten geht hervor, dass etwa 80 % bis 90 % albanischer Herkunft waren, während der Rest slawischen (Kroaten) und griechischen Ursprungs war. Letztere betraf hauptsächlich die Kapitäne der Stratioten. Unter ihnen findet man Namen, wie Alexopoulos, Clada, Comnenos, Klirakopoulos, Kondomitis, Laskaris, Maniatis, Palaiologos (Paleologo), Psaris, Psendakis, Rhalles (Ralli), Spandounios, Spyliotis, Zacharopoulos usw. Andere, wie Soimiris, Vlastimiris und Voicha scheinen südslawischen Ursprungs gewesen zu sein.
Die modernen Autoren sind heute zu dem Schluss gekommen, dass es bei den Stratioten hauptsächlich um Griechen und Albaner aus Morea geht, wohin sie oder ihre Vorfahren zuvor aus nördlicheren Gebieten gezogen waren und Zuflucht im byzantinischen Despotat von Mistra und in den venezianischen Besitzungen in West- und Südgriechenland von Nafpaktos, Argos, Koroni, Methoni, Nauplion und Monemvasia fanden.
Die Stratioten, die im späten 15. und frühen 16. Jahrhundert nach Italien kamen, waren schon auf Morea geboren worden und die Vorfahren dieser Stratioten waren dort im späten 14. und frühen 15. Jahrhundert aus dem Epirus eingewandert und lebten dort in Sippengemeinschaften. Angesichts der mageren und schlechten Bedingungen der Erde, arbeiteten sie als Hirten und Pferdezüchter. Im 15. Jahrhundert gehörte zu dieser ethnischen Zugehörigkeit etwa ein Drittel der Bevölkerung von Morea. Seit 1402 gibt es Hinweise in venezianisch-levantinischen Dokumenten von Albanern auf der Insel Euböa. In einem Dokument von 1414 erscheint erstmals die Bezeichnung Stratiot, mit der Mitglieder der auf der Insel lebenden albanischen Gemeinschaften gemeint waren, die mit einem Pferd ausgestattet in der Lage waren, die Insel im Falle eines Angriffs zu verteidigen. (Siehe: Die Albanische Besiedelung Griechenlands)
Es muss auch beachtet werden, dass die aus dem venezianischen Griechenland kommenden Stratioten nach zwei Generationen hellenisiert oder sogar italianisiert waren. Da viele unter griechischen Kommandanten und zusammen mit griechischen Stradioten dienten, dauerte dieser Prozess weiter an. Ein weiterer Faktor in diesem Assimilationsprozess war die aktive Beteiligung der Stradioten und ihrer Familien an den griechisch-orthodoxen oder griechisch-byzantinischen Kirchengemeinden in Neapel, Venedig und anderswo. In Venedig wandten sich die Griechen an die griechisch-orthodoxe Kirchengemeinschaft, die sich zuerst in der Chiesa San Biagio und ab 1561 in der Chiesa San Giorgio dei Greci traf und die Albaner an die katholische griechisch-byzantinische Kirchengemeinde, die sich in der Chiesa San Maurizio versammelte. In Neapel kam die griechisch-albanische Bevölkerung in der Chiesa dei Santi Pietro e Paolo dei Greci zusammen.
Der französische Historiker Philippe de Commynes berichtete wiederum, dass die Stratioten von Anfang an alle Griechen waren und von jenen Orten kamen, die den Venezianern gehörten; die einen von Nafplio auf Morea, die anderen aus Albanien in der Nähe von Durrës und, dass die Signoria von Venedig großes Vertrauen in sie hatte und sie sehr benutzte. Venedig machte sich keine großen Probleme daraus, was ethnische Unterschiede oder Herkunftsgebiete anging. Sie qualifizierten sie einfach als Stratioten. Bemerkenswert war allerdings die Rivalität und Intoleranz zwischen den Griechen und den Albanern, was oft zu Gehorsamsverweigerung führte, besonders im Hinblick auf Kommandanten, die der rivalisierenden Nationalität angehörten, was für Venedig ein ständige Sorge war.
Als die Republik Venedig 1534 die letzte der oben genannten griechischen Besitzungen, Koroni, an die Osmanen verlor, wurden Stradioten aus den dalmatinischen Besitzungen angeheuert.
Geschichte
Zum ersten Mal taucht die Bezeichnung Stratiot im Zusammenhang mit der tiefgreifenden Reform des byzantinischen Militärwesens im 7. Jahrhundert auf als die Verteidigung der östlichen und afrikanischen Provinzen (Ägypten, Syrien und Africa) unter dem Ansturm der Sarazenen innerhalb kurzer Zeit zusammenbrach und sich herausstellte, dass die spätrömische Heeresorganisation, die sich vor allem auf Söldner stützte, den Anforderungen nicht gewachsen war.
Als die Kreuzfahrer während des Vierten Kreuzzuges (1204) in die Gebiete des Byzantinischen Reiches vordrangen und Konstantinopel durch französisch-flämische Kreuzfahrer und Venezianer geplündert und erobert wurde, wurde der Begriff Stratiot auch bei den westlichen Völkern bekannt. Seine Bedeutung hatte sich jedoch im 12. und 13. Jahrhundert entscheidend gerändert. Stratioten hießen nun einheimische Söldner, die zu verschiedensten in der Romania beheimateten Völkern gehörten. So gab es in den Balkanländern griechische, albanische, walachische und slawische Stratioten. Auch muslimische Soldaten osmanischer Herkunft, die sich in Kleinasien angesiedelt hatten, wurden als Stratioten bezeichnet. Diese Söldner unterschiedlichster Herkunft dienten zumeist als leichte Reiter in den Fürstentümern und Herrschaften des ägäischen Raumes, später auch in europäischen Ländern. Als „Heimatvertriebene“, die im Kampf gegen die Osmanen Heimat und Familie verloren hatten, führten sie am liebsten Rachekriege gegen die Osmanen, kämpften aber für jeden, der sie bezahlte. Ihre Tapferkeit war sprichwörtlich und ihre Grausamkeit berüchtigt.
Die Konsolidierung des Feudalismus im Hochmittelalter (Anfang/Mitte des 11. Jahrhunderts bis ca. 1250) und die Interessenkämpfe zwischen den Feudalherren hatten Westeuropa in ein Feld lokaler Kämpfe verwandelt. Die Organisation der Truppen beruhte hauptsächlich auf der Ausbildung der Militäraristokratie und auf die Bindung der Herren mit ihren Vasallensoldaten. Der Aufstieg der Regionalstaaten und die allmähliche Konzentration der Macht in den Händen der großen dynastischen Monarchien veränderten die Kriegsverfahren grundlegend.
Niccolò Machiavelli wies in seinem Buch Il principe (Der Fürst) darauf hin, dass
Unabhängig von Machiavellis Theorie wurden die oben erwähnten steigenden Bedürfnisse der Staaten durch die Umwandlung in Militärtechnologie und mit dem Einsatz neuer Waffen (Kanonen, mobile Artillerie und später Gewehre und Pistolen) gedeckt. Dazu kamen die Rekrutierung von Söldnern, Experten in der Kunst des Krieges, mit neuen militärischen Taktiken und eine allmähliche Bildung von dauerhaften Armeen.
In Italien entstand ein florierender Kriegsmarkt. Bis zur Mitte des 14. Jahrhunderts war Italien ein großzügiger Söldnerimporteur, der vor allem aus Deutschland aber auch aus anderen europäischen Ländern, wie z. B. die Soldaten der Schweizerischen Eidgenossenschaft (Reisläufer) rekrutierte. 1360 stand der englische Condottiere John Hawkwood im Hundertjährigen Krieg im Dienst der Stadt Pisa gegen Florenz.
Das Aufkommen von organisierten modernen Staaten, die über neue Instrumente verfügten und deren Ambitionen sich nicht nur auf die Durchsetzung ihrer Souveränität ihrer Territorien beschränkten, sondern auch versuchten, ihre Vorherrschaft über ganz Europa auszuweiten, machten es ab dem Spätmittelalter (ca. 1250 bis ca. 1500) notwendig, besser ausgebildete und organisierte Armeen zu bilden. In der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts behaupteten sich in Italien die Condottieri (Plural von Condottiere), die sogenannten „Capitani di ventura“ (Kommandeure einer privaten Söldnerkompanie), die in kurzer Zeit die unumstrittenen Protagonisten des Krieges auf der Italienischen Halbinsel wurden.
Wer es sich leisten konnte, rekrutierte die teuren westeuropäischen Söldner, wie Italiener, Deutsche, Schweizer usw. Bei den Schweizern war es wegen eines Solidaritätskodexes innerhalb der Schweizerischen Eidgenossenschaft nicht immer einfach diese anzuheuern, da sie nie zu den Waffen griffen, wenn ein Kontingent von Landsleuten bereits in den Reihen der Feinde war. Ansonsten begnügte man sich mit „Surrogaten“, wie den Stratioten, die sich wegen ihrer besonderen Kriegstaktik (wie weiter unten beschrieben) im Laufe der Jahrzehnte als ebenso tüchtig erwiesen.
Diese Stratioten galten als „meistens“ getreu dem Herrn, der sie bezahlte. Marin Sanudo unterstrich in seinem Werk La spedizione di Carlo VIII in Italia ihre Treue der Republik Venedig gegenüber:
Andere Faktoren, die die Stratioten von anderen Söldnern unterschieden, waren ihre Kondition als Flüchtlinge; in der Tat wurden sie von ihren Familien und ihrem Geistlichen an die Einsatzorte begleitet und an oder in der Nähe ihres Dienstortes angesiedelt.
Bei „gutem Benehmen“ wurden ihnen Privilegien, Ehren und Land gewährt. Verleihungen von vererbbaren Titeln (meist Ritter) und eine lebenslängliche Versorgung (Rente) gab es für diejenigen, die sich auszeichneten. Dies wird sowohl durch die Titel belegt, die ihre Anführer ansammelten als auch durch Gedichte in griechischer und italienischer Sprache, die ihre Heldentaten behandelten. Zu nennen sind hier die „Lance spezzate“ (gebrochene Lanzen), bewaffnete Männer, die aus verschiedenen Gründen (Desertion, Tod) ohne Kapitän geblieben waren, direkt vom Staat rekrutiert und in Kompanien unter der Führung der von diesen ernannten Kapitäne organisiert wurden. Die „Lance spezzate“ erhielten für ihre Tugend und Treue das Privileg, im ganzen Reich Waffen tragen zu dürfen und das bis in die Wohnungen des Fürsten.
Es scheint allerdings, dass die Stratioten Auszeichnungen und Privilegien über die Bezahlung zu schätzen wussten, denn sie suchten bei der venezianischen Regierung Gefälligkeiten in Form von Paraden, um ihre Fähigkeiten mit Waffen umzugehen zu bekunden, was die frugale Regierung auch gerne bewilligte. Pietro Bembo beschreibt die Stratioten in seiner Istoria Viniziana folgendermaßen:
Was die Bevölkerung in den westeuropäischen Ländern auch beeindruckte, waren die Tänze und Lieder der Stratioten: der Rhythmus des Tsamikos-Tanzes, den die Vorfahren der Stratioten aus dem Epirus in den Süden der griechischen Halbinsel gebracht hatten, und die melancholischen eintönigen Lieder, die sie selbst auf Morea gelernt hatten.
Leichte Kavallerienkompanien von Stradioten fand man im Dienste einer Reihe von europäischen Staaten, wie in der Republik Genua, im Herzogtum Mailand, im Herzogtum Florenz, im Königreich Neapel, in Großbritannien, Frankreich, in den spanischen Niederlanden, im Heiligen Römischen Reich und im Zarentum Russland. Im 16. Jahrhundert waren sie auf Zypern, in Venedig, Mantua, Rom, Neapel, Sizilien und in Madrid anwesend, wo sie sowohl ihre Projekte als auch ihre Beschwerden vorbrachten, um Fässer Schießpulver oder um anderes baten, immer herrisch arrogant und immer bereit für einen Kampf.
Rekrutierung und Einordnung
Die Stratioten organisierten sich nur in wenigen Fällen unter einem Kapitän in echte Kompanien. Zu nennen sind hier die albanesischen Kapitäne Gjok Stres Balšić (1460), Ivan Strez Balšić (Bruder von Gjok Stres Balšić) (1460), Georg Kastriota, genannt Skanderbeg (1460) im Königreich Neapel (Siehe: Skanderbegs militärischen Unternehmen im Königreich Neapel) und der griechisch-albanesische Mercurio Bua (1495, 1513) im Sold der Republik Venedig.
Normalerweise wurden die Stratioten direkt von den Venezianern unter der lokalen Bevölkerungen von Morea und besonders unter den albanischen Sippengemeinschaften rekrutiert und per Schiff an den Lido von Venedig transportiert. Marin Sanudo schrieb in seinen Tagebüchern:
Die Kompanien wurden von Sippenmitgliedern geführt, deren Namen sich vom 15. bis zum 16. Jahrhundert wiederholten. Unter ihnen zu nennen sind die albanischen Familiennamen, wie Bua, Busicchio, Manes und die griechischen Familiennamen, wie Ralli, Clada und Paleologo. Es entstanden regelrechte Dynastien, jede mit seinem eigenen erblichen Treuesystem. In einigen von ihnen ist zu beobachten, dass die Anführer und die meisten Soldaten den gleichen Nachnamen trugen und die Führung vom Vater auf den Sohn überging.
Die Familienkontinuität der Anführer entstand auch durch die Politik der Republik Venedig, die systematisch die Konsolidierung der „erblichen Treue“ durch Gewährung von Renten an Witwen und Waisen förderte. Die Republik Venedig verlieh an die Stratiotenanführer niemals Adelstitel oder Lehen, im Gegensatz zu denen, die vom Königreich Neapel angeworben wurden. Die höchste Auszeichnung an die Verdienstvollsten wurde der ehrenamtliche Titel „Ritter von San Marco“ verliehen, der nicht zu einem echten Ritterorden gehörte. Wie Marin Sanudo in seinen Tagebüchern schrieb, erhielten 1483 einige dieser Stradiotenführer diesen Titel:
Diese dynastischen Stammesoberhäupter der Stratioten unterstanden jedoch einem oder mehrerer „Provveditori agli stradioti“ (Vorgesetzte der Stratioten). Dies waren die einzigen Patrizier, die offiziell von der Republik Venedig mit einem Amt, dem des Kommandanten der Truppen der „Terraferma“ betraut wurden.
Aussehen
Die Quellen, die das Aussehen der Stratioten beschreiben, stimmen im Allgemeinen überein. Sie sahen wirklich sehr seltsam aus, trugen lange Bärte nach balkanischer Art oft in zwei Spitzen geteilt und lange Haare in Zöpfen geflochten, was den Stratioten bei den Schweizern vielleicht den Spitznamen „Teufelskopf“ einbrachte.
Der französische Chronist Jean Molinet beschreibt die Stradioten folgendermaßen: „Die Stradioten im venezianischen Heere sehen sehr fremdartig aus, sie tragen lange Bärte.“
Eine interessante Beschreibung von ihrem Aussehen bietet uns Jacopo Melza, Notar aus Brescia, der die Stradioten zur Zeit des Krieges von Ferrara (1482–83) sah:
Ein Bild der Stratioten befindet sich in Form einer Deësis aus dem Jahr 1546 in der Chiesa San Giorgio dei Greci in Venedig. Nach der Inschrift waren die Auftraggeber und Spender des Werkes die Stratiotenbrüder Ioannis und Giorgios Manessis, Söhne von Comin.
Ausrüstung
Im Gegensatz zu den Rittern der Zeit, die meist schwere Rüstungen trugen, waren die Bekleidung und Ausrüstung der Stratioten ziemlich einfach. Als leichte Kavallerie trugen die Stratioten als Kampfgewand eine Mischung aus orientalischer und byzantinischer Tracht ohne Turban, ein Cape und einen kleinen Hut oder einen leichten Helm. Ihre Waffen waren eine bis zu 4 m lange, an beiden Enden mit Eisen beschlagene Wurflanze, lange gebogene osmanische Säbel (Kilidsch), Schlegel, Ohrendolche und später auch Gewehre oder Pistolen.
Die albanischen und dalmatinischen Stradioten (Chevaulegers), die bis zum 17. Jahrhundert im Dienst der Republik Venedig standen, wurden wegen ihrer charakteristischen spitzen Kopfbedeckung auch Cappelletti (Sing. Cappelletto) bezeichnet. Dieser Hut war innen mit mehreren zusammengeklebten Papierblättern verstärkt, die eine überraschende Widerstandsfähigkeit gewährleisteten.
Coriolano Cippico berichtete, dass die Stratioten von Natur aus sehr räuberisch und eher für Überfälle als für Kämpfe geeignet waren. Sie waren mit Schild, Schwert und Speer ausgestattet, wenige mit einem Brustharnisch; andere trugen einen mit Baumwolle wattierten langen Soldatenrock, der sie vor den Hieben des Feindes schützte. Tapferer als alle anderen seien die von Nafplio gewesen.
Nach Jean Molinet waren die Stratioten ohne Rüstung und ohne Fussbekleidung und führten einen Schild in der einen und eine Halblanze in der andern Hand. Ein flatterndes Fähnchen am oberen Ende der Lanze diente ihnen als Feldzeichen.
Nach Philippe de Commynes ging es bei den Stratioten um ungehobelte Leute, die wie die Janitscharen bekleidet waren: .
Jacopo Melza berichtete zur Zeit des Krieges von Ferrara, dass die Stratioten nicht wie die anderen Soldaten bekleidet waren, sondern nach ihrer Mode nur mit einem langen wattierten Gewand. Mit ihren Pferden, die mit kurzen Steigbügeln ausgerüstet waren, ritten sie ohne Haltung über Land. Jeder Stratiot hatte ein Krummschwert nach osmanischer Art.
Laut dem Flugblatt des deutschen Buchdruckers Hans Guldenmund trugen die Stratioten lange Reitermäntel ohne Ärmel, eine zylinderähnliche Kopfbedeckung und waren mit kleinen runden Lederschilden, leichten Lanzen oder zweispitzigen Speeren sowie möglicherweise auch mit Bogen oder Armbrust ausgestattet. Unter den Reitermänteln trugen sie am Gürtel befestigt einen Dolch, was beim Nahkampf einige Unannehmlichkeiten verursachen konnte.
Sanudo berichtete, dass die Stradioten Griechen waren und Soldatenröcke aus Baumwollgarn, die auf ihre Art und Weise genäht waren und Hüte trugen, mehrere auch Leibbinden. Die Stradioten wurden als abgehärtete Leute beschrieben, die das ganze Jahr über mit ihren großen türkischen Pferden im Freien schliefen. Die Pferde waren für harte Arbeit geeignet und waren an hohe Geschwindigkeit gewöhnt. Die Stratioten blieben permanent auf ihren Pferden, die kein Heu fraßen wie die italienischen. Als Waffen trugen sie in der Hand eine Lanze und einen Streitkolben und an ihrer Seite ein Schwert.
Nach Luigi da Porto hatten die Stratioten
Die Stratioten übernahmen mit der Zeit westliche Waffen und Gewänder je länger sie in Westeuropa und in den venezianischen Territorien des Balkans und der Levante in Dienst waren. In den italienischen Kriegen (1494–1559) verstärkte sich der Einsatz von Rüstungen und Helmen und die Bedeutung des Schildes verlor zunehmend an Bedeutung. In Frankreich behielten die Stratiotenkompanien, die unter Ludwig XII. Ende des 15. Jahrhunderts dienten, ihre traditionelle Bewaffnung. Bis zur Zeit Heinrichs III. (1574–1589) passten sie sich den königlichen Vorschriften an, die zu einem besseren Schutz des Körpers mit komplexeren und schwereren Rüstungen führte.
Laut Sanudo aßen sie wenig und gaben sich mit allem zufrieden, Hauptsache ihren Pferden ging es gut. Die besten Exemplare kosteten zwischen 100 und 200 Dukaten. Die Stratioten züchteten diese Pferde selbst und, wenn das militärische Abenteuer vorbei war, kam es häufig vor, dass sie ihre Pferde für einen guten Preis an die italienischen Ritter verkauften. Sanudo beobachtete erstaunt, dass diese Stratioten wie ihre Pferde mit hoch erhobenem Haupt kämpften, während man in Europa die Pferde seit Jahrhunderten damit abrichtete, mit gesenktem Kopf zu kämpfen, damit sie dem Reiter während des Angriffs das geringste Hindernis boten. Außerdem verwendeten die Stratioten sehr kurze Steigbügel, um eine größere Beweglichkeit zu gewährleisten und Sättel für lange Ritte.
Taktik
Der Ruhm der Stratioten war hauptsächlich auf den Einsatz von östlichen militärischen Taktiken (ohne Regeln) zurückzuführen, die sie nach Westeuropa importierten. Die Chroniken, die die Stratioten erwähnen, beschreiben sie als sehr mutig, widerstandsfähig, habgierig und unzivilisiert. Die Kampfart dieser Männer, die von westlichen Truppen nicht erreicht wurde, entpuppte sich aus einer angeborenen Feindseligkeit der Balkanvölker, die durch die lang anhaltende Kriegsführung mit dem par excellence Grausamen des modernen Zeitalters, den Osmanen, sicherlich noch verstärkt wurde. Die leichte Kavallerietaktik der Stratioten entsprach denen der Sipahi und Akıncı der osmanischen Kavallerie, die durch hohe taktische Beweglichkeit und Geschwindigkeit charakterisiert war. Zu nennen sind hier überfallartige Angriffe, Hinterhalte, Gegenangriffe, Landeszerstörung und Scheinrückzüge, in der ein Rückzug simuliert wurde, um den Feind dazu zu bringen, die Heerscharen durcheinander zu bringen und in die Verfolgung der Stratioten zu stürzen; danach gruppierten sich die Stratioten wieder und griffen in einem Halbkreis von der Seite den Feind an.
Ein Beispiel dieser Taktiken wird von Sanudo beschrieben:
Im Allgemeinen wird dieses Bild von Torquato Tasso im ersten Gesang von Befreites Jerusalem bestätigt und vervollständigt:
Luigi da Porto beschreibt diese Stradioten in seinen Lettere storiche (historischen Briefen) folgendermaßen:
Die Stratioten wurden vom Königreich Neapel und vor allem von der Republik Venedig rekrutiert und waren von den westlichen Streitkräften der Zeit nicht bekannt. Wenn sie einerseits gelobt wurden, dass sie tief in ein vom Feind besetztes Land eindrangen, wo Möglichkeiten für Beute nach Belieben durchführbar war, wurde andererseits ihr Verhalten kritisiert. Sie seien antichristlich, perfide, geborene Diebe, potentielle Verräter und so ungehorsam, dass sie für Venedig schädlicher wären als für den Feind. In der Schlacht bei Fornovo (1495) erwiesen sie sich als Wilde, denn, wenn es um Plünderungen ging, verloren sie dabei ihren Verstand und vergaßen zu welchem Zweck sie rekrutiert worden waren. (Siehe weiter unten: Republik Venedig)
Überliefert ist eine makabre Sitte der Stratioten, die sie sehr wahrscheinlich von den Osmanen übernommen haben. Die Stratioten machten keine Gefangene, sondern schlugen kurzerhand die Köpfe ihrer Feinde ab und machten somit die Möglichkeit zunichte, ein Lösegeld zu verlangen. Die Köpfe der erschlagenen Feinde wurden gewöhnlich am Sattelknopf getragen (siehe hier links). Entsprechend ihrer Gewohnheit erhielten sie von ihrem Kommandanten einen Dukaten pro Kopf.
Philippe de Commynes beschreibt in seinen Tagebüchern diesen grausamen Brauch:
Auch Sanudo berichtete über ihre Grausamkeit:
Über die Taktik der Stratioten berichtete Jacopo Melza zur Zeit des Krieges von Ferrara (1483):
Ein interessantes Bild der extremen Mobilität und Geschwindigkeit der Stradioten gibt uns der italienische Historiker Francesco Guicciardini:
Die barbarische Praxis der Stratioten wurde sowohl von den Feinden als auch von den Verbündeten Venedigs abgelehnt und verurteilt – unternommen wurde allerdings nichts. Auch die Angewohnheit ihren Zorn an den Häftlingen auszulassen, sorgte für Aufsehen, denn in Italien und allgemein in ganz Europa gab es eine Art „inoffiziellen“ Code, der jeden gefangenen Feind mit einem gewissen Respekt behandelte; eine Art interner „ethischer“ Code, der der Logik der Söldner entsprach: professionelle Soldaten, die immer in Gefahr waren, in die Hände des Feindes zu geraten.
Die Stratioten waren auch Meister in den Expeditionen, die im Hochgebirge durchgeführt wurden, was eine Seltenheit für ein Kavalleriekorps war. Sie wurden z. B. 1508 in der Schlacht von Cadore in der Nähe von Pieve di Cadore eingesetzt. Angesichts der unzugänglichen Bedingungen war die Bergwelt ein Gebiet, in dem die Soldaten bei der Bereitstellung ihrer offensiven Fähigkeiten erhebliche Schwierigkeiten hatten, die so den geschickteren und flinkeren Balkanrittern blieb.
Laut einer Grafik (siehe hier rechts) von Hans Guldenmund wird die spezielle Kampftaktik der schnellen Reiter vom Balkan beschrieben:
Pfeile schießende Stradioten erschienen jedenfalls im Jahr 1529 bei der Ersten Wiener Osmanenbelagerung vor den Toren Wiens, hier offenbar auf der Seite der osmanischen Aggressoren.
Stratioten im Byzantinischen Reich
Als in Kleinasien neue Verwaltungsbezirke, die Themen geschaffen wurden, bekamen deren Befehlshaber sämtliche militärische und zivile Machtbefugnisse für das jeweilige Gebiet übertragen und waren dem Kaiser direkt unterstellt. Innerhalb der Themen wurden Wehrbauern angesiedelt, die nach der byzantinischen Themenorganisation von den Erträgen ihres Landes lebten, Militärdienst leisteten und als Gegenleistung Steuerbefreiungen erhielten. In Friedenszeiten bestellten sie ihr eigenes Land und im Verteidigungsfall hatten sie Heeresfolge zu leisten. Sie dienten zum größten Teil als Fußsoldaten, einige aber auch bei der leichten Reiterei. Armenier, Magyaren, Chasaren, Rus, Serben und Bulgaren wurden über Verträge mit den entsprechenden Herrschern angeworben.
Das auf die Stratioten gestützte Heerwesen von Byzanz war vom 8. bis zum 10. Jahrhundert sehr erfolgreich. Zahlreiche weitere osmanische Angriffe auf das verbliebene Kerngebiet des Reiches (Kleinasien) konnten abgewiesen werden und in der zweiten Hälfte des 10. Jahrhunderts ging Byzanz in die Offensive, bei der sowohl auf dem Balkan als auch im Osten große Gebiete zurückerobert werden konnten.
Zur Zeit Micheals VII. (1067–1078) bestand das Gros der Armee aus ausländischen Söldnern. Darunter befanden sich Waräger und Rus von der Wolga, Franken, Turkmenen, Petschenegen, Kumanen und Guzzen (Oghusen). Neben Söldnern gab es auch Ausländer, die nicht freiwillig in der byzantinischen Armee dienten. Darunter waren Deportierte, Kriegsgefangene und Sklaven.
Nach der katastrophalen Niederlage von Manzikert am 26. August 1071 und dem damit einhergehenden weitgehenden Verlust Kleinasiens konnte das Themensystem nicht mehr gehalten werden. An seine Stelle trat das Pronoia-System, das bis 1453 (Jahr, in dem das Byzantinische Reich fiel) andauerte. Das System bestand aus der Gewährung von Land im Gegenzug für den Militärdienst. Das Pronoiai-System entwickelte sich zu einer Art Steuerpächtertum. Der Eigentümer einer Pronoia, Pronioiardo, zog von den Bürgern (paroikoi), die innerhalb der Grenzen des zugewiesenen Gebiets lebten, Steuern ein und behielt einen Teil davon als Entlohnung.
Pronoiai-Truppen waren gewöhnlich Kavalleristen und glichen in ihrer Bewaffnung und Ausrüstung stark den westlichen Rittern, mit Lanzen, Schwertern und Panzerung für Ross und Reiter. In jener Zeit setzte sich die Armee aus Söldnerabteilungen zusammen, unter denen sich im zentralen Teil der Armee die Skythikons (Bogenschützen) kumanischen Ursprungs, die Tagmaten und vor allem Pronioiardi befanden.
Stratioten in Europäischen Ländern
Mit dem Vormarsch der Osmanen in Richtung Nordwesten zwischen dem 14. und 15. Jahrhundert bildete sich im Mittelmeer eine Allianz zwischen den albanischen Fürstentümern, der Republik Venedig, den italienischen Herren und den Königen von Neapel und Sizilien, denen sich bei verschiedenen Anlässen Spanien, Frankreich, das römische Papsttum, die osteuropäischen Länder und der afrikanische Mittelmeerraum anschlossen. Diese Allianz setzte sich dann später in den italienischen Kriegen des 16. Jahrhunderts fort. In diesem politisch-sozialen Zustand wurden besonders geschickte Söldnerarmeen benötigt und die Stratioten mit ihren albanischen Kapitänen aus „guten Familien“ bildeten eine leistungsfähige, hoch ausgebildete Kavallerie.
Während der vier Jahrhunderte der osmanischen Herrschaft auf dem Balkan fanden viele christliche Stratioten bei den umliegenden christlichen Mächten Schutz und dienten in deren Streitkräften. Griechische und christliche albanische Truppen dienten der Republik Venedig und den spanischen Herrschern in Italien (Aragoniern, Habsburgern und den Bourbonen) und auf dem Balkan.
Während der Osmanisch-Venezianischen Kriege des 15. Jahrhunderts fanden eine große Anzahl von Stratioten, die den letzten christlichen Staaten auf dem Balkan gedient hatten, Beschäftigung in den venezianischen Besitztümern in Griechenland und nach 1534 in Dalmatien. Venedig förderte mit Privilegien auch die Ansiedlung von Stratiotenfamilien in ihren Besitzungen. 1485 bot Venedig einer Stratiotenkompanie unbebaute Ländereien auf Zakynthos an.
Die albanischen Chevaulegers wurden zu einem Standardbestandteil der Streitkräfte fast überall in Italien und auch in anderen Armeen. Während der Schlacht von Avetrana in Apulien am 19. April 1528 kämpften vom unter spanischer Herrschaft stehenden Königreich Neapel rekrutierte albanische Stradioten gegen die von der Republik Venedig angeheuerten griechisch-albanischen Stradioten. Man könnte sagen, dass sich in einem Großteil Europas infolge von Skanderbegs langjährigem Kampf gegen die Osmanen sein eigener Ruf als Held des Christentums und die Nachkommen seiner Kavallerie ausgebreitet hatten.
Als die Stratioteneinheiten erblich wurden und die militärischen Fähigkeiten dieser älteren Stradiotenkompanien sanken, schwand Ende des 16. Jahrhunderts die Anzahl dieser Kompanien, die in italienischen und anderen westlichen Armeen beschäftigt waren. Sie wurden durch die Schaffung leichter Kavallerieformationen, die sich an die Tradition der Stratioten anlehnten, in vielen europäischen Armeen ersetzt. Diese Trendumkehr wurde auch durch die wissenschaftlich-militärische Revolution bestimmt, die die europäischen Armeen in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts umstrukturierte und neu gestaltete, was die Taktik der griechisch-albanischen Stratioten obsolet machte. Die neuen Einheiten, die aus einheimischen oder verschiedenen ethnischen Gruppen bestanden, fügten ihrer Rüstung auch Schusswaffen hinzu, so dass die Erwähnung von Stratioten, Albanern, Griechen usw. immer seltener wurde. Die Stratioten integrierten sich allmählich in die Gesellschaft des Aufnahmelandes.
Während des Dreißigjährigen Krieges rekrutierte die Republik Venedig weniger bekannte Infanteristen griechischer Herkunft, die sogenannten griechischen Kompanien oder Milizen.
Im 17. und 18. Jahrhundert entstanden neue militärische Organisationen, die die Tradition der Balkanlegionen in Venedig und Neapel verlängerten. Die zwei größten Fremdenregimenter, bestehend aus Balkantruppen waren das venezianische Reggimento Cimarrioto und das Reggimento Real Macedone (leichte Balkaninfanterie) von Neapel. Während das Reggimento Cimarrioto von den Venezianern während des Fünften (1645–69) und des Sechsten Osmanisch–Venezianischen Krieges (1684–99) (Moreakrieg) organisiert wurde, wurde das Reggimento Real Macedone kurz nach der Gründung des unabhängigen Königreichs Neapel (1734) unter dem spanischen Karl III. gebildet.
Republik Venedig
Im Laufe des 15. Jahrhunderts dienten die Stratioten in den Armeen von Venedig, Mailand, Genua, Frankreich, England und dem Heiligen Römischen Reich.
Die Organisation des venezianischen Heeres basierte sich hauptsächlich auf die einzelnen Stratiotenkapitäne und dem Staat. Im Laufe der Zeit änderte sich die Art der vertraglichen Beziehung. Die Dauer der Verträge wurden länger und umfasste sowohl Kriegs- als auch Friedensdienst. Die Mehrheit der Feldherren passte sich dem ständigen Dienst an und die Erneuerung ihrer Verträge wurde zu einer Formalität.
In der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts wurde die Bezahlung auf etwa sieben oder acht Dukaten pro Lanze standardisiert und die Bezahlung wurde auf zehnmal pro Jahr festgelegt, so dass die Höhe des Entgelts häufig mit 70 oder 80 Dukaten pro Jahr angegeben wurde. Die Infanterie erhielt zwei bis zweieinhalb Dukaten pro Mann und Monat und Stratioten 4 Dukaten pro Monat plus zwei Säcke Mais. In den 1490er Jahren wurde der Standardlohnsatz auf 100 Dukaten pro Lanze pro Jahr erhöht. Dabei muss berücksichtigt werden, dass eine Lanze von vier auf fünf Mann erhöht wurde.
Während der Kriegskampagnen schliefen die Stratioten entweder im Freien oder wurden bei der Zivilbevölkerung einquartiert, was zu Reibereien führte, so dass jeden Abend eine spezielle Truppe damit beschäftigt war, neue Unterkünfte anzuweisen. In Friedenszeiten war die Armee in permanenten Unterkünften in den Gebieten von Brescia, Verona, Vicenza und Trevignano oder an den Grenzzonen Ravenna, Crema, Bergamo und Gradisca d’Isonzo untergebracht. Es gab keine Kasernen für Truppen, so dass die Stratioten in den Städten innerhalb der befestigten Anlagen Häuser mieteten, wo sie ihre mitgebrachten Familien unterbrachten. Die Stratioten schätzten auch das ihnen gewährte Recht, ihre Religion, den byzantinischen Ritus, sei er orthodox oder uniert, ausüben zu dürfen und waren maßgeblich an der Gründung der griechisch-byzantinischen Kirchen in Venedig, Neapel und den Städten Dalmatiens beteiligt.
Mpires schätzt, dass die Zahl der albanischen und griechischen Stradioten, die sich in den venezianischen Gebieten und in Italien niederließen, 4500 Männer erreichte, zusammen mit ihren Familien zählten sie etwa 15500. Wenn man diejenigen einbezieht, die sich in Süditalien und Sizilien niedergelassen haben, erreichen die Zahlen etwa 25.000. (Siehe: Arbëresh)
Als ihre „Kunden“ anfingen, einheimische leichte Kavallerie-Einheiten, wie die späteren Husaren und Dragoner zu bilden, beschränkten sich die Beschäftigungsmöglichkeiten der Stratioten auf die venezianischen Besitzungen auf dem Peloponnes (Koroni, Methoni, Nafplio und Monemvasia), auf den Ionischen Inseln (Kefalonia, Korfu, Kythira, Zakynthos) und im östlichen Mittelmeerraum (Kreta und Zypern).
Erster Osmanisch–Venezianischer Krieg (1463–79)
Coriolano Cippico, der an der Seite des Generalhauptmanns Pietro Mocenigo von 1470 bis 1474 am Ersten Osmanisch–Venezianischen Krieg (1463–79) beteiligt war, berichtete von den Stratioten, dass sie großzügige Männer waren, die für jedes große Unternehmen bereit waren. Mit Überfällen hatten sie den zu den Osmanen gehörenden Teil von Morea so sehr zerstört, dass er fast wie ausgestorben dalag.
Krieg von Ferrara (1482–1484)
Als mutige und für jede Gefahr gerüstete Krieger wurden die Statioten von den Venezianern in den 1480er Jahren im Krieg von Ferrara (1482–1484) in der „Terraferma“ eingeführt. Nach Sanudo lief am 22. April [1482] das erste Arsil (Schiff ohne Mast und Takelage) mit 107 Stratioten aus Koroni unter Alegreto aus Budva den Lido von Venedig an. Als die Stratioten von Bord gingen paradierten sie in ihrer gewohnten Weise. Die anwesende Menschenmenge staunte über die Geschwindigkeit der Pferde und das Geschick der Reiter. Am 12. März [1484] legte im Hafen von Venedig ein Arsil mit 98 Stradioten und ihren barbarischen Pferden aus Nafpaktos an. Am 22. März erreichte ein weiteres Arsil mit 112 Stradioten und ihren Pferden aus Methoni den Hafen von Venedig. Jeden Tag kam ein weiteres Arsil an, bis es zum Schluss acht Arsile mit 1000 Stratioten und ihren Pferden waren.
, denn sie wollten keine Provision, wie es unter den Soldaten üblich war, sondern verlangten entsprechend ihrer Gewohnheit zwei Dukaten für jeden lebenden „Kopf“ und einen für jeden toten. Außerdem verlangten sie aufgrund ihrer Sitten einen adligen einheimischen Kommandanten und keinen ausländischen (albanischen), wie das sonst üblich war. Die Bezahlung der Stratioten war mindestens bis 1519 niedriger als die von westlichen Söldnern (Italiener, Schweizer, Deutsche oder andere).
Schlacht bei Fornovo (1495)
In der Schlacht bei Fornovo (1495) vergaßen die Stratioten ihre Pflicht und plünderten 35 Packpferde des französischen Trosses, eine Kriegsbeute mit einem Schätzungswert von mindestens 100000 Dukaten, die in die Hände der Venezianer fiel. Das Plündergut enthielt das Schwert und den Helm des französischen Königs Karl VIII., zwei Royal Standards, mehrere königliche Pavillons (Zelte), das Gebetbuch des Königs, Reliquien, kostbare Armaturen und Gegenstände der königlichen Kapelle. Alessandro Benedetti, ein venezianischer Arzt, der in der Armee der Heiligen Liga diente, berichtete, dass er in der Beute ein Album voller Porträts der Mätressen sah, denen Karl in den verschiedenen Städten Italiens seine Zuneigung erwiesen hatte. Nachdem sich die disziplinlosen Stratioten bei der Plünderung entsprechend befriedigt hatten, zogen sie es vor, sich nicht weiter an der mittlerweile recht blutigen Schlacht zu beteiligen. Da die verbliebenen Venezianer nicht nachstoßen und damit eine Entscheidung herbeiführen konnten, gelang den restlichen Truppen Karls VIII. ein glücklicher Rückzug über die Alpen. Die Venezianer und ihre Verbündeten hatten die Franzosen vorübergehend los und die reiche Beute diente der venezianischen Signoria als Vorwand auf einen Siegesanspruch, in dem sie ihrem Militärkommandeur Gianfrancesco II. Gonzaga einen triumphalen Einzug und eine herrliche Belohnung versprach.
Dennoch überzeugten die Stratioten in den folgenden Kampagnen die Venezianer und ihre Gegner mit ihrer Taktik von überfallartigen Angriffen, Scheinrückzügen und Gegenangriffen, welche die gegnerischen Kräfte dazu verleiteten, weiterzumachen. Die feindlichen Streitkräfte verloren ihre Aufstellung und wurden immer anfälliger für die Stradiotenangriffe, so dass die Gegner ihre Infanterie mit Arkebuse oder Artillerie zur Verteidigung gegen die Stratioten einsetzen mussten.
Osmanisch-venezianische Kriege (16.–18. Jahrhundert)
Noch in den osmanisch-venezianischen Kriegen des 16. und 17. Jahrhunderts waren die Stratioten ein wesentlicher Teil der Landstreitkräfte, die die Republik Venedig ins Feld führte. Als die Republik Venedig im Dritten Osmanisch–Venezianischer Krieg (1537–40) Morea an die Osmanen verlor, wurde es für Venedig extrem schwierig, albanisch-griechische Stratioten ausfindig zu machen. Folglich erwarben die Cappelletti (Soldaten der leichten Kavallerie) und die „Überseetruppen“ bestehend aus Dalmatiner, Schiavoni, Morlaken und Çamen mehr Relevanz innerhalb der venezianischen militärischen Organisation. Die wichtigsten Einsatzgebiete dieser Stratioten waren die venezianisch-osmanische Grenze in Istrien, im Friaul in Italien, die dalmatinische Küste (Herceg Novi, Šibenik, Split, Trogir, Kotor und Zadar) und die Inseln im Ägäischen Meer. Letztere befanden sich in einem Gebiet, in dem bei feindlichen Gegenangriffen (vor allem von den Osmanen) ein schnelles Eingreifen möglich und entscheidend war.
Ionische Inseln
Auf den Ionischen Inseln setzten die Stratioten ihre Dienste bis ins 18. Jahrhundert fort. Diese Stratioten waren Nachkommen von Flüchtlingen aus den verlorengegangenen venezianischen Besitzungen auf dem Festland, die sich im 15. und 16. Jahrhundert auf den Inseln niedergelassen hatten. Sie erhielten Land und Privilegien, dienten als Kavallerie und beteiligten sich während des 17. Jahrhunderts an den osmanisch-venezianischen Kriegen. Schließlich wurden diese Einheiten ein erblicher Rang. Einige der Stratioten oder ihre Nachkommen wurden mit der Zeit Mitglieder des ionischen Adels, während andere der Landwirtschaft und anderen Beschäftigungen nachgingen.
Im späten 17. und frühen 18. Jahrhundert sahen sich die venezianischen Behörden gezwungen, die Stratiotenkompanien neu zu organisieren. Auf Zakynthos zum Beispiel reduzierten sie ihre Zahl und Privilegien infolge Abwesenheit und Indisziplin. Die Stratiotenkompanien von Korfu existierten bis zum Ende der venezianischen Herrschaft und der französischen Besetzung im Jahr 1797.
Königreich Neapel
Das Königreich Neapel war unter den spanischen Aragoniern (1442–1501, 1504-–1555), den Habsburgern (1516–1700, 1713–1735) und den Bourbonen (1735–1806) ein weiteres Zentrum der militärischen Aktivität und Kolonisation für Balkanvölker.
Während die Republik Venedig mit den Osmanen auch Handelsverbindungen einging, zeigten die Vertreter Spaniens in Süditalien immer eine feindselige Haltung gegenüber den Osmanen. Sie verbündeten sich nie mit ihnen (bis Mitte des 18. Jahrhunderts) und waren nicht in der Lage, Handelsinteressen jeder Art im östlichen Mittelmeer und in anderen Territorien der Sultane zu schaffen.
Trotz der Opposition Venedigs verbargen die Spanier ihre Bestrebungen nicht, ihren politischen Einfluss auch auf die nahe gelegene Balkanhalbinsel auszudehnen. Sowohl in Bezug auf diese Taktik, als auch angesichts der allgemeinen Politik Madrids mussten die Vizekönige von Neapel und Sizilien immer starke Streitkräfte bereithalten, die auf der einen Seite bereit waren, mögliche Aufstände der lokalen Barone abzuwenden und auf der anderen Seite die ununterbrochene muslimische Bedrohung aus dem Balkan aufzuhalten. Insbesondere aufgrund der muslimischen Bedrohung mussten starke Marineeinheiten unterhalten werden, um die ständigen Angriffe der muslimischen Piraten Nordafrikas (die jahrhundertelang die Küsten der beiden Königreiche, Sardiniens und derselben östlichen Iberischen Halbinsel) und eine mögliche osmanische Invasion abzuwehren, die seit der Zeit Mehmeds II. (1444–1446, 1451–1481), dem Eroberer, immer wie ein Damoklesschwert über die kalabrischen und angrenzenden Küsten hing. Die Griechen und Arbëresh (Benennung der Albaner in der Region des heutigen Albanien des 15. und 16. Jahrhunderts), die zu jener Zeit schon im Königreich von Neapel (und bis zu einem gewissen Punkt auch diejenigen von Sizilien) wohnten, fanden somit die Gelegenheit, sich in der sizilianischen Marine oder in der neapolitanischen leichten Kavallerie (Stratioten) zu engagieren und erfüllten damit ein doppeltes Bedürfnis: gut von ihren spanischen Vorgesetzten bezahlt zu werden und ihrem Hass gegen die Osmanen freien Lauf zu lassen.
Lokale Aufstände
Unter König Ferdinand I. (1458–1494) aus dem spanischen Haus Aragon kam es von 1460 bis 1462 zum Einsatz von albanischen Stratioten gegen den Aufstand der lokalen Barone (1459–1462) in Apulien (Terra di Bari und Terra d’Otranto), bei dem der albanische Fürst und Militärkommandeur Georg Kastriota, genannt Skanderbeg, mit seinen Truppen selbst beteiligt war. Nach der Schlacht wurde zur Verteidigung eventueller Rebelleneinfälle eine Garnison von albanischen Stratioten zurückgelassen.
Der spanische König Ferdinand II. (1495–1496) benutzte die Elite-Kavallerie der Stratioten als Privatgarde und zur Verteidigung der Stadt Neapels gegen die von den Franzosen angeheuerten albanischen Stratioten, die im Königreich Neapel kämpften.
Unter dem spanischen König Ferdinand III. von Aragonien (1504–1516) wurde der große Kapitän Gonzalo Fernández de Córdoba y Aguilar nach Süditalien entsandt, um das Königreich Neapel gegen die französische Invasion zu unterstützen. In Kalabrien hatte Gonzalo 200 griechische Stratioten, sehr auserwählte Reiter und 500 italienische Bauern zur Verfügung.
Die anti-osmanische Politik der Vizekönige
Die wichtigste Aufgabe der Vizekönige von Neapel und Sizilien war, eine mögliche Überraschung vonseiten der Osmanen zu verhindern. Deshalb mussten sie immer über jede Bewegung der osmanischen Flotte, ihrer Versorgungszentren, ihrer Befehlshaber und Offiziere, der osmanischen Schiffswerften und ihrer Fähigkeit, Kriegsschiffe zu bauen oder zu reparieren und ihre Pläne für zukünftige militärische Aktionen informiert werden. Gelegentlich mussten die Vizekönige in den wichtigsten osmanischen Marinestützpunkten, wie Konstantinopel Sabotagen unterstützen. In Kriegszeiten mussten zur Ablenkung des osmanischen Druckes Ablenkungsmanöver geschaffen werden, die durch Aufstandsbewegungen an verschiedenen Punkten der südlichen Balkanhalbinsel und besonders in unruhigen und unzugänglichen Gebirgsregionen, wie in Maina und Çamëria gebildet werden, wo die Bewohner immer bereit waren, gegen die Osmanen vorzugehen.
So wurde allmählich ein Netz von Spionen, Agenten und Saboteuren organisiert, die ihre Tätigkeit gegen Bezahlung, aber auch aus sentimentalen Gründen in der osmanischen Hauptstadt Konstantinopel, auf Euböa, auf der Morea und in anderen osmanischen Zentren, wie im fernen Kairo, in Alexandria oder in Syrien ausübten. Diese „Espias“ (Spione), „Confidentes“ (Vertraute), „Agentes“ (Agenten) oder „Embajadores“ (Botschafter) standen in ständigem Kontakt mit den Gouverneuren von Bari und Terra d’Otranto. Mit verschiedenen Mitteln wurden unzählige „Avisos“ (Meldungen) übermittelt, die nicht immer absolut zuverlässig oder aktuell waren. Dies waren die Positionen der osmanischen Flotte, die neuen Wesire und andere Offiziere des Sultans, Hungersnöte, Epidemien, Brände und andere Unglücksfälle in den verschiedenen osmanischen Gebieten, neu einberufene Ruderer und Janitscharen, Rebellionen der osmanischen Paschas und andere Ereignisse dieser Art.
Berichtet wurde auch über Vermutungen verschiedener vertrauenswürdiger oder fragwürdiger Personen, die über die Pläne des Sultans und seinen zukünftigen Offensiven informiert waren. Zu nennen sind als Beispiel eine Liste von Informanten und Agenten des Königreichs Neapel aus den Jahren 1531–1533: aus Vlora meldete Giovanni Ducas; aus Korfu Giorgio Bulgaris, Nicolò Faraclòs, Giacomo Cacuris (Sohn von Francesco), Giovanni Cacuris (Sohn von Giacomo), Pietro Cocalas, Michelis Coravasanis, Pietro Cotsis und Andrea Sachlikis; von Zakynthos Giacomo Siguros und Giovanni “de lo Greco” (der Grieche); aus Kefalonia Giorgio “de Cefalonia” (aus Kefalonia); von der Morea Nicolò Gaetanos, Michalis Carviatis, Giorgio Covalistis, Giacomo Gaetas, Michails Pasacudillis, Demetrio Rondakis und Paolo Capoisios. Nachrichten von Sondermissionen nach Konstantinopel und anderen Regionen des Osmanischen Reiches wurden regelmäßig von Giorgio Cechis und Giovanni Zagoritis ins Königreich Neapel gebracht. Die Anzahl solcher Informanten verstärkten sich ab 1569.
Ausgangspunkt dieser Missionen waren in der Regel die östlichen Ufer von Lecce und Otranto; das Zentrum der Organisation war aber das griechische Viertel von Neapel oder nach einem venezianischen Vertrauten Versammlungsort war in der Regel die Chiesa dei Santi Pietro e Paolo dei Greci von Neapel und fungierte als Vermittler zwischen den verschiedenen Verschwörern, Rebellen, Spionen usw. und dem Vizekönig, dem Pfarrer, der auch die geistliche Oberaufsicht der ganzen Kolonie hatte und in der Regel ein ehemaliger Schüler des Griechischen Kollegs vom Heiligen Athanasius in Rom war.
Die Information über diese Art von Tätigkeit der Griechen und Albaner von Neapel, begann zu Beginn des 16. Jahrhunderts. Sie nahmen nach dem Auftauchen von Kaiser Karl V. (1516–1554) in Italien erheblich zu und um 1530 begann die Organisation der anti-osmanischen Politik. Fortan wurden die Agenten mit Anweisungen nach Griechenland geschickt, wo sie gewöhnlich mit Landsleuten zurückkehrten, die nach der Entdeckung ihrer Verschwörung ins Königreich Neapel flüchten mussten. Ab 1530 wurde das Hauptinstrument dieser Politik der Gouverneur der Provinzen von Bari und d'Otranto Giovanni Battista Lomellino, Marquis von Atripalda († 1547). Dieser Marquis schickte eine große Anzahl von griechischen Spionen in verschiedene wichtige Regionen des Osmanischen Reiches und hielt geheime Kontakte mit zahlreichen Griechen und Albanern, die den Wunsch ausdrückten, gegen die Osmanen zu rebellieren. Giovanni Battista Lomellino unterstützte diese Rebellen gewöhnlich mit Waffen und Schießpulver sowie durch günstige Berichte an Karl V., den er während dessen Konfliktes mit Süleyman I. (1533–1544) zu überzeugen versuchte, die revolutionären Pläne der Griechen, Albaner und Slawen zu unterstützen. In einem seiner Berichte an den Kaiser, geschrieben in Neapel am 6. Juli 1530, berichtete er, dass die Einwohner von Griechenland an dem die Spanier beschließen würden, Romania zu erobern.
Lomellino schürte auch die Rebellionen in Nordalbanien, wurde ein glühender Anhänger der Versuche der Çamen, um ihre Autonomie mit der Rebellion in den Jahren 1530–1532 aufrechtzuerhalten und wurde nach der zeitweiligen spanischen Besetzung der Region von Koroni (1532–1534) schließlich Sprecher der Bewohner von Morea in ihren Bitten an christliche Mächte.
Zwischen 1532 und 1534 siedelten sich viele griechisch-albanische Stradioten und ihre Familien aus Maina, Methoni, Nafplio und Patras auf dem Peloponnes in den Ländern des Königreichs Neapel an, wo sie von den lokalen Feudalherren in dünn besiedelten Gegenden Land und Bürgerrecht erhielten. Die meisten dieser Siedlungen erhielten sowohl militärische Privilegien als auch Pflichten. Diese Konventionen verfielen allerdings im Laufe des 18. Jahrhunderts. (Siehe auch: Die vierte Migrationswelle der Arbëresh (1468–1506), Die fünfte Migrationswelle (1532–1534), Die sechste Migrationswelle (1600–1680))
Die spanischen Habsburger rekrutierten auch im 16. und 17. Jahrhundert Statioten, die hauptsächlich in Neapel und in anderen Gegenden Italiens eingesetzt wurden. Das wichtigste Rekrutierungsgebiet für diese Truppen war Çamëria im Epirus.
In der Chiesa dei Santi Pietro e Paolo dei Greci in Neapel befindet sich ein Grabstein aus dem Jahr 1608 mit der folgenden Inschrift:
Die Rekrutierung und Aufrechterhaltung von Stratiotentruppen wurde im Königreich Neapel bis Anfang des 18. Jahrhunderts fortgesetzt.
Frankreich
Im Mittelalter gab Griechenland häufig leichte Reiter in französische Dienste, die unter dem Namen Estradiots und Argoulets bekannt waren. Die bekannteste Benennung war allerdings zu jener Zeit die der griechischen oder albanesischen Reiterei. Sie kamen aus den venezianischen Besitzungen in Griechenland, aus Nafplio, Hauptstadt von Morea und zum Teil aus Albanien in der Nähe von Durrës.
In der Schlacht bei Fornovo (1495) in der Nähe von Parma standen die französischen Truppen den grausamen und unermüdlichen Balkanreitern, den Stratioten, zum ersten Mal feindlich gegenüber. Die Schlacht wurde zwischen den Armeen der antifranzösischen Heiligen Liga und der französischen Armee von Karl VIII. ausgetragen. Der Oberbefehlshaber der alliierten Truppen war Gianfrancesco II. Gonzaga, Markgraf von Mantua, Generalkapitän von Venedig. Mit seinen fast 25.000 Männern (von denen ungefähr 5000 im Sold von Mailand standen; alle anderen, einschließlich eines Kontingents von fast 2000 Stratioten in dem von Venedig; während die Franzosen insgesamt ungefähr 11000 Soldaten hatten) fühlte er sich stark und forderte die eindringende Armee im freien Feld heraus, anstatt ihnen die Apenninübergänge zu versperren.
Der Schlachtplan, den der italienische Kommandeur mit Hilfe seines veteranen Onkels Ridolfo ausgearbeitet hatte, war sehr komplex und beruhte auf ein koordiniertes Vorgehen mehrerer Truppenstellungen, die durch ein gleichzeitiges Angreifen die Armee von Karl VIII. hätten zerbrechen und in Verwirrung bringen sollen. In der Zwischenzeit sollten die Stratioten den Feind umgehen und sich dann „wie Adler“ von den Hügeln auf die französische Vorhut stürzen, was zu weiteren Unruhen unter den feindlichen Truppen führen und die Gegner hindern sollte, über die Hügel fliehen zu können. Der italienische Plan geriet jedoch von Anfang an in eine Krise, sowohl aufgrund der starken Regenfälle, die die Wasser des Flusses Taro angeschwollen hatten, als auch wegen der Schwierigkeit der Koordinierung zwischen den verschiedenen Kolonnen und den verschiedenen Abteilungen. Außerdem bewiesen die Stratioten Disziplinlosigkeit und Habgier: nachdem sie ihr erstes Ziel erreicht hatten und der Mailänder Kavallerie ermöglichten, sich gegen die französische Vorhut durchzusetzen, zogen sie sich aus dem Kampf zurück, plünderten den feindlichen Tross und stahlen einen Großteil der von den Franzosen während ihrer Kampagne angehäuften Beute, womit das ursprüngliche Ziel der Umzingelung der feindlichen Truppen zunichtegemacht wurde.
Ein Augenzeuge der Schlacht von Fornovo, Philippe de Commynes, beschrieb die Episode in seinen Memoiren folgendermaßen: Außerdem Kurz nach der Rückkehr in die Heimat nahm König Karl VIII. 400 Stratioten in seinen Sold. (Siehe oben: Republik Venedig)
Als Ludwig XII. im Jahre 1507 gegen die Genuesen zu Feld zog, warb er 2000 Stradioten an. Nachdem Ludwig die Stadt unterwarf, widmete der damals in Genua lebende französische Dichter Clément Marot den Stratioten einige Verse:
Während der Hugenottenkriege (1562–1598) kämpfte die albanische Reiterei auf der Seite der Armee der Könige von Frankreich.
Spanien
Seitdem Spanien und Neapel in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts durch Karl V. mit dem Heiligen Römischen Reich verbunden waren, wurden Stratioten bald nicht nur in Italien, sondern auch in Deutschland, in der Picardie und in den Niederlanden für die spanischen Habsburger eingesetzt.
Stratioten wurden auch im Tunisfeldzug (1535), in der Schlacht von Ceresole (1544), in der Eroberung von Mahdia (1550) und in der Seeschlacht von Djerba (1560) eingesetzt.
Unter denjenigen, die sich im habsburgischen Dienst auszeichneten und zu Rittern des Heiligen Römischen Reiches wurden, waren die Kapitäne Giacomo Diassorino, Giorgio Basta, die Brüder Vassilicò und der gefürchtete Mercurio Bua.
Spanische Niederlande
Während des Spanisch-Niederländischen Krieges hatte die spanische Armee in Flandern in den 1570er Jahren mit Speeren bewaffnete albanische Stratioten und 1576 gab es albanische Stradioten in Brüssel. Während des zwölfjährigen Waffenstillstands in der Zeit von 1609 bis 1621 befand sich Teodoro Paleologo (* Pesaro 1578 ca.; Clifton, Landulph, Cornwall 1636) im Sold der Engländer in den Niederlanden.
Großbritannien
Auch in Großbritannien unter Heinrich VIII. wurden während der Anglo-Schottischen Kriege (1514–1541) und der Belagerung von Boulogne (1544) Einheiten von griechisch-albanischen Stratioten unter den griechischen Kapitänen Thomas Buas von Argos, Theodore (oder Theodoros) Luchisi und Antonios Stesinos eingesetzt. Ersterer wurde Oberst und Kommandeur der in Garnison liegenden 550 Stratioten im damaligen englischen Calais.
Im englischen Bürgerkrieg (1642-1651) zwischen den Royalisten und Parlamentariern kämpften die Brüder Teodoro (* 1609) und Giovanni Palaiologos (* 1611) als hochrangige Offiziere gegeneinander für beide Parteien. Gräber der Palaiologos befinden sich in der Pfarrkirche St. Leonard und St. Dilpe in Landulph, Cornwall, in der Westminster Abbey in London und auf der Insel Barbados.
Heiliges Römisches Reich
Im Krieg des Heiligen Römischen Reiches gegen die Republik Venedig erlitten die kaiserlichen Truppen unter Paul Sixt I. von Trautson am 2. März 1508 in der Schlacht bei Cadore eine schwere Niederlage. Die auf der Seite Venedigs kämpfenden Stradioten, eine schnelle und besonders gefürchtete Truppe leichter Reiter, köpften viele der kaiserlichen Truppen, wofür sie Kopfgeld erhielten, für jeden Kopf einen Dukaten. Nach diesem Erlebnis warb auch Kaiser Maximilian I. Söldner an. Gesucht wurden wegen ihrer besonderen Tüchtigkeit neben den deutschen Landsknechten, Söldner aus dem Königreich Böhmen, aber auch 400 griechisch-albanische Stratioten. Der Kaiser schätzte die Stratioten und hielt sie sogar vereinzelt in seiner Garde.
Erzherzogtum Österreich
Als Kaiserin Maria Theresia nach dem Tod ihres Vaters Karls VI ihre westlichen Länder im Österreichischen Erbfolgekrieg gegen Preußen und Frankreich im Krieg verteidigen musste, setzte sie albanische Stratioten ein.
Nennenswerte Stratioten
Giorgio Basta (* 30. Januar 1550 in Rocca in der Provinz Tarent; † 26. August 1607 in Wien oder 20. November 1607 in Rocca bei Tarent)
Mercurio Bua (* 1478 in Nafplio, † 1542 in Treviso); erhielt Titel von den spanischen Habsburgern, Venezianern und Franzosen
Giacomo Diassorino, (* 16. Jahrhundert auf Rhodos); diente in der Armee von Karl V. in Italien und in Frankreich.
Krokodeilos Kladas (1425–1490)
Lazzaro Mattes (oder Lazaro Mathes), Giovanni Mathes und Angelo Mathes (Söhne von Lazzaro)
Graitzas Palaiologos (1429–1492) aus der Familie der Palaiologen
Costantino Paleologos, Manoli Paleologo.
Matthäus Spandounes (oder Spadugnino), ein Stradiot, dessen Heldentaten ihm den Titel „Graf und Ritter des Heiligen Römischen Reiches“ brachten.
Michael Tarchaniota Marullus (* 1453 wahrscheinlich in Konstantinopel, † 12. April 1500 in Volterra), humanistischer Gelehrter, lateinischer Dichter und Soldat griechischer Herkunft.
Giacomo Vassilicò (* 16. Jahrhundert); Cousin von Giacomo Diassorino; Stratiotenkapitän in der Armee von Karl V. in Italien und in Frankreich
Siehe auch
Albanien im Mittelalter
Venezianisches Albanien
Arvaniten
Literatur
John F. Haldon: State, army and society in Byzantium. Approaches to military, social and administrative history, 6th - 12th centuries. Aldershot 1995, ISBN 0-86078-497-5.
Nikos G. Svoronos: Les novelles des empereurs macédoniens concernant la terre et les stratiotes. Athen 1994 (Quellensammlung zum Landrecht und den Stratioten zur Zeit der makedonischen Dynastie).
Warren T. Treadgold: Byzantium and its army. 284-1081. Stanford (CA) 1995, ISBN 0-8047-2420-2.
Anmerkungen
Weblinks
Einzelnachweise
Militärgeschichte (Byzanz)
Militärgeschichte (Antike)
Militärgeschichte (Mittelalter)
Truppengattung (Frühe Neuzeit)
Truppengattung (historisch)
Kavallerie
Arbëresh
Albanische Diaspora |
591401 | https://de.wikipedia.org/wiki/Schimm | Schimm | Schimm ist ein Ortsteil der Gemeinde Lübow im Landkreis Nordwestmecklenburg in Mecklenburg-Vorpommern. In der vormals eigenständigen Gemeinde lebten 284 Einwohner (31. Dezember 2007) auf 15,88 km².
Schimm liegt in hügeligem Gelände auf der Nordsee-Ostsee-Wasserscheide, elf Kilometer südöstlich von Wismar und sechs Kilometer von der Nordspitze des Schweriner Sees entfernt.
Geschichte
Das ehemalige Gutsdorf entstand aus einer slawischen Siedlung. Es wurde durch viele Besitzer in viele Einzelhöfe aufgeteilt, was heute noch an der aufgelockerten Bebauung zu erkennen ist.
Am 1. Juli 1950 wurde die bisher eigenständige Gemeinde Maßlow eingegliedert.
Die Gemeinde Schimm, zu der die Ortsteile Maßlow und Tarzow gehörten, wurde am 7. Juni 2009 aufgelöst und nach Lübow eingemeindet. Letzter ehrenamtlicher Bürgermeister Schimms war Heinz Kasparick.
Verkehrsanbindung
Schimm liegt an der Verbindungsstraße zwischen Wismar und Jesendorf. Der nächste Bahnhof liegt im nahen Ventschow (Bahnlinie Schwerin–Rostock). Am Ostrand der Gemarkung Schimm führt die Bundesautobahn 14 vorbei.
Einzelnachweise
Ort im Landkreis Nordwestmecklenburg
Ehemalige Gemeinde (Landkreis Nordwestmecklenburg)
Gemeindeauflösung 2009
Geographie (Lübow) |
3847999 | https://de.wikipedia.org/wiki/Gabriele%20Binder | Gabriele Binder | Gabriele Binder ist der Name folgender Personen:
* Gabriele Binder (Alpinistin) (* 1958), österreichische Alpinistin
Gabriele Binder (Kostümbildnerin) (* 1961), deutsche Kostümbildnerin
Gabriele Binder-Maier (* 1956), österreichische Politikerin (SPÖ) |
11717614 | https://de.wikipedia.org/wiki/Leresche | Leresche | Leresche ist der Familienname folgender Personen:
Jean-Alexandre-Guillaume Leresche (1763–1853), Schweizer evangelischer Geistlicher, Hochschullehrer und Politiker
Louis Leresche (1796–1865), Schweizer evangelischer Geistlicher. |
8261579 | https://de.wikipedia.org/wiki/Johann%20Georg%20Hellbrunn | Johann Georg Hellbrunn | Johann Georg Hellbrunn (* 1674; † 1753) war ein deutscher Architekt und Ratsbaumeister.
Leben
Er machte zunächst eine Ausbildung als Maurer- und Brückenmeister. Vor 1724 wurde er Ratsbaumeister von Altenburg und herzoglicher Baumeister. In diesen Funktionen errichtete er zahlreiche repräsentative Bauten in Altenburg und brachte dort das Bauwesen zu einer gewissen Blüte. Dabei verband er den Barockstil mit den leichteren, dekorativen Formen des Régencestils. Typisch für die meisten Hellbrunnschen Gebäude ist der Mittelteil mit Giebel und reichem Schmuckwerk sowie die beiden ihn flankierenden, je nach Bestimmung und Finanzkraft des Bauherrn unterschiedlich breiten Seitenbauten. Die meisten Bauten errichtete er zusammen mit dem Maurergesellen J.F.A. Rothe.
Werke
Seckendorffsches Palais Altenburg, Brühl 1 (1724)
Schlossumbau und Orangerie Meuselwitz
Hotel Stadt Gotha, Altenburg, Johannisstraße 1
Bachmannsches Haus, Altenburg, Johannisstraße 4
Brauersches Haus, Altenburg, Johannisstraße 7
Stadtpalais, Altenburg, Moritzstraße 6 (1749)
Amts- oder Landschaftshaus, Altenburg, Burgstraße 11 (1749)
Ehrungen
Der seit 1998 jährlich verliehene Denkmalschutzpreis der Stadt Altenburg wurde nach ihm benannt.
Literatur
Karl-Heinz Gehlauf: Johann Georg Hellbrunn. In Altenburger Geschichts- und Hauskalender. E. Reinhold Verlag, Altenburg 1993
Weblinks
Viaregia: Johann Georg Hellbrunn
Baumeister
Person (Altenburg)
Deutscher
Geboren 1674
Gestorben 1753
Mann |
9496098 | https://de.wikipedia.org/wiki/Bahnhof%20R%C3%B6srath | Bahnhof Rösrath | Der Bahnhof Rösrath liegt im Zentrum der Stadt Rösrath im Rheinisch-Bergischen Kreis.
Geschichte
Bahnstrecke Köln-Mülheim–Lindlar
Das Teilstück der Bahnstrecke Köln-Mülheim–Lindlar von Bensberg nach Hoffnungsthal wurde am 1. Juli 1890 eröffnet. Seit dieser Zeit verfügte Rösrath mit den Haltepunkten Bahnhof Forsbach und Bahnhof Hoffnungsthal über zusammen drei Bahnhöfe. Der Personenverkehr auf der Strecke wurde 1960 eingestellt. Das Ende für den Güterverkehr folgte 1966.
Oberbergische Bahn
Am 30. Juli 1910 wurde Rösrath an die neue Strecke der Oberbergischen Bahn angeschlossen. Dabei handelt es sich um die heutige (Stand 2020) Kursbuchstrecke 459. Sie verbindet Köln über Rösrath, Overath und Gummersbach mit Lüdenscheid. Eine Bahnfahrt vom Kölner Hauptbahnhof bis zum Rösrather Bahnhof dauert etwa 20 Minuten. Der Bahnhof dient heute (2020) nur noch dem Personenverkehr. Dabei wird ein Park-and-ride-Parkplatz in der Nähe der Haltestelle insbesondere von Berufspendlern zwischen Rösrath und Köln genutzt.
Bahnhofanlagen
Der Bahnhof Rösrath gehörte zur Bahnhofsklasse IV. Neben dem Empfangsgebäude mit Dienstwohnungen hatte er einen Güterschuppen und einen Abort. Die Gleisanlagen bestanden aus drei Bahnsteiggleisen für den Personenverkehr und vier Stumpfgleisen für den Güter- und Stückguttransport. Rund ein Dutzend Weichen und mehrere Ein- und Ausfahrsignale wurden von zwei mechanischen Stellwerken aus geregelt. Mit dem ersten elektronischen Stellwerk (ESTW) im September 1990 wurden die mechanischen Stellwerke aufgegeben.
Seit 2003 wird der Bahnhof Rösrath vom Bereichsstellrechner Honrath ferngesteuert, die Bedienung erfolgt durch den örtlich zuständigen Fahrdienstleiter Deutz II aus der Betriebszentrale Duisburg. Die Gleisanlagen wurden sukzessive zurückgebaut. Seit dieser Zeit befinden sich das Empfangsgebäude und der Güterschuppen in Privatbesitz, das ehemalige Befehlsstellwerk wird seit Anfang der 1990er Jahre als Wohnhaus genutzt.
Nach Abbaumaßnahmen ist noch der Hausbahnsteig und der ehemalige überdachte Mittelbahnsteig vorhanden, dessen westliche Seite nun gleislos ist und jetzt als Seitenbahnsteig dient. Die vorhandene Unterführung wurde 2019/2020 mit Rampen versehen, so dass der Bahnhof seitdem barrierefrei erreichbar ist.
Baudenkmal
Das Empfangsgebäude ist seit Juli 1988 unter Nr. 62 in die Liste der Baudenkmäler in Rösrath eingetragen.
Verkehr
Einzelnachweise
Literatur
Gerhard Peterhänsel: Zug um Zug. Die Eisenbahnen im Sülztal und im Aggertal. (= Schriftenreihe des Geschichtsvereins für die Gemeinde Rösrath und Umgebung e. V. 15. Band 6/86). Rösrath 1986, .
Weblinks
NRWbahnarchiv von André Joost:
[bf/8005134.htm Beschreibung der Personenzugangsstelle Rösrath]
[kln/KROE.htm Beschreibung der Betriebsstelle KROE]
weitere Belege:
Bahnhof Rösrath – Der Weg für neue Rampe ist frei
Bahnhof Rösrath – Getrennte Unterführungen für Fußgänger und Autoverkehr
Bahnstrecke Köln–Marienheide
Bauwerk in Rösrath
Baudenkmal in Rösrath
Rosrath
Rosrath |
9730895 | https://de.wikipedia.org/wiki/Buffalo%20Creek%20Reservation | Buffalo Creek Reservation | Die Buffalo Creek Reservation war ein Indianerreservat im Westen des US-Bundesstaates New York, das nach dem Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg dem Volk der Seneca zugestanden wurde. Das 202 km² große Reservat lag am Buffalo Creek, einem Nebenfluss des Buffalo River, im Zentrum des heutigen Erie County, und bestand von 1797 bis 1838.
Zum Zeitpunkt seiner Entstehung umfasste das Reservat unter anderem einen Großteil des heutigen Stadtgebietes von Buffalo, den Süden der heutigen Stadt Cheektowaga sowie das Gebiet der heutigen Städte bzw. Ortschaften Lackawanna, West Seneca, East Seneca und Elma.
Geschichte und Gegenwart
Vorgeschichte
Die Seneca waren in dieser Region spätestens seit den für sie siegreichen Biberkriegen im 17. Jahrhundert ansässig gewesen. Die Wenrohronon und die Neutralen, mit denen sie dort zunächst noch in einem gespannten Einvernehmen gelebt hatten, gingen in den sehr dominanten Seneca bald auf. Als haltbarer erwies sich das Einvernehmen mit den Briten, mit denen die Seneca wiederholt Verträge schlossen (1677 Covenant Chain, 1768 Vertrag von Fort Stanwix). Die amerikanischen Patrioten dagegen pflegten eine rassistische und anti-indianische Rhetorik, die die Seneca sehr gegen sie einnahm.
Im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg (1775–1783) waren die Seneca anfänglich um Neutralität bestrebt, kämpften von 1777 an (Schlacht von Oriskany) unter dem Mohawk Joseph Brant und ihrem eigenen Häuptling Cornplanter aber auf der Seite der Loyalisten bzw. Briten. Als die vom Oberbefehlshaber George Washington beauftragte Sullivan-Expedition in den Siedlungsgebieten der Seneca und anderer Nationen der Irokesenliga im Sommer 1779 eine Aktion der verbrannten Erde ausführte, bei der nicht nur die Dörfer, sondern auch die Maisfelder und Gärten zerstört wurden, flohen die hungernden Überlebenden zu Tausenden zum britischen Fort Niagara. Nach dem sehr harten Winter 1779/1780 zerstreuten sie sich; etwa 2.000 Seneca folgten ihrem Häuptling Sayenqueraghta (1707–1786) zum Buffalo Creek und begannen dort zu siedeln.
Der Westen des heutigen Bundesstaates New York, einschließlich des Landes am Buffalo Creek, unterstand als Indianerterritorium zunächst dem Commonwealth of Massachusetts, gelangte mit dem Phelps and Gorham Purchase (1788) aber in den Besitz der Politiker und Landspekulanten Oliver Phelps und Nathaniel Gorham. Diese trafen sogleich Vereinbarungen mit den regionalen Indianern (1. Vertrag von Buffalo Creek, 1788), gerieten 1791 mit ihren Teilzahlungen aber in Verzug, woraufhin Massachusetts ihnen die Rechte an dem Land wieder entzog. Noch im selben Jahr erwarb der sehr wohlhabende Robert Morris den Landstrich, behielt davon aber nur einen kleinen Teil und verkaufte 1792/1793 den größeren Teil, darunter auch die Region um den Buffalo Creek, an die Holland Land Company, ein Syndikat niederländischer Investoren; dieser Verkauf wird seitdem als „Holland Purchase“ bezeichnet.
Gründung und Geschichte der Buffalo Creek Reservation
Die Verträge, die die Seneca und andere Nationen der Irokesenliga mit den siegreichen Amerikanern in den darauffolgenden Jahren schlossen, brachten den Indianern beträchtliche Gebietsverluste. Der letzte und folgenreichste Vertrag in dieser Reihe war der Vertrag von Big Tree (1797), der den Seneca neben der relativ großen Buffalo Creek Reservation nur vier kleinere Reservate ließ, nämlich die Cattaraugus Reservation, die Allegany Reservation, die Tonawanda Reservation und die Oil Springs Reservation. Hauptnutznießer dieses Vertrages war die Holland Land Company. Auch die Buffalo Creek Reservation verlor an Fläche, als die Seneca 1826 einen Teil ihres fruchtbaren Farmlandes an die Ogden Land Company verkauften; auf diesem Land ließen sich dann rund 1.000 deutsche Freikirchler nieder, die sich „Inspirierte“ bzw. „Ebenezer“ nannten.
1830 verabschiedete der US-Senat, unterstützt von Präsident Andrew Jackson, den Indian Removal Act, der darauf zielte, alle Indianer aus den Bundesstaaten östlich des Mississippi auszuweisen und in neu erworbenen Territorien im amerikanischen Westen anzusiedeln. Im Zuge dieser Vertreibungspolitik wurden die New Yorker Seneca 1838 zur Unterzeichnung des 2. Vertrages von Buffalo Creek genötigt, der sie verpflichtete, innerhalb von fünf Jahren ihr gesamtes Reservatland aufzugeben und entweder nach Wisconsin oder ins Indianer-Territorium (heute: Oklahoma) auszureisen. Weil die Ogden Land Company, in deren Interesse der Vertrag zustande gekommen war, anschließend nicht wie vereinbart das Land aller fünf Reservate, sondern nur die Buffalo Creek Reservation und die Tonawanda Reservation erwarb, wurde der Verkauf erneut verhandelt und in einem 3. Vertrag von Buffalo Creek im Jahre 1842 ein weiteres Mal geregelt. Auf der Grundlage dieses Vertrages konnten die Seneca die kleineren vier Reservate behalten, die Buffalo Creek Reservation blieb aber verloren.
Eine der bekanntesten Bewohnerinnen der Reservation war Mary Jemison (1742/1743–1833), die als Kind amerikanischer Siedler von den Seneca entführt wurde und ihr weiteres Leben als Seneca verbracht hat.
Gegenwart
Im Jahre 2005 erwarben die Seneca von Carl Paladino, dem CEO der Ellicott Development Co., für knapp 3,75 Mio. US-Dollar ein Grundstück am Rande von Downtown Buffalo, auf einem Streifen Land, der bis 1838 zur Buffalo Creek Reservation gehört hatte. Sie errichteten dort ein Spielcasino, das 2007 in einem temporären und 2013 in einem ständigen Bau eröffnet wurde. Inhaber ist die Seneca Gaming Corporation, die ähnliche Einrichtungen auch in Niagara Falls und Salamanca betreibt.
Literatur
Frank James Lankes: The Senecas on Buffalo Creek Reservation, West Seneca Historical Society, 1964
Einzelnachweise
Indianerreservat
Geschichte von New York |
10162446 | https://de.wikipedia.org/wiki/Fyksesund | Fyksesund | Der Fyksesund ist ein Fjordarm des Hardangerfjords in der norwegischen Kommune Kvam in der Provinz Vestland.
Er erreicht eine Tiefe von etwa 160 Metern und ist ungefähr 10 Kilometer lang, bei einer Breite von bis zu etwa 750 Metern. Der Fjord mündet an seinem südlichen Ende in den Hardangerfjord. In den Fyksesund fließen diverse Gebirgsbäche der Umgebung. Am nördlichen Ende mündet der Botnaelva ein. Auf der Westseite fließen die Bäche Kaldrassen und Fossabekken, von Osten Skoroelva und Kastdalselvi in den Fyksesund. Nahe der Mündung in den Hardangerfjord liegt im Fjord die Insel Rossholmen. Etwa nach Ende der ersten Hälfte des Fjords engt sich der Fyksesund im Mjåsund auf bis zu 250 Meter ein.
An den Ufern des Fjords befinden sich nur kleinere Dörfer und Ansiedlungen mit insgesamt etwa 400 Einwohnern. Am Nordende liegt Botnen, am Westufer Soldal, Flotve, Rykkje, Porsmyr und am Ostufer Bjørke, Klyve, Fykse sowie nahe der Mündung in den Hardangerfjord Steinstø. Bei Fykse überquert der Fylkesvei 7 über die Fyksesundbrücke den Fjord.
Der Bereich des Fyksesunds gehört zum 2007 gegründeten Fyksesund Landschaftspark.
Weblinks
Darstellung des Fyksesunds im Kartverket
Einzelnachweise
Kvam
Fjord in Vestland |
7681055 | https://de.wikipedia.org/wiki/Joe%20Walsh%20%28Begriffskl%C3%A4rung%29 | Joe Walsh (Begriffsklärung) | Joe Walsh ist der Name folgender Personen:
* Joe Walsh (Politiker, 1943) (1943–2014), irischer Politiker (Fianna Fáil)
Joe Walsh (* 1947), US-amerikanischer Rock-Gitarrist
Joe Walsh (Politiker, 1961) (* 1961), US-amerikanischer Politiker
Siehe auch:
Joseph Walsh |
11104992 | https://de.wikipedia.org/wiki/Sheridan%20Winn | Sheridan Winn | Sheridan Winn (* als Sheridan Ebbage in Norwich, Großbritannien) ist eine britische Schriftstellerin.
Leben
Sheridan Winn lebt in Norwich und arbeitet als Autorin von Kinder- und Jugendbüchern sowie als Journalistin für Magazine und Zeitungen. Ihre Artikel und Kolumnen erscheinen unter anderem in der Times und im Guardian.
Sie hat zwei erwachsene Kinder und eine Enkelin.
Aufgewachsen ist Winn als älteste von vier Schwestern in Drayton, einem Vorort von Norwich. „Littlewood House“, das Haus in dem sie mit ihrer Familie als Kind wohnte, inspirierte sie später zu dem in ihren Büchern wichtigen „Cantrip Towers“ (in den englischen Büchern: „Sprite Towers“) Ab ihrem 12. Lebensjahr besuchte sie ein Internat.
Winn studierte Grafikdesign an der Bristol Polytechnic und der University of Bristol. Ihre Diplomarbeit schrieb sie über Scheunen in Norfork; diese wurde 1976 bei Boydell Press unter dem Titel „Barns and Granaries in Norfolk“ veröffentlicht.
Sie erwarb ein Lehrzertifikat und arbeitete von 1979 bis 1985 als Lehrerin für Kunst und Englisch an Schulen in Norwich.
Ab 1980 arbeitete Winn als Managerin für den Illustrator, Cartoonisten und Autor Chris Winn.
Seit 2001 ist Sheridan Winn freie Journalistin und Autorin.
2008 veröffentlichte sie beim Verlag Piccadilly Press ihr erstes Buch der Serie „The Sprite Sisters“. Bis 2010 folgten vier weitere Bücher der Serie beim selben Verlag.
Winn kaufte von Piccadilly Press die Rechte an ihren Büchern zurück und veröffentlichte die ersten fünf Teile der Serie im Selbstverlag erneut. Seit 2012 folgten die Teile 6 bis 8. Die Teile 9 und 10 wurden bisher nur in deutscher Sprache veröffentlicht. Ebenfalls nur auf Deutsch wurden bislang drei Prequel-Romane zu drei der vier zauberhaften Schwestern sowie ein Jubiläumsband veröffentlicht.
Werke
The Sprite Sisters (Vier zauberhafte Schwestern)
The Sprite Sisters: The Circle of Power, Piccadilly Press (2008)
dt.: Vier zauberhafte Schwestern, Fischer KJB, Frankfurt am Main (2011) ISBN 3-596-80877-4
The Sprite Sisters: The Magic Unfolds, Piccadilly Press (2008)
dt.: Vier zauberhafte Schwestern und der magische Stein, Fischer KJB, Frankfurt am Main (2012) ISBN 978-3-596-80878-6
The Sprite Sisters: The Secret of the Towers, Piccadilly Press (2009)
dt.: Vier zauberhafte Schwestern und das Geheimnis der Türme, Fischer KJB, Frankfurt am Main (2012) ISBN 978-3-596-80879-3
The Sprite Sisters: The Ghost in the Tower, Piccadilly Press (2009)
dt.: Vier zauberhafte Schwestern und ein Geist aus alten Zeiten, Fischer KJB, Frankfurt am Main (2013) ISBN 978-3-596-80996-7
The Sprite Sisters: New Magic, Piccadilly Press (2010)
dt.: Vier zauberhafte Schwestern und die große Versöhnung, Fischer KJB, Frankfurt am Main (2013) ISBN 3-596-81016-7
The Sprite Sisters: The Boy With Hawk-like Eyes, Author edition (2012)
dt.: Vier zauberhafte Schwestern und die fremde Magie, Fischer KJB, Frankfurt am Main (2015) ISBN 3-596-81196-1
The Sprite Sisters: Magic at Drysdale's School, Sheridan Winn Limited (2013)
dt.: Vier zauberhafte Schwestern und die uralte Kraft, Fischer KJB, Frankfurt am Main (2016) ISBN 978-3-596-81252-3
The Sprite Sisters: The Mystery of the Locked Room, Sheridan Winn Limited (2014)
dt.: Vier zauberhafte Schwestern und die geheimnisvollen Zwillinge, Fischer KJB, Frankfurt am Main (2017) ISBN 3-7335-0174-8
The Sprite Sisters: A Wisdom of Owls, in Vorbereitung
dt.: Vier zauberhafte Schwestern und die Weisheit der Eulen, Fischer KJB, Frankfurt am Main (2016) ISBN 3-7373-4020-X
The Sprite Sisters: The Power of Four, in Vorbereitung
dt.: Vier zauberhafte Schwestern und die unsichtbare Gefahr, Fischer KJB, Frankfurt am Main (2017) ISBN 978-3-7336-0213-0
Prequels und Jubiläumsband zu Vier zauberhafte Schwestern
Vier zauberhafte Schwestern – Wie alles begann: Flame und die Kraft des Feuers, Fischer KJB, Frankfurt am Main (2017) ISBN 3-7373-4055-2
Vier zauberhafte Schwestern – Wie alles begann: Marina und die Kraft des Wassers, Fischer KJB, Frankfurt am Main (2018) ISBN 978-3-7373-4056-4
Vier zauberhafte Schwestern – Wie alles begann: Flora und die Kraft der Erde, Fischer KJB, Frankfurt am Main (2018) ISBN 3-7373-4057-9
Vier zauberhafte Schwestern und ein wundersames Fest: Jubiläumsband, Fischer KJB, Frankfurt am Main (2019) ISBN 3-7373-4151-6
Weitere Werke
Boudica’s Daughters, Sheridan Winn Limited (2016)
Verfilmungen
Am 5. Januar 2020 hatte der auf den Büchern von Sheridan Winn basierende Kinofilm Vier zauberhafte Schwestern seine Premiere.
Weblinks
Webseite von Sheridan Winn (englisch)
Einzelnachweise
Autor
Literatur (21. Jahrhundert)
Literatur (Englisch)
Literatur (Vereinigtes Königreich)
Fantasyliteratur
Kinder- und Jugendliteratur
Journalist (Vereinigtes Königreich)
Zeitungsjournalist
Person (Norwich)
Engländer
Brite
Geboren im 20. Jahrhundert
Frau |
11149282 | https://de.wikipedia.org/wiki/Oskar%20Lindemann | Oskar Lindemann | Oskar Lindemann (* 15. September 1880 in Nordhausen; † 27. August 1914 gefallen bei Sedan) war ein deutscher Architekt.
Leben
Der Protestant Oskar Lindemann war der Sohn des Bauunternehmers August Lindemann und dessen Ehefrau Wilhelmine Lindemann geborenen Binkenstein, die zuletzt in Görsbach lebten. Oskar besuchte nach einer Lehre eine Baugewerkschule, die er vor 1900 als Bautechniker verließ. Um 1900 kam er als Mitarbeiter von Ludwig Bopp nach Bergisch Gladbach, wo er zunächst bei der Fertigstellung von Haus und Park Lerbach beschäftigt war, später am Bau des Bergisch Gladbacher Rathauses 1906.
Seit 1905 entwarf und baute er auch selbständig vor allem Wohnhäuser. Überörtlichen Einfluss gewann er ab 1912 als offizieller Leiter der Bauberatungsstelle des Kreises Mülheim am Rhein. In dieser Funktion hatte er alle eingereichten Bauanträge einer gestalterischen Kontrolle zu unterziehen, wobei nicht selten grundsätzliche Veränderungen empfohlen bzw. angeordnet wurden.
Anna Zanders nahm auf Lindemanns beruflichen Werdegang Einfluss, in dem sie ihm die Möglichkeit eröffnete, in der Gronauer Waldsiedlung einige Häuser zu realisieren.
Der ledig gebliebene Oskar Lindemann fiel als Wehrmann der 11. Kompagnie des 3. Bataillons des Reserve-Infanterie-Regiments 65 im Gefecht bei Sedan. In Bergisch Gladbach war er zuletzt wohnhaft im Haus Gronauer Mühle 1.
Bauten (Auswahl)
Als Mitarbeiter im Büro von Ludwig Bopp
1900–1905: Schloss und Park Lerbach
1905–1906: Rathaus in Bergisch Gladbach
In selbständiger Berufsausübung
1907–1908: Villa Feiber bzw. „Deutsches Haus“ in Bergisch Gladbach, Hauptstr. 17
um 1908: dreiteilige Hausgruppe in Köln-Dellbrück, Grafenmühlenweg 31–35 (verändert erhalten)
1913: Doppelwohnhaus Kiefernweg 9–11 in der Gartensiedlung Gronauerwald bei Bergisch Gladbach
1914: Doppelwohnhaus Kiefernweg 8–10 in der Gartensiedlung Gronauerwald bei Bergisch Gladbach
Literatur
Michael Werling: Oskar Lindemann in: Architekten im Denkmalpflegeplan von Bergisch Gladbach. Eine Auswahl von Bauten und Biografien. (= Schriftenreihe des Bergischen Geschichtsvereins, Abteilung Rhein-Berg, Band 80.) 2. Auflage, Bergisch Gladbach 2019, ISBN 978-3-932326-80-6, S. 117–119.
Einzelnachweise
Architekt (Nordrhein-Westfalen)
Person (Bergisch Gladbach)
Deutscher
Geboren 1880
Gestorben 1914
Mann |
3174313 | https://de.wikipedia.org/wiki/Parasiten-M%C3%B6rder | Parasiten-Mörder | Parasiten-Mörder ist ein kanadischer Spielfilm von David Cronenberg aus dem Jahr 1975. Der Film ist dem Genre des Horrorfilms zuzuordnen. Parasiten-Mörder war Cronenbergs erster kommerzieller Erfolg.
In seinem Aufbau und der Einheit von Raum und Zeit hat der Film starke Ähnlichkeiten mit George A. Romeros Dawn of the Dead von 1978.
Handlung
In einem hoch-modernen Apartment-Komplex ermordet der Wissenschaftler Dr. Emil Hobbes eine junge Frau, kippt Säure in ihre Bauchhöhle und bringt sich anschließend selbst um. Der Mann hatte mit Parasiten experimentiert, die defekte Organe ersetzen und so Transplantationen überflüssig machen sollten. Doch das Experiment geriet außer Kontrolle: Die Parasiten steigerten den Sexualtrieb ihrer Wirte, um so schneller Kontakt zu neuen Wirten zu bekommen.
Der Arzt Roger St. Luc versucht vergeblich, die Ausbreitung der Parasiten zu verhindern. Es kommt zu orgiastischen Ausschweifungen unter den Bewohnern. Schließlich verlassen die Bewohner und mit ihnen die Parasiten den Apartment-Komplex.
Kontroverse
Der Film war zu seiner Zeit der kommerziell erfolgreichste Film Kanadas. Er wurde zum Teil mit Geldern des National Film Board of Canada finanziert. Der rechts-konservative kanadische Journalist Robert Fulford griff den Film im kanadischen Printmagazin Saturday Night unter der Überschrift „You Should Know How Bad This Movie Is, You Paid For It“ (Sie müssen wissen, wie schlecht dieser Film ist, Sie haben ihn bezahlt) heftig an. Auch das kanadische Parlament beschäftigte sich mit dem sozialen und künstlerischen Wert des Films. Diese Debatte erschwerte Cronenberg nicht nur die Finanzierung seiner späteren Filme, sondern zwang ihn auch, auf Drängen seiner Vermieterin, die Mitglied einer antipornographischen Gruppe war, Anfang 1977 aus seinem Apartment in Toronto auszuziehen.
Trivia
Susan Petrie konnte nicht auf Anhieb weinen. Deshalb arbeitete Cronenberg mit Zwiebeln. Die Aufnahmen misslangen aber, und da Cronenberg keine Zwiebeln mehr hatte, erlaubte sie ihm, sie ins Gesicht zu schlagen. Nachdem das Gesicht von all den Wiederholungen taub war, musste er sich mit Einstellungen zufriedengeben, die ihm eigentlich nicht gefielen.
Nach Aussage von Lynn Lowry war die Schulter, in die sie mit der Gabel gestochen hat, die von David Cronenberg. Er hatte zum Schutz eine Matte unter seinem T-Shirt, die sie aber verfehlte.
Erstaufführungen
Kanada 10. Oktober 1975
Österreich im September 1976
Deutschland 2. September 1976
DVD-Veröffentlichungen in Deutschland
Shivers – Der Parasitenmörder; (Splendid Film/WVG); VÖ: 14. Oktober 2002, FSK:18
David Cronenberg Cult Box („Shivers“ & „Rabid“); (Splendid Film/WVG); VÖ: 22. September 2008, FSK:18
Shivers – Der Parasitenmörder; (Splendid Film/WVG); VÖ: 25. September 2009, FSK:16 (Neuprüfung)
Einzelnachweise
Weblinks
(englisch)
Le cinéma de David Cronenberg et la peinture de Francis Bacon (französisch und englisch)
Filmtitel 1975
Kanadischer Film
Science-Fiction-Film
Horrorfilm
David Cronenberg |
668711 | https://de.wikipedia.org/wiki/Tigerella | Tigerella | Tigerella ist eine Sorte der Tomate (Solanum lycopersicum). Die Tigerella und die amerikanische Sorte Mr. Stripey werden öfters fälschlich als identisch angesehen. Mr. Stripey ist jedoch eine wesentlich größere und anders gefärbte Fleischtomate.
Beschreibung
Ein klares Erkennungsmerkmal der Tigerella sind die grünen, roten und gelben Streifen. Sie zeichnet sich vor allem durch ihren einzigartigen, fast schon fruchtigen Geschmack aus.
Hinweis zur Aussaat
Die Samen sollten im Spätwinter bis Frühling unter guten Lichtbedingungen 1,5 mm tief ausgesät werden. Die Keimung dauert etwa 6 bis 14 Tage bei Temperaturen zwischen 24 und 27 °C.
Hinweis zur Auspflanzung
Wenn die Sämlinge groß genug sind (d. h. sobald sich nach den Keimblättern das erste richtige Blattpaar gebildet hat), sollten sie in 8 cm große Töpfen pikiert werden und später in Töpfen oder Wachsbeuteln in einem Abstand von 45 bis 60 cm umgetopft werden.
Tigerellas können ab Ende Mai nach draußen ausgepflanzt werden. Dabei ist zu beachten, dass sie stets gut gewässert sind. In einer geschützten Lage mit ausreichend Sonnenlicht und nährstoffreicher Erde gedeiht die Tigerella hervorragend.
Anleitung zur Pflege
Die Pflanzen sind auf Rankhilfen und auf wiederholtes Anbinden angewiesen. Wichtig ist, dass nur ein Haupttrieb richtig gedeiht und die Seitentriebe ständig entfernt werden.
Weblinks
Beschreibung und Anbau/Pflege
Nachtschatten
Tomatensorte |
6664372 | https://de.wikipedia.org/wiki/St.%20Simons | St. Simons | St. Simons ist eine Kleinstadt auf St. Simons Island in Glynn County, Georgia, Vereinigte Staaten. Der census-designated place (CDP) ist Teil der Brunswick Metropolitan Statistical Area und hatte beim Zensus 2000 13.381 Einwohner. Sie hat eine Fläche von 46,2 km².
Fort Frederica, heute Fort Frederica National Monument, befindet sich auf der Insel. Die Anlage stammt aus der britischen Zeit der Province of Georgia und ist heute eine Ruine.
Siehe auch
Britische Kolonisierung Amerikas
Ort in Georgia
St. Simons Island |
11191393 | https://de.wikipedia.org/wiki/Distrikt%20Huata | Distrikt Huata | Distrikt Huata bezeichnet folgende Distrikte in Peru:
Distrikt Huata (Huaylas), Distrikt in der Provinz Huaylas (Region Ancash)
Distrikt Huata (Puno), Distrikt in der Provinz Puno (Region Puno) |
765925 | https://de.wikipedia.org/wiki/Montenvers | Montenvers | Montenvers (1913 m) ist ein Felssporn und Aussichtspunkt über dem Mer de Glace bei Chamonix und Namensgeber der Chemin de fer du Montenvers, einer im Jahr 1909 eröffneten Zahnradbahn, die von Chamonix auf den Montenvers führt.
An der Bergstation befinden sich ein Hotel, ein Panoramarestaurant, eine Galerie alpiner Kristalle und ein Museum über alpine Fauna. Von der Bergstation führt eine kurze Seilbahn (Baujahr: 1960) steil die Moränenflanke hinunter zur Gletscherzunge des Mer de Glace. Durch das Zurückschmelzen des Gletschers liegt mittlerweile auch die Talstation dieser Seilbahn etliche Höhenmeter oberhalb des Gletschers, den man auf einem gesicherten Steig mit 400 Treppenstufen erreichen kann. Am Gletscher selbst befindet sich eine künstliche Eisgrotte, die 1946 angelegt wurde. In der Eisgrotte finden sich Eisskulpturen, die das alpine Leben der Vergangenheit darstellen.
Das Hotel unterhalb der Bergstation wurde 1880 errichtet. Es wurde 2003 renoviert und modernisiert. Nach der Saison 2016 wurde es komplett saniert und umgebaut.
Geschichte
1741: Die Engländer William Windham (1717–1761) und Richard Pococke steigen zum Montenvers auf, um das Mer de Glace zu besichtigen.
1786: Die Oberlausitzer Adligen Adolf Traugott von Gersdorff und Karl Andreas von Meyer zu Knonow steigen zum Montenvers auf und zeichnen dort mehrere Ansichten des Mer de Glace und der Aiguille du Dru. Die Zeichnungen werden heute im Kulturhistorischen Museum Görlitz und der Oberlausitzischen Bibliothek der Wissenschaften aufbewahrt.
1802: Die Beliebtheit des Montenvers als Aussichtspunkt bei den immer zahlreicher werdenden Besuchern (vor allem Adlige, Schriftsteller und Maler) führt zu ersten Wegebaumaßnahmen, um den Weg für Maultiere gangbar zu machen.
1880: Bau des Grand Hotel de Montenvers.
29. Mai 1909: Eröffnung der Chemin de fer du Montenvers
September 2016: Schließung zwecks Sanierung und Umbau des Gebäudes
2017 Wiedereröffnung
Weblinks
Homepage
Reportage über das Hotel
Geographie (Chamonix-Mont-Blanc) |
7716643 | https://de.wikipedia.org/wiki/Gr%C3%B6nke | Grönke | Grönke ist der Familienname folgender Personen:
Erich Grönke (1902–1968), deutscher Funktionshäftling im KZ Auschwitz
Hans-Jürgen Grönke (* 1946), deutscher Lehrer und Heimatforscher
Kadja Grönke (* 1966), deutsche Musikwissenschaftlerin
Wilhelm Grönke (1896–1986), Person der Novemberrevolution und Nationalsozialismus-Opfer |
Subsets and Splits
No community queries yet
The top public SQL queries from the community will appear here once available.