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7592554 | https://de.wikipedia.org/wiki/Florian%20Sch%C3%B6nbeck | Florian Schönbeck | Florian Schönbeck (* 13. Januar 1974 in München) ist ein ehemaliger deutscher Zehnkämpfer.
Er wurde 1996 Deutscher Juniorenmeister. Im Erwachsenenbereich war er erstmals 1998 auf dem Siegerpodium, als er den dritten Platz erreichte. Im selben Jahr kam er beim Europacup in Tallinn auf den vierzehnten Rang. Im Jahr 2000 gewann Schönbeck in Wesel mit der persönlichen Bestleistung von 8127 Punkten die Deutsche Meisterschaft.
2002 gewann er mit Stefan Schmid und Mike Maczey den Europacup in Bydgoszcz und belegte in der Einzelwertung den vierten Platz. Außerdem wurde er in diesem Jahr zum zweiten Mal Deutscher Meister und 2003 Vizemeister. Im Jahr darauf erreichte er beim Mehrkampf-Meeting Ratingen mit 8044 Punkten den zweiten Platz und qualifizierte sich für die Olympischen Spiele in Athen, wo er mit 8077 Punkten den zwölften Platz belegte. 2005 beendete Schönbeck, der für die LG Domspitzmilch Regensburg startete, seine Karriere.
Literatur
Klaus Amrhein: Biographisches Handbuch zur Geschichte der Deutschen Leichtathletik 1898–2005. 2 Bände. Darmstadt 2005 publiziert über Deutsche Leichtathletik Promotion- und Projektgesellschaft.
Einzelnachweise
Weblinks
bei der IAAF (englisch)
Teilnehmer der Olympischen Sommerspiele 2004
Zehnkämpfer (Deutschland)
Deutscher Meister (Leichtathletik)
Olympiateilnehmer (Deutschland)
Deutscher
Geboren 1974
Mann |
9200291 | https://de.wikipedia.org/wiki/1.%20PBC%20Meran%20Klagenfurt | 1. PBC Meran Klagenfurt | Der 1. PBC Meran Klagenfurt ist ein Billardverein aus Klagenfurt am Wörthersee. Er wurde dreimal österreichischer Meister im Poolbillard.
Geschichte
Der 1. PBC Meran Klagenfurt wurde 1976 gegründet. 1982 gewann er bei der zweiten Austragung der österreichischen Mannschafts-Meisterschaft im Poolbillard erstmals den Titel. Ein Jahr später gelang ihm im 14/1 endlos die erfolgreiche Titelverteidigung. 1985 wurde der Verein zum dritten Mal österreichischer Meister.
In der Saison 2007/08 gelang dem PBC Meran der Aufstieg in die 1. Bundesliga. Nachdem man dort in der Saison 2008/09 als Sechstplatzierter, zwei Punkte vor dem absteigenden Stadtrivalen BC Standard Klagenfurt, den Klassenerhalt geschafft hatte, folgte in der Spielzeit 2009/10 mit dem siebten Platz der Abstieg in die 2. Bundesliga. Als Siebter der folgenden Saison stieg man in die drittklassige Kärntner Liga A ab, in der mit dem ersten Platz in der Saison 2011/12 der direkte Wiederaufstieg erreicht wurde. In der nun in Regionalliga umbenannten zweiten Liga belegte der Verein zunächst die Plätze drei und sechs, bevor er in der Saison 2014/15 als Zweitplatzierter mit zwei Punkten Rückstand auf ASKÖ Taxenbach nur knapp den Aufstieg verpasste. In der Saison 2016/17 erreichte man sieben Punkte vor dem zweitplatzierten Verein Pools Graz den ersten Platz, verzichtete aber auf den Aufstieg in die Bundesliga.
1982 wurden mit Florian Antonitsch und Siegfried Brommer erstmals Spieler des PBC Meran Klagenfurt österreichische Meister im Einzel. Ein Jahr später gelang dies Egon Puntigam, 1984 Rosmarie Antonitsch. Sechs weitere Spieler des Vereins wurden österreichische Meister im Einzel; Alexander Wanner und Karl Hanscho bei den Herren, Claudia Hechenbichler und Sandra Baumgartner bei den Damen sowie Alfred Gassinger und Arno Malle bei den Senioren. Siegfried Brommer und Karl Hanscho gewannen neben ihren Titeln bei den Herren auch die österreichische Senioren-Meisterschaft als Spieler des PBC Meran.
Zweite Mannschaft
Die zweite Mannschaft des PBC Meran Klagenfurt verpasste 2009 und 2010 als Zweitplatzierte der Kärntner Liga A nur knapp den Aufstieg in die Regionalliga. In der Saison 2010/11 wurde sie Siebter, während die ebenfalls in der Kärntner Liga A spielende dritte Mannschaft den ersten Platz erreichte. Aufgrund des Abstiegs der ersten Mannschaft spielte die zweite in der Saison 2011/12 in der viertklassigen Kärntner Liga B, in der sie mit dem zweiten Platz den direkten Wiederaufstieg erreichte. In der Saison 2012/13 wurde sie in der Kärntner Liga A Vierter. Ein Jahr später folgte der sechste Platz und 2015 der fünfte Platz, bevor man 2016 als Siebtplatzierter in die Kärntner Landesliga B abstieg.
Platzierungen seit 2007
Weblinks
Website des Vereins
1. PBC Meran Klagenfurt bei klagenfurtsport.at
Einzelnachweise
Klagenfurt am Worthersee #PBC Meran
Klagenfurt am Wörthersee #1 PBC Meran
PBC Meran
Gegründet 1976 |
3606398 | https://de.wikipedia.org/wiki/Peilerman%20und%20Flow | Peilerman und Flow | Peilerman und Flow, auch als Helden der Mudderstadt bekannt, sind ein aus Berlin stammendes Comedyduo.
Name
Der Name Peilerman (oft auch Peiler genannt) ist abgeleitet von dem Wort peilen, in der Bedeutung etwas begreifen. Deswegen muss Peiler antworten, wenn Flow seine Meinung zu einem Thema wissen möchte. Flow wird öfter von Peiler geschlagen, da Flow manchmal sehr viel Bedenkzeit benötigt und allgemein schwer von Begriff ist.
Werke
Bis April 2009 veröffentlichte der Sender Kiss FM täglich einen Skit oder ein Hörspiel, indem sich Peiler und Flow über aktuelle regionale, nationale und internationale Themen unterhalten. In ihren Skits geht es außerdem oft über Themen wie Rap, Hip-Hop und Drogen. Beide sprechen einen Berliner-Hip-Hop-Dialekt mit auffällig quäkender Stimme. Die Skits beginnen überwiegend mit Flows Frage, was Peiler von einem bestimmten Thema halte. Peiler antwortet dann meist nicht direkt auf dieses Thema, sondern spricht über ein ähnlichklingendes Wort wie das gefragte Thema. Die Witze bestehen hauptsächlich aus Ironie, Missverständnissen zwischen Peiler & Flow und daraus, sich über andere Personen lustig zu machen. Mittlerweile wurden über 500 Folgen von Peilerman und Flow produziert.
Des Weiteren wurden bereits mehrere Videos auf den Portalen YouTube und MyVideo veröffentlicht. Darunter ist eine 5-teilige Videoserie namens Peilerman & Flow auf der Suche nach Carmen, in der Peilerman & Flow auf Mallorca nach Carmen suchen, welche die Hauptrolle in Sidos Song Carmen spielt.
Peilerman rappt in der Freizeit auch, der Schniblo-Song feat. Liquit Walker feierte auf dem YouTube-Kanal von 16BARS.TV seine Premiere und der VENUS RAP wurde auf dem YouTube-Kanal von Aggro.TV hochgeladen.
Sie sind außerdem auf Sidos Alben Ich und Ich und meine Maske als Skits zu hören, worauf sie immer Bezug auf das vorausgehende bzw. das nachfolgende Lied nehmen.
Peilerman hat einen YouTube-Kanal, auf dem er seit Januar 2012 allerdings kein Video mehr hochgeladen hat, und eine Website, auf der seitdem ebenfalls keine Aktivitäten mehr verzeichnet sind.
Ab Juli 2009 hatte er einen Vlog namens „Peilerman sein Blog“ auf YouTube gemacht, in dem er ironisch Stellung zu aktuellen und zeitlosen Themen nahm. Bereits seit September 2009 hatte er auf seinem YouTube-Kanal „Peilermande“ und auf dem YouTube-Kanal von Aggro.TV den sogenannten „Wochenrückfick“ gemacht. Dort hatte er alle aktuellen Nachrichten der vergangenen Woche auf humoristische Art und Weise verarbeitet. Auf seinem offiziellen YouTube-Kanal hatte er außerdem ein abwechslungsreiches Programm, wie z. B. „Peiler Uff Besuch“, „Peilerman Unterwegs“ und „Peilers Atzenkochstudio“.
Diskografie
Gastbeiträge
2006: 4 Skits auf Ich von Sido
2007: 2 Skits auf G.B.Z.Oholika III von Spezializtz
2007: Weihnachtssong 2007 feat. Peilerman und Flow auf dem Weihnachtsong 2007 von Sido
2008: 1 Skit auf Strassenpolitik von Reason
2008: 4 Skits auf Ich und meine Maske von Sido
Weblinks
Peilerman’s neue Videoblogs
Peilerman’s Homepage
Comedy-Gruppe
Künstlerduo
Künstlergruppe (Berlin) |
3906114 | https://de.wikipedia.org/wiki/Jablunkapass | Jablunkapass | Der Jablunkapass () ist ein Gebirgspass im Jablunkauer Bergland in den Beskiden. Er liegt auf tschechischem Territorium nahe der Gemeinde Mosty u Jablunkova beim Dreiländereck Tschechien-Slowakei-Polen und hat eine Höhe von
Er trennt die Mährisch-Schlesischen Beskiden im Westen von den Schlesischen Beskiden im Osten und ist ein Teil der europäischen Hauptwasserscheide zwischen dem Schwarzen Meer und der Ostsee. Über den Pass führen die wichtige Straße von Žilina nach Český Těšín (E 75) sowie die Bahnstrecke Žilina–Bohumín. Im Mittelalter führte ein Handelsweg vom Königreich Ungarn nach Schlesien über den Pass.
Jablunkauer Schanzen (tschechisch Jablunkovské šance)
Die Jablunker Schanzen umfassen insgesamt 4 Schanzen. Ganz im Südwesten liegt die Große Schanze der Grenzlinie folgend etwas weiter östlich folgen jeweils die Alte Schanze, die Kleine Schanze und nordöstlich die Ochsenschanze.
1474 übertrug König Matthias Corvinus die Sicherung des Passes, über den Kupfer aus Oberungarn nach Schlesien transportiert wurde, dem Teschener Herzog Przemislaus II. Wegen der Bedrohung durch die Türkenkriege wurden in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts am Pass Befestigungsarbeiten vorgenommen und 1578 eine Schanze errichtet, die im Dreißigjährigen Krieg militärische Bedeutung erlangte. 1625 wurde sie durch von Mansfeld erobert. Östlich der alten Schanze wurde 1642 eine größere Anlage errichtet, diese wurde 1645 von Königsmark erobert und 1663 noch sternförmig ausgebaut. Weiterer Ausbesserungen erfolgten in den Jahren 1724 bis 1729, während des Ersten Schlesischen Krieges wurde sie aber von den Preußen besetzt. Noch 1808 wurde sie erweitert, aber nach 1848 aufgegeben, da das Verteidigungssystem veraltet war. Erhalten haben sich Graben- und Wallanlagen sowie eine Kapelle von 1829.
In der Nacht vom 25. auf den 26. August 1939, also dem ursprünglich geplanten Beginn des Überfalls auf Polen, kam es hier beim Versuch eines deutschen Kommandounternehmens, den Pass zu besetzen, zu ersten Kriegshandlungen mit polnischen Einheiten.
Siehe auch: Besetzung des Jablunkapasses
Literatur
Joachim Bahlcke, Winfried Eberhard, Miloslav Polívka (Hrsg.): Handbuch der historischen Stätten. Band: Böhmen und Mähren (= Kröners Taschenausgabe. Band 329). Kröner, Stuttgart 1998, ISBN 3-520-32901-8, S. 222.
Weblinks
Einzelnachweise
Pass in Tschechien
Gebirgspass
Jablunkauer Bergland |
11391150 | https://de.wikipedia.org/wiki/Washington%20State%20Route%20409 | Washington State Route 409 | Die Washington State Route 409 (SR 409) ist eine kurze Staatsstraße im Wahkiakum County in Washington. Sie verbindet die Flussinsel Puget Island mit dem Nordufer des Columbia River.
Streckenbeschreibung
Die SR 409 beginnt am Fähranleger auf Puget Island. Die Fähre verbindet die Insel im Columbia River mit dem Ort Westport in Oregon auf der Südseite des Flusses. Die Straße verläuft von dort gerade nach Norden über die Insel, bis sie das nördliche Ufer erreicht. Dort macht sie einen kleinen Knick nach Westen und überquert dann auf der Julia-Butler-Hansen-Brücke den Flussarm. Am Ufer erreicht die Straße die Kleinstadt Cathlamet. Als Front Road und Main Street verläuft sie dort weiter nach Norden und endet schließlich in einer Kreuzung an der Washington State Road 4.
Geschichte
Die Straße auf Puget Island wurde 1925 gebaut, im gleichen Jahr begann auch der Fährbetrieb zwischen der Insel und beiden Ufern. 1939 wurde eine Brücke zwischen der Insel und dem Nordseite des Flusses gebaut, die die Fähre auf dieser Seite ersetzt. Die Brücke hieß damals Puget Island-Cathlamet Bridge, später wurde sie zu Ehren der Politikerin Julia Butler Hansen umbenannt. 1943 wurde die Straße zum Secondary State Highway 12F erhoben, 1964 erhielt sie ihre heutige Bezeichnung.
Weblinks
Einzelnachweise
409
Straße in Nordamerika
Bauwerk im Wahkiakum County |
4206214 | https://de.wikipedia.org/wiki/Wyse | Wyse | Wyse ist
der Name eines Motorroller-Herstellers, siehe Wyse (Unternehmen)
der Name eines Herstellers von Thin Clients, siehe Wyse Technology
Wyse ist der Familienname folgender Personen:
Alexander von Wyse († 1611), Priester und Generalvikar in Köln
Chris Wyse (* 1969), US-amerikanischer Bassist und Sänger
Dana Wyse (* 1965), kanadische Künstlerin und Autorin
Johannes Wyse (Domherr) († 1371), Domherr in Münster
Johannes Wyse (auch: Weise, Weiße, Wyße u. ä., * um 1410–1486), deutscher Theologieprofessor
Lois Wyse (1926–2007), US-amerikanische Autorin und Kolumnistin
Lucien Bonaparte-Wyse (1845–1909), französischer Ingenieur und Marinesoldat
Marie-Lætitia Bonaparte-Wyse (1831–1902), französische Schriftstellerin
Pearse Wyse (1928–2009), irischer Politiker
Rachel Wyse (* 198*), irische Sportmoderatorin und Springreiterin
Rosemary Wyse (* 1957), schottische Astrophysikerin und Astronomin |
11014622 | https://de.wikipedia.org/wiki/COSMILE%20%28App%29 | COSMILE (App) | Die COSMILE-App liefert Verbrauchern kosmetischer Produkte in verständlicher Form Informationen zu den verwendeten kosmetischen Inhaltsstoffen. Dazu ist ein Smartphone-Scan des auf der Packung befindlichen Strichcodes (European Article Number = EAN-Code) erforderlich.
Konzept
Kosmetika enthalten eine Vielzahl von Inhaltsstoffen. Sie sind als sogenannte INCI-Liste (International Nomenclature of Cosmetic Ingredients) auf jedem kosmetischen Produkt oder seiner Verpackung angegeben. Diese Bezeichnungen haben einen begrenzten Informationswert für Konsumenten. COSMILE-App informiert darüber, um welchen Stoff es sich handelt und insbesondere welche Funktion dieser Stoff im Produkt hat. Allergiker können z. B. erkennen, ob ein für sie kritischer Stoff in einem kosmetischen Produkt enthalten ist.
Funktion
Möchte ein Verbraucher wissen, welche Inhaltsstoffe in einem bestimmten Produkt enthalten sind, startet er die kostenlose App auf seinem Mobiltelefon und scannt zunächst den auf der Packung befindlichen EAN-Code. Daraufhin werden alle enthaltenen Inhaltsstoffe mit einer deutschen Bezeichnung oder Beschreibung angezeigt. In einem weiteren Schritt können Erläuterungen zu den Funktionen der Stoffe abgefragt werden.
Wurden vom Anwender vorher bestimmte Stoffe ausgewählt, kennzeichnet die App diese bei einer Übereinstimmung. Daher erübrigt sich z. B. bei Allergikern die Suche nach für sie unverträglichen Stoffen.
Die App informiert ebenfalls zu Rückrufen von Produkten. Anwender erhalten auf Wunsch regelmäßig Nachrichten aus den Bereichen Kosmetik, Schönheits- und Körperpflege. Diese werden von einem externen Portal zur Verfügung gestellt.
Eine Favoritenliste erlaubt die Verwaltung von persönlich bevorzugten Produkten. Änderungen in der Zusammensetzung dieser Produkte werden ebenfalls angezeigt.
Technische Umsetzung
Die App greift auf eine Datenbank zu, in der die Informationen von ca. 25.000 Inhaltsstoffen gespeichert sind, die stets aktuell gehalten wird. Eine Liste aller derzeit berücksichtigten Marken ist auf der Website des Herstellers verfügbar.
Verfügbarkeit und Kosten
Die COSMILE-App kann sowohl für iOS- als auch für Android-Betriebssysteme im Apple-App-Store und unter Google Play kostenfrei heruntergeladen werden. Die App-Stores in Österreich und der Schweiz bieten die App ebenfalls an. Es ist kein Log-In erforderlich und es werden angeblich keine persönlichen Daten gesammelt.
Weblinks
https://www.mta-dialog.de/artikel/cosmile-neue-app-hilft-beim-kosmetikeinkauf.html
https://www.kosmetiknachrichten.de/2018/11/05/cosmile-neue-app-hilft-beim-kosmetikeinkauf/
https://www.bav-institut.de/de
https://www.allergie.de/mit-der-cosmile-app-zum-inhaltsstoff/
Einzelnachweise
Gegründet 2018
Anwendungssoftware |
4594154 | https://de.wikipedia.org/wiki/Kanton%20Dreux-Est | Kanton Dreux-Est | Der Kanton Dreux-Est war bis 2015 ein französischer Wahlkreis im Arrondissement Dreux, im Département Eure-et-Loir und in der Region Centre-Val de Loire; sein Hauptort war Dreux. Sein Vertreter im Conseil Régional für die Jahre 2008 bis 2015 war Alain Fillon.
Der Kanton bestand aus neun Gemeinden und einem Teil der Stadt Dreux.
Gemeinden
Dreuxest
Aufgelöst 2015 |
6298601 | https://de.wikipedia.org/wiki/Olpe-Land | Olpe-Land | Die Gemeinde Olpe-Land entstand 1858 aus dem ehemaligen Kirchspiel Olpe. Sie bestand bis zu ihrer Auflösung im Jahr 1969.
Geschichte
Zur Gemeinde Olpe-Land gehörten die ländlichen Siedlungen rund um die Stadt Olpe. Jene entstand aus den restlichen Gemeinden des gleichnamigen Kirchspiels nach Ausscheiden der Stadt Olpe aus dem entsprechenden Amt. Die Gemeinde selbst blieb neben Rhode und Kleusheim Teil des Amtes Olpe.
Im Jahr 1961 hatte sie bei einer Größe von 21,58 Quadratkilometern 2712 Einwohner. Am 1. Juli 1969 wurde die Gemeinde durch das Gesetz zur Neugliederung des Landkreises Olpe aufgelöst und kam zur vergrößerten Stadt Olpe.
Literatur
Eduard Belke, Alfred Bruns, Helmut Müller: Kommunale Wappen des Herzogtums Westfalen. Kurkölnisches Sauerland, Arnsberg 1986, S. 174, 176.
Einzelnachweise
Rechtsgeschichte der Frühen Neuzeit
Ehemalige Gemeinde (Kreis Olpe)
Olpe
Gemeindeauflösung 1969 |
11259705 | https://de.wikipedia.org/wiki/F%C3%B6hrden | Föhrden | Föhrden ist der Name zweier Ortsteile in Schleswig-Holstein:
der Gemeinde Föhrden-Barl im Kreis Segeberg
der Gemeinde Lohe-Föhrden im Kreis Rendsburg-Eckernförde |
2567139 | https://de.wikipedia.org/wiki/Straif | Straif | Straif steht für:
die keltische Bezeichnung für Schlehdorn
Streif (Adelsgeschlecht), ein Schweizer Adelsgeschlecht |
10533202 | https://de.wikipedia.org/wiki/14e%20r%C3%A9giment%20d%E2%80%99infanterie%20et%20de%20soutien%20logistique%20parachutiste | 14e régiment d’infanterie et de soutien logistique parachutiste | {{SEITENTITEL:14e régiment d’infanterie et de soutien logistique parachutiste}}
Das 14e régiment d’infanterie et de soutien logistique parachutiste (Kurzbezeichnung: 14e RISLP) ist eine aktive Versorgungs-/Unterstützungseinheit des französischen Heeres. Es nahm seit seiner Aufstellung an fast allen Kriegen mit französischer Beteiligung bis zum Zweiten Weltkrieg und dann noch am Algerienkrieg sowie an verschiedenen Friedensmissionen teil.
Vor der Einführung der Nummerierung der Regimenter am 1. Januar 1791 führte es in der königlich französischen Armee zuletzt den Namen Régiment de Forez.
Regimentsnamen
Wie in der französischen Armee üblich, werden Einheiten, deren Aufgabenstellung oder Verwendung sich geändert hat, in der Regel trotzdem weiterhin mit ihrer ursprünglichen Bezeichnung benannt, an die ein Zusatz in Bezug auf die neue Verwendung angehängt wird.
Aufstellung und signifikante Änderungen
1776: Das Régiment de Bourbonnais wurde aufgeteilt. Das 1. und das 3. Bataillon wurden zur Aufstellung des neuen „Régiment de Forez“ abgestellt. (Ein erstes Régiment de Forez hatte bereits von 1684 bis 1775 bestanden.)
1. Januar 1791: Alle Regimenter erhielten jetzt eine Nummer mit dem Zusatz des ehemaligen Namens. Die neue Bezeichnung lautete jetzt: „14e régiment d’infanterie de ligne (ci-devant Forez)“.
1793: Premier amalgame, das 1. Bataillon wurde zur Bildung der „27e demi-brigade de première formation“ und das 2. Bataillon zur Bildung der „28e demi-brigade de première formation“ herangezogen. Der Regimentsverband hatte zu diesem Zeitpunkt zu bestehen aufgehört.
1803: Aus der „14e demi-brigade d’infanterie“ wurde das „14e régiment d’infanterie de ligne“.
1815: mit der Napoleonischen Armee aufgelöst
1816: Aufstellung der „Légion de l’Eure“
1820: Umbenennung der „Légion de l’Eure“ in „14e régiment d’infanterie de ligne“
1854: Umbenennung in „14e régiment d’infanterie“ mit Garnison in Brive
1870: Aufstellung des „14e régiment de marche“ (14. Marschregiment) aus den 4. Bataillonen des 55e régiment d’infanterie, 67e régiment d’infanterie und 100e régiment d’infanterie mit Abgabe von Kräften zur Aufstellung des „114e régiment d’infanterie de ligne“
1875: „14e régiment d’infanterie“ in Limoges
1914: Aufstellung des Reserveregiments „214e régiment d’infanterie“
1951: Als „14e bataillon d’infanterie“ zum „14e régiment d’infanterie parachutistes de choc“ (14e RIPC) umgewandelt. Es wurde die Fahne des „14e régiment d’infanterie“ geführt.
1953: Das 14e RIPC wurde mit nordafrikanischem Personal (FSNA – Français de Souche Nord-Africaine) ausgestattet und die beiden Bataillone in algerische Schützenbataillone umgewandelt.
1. Januar 1954: Umbenennung des „14e RIPC“ in „14e demi-brigade d’infanterie“ (14e DBI – 14. Infanterie-Halb-Brigade)
1956: Umbenennung der „14e DBI“ in „14e régiment de chasseurs parachutistes“ (14e RCP – 14. Fallschirmjägerregiment)
1961: Auflösung
1977: Wiederaufstellung als „14e régiment de commandement et de transmissions parachutiste“ (14e RCTP – 14. Fallschirm-Stabs- und Fernmelderegiment)
1. Juli 1979: Umbenennung in „14e régiment parachutiste de commandement et de soutien“ (14e RPCS – 14. Fallschirm-Stabsunterstützungsregiment)
1999: Auflösung
Juli 2018: Wiederaufstellung als „14e régiment d’infanterie et de soutien logistique parachutiste“ (14e RISLP).
Regimentskommandeure
Mestre de camp war von 1569 bis 1661 und von 1730 bis 1780 die Rangbezeichnung für den Regimentsinhaber und/oder den tatsächlichen Kommandeur eines Infanterieregiments. Die Bezeichnung „Colonel“ wurde von 1661 bis 1730, von 1791 bis 1793 und ab 1803 geführt. Sollte es sich bei dem Mestre de camp/Colonel um eine Person des Hochadels handeln, die an der Führung des Regiments kein Interesse hatte (wie z. B. der König oder die Königin), so wurde das Kommando dem „Mestre de camp-lieutenant“ (oder „Mestre de camp en second“) respektive dem „Colonel-lieutenant“ oder „Colonel en second“ überlassen. Von 1793 bis 1803 verwendete man in der französischen Armee die Bezeichnung „Chef de brigade“. Ab 1791 gab es keine Regimentsinhaber mehr.
1791: Louis Maximilien François Hinnisdal de Fumal – Colonel
1792: Jean-Baptiste Meusnier de la Place – Colonel
1792: Antoine Nicolas Collier de la Marlière – Colonel
1792: Pierre Nicolas Merle-Beaulieu – Colonel
1795: Antoine François Brenier-Montmorand – Chef de brigade
1795: Charles Daurière – Chef de brigade
1797: Porra – Chef de brigade
1797: Jean-Gabriel Marchand – Chef de brigade
1797: Jean-Claude Moreau – Chef de brigade
1803: Jacques Francois Marc Mazas – Colonel
1805: Charles Joseph Louis Marie Savary – Colonel
1806: Jean-Francois Henriod – Colonel
1810: Étienne Estève – Colonel
1814: Thomas-Robert Bugeaudde la Piconnerie – Colonel
1815: Louis Marion Jacquet – Colonel
1830: le VIe de la Forest d’Armaille – Colonel
1848: Alexandre De Bellegarde De La Plaine
1851: Ernest Frédéric Raphaël de Negrier – Colonel
1859: Duplessis – Colonel
1870: Louvent – Colonel
1870: Doussot – Colonel
1870: Vanche – Lieutenant-colonel
17. Oktober 1871 bis 5. September 1872: François Auguste Logerot – Colonel
...
1876 bis 1881: Édouard Billot – Colonel
...
21. April 1904 bis 25. März 1909: Pierre Peslin – Colonel
...
23. März 1914 bis 2. September 1914: Marie Victor Eugène Savatier – Colonel
1917: Passerieux – Lieutenant-colonel
1918: Allehaut – Lieutenant-colonel
1918: Berenguier – Lieutenant-colonel
1938: Pfister – Colonel
1939: Beker – Colonel
...
August 1951 bis Juli 1953: Georges Bergé – Lieutenant-colonel
...
Juni 1956 bis Mai 1957: Emile Autrand – Colonel
Juni 1957 bis Juli 1958: Paul Ollion – Lieutenant-colonel
Juli 1958 bis September 1960: Jean Renon – Lieutenant-colonel
Oktober 1960 bis April 1961: Pierre Lecomte – Lieutenant-colonel
...
1977: Retat – Colonel
...
2018: Friedrich – Lieutenant-colonel
Regimentskommandanten, die gefallen sind oder verwundet wurden:
Chef de brigade Moreau, verwundet am 26. März 1799
Colonel Mazas, gefallen am 2. Dezember 1805 in der Schlacht bei Austerlitz
Colonel Savary, gefallen am 24. Dezember 1806
Colonel Henriod, verwundet am 8. Februar 1807 und am 10. Juni 1807
Offiziere des Regiments, die zwischen 1804 und 1815 gefallen sind oder verwundet wurden:
Gefallene Offiziere: 65
an ihren Verwundungen gestorbene Offiziere: 17
verwundete Offiziere: 149
Ausstattung
Königliche Fahnen
Das Regiment führte bis 1791 fünf Ordonnanzfahnen und eine Leibfahne.
Uniformierung bis 1794
Einsatzgeschichte
Kriege, an denen das Regiment teilgenommen hat
Während des Amerikanischen Unabhängigkeitskrieges waren Détachements nach Indien und in den Senegal abkommandiert.
Kriege der Revolution und des Ersten Kaiserreichs (1805 bis 1815)
1792: Feldzug in Belgien
1794: Mit der Heeresreform und der damit verbundenen Premier amalgame wurde das 1. Bataillon zur Aufstellung der „27e demi-brigade de bataille“ und das 2. Bataillon zur Aufstellung der „28e demi-brigade de bataille“ herangezogen. Damit endete definitiv die Traditionslinie des Regiments.
1803: Aus der vormaligen „14e demi-brigade d’infanterie“ (entstanden mit der Deuxième amalgeme – hatte mit dem vormaligen „14e régiment d’infanterie“ nichts mehr zu tun) wurde das neue „14e régiment d’infanterie de ligne“ gebildet. Das 1. und das 2. Bataillon lagen in Clermont, das 3. und das 4. Bataillon in Saumur.
1805: Das 1. und 2. Bataillon waren in Boulogne-sur-Mer, das 3. Bataillon in Maastricht stationiert.
Feldzug in Deutschland mit der Brigade Morand in der Division Saint-Hilaire (IV. Corps) – Schlacht bei Ulm, Schlacht bei Austerlitz
1806 bis 1814: Garnison des Ersatzkaders in Sedan
1806 bis 1808: Feldzug in Preußen und Polen
Schlacht bei Jena, Schlacht bei Eylau, Schlacht bei Heilsberg
1808 bis 1814: Feldzug in Spanien
1808: Tudela
1809: Monzón, Alcanz und María de Huerva
1810: Astorga
1811: Tortosa, Belagerung von Tarragona
1812: Einnahme von Urgal
1813: Biar, Castalla und Ordal
1813: Das 3. Bataillon wurde vorübergehend dem 16e régiment d’infanterie zugeteilt und nahm mit diesem an der Schlacht bei Lützen, der Schlacht bei Bautzen und der Schlacht bei Dresden teil.
1813: Das 4. Bataillon stand mit dem 10. Korps bei der Belagerung von Danzig.
1814: Das 5. Bataillon (Depotbataillon) kämpfte in der Schlacht bei Arcis-sur-Aube.
1815: Während der Herrschaft der Hundert Tage standen das 1. und das 2. Bataillon mit der „Armée des Alpes“ unter Maréchal Suchet in Conflans-L’Hôpital.
1815 bis 1848
1830: Mit Anordnung vom 18. September wurde ein viertes Bataillon aufgestellt und die Personalstärke des Regiments auf 3000 Mann erhöht.
Eroberung von Algerien (1839 bis 1849)
14. Juni 1830: Ausschiffung in Sidi Ferruch
19. Juni 1830: Schlacht bei Staoueli
24. bis 29. Juni 1830: Gefecht am Camp de Dely Ibrahim und bei Sidi Kalef
30. Juni bis 5. Juli: Belagerung und Einnahme von Algier
17. bis 29. November 1830: Das 1. Bataillon nahm an einer Expedition in das Atlas-Gebirge teil (Blida, Medeha, Col de Mouzaïa).
Anfang Dezember: Zweite Expedition nach Médéha
Ende Dezember: Rückkehr nach Frankreich
1848 befand sich das Regiment in Paris.
Zweites Kaiserreich
1855: Teilnahme am Krimkrieg im 1. Armeekorps von Général de division de Salles
1859: Feldzug in Italien im 3. Armeekorps von Maréchal Canrobert
Am 1. August 1870 war das Regiment der Armée du Rhin zugeteilt. Zusammen mit dem 9e régiment d’infanterie von Colonel Roux formierte es die 1. Brigade unter Befehl von Général Noël (später Général Archinard), die zusammen mit der 2. Brigade, zwei Artilleriebatterien mit Geschützen Canon de 4 modèle 1858, einer Mitrailleusekompanie und einer Pionierkompanie die 2. Infanteriedivision unter Général de division Bisson bildete. Die Division gehörte zum 6. Armeekorps von Maréchal Certain-Canrobert.
3. August 1870: Im Camp de Châlons
9. August 1870: Nachdem die Bahnlinie Nancy–Metz unterbrochen worden war, konnte sich das Regiment dem 6. Armeekorps nicht mehr anschließen.
17. August 1870: Das Regiment stieß zur „Armée de Châlons“.
Mit dem 20e régiment d’infanterie (Colonel de la Guigneraye) und dem 31e régiment d’infanterie (Colonel Sautereau) bildete das 14e RI die 2. Brigade unter Général Louvent. Diese 2. Brigade, dazu die 1. Brigade von Général Marquisan, drei Batterien Vierpfünder-Geschütze, eine Batterie Zwölfpfünder-Geschütze, eine Batterie Mitrailleuses und eine Pionierkompanie, stellten die 2. Division unter Général de division Lacretelle, die zum 12. Armeekorps von Général de division Lebrun gehörte.
23. bis 26. August 1870: Marsch Richtung Osten
29. August 1870: Bei Mouzon wurde die Maas überschritten – Teilnahme am Gefecht bei Beaumont.
31. August 1870: Die Einheit befand sich auf den Höhen rechts der Givonne am Schloss Monvillers bei Daigny. Einsatz in der Schlacht bei Sedan.
Während des Krieges wurde das 4. Bataillon zur Aufstellung des „15e régiment de marche“ (15. Marschregiment) abgegeben, das dann an der ersten Schlacht bei Châtillon teilnahm.
Bei der Belagerung von Paris gehörte das neu aufgestellte 14. Marschregiment zum 13. Armeekorps von Général de division Vinoy. Das 13. (Lieutenant-colonel Morin) und das 14. Marschregiment (Lieutenant-colonel Vanche) sowie zwei Jäger-Marschkompanien bildeten die 1. Brigade von Général de Susbielle.
Das 35e régiment d’infanterie (Colonel de la Mariouse) und das 42e régiment d’infanterie (Colonel Avril de Lenclos) bildeten die 2. Brigade von Général Guilhem. Mit drei Batterien Vierpfünder-Geschützen und einer Pionierkompanie stellten sie die 3. Division von Général de division Blanchard.
13. Oktober 1870: Teilnahme an der zweiten Schlacht bei Châtillon (Gefecht bei Bagneux-Châtillon)
Die 8. Kompanien des 2. und 3. Bataillons des 14e RI wurden zum „29e régiment de marche“ abgestellt und kämpften in den Gefechten bei Chilleurs, Ladon, Boiscommun, Neuville-aux-Bois und Maizières (Département Loiret).
Ein Einsatz bei der Niederschlagung der Pariser Kommune ist nicht mit Sicherheit nachgewiesen.
Erster Weltkrieg
August 1914 bis Juli 1915: Zuteilung zur 34. Infanteriedivision
Juli 1915 bis November 1918: Zuteilung zur 131. Infanteriedivision
1914
8. August: Abwehrkämpfe bei Valmy (Marne), Courtemont
16. August: Abwehrkämpfe bei Vaux
22. August: Abwehrkämpfe bei Anloy
27. August: Abwehrkämpfe bei Telonne
Erste Marneschlacht
1915
Januar: Stellungskämpfe in der Champagne
Mai: Stellungskämpfe im Artois
August: Stellungskämpfe in den Argonnen
1916
ab 21. Februar: Abwehrkämpfe in der Schlacht um Verdun, am Fort de Souville und im Bois de Vaux
1917
April: Stellungskämpfe in der Champagne bei Berry-au-Bac
14. September: Stellungskämpfe bei Glorieux
1918
März: Angriffskämpfe bei Moulainville und Waltronville
April: Angriffskämpfe an der Avre
Nachkriegszeit
Im Jahre 1919 bezog das Regiment Garnison in Toulouse.
Zweiter Weltkrieg
Im Juni 1940 war das Regiment als Festungsinfanterieregiment in der Maginot-Linie eingesetzt. Es gehörte zur 36. Infanteriedivision. Am 20. Juni wurde es durch deutsche Luftangriffe aufgerieben. Die Überlebenden verbrannten die Fahne, um sie nicht dem Feind in die Hände fallen zu lassen.
1945: Das Regiment wurde nach Kriegsende aus den Mitgliedern des Maquis in Toulouse wieder aufgestellt.
April 1951: Das nunmehrige 14e bataillon d’infanterie wurde zum 14e régiment d’infanterie parachutistes de choc (14e RIPC – 14. Fallschirm-Infanteriestoßregiment) umgewandelt. Der Stab und das 2. Bataillon lagen in der Kaserne Niel in Toulouse, das 1. Bataillon (ex „1er bataillon parachutiste de choc“ – 1. Fallschirm-Stoßregiment) in Montauban.
1953: Das 14e RIPC wurde mit nordafrikanischem Personal (FSNA – Français de Souche Nord-Africaine) und die beiden Bataillone in algerische Schützenbataillone umgewandelt, die Bezeichnungen lauteten: „19e bataillon de parachutistes algériens“ (19. Algerisches Fallschirmbataillon) und „35e bataillon de tirailleurs algériens“ (35. Algerisches Schützenbataillon).
1. Januar 1954: Umbenennung des „14e RIPC“ in „14e demi-brigade d’infanterie“ (14e DBI), das Personal gehörte jedoch weiter zur Fallschirmtruppe.
Einsätze der Nachkriegszeit
Algerienkrieg
Das 14e régiment de chasseurs parachutistes (14e RCP – 14. Fallschirmjägerregiment) wurde am 1. Juni 1956 aus der 14e demi-brigade d’infanterie und dem 35e bataillon de tirailleurs algériens (35e BTA) zusammengestellt. Es wurde der 25. Fallschirmdivision von Général Jean Gilles unterstellt und nach Algerien verlegt. Am 26. Juni kam es in Oran an.
Das Regiment konnte sich während des ganzen Krieges Verdienste erwerben, besonders während der Grenzkämpfe zwischen Januar und Mai 1958.
Gefechte wurden geführt:
am 8. Oktober 1956 bei Merkala
am 22. Januar 1957 bei Mir El Djebel
am 24. Januar 1957 bei Djebel Amour
am 7. Februar 1957 bei Djebel Grouz
von Februar bis Mai 1958 Gefechte in der sogenannten Grenzschlacht
am 25. Februar 1957 bei Djebel M’Zouzia
am 15. März 1958 bei Djebel Bou Torkma
am 15. April 1958 bei Djebel M’Zouzia
im April 1958 bei Djebel Aurès
am 19. November 1960 bei Djebel Tafraout
am 12. März 1961 bei Djebel Azreg (Ich Aziza en Chaoui)
am 2. April bei Oued Kebir
Putschversuch der OAS 1961
30. April 1961: Da das Regiment in den Putschversuch der OAS verwickelt war, wurde es mit diesem Datum aufgelöst und das Personal auf die verschiedenen Einheiten des Armeekorps im Département de Constantine aufgeteilt. Bis Dezember 1962 bestand weiterhin das Ausbildungszentrum des 14e RCP in der Kaserne Niel in Toulouse. Geleitet wurde es von Lieutenant-colonel Lafontaine, dann Lieutenant-colonel Dangoumau.
Verluste des Regiments im Algerienkrieg:
gefallen: 7 Offiziere, 18 Unteroffiziere, 95 Mannschaften
verwundet: 18 Offiziere, 251 Unteroffiziere und Mannschaften
1965 bis 1977
Die Regimentsfahne des „14e régiment d’infanterie“ wurde in dieser Zeit von der Stabskompanie der 14. Division in Toulouse verwahrt.
1977 bis 1999
Im August 1977 erfolgte eine Neuaufstellung als „14e régiment de commandement et de transmissions parachutiste“ (14e RCTP – 14. Fallschirm-Stabs- und Fernmelderegiment) aus der Stabskompanie der 14. Division und dem „61e bataillon de commandement et de transmissions“ (61e BCT – 61. Stabs- und Fernmeldebataillon).
Am 1. Juli 1979 erfolgte die Umbenennung in „14e régiment parachutiste de commandement et de soutien“ mit der Unterstellung unter die 11. Fallschirmbrigade mit den folgenden Auslandseinsätzen:
Libanon
Zweiter Golfkrieg
Kurdistan
Tschad
Somalia
Ruanda
Kambodscha
Ex-Jugoslawien
Die Einheit bestand aus einer Stabsescadron, einer Verkehrs- und Transportescadron, einer Ausbildungsgruppe, einer Intendanturgruppe, einer Fallschirm-Fernmeldekompanie, einer Versorgungs- und Instandsetzungsgruppe und dem Musikkorps der 11. Fallschirmdivision. Garnison war Toulouse mit der Ausbildung in der Kaserne Balma und der Unterkunft in der Kaserne Niel.
Mit dem Ende der allgemeinen Wehrpflicht im Heer im Jahre 1997 kam es zwei Jahre später zur Auflösung der Einheit. Die Fallschirm-Fernmeldekompanie wurde in die „11e compagnie de commandement et de transmissions parachutiste“, die Verkehrs- und Transportescadron sowie die Versorgungs- und Instandsetzungsgruppe in das „3e régiment du matériel“ (3e RM – 3. Instandsetzungsregiment) eingegliedert.
Wiederaufstellung 2018
Das Regiment wurde am 1. Juli 2018 in Toulouse wieder aufgestellt. Gemäß der Bestimmung des Stabschefs des Heeres ist es ein lufttransportfähiges Kampfunterstützungsregiment mit der Bezeichnung „14e régiment d’infanterie et de soutien logistique parachutiste“.
Die Personalstärke beträgt 1000 Soldaten in sieben Teileinheiten:
5 Einheiten spezialisiert auf die Personalunterstützung
1 Stabs- und Versorgungseinheit
1 Reserveeinheit
1 Lufttransportkompanie (Aufstellung geplant)
Die Angehörigen des Regiments tragen das Barett der Fallschirmtruppe.
Aktuelle Regimentsfahne
Auf der Rückseite der Regimentsfahne sind (seit Napoleonischer Zeit) in goldenen Lettern die Feldzüge und Schlachten aufgeführt, an denen das Regiment ruhmvoll teilgenommen hat.
In seiner Geschichte führte das Regiment nacheinander mehrere unterschiedliche Fahnen.
Auszeichnungen und Ehrungen
Das Fahnenband des Regiments ist mit dem Croix de guerre 1914–1918 mit zwei Palmenzweigen für zwei lobende Erwähnungen im Armeebefehl und einem versilberten Stern für eine lobende Erwähnung im Divisionsbefehl dekoriert. Es wird die Fourragère des „Croix de guerre 1914–1918“ an der Fahne geführt. Ebenso haben die Angehörigen des Regiments das Recht, diese Auszeichnung zu tragen.
Denkmal für das Regiment in Toulouse
Das 14e RISLP ist im Quartier Pradère, einer Logistikbasis in Toulouse mit einer Größe von 29 Hektaren, drei Kilometer vom Stadtkern entfernt, stationiert.
Devise
Brave (Tapfer)
Literatur
Général Serge Andolenko: À partir du Recueil d’Historiques de l’Infanterie Française. Eurimprim, 1969.
Patrick-Charles Renaud: Le 14e R.C.P. Éditions Prentera, 1987, ISBN 2-9501996-0-7.
Historique du 14e régiment d’infanterie. Imprimerie et librairie Édouard Privat, Toulouse 1920 ().
Fußnoten und Einzelnachweise
Weblinks
. Website der Freunde der Ehemaligen der „Grand 14“
auf Musique-militaire.fr
14e régiment d’infanterie et de soutien logistique parachutiste auf der Website des Armeeministeriums.
Infanterieverband (Frankreich)
Infanterie 014
Militärischer Verband im Ersten Weltkrieg (Frankreich)
Militärischer Verband im Zweiten Weltkrieg (Frankreich)
Regiment dinfanterie #:14
Régiment d’Infanterie et de Soutien Logistique Parachutiste
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1614315 | https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche%20Fu%C3%9Fballnationalmannschaft/Weltmeisterschaften | Deutsche Fußballnationalmannschaft/Weltmeisterschaften | Der Artikel beinhaltet eine ausführliche Darstellung der deutschen Fußballnationalmannschaft bei Weltmeisterschaften. Deutschland wurde je viermal Weltmeister, Zweiter und Dritter und ist damit am häufigsten unter den ersten Drei platziert, bestritt die zweitmeisten Spiele (112), stellt seit 2014 mit Miroslav Klose erneut den besten Torschützen (16 Tore), stellte zunächst seit 1970 mit Uwe Seeler (21 Spiele) und seit 1998 mit Lothar Matthäus (22 bis 25 Spiele) die Spieler mit den meisten Spielen sowie seit 1958 mit Sepp Herberger (10 bis 18 Spiele) und seit 1974 mit Helmut Schön (19 bis 25 Spiele) die Trainer mit den meisten Spielen und Siegen (Schön/16). Zudem hält Deutschland eine Vielzahl von weiteren WM-Rekorden. Nur Brasilien nahm häufiger an der WM-Endrunde teil. Während das Deutsche Reich an der ersten Austragung 1930 freiwillig nicht teilnahm, war die Bundesrepublik Deutschland für die Austragung 1950 nicht zugelassen. Für alle anderen Austragungen konnte sich Deutschland sportlich qualifizieren (davon dreimal durch den Gewinn der vorherigen Weltmeisterschaft) oder war als Gastgeber (1974 und 2006) automatisch qualifiziert. 2018 schied Deutschland erstmals in der Vorrunde aus.
Der DFB ist der erste Verband, dessen Frauen- und Männer-Nationalmannschaft Weltmeister wurden. 2023 kam mit Spanien ein zweiter Verband hinzu.
Die Nationalmannschaft bei Weltmeisterschaften
Übersicht
Statistik
(Angaben inkl. 2022: 22 Weltmeisterschaften; Prozentangaben sind gerundet)
Teilnahmeverzicht: einmal (5 %; 1930)
Keine FIFA-Mitgliedschaft: einmal (5 %; 1950)
Sportliche Qualifikation (inkl. 3× als Titelverteidiger): 18× (100 % der Versuche)
Teilnahme ohne Qualifikation als Gastgeber: zweimal (9 %; 1974 und 2006)
Ausscheiden in der Vorrunde: zweimal (9 %; 2018 und 2022)
Ausscheiden im Achtelfinale bzw. in der Ersten Runde: einmal (5 %; 1938)
Ausscheiden im Viertelfinale bzw. in der Zwischenrunde (Platz 5–8): viermal (18 %; 1962, 1978, 1994 und 1998)
Ausscheiden im Halbfinale: fünfmal (23 %; 1934, 1958, 1970, 2006 und 2010)
3. Platz: viermal (18 %; 1934, 1970, 2006 und 2010)
Vizeweltmeister: viermal (18 %; 1966, 1982, 1986 und 2002)
Weltmeister: viermal (18 %; 1954, 1974, 1990 und 2014)
Häufigster letzter Gegner ist Argentinien (dreimal, immer im Finale), Deutschland ist für Argentinien ebenfalls der häufigste letzte Gegner (fünfmal: dreimal im Finale, zweimal im Viertelfinale)
Die deutsche Mannschaft ist die erste Mannschaft, die sowohl gegen eine südamerikanische Mannschaft (Argentinien, 2×) als auch gegen europäische Mannschaften (Ungarn und die Niederlande) Weltmeister werden konnte. Dem DFB gelang die sportliche Qualifikation zu allen (20 einschließlich 2022) WM-Turnieren. 1950 konnten sie sich nicht qualifizieren, da Deutschland kriegsbedingt noch nicht wieder in die FIFA aufgenommen wurde und somit für die Qualifikation nicht teilnahmeberechtigt war. Die deutsche Nationalmannschaft war als Titelverteidiger oder Gastgeber fünfmal direkt qualifiziert und hat in 15 (einschließlich 2022) WM-Qualifikationsturnieren noch kein Auswärtsspiel verloren, die erste der drei Heimniederlagen erfolgte im Oktober 1985 gegen Portugal, die zweite 2001 gegen England, die dritte 2021 gegen Nordmazedonien.
WM 1930 in Uruguay
Die erste Fußball-Weltmeisterschaft fand auf dem südamerikanischen Kontinent in Uruguay statt. Es war die einzige Weltmeisterschaft, für die keine Qualifikationsspiele ausgetragen wurden. Wie einige andere europäische Nationen sagte der DFB die Teilnahme der deutschen Mannschaft wegen des hohen Aufwandes – allein die Anreise der vier teilnehmenden europäischen Mannschaften auf dem Seeweg dauerte über zwei Wochen – und die damit verbundenen Kosten ab. Hinzu kam, dass die deutschen Spieler zu dieser Zeit noch Amateure waren und eine so lange Freistellung vom Arbeitgeber nur schwer zu erreichen war. In Rumänien sorgte beispielsweise König Karl II. per Dekret dafür, dass die Spieler drei Monate Urlaub bekamen und anschließend wieder eingestellt wurden.
Die deutsche Nationalmannschaft konnte sich danach für alle Weltmeisterschaften, zu denen sie zugelassen war, qualifizieren. Die erste Niederlage in einem Qualifikationsspiel gab es am 16. Oktober 1985 gegen Portugal. Die Qualifikation für die WM 1986 war zu diesem Zeitpunkt aber schon gesichert, so dass die Niederlage keine Auswirkung mehr auf die Qualifikation hatte.
WM 1934 in Italien
Bei ihrem ersten Auftritt bei einer Weltmeisterschaft, die komplett im K.-o.-System durchgeführt wurde, erreichte die deutsche Mannschaft das Halbfinale. Reichstrainer Otto Nerz hatte einen sehr jungen Kader zusammengestellt, das Durchschnittsalter betrug 23,4 Jahre und jeder Spieler hatte im Schnitt erst 5,8 Länderspiele bestritten. Fünf Spieler hatten vor der WM noch kein Länderspiel absolviert, drei Spieler erst eins, sogar zwei Zweitligaspieler standen im Kader. Der erfahrenste Spieler war Kapitän Fritz Szepan von Schalke 04. Beim 5:2 gegen Belgien erzielte Stanislaus Kobierski das erste WM-Tor für Deutschland zur 1:0-Führung. Sie gerieten dann zur Halbzeitpause zwar mit 1:2 in Rückstand, konnten das Spiel aber in der zweiten Halbzeit drehen, wobei zunächst Otto Siffling in seinem ersten Länderspiel für den Ausgleich sorgte und Edmund Conen als bis heute jüngstem Spieler der erste echte Hattrick der WM-Geschichte gelang. Im Viertelfinale gewannen die Deutschen durch zwei Tore von Karl Hohmann mit 2:1 gegen Schweden, das zuvor Vizeweltmeister Argentinien ausgeschaltet hatte und daher als Favorit galt. Damit standen sie im Halbfinale gegen die Tschechoslowakei, gegen die sie noch nie gespielt hatten. Begünstigt durch mehrere Fehler des deutschen Torwarts Willibald Kreß verloren sie mit 1:3. Kreß wollte eigentlich nicht mehr spielen, aber Fachamtsleiter Linnemann war dagegen. Es war dann aber das letzte Länderspiel für Kreß. Der dreifache Torschütze Oldřich Nejedlý wurde mit insgesamt fünf Toren Torschützenkönig des Turniers. Durch ein 3:2 gegen Österreich wurde Deutschland letztlich WM-Dritter. Dabei gelang Ernst Lehner bereits nach 25 Sekunden das schnellste Tor der deutschen WM-Geschichte. Diese Marke wurde erst 1962 vom Tschechoslowaken Václav Mašek im Spiel gegen Mexiko unterboten, der bereits nach 15 Sekunden das erste Tor bei der 1:3-Niederlage gegen Mexiko erzielte.
WM 1938 in Frankreich
Die von Sepp Herberger neu aufgebaute Mannschaft zählte spätestens ab dem mit 8:0 gegen Dänemark gewonnenen Freundschaftsspiel im Mai 1937 (nach dem Austragungsort wurde diese Mannschaft dann „Breslau-Elf“ genannt) zu den Favoriten für die Fußball-Weltmeisterschaft 1938. Sie hatte sich mit drei Siegen in drei Spielen gegen Estland, Finnland und Schweden qualifiziert und dabei 11:1 Tore geschossen. Das letzte Tor beim 5:0 hatte der damals 22-jährige spätere Bundestrainer Helmut Schön in seinem ersten Länderspiel erzielt. Allerdings hatte es in den darauf folgenden Spielen nur drei Remis (jeweils 1:1 gegen die Schweiz, Ungarn und Portugal) sowie ein 2:1 gegen Luxemburg gegeben, wobei Herberger beim Spiel gegen Luxemburg fünf Neulinge einsetzte. Kurz vor der WM gab es dann noch ein 3:6 in Bestbesetzung gegen England, bei dem mit dem später in Frankreich vom Platz gestellten Johann Pesser erstmals ein Wiener mitwirkte. Die Österreicher hatten sich durch ein 2:1 gegen Lettland ebenfalls für die WM qualifiziert, die beiden folgenden Spiele gegen Ungarn und die Tschechoslowakei aber mit jeweils 1:2 verloren.
Bereits im Achtelfinale kam dann das Aus gegen die Nachbarn aus der Schweiz. Reichte es im ersten Spiel noch zu einem 1:1 nach Verlängerung – der ersten Verlängerung für beide Mannschaften und mit dem ersten Platzverweis bei einer WM für Deutschland –, musste sich die deutsche Mannschaft fünf Tage später im Wiederholungsspiel – Elfmeterschießen waren damals noch nicht erdacht – mit 2:4 geschlagen geben, was das schlechteste Abschneiden bei einer WM bedeutete.
Als ein Grund für das frühe Ausscheiden wird eine zusammengewürfelte Mannschaft aus den Nationalmannschaften Österreichs und Deutschlands angesehen. Infolge des kurz vor dem Turnier erfolgten Anschlusses Österreichs an das Deutsche Reich wurde von politischer Seite für die WM eine Aufstellung zu gleichen Teilen bzw. 6:5 aus Reichsdeutschen und deutschen Österreichern gefordert. Herberger wurde so gezwungen, gegen seinen Willen mit einer nicht eingespielten Mannschaft anzutreten, deren Spieler zudem verschiedene Spielsysteme bevorzugten. Während der reichsdeutsche Mittelläufer eher nach englischer Art ein „Stopper“ war und die Außenläufer und Halbstürmer das Spiel machten, spielte der österreichische Mittelläufer weit offensiver und dominanter. Das von Herberger aus England übernommene WM-System war den Österreichern unbegreiflich. Hinzu kam, das die Wiener Spieler vor dem Anschluss an Deutschland Profis waren, was in Deutschland verboten war, und sie ernste Zukunftssorgen während der WM-Vorbereitung plagten.
Von den Spielern, die sich vier Jahre zuvor im kleinen Finale gegenüberstanden, waren von der deutschen Mannschaft Torhüter Hans Jakob (ohne Einsatz), Paul Janes (beide Spiele), Rekordnationalspieler Ernst Lehner (beide Spiele), Reinhold Münzenberg (ohne Einsatz), Otto Siffling (ohne Einsatz) und Fritz Szepan (Kapitän im Wiederholungsspiel) wieder dabei, von den Österreichern nur Franz Wagner, der aber nicht eingesetzt wurde.
WM 1950 in Brasilien
Die deutsche Fußballnationalmannschaft bestritt am 22. November 1942 ihr letztes Länderspiel in Bratislava (Pressburg) gegen die Slowakei, danach wurde der Länderspielbetrieb kriegsbedingt eingestellt. 1945 wurde nicht nur das Deutsche Reich, sondern auch das Fachamt Fußball, das im Dritten Reich den DFB ersetzt hatte, aufgelöst. Beim FIFA-Kongress in Luxemburg wurden 1946 zudem die Kriegsverlierer Deutschland und Japan unbefristet aus dem Weltverband ausgeschlossen. Das von 1938 bis 1945 an das Reich angeschlossene Österreich war nicht von Sanktionen betroffen, ebenso wenig wie die ehemalige Achsenmacht Italien. Schweizer Bemühungen um eine Wiederanerkennung der deutschen Fußballer scheiterten 1948.
Bei Aufhebung des internationalen Spielverbots im Mai 1949 war keine der Besatzungszonen bzw. der neuen Staaten im Nachkriegsdeutschland politisch, wirtschaftlich und sportlich in der Lage, eine von der FIFA anerkannte Auswahlmannschaft aufzustellen, so dass Deutschland auch ohne die Sperre nicht hätte melden können. Die Qualifikationsspiele in Europa fanden von Juni 1949 bis April 1950 statt, wobei einige Länder schon in der Qualifikationsphase verzichteten, so dass Plätze frei wurden.
Der Saarländische Fußballverband unter Präsident Hermann Neuberger wurde am 12. Juni, zwei Wochen vor Beginn der Fußball-Weltmeisterschaft 1950, in die FIFA aufgenommen. Zwei der acht qualifizierten europäischen Mannschaften traten nicht in Brasilien an, wodurch die Gruppe 4 mit nur einem Spiel zweier südamerikanischer Mannschaften absolviert wurde.
Der DFB wurde am 10. Juli 1949 neu gegründet, wurde aber erst nach der WM, im September 1950, wieder in die FIFA aufgenommen. Am 22. November 1950 fanden die ersten Nachkriegsländerspiele von deutschen Fußballnationalmannschaften statt, Gegner waren jeweils Schweizer. In Stuttgart war die eigentliche „Nati“ zu Gast, während die saarländische Fußballnationalmannschaft in Saarbrücken die Schweizer B-Auswahl 5:3 schlug.
WM 1954 in der Schweiz
Der erste große Erfolg der deutschen Nationalmannschaft war der 3:2-Sieg im später zum Wunder von Bern verklärten Endspiel gegen die favorisierten Ungarn bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1954 in der Schweiz.
Die Nationalmannschaft bekam durch den ersten Titel auch gesellschaftlich einen hohen Stellenwert in „Westdeutschland“, da die noch unter den Folgen des Zweiten Weltkrieges leidende Bevölkerung neues Lebens- und Selbstwertgefühl bekam. In Deutschland wurden die Helden von Bern zu Legenden: Spieler wie Toni Turek (Tor), Fritz Walter oder Helmut Rahn sind heute noch in guter Erinnerung.
In ihrer Vorrundengruppe waren die Deutschen ebenso wie Neuling Südkorea nicht gesetzt und mussten lediglich gegen die beiden gesetzten Mannschaften Ungarn und Türkei antreten. Im ersten Spiel gegen die Türken gerieten sie bereits nach 160 Sekunden in Rückstand – zu dem Zeitpunkt das schnellste WM-Tor – konnten durch vier Tore das Spiel aber drehen. Nach dem 4:1 schonte Herberger aus taktischen Gründen im Spiel gegen die Ungarn mehrere Stammspieler, da er davon ausging, dass er auch mit der besten Mannschaft keine Chance gegen die seit vier Jahren ungeschlagenen Ungarn hätte. Das 3:8 ist bis heute die höchste Niederlage einer deutschen Mannschaft bei einer WM. Bundestrainer Sepp Herberger musste Schmähbriefe aus der Heimat erdulden. Durch ein 7:2 im Entscheidungsspiel gegen die Türkei, die zuletzt nur noch mit 10 Spielern spielte, da in der 55. Minute Mittelläufer Çetin Zeybek verletzt vom Platz ging, qualifizierte sich Deutschland für die K.-o.-Runde.
Im Viertelfinale traf die Mannschaft als Gruppenzweiter auf Jugoslawien, das nach einem Losentscheid Sieger der Gruppe 1 war. Nach einer mit 2:0 gewonnenen Abwehrschlacht, bei der sich Torhüter Toni Turek auszeichnete, deklassierten die Deutschen im Halbfinalspiel die Österreicher, die nach der Hitzeschlacht von Lausanne ausgelaugt waren, mit 6:1. Dabei verwandelte Fritz Walter den ersten Elfmeter für Deutschland in einem WM-Spiel zum zwischenzeitlichen 3:1 und war auch beim zweiten zum 5:1 erfolgreich.
Im Endspiel kam es zum erneuten Aufeinandertreffen mit den Ungarn, die seinerzeit als stärkste Mannschaft der Welt galten und trotz mehrerer Verletzter aus den harten Spielen gegen Brasilien und Uruguay (jeweils 4:2) als klarer Favorit ins Endspiel gingen.
Zunächst wurde die ungarische Elf dieser Rolle gerecht: Nach acht Minuten führten sie 2:0, mussten aber in der 10. Minute den Anschlusstreffer durch Max Morlock und in der 18. Minute den Ausgleich durch Helmut Rahn hinnehmen. Die Entscheidung in einem ausgeglichenen Spiel fiel spät. Aufgrund ihrer innovativen Fußballschuhe mit Schraubstollen, die den Weltruf des Herstellers Adidas begründeten, kamen die Deutschen besser mit dem nassen Platz zurecht. In der 84. Minute traf Rahn zum 3:2-Endstand.
Im Endspiel traten Toni Turek, Josef Posipal, Werner Kohlmeyer, Horst Eckel, Werner Liebrich, Karl Mai, Helmut Rahn, Max Morlock, Ottmar Walter, Fritz Walter, Hans Schäfer für die deutsche Nationalmannschaft an.
WM 1958 in Schweden
Erstmals musste sich die deutsche Mannschaft nicht qualifizieren, da sie als Titelverteidiger automatisch qualifiziert war. Von den „Helden von Bern“ waren noch Horst Eckel, Helmut Rahn, Hans Schäfer und Fritz Walter dabei.
Sepp Herberger hatte Fritz Walter zu einer erneuten WM-Teilnahme überredet, der nach dem Finale von Bern nur vier Länderspiele bestritten hatte und um ihn eine Mannschaft aus jungen Talenten, unter anderen dem Hamburger Uwe Seeler zusammengestellt. In der Vorrunde wurde zunächst Argentinien mit 3:1 bezwungen, wobei Uwe Seeler sein erstes WM-Tor erzielte und Helmut Rahn mit zwei weiteren Toren das erneute Vertrauen Herbergers rechtfertigte. Zwei Unentschieden gegen die CSSR und Nordirland (jeweils 2:2) reichten dann zum Gruppensieg, wobei die Mannschaft jeweils einen Rückstand noch ausgleichen konnte. Im Viertelfinale war wie vier Jahre zuvor Jugoslawien der Gegner. Diesmal genügte ein 1:0 zum Weiterkommen, das Rahn bereits in der 12. Minute erzielte, wobei er von der Torauslinie ins „kurze Eck“ traf. Im Halbfinale waren die von ihren Landsleuten nach vorne gepeitschten Schweden in der „Schlacht von Göteborg“ aber die cleverere Mannschaft. Am Ende hieß es 1:3, wobei die deutsche Mannschaft zuletzt nur noch mit neun Spielern spielte, da Erich Juskowiak in der 59. Minute vom Platz gestellt wurde und Fritz Walter nach einer Verletzung in der 74. Minute auf Rechtsaußen „abgestellt“ wurde. So blieb der deutschen Mannschaft das Spiel um den dritten Platz gegen Frankreich. Für das Spiel nahm Herberger fünf Änderungen vor, da einerseits Juskowiak gesperrt und andererseits Walter verletzt war und auch einige Reservisten noch einen Einsatz erhalten sollten. Die neu formierte Elf verlor mit 3:6, wobei allein WM-Torschützenkönig Just Fontaine vier Tore erzielte, womit er zu den drei Spielern gehört, denen vier Tore in einem Spiel gegen Deutschland gelangen. Mit seinen 13 Turniertoren stellte er einen bis heute gültigen Rekord für ein Turnier auf. Die 3:6-Niederlage ist bis heute die höchste Niederlage einer deutschen Mannschaft in einem Finalspiel. Torhüter Heinrich Kwiatkowski, der schon beim 3:8 gegen Ungarn vier Jahre zuvor im Tor stand und zwischen den beiden WM-Turnieren mit Borussia Dortmund 1956 und 1957 Deutscher Meister wurde, bat Herberger nach dem Spiel ihn nie mehr aufzustellen. Auch Fritz Walter trat nach dem Spiel zurück. Für Alfred Kelbassa und Heinz Wewers war es das einzige WM-Spiel und zugleich ihr letztes Länderspiel.
WM 1962 in Chile
Bei der letzten Weltmeisterschaft unter Sepp Herberger, die quasi „hinter den sieben Bergen“ (in Chile) weitab von der Öffentlichkeit stattfand, setzte Herberger mit dem in Italien beim CC Catania spielenden Horst Szymaniak erstmals einen Legionär ein, was er zuvor abgelehnt hatte (siehe: Bert Trautmann). Szymaniak hatte allerdings bereits bei der WM 1958 alle sechs Spiele bestritten. Kurz nach der WM wechselten auch Albert Brülls und Helmut Haller nach Italien, wurden dann aber erst von dessen Nachfolger Helmut Schön wieder berücksichtigt.
Für die deutsche Mannschaft war es die erste WM auf einem anderen Kontinent und die Anreise über 14.000 km mit Stationen in Zürich, Dakar, Rio de Janeiro, São Paulo und Buenos Aires nach Santiago de Chile dauerte 17 Stunden. Für die WM hatte Herberger den 1959 zurückgetretenen Hans Schäfer reaktiviert und mit der Kapitänsbinde belohnt, die er schon vier Jahre zuvor innehatte. Qualifiziert hatte sich die Mannschaft mit je zwei Siegen gegen Griechenland und Nordirland, wobei drei Spiele mit nur je einem Tor Differenz (zweimal 2:1 und einmal 4:3) gewonnen wurden.
Die deutsche Mannschaft konnte die Vorrunde mit Siegen gegen die Schweiz (2:1, wobei die Schweizer in der zweiten Halbzeit nur mit 10 Spielern spielen konnte, da Norbert Eschmann nach einem in der 12. Minute erlittenen Wadenbeinbruch nicht mehr weiterspielen konnte und Auswechslungen noch nicht möglich waren.) und Chile (2:0, erster Sieg gegen einen WM-Gastgeber) nach einem anfänglichen 0:0 gegen Italien als Gruppensieger beenden. Schon fast traditionsgemäß war Jugoslawien zum dritten Mal der Gegner im Viertelfinale, diesmal konnten aber die Kicker vom Balkan, die zwei Jahre zuvor Olympiasieger geworden waren, den Spieß umdrehen, und die deutsche Mannschaft musste nach einem 0:1 die Koffer packen. Jugoslawien scheiterte danach im Halbfinale an der Tschechoslowakei und verlor das Spiel um Platz 3 gegen Gastgeber Chile. Drei Monate später gewann die deutsche Mannschaft ein Freundschaftsspiel in Zagreb mit 3:2. In besonderer Erinnerung bleibt, dass Sepp Herberger zu Beginn der WM den Routinier Hans Tilkowski durch den jungen Torwart Wolfgang Fahrian ersetzte, der vor der WM erst ein Länderspiel bestritten hatte und nur in der zweiten Liga spielte, dann aber in allen vier WM-Spielen eingesetzt wurde. Sein erstes WM-Spiel bestritt er an seinem 21. Geburtstag. Nach der WM kam er aber nur noch zu fünf Einsätzen in Freundschaftsspielen. Mit dem WM-Aus endete auch die Nationalmannschaftskarriere von Kapitän Hans Schäfer, der es in fast zehn Jahren auf 39 Länderspiele und als Einziger der 1954er-Weltmeister zu seiner dritten WM-Teilnahme gebracht hatte.
Das frühe Aus förderte auch die Bestrebungen, eine eingleisige Bundesliga zu gründen, die Sepp Herberger schon länger gefordert hatte, da das Oberligensystem zu wenig Spitzenspiele ergab, in denen die Nationalspieler ernsthaft gefordert waren.
Zwei Jahre nach der WM machte Herberger, der vor der WM noch vergeblich versucht hatte den 42-jährigen Fritz Walter zu einem Comeback zu überreden, den Platz auf der Trainerbank für seinen Assistenten Helmut Schön frei, zog aber selbst bei der WM 1966 im Hintergrund noch die Fäden.
WM 1966 in England
Bei der Fußball-WM 1966 in England gelang der Mannschaft der Bundesrepublik Deutschland erneut der Einzug ins Finale. Jedoch verlor man gegen England nach Verlängerung mit 2:4, wobei das legendäre Wembley-Tor zum 2:3 den Ausschlag gab.
Der deutschen Mannschaft gelang zunächst durch einen 5:0-Sieg gegen die Schweiz ein idealer Start in das Turnier. Dabei brillierte vor allem das 20-jährige Mittelfeld-Talent Franz Beckenbauer, der sich, ebenso wie Italien-Legionär Helmut Haller, mit zwei Toren neben Held in die Torschützenliste eintragen konnte.
Das zweite Gruppenspiel des DFB-Teams gegen Argentinien – das 50. Länderspiel für Uwe Seeler – endete 0:0, wobei es „weniger Torchancen als Wale im Rhein gab“. Dagegen gab es eine Vielzahl von Fouls und Spieler, die Platzverweise nicht wahrhaben wollten. Beim 2:1-Sieg gegen Europameister Spanien im letzten Vorrundenspiel der deutschen Mannschaft gelang Lothar Emmerich ein bemerkenswertes Tor. Der Linksaußen vollbrachte das Kunststück, nahezu von der Torauslinie den Ball am spanischen Torhüter Iribar vorbei unters Lattenkreuz ins lange Eck zu schießen.
Durch einen 4:0-Viertelfinalsieg gegen Uruguay und ein 2:1 im Halbfinale gegen die Sowjetunion, gegen die erstmals gewonnen wurde, gelang der bundesdeutschen Mannschaft zum zweiten Mal nach 1954 der Einzug in ein Endspiel der Fußball-Weltmeisterschaft. Dabei verloren beide Gegner Spieler durch Platzverweise.
Im Endspiel konnte die deutsche Mannschaft durch ein Tor von Helmut Haller bereits nach zwölf Minuten in Führung gehen, musste aber schon in der 18. Minute den Ausgleich durch Geoff Hurst hinnehmen. In einem ausgeglichenen Spiel gingen die Engländer in der 78. Minute durch Peters in Führung, die deutsche Mannschaft stemmte sich aber gegen die drohende Niederlage, und Sekunden vor dem Abpfiff gelang dem Kölner Abwehrspieler Wolfgang Weber sein erstes Länderspieltor und damit der verdiente Ausgleich. Letztendlich gewannen die Engländer die Weltmeisterschaft im Heimatland, es sollte bis heute ihr einziger Titel bei einem großen Turnier bleiben.
Viele sogenannte Experten meinten nachher, Bundestrainer Schön habe die deutsche Mannschaft geschwächt, weil er den bis dahin eher offensiv orientierten Franz Beckenbauer mit der Bewachung von Bobby Charlton betraut und damit aus dem Spiel genommen hatte. Kurioserweise hatte der englische Trainer Alf Ramsey Bobby Charlton mit der Aufgabe betraut, Franz Beckenbauer zu beschatten.
Nach der WM verlor Torhüter Hans Tilkowski seinen Stammplatz im Tor bei Borussia Dortmund an Bernhard Wessel und wurde auch in der Nationalmannschaft nur noch einmal, beim 6:0 gegen Albanien am 6. April 1967 eingesetzt. Für seinen Vereinskameraden Lothar Emmerich war bereits das Finale das letzte Länderspiel, obwohl er auch 1967 wieder Torschützenkönig der Bundesliga wurde. Alle anderen Spieler der Finalelf waren aber auch vier Jahre später noch dabei, was für den Großteil der Ersatzspieler nicht galt. Lediglich die nicht eingesetzten Jürgen Grabowski und Sepp Maier waren auch bei den folgenden WM-Turnieren noch dabei und sehr erfolgreich.
WM 1970 in Mexiko
Helmut Schön war bei diesem Turnier das Wagnis eingegangen, mit Uwe Seeler und Gerd Müller zwei Mittelstürmer aufzustellen. Beide ergänzten sich aber kongenial, da sich Uwe Seeler häufig ins Mittelfeld zurückzog, in entscheidenden Momenten aber zur Stelle war.
In der Vorrunde tat man sich zunächst schwer, zweimal lag man mit 0:1 zurück, erst gegen Marokko (Endstand 2:1) und gegen Bulgarien (Endstand 5:2), dem wohl besten Spiel von Reinhard „Stan“ Libuda in der Nationalmannschaft, ehe es im dritten Spiel ein überzeugendes 3:1 gegen Peru gab, bei dem Gerd Müller als zweitem deutschen Spieler nach Edmund Conen ein Hattrick in einem WM-Spiel gelang. Damit war er mit insgesamt sieben Toren in der Gruppenphase bester deutscher WM-Torschütze bei einer einzelnen WM und keinem deutschen Spieler nach ihm gelangen bisher mehr Tore bei einer einzelnen WM. Im ersten Spiel gegen Marokko enttäuschte insbesondere Helmut Haller, der bei der WM vier Jahre zuvor noch bester deutscher Torschütze war, und nach dem Spiel gegen Marokko zu keinem weiteren Länderspiel mehr kam.
Das anschließende Viertelfinalspiel gegen England wurde zu einem ganz außergewöhnlichen Spiel. Das Spiel fand angesichts der Fernsehübertragungen nach Europa zur Mittagszeit bei hochsommerlichen Temperaturen in einer Höhe von 1830 m statt, was beiden Mannschaften alles abverlangte. In der Neuauflage des Endspiels von 1966 führten die Engländer bis zur 69. Minute 2:0, und es sah alles danach aus, als wäre nun für die deutsche Mannschaft Endstation bei dieser WM. Um seinen Kapitän Bobby Charlton für das Halbfinale gegen Italien zu schonen, nahm ihn der englische Teammanager in der 70. Minute vom Feld. Dies erwies sich als Fehler, denn die deutsche Elf gab nicht auf und erreichte in der regulären Spielzeit den 2:2-Ausgleich, wobei Uwe Seeler ein kurioses Tor mit dem Hinterkopf gelang. In der Verlängerung erzielte dann Gerd Müller das entscheidende Tor, und die Engländer wurden doch noch mit 3:2 bezwungen.
Im Halbfinale gab es eine 3:4-Niederlage in einem dramatischen Spiel gegen Italien, dem sogenannten Jahrhundertspiel. Die Italiener gingen bereits in der 7. Minute 1:0 in Führung, und es sah lange danach aus, als würden sie diesen Vorsprung über die Zeit retten können. Da sich auch noch Franz Beckenbauer an der Schulter verletzte – eine Auswechslung war nicht möglich, weil das Kontingent schon erschöpft war –, rechnete niemand mehr mit einer Verlängerung. In der Schlussminute erzielte jedoch der in Italien spielende Karl-Heinz Schnellinger – was den Fernsehreporter Ernst Huberty zu dem Spruch „ausgerechnet Schnellinger!“ veranlasste – mit seinem einzigen Länderspieltor für Deutschland das 1:1 und erzwang damit die Verlängerung. In dieser fielen dann noch fünf Tore.
Nach dieser Niederlage blieb der Mannschaft von Bundestrainer Helmut Schön nur das Spiel um den dritten Platz. Durch einen 1:0-Sieg gegen Uruguay, der insbesondere dem Ersatztorhüter Horst Wolter zu verdanken war, wurde zum zweiten Mal nach 1934 der dritte Platz erreicht. Es war Uwe Seelers 21. WM-Spiel, womit er einen neuen Rekord aufstellte, der erst 28 Jahre später durch Lothar Matthäus überboten wurde. Zudem stellte er mit seinem 71. Länderspiel den Vorkriegsrekord von Paul Janes ein. Torschützenkönig des Turniers wurde als erster deutscher Spieler Gerd Müller, der insgesamt zehn Treffer erzielte, in diesem Spiel aber als einzigem in Mexiko kein Tor erzielte. Er war damit der dritte Spieler nach Just Fontaine (13 Tore 1958) und Sándor Kocsis (elf Tore 1954), der bei einer WM mindestens zehn Tore erzielte. Seitdem schaffte kein Spieler bei einer einzelnen WM mehr als acht Tore. Er zog damit mit Helmut Rahn als bestem deutschen WM-Torschützen gleich. Wolfgang Overath gelang mit seinem ersten WM-Tor der Siegtreffer. Ersatztorhüter Wolter sowie Max Lorenz kamen zu ihrem einzigen WM-Spiel, für beide war es auch das letzte Länderspiel.
WM 1974 in der Bundesrepublik Deutschland
Die Nationalmannschaft gewann 1974 in Deutschland zum zweiten Mal die Weltmeisterschaft. In die Vorrunde startete die DFB-Elf mit einem 1:0 gegen Chile, das sich insbesondere um die Torverhinderung bemühte. Dabei erhielt der Chilene Carlos Caszely nach einem Revanche-Foul an Berti Vogts als erster Spieler der WM-Historie die Rote Karte. Nach einem 3:0 gegen WM-Neuling Australien, bei dem die Mannschaft am Ende vom eigenen Publikum zum Unverständnis der Spieler ausgepfiffen wurde, verlor die Elf gegen die DDR-Auswahl, die ebenfalls zum ersten Mal qualifiziert war, durch ein Tor von Jürgen Sparwasser, das in die deutsche Fußballgeschichte eingegangen ist. Dieses Spiel am 22. Juni 1974 war das einzige Aufeinandertreffen der beiden deutschen Mannschaften. Nach dem 2:1-Sieg im Endspiel gegen die brillanten Niederländer bedankten sich die Bundesdeutschen bei der DDR-Auswahl für die Niederlage, da diese der Auslöser für eine mannschaftsinterne Revolte gegen den unentschlossenen und zögerlichen Bundestrainer Helmut Schön war, bei der die Mannschaft unter Führung von Kapitän Franz Beckenbauer ihre taktischen Vorstellungen durchsetzen konnte („Nacht von Malente“). Bis heute wird von den Akteuren behauptet, dass der Titelgewinn ohne diese Niederlage wohl unmöglich gewesen wäre. Ein wichtiger Faktor war auch, dass die DFB-Mannschaft als Gruppenzweiter in die mit Polen, Schweden und Jugoslawien vermeintlich einfachere Zwischenrundengruppe einziehen konnte – die DDR als Gruppenerster hatte es hingegen mit den Niederlanden, Brasilien und Argentinien zu tun.
In der Zwischenrunde konnte sich die deutsche Mannschaft nach einem „reinigenden Gewitter“ im Trainingslager und Umstellungen in der Mannschaft deutlich steigern und zunächst in einer Partie bei bestem Wetter Jugoslawien in Düsseldorf 2:0 besiegen. In einer Regenschlacht konnte anschließend Schweden in Düsseldorf mit 4:2 bezwungen werden, wobei die deutsche Mannschaft die beste Leistung des Turniers zeigte. Noch nasser wurde es im Quasi-Halbfinale gegen Polen, der Überraschungsmannschaft des Turniers, die durch herzerfrischenden Fußball schon Italien aus dem Wettbewerb geschossen hatte. In der Wasserschlacht von Frankfurt hätte der deutschen Mannschaft ein Unentschieden gereicht, um das Finale zu erreichen; die Polen hingegen mussten auf Grund des schlechteren Torverhältnisses gewinnen. Für die technisch besseren Polen waren die irregulären Bedingungen auf dem Platz aber ein größeres Handicap, und Gerd Müller erzielte in seiner unnachahmlichen Art den entscheidenden Treffer, nachdem zuvor Uli Hoeneß einen Elfmeter nicht verwandeln konnte.
Letzterer sorgte im Finale gegen die Niederlande auch dafür, dass schon in der 1. Minute ein Elfmeter für die Niederlande gegeben wurde, den Johan Neeskens in seiner typischen Art verwandelte. Deutschland ließ sich aber von diesem Rückschlag nicht entmutigen, Berti Vogts nahm durch konsequente Manndeckung dem niederländischen Spielmacher Johan Cruyff den Spielspaß. Der frustrierte Cruyff wurde zur Halbzeitpause auf dem Weg in die Kabine wegen Reklamierens verwarnt. Zu diesem Zeitpunkt stand es schon 2:1 für Deutschland, denn auch den Deutschen wurde ein Elfmeter zugesprochen, nachdem Bernd Hölzenbein im Strafraum zu Fall kam und Paul Breitner sich, ohne lange nachzudenken, den Ball schnappte und den Elfmeter verwandelte. Das zweite Tor für Deutschland war typisch für Gerd Müller, der durch eine schnelle Drehung die niederländische Abwehr überwand und zum Endstand einschoss. Obwohl die Niederländer dann in der zweiten Halbzeit einen wahren Sturmlauf starteten und Sepp Maier zu einer Glanztat nach der anderen zwangen, gelang ihnen kein Tor. Ein eigentlich reguläres Tor der deutschen Mannschaft wurde zudem wegen angeblicher Abseitsposition nicht anerkannt; in einer weiteren Situation versagte der Schiedsrichter der deutschen Mannschaft den fälligen zweiten Strafstoß.
Mit dabei in dieser Weltmeister-Mannschaft waren neben anderen: Franz Beckenbauer, der von 1984 bis 1990 als Teamchef verantwortlicher Betreuer der Nationalmannschaft wurde, und Berti Vogts (Bundestrainer 1990–1998).
Bundestrainer Helmut Schön setzte während des Turniers 18 Spieler ein:
Sepp Maier im Tor, Franz Beckenbauer, Paul Breitner, Horst-Dieter Höttges, Georg Schwarzenbeck und Berti Vogts in der Abwehr; Rainer Bonhof, Bernhard Cullmann, Heinz Flohe, Uli Hoeneß, Günter Netzer, Wolfgang Overath sowie Herbert Wimmer im Mittelfeld und Jürgen Grabowski, Dieter Herzog, Jupp Heynckes, Bernd Hölzenbein und Gerd Müller im Sturm.
Nach dem Endspiel traten einige Nationalspieler, unter anderen Gerd Müller und Wolfgang Overath, als Nationalspieler zurück – angeblich aus Verärgerung, weil ihre Lebenspartnerinnen nicht zum Bankett eingeladen waren. Sie hatten dies Helmut Schön aber schon einen Tag vor dem Polenspiel mitgeteilt. Müller, erzielte zwar diesmal nur vier Tore, hatte mit seinem Siegtor im Finale aber Just Fontaine als besten WM-Torschützen abgelöst und blieb dies 11.678 Tage, so lange wie keiner vor und noch keiner nach ihm.
WM 1978 in Argentinien
Ebenfalls zur Geschichte der Nationalmannschaft gehört die sogenannte Schmach von Córdoba. Sie bezeichnet ein Spiel der Fußball-Weltmeisterschaft 1978 in Argentinien gegen Österreich. Der amtierende Fußballweltmeister Deutschland unterlag in Córdoba völlig überraschend der österreichischen Nationalmannschaft mit 2:3 und schied vorzeitig aus.
Die bundesdeutsche Mannschaft, die als amtierender Weltmeister automatisch qualifiziert war, hatte nach zwei torlosen Unentschieden gegen Polen im Eröffnungsspiel und zum Abschluss gegen Tunesien, bei dem Helmut Schön zum fünften Mal in Folge bei einem WM-Spiel seine Startelf durchspielen ließ, sowie einem hohen 6:0-Sieg gegen schwache Mexikaner als Zweiter die Zwischenrunde erreicht. Damit spielte die Mannschaft erneut wie bei der Heim-WM in einer rein europäischen Gruppe, war also wieder, wie vier Jahre zuvor, den südamerikanischen Teams aus Argentinien und Brasilien aus dem Wege gegangen. Nach zwei Unentschieden gegen Italien (drittes 0:0 in Argentinien, aber das „beste seiner Art“) und die Niederlande (2:2) stand Deutschland vor dem Österreich-Spiel mit 2:2 Punkten auf Platz drei in der Vierergruppe. Der Gruppensieger würde in das WM-Finale einziehen, der Gruppenzweite um den dritten Platz der WM spielen. Italien und die Niederlande (je 3:1 Punkte) mussten unentschieden spielen, damit Deutschland mit einem (deutlichen) Sieg gegen Österreich überhaupt noch eine Chance auf den Gruppensieg gehabt hätte. Da die Niederländer aber Italien mit 2:1 schlugen, hatte die DFB-Elf keine Chance mehr auf das WM-Finale. Es wurde im Österreich-Spiel somit nicht der Weltmeistertitel, sondern die Chance auf Platz drei verspielt. Denn selbst mit einem Unentschieden wäre Deutschland aufgrund der mehr geschossenen Tore vor Italien Gruppenzweiter geworden. In der 88. Minute erzielte Hans Krankl das 3:2 für Österreich, was den österreichischen Radiokommentator Edi Finger sen. zu dem Kommentar „Tor, Tooor! I werd narrisch!“ veranlasste. Es ist bis heute der einzige Sieg Österreichs bei einem WM-Turnier gegen Deutschland.
Helmut Schön trat nach der WM, wie lange zuvor angekündigt, von seinem Posten als Bundestrainer zurück. Auch für Kapitän Berti Vogts, Erich Beer, Bernd Hölzenbein und Dieter Müller war die Niederlage gegen Österreich das letzte Länderspiel.
WM 1982 in Spanien
Deutschland galt zu Beginn des Turnieres als amtierender Europameister gemeinsam mit Titelverteidiger Argentinien und mit Rekordweltmeister Brasilien als Favorit der Weltmeisterschaft 1982. Die Mannschaft blieb seit dem Amtsantritt von Jupp Derwall nach der WM 1978 23 Spiele in Folge ungeschlagen und unterlag danach vor der WM in Spanien nur beim Mundialito gegen Argentinien und Brasilien. Sie hatten sich mit 16:0 Punkten und 33:3 Toren für die WM qualifiziert, dem besten Qualifikationsergebnis, das bis dahin jemals von einer europäischen Mannschaft erzielt wurde und von der deutschen Mannschaft erst in der Qualifikation für die WM 2018 überboten wurde, als sie zehn von zehn Spielen gewann. Aus dem 1978er Kader standen nur noch Manfred Kaltz (nun wie im Verein zunächst als Rechtsverteidiger), Hansi Müller, Klaus Fischer und Karl-Heinz Rummenigge im 82er Kader, zudem war der 74er Weltmeister Paul Breitner zurückgekehrt. Die Gruppenauslosung gegen Algerien, Chile und Österreich, gegen das in der Qualifikation schon gespielt wurde, empfand man als Glückslos.
Das Team konnte dieser Favoritenrolle aber zunächst nicht gerecht werden und verlor sein Auftaktmatch gegen unterschätzte Algerier mit 1:2 und damit erstmals das Auftaktspiel bei einer WM. Zuvor hatte es erst einen Sieg eines afrikanischen Teams bei Fußball-Weltmeisterschaften gegeben (1978 Tunesien gegen Mexiko).
Im zweiten Vorrundenspiel konnte sich das Adler-Team jedoch steigern und gewann durch drei Treffer von Karl-Heinz Rummenigge und ein Tor von Uwe Reinders in dessen zweitem Länderspiel mit 4:1 gegen Chile. Dabei wurde der spätere WM-Rekordspieler Lothar Matthäus zu seinem ersten WM-Spiel eingewechselt.
Ein fester Begriff in der Fußballgeschichte der Nationalmannschaft ist der Nichtangriffspakt von Gijón. Er benennt das Gerücht eines abgekarteten Spiels zwischen den Fußballnationalmannschaften aus der Bundesrepublik Deutschland und Österreich im abschließenden Gruppenspiel der Vorrunde der Fußball-Weltmeisterschaft 1982. Beide Mannschaften hatten schon in der Qualifikation gegeneinander gespielt, und nach der Schmach von Córdoba herrschte eine gewisse Rivalität zwischen ihnen. Davon war im Spiel dann aber nicht viel zu bemerken.
Das Spiel wurde zum Skandal, weil beiden Mannschaften ein knapper Sieg Deutschlands genügte, um in die Zwischenrunde zu kommen. Nachdem das Endergebnis zwischen Chile und Algerien bereits vor dem Spiel feststand, war ein solches Ergebnis für das Spiel in Gijón praktisch programmiert. Nach dem 1:0 für Deutschland durch Horst Hrubesch in der 11. Minute begnügten sich beide Mannschaften damit, den Ball im Mittelfeld hin und her zu spielen, ohne dem Gegner dabei bedrohlich nahezukommen.
Die algerische Mannschaft, welche noch gute Chancen auf ein Weiterkommen hatte, fühlte sich um ihren Einzug in die nächste Runde betrogen. Das spanische Publikum auf den Rängen wedelte mit weißen Tüchern, was dortzulande als Zeichen der Schande angesehen wird.
Bundestrainer Jupp Derwall und seine Mannschaft waren danach harscher Kritik der Medien und Fans nicht nur in Deutschland ausgesetzt. Als Konsequenz aus diesem Spiel finden die letzten Gruppenspiele bei jedem internationalen Turnier seit der Europameisterschaft 1984 immer gleichzeitig statt.
In Deutschland wurde die Leistung der deutschen Mannschaft in der Vorrunde von Fans und Medien mit großer Enttäuschung zur Kenntnis genommen. Vor allem Paul Breitner, der ein Jahr zuvor nach sieben Jahren Pause sein Comeback in der Nationalmannschaft gefeiert hatte, wurde stark kritisiert, weil er in der Nationalmannschaft nicht so in der Spielmacherrolle überzeugte wie bei Bayern München.
Für die Zwischenrunde, die erstmals und nur bei dieser WM mit Dreiergruppen ausgespielt wurde, baute Derwall die Mannschaft um und wechselte vom 4-3-3 ins 4-4-2-System und erreichte damit gegen England, das alle Spiele der Vorrunde gewonnen hatte, ein torloses Remis. Durch einen mehr kämpferisch als spielerisch überzeugenden 2:1-Sieg über Gastgeber Spanien qualifizierten sich die Deutschen für das Halbfinale gegen Frankreich. Sie profitierten dabei davon, dass die Spanier, die keine Chance mehr auf das Halbfinale hatten, drei Tage später ein 0:0 gegen England verteidigten.
Zum Eklat kam es im Halbfinale, als Torwart Toni Schumacher sich übertrieben hart gegen Frankreichs Verteidiger Patrick Battiston einsetzte und diesen schwer verletzte. Das Foul Schumachers, das nach heutiger Regelauslegung als Notbremse klar eine rote Karte zur Folge hätte und bei dem Battiston mehrere Zähne verlor, blieb durch den Schiedsrichter allerdings ungeahndet. Nach dem Spiel ließ sich Schumacher vor Journalisten auf Battistons Verletzungen angesprochen unglücklicherweise zu dem Zitat „Sagt ihm, ich bezahl' ihm die Jacketkronen“ hinreißen. Hierfür sah sich Schumacher von den Medien im In- und Ausland starker Kritik ausgesetzt. In der internationalen Boulevardpresse wurden Zitat und Foul zum Bild des „hässlichen Deutschen“ hochstilisiert, was dem Ansehen der Nationalmannschaft noch einige Zeit danach erheblichen Schaden zufügte. Schumacher sprach sich allerdings nach diesem Vorfall mit Battiston aus, und dieser nahm die Entschuldigung Schumachers an.
Das sportlich gesehen hochdramatische Halbfinalspiel in der „Nacht von Sevilla“ gegen Frankreich gewann Deutschland mit 5:4 (3:3 nach Verlängerung) nach Elfmeterschießen. Nach 90 Minuten stand es 1:1. In der Verlängerung kamen die Franzosen in einen Spielrausch und führten bereits mit 3:1, als der während des Turnieres durch eine Verletzung beeinträchtigte deutsche Kapitän Karl-Heinz Rummenigge eingewechselt wurde. Durch einen Treffer von Rummenigge und ein Fallrückzieher-Tor durch Klaus Fischer (später Tor des Jahres 1982) schaffte das deutsche Team aber noch den 3:3-Ausgleich. Im Elfmeterschießen triumphierte die deutsche Elf, nachdem Hrubesch den sechsten deutschen Strafstoß verwandelt hatte. Zuvor hatten Kaltz, Breitner, Rummenigge und Littbarski vom Punkt getroffen, Stielike war gescheitert, und Schumacher hatte zwei französische Elfmeter von Six und Bossis gehalten.
Das Finale verlor Deutschland mit 1:3 gegen Italien, wobei das DFB-Team seinem Gegner nicht viel entgegenzusetzen hatte. Paul Breitner gelang es durch seinen Ehrentreffer kurz vor Ende des Spieles als bisher einzigem Deutschen, in zwei WM-Endspielen ein Tor zu erzielen. Nach den beiden verlorenen Europacup-Endspielen war dies das dritte verlorene Endspiel einer deutschen Mannschaft in diesem Jahr. Für Paul Breitner, Klaus Fischer und Horst Hrubesch endete mit dem Finale ihre Karriere als Nationalspieler. Auch der zuvor in drei WM-Spielen eingesetzte Uwe Reinders und der nicht eingesetzte Ersatztorhüter Bernd Franke kamen nach der WM zu keinem weiteren Einsatz.
WM 1986 in Mexiko
Für die zweite WM in Mexiko, die dort stattfand weil die zuvor als Ausrichter bestimmten Kolumbianer kein Turnier mit 24 Mannschaften ausrichten konnten, qualifizierte sich die Mannschaft gegen Portugal, Schweden, die Tschechoslowakei und Malta. Bereits nach sieben von acht Spielen stand die Qualifikation fest, obwohl die Mannschaft im siebten Spiel erstmals ein WM-Qualifikationsspiel verlor. Gegner Portugal konnte sich durch den 1:0-Sieg in Stuttgart als Gruppenzweiter ebenfalls qualifizieren, da die Schweden parallel dazu in der Tschechoslowakei verloren.
Hatten die Spiele der deutschen Mannschaft 1970 bei der ersten WM in Mexiko die Fans und Fachwelt noch begeistert, so quälte sie sich bei der Neuauflage, bei der sie erstmals nicht von einem Bundestrainer, sondern von Teamchef Franz Beckenbauer betreut wurde, durch das Turnier. Einen Eklat gab es innerhalb des deutschen Kaders, als Ersatz-Torwart Uli Stein Teamchef Beckenbauer, der zu Beginn seiner Karriere für die Lebensmittelfirma Knorr Werbung gemacht hatte, als „Suppenkasper“ bezeichnete und dafür aus dem Kader geworfen wurde.
In der Vorrunde gab es zunächst ein glückliches 1:1 gegen Uruguay und ein 2:1 gegen Schottland, ehe man von einer begeistert aufspielenden dänischen Mannschaft entzaubert wurde. Die Dänen siegten mit 2:0 und waren den Deutschen in allen Belangen überlegen und gewannen 56 Jahre nach ihrem letzten Sieg gegen Deutschland das gruppeninterne Finale.
Zum Achtelfinale musste die Mannschaft ins 800 km entfernte Monterrey, den heißesten WM-Ort reisen und erreichte dort ein 1:0 gegen den Außenseiter Marokko, der als erstes afrikanisches Team die Vorrunde bei einer WM überstanden und dabei Portugal ausgeschaltet hatte. Wie 16 Jahre zuvor im ersten Gruppenspiel hatte die Deutsche Mannschaft auch 1986 große Probleme gegen die Nordafrikaner. Erst in der 87. Minute gelang Lothar Matthäus das entscheidende 1:0. Im Viertelfinale war gar ein Elfmeterschießen gegen den Gastgeber Mexiko notwendig, um das Halbfinale zu erreichen. In diesem kam es zu einer Neuauflage des Thrillers von Sevilla, denn wieder war Frankreich der Gegner. Die Franzosen hatten zwei Jahre zuvor überzeugend die Europameisterschaft im eigenen Land gewonnen und im wohl besten Spiel des WM-Turnieres den Favoriten Brasilien besiegt. Vieles sprach also dafür, dass den Franzosen, die von Michel Platini, dem Torschützenkönig der EM 1984, dirigiert wurden, die Revanche gelingen sollte. Deutschland ging aber überraschend bereits in der 9. Minute durch ein Tor von Andreas Brehme in Führung und musste dann 81 Minuten lang die Angriffe der technisch und spielerisch besseren Franzosen abwehren, ehe dem eingewechselten Rudi Völler in der 90. Minute mit einem Solo zum 2:0 die endgültige Entscheidung gelang. Damit hatte man wieder unerwartet das Finale erreicht.
Im Finale lag die deutsche Mannschaft durch einen Torwartfehler bereits nach 21 Minuten gegen die grandios von Diego Maradona dirigierte argentinische Mannschaft mit 0:1 zurück, und nachdem in der 55. Minute das 2:0 für die Argentinier gefallen war, schien das Spiel gelaufen. Durch ihre wohl beste Leistung im Turnier kam die deutsche Mannschaft aber durch Tore von Karl-Heinz Rummenigge in der 73. und des wieder eingewechselten Rudi Völler in der 81. Minute wieder heran. Die Deutschen wollten dann die Gunst der Stunde nutzen, um das Spiel noch in der regulären Spielzeit für sich zu entscheiden, obwohl eine Verlängerung angesichts konditioneller Vorteile vermutlich günstig verlaufen wäre. Die zu offensive Spielweise wurde durch einen Konter bestraft. Nach einem Traumpass von Maradona gelang Jorge Burruchaga in der 84. Minute das 3:2 für Argentinien und damit die endgültige Entscheidung. Das argentinische Team wurde damit zum zweiten Mal nach 1978 Weltmeister. Deutschland zog dagegen mit der dritten WM-Final-Niederlage in dieser Beziehung an Ungarn, der Tschechoslowakei und der Niederlande vorbei.
Für Hans-Peter Briegel, Norbert Eder, Karlheinz Förster, Dieter Hoeneß, Ditmar Jakobs, Felix Magath und Karl-Heinz Rummenigge war das Finale das letzte Länderspiel. Auch der früh nach Hause geschickte Ersatztorhüter Uli Stein kam ebenso zu keinem weiteren Länderspiel wie der auch nicht eingesetzte Reservist Karl Allgöwer.
WM 1990 in Italien
Vier Jahre später bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1990 in Italien stand die deutsche Elf zum dritten Male hintereinander im WM-Finale, was zuvor noch keinem Land gelungen war. Für die WM hatte sich die Mannschaft allerdings erstmals nur als Gruppenzweiter qualifiziert. Nachdem sie zweimal gegen Europameister Niederlande remis gespielt hatte und auch beim torlosen Remis in Wales einen Punkt abgab, benötigte sie im letzten Spiel gegen Wales einen Sieg. Dabei geriet sie aber zunächst in Rückstand. Rudi Völler konnte in seinem 60. Länderspiel zunächst ausgleichen und Thomas Häßler mit seinem ersten Länderspieltor den notwendigen Siegtreffer erzielen, um als einer der beiden besten Gruppenzweiten der Vierergruppen nach Italien zu fahren.
In die Vorrunde war die deutsche Mannschaft mit einem unerwartet klaren 4:1 gegen Jugoslawien gestartet, wobei insbesondere Lothar Matthäus und die anderen Italien-Legionäre in der deutschen Elf beeindruckten, die im Mailänder Stadion quasi ein Heimspiel hatten. In einem Spiel „mit Blitz und Donner“ wurden anschließend die Vereinigten Arabischen Emirate mit 5:1 besiegt, so dass gegen Kolumbien ein 1:1-Unentschieden zum Gruppensieg reichte.
Im Achtelfinale kam es zum Aufeinandertreffen mit dem alten Rivalen Niederlande, gegen den man zuvor bei der Europameisterschaft im eigenen Land das Halbfinale verloren hatte. Die Niederländer hatten sich mit drei Unentschieden mehr schlecht als recht in die K.-o.-Runde gequält, wobei das Los entschied, dass sie im Achtelfinale auf Deutschland trafen. Nach einer unklaren und bis heute umstrittenen Aktion im Strafraum der Niederländer erhielten Frank Rijkaard und Rudi Völler die Rote Karte. Diese Hinausstellungen schwächten aber eher die niederländische Mannschaft, da damit die Achse Rijkaard–Gullit–van Basten, das wesentliche Element des Oranjeteams, nicht mehr existierte. Zudem zeigte Jürgen Klinsmann nach Verlust seines Sturmpartners Völler seine wohl beste Leistung in der deutschen Nationalmannschaft – in der 50. Minute gelang ihm das 1:0. Nachdem Andreas Brehme in der 84. Minute auch noch auf 2:0 erhöhte, schien der Einzug ins Viertelfinale perfekt zu sein. Ein umstrittener Elfmeter in der 88. Minute brachte das Oranjeteam noch einmal auf 1:2 heran, aber die deutsche Mannschaft konnte die Führung letztlich erfolgreich über die Zeit bringen.
Im Viertelfinale traf Deutschland auf die Tschechoslowakei, gegen die bei einer WM zuvor nie gewonnen wurde und die nach Siegen gegen die USA und Österreich bei einer Niederlage gegen Gastgeber Italien das Achtelfinale erreicht hatte und dort Costa Rica mit 4:1 ausgeschaltet hatte. Mit Tomáš Skuhravý stellte sie zu dem Zeitpunkt den besten Torschützen des Turniers (5 Tore). Das Halbfinale wurde durch ein wenig spektakuläres 1:0 erreicht, bei dem Franz Beckenbauer mit der Leistung seiner Mannschaft nicht zufrieden war, die in den letzten 20 Minuten sogar mit einem Spieler mehr auf dem Platz stand, diese Überzahl aber nicht für weitere Tore nutzen konnte und sich in Einzelaktionen verzettelte. Für die Tschechoslowakei war es das letzte WM-Spiel, da sich zum Jahreswechsel 1992/93 die Tschechische Republik und die Slowakei trennten und in der Folge mit eigenen Mannschaften antraten.
Nach fünf Spielen in Mailand ging es zum Halbfinale nach Turin, wo es zum Krimi gegen England kam. Die Engländer hatten sich in ihrer Gruppe durch Remis gegen Irland und die Niederlande sowie ein 1:0 gegen Ägypten den Gruppensieg geholt, im Achtelfinale Belgien mit 1:0 nach Verlängerung ausgeschaltet und in einem dramatischen Spiel gegen Kamerun, die bis dahin beste afrikanische Mannschaft bei einer WM, erst in der Verlängerung mit 3:2 durchgesetzt. Sie brannten auf die Revanche für die Viertelfinalniederlage bei der WM 1970. Für Deutschland war es das 67. WM-Spiel, damit überholten sie die Brasilianer, die im Achtelfinale ausgeschieden waren und die führende Position erst acht Jahre später wieder übernehmen konnten. In einem ausgeglichenen Spiel brachte Andreas Brehme die deutsche Mannschaft in der 59. Minute in Führung, da Paul Parker einen Freistoß von Brehme unhaltbar für Torhüter Peter Shilton ins eigene Tor abfälschte. Parker konnte seinen Fehler durch eine weite Vorlage in der 80. Minute auf Gary Lineker aber wieder wettmachen, der eine Uneinigkeit der deutschen Abwehr ausnutzte und den 1:1-Ausgleich erzielte. Nach einer torlosen Verlängerung musste dann das Elfmeterschießen entscheiden, und wie bei bis dahin allen WM-Elfmeterschießen zuvor hatten auch diesmal die deutschen Spieler die besseren Nerven und verwandelten alle nötigen Elfmeter (Brehme, Matthäus, Riedle, Thon) während auf Seiten der Engländer bei den Spielern Stuart Pearce und Chris Waddle die Nerven versagten.
Erneut hieß der Endspielgegner Argentinien, womit es erstmals zu einer Finalwiederholung kam. Von den Finalisten von 1986 standen auf deutscher Seite noch Thomas Berthold, Andreas Brehme, Lothar Matthäus und Rudi Völler sowie die 1986 nicht im Finale eingesetzten Reservisten Klaus Augenthaler und Pierre Littbarski in der Startelf, auf argentinischer Seite Jorge Burruchaga, Diego Maradona und Oscar Ruggeri. Die Argentinier hatten wie 1982 als Titelverteidiger das Eröffnungsspiel verloren und sich mit einem Sieg gegen die Sowjetunion und einem Remis gegen Rumänien als einer der vier besten Gruppendritten ins Achtelfinale gerettet. Dort hatten sie sich durch einen Geniestreich von Maradona mit 1:0 gegen überlegene Brasilianer durchgesetzt und im Viertel- und Halbfinale jeweils durch Elfmeterschießen gewonnen, wobei sich ihr Torhüter Sergio Goycochea als Elfmeter-Töter hervortat. Er war eigentlich nur Ersatztorhüter, wurde aber nach dem Schienbeinbruch des 1986er-Finaltorhüters Nery Pumpido im Spiel gegen die Sowjetunion zum Stammtorhüter in Italien. Mit Claudio Caniggia, Julio Olarticoechea, Sergio Batista (alle zwei Gelbe Karten) und Rotsünder Ricardo Giusti waren vier Spieler für das Finale gesperrt. Deutschland konnte dagegen in Bestbesetzung antreten, wobei Franz Beckenbauer insbesondere im Mittelfeld die Qual der Wahl hatte. Die Strategie der Argentinier bestand also im Wesentlichen darin, das Spiel ohne Gegentor zu überstehen, um auch das Finale im Elfmeterschießen zu gewinnen, denn während des gesamten Spiels hatten Maradona und seine Mannschaft nicht eine Torchance. Mit einem knappen, aber hochverdienten 1:0-Sieg (Andreas Brehme durch Foulelfmeter) war schließlich der dritte WM-Titel perfekt. Franz Beckenbauer ragt in der Geschichte des DFB und der Nationalmannschaft seitdem besonders heraus, weil es dem „Kaiser“ gelang, in zwei Funktionen Weltmeister zu werden: als Kapitän 1974 und als Teamchef 1990. Es war der erste Finalsieg einer europäischen Mannschaft gegen eine südamerikanische Mannschaft. Bis dahin hatten immer (1958, 1962, 1970, 1978 und 1986) die Südamerikaner gegen den europäischen Finalgegner gewonnen.
Der Teamchef ließ im Finale Bodo Illgner, Klaus Augenthaler, Thomas Berthold, Stefan Reuter, Jürgen Kohler, Guido Buchwald, Andreas Brehme, Thomas Häßler, Lothar Matthäus, Pierre Littbarski, Jürgen Klinsmann und Rudi Völler antreten. Für Klaus Augenthaler und Pierre Littbarski war es das letzte Länderspiel. Franz Beckenbauer hatte schon zuvor angekündigt, dass mit der WM seine Zeit als Teamchef enden würde.
WM 1994 in den USA
Als Weltmeister musste sich Deutschland nicht für die WM 1994 qualifizieren. Nach dem WM-Sieg 1990 hatte der scheidende Teamchef Beckenbauer prophezeit, dass durch das Hinzukommen der Spieler der ehemaligen DDR die deutsche Mannschaft auf Jahre unschlagbar sei. Zwar konnte sein Nachfolger Berti Vogts die Mannschaft zur EM 1992 führen, aber bereits in der Qualifikation gab es gegen Wales die erste Niederlage. Bei der EM wurde zunächst das Gruppenspiel gegen Titelverteidiger Niederlande und dann auch das Finale gegen Dänemark verloren, wobei auch drei ehemalige DDR-Nationalspieler zum Einsatz kamen. In den WM-Kader schafften es dann aber mit Matthias Sammer und Ulf Kirsten, der aber nicht zum Einsatz kam, nur zwei ehemalige DDR-Nationalspieler. Vogts vertraute eher den Spielern des 1990er-Kaders und hatte sogar die bereits zurückgetretenen Rudi Völler und Andreas Brehme reaktiviert, so dass die deutsche Mannschaft mit dem bis dato höchsten Durchschnittsalter von 29,04 Jahren in die USA reiste. Erstmals stand mit Kapitän Matthäus ein Spieler mit mehr als 100 Länderspielen im Kader, der allerdings nicht wie 1990 im Mittelfeld, sondern auf der Liberoposition spielte. Zwischen EM und WM hatte es noch Niederlagen gegen Brasilien, Argentinien und Irland gegeben, die zeigten, dass Beckenbauers Prophezeiung etwas zu waghalsig war. Nach dem schlechtesten Torschnitt bei einer WM (2,21 Tore pro Spiel 1990) hatte die FIFA zur WM 1994 die Drei-Punkte-Regel eingeführt um Angriffsfußball stärker zu belohnen, was dann auch den Schnitt um 0,5 Tore pro Spiel erhöhte, in der Vorrunde aber nicht in allen Gruppen den gewünschten Effekt hatte.
Wieder einmal war das Losglück der deutschen Mannschaft, die als Führender der 1993 eingeführten FIFA-Weltrangliste zur WM fuhr, hold. Denn neben den starken Spaniern (Platz 5) wurden ihr für die Vorrunde mit den beiden Außenseitern Bolivien (Platz 43), das seine Heimspiele normalerweise in der Höhenlage La Paz’ austrägt, und Südkorea (Platz 37), das noch nie die Gruppenphase überstanden hatte, die beiden in der FIFA-Weltrangliste am schlechtesten platzierten WM-Teilnehmer zugelost. Zwar konnte Deutschland als erster amtierender Weltmeister das Eröffnungsspiel gegen Bolivien gewinnen. Das 1:0, bei dem noch sieben 1990er Finalisten in der Startelf standen, gegen den Außenseiter war aber äußerst mager und kam glücklich zu Stande. Gegen Spanien kam die Mannschaft zu einem 1:1, wobei Jürgen Klinsmann, der schon gegen Bolivien das einzige Tor schoss, die zwischenzeitliche Führung der Spanier ausglich. Anschließend konnte der zweite Außenseiter Südkorea ebenfalls nur knapp mit 3:2 bezwungen werden, wobei die Mannschaft eine 3:0-Pausenführung fast noch verspielt hätte. Unrühmlich war das Verhalten von Stefan Effenberg, der in diesem Spiel von deutschen Fans provoziert worden war und dies mit dem ausgestreckten Mittelfinger quittierte. Für diese Geste wurde er von Bundestrainer Vogts aus der Mannschaft ausgeschlossen.
Der erste Platz in der Gruppe wurde erreicht, weil auch die Spanier gegen die Südkoreaner im ersten Spiel nur zu einem 2:2 gekommen waren. Im Achtelfinale kam es in einem hochdramatischen Spiel gegen Belgien zu einem weiteren 3:2. Anschließend musste Deutschland im Viertelfinale gegen Bulgarien, das zuvor noch bei keiner Weltmeisterschaft über das Achtelfinale hinausgekommen war, nach anfänglicher Führung eine bittere 1:2-Niederlage einstecken. Wie vier Jahre zuvor hatte Matthäus die deutsche Mannschaft durch einen verwandelten Strafstoß in Führung gebracht, die sie diesmal aber nicht halten konnte. Die deutsche Mannschaft kam somit erstmals seit der WM 1978 nicht unter die besten Vier des Turnieres und fiel in der FIFA-Weltrangliste hinter die drei erstplatzierten Mannschaften der WM zurück. Nach dem Spiel trat Bodo Illgner aus der Nationalmannschaft zurück, dem manche eine Mitschuld am Ausgleichstreffer der Bulgaren gegeben hatten. Auch für die zuvor reaktivierten Andreas Brehme und Rudi Völler sowie für Guido Buchwald bedeutete es den endgültigen Abschied aus der Nationalmannschaft.
WM 1998 in Frankreich
Als amtierender Europameister galt Deutschland 1998 als Mitfavorit. Die Mannschaft hatte die Qualifikation ungeschlagen überstanden und vor der Ukraine, die in den Playoffs der Gruppenzweiten scheiterte, und Portugal den ersten Platz belegt, wobei die deutsche Mannschaft nur das Heimspiel gegen die Ukraine gewinnen konnte. Die weiteren Gruppengegner Nordirland, Armenien und Albanien waren die hauptsächlichen Punktelieferanten. Mit Thomas Häßler, Jürgen Klinsmann, Jürgen Kohler, Andreas Köpke, Lothar Matthäus, Andreas Möller, Stefan Reuter und Olaf Thon standen noch acht 1990er-Weltmeister im Kader. Kapitän war aber nun Jürgen Klinsmann. Lothar Matthäus, der im Dezember 1994 zuletzt für Deutschland gespielt hatte und von Vogts kurz vor der WM reaktiviert wurde, saß zunächst nur auf der Bank. Libero sollte nun der Schalker Olaf Thon spielen, obwohl Matthäus bei Bayern auf der Position eine gute Saison gespielt hatte.
Trotz wenig überzeugender Leistungen gelang der Mannschaft in einer politisch brisanten, aber sportlich lösbaren Gruppe mit der Bundesrepublik Jugoslawien, dem neben Argentinien zu dem Zeitpunkt häufigsten deutschen WM-Gegner, und den Außenseitern USA und Iran der Gruppensieg. Die Mannschaft startete mit einem mühsamen 2:0 gegen die USA. Es folgte ein 2:2 nach 0:2-Rückstand gegen Jugoslawien, das von Ausschreitungen deutscher Hooligans in Lens überschattet wurde, bei denen der französische Polizist Daniel Nivel lebensgefährlich verletzt wurde. Ein Ausschluss Deutschlands bzw. Rückzug vom Turnier stand zur Debatte. Dabei ging fast unter, dass der zur Halbzeit eingewechselte Matthäus mit nun 22 WM-Spielen die meisten WM-Spiele bestritten hatte. Nachdem es nicht zum Ausschluss gekommen war, reichte ein 2:0 gegen den Iran durch die älteste deutsche WM-Elf (Durchschnittsalter 31,6 Jahre) zum Gruppensieg.
Durch ein hart erkämpftes 2:1 im Achtelfinale gegen Mexiko erreichte Deutschland das Viertelfinale. Wie bereits bei der vorhergegangenen Europameisterschaft trafen sie dort auf Kroatien. Es war das 100. Länderspiel von Berti Vogts als Bundestrainer. Nach einem Platzverweis gegen Christian Wörns verloren die Deutschen 0:3 – die höchste Endrunden-Niederlage seit dem 3:6 gegen Frankreich bei der WM 1958. Kroatien konnte sich somit für die Niederlage im EM-Viertelfinale revanchieren. Es war das letzte Länderspiel für Jürgen Klinsmann, Jürgen Kohler und Andreas Köpke. Auch für den nur gegen die USA eingesetzten Stefan Reuter und den nach dem Iran-Spiel nicht mehr eingesetzten Olaf Thon endete damit ihre Zeit in der Nationalmannschaft.
Kurz nach der Weltmeisterschaft trat Bundestrainer Berti Vogts von seinem Posten zurück, nachdem die Nationalmannschaft in zwei Testspielen wieder nicht überzeugen konnte. Sein Nachfolger Erich Ribbeck war der einzige Bundestrainer, der keine Mannschaft bei einer WM betreute.
WM 2002 in Japan und Südkorea
Die deutsche Nationalmannschaft galt bei der ersten Weltmeisterschaft in Asien als Außenseiter. Dennoch gelang der Einzug ins Endspiel, in dem erstmals die beiden Nationalmannschaften mit den meisten WM-Spielen und den meisten Finalteilnahmen, Brasilien und Deutschland, aufeinandertrafen.
Dabei musste sich die deutsche Mannschaft, die seit 2000 – zunächst interimsweise – von Rudi Völler trainiert wurde, erstmals über Playoff-Spiele der Gruppenzweiten qualifizieren, da sie hinter England aufgrund der schlechteren Tordifferenz nur den zweiten Platz belegt hatte. Zwar hatten sie das Hinspiel in England – das letzte Spiel im alten Wembley-Stadion – mit 1:0 gewonnen, verloren dann aber das Rückspiel mit 1:5 nach 1:0-Führung. In den Playoffs setzten sie sich dann mit 1:1 und 4:1 gegen die Ukraine durch.
Im Kader standen mit Oliver Bierhoff, Dietmar Hamann, Jens Jeremies, Oliver Kahn (der noch ohne WM-Spiel war) und Christian Ziege nur noch fünf Spiele aus dem 1998er Kader und erstmals seit 1990 wieder kein Spieler mit mehr als 100 Länderspielen.
Die Mannschaft startete dann auch mit einem 8:0 gegen Saudi-Arabien in die WM, wobei die Mannschaft erstmals in einer „Halle“ spielte – das Stadion hatte ein Schiebedach – und Miroslav Klose drei Kopfballtore erzielte.
Die Erwartungen, die das Auftaktspiel auslöste, konnten die Deutschen in den folgenden Spielen aber lediglich durch die Ergebnisse erfüllen. Diesem höchsten Sieg einer deutschen Mannschaft bei einer Weltmeisterschaft folgte ein hart umkämpftes 1:1 gegen Irland. Dabei brachte Klose durch sein viertes Kopfballtor bei dieser WM die deutsche Mannschaft bereits in der 18. Minute in Führung, die dann versuchte diese Führung gegen anstürmende Iren über die Zeit zu bringen, was nur bis in die 90. Minute gelang. Durch ein ebenso hart erkämpftes 2:0 gegen die von Winfried Schäfer betreuten Kameruner, bei dem beide Seiten je sieben Gelbe und eine Gelb-Rote Karte sahen, wurde der Gruppensieg erreicht, wobei Klose mit seinem fünften Kopfballtor den Endstand herstellte.
Nach den Gruppenspielen in Japan musste die Mannschaft zu den K.-o.-Spielen nach Südkorea reisen. In der K.-o.-Runde profitierte die deutsche Mannschaft von der sehr günstigen Gruppenauslosung. Während die Favoriten sich auf dem Weg ins Endspiel gegenseitig eliminierten oder Außenseitern unterlagen, musste Deutschland gegen die Außenseiter Paraguay, USA und Südkorea bestehen. Dank des überragenden Oliver Kahn, der mit der Lev-Yashin-Trophäe für den besten Torhüter, dem Adidas Golden Ball für den besten Spieler des Turniers und in der Boulevardpresse mit dem Spitznamen „Titan“ ausgezeichnet wurde, gelangen drei 1:0-Siege und damit der siebte Einzug ins Finale, wo sie erstmals bei einer WM auf Brasilien trafen.
Zum Finale ging es dann wieder nach Japan. Ohne den gelbgesperrten Michael Ballack, der im Viertel- und Halbfinale den Siegtreffer geschossen hatte und zuvor mit Bayer 04 Leverkusen drei Endspiele in wenigen Wochen verloren hatte, machte die deutsche Mannschaft im Finale ihr bestes Spiel in der K.-o.-Runde. Erst in der 67. Minute nutzte Ronaldo einen Fehler von Oliver Kahn zum 1:0. Ein weiteres Ronaldo-Tor in der 79. Minute entschied das Spiel.
Das WM-Finale war das letzte Länderspiel von Oliver Bierhoff, der bei der WM nur noch als Einwechselspieler zum Einsatz kam, und Marco Bode.
WM 2006 in Deutschland
Vor Beginn des Turniers wurden die Erfolgsaussichten des DFB-Teams in der Öffentlichkeit eher pessimistisch beurteilt, nicht zuletzt aufgrund einer über Wochen geführten Kampagne der Bildzeitung gegen Bundestrainer Jürgen Klinsmann, der das Amt des Bundestrainers nach dem Vorrundenaus bei der EM 2004 von Rudi Völler übernommen hatte. Klinsmann dagegen erklärte das Erringen des Weltmeistertitels im eigenen Land zum Ziel und baute junge Spieler in die Mannschaft ein. Aus dem 2002er-Kader standen noch Gerald Asamoah, Michael Ballack, Torsten Frings, Oliver Kahn, Sebastian Kehl, Miroslav Klose, Jens Lehmann (2002 ohne Einsatz), Christoph Metzelder, Oliver Neuville und Bernd Schneider in Klinsmanns Kader. Er hatte vor dem Turnier aber Lehmann zur Nummer 1 gemacht und Torwarttrainer Sepp Maier entlassen, der mit der Entscheidung nicht einverstanden war. Neuer Kapitän war Michael Ballack, der vor WM-Beginn aber Probleme mit der Wade hatte und im Eröffnungsspiel zunächst auf der Bank saß.
Beim offiziellen Eröffnungsspiel gegen Costa Rica zeigte die deutsche Mannschaft über weite Strecken den vom Bundestrainer anvisierten Angriffsfußball, der auch von der ausländischen Presse gelobt wurde, offenbarte aber beim 4:2-Sieg auch die bekannten Schwächen in der Abwehr. Gegen die auf ein Unentschieden spekulierende polnische Mannschaft wollte lange Zeit über kein Tor fallen, bis kurz vor Schluss der erlösende Siegtreffer erzielt wurde. Dieser erste Erfolg über eine europäische Mannschaft in einem WM-Turnier seit 1994 und die Umstände seines Entstehens lösten in Deutschland eine Begeisterungswelle aus. Da auch Ecuador seine ersten beiden Spiele gewann, ging es im abschließenden Gruppenspiel gegen die Südamerikaner nur noch um den Gruppensieg, da beide schon für das Achtelfinale qualifiziert waren. Während Klinsmann seine beste Mannschaft aufbot und auch keine Rücksicht auf eventuelle Gelbsperren nahm, wurden bei Ecuador fünf Spieler für das Achtelfinale geschont. So entwickelte sich eine einseitige Partie und nach dem klaren 3:0-Erfolg hatte das DFB-Team die erfolgreichste Vorrunde seit der WM 1970 absolviert.
Im Achtelfinale traf man auf Schweden, das durch zwei frühe Tore mit 2:0 besiegt wurde. Die erste Halbzeit wurde als das beste Auftreten einer deutschen Mannschaft seit 1990 bezeichnet. Nicht nur der Sturm setzte sich immer wieder durch, auch hatte die Abwehr bei drei Spielen in Folge keinen Gegentreffer zugelassen.
Im Viertelfinale traf man auf Argentinien, das durch starke Leistungen imponiert hatte. Die Paarung wurde im Vorfeld als das Match der bislang überzeugendsten Teams bewertet. Für die Deutschen ging es auch darum, nach sechs Jahren endlich wieder gegen eine Weltmeisternation einen Sieg zu erringen. In der ersten Spielhälfte war die argentinische Auswahl im Mittelfeld bissiger und kombinationssicherer, musste sich aber vor dem Sechzehnmeterraum der deutschen Abwehrkette stets geschlagen geben. Nach dem Pausenpfiff fiel nach einer Standardsituation der Führungstreffer für Argentinien, das danach auf eine defensive Taktik umschaltete. Damit konnte die deutsche Mannschaft ihr Angriffsspiel wieder stärker entwickeln und erzielte in der 80. Minute den Ausgleichstreffer zum 1:1. Die Verlängerung, die in der ersten Halbzeit von Deutschland, in der zweiten von Argentinien bestimmt wurde, blieb torlos. Im Elfmeterschießen setzte sich das DFB-Team mit 4:2 durch und setzte damit eine deutsche WM-Tradition fort. Deutschland erreichte zum elften Mal ein WM-Halbfinale und stellte damit einen neuen Rekord auf.
Gegen Angstgegner Italien endete die deutsche Siegesserie. Die ungewohnt offensiv auftretende Squadra Azzurra stellte die deutsche Mannschaft vor einige taktische Probleme, während die viel gelobte italienische Abwehr den deutschen Stürmern kaum Entfaltungsmöglichkeiten bot. Trotzdem blieb das abwechslungsreiche Spiel anteilsmäßig weitgehend ausgeglichen, so dass es nach 90 Minuten 0:0 stand. In der Verlängerung verstärkten die Italiener ihre Offensive und drängten auf einen Treffer, auch wenn sich der deutschen Mannschaft im Gegenzug einige wenige Möglichkeiten boten. Bis zur 118. Minute stand es immer noch 0:0, doch zwei Minuten vor Schluss (und einem eventuellen Elfmeterschießen) gingen die Italiener schließlich mit 1:0 in Führung. Nach einem Konter in der letzten Minute fiel dann auch noch das 2:0, so dass das Halbfinale für Deutschland verloren war.
Im Spiel um Platz drei gegen Portugal zeigte eine stark umgestaltete deutsche Mannschaft vor dem begeisterten heimischen Publikum wieder ihren offensiven Fußball. Das DFB-Team siegte mit 3:1 und verabschiedete sich mit einer überzeugenden Gesamtleistung aus dem Turnier, so dass für die Gastgebernation die Weltmeisterschaft mit einem großen sportlichen Erfolg endete. Deutschland wurde somit zum dritten Mal nach 1934 und 1970 WM-Dritter und von den Fans und den Medien zum „Weltmeister der Herzen“ deklariert. Wie 1970 wurde auch diesmal ein deutscher Spieler Torschützenkönig des Turnieres, nämlich Miroslav Klose, der, wie schon bei der WM 2002, wieder fünf Treffer erzielte. Eine weitere Auszeichnung erhielt Kloses Sturmpartner Lukas Podolski, welcher zum besten Nachwuchsspieler der WM gewählt wurde. Für Oliver Kahn, der gegen Portugal noch einmal im Tor stand, war es das letzte Länderspiel. Auch Sebastian Kehl, der bei der WM vier Einsätze hatte, kam danach nicht mehr zum Einsatz. Bundestrainer Klinsmann trat nach dem Turnier zurück, als Nachfolger wurde sein Assistent Joachim Löw verpflichtet.
WM 2010 in Südafrika
Für die erste Weltmeisterschaft in Afrika hatte sich die deutsche Mannschaft unter Trainer Joachim Löw in der Qualifikation ungeschlagen mit acht Siegen und zwei Remis – beide gegen Finnland – durchgesetzt. Dabei hatte insbesondere der neue Nationaltorhüter René Adler beim 1:0-Sieg in Russland gegen den direkten Konkurrenten um den Gruppensieg eine hervorragende Leistung gezeigt und damit die vorzeitige Qualifikation gesichert. Russland scheiterte dann in den Playoffs der Gruppenzweiten aufgrund der Auswärtstorregel an Slowenien. Kurz vor der WM verletzte sich Adler dann an der Schulter und auch Kapitän Michael Ballack überstand das englische Pokalfinale kurz vor der WM nicht unverletzt und fiel ebenfalls für die WM aus. Neue Nummer 1 im Tor wurde Manuel Neuer, der bis zu Adlers Verletzung erst eineinhalb Länderspiele bestritten hatte und vor der WM noch in drei Testspielen zum Einsatz kam. Zum Kapitän wurde interimsweise Philipp Lahm bestimmt, der dies dann aber bis zur WM 2014 blieb. Vier Spieler, Manuel Neuer, Jérôme Boateng, Mesut Özil und Sami Khedira, hatten im Vorjahr die U-21-Europameisterschaft gewonnen. Elf Spieler hatten einen Migrationshintergrund und kein Spieler spielte bei einem ausländischen Verein, was zuletzt 1978 der Fall gewesen war.
Die deutsche Mannschaft begann das Turnier in Südafrika mit einem ungefährdeten 4:0-Sieg gegen Australien und zeigte einen aufregenden Offensivfußball, der auch von der europäischen Presse gelobt wurde. Unter anderem erzielte der spätere Torschützenkönig Thomas Müller seinen ersten Treffer zum 3:0 und Cacau mit dem vierten Tor 110 Sekunden nach seiner Einwechslung das schnellste deutsche Joker-Tor der WM-Geschichte. Im zweiten Gruppenspiel gegen Serbien unterlag man unglücklich mit 0:1, nachdem Torjäger Miroslav Klose nach einer umstrittenen gelb-roten Karte in der 37. Minute vom Platz gestellt wurde. Die deutsche Mannschaft erarbeitete sich zwar einige Torchancen, konnte diese jedoch nicht nutzen. Zudem verschoss Lukas Podolski in der 60. Minute einen Handelfmeter, was zuletzt Uli Stielike bei der Weltmeisterschaft 1982 im Elfmeterschießen bzw. Uli Hoeneß 1974 in der regulären Spielzeit „gelungen“ war. Für ein sicheres Weiterkommen in die nächste Runde war somit ein Sieg gegen den letzten Vorrundengegner Ghana nötig. In einem schwachen Spiel, bei dem Deutschland erstmals bei einer WM ganz in Schwarz spielte, gelang Mesut Özil in der 60. Minute schließlich der erlösende Treffer zum 1:0. Dabei spielten erstmals in der WM-Historie zwei Brüder in gegnerischen Mannschaften: auf deutscher Seite Jérôme Boateng und für Ghana sein Halbbruder Kevin-Prince. Da Australien im Parallelspiel gegen Serbien gewann, erreichten beide Brüder das Achtelfinale.
Ab dem Achtelfinale sorgte die deutsche Mannschaft erneut mit Offensivfußball für Aufsehen. Gegen den ersten Gegner, England, erzielte der nach dem Ghana-Spiel wieder spielberechtigte Klose nach einem weiten Abschlag von Torwart Manuel Neuer in der 20. Minute das 1:0, Lukas Podolski folgte mit dem 2:0. Den im bisherigen Turnier eher schwach agierenden Engländern gelang allerdings schon in der 37. Minute der Anschlusstreffer. Eine Minute später traf der Mittelfeldspieler Frank Lampard die Latte des deutschen Tores; der Ball prallte von dort aus hinter der Torlinie auf den Boden, sprang wieder zurück an die Latte und wurde anschließend von Torwart Neuer festgehalten. Weder der Schiedsrichter noch die Linienrichter erkannten dieses Tor jedoch, sodass es bis zur Pause beim 1:2 blieb. Dieser Vorfall wurde später in der deutschen Presse teilweise als „Ausgleich“ oder „Rache“ für das Wembley-Tor bei der WM 1966 bezeichnet. In der zweiten Halbzeit gelangen der deutschen Elf schließlich noch zwei Tore durch Thomas Müller, die den Viertelfinaleinzug sicherstellten. Für England war dieses Spiel die höchste Niederlage bei einer Fußball-Weltmeisterschaft überhaupt.
Im Viertelfinale traf Deutschland wie bei der WM 2006 auf Argentinien, das den bisherigen Turnierverlauf durch vier Siege recht souverän gemeistert hatte; zumal hatte man in einem Testspiel Deutschland noch mit 1:0 bezwungen. Den Führungstreffer erzielte jedoch erneut Thomas Müller für Deutschland in der 3. Minute und damit gleichzeitig den frühesten Treffer dieser Weltmeisterschaft. Danach spielte Argentinien deutlich stärker auf und erspielte sich einige Chancen – inklusive eines Tores, das allerdings korrekterweise wegen Abseitsstellung abgepfiffen wurde. Die deutsche Mannschaft dagegen verlor zunehmend an Spielanteilen. Erst in der zweiten Halbzeit brach der Bann, als Miroslav Klose in seinem 100. Länderspiel in der 68. Minute nach einem Angriff auf 2:0 erhöhen konnte. Nun nahmen die Deutschen das Spiel wieder zunehmend mehr in die Hand: Nach einem Sololauf von Bastian Schweinsteiger, der mehrere argentinische Abwehrspieler stehen ließ, konnte Arne Friedrich den Ball ins Tor schieben und damit sein erstes Länderspieltor überhaupt erzielen. Den Schlusspunkt setzte nach einem weiteren Konter in der 89. Minute erneut Klose, der den überdeutlichen Endstand von 4:0 herstellte und damit gleichzeitig auf der Rangliste der erfolgreichsten WM-Torschützen mit Gerd Müller (beide 14 Tore) gleichzog.
Im Halbfinale endete schließlich der deutsche Traum vom Weltmeistertitel erneut. Wie im Finale der Fußball-Europameisterschaft 2008 hieß der Gegner Spanien, der im bisherigen Turnier trotz seines hochgelobten Kurzpassspiels wenig glanzvolle Ergebnisse eingefahren hatte. Gegen die Spanier jedoch konnte die deutsche Mannschaft ihr Kombinationsspiel praktisch überhaupt nicht aufziehen, das Spiel verlief auf deutscher Seite weitestgehend ideenlos. Die Spanier dagegen zeigten wie bei der Europameisterschaft eine gute Leistung und brachten die Deutschen immer wieder in Bedrängnis. Einzig der gut stehenden deutschen Abwehr und der unzureichenden Chancenverwertung der Spanier war es zu verdanken, dass der 1:0-Siegtreffer der Iberer erst in der 73. Minute nach einem Eckball fiel. Zuvor hatte Toni Kroos nach einem Direktschuss auf Torwart Iker Casillas die größte der wenigen deutschen Torchancen vergeben. Weitere deutsche Versuche, durch lange Pässe in den Strafraum noch auszugleichen, blieben erfolglos.
Im „kleinen Finale“ begegnete man schließlich noch Uruguay, das gegen die Niederlande im Halbfinale mit 2:3 verloren hatte. Löw setzte vier Reservisten ein, u. a. Torhüter Hans Jörg Butt, der schon bei der WM 2002 im Kader stand aber ohne Einsatz blieb. Für Thomas Müller und den Uruguayer Diego Forlán, die bis dahin vier Tore erzielt hatten, ging es auch noch darum die beiden Führenden in der Torschützenliste, den Spanier David Villa und den Niederländer Wesley Sneijder (beide fünf Tore) zu überholen. Müller brachte Deutschland auch zunächst durch ein Tor in Führung, womit er mit 5 Treffern und 3 Torvorlagen die Führung in der Torschützenliste übernahm. Uruguay gelang es zwischenzeitlich, durch Edinson Cavani und Diego Forlán das Spiel zu drehen, bevor Marcell Jansen und Sami Khedira mit Treffern zum 3:2 schließlich den erneuten dritten Platz für Deutschland bei der WM sicherstellten. Da Villa und Sneijder einen Tag später im Finale torlos blieben, wurde Müller als dritter Deutscher nach Gerd Müller (1970) und Miroslav Klose (2006) Torschützenkönig. Der Stamm der Mannschaft blieb beisammen, lediglich für die Reservisten Butt und Stefan Kießling endete mit dem Spiel um Platz 3 ihre Länderspielkarriere.
WM 2014 in Brasilien
In der Qualifikation für die WM in Brasilien, die im Herbst 2012 begann, traf Deutschland auf die Färöer, Irland, Kasachstan, Österreich und Schweden. Auf die Färöer traf man bereits in der Qualifikation für die EM 2004, Irland war Gegner in der Qualifikation für die EM 2008, Kasachstan war Gegner in der Qualifikation zur EM 2012, ebenso wie Österreich, gegen das auch schon in der Qualifikation für die WM 1970 und 1982 gespielt wurde. Schweden war zum vierten Mal Gegner in der WM-Qualifikation nach 1938, 1966 und 1986. Die WM-Qualifikation begann für die deutsche Mannschaft am 7. September 2012 mit einem 3:0-Heimsieg gegen die Färöer, der gleichzeitig der 500. Länderspielsieg war. Am vorletzten Spieltag gelang durch ein 3:0 in Köln gegen Irland der Gruppensieg und die vorzeitige Qualifikation für die WM.
Bei der Endrunde traf Deutschland in der Gruppenphase zunächst auf Portugal und gewann im 100. deutschen WM-Spiel mit 4:0, spielte dann wie 2010 gegen Ghana (2:2, wobei der eingewechselte Klose mit seinem 15. WM-Tor den Ausgleichstreffer zum 2:2 erzielte) und gewann zum Abschluss der Gruppenphase mit 1:0 gegen die von Jürgen Klinsmann trainierte Fußballnationalmannschaft der Vereinigten Staaten. Im Gegensatz zu allen anderen Weltmeisterschaften, an denen Deutschland in der Endrunde teilnahm, traf Deutschland in der WM 2014 in der Gruppenphase ausschließlich auf Mannschaften, gegen die es schon in vorherigen Weltmeisterschaften spielte. Das Spiel gegen Ghana am 21. Juni 2014 in Fortaleza war das äquatornächste Spiel der Nationalmannschaft. Im Achtelfinale traf Deutschland auf Algerien, das erstmals das Achtelfinale erreicht hatte. Durch ein 2:1 n. V. wurde zum 16. Mal in Folge die Runde der letzten Acht erreicht. Zudem gelang damit der erste Sieg gegen Algerien. Im Viertelfinale war Frankreich der Gegner. Durch ein Tor in der 12. Minute von Mats Hummels nach einem Freistoß von Toni Kroos konnte Deutschland sich mit 1:0 durchsetzen und zum vierten Mal in Folge ein Halbfinale bei einer Weltmeisterschaft erreichen.
Beim 7:1 im Halbfinale gelang zunächst Thomas Müller mit dem 1:0 das 2000. Länderspieltor für Deutschland. Mit dem 2:0 wurde Klose mit nun 16 Toren bester WM-Torschütze und mit dem 5:0 durch Sami Khedira, dem 221. WM-Tor der deutschen Mannschaft überholte Deutschland die Brasilianer in der Anzahl der bei Weltmeisterschaften erzielten Tore. Im Finale erzielte Mario Götze sieben Minuten vor dem Ende der Verlängerung den Siegtreffer zum 1:0-Endstand gegen Argentinien, wodurch Deutschland seinen vierten WM-Titel errang und als erstes Land zum dritten Mal den neuen FIFA-WM-Pokal gewann. Außerdem gewann man als erstes europäisches Team die Weltmeisterschaft auf dem amerikanischen Kontinent.
Durch sein Tor zum 2:2-Ausgleich im Spiel gegen Ghana, das er mit seinem ersten Ballkontakt zwei Minuten nach seiner Einwechslung erzielt hatte, zog Miroslav Klose mit Ronaldo in der Anzahl der bei Weltmeisterschaften erzielten Tore gleich. Im folgenden Spiel gegen die USA kam er zu seinem 21. WM-Einsatz, womit er mit Uwe Seeler gleichzog. Durch Einsätze im Viertel- und Halbfinale sowie im Finale zog er an Paolo Maldini (23 Spiele) vorbei und wird nun nur noch von Lothar Matthäus (25 WM-Spiele) übertroffen. Fünf Tage nach dem Finalsieg erklärte Weltmeister-Kapitän Philipp Lahm seinen Rücktritt aus der Nationalmannschaft. Am 11. August erklärte auch WM-Rekordtorschütze Klose seinen Rücktritt aus der Nationalmannschaft.
WM 2018 in Russland
Erstmals musste sich Deutschland auch als Weltmeister für die folgende WM qualifizieren, da seit der WM 2006 der Titelverteidiger nicht mehr automatisch qualifiziert ist. In der im September 2016 gestarteten Qualifikation waren Tschechien, Nordirland, Norwegen, Aserbaidschan und San Marino die Gegner. Gegen alle hatte Deutschland schon zuvor eine positive Bilanz. Von den Gegnern nahm Tschechien zuletzt 2006, Norwegen zuletzt 1998 und Nordirland zuletzt 1986 an einer WM teil, die anderen beiden Gegner noch nie. Aserbaidschan war bereits Gegner in der Qualifikation für die WM 2010, Nordirland war Gegner in der Qualifikation für die WM 1962 und 1998, Norwegen in der Qualifikation für die WM 1954. Danach gab es kein Pflichtspiel mehr gegen Norwegen. San Marino und Tschechien waren noch nie Gegner in einer WM-Qualifikation, aber beide waren Gegner in der Qualifikation für die EM 2008. Deutschland gewann erstmals alle zehn Spiele, davon die ersten vier ohne Gegentor, und qualifizierte sich am vorletzten Spieltag vorzeitig für die WM-Endrunde durch einen 3:1-Sieg in Nordirland, wodurch die Nordiren, die bis dahin nur gegen Deutschland Gegentore kassiert hatten, auf den zweiten Platz verwiesen wurden. Zusammen mit Belgien erzielte Deutschland die meisten Tore (43), kassierte aber weniger Gegentore, so dass die Mannschaft die bessere Tordifferenz hatte. Im Laufe der Qualifikation und auch durch den Gewinn des Confed-Cups 2017 eroberte Deutschland die 2015 verlorene Spitzenposition in der FIFA-Weltrangliste zurück.
Nach der besten Qualifikation folgte die schlechteste Vorbereitung: Von sechs Spielen zwischen der erfolgreichen Qualifikation und dem ersten WM-Spiel konnte Deutschland nur eins gewinnen, drei endeten remis und zwei wurden verloren. Zunächst bestritt die Mannschaft im November und März Freundschaftsspiele gegen die Ex-Weltmeister England, Frankreich, Spanien und Brasilien, von denen keins gewonnen wurde und durch das 0:1 gegen Brasilien eine Serie von 22 Spielen ohne Niederlage endete. In diesen Spielen setzte Löw 27 Spieler ein, wovon nur İlkay Gündoğan, Julian Draxler und Timo Werner in allen vier Spielen zum Einsatz kamen. Für das WM-Trainingslager nominierte Löw 27 Spieler, darunter mit Kapitän Manuel Neuer und Marco Reus zwei Spieler, die verletzungsbedingt in den vier Testspielen nicht eingesetzt werden konnten, und mit Nils Petersen den besten deutschen Torschützen der Fußball-Bundesliga 2017/18, der aber noch kein Länderspiel bestritten hatte. Aus Verletzungsgründen musste er auf Lars Stindl und Emre Can verzichten, die in zwei der vier Testspiele mitgewirkt hatten. Während des Trainingslagers wurde ein Testspiel in Österreich gegen die nicht für die WM qualifizierten Österreicher mit 1:2 verloren, anschließend wurde der Kader auf 23 Spieler reduziert. Dabei wurde Petersen, der gegen Österreich sein Debüt gegeben hatte, ebenso gestrichen wie Leroy Sané, Englands Jungprofi des Jahres. Von den 2014er Weltmeistern standen noch Jérôme Boateng, Julian Draxler, Matthias Ginter (ohne Einsatz 2014), Sami Khedira, Toni Kroos, Mats Hummels, Thomas Müller, Manuel Neuer und Mesut Özil im Kader. Kurz vor der Abreise zur WM konnte in Leverkusen gegen die auf Platz 67 der FIFA-Weltrangliste platzierte Mannschaft aus Saudi-Arabien mit 2:1 das einzige Vorbereitungsspiel gewonnen werden, ohne dabei eine überzeugende Leistung zu zeigen.
Bei der Endrunde verlor die deutsche Mannschaft ihr Auftaktspiel gegen Mexiko mit 0:1, im zweiten Spiel gegen Schweden gelang nach 0:1-Rückstand ein 2:1-Sieg, der durch ein Last-Minute-Tor von Toni Kroos nach einem Freistoß in der fünften Minute der Nachspielzeit erreicht wurde. Da Mexiko und Schweden Südkorea, den dritten Gruppengegner, jeweils mit einem Tor Differenz besiegt hatten, benötigte die deutsche Mannschaft gegen die Asiaten einen Sieg mit zwei Toren Differenz, um aus eigener Kraft die K.-o.-Runde zu erreichen. Der deutschen Mannschaft gelang es aber nicht, gegen die Südkoreaner ein einziges Tor zu erzielen. Stattdessen kassierte sie in der Nachspielzeit zwei Gegentore und schied durch die 0:2-Niederlage als Gruppenletzter und überhaupt das erste Mal und als Titelverteidiger in der Vorrunde aus. Brasilien, das im Viertelfinale scheiterte, zog in der Anzahl der geschossenen Tore wieder an Deutschland vorbei und zog in der Anzahl der gespielten Spiele gleich.
WM 2022 in Katar
In der Qualifikation traf die deutsche Mannschaft auf Rumänien, Island, Nordmazedonien, Armenien und Liechtenstein. Gegen Rumänien gab es zuvor 13 Spiele, wovon acht gewonnen wurden, drei Remis endeten und zwei verloren wurden. Vor der Qualifikation gab es erst zwei Pflichtspiele gegen die Rumänen – bei den EM-Endrunden 1984 und 2000 in der Gruppenphase – wovon eins gewonnen wurde und eins remis endete, aber bei beiden Turnieren schied Deutschland nach der Gruppenphase aus. Gegen Island gab es zuvor erst vier Spiele mit drei Siegen und einem Remis – letzteres in der Qualifikation für die EM 2004, wonach es zur Wutrede des Teamchefs Rudi Völler gegenüber den Kommentatoren Gerhard Delling und Günter Netzer sowie gegenüber dem Moderator Waldemar Hartmann kam. Gegen Armenien gab es zuvor drei Siege, davon zwei in der Qualifikation für die WM 1998. Gegen Liechtenstein wurde zuvor viermal gewonnen, davon zweimal in der Qualifikation für die WM 2010. Nordmazedonien war zuvor noch nie Gegner der deutschen Mannschaft. Die deutsche Mannschaft begann im März 2021 mit einem Heimsieg gegen Island und einem 1:0-Sieg in Rumänien, verlor dann aber mit 1:2 das Heimspiel gegen Nordmazedonien. Nach der EURO 2020, die wegen der COVID-19-Pandemie um ein Jahr verschoben wurde, trat Bundestrainer Löw – wie zuvor vereinbart – zurück. Unter seinem Nachfolger Hansi Flick wurden im September und Oktober 2021 die nächsten fünf Qualifikationsspiele gewonnen und da sich die Gruppengegner noch gegenseitig im Kampf um Platz 2 Punkte nahmen, konnte sich die deutsche Mannschaft am 11. Oktober 2021 vor den letzten beiden Spielen, die dann auch noch gewonnen wurden, vorzeitig als erste Mannschaft nach den Gastgebern qualifizieren.
Bei der Auslosung der WM-Gruppen war Deutschland erstmals seit 1966 nicht in Topf 1 gesetzt und konnte entweder gegen Gastgeber Katar oder eine der Top-8-Mannschaften der März-FIFA-Weltrangliste gelost werden. Rekordnationalspieler Lothar Matthäus loste die deutsche Mannschaft in die Gruppe mit Spanien, wodurch dies die einzige Gruppe mit zwei Ex-Weltmeistern wurde. Zudem wurde Japan und der Sieger des Play-off-Spiels zwischen Costa Rica und Neuseeland zugelost, das Costa Rica im Juni mit 1:0 gewann.
Nach einer Niederlage im ersten Spiel gegen Japan (1:2), einem Unentschieden gegen Spanien (1:1) und einem Sieg gegen Costa Rica (4:2) schied die deutsche Mannschaft auf Grund der schlechteren Tordifferenz als Gruppendritter wie bereits bei der WM 2018 in der Vorrunde aus. Um weiterzukommen, wäre ein gleichzeitiger Sieg oder ein Unentschieden Spaniens gegen Japan nötig gewesen, Spanien verlor jedoch 1:2 und wurde nur Gruppenzweiter.
Deutsche WM-Spieler
Rangliste der deutschen WM-Spieler mit mindestens 10 Einsätzen
55 deutsche Spieler bestritten mindestens zehn WM-Spiele. Kein Spieler einer anderen Mannschaft bestritt mehr Spiele als Lothar Matthäus und Miroslav Klose.
1. Lothar Matthäus – 25 Einsätze in 5 Turnieren
2. Miroslav Klose – 24 Einsätze in 4 Turnieren
3. Uwe Seeler † – 21 Einsätze in 4 Turnieren
4. Philipp Lahm, Bastian Schweinsteiger – jeweils 20 Einsätze in 3 Turnieren
6. Per Mertesacker, Thomas Müller, Manuel Neuer, Wolfgang Overath, Karl-Heinz Rummenigge, Berti Vogts – jeweils 19 Einsätze in 3 bzw. 4 (Müller, Neuer) Turnieren
12. Franz Beckenbauer, Thomas Berthold, Pierre Littbarski, Sepp Maier – jeweils 18 Einsätze in 3 bzw. 4 Turnieren
16. Jürgen Klinsmann, Karl-Heinz Schnellinger– jeweils 17 Einsätze in 3 bzw. 4 (Schnellinger) Turnieren
18. Andreas Brehme, Mesut Özil – jeweils 16 Einsätze in 3 Turnieren
20. Lukas Podolski, Hans Schäfer †, Rudi Völler – jeweils 15 Einsätze in 3 Turnieren
23. Jérôme Boateng, Paul Breitner, Karlheinz Förster, Thomas Häßler, Sami Khedira, Toni Kroos, Toni Schumacher, Bernd Schneider – jeweils 14 Einsätze in 2 bzw. 3 (Boateng, Häßler, Khedira, Kroos) Turnieren
31. Hans-Peter Briegel, Arne Friedrich, Torsten Frings, Manfred Kaltz, Jürgen Kohler, Christoph Metzelder, Gerd Müller †, Oliver Neuville, Willi Schulz – jeweils 13 Einsätze in 2 Turnieren
40. Bodo Illgner – 12 Einsätze in 2 Turnieren
41. Michael Ballack, Klaus Fischer, Jürgen Grabowski †, Dietmar Hamann, Fritz Walter † – jeweils 11 Einsätze in 2 Turnieren
46. Oliver Bierhoff, Rainer Bonhof, Guido Buchwald, Horst Eckel †, Herbert Erhardt †, Horst-Dieter Höttges, Jens Jeremies. Felix Magath, Helmut Rahn †, Horst Szymaniak † – jeweils 10 Einsätze in 2 bzw. 3 (Höttges) Turnieren
Rangliste der deutschen WM-Spieler mit den meisten Toren
1. Miroslav Klose – 16 Tore (Weltrekord seit 2014)
2. Gerd Müller † – 14 Tore (Weltrekord von 1974 bis 2006)
3. Jürgen Klinsmann – 11 Tore
4. Thomas Müller, Helmut Rahn † – jeweils 10 Tore
6. Karl-Heinz Rummenigge, Uwe Seeler † – jeweils 9 Tore
8. Rudi Völler – 8 Tore
9. Hans Schäfer † – 7 Tore
10. Helmut Haller †, Lothar Matthäus, Max Morlock † – jeweils 6 Tore
13. Franz Beckenbauer, Lukas Podolski – jeweils 5 Tore
Die meisten Tore nach Einwechslungen erzielten André Schürrle (3/2014), Kai Havertz (2/2022) und Rudi Völler (2/1986).
Deutschland stellte dreimal (1970/Gerd Müller, 2006/Miroslav Klose und 2010/Thomas Müller) den WM-Torschützenkönig. Nur Brasilien (4×) stellte öfter den Torschützenkönig.
Final- und Halbfinalteilnahmen
Lothar Matthäus und Pierre Littbarski wurden 1990 Weltmeister, nachdem sie zuvor bereits zweimal Vizeweltmeister geworden waren (1982, 1986). Jeweils in zwei WM-Endspielen kamen Franz Beckenbauer, Wolfgang Overath (beide 1966, 1974), Paul Breitner (1974, 1982), Toni Schumacher, Karlheinz Förster, Hans-Peter Briegel, Karl-Heinz Rummenigge (alle 1982, 1986), Pierre Littbarski (1982, 1990), Lothar Matthäus (1986, 1990) und Miroslav Klose (2002, 2014) zum Einsatz. Die Spieler, die 1982 und 1986 im Finale standen, verloren beide Endspiele, alle anderen gewannen ein Finale und verloren eines. Paul Breitner schoss sowohl 1974, als auch 1982 jeweils ein Tor im Finale.
Weltmeister, Vizeweltmeister und WM-Dritter wurden Franz Beckenbauer, Jürgen Grabowski, Horst-Dieter Höttges, Sepp Maier, Wolfgang Overath (alle 1974/1., 1966/2., 1970/3., wobei Grabowski und Maier 1966 nicht zum Einsatz kamen) sowie Miroslav Klose (2014/1., 2002/2., 2006/3. und 2010/3.).
Miroslav Klose war der erste Spieler der WM-Geschichte, der viermal in einem Halbfinale zum Einsatz kam (2002, 2006, 2010, 2014).
Kapitäne
1934: Fritz Szepan
1938: Johann Mock/Fritz Szepan
1954: Fritz Walter
1958 und 1962: Hans Schäfer
1966 und 1970: Uwe Seeler
1974: Franz Beckenbauer
1978: Berti Vogts
1982: Karl-Heinz Rummenigge
1986: Karl-Heinz Rummenigge/Toni Schumacher
1990 und 1994: Lothar Matthäus
1998: Jürgen Klinsmann
2002: Oliver Kahn
2006: Michael Ballack/Bernd Schneider/Oliver Kahn
2010 und 2014: Philipp Lahm
2018 und 2022: Manuel Neuer
Bei Weltmeisterschaften gesperrte Spieler
Bei der WM 1938 wurde Johann Pesser aus Wien im ersten Spiel gegen die Schweiz (Endstand 1:1) wegen eines Revanchefouls vom Platz gestellt und war für das Wiederholungsspiel gesperrt. Er wurde vom Fachamtsleiter Felix Linnemann nach Hause geschickt.
Erich Juskowiak wurde 1958 im Halbfinale gegen Schweden nach einem Revanchefoul an Kurt Hamrin vom Platz gestellt.
Thomas Berthold erhielt 1986 im Viertelfinale gegen Mexiko nach einem Revanchefoul die rote Karte und war für das Halbfinale gegen Frankreich gesperrt.
Rudi Völler sah 1990 im Achtelfinale gegen die Niederlande nach einer Auseinandersetzung mit Frank Rijkaard die rote Karte und wurde für ein Spiel gesperrt.
Christian Wörns erhielt 1998 im Viertelfinale gegen Kroatien nach einem Foul („Notbremse“) die rote Karte. Deutschland schied anschließend aus, so dass die Karte bei der WM keine weitere Auswirkung hatte.
Carsten Ramelow erhielt 2002 im Vorrundenspiel gegen Kamerun die gelb-rote Karte nach wiederholtem Foulspiel. Er war damit für das Achtelfinale gesperrt.
Miroslav Klose erhielt 2010 im Vorrundenspiel gegen Serbien die gelb-rote Karte nach wiederholtem Foulspiel.
Jérôme Boateng erhielt 2018 im Vorrundenspiel gegen Schweden die gelb-rote Karte nach wiederholtem Foulspiel.
Nach 2 gelben Karten waren folgende Spieler für ein Spiel gesperrt:
1990: Andreas Brehme „provozierte“ im zweiten Gruppenspiel 1990 die zweite gelbe Karte und war für das dritte Gruppenspiel gegen Kolumbien gesperrt.
1994: Stefan Effenberg für das Achtelfinale gegen Belgien (nach Effenbergs Suspendierung ausgetragen), Thomas Helmer und Martin Wagner für das Halbfinale, an dem Deutschland nicht beteiligt war.
1998: Michael Tarnat für das Halbfinale, an dem Deutschland nicht beteiligt war.
2002: Christian Ziege und Dietmar Hamann für das Achtelfinale, Michael Ballack für das Finale.
2010: Thomas Müller für das Halbfinale.
Franz Beckenbauer erhielt bei der WM 1966 zwei Verwarnungen und wäre nach der zweiten, im Halbfinale erhaltenen Karte eigentlich für das Finale gesperrt gewesen. Die FIFA „übersah“ aber diese Verwarnung und so konnte Franz Beckenbauer im Finale eingesetzt werden.
Mike Hanke war nach einer roten Karte im Spiel um den 3. Platz beim Confed-Cup 2005 für die ersten beiden Spiele der WM 2006 gesperrt.
Torsten Frings wurde bei der WM 2006 von der Disziplinarkommission des Weltverbandes FIFA auf Grund einer Tätlichkeit gegen den Argentinier Julio Cruz nach Ende des Viertelfinalspieles gegen Argentinien für zwei Spiele gesperrt. Da die Sperre für das zweite Spiel für sechs Monate auf Bewährung ausgesetzt wurde, betraf die Sperre nur das Halbfinalspiel gegen Italien. Das Urteil war umstritten, einerseits, weil die Regularien der FIFA eine Minimalsperre von zwei Spielen vorsehen und die Möglichkeit einer Bewährung nicht beinhalten, andererseits, weil der angeblich angegriffene, argentinische Spieler nach eigenem Bekunden keinen Faustschlag gespürt hat.
Anteil der im Ausland spielenden Spieler im WM-Kader
Obwohl bereits seit Anfang der 1950er Jahre deutsche Spieler im Ausland spielten (Ludwig Janda in Italien, Bert Trautmann in England), wurde erstmals 1962 mit Horst Szymaniak vom CC Catania ein Spieler in den Kader berufen, der nicht in den heimischen Oberligen spielte. 1994 standen 6 Spieler im Kader, die nicht in der Bundesliga spielten. Danach nahm die Zahl wieder ab, und 2010 standen erstmals seit 1978 nur Spieler aus der Bundesliga im Kader, da der bis 2010 beim FC Chelsea unter Vertrag stehende Michael Ballack wegen einer im englischen Pokalfinale erlittenen Verletzung nicht berufen wurde. 2014 wurde dann – auch durch den Ausfall von Marco Reus, für den der in Italien spielende Shkodran Mustafi nachnominiert wurde – ein neuer Rekordwert erreicht. Die meisten dieser im Ausland tätigen Spieler wechselten nach der WM 2010 nach England, Italien und Spanien. Schon zuvor beschränkte sich die Auswahl auf „Legionäre“, die in den Topligen dieser drei Länder sowie Frankreich spielten. Robert Huth und Shkodran Mustafi sind die einzigen dieser Legionäre, die nie in der deutschen Top-Liga gespielt haben. Alle nominierten Legionäre kamen mindestens einmal zum Einsatz. Jürgen Klinsmann wurde am häufigsten (17×) als Legionär berufen und spielte während der Zeit in drei verschiedenen Ligen (Italien, Frankreich und England). Nur Javier Mascherano (20×), Lionel Messi und Ronaldo (je 19×) sowie Carlos Dunga (18×) spielten öfter als Legionär für ihre Mannschaft bei WM-Turnieren.
Spiele
Deutschland bestritt bisher 112 WM-Spiele gegen 47 verschiedene Gegner. Nur Brasilien hat gegen mehr verschiedene Gegner (49) gespielt. 68 Spiele wurden gewonnen, 23 verloren und 21 endeten remis. Elfmal mussten Spiele verlängert werden, da ein Sieger ermittelt werden musste, am häufigsten gegen England (3×). Dabei konnten nur drei Spiele in der Verlängerung regulär gewonnen werden (davon zwei bei der WM 2014), zudem vier Spiele im Elfmeterschießen. Drei Spiele wurden in der Verlängerung verloren, am häufigsten gegen Italien (2×). Ein Spiel wurde wiederholt und in der Wiederholung verloren.
Deutschland nahm viermal (1938, 1978, 1994 und 2006) am ersten oder Eröffnungsspiel der WM teil, nur Mexiko (5×) bestritt häufiger das erste oder Eröffnungsspiel. Die deutsche Mannschaft hat die meisten Heimspiele bei Weltmeisterschaften: 14. Sie musste 7× gegen den Gastgeber antreten, je einmal in der Vorrunde (1962), der Zwischenrunde (1982), im Viertelfinale (1986) und im Finale (1966) sowie dreimal im Halbfinale (1958, 2002 und 2014). Dabei wurden vier Spiele gewonnen und ein Spiel nach Verlängerung im Elfmeterschießen. (Nur Italien konnte auch viermal gegen den Gastgeber gewinnen, verlor aber zudem einmal im Elfmeterschießen und viermal nach 90 Minuten bzw. durch Golden Goal). Deutschland traf zweimal auf den Titelverteidiger und hat beide Spiele gewonnen: 1970 gegen England nach Verlängerung im Viertelfinale und 1990 gegen Argentinien im Finale. In beiden Fällen war es die Wiederholung der Finalpaarung der vorherigen WM.
Deutschland verlor sechsmal gegen den späteren Weltmeister: 1966 (Finale), 1982 (Finale), 1986 (Finale), 2002 (Finale), 2006 (Halbfinale) und 2010 (Halbfinale).
Deutschland traf am häufigsten (15-mal) auf WM-Neulinge: 1934 (als man selber Neuling war)/Schweden, Tschechoslowakei und Österreich, 1954/Türkei, 1958/Nordirland, 1970/Marokko, 1974/Australien und DDR, 1978/Tunesien, 1982/Algerien, 1986/Dänemark, 1990/Vereinigte Arabische Emirate, 1998/BR Jugoslawien und Kroatien sowie 2010/Serbien.
Deutschland spielte bisher gegen Mannschaften aller Konföderationen, was zudem nur Brasilien, Chile, Italien, Kroatien, Schottland und der UdSSR gelang. Deutschland ist die einzige Mannschaft, die bisher gegen alle südamerikanischen WM-Teilnehmer gespielt hat, zuerst 1958 gegen Argentinien, zuletzt erstmals gegen Ecuador 2006. Dabei gelangen 15 Siege sowie ein Sieg im Elfmeterschießen und nur zwei Spiele (Finale 1986 und 2002) wurden verloren.
Deutschland spielte auch gegen alle anderen deutschsprachigen WM-Teilnehmer: Österreich (1934, 1954, 1978, 1982), Schweiz (1938, 1962, 1966) und DDR (1974). Gegen diese und Deutschland spielten nur Brasilien, Chile und die Niederlande.
Deutschland spielte am häufigsten (12×) in den ersten WM-Spielen nur gegen Mannschaften des eigenen Kontinents.
Häufigste Gegner sind Argentinien (7-mal), Jugoslawien (6-mal, inkl. Bundesrepublik Jugoslawien) sowie England, Italien, Schweden und Spanien (je 5-mal).
Bisher spielte Deutschland in 64 WM-Städten – keine Mannschaft spielte in mehr WM-Städten. Am häufigsten (6-mal) spielte Deutschland in Mailand (1934/1×, 1990/5×).
Ewige Tabelle aller WM-Spiele Deutschlands bei Gegner
!!Finals!!1/2 Finals!!1/4 Finals!! Erstes Spiel !! Letztes Spiel !! Nächstes Spiel
||3||0||2||1958||2014||
||0||0||3||1954||1998|| –
||0||1||0||1934||2018||
||0||0||1||1966||2010||
||0||1||0||1934||1982||
||0||0||0||1962||1982||
||0||0||1||1998||2014||
||1||1||1||1966||2010||
||0||1||0||1966||2022||
||0||0||1||1986||2018||
||0||0||0||1962||1966||
||1||0||0||1974||1990||
||0||1||0||1974||1978||
||0||2||1||1958||2014||
||0||0||0||1954||1954||
||0||0||0||1974||2010||
||0||0||0||2006||2014||
||0||0||0||1934||1994||
||0||0||0||2006||2022|| |
||0||0||0||1970||1986||
||0||1||0||1994||2018||
||0||0||0||2014||2014||
||0||1||1||1934||1990|| –
||0||0||0||2002||2002||
||1||1||0||2002||2014||
||0||0||0||1990||1990||
||0||0||0||2006||2006||
||0||0||1||1970||1994||
||0||0||0||1970||1970||
||0||0||0||1998||1998||
||0||0||0||2002||2002||
||0||0||0||1986||1986||
||0||1||0||1966||1966|| –
||0||0||0||1994||1994||
||0||0||0||2002||2002||
||0||0||0||1982||2014||
||1||0||0||1954||1954||
||1||2||0||1962||2006||
||0||0||0||1958||1958||
||0||0||0||2002||2002||
||0||0||0||1990||1990||
||0||0||0||1978||1978||
||0||0||1||2022||2022||
||0||0||0||1974||1974|| –
||0||0||0||2010||2010||
||0||0||0||1986||1986||
||0||0||1||1998||1998||
Anmerkung: Kursiv gesetzte Mannschaften sind nicht mehr existent, fett gesetzte Mannschaften wurden mindestens einmal Weltmeister
Bilanzen
(Stand: 27. November 2022)
Bilanzen gegen die anderen Weltmeister bei Weltmeisterschaften
: 7 Spiele (3× Finale, 2× Viertelfinale), 4 Siege, 2 Remis (1 Sieg n. E.), 1 Niederlage, 12:5 Tore (4:2 i. E.)
: 5 Spiele (1× Finale, 1× Halbfinale, 1× Viertelfinale, 1× Achtelfinale), 2 Siege, 2 Remis (1 Sieg n. E.), 1 Niederlage, 10:8 Tore (4:3 i. E.)
: 5 Spiele (1× Finale, 2× Halbfinale, 1× 2. Finalrunde), 2 Remis, 3 Niederlagen, 4:9 Tore
: 5 Spiele (1× Halbfinale), 2 Siege, 2 Remis, 1 Niederlage, 6:5 Tore
: 4 Spiele (1× Viertelfinale, 2× Platz 3), 3 Siege, 1 Remis, 9:3 Tore
: 4 Spiele (2× Halbfinale, 1× Platz 3, 1× Viertelfinale), 2 Siege, 1 Remis (1 Sieg i. E.), 1 Niederlage, 9:9 Tore (5:4 i. E.)
: 2 Spiele (1× Finale, 1× Halbfinale), 1 Sieg, 1 Niederlage, 7:3 Tore
Deutschland spielte als einziger Weltmeister gegen die anderen Weltmeister jeweils mindestens einmal im Halbfinale (Brasilien 2014, England 1990, Frankreich 1982 und 1986, Italien 1970 und 2006, Spanien 2010), Spiel um Platz 3 (Frankreich 1958, Uruguay 1970 und 2010) oder Finale (Argentinien 1986, 1990 und 2014, Brasilien 2002, England 1966, Italien 1982).
Bilanzen gegen andere Mannschaften bei Weltmeisterschaften mit mindestens zwei Spielen
/: 6 Spiele (3× Viertelfinale und 1× 2. Finalrunde), 4 Siege, 1 Remis, 1 Niederlage, 11:4 Tore
: 5 Spiele (1× Halbfinale, 1× 2. Finalrunde der besten 8 Mannschaften, 1× Achtelfinale), 4 Siege, 1 Niederlage, 11:7 Tore
: 4 Spiele (1× Halbfinale, 1× Platz 3, 1× 2. Finalrunde der besten 8 Mannschaften), 3 Siege, 1 Niederlage, 12:6 Tore
: 4 Spiele (1× Viertelfinale, 1× Achtelfinale), 2 Siege, 1 Remis (1 Sieg n. E.), 1 Niederlage, 8:2 Tore
: 4 Spiele (1× Achtelfinale), 2 Siege, 1 Remis, 1 Niederlage, 10:6 Tore
: 3 Spiele, 3 Siege, 7:1 Tore
: 3 Spiele (1× Viertelfinale), 3 Siege, 4:0 Tore
: 3 Spiele (1× Finale, 1× 2. Finalrunde, 1× Achtelfinale), 2 Siege, 1 Remis, 6:4 Tore
: 3 Spiele (1× 2. Finalrunde der besten 8 Mannschaften), 2 Siege, 1 Remis, 2:0 Tore
: 3 Spiele (1× Halbfinale), 2 Siege, 1 Niederlage 4:4 Tore
: 3 Spiele (1× Halbfinale, 1× Viertelfinale), 1 Sieg, 1 Remis, 1 Niederlage, 4:5 Tore
: 2 Spiele, 2 Siege, 11:3 Tore
: 2 Spiele, 2 Siege, 7:0 Tore
: 2 Spiele (1× Platz 3), 2 Siege, 7:1 Tore
: 2 Spiele (2× Achtelfinale), 2 Siege, 8:4 Tore
: 2 Spiele, 2 Siege, 8:4 Tore
: 2 Spiele (1× Achtelfinale), 2 Siege, 3:1 Tore
: 2 Spiele (1× Viertelfinale), 1 Sieg, 1 Niederlage 6:4 Tore
: 2 Spiele, 1 Sieg, 1 Niederlage 3:2 Tore
: 2 Spiele (1× Achtelfinale), 1 Sieg, 1 Niederlage 3:3 Tore
: 2 Spiele (1× Finale), 1 Sieg, 1 Niederlage, 6:10 Tore
Jugoslawien ist nach Argentinien häufigster Gegner der deutschen Mannschaft bei WM-Turnieren, davon dreimal hintereinander im Viertelfinale – 1954 (2:0), 1958 (1:0) und 1962 (0:1). Danach folgen Schweden mit fünf, Österreich und die Schweiz mit je 4 Begegnungen.
Von den 24 Mannschaften, gegen die Deutschland mehr als einmal spielte, ist sie nur gegen Australien, Belgien, Chile, Marokko, Portugal und die Türkei ohne Verlustpunkte und nur gegen Australien, Polen und die USA ohne Gegentor.
Deutschland spielte 1954 gegen Ungarn und die Türkei jeweils zweimal gegen den gleichen Gegner während desselben Turniers: Gegen die Türkei gab es nach Abschluss der Vorrunde ein Entscheidungsspiel und auf den Endspielgegner Ungarn traf man schon während der Vorrunde.
Bilanzen gegen die WM-Gastgeber
: Halbfinale 1958 – 1:3
: Vorrunde 1962 – 2:0
: Finale 1966 – 2:4 n. V.
: Zwischenrunde 1982 – 2:1
: Viertelfinale 1986 – 4:1 i. E.
: Halbfinale 2002 – 1:0
: Halbfinale 2014 – 7:1 (höchste Niederlage eines WM-Gastgebers)
Bei 20 WM-Teilnahmen traf Deutschland bisher siebenmal auf den jeweiligen WM-Gastgeber, davon nur einmal in der Vorrunde. Lediglich bei den Auslosungen für die Turniere 1954, 1962, 1970 und 2022 bestand die Möglichkeit, dass Deutschland in der Gruppenphase auf den Gastgeber traf, was dann aber nur 1962 passierte. Während man bei der WM 1958 in Schweden im Halbfinale und 1966 in England im Finale dem Gastgeber unterlag, konnte sich Deutschland fünfmal gegen den Gastgeber durchsetzen: bei der WM 1962 konnte in der Vorrunde Gastgeber Chile im letzten Gruppenspiel bezwungen werden, wodurch die deutsche Mannschaft als Gruppensieger das Viertelfinale erreichte, Chile aber ebenfalls in die K.o.-Runde einzog und am Ende Dritter wurde, wogegen Deutschland im Viertelfinale ausschied. Bei der WM 1982 schied Gastgeber Spanien in der 2. Runde nach einer Niederlage gegen Deutschland aus, 1986 in Mexiko siegte Deutschland im Viertelfinale gegen den Gastgeber im Elfmeterschießen, 2002 in Japan und Südkorea besiegte Deutschland im Halbfinale Co-Gastgeber Südkorea und 2014 in Brasilien setzte sich Deutschland erneut im Halbfinale gegen den Gastgeber durch.
Als Gastgeber der WM 1974 konnte Deutschland den Titel erringen, während man 2006 gegen den späteren Weltmeister Italien im Halbfinale ausschied und letztlich den dritten Platz erreichte.
Rekorde
(Stand 6. Dezember 2022)
Mannschaft
Deutschland bestritt nach Brasilien (113) bestritten die meisten WM-Spiele (112)
Deutschland schaffte (zusammen mit Brasilien/1930–1958) die längsten Serien mit mindestens einem Tor pro Spiel: 1934–1958 und 1986–1998 je 18 Spiele
Deutschland bestritt die meisten K.-o.-Spiele: 51, davon 36 gewonnen (4 im Elfmeterschießen), 1× Remis (Spiel wurde anschließend wiederholt)
Deutschland und Italien bestritten die meisten Spiele mit Verlängerung: je 11
Deutschland und Argentinien gewannen die meisten Elfmeterschießen: 4 von 4 bzw. 4 von 5
Deutschland wurde als erstes Land zum ersten und zweiten Mal Weltmeister im Land eines anderen Weltmeisters: 1990 in Italien und 2014 in Brasilien.
Deutschland wurde als erste europäische Mannschaft auf dem amerikanischen Kontinent Weltmeister: 2014
Deutschland wurde als erster amtierender Europameister auch Weltmeister: 1974
Deutschland gewann als erster Weltmeister ein offizielles Eröffnungsspiel: 1994 mit 1:0 gegen Bolivien.
Deutschland war am häufigsten unter den besten acht Mannschaften (17 von 20 = 85 %)
Deutschland war am häufigsten im Halbfinale bzw. unter den besten vier Mannschaften (13×)
Deutschland erreichte als erste Mannschaft viermal in Folge das Halbfinale (2002–2014)
Deutschland war am häufigsten im Finale (8×)
Deutschland wurde am häufigsten Zweiter und Dritter (je 4×)
Deutschland stand als einzige Mannschaft in allen Dekaden – außer den 2020ern – in denen Weltmeisterschaften stattfanden (1930er, 1950er, 1960er, 1970er, 1980er, 1990er, 2000er und 2010er Jahre) mindestens einmal im Halbfinale und erreichte dabei mindestens den 3. Platz.
Die häufigste Paarung im Finale: Deutschland – Argentinien (3×: 1986, 1990 und 2014)
Die häufigste Paarung im Spiel um Platz 3: Deutschland – Uruguay (2×)
Die häufigsten Halbfinalpaarungen (je 2×) waren Deutschland gegen Frankreich und Deutschland gegen Italien.
Die häufigste Viertelfinalpaarung war Deutschland gegen Jugoslawien (3×)
Das Spiel Deutschland gegen Italien 1962 (Vorrunde) war das erste und das Spiel Deutschland gegen Uruguay 1966 (Viertelfinale) war das zweite Spiel von zwei ehemaligen Weltmeistern bei einer Weltmeisterschaft gegeneinander. Da das Spiel 1962 remis endete, war der 4:0-Sieg 1966 der erste Sieg eines ehemaligen Weltmeisters gegen einen ehemaligen Weltmeister bei einer WM.
Deutschland stand als erste Mannschaft 3× nacheinander im Finale: 1982, 1986, 1990
Deutschland gewann als erste europäische Mannschaft und als bisher einzige europäische Mannschaft auf neutralem Platz ein WM-Finale gegen eine südamerikanische Mannschaft: 1990 gegen Argentinien in Rom (Italien)
Deutschland gewann als erste europäische Mannschaft ein WM-Finale in Südamerika gegen eine südamerikanische Mannschaft: 2014 gegen Argentinien in Rio de Janeiro.
Höchster Sieg gegen einen WM-Gastgeber und höchster Sieg in einem Halbfinale: 7:1 gegen Brasilien 2014
Deutschland schaltete am häufigsten (4×) den Gastgeber aus: 1982 Spanien in der 2. Finalrunde, 1986 Mexiko im Viertelfinale, 2002 Südkorea und 2014 Brasilien im Halbfinale
Die meisten Tore in der kürzesten Zeit: 4 Tore in 6 Minuten beim 7:1 gegen Brasilien (2014)
Die höchsten Siege bei vier Turnieren:
1966: Deutschland – Schweiz 5:0 Vorrunde (zudem mit dem 4:0 gegen Uruguay im Viertelfinale der zweithöchste Sieg)
1978: Deutschland – Mexiko 6:0 Vorrunde (in der Zwischenrunde zudem Argentinien – Peru 6:0)
2002: Deutschland – Saudi-Arabien 8:0 (Vorrunde)
2014: Deutschland – Brasilien 7:1 (Halbfinale)
Die meisten Tore bei vier Turnieren, dabei als einzige Mannschaft zwei- und dreimal nacheinander:
1990: 15
2006: 14
2010: 16
2014: 18
Deutschland erzielte 8× (1934, 1954, 1966, 1990, 2002, 2006, 2010 und 2014) vier oder mehr Tore in Auftaktspielen. Brasilien (1938, 1950, 1954 und 1970) und Ungarn (1934, 1938, 1954 und 1982) gelang dies nur 4×.
Deutschland ist die zweite Mannschaft mit einer Tordifferenz von +100 in WM-Spielen. Dies wurde am 8. Juli 2014 mit dem zwischenzeitlichen 4:0 beim 7:1-Halbfinalsieg gegen Brasilien erreicht. Mittlerweile beträgt die Tordifferenz +104. Nur nach dem 3:8 gegen Ungarn im Vorrundenspiel 1954 hatte Deutschland eine negative Tordifferenz (−1). Die erste Mannschaft mit einer Tordifferenz von +100 ist Brasilien, das am 4. Juni 2002 mit dem 4:0-Endstand gegen China diese Marke erreichte, vor dem Halbfinale 2014 bei +128 lag und nun bei 124. Die nächstfolgende Mannschaft Italien hat eine Tordifferenz von +51.
Deutschland ist das erste Land, das den seit 1974 vergebenen FIFA-WM-Pokal zum dritten Mal gewann. Anders als der Coupe Jules Rimet, der 1970 an den ersten dreimaligen Gewinner Brasilien ging, bleibt der FIFA-WM-Pokal aber dauerhaft im Besitz der FIFA.
Die wenigsten Niederlagen in Qualifikationsspielen: 3 (davon keine Auswärtsniederlage)
Spieler
Die meisten WM-Tore: Miroslav Klose – 16 bei 4 Turnieren
Der erste Spieler, der bei einer WM einen „lupenreinen“ Hattrick schoss: Edmund Conen am 27. Mai 1934 im Spiel gegen Belgien, Endstand 5:2
Einziger Spieler mit mindestens je vier Toren bei drei Weltmeisterschaften: Miroslav Klose: 2002 (5), 2006 (5), 2010 (4)
Erster Spieler mit mindestens je drei Toren bei drei Weltmeisterschaften: Jürgen Klinsmann: 1990 (3), 1994 (5), 1998 (3)
Erster Spieler mit mindestens je einem und einzige Spieler mit mindestens je zwei Toren bei vier Weltmeisterschaften: Uwe Seeler: 1958 (2), 1962 (2), 1966 (2) und 1970 (3) und Miroslav Klose: 2002 (5), 2006 (5), 2010 (4), 2014 (2)
Die meisten Spieler mit mindestens 10 WM-Toren: Miroslav Klose (16), Gerd Müller (14), Jürgen Klinsmann (11), Helmut Rahn (10), Thomas Müller (10)
Die meisten Spieler mit mindestens 4 WM-Toren: 19
Thomas Müller ist der erste WM-Torschützenkönig, dem bei der folgenden WM 5 Tore gelangen.
Die meisten K.-o.-Spiele: Miroslav Klose: 14 (2002–2014)
Die meisten Siege (ohne Siege in Elfmeterschießen): Miroslav Klose 17 (Stand: 15. Juli 2018)
Die meisten Teilnahmen an WM-Turnieren: Lothar Matthäus (1982–1998), Antonio Carbajal und Rafael Márquez (beide Mexiko, 1950–1966 bzw. 2002–2018) sowie Gianluigi Buffon (Italien, 1998–2014) je 5
Die meisten WM-Spiele: Lothar Matthäus – 25
Einziger Spieler, der viermal im Halbfinale stand: Miroslav Klose (2002, 2006, 2010, 2014)
Die meisten Kopfballtore in einem Weltmeisterschaftsturnier: Miroslav Klose – 5 von 5 Treffern durch Kopfbälle in 7 Begegnungen bei der WM 2002.
Drei deutschen Spielern gelangen drei Tore in Auftaktspielen:
Edmund Conen (1934)
Miroslav Klose (2002)
Thomas Müller (2014)
Zwei deutsche Spieler erzielten WM-Jubiläums-Tore:
400. Tor: Max Morlock – das 6:1 beim 7:2 im Entscheidungsspiel gegen die Türkei am 23. Juni 1954
800. Tor: Gerd Müller – das 5:1 beim 5:2 gegen Bulgarien in der Vorrunde am 7. Juni 1970
Deutschland ist die erste Mannschaft, die in einem WM-Finale vier Spieler mit mehr als 100 Länderspielen eingesetzt hat: 2014 – Miroslav Klose (137. und letztes Spiel), Philipp Lahm (113. und letztes Spiel), Bastian Schweinsteiger (108.) und Per Mertesacker (104. und letztes Spiel, eingewechselt in der 120. Minute)
Trainer
Die meisten Spiele als Trainer: 25, Helmut Schön (1966–1978).
Die meisten Siege als Trainer: 16, Helmut Schön
Deutsche Trainer standen bei 142 WM-Spielen, davon alle 112 der deutschen Mannschaft an der Seitenlinie. Nur brasilianische Trainer kommen auf mehr WM-Spiele (162).
Negativrekorde
Die meisten Gegentore insgesamt: 130
Die meisten Gegentore bei zwei Turnieren:
1934: 8 in 4 Spielen
1970: 10 in 6 Spielen
Die meisten Niederlagen in K.-o.-Spielen (inkl. Entscheidungs- und Platzierungsspiele, Stand 15. Juli 2018): 14, davon 3× in der Verlängerung
Die meisten Verwarnungen bei einem Turnier: 1966 – 4 in 6 Spielen
Höchste Siege und Niederlagen
Die deutsche Mannschaft erzielte ihre höchsten Siege (davon drei bei der WM 2010 und drei bei der WM 2014) gegen folgende Länder bei WM-Turnieren:
: Achtelfinale 2014 – 2:1 (erster Sieg gegen Algerien nach zwei Niederlagen)
: Viertelfinale 2010 – 4:0 (höchste Niederlage für Argentinien in einer K.-o.-Runde)
: Vorrunde 2010 – 4:0 (höchste WM-Niederlage für Australien)
: Vorrunde 1994 – 1:0 (bisher einziges Spiel)
: Halbfinale 2014 – 7:1 (eine der beiden höchsten Niederlagen für Brasilien, höchste Niederlage eines WM-Gastgebers)
: Vorrunde 1982 – 4:1 (eine der beiden höchsten WM-Niederlagen für Chile)
: Vorrunde 2006 und 2022 – 4:2 (bisher einzige Spiele)
: Vorrunde 2006 – 3:0 (erstes Spiel gegen Ecuador, höchste WM-Niederlage für Ecuador)
: Achtelfinale 2010 – 4:1 (höchste WM-Niederlage für England)
: Vorrunde 1998 – 2:0 (zusätzlich ein Freundschaftsspiel mit identischem Resultat)
: Vorrunde 1978 – 6:0 (höchste WM-Niederlage für Mexiko)
: Halbfinale 1954 – 6:1 (höchste WM-Niederlage für Österreich)
: Achtelfinale 2002 – 1:0 (erstes Spiel gegen Paraguay)
: Vorrunde 1970 – 3:1 (erstes Spiel gegen Peru)
: Vorrunde 2014 – 4:0 (höchste WM-Niederlage für Portugal)
: Vorrunde 2002 – 8:0 (höchster deutscher WM-Sieg, höchste WM-Niederlage für Saudi-Arabien)
: Vorrunde 1994 – 3:2 und Halbfinale 2002 – 1:0
: Vorrunde 1954, Entscheidungsspiel – 7:2 (höchste WM-Niederlage für die Türkei)
Gegen folgende Länder kassierte die deutsche Mannschaft ihre höchsten Niederlagen bei WM-Turnieren. Gegen alle ist es die einzige Niederlage bei einer WM. Nach zwei dieser Niederlagen (1954 und 1974) wurde Deutschland Weltmeister.
: Vorrunde 1974 – 0:1 (einziges Spiel gegen die DDR)
: Spiel um Platz 3 1958 – 3:6 (einzige Niederlage Deutschlands in einem Spiel um Platz 3)
: Vorrunde 2022 – 1:2 (erste Niederlage)
: Viertelfinale 1998 – 0:3 (bis 2014 höchster WM-Sieg für Kroatien, höchste Niederlage Deutschlands in einem Viertelfinale)
: Vorrunde 2010 – 0:1 (einzige Niederlage gegen Serbien, erster WM-Sieg für Serbien)
: Vorrunde 2018 – 0:2 (zudem eine 1:3-Niederlage in einem Freundschaftsspiel)
: Halbfinale 1934 – 1:3 (erste Niederlage bei einer WM, einzige Niederlage bei einer WM gegen die Tschechoslowakei)
: Vorrunde 1954 – 3:8 (höchste deutsche WM-Niederlage, einzige Niederlage in der Gruppenphase bis 1974)
Diskografie
Seit der Fußball-Weltmeisterschaft in der Bundesrepublik Deutschland 1974 wurden bis einschließlich 1994 von der Nationalmannschaft „WM-Lieder“ mit bekannten Produzenten und Musikern aufgenommen.
Siehe auch
Deutsche Fußballnationalmannschaft bei Europameisterschaften
Deutsche Fußballnationalmannschaft bei Olympischen Spielen
Deutsche Fußballnationalmannschaft der Frauen/Weltmeisterschaften
Weblinks
Fussball-Welt – Statistik – Deutschland auf fifa.com
FIFA Fussball-WM Russland 2018™: Meilensteine und Superlative (PDF; 7 MB)
Einzelnachweise und Fußnoten
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10661371 | https://de.wikipedia.org/wiki/Liste%20der%20Monuments%20historiques%20in%20Moussy-le-Neuf | Liste der Monuments historiques in Moussy-le-Neuf | Die Liste der Monuments historiques in Moussy-le-Neuf führt die Monuments historiques in der französischen Gemeinde Moussy-le-Neuf auf.
Liste der Bauwerke
|}
Liste der Objekte
Zum Verständnis siehe: Kirchenausstattung
Monuments historiques (Objekte) in Moussy-le-Neuf in der Base Palissy des französischen Kultusministeriums
Literatur
Le Patrimoine des Communes de la Seine-et-Marne. Flohic Editions, Band 1, Paris 2001, ISBN 2-84234-100-7, S. 413–414.
Weblinks
Monuments historiques (Bauwerke) in Moussy-le-Neuf in der Base Mérimée des französischen Kultusministeriums
Moussyleneuf |
3669582 | https://de.wikipedia.org/wiki/Romic%C4%83%20Andreica | Romică Andreica | Romică Andreica (* 25. August 1970 in Fălticeni, Kreis Suceava) ist ein rumänischer Politiker und war von 2005 bis 2008 Abgeordneter der rumänischen Abgeordnetenkammer.
Andreica studierte an der Technischen Universität Iași und machte dort 1994 seinen Abschluss als Ingenieur. Er trat 1997 der Partidul Național Liberal (PNL) bei und war bis 2005 auf lokalpolitischer Ebene aktiv. Andreica rückte am 3. Februar 2005 für Orest Onofrei in das Parlament nach. Bis Dezember 2006 war er Mitglied der PNL, anschließend war er bis Februar 2008 parteilos, bevor er sich der Partidul Democrat Liberal (PDL) anschloss.
Weblinks
Abgeordnetenkammer Rumänien: Romică Andreica
Mitglied der Abgeordnetenkammer (Rumänien)
Mitglied des Partidul Național Liberal
Politiker (21. Jahrhundert)
Rumäne
Geboren 1970
Mann |
6238198 | https://de.wikipedia.org/wiki/Bowie%20State%20University | Bowie State University | Die Bowie State University ist eine staatliche Universität, die im Prince George’s County im US-Bundesstaat Maryland liegt. Sie gehört zu den zehn ältesten Universitäten in Maryland und zu den ältesten historischen afroamerikanischen Colleges und Hochschulen.
Geschichte
The Baltimore Association for the Moral and Educational Improvement of the Colored People wurde 1864 von 46 Männern gegründet, die sich aus Geschäftsleuten, Anwälten, Geistlichen und Quäkern zusammensetzten. Einer dieser Männer war Joseph M. Cushing, der 1864 als Vorsitzender des Bildungsausschusses für den Verfassungskonvent von Maryland die Weigerung des Ausschusses kritisierte, Schulen für Schwarze zu finanzieren. Am 9. Januar 1865 eröffnete der Verein seine erste Schule in der African Baptist Church in Baltimore, die Schule Nr. 1. Ab 1866 wurden dann Kurse in Lehrerbildung angeboten. 1867 kaufte und renovierte die Baltimore Association mit Hilfe des Freedmen’s Bureau, der Quäker von England und anderer Unterstützer das Old Friends Meeting House, um dort die Baltimore Normal School for Coloured Teachers unterzubringen.
Nach wiederholten Petitionen der Treuhänder der Baltimore Normal School ermächtigte der Gesetzgeber 1908 das Board of Education, die Kontrolle über die Schule zu übernehmen, und nannte sie erneut Normal School Nr. 3. 1910 beschloss der Staat, die Schule nach Bowie, Maryland, zu verlegen und ein 187 Hektar großes Grundstück zu kaufen, das als Jericho Farm aus dem Jahr 1716 bekannt war. Die Schule wurde 1911 am neuen Standort mit etwa 60 Schülern und Don Speed Smith Goodloe als erstem Schulleiter eröffnet. 1914 wurde der Name in Maryland Normal and Industrial School at Bowie geändert. 1925 begann die Schule mit Präsident Leonidas James mit einem zweijährigen Lehrplan für die Lehrerausbildung, der 1931 auf ein dreijähriges Programm ausgeweitet wurde. 1935 wurde ein vierjähriges Programm zur Ausbildung von Grundschullehrern eingeführt. 1938 wurde die Schule in Maryland Teachers College at Bowie umbenannt.
Unter der 25-jährigen Amtszeit von Präsident William Henry wurde die Lehrerbildung weiter ausgebaut. Es wurden Programme zur Ausbildung von Lehrern für die Mittelschule (1951) und die Sekundarstufe (1961) erstellt und die Schule entwickelte sich zu einer Hochschule für freie Künste. 1963 ermächtigte die Maryland State Legislature das College, Bowie State College zu werden, nachdem ein Programm für liberal arts eingerichtet worden war. Neue Hauptfächer in Englisch, Geschichte und allgemeiner Sozialwissenschaft erweiterten das Angebot für die Lehrerausbildung. Unter Präsident Samuel Myers gründete das College 1969 sein erstes Graduiertenkolleg mit dem Master of Education. Der erste Direktor der Graduiertenabteilung war J. Alexander Wiseman, Absolvent des Maryland Teachers College at Bowie. 1988 wurde das Bowie State College unter dem Präsident James Lyons zur Bowie State University. Gleichzeitig wurde die Universität damit auch zu einer der Mitgliedsinstitutionen des neu gegründeten Universitätssystems von Maryland.
Schulleiter und Präsidenten
Leonard Waterman, Principal, 1865–1866
H. F. Hartwell, Principal, 1866–1869
P.J. Doran, Principal, 1869–1870
Anne Coore, Principal, 1870–1872
M. H. Newell, Principal, 1872–1893
George Harrison, Principal, 1893–1911
Don Speed Smith Goodloe, 1911–1921, erster Prinzipal der Maryland Normal and Industrial School at Bowie
Leonidas James, Principal, 1921–1938
Leonidas S. James, 1938–1942, Präsident Maryland Teachers College at Bowie
Joseph Alexander Wiseman, 1941–1942, Interimspräsident
William Henry, 1942–1967, Präsident
Samuel Lloyd Myers, 1967–1977, Präsident
Edmond C. Mester, 1977, Interimspräsident
Rufus L. Barfield, 1978–1982, Präsident
Marcellina Brooks, 1983, Acting Präsidentin
James E. Lyons, 1983–1988, Präsident
James E. Lyons, 1988–1992, erster Präsident der Bowie State University
Harold Delany, 1992–1993, Interimspräsident
Nathanael Pollard Jr., 1993–1998, Präsident
Wendell Holloway, 1999–2000, Interimspräsident
Calvin W. Lowe, 2000–2006, Präsident
Patricia Pierce Ramsey, 2006, Interimspräsidentin
Mickey L. Burnim, 2006–2017, Präsident
Aminta H. Breaux, ab 2017, erste weibliche Präsidentin
Zahlen zu den Studierenden
Im Herbst 2020 waren 6.250 Studierende eingeschrieben (2019: 6.171). Davon strebten 5.354 (85,7 %) ihren ersten Studienabschluss an, sie waren also undergraduates. Von diesen waren 62 % weiblich und 38 % männlich. 896 (14,3 %) arbeiteten auf einen weiteren Abschluss hin, sie waren graduates.
Bekannte Alumni
Olubowale Victor Akintimehin (* 1984), 2004 ohne Abschluss – Rapper
Joan Langdon (* 1951), Ph.D. 1989 – Mathematikerin und Hochschullehrerin
Christa McAuliffe (1948–1986), M.A. 1978 – Lehrerin, die am Space-Shuttle-Flug STS-51-L teilnahm
Elizabeth G. (Susie) Proctor, B.S. 1962, M.A. 1973 – Politikerin
Weblinks
Webseite der Universität
Timeline der Bowie State University
Einzelnachweise
Universität in Maryland
Organisation (Prince George’s County)
Gegründet 1865 |
11418729 | https://de.wikipedia.org/wiki/Y%C5%8Dhei%20%C5%8Cno | Yōhei Ōno | Yōhei Ōno (; * 6. Dezember 1994 in Itabashi) ist ein japanischer Fußballspieler.
Karriere
Ōno erlernte das Fußballspielen in der Schulmannschaft der Teikyo High School und der Universitätsmannschaft der Tokoha-Universität. Seinen ersten Vertrag unterschrieb er 2017 bei Kyoto Sanga FC. Der Verein spielte in der zweiten japanischen Liga, der J2 League. Für den Verein absolvierte er 34 Ligaspiele. Die Saison 2020 wurde er an den Drittligisten Kataller Toyama ausgeliehen. Nach Ende der Ausleihe wurde er von dem Verein aus Toyama am 1. Februar 2021 fest unter Vertrag genommen.
Weblinks
Fußballspieler (Kyōto Sanga)
Fußballspieler (Kataller Toyama)
Japaner
Geboren 1994
Mann |
4862076 | https://de.wikipedia.org/wiki/Karl%20Althaus | Karl Althaus | Karl Althaus (* 9. Januar 1924 in Niederschelden; † 22. Februar 1989 in Siegen) war ein deutscher Kommunalpolitiker (SPD). Von 1966 bis 1974 war er Oberbürgermeister der Stadt Siegen.
Werdegang
Althaus trat 1953 in die SPD ein, deren Vorsitzender in der Stadt Siegen er über mehrere Jahre bis 1974 und stellvertretender Vorsitzender im SPD-Unterbezirk Siegen-Wittgenstein er von 1967 bis 1973 war.
Althaus, von Beruf Bauingenieur und Architekt, war von 1961 bis 1984 Mitglied des Rates der Stadt Siegen. Von 1964 bis 1966 war er Bürgermeister, von 1966 mit Wiederwahl nach der Kommunalwahl 1969 bis zum 31. Dezember 1974 Oberbürgermeister der Stadt Siegen. Von 1966, mit der Wiedereinkreisung der Stadt Siegen, war Althaus bis 1974 auch Mitglied des Kreistages des Kreises Siegen.
Vom 12. Januar 1975 bis zur Kommunalwahl im April 1975 war er im Zusammenhang mit der Umsetzung der kommunalen Gebietsreform und der Zusammenlegung der Städte Siegen, Eiserfeld und Hüttental vom Innenminister des Landes NRW als Beauftragter für die Aufgaben des Rates und des Ratsvorsitzenden eingesetzt. Von 1979 bis 1983 vertrat Althaus die Stadt Siegen noch mal als stellvertretender Bürgermeister. Im Rahmen seiner kommunalpolitischen Tätigkeit engagierte sich Althaus, der auch Vorsitzender der Siegener AWo war, insbesondere auch als Sportausschussvorsitzender. Aus gesundheitlichen Gründen erfolgte 1983 der Rückzug von seinen Ämtern.
Ehrungen
Karl Althaus wurde 1980 das Bundesverdienstkreuz am Bande des Verdienstordens verliehen.
Literatur
Karl Otto Saur: Who's who in der Politik: ein biographisches Verzeichnis von 4500 Politikern in der Bundesrepublik Deutschland. – Verlag Dokumentation, 1971
Wer ist wer?: Das Deutsche who's who., Band 15 – Arani, 1967
Quellen und Einzelnachweise
Dokumentation und Personalakte F 1393 des Stadtarchivs Siegen
Bürgermeister (Siegen)
SPD-Mitglied
Träger des Bundesverdienstkreuzes am Bande
Deutscher
Geboren 1924
Gestorben 1989
Mann |
12055118 | https://de.wikipedia.org/wiki/National%20Alliance%20%28St.%20Lucia%29 | National Alliance (St. Lucia) | National Alliance war eine politische Partei im Inselstaat St. Lucia in der Karibik. Die Partei wurde von George Odlum gegründet und geführt. Odlum hatte versucht sich nach einem Zerwürfnis mit Kenneth Anthony von der Saint Lucia Labour Party unabhängig zu machen. Er trat mit der Partei bei den Wahlen 2001 an, erhielt jedoch nur 3,7 % der Stimmen und damit keinen Sitz im Parlament.
Mit dem Tod von Odlum 2003 löste sich die Partei auf.
Einzelnachweise
Weblinks
http://caribbeanelections.com/knowledge/parties/lc_parties/na.asp
Historische Partei (St. Lucia) |
6270297 | https://de.wikipedia.org/wiki/Joseph%20White | Joseph White | Joseph White ist der Name folgender Personen:
* Joseph White (Kameramann) (* 1978), US-amerikanischer Kameramann
Joseph White (Squashspieler) (* 1997), australischer Squashspieler
Joseph L. White († 1861), US-amerikanischer Politiker
Joseph M. White (1781–1839), US-amerikanischer Politiker
Joseph W. White (1822–1892), US-amerikanischer Politiker
Siehe auch:
Jo Jo White (Joseph Henry White; 1946–2018), US-amerikanischer Basketballspieler |
3137255 | https://de.wikipedia.org/wiki/Waldo%20%28Fu%C3%9Fballspieler%29 | Waldo (Fußballspieler) | Waldo (* 9. September 1934 in Niterói; † 25. Februar 2019 in Burjassot, Spanien; bürgerlich Walter Machado da Silva) war ein brasilianischer Fußballspieler.
Karriere
Waldo ist bis heute der Rekord-Torschütze bei Fluminense Rio de Janeiro mit 314 Toren in 403 Spielen. In Diensten von Fluminense feierte er 1957 und 1960 den Gewinn des Torneio Rio-São Paulo und holte 1960 den Brasilien-Pokal. Er war nach seinem Wechsel in die spanische Primera División 1961 der erste Brasilianer, der das Trikot des FC Valencia trug. Mit ihm begann eine überaus erfolgreiche Zeit des Vereins. Jeweils 1962 und 1963 gewann der Verein den Messestädte-Pokal (Vorläufer zum UEFA-Pokal), Waldo wurde dabei Torschützenkönig. Ein möglicher Dreifach-Triumph scheiterte 1964 erst im Finale an Real Saragossa. In der Saison 1966/67 gewann Waldo mit 24 Treffern die Pichichi-Trophäe, die dem spanischen Torschützenkönig verliehen wird, und feierte im gleichen Jahr mit Valencia den Sieg bei der Copa del Rey. Für den FC Valencia erzielte Waldo in 216 Ligaspielen 117 Treffer. Nach einem Jahr bei Hércules Alicante beendete er 1971 seine Karriere.
Am 25. Februar 2019 verstarb Waldo, bei dem fünf Jahre zuvor Alzheimer diagnostiziert worden war, im Alter von 84 Jahren in Burjassot, Provinz Valencia.
Nationalmannschaft
Aufgrund seines Wechsels in den europäischen Fußball spielte Waldo nur fünf Mal für die Brasilianische Fußballnationalmannschaft, alle Spiele im Jahr 1960. In diesen fünf Spielen erzielte er zwei Tore.
Erfolge
Fluminense
Campeonato Carioca: 1959
Torneio Rio-São Paulo: 1957, 1960
FC Valencia
Messepokal: 1962, 1963
Copa del Rey: 1967
Auszeichnungen
Torschützenkönig Torneio Rio-São Paulo: 1957 (13 Tore)
Torschützenkönig Torneio Rio-São Paulo: 1960 (11 Tore)
Weblinks
Players' Records of Goals and Matches in European Cups
Einzelnachweise
Fußballnationalspieler (Brasilien)
Fußballspieler (FC Valencia)
Fußballspieler (Fluminense Rio de Janeiro)
Fußballspieler (Hércules Alicante)
Fußballspieler (Madureira EC)
Brasilianer
Geboren 1934
Gestorben 2019
Mann |
9476377 | https://de.wikipedia.org/wiki/Cour-sur-Loire | Cour-sur-Loire | Cour-sur-Loire ist eine französische Gemeinde mit Einwohnern (Stand: ) im Département Loir-et-Cher in der Region Centre-Val de Loire; sie gehört zum Arrondissement Blois und ist Teil des Kantons La Beauce (bis 2015: Kanton Mer).
Geographie
Cour-sur-Loire liegt etwa zehn Kilometer nordöstlich von Blois. Die südliche und südöstliche Gemeindegrenze bildet die Loire. Umgeben wird Cour-sur-Loire von den Nachbargemeinden Suèvres im Norden und Osten, Montlivault im Süden und Südosten, Menars im Süden und Westen, Villerbon im Westen sowie Mulsans im Nordwesten.
Bevölkerungsentwicklung
Sehenswürdigkeiten
Kirche Saint-Vincent-et-Sainte-Radegonde aus dem 16. Jahrhundert, Fassade aus dem 12. Jahrhundert
Schloss Cour-sur-Loire, 1490 für die Familie Hurault erbaut, Umbauten bis in das 19. Jahrhundert, seit 1961 Monument historique
Persönlichkeiten
Philippe Hurault de Cheverny (1528–1599), Kanzler Frankreichs
Weblinks
Ort in Centre-Val de Loire
Ort an der Loire |
11438053 | https://de.wikipedia.org/wiki/Gelbe%20Katze | Gelbe Katze | Gelbe Katze (Originaltitel Zheltaya koshka) ist ein Filmdrama von Adilkhan Yerzhanov, das am 10. September 2020 im Rahmen der Filmfestspiele von Venedig 2020 seine Weltpremiere feierte. Gelbe Katze wurde von Kasachstan als Beitrag für die Oscarverleihung 2022 in der Kategorie Bester Internationaler Film eingereicht.
Handlung
Der ehemalige Kriminelle Kermek und seine geliebte Eva wollen ihr Leben in der kasachischen Steppe hinter sich lassen. Er hat einen Traum und will in den Bergen ein Kino bauen.
Produktion
Regie führte Adilkhan Yerzhanov, der gemeinsam mit seiner Ehefrau Inna Smailova auch das Drehbuch schrieb.
Yerzhanov ist Absolvent der Kasachischen Akademie der Künste und wurde für A Dark, Dark Man mit dem Asia Pacific Screen Award for Achievement in Directing ausgezeichnet.
Als Kameramann fungierte der Kasache Yerkinbek Ptyraliyev.
Eine erste Vorstellung des Films erfolgte am 10. September 2020 bei den Filmfestspielen von Venedig 2020, wo er im Rahmen der Sektion Orizzonti gezeigt wurde. Im Vorfeld der Filmfestspiele von Venedig sicherte sich Arizona die Rechte am Film. Hiernach wurde er beim San Sebastian International Film Festival vorgestellt. Ende April 2021 soll er bei goEast, dem Festival des mittel- und osteuropäischen Films, gezeigt werden. Ende Juli, Anfang August 2021 wird er beim Internationalen Filmfestival Freiburg vorgestellt.
Auszeichnungen
Gelbe Katze wurde von Kasachstan als Beitrag für die Oscarverleihung 2022 in der Kategorie Bester Internationaler Film eingereicht.
goEast – Festival des mittel- und osteuropäischen Films 2021
Nominierung im Wettbewerb
Internationale Filmfestspiele von Venedig 2020
Nominierung als Bester Film in der Sektion Orizzonti (Adilkhan Yerzhanov)
San Sebastian International Film Festival 2020
Nominierung in der Sektion Zabaltegi-Tabakalera (Adilkhan Yerzhanov)
Weblinks
Zheltaya koshka / Yellow Cat im Programm der Filmfestspiele von Venedig (englisch)
Yellow Cat – Informationen zum Film von Adilkhan Yerzhanov (englisch)
Einzelnachweise
Filmtitel 2020
Kasachischer Film
Französischer Film
Filmdrama
Liebesfilm |
1049829 | https://de.wikipedia.org/wiki/Champignonverwandte | Champignonverwandte | Die Champignonverwandten oder Egerlingsverwandten (Agaricaceae) sind eine große Familie der Champignonartigen (Agaricales).
Merkmale
Die Fruchtkörper sind pileat, sekotioid oder gasteroid. Es handelt sich also um Pilze, die in Hut und Stiel gegliedert sind oder um Bauchpilze oder um Pilze, deren Fruchtkörper eine Form besitzt, die zwischen diesen beiden Extremen liegt. Die Hutpilzgattungen tragen dünne Lamellen, die meist frei stehen, also nicht am Stiel anstoßen. Der Hut ist mehr oder weniger flach oder gebuckelt und die Oberfläche glatt, schorfig oder schuppig. Der Stiel ist fast immer zentral mit dem Hut verbunden und kann einen Ring tragen. Dieser membranöse Ring, sowie häufig auftretende Flocken oder Schuppen auf Hut oder Stiel sind Reste eines Velum partiales. Auch eine Volva kann in einigen Fällen vorhanden sein.
Die in der Regel viersporigen Basidien sind meist klein und können manchmal von Zystiden begleitet sein. Die Färbung der Basidiosporen kann variieren. Das Sporenpulver kann weiß bis grünlich (Safranschirmlinge), ocker, rosa (Egerlingsschirmlings-Arten) oder schwärzlich (Champignon, Tintlinge) sein. Es ist aber niemals rostbraun oder zimtbraun. Die Sporen selbst sind glatt oder ornamentiert und lassen sich manchmal mit Jodreagenzien anfärben. Die meist zweikernigen Sporen besitzen bei einigen Gattungen einen Keimporus. Die sequestraten Fruchtkörper können gestielt oder ungestielt sein und besitzen eine gekammerte Gleba, die entweder komplett geschlossen bleibt oder durch das Aufreißen des umgebenden peridialen Gewebes geöffnet wird, wie das zum Beispiel bei den Stäublingen der Fall ist.
Verbreitung und Ökologie
Die Familie ist weltweit verbreitet. Die Champignonverwandten sind in erster Linie Saprobionten, die man sowohl im Grünland als auch in Wäldern finden kann. Einige Arten bilden gewöhnlich "Hexenringe" aus. Attamyces und einige Leucoagaricus-Arten haben eine co-evolutionäre Beziehung mit Ameisen. Im Gartenbau sind besonders Leucocoprinus-Arten als Besiedler und Zersetzer von Kompost und Holzhackschnitzeln von Bedeutung. Ihre Sporen scheinen gegen Dampfsterilisation resistent zu sein.
Systematik
Die Familie hat über 2500 beschriebene Arten, in über 100 Gattungen. Neuere molekularbiologische Studien haben die Systematik der Champignonverwandten revolutioniert. Nach neusten Erkenntnissen gehört auch die Gattung der Schopftintlinge (Coprinus s. str.) zur Familie. Außerdem zählt man heute eine Reihe Bauchpilz-Gattungen wie die Stäublinge (Lycoperdon), die Stielboviste (Tulostoma) sowie die Gattung Baltarrea zu den Champignonverwandten.
Die nachfolgende unvollständige Systematik ist weitestgehend angelehnt an das Dictionary of the Fungi und den Einträgen im Index Fungorum und enthält die wichtigsten Gattungen innerhalb der Familie der Agaricaceae.
Familie: Champignonverwandte (Agaricaceae)
Gattung: Champignons, Egerlinge (Agaricus)
Gattung: Stelzenstäublinge (Battarrea)
Gattung: Großstäublinge (Calvatia)
Gattung: Grünsporschirmlinge (Chlorophyllum)
Gattung: Coprinus
Schopf-Tintling (Coprinus comatus)
Gattung: Körnchenschirmlinge (Cystoderma)
Gattung: Cystodermella
Gattung: Mehlschirmlinge (Cystolepiota)
Behangener Mehlschirmling (Cystolepiota seminuda)
Gattung: Egerlingsschirmpilze (Leucoagaricus)
Gattung: Faltenschirmlinge (Leucocoprinus)
Gattung: Schirmlinge (Lepiota)
Gattung: Stäublinge (Lycoperdon)
Gattung: Schleimschirmlinge (Limacella)
Gattung: Riesenschirmlinge (Macrolepiota)
Gattung: Zwergschirmlinge (Melanophyllum)
Gattung: Tintlingsstäublinge (Podaxis)
Wüsten-Tintlingsstäubling (Podaxis pistillaris)
Gattung: Stielboviste (Tulostoma)
Bedeutung
Der Zucht-Champignon (Agaricus bisporus) ist der weltweit am häufigsten kultivierte Speisepilz. Auch Giftpilze kommen in der Familie vor, besonders bei den Schirmlingen (Lepiota) und den Safranschirmlingen (Chlorophyllum).
Quellen
Einzelnachweise
Weblinks
www.indexfungorum.org |
6769811 | https://de.wikipedia.org/wiki/Eberhard%20Horst | Eberhard Horst | Eberhard Horst (* 1. Februar 1924 in Düsseldorf; † 15. Februar 2012 in Gröbenzell) war ein deutscher Schriftsteller.
Leben
Der Sohn eines Kaufmanns legte 1947 sein Abitur in einem französischen Kriegsgefangenenlager ab. Von 1948 bis 1955 studierte er Philosophie, Theologie, Germanistik und Theaterwissenschaften in Bonn und München. 1956 wurde er mit einer Studie zum epischen Werk Elisabeth Langgässers zum Dr. phil. promoviert. Anschließend arbeitete er als freier Schriftsteller und Literaturkritiker. 1969 gehörte er zu den Mitbegründern des Verbandes deutscher Schriftsteller (VS), dessen Bayerischem Landesverband er von 1970 bis 1972 vorstand. Von 1971 bis 1973 gehörte er zudem dem Rundfunkrat des BR an.
Zu Beginn seines künstlerischen Schaffens widmete sich Horst, der seit 1968 Mitglied des P.E.N. war, vor allem der Reiseliteratur. 1975 gelang ihm mit Friedrich, der Staufer der künstlerische Durchbruch. Die an eine breite, geschichtlich interessierte Leserschaft gerichtete Biografie Friedrichs II. von Hohenstaufen wurde zu einem Bestseller. In den Folgejahren schrieb er weitere populärwissenschaftliche Biografien historischer Personen wie Julius Caesar, Hildegard von Bingen, Konstantin der Große sowie Petrus Abaelardus und Heloisa. Daneben verfasste er auch Hörfunksendungen und Fernsehspiele.
Horst starb am 15. Februar 2012 im Alter von 88 Jahren nach langer Krankheit in Gröbenzell bei München.
Ehrungen und Auszeichnungen (Auswahl)
1975: Literaturpreis der Stiftung zur Förderung des Schrifttums
1987: Tukan-Preis der Stadt München
1992: Bundesverdienstkreuz am Bande
1994: Wahl zum ordentlichen Mitglied der Europäischen Akademie der Wissenschaften und Künste
Werke (Auswahl)
1956: Christliche Dichtung und moderne Welterfahrung: zum epischen Werk Elisabeth Langgässers.
1964: Sizilien, Neuauflage Olten: Walter 1990.
1967: Venedig, Olten: Walter; Neuauflage 1982.
1973: 15mal Spanien, München/Zürich: Piper.
1975: Friedrich der Staufer, Düsseldorf: Claassen; Neuauflage Berlin: Ullstein 1997.
1978: Südliches Licht, Düsseldorf: Claassen.
1980: Caesar, Düsseldorf: Claassen; Neuauflage Hildesheim: Claassen 1996.
1983: Geh ein Wort weiter, Düsseldorf: Claassen.
1984: Konstantin der Große, Düsseldorf: Claassen; Neuauflage Hildesheim: Claassen 1993.
1987: Die kurze Dauer des Glücks, Düsseldorf: Claassen.
1989: Die spanische Trilogie, Düsseldorf: Claassen; Neuauflage Bergisch Gladbach: Lübbe 1996.
1991: Der sizilianische Brunnen, Stuttgart: Urachhaus.
1992: Die Haut des Stiers, München: List.
1994: Im Licht des Südens, Hildesheim: Claassen.
1995: Geliebte Theophanu, München: List; Neuauflage Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 2004.
1997: Der Sultan von Lucera, München: Edition Avicenna; Neuauflage 2009.
2000: Der Maulwurffänger, München: Verlag St. Michaelsbund.
2002: Hildegard von Bingen, München: Ullstein.
2004: Heloisa und Abaelard, München: Classen.
Weblinks
Nachruf auf zeit.de
Autor
Literatur (Deutsch)
Bestsellerautor (Deutschland)
Biografie
Reiseliteratur
Träger des Bundesverdienstkreuzes am Bande
Mitglied der Europäischen Akademie der Wissenschaften und Künste
Seminarist im Stacheldrahtseminar
Deutscher
Geboren 1924
Gestorben 2012
Mann
Schriftsteller (München) |
6875508 | https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich%20Gothot | Heinrich Gothot | Heinrich Gothot (* 18. März 1889 in Mülheim an der Ruhr; † 7. September 1963 ebenda) war ein deutscher Unternehmer im Maschinenbau.
Leben und Wirken
Heinrich Gothot wuchs als Sohn des Unternehmers Ferdinand Gothot (1856–1926) in Mülheim an der Ruhr auf. Nach dem Besuch des Gymnasiums studierte er mit Unterbrechung durch den Ersten Weltkrieg, an dem er als Soldat teilnahm, verschiedene geistes- und naturwissenschaftliche Fächer an den Universitäten von Berlin, München und Bonn. 1920 beendete er seine Studien mit der Promotion zum Dr. phil.
Er trat nach dem Studium in das väterliche Unternehmen, die Maschinenfabrik Ferdinand Gothot GmbH, ein und übernahm 1927 deren Leitung. Gothot setzte sich dafür ein, die vielseitigen technischen Möglichkeiten der beginnenden Rationalisierung besser zu nutzen und betätigte sich als Erfinder und Konstrukteur. In den frühen 1950er-Jahren schuf er die Grundlagen für die Automation seines Unternehmens.
In den letzten Lebensjahren lebte er zurückgezogen und beschäftigte sich hauptsächlich mit Arbeiten zu wissenschaftlichen Themen.
Quellen
Stadtarchiv Mülheim an der Ruhr, Bestand 1440 und Bestand 1550
Weblinks
Geschichte der Firma Gothot
Presseinformation der Firma Gothot zum 125-jährigen Firmenjubiläum (PDF; 58 kB)
Industrieller (Mülheim an der Ruhr)
Unternehmer (Nordrhein-Westfalen)
Unternehmer (20. Jahrhundert)
Deutscher
Geboren 1889
Gestorben 1963
Mann |
1393687 | https://de.wikipedia.org/wiki/Randeck | Randeck | Randeck ist der Name folgender Orte:
Deutschland:
Randeck (Essing), Ortsteil des Marktes Essing, Landkreis Kelheim, Bayern
Randeck (Mulda), Ortsteil der Gemeinde Mulda/Sa., Landkreis Mittelsachsen, Sachsen
Randeck ist der Name folgender Burgen:
einer Burgruine im Donnersbergkreis, siehe Burg Randeck (Pfalz). Sie war die Stammburg des pfälzischen Adelsgeschlechtes der Randeck (Adelsgeschlecht).
einer Burgruine im Landkreis Esslingen, siehe Burg Randeck (Landkreis Esslingen). Sie war die Stammburg des schwäbischen Geschlechtes der Herren von Randeck.
einer Burgruine im Landkreis Kelheim, siehe Burg Randeck (Landkreis Kelheim)
Randeck ist der Familienname folgender adliger Familien:
Randeck (Adelsgeschlecht), pfälzisches Adelsgeschlecht
Herren von Randeck, schwäbisches Adelsgeschlecht
Randeck ist der Familienname folgender Personen:
Burkhard II. von Randegg
Eberhard von Randeck († 1372), Domdekan und Bischofselekt von Speyer.
Marquard I. von Randeck (* um 1300; † 1381), von 1348 bis 1365 Bischof von Augsburg und von 1365 bis 1381 Patriarch von Aquileja
Marquard von Randegg (auch: Randeck; † 1406), von 1398 bis 1406 Bischof von Konstanz
Siehe auch:
Randecker Maar, ehemaliger Vulkanschlot auf der Schwäbischen Alb in der Nähe von Weilheim an der Teck
Randegg (Begriffsklärung) |
11661084 | https://de.wikipedia.org/wiki/Lu%C3%ADs%20Castro%20%28Leichtathlet%29 | Luís Castro (Leichtathlet) | Luís Joel Castro Rivera (* 29. Januar 1991 in Carolina) ist ein puerto-ricanischer Leichtathlet, der sich auf den Hochsprung spezialisiert hat.
Sportliche Laufbahn
Luís Castro tritt seit 2010 in Wettkämpfen im Hochsprung an. Damals gewann er die Bronzemedaille bei den nationalen U20-Meisterschaften. 2012 konnte er die Silbermedaille bei den U23-Nordamerikameisterschaften gewinnen. Zudem verbesserte er in jenem Jahr seine Bestleistung auf 2,25 m. 2013 nahm er an der Universiade in Kasan teil, bei der es ihm gelang, in das Finale einzuziehen, worin er den elften Platz belegte. Seit jenem Jahr tritt er für das Leichtathletik-Team der Deutschen Sporthochschule Köln an. 2014 trat er bei den Zentralamerika- und Karibikspielen in Mexiko an, bei denen er den zehnten Platz belegte. 2016 übersprang er im Mai im hessischen Sinn die Höhe von 2,29 m und erfüllte damit die Qualifikation für die Olympischen Sommerspiele in Rio de Janeiro. Dabei gelang es ihm im August, in das Finale einzuziehen, in dem er den 13. Platz belegte.
2017 erfüllte Castro mit übersprungenen 2,28 m auch die Qualifikation für die Weltmeisterschaften in London. Im August konnte er allerdings anschließend nicht in London an den Start gehen. 2018 nahm er erneut an Zentralamerika- und Karibikspielen teil, bei denen er diesmal als Vierter die Medaillenränge knapp verpasste. 2019 stellte er im Januar in Köln seine Hallenbestleistung von 2,26 m auf und ist damit seitdem Inhaber des Nationalrekords. Später im Juni siegte er erstmals bei den nationalen Meisterschaften seines Heimatlandes. Anfang August belegte er den achten Platz im Finale der Panamerikanischen Spiele in Lima. Zwei Monate später nahm er in Doha zum zweiten Mal an den Weltmeisterschaften teil, wobei ihm erneut der Finaleinzug gelang. Darin übersprang er anschließend allerdings nur 2,19 m und belegte damit den zwölften und somit den letzten Platz. In den folgenden Jahren verpasste er es sich für große internationale Meisterschaften zu qualifizieren. 2022 trat er bei den NACAC-Meisterschaften auf den Bahamas an, bei denen er den achten Platz belegte. 2023 stellte er im Mai in Garbsen mit 2,30 m einen Landesrekord für Puerto Rico auf. Anfang Juli trat er bei den Zentralamerika- und Karibikspielen in El Salvador an und konnte mit einer Höhe von 2,25 m die Goldmedaille gewinnen. Anschließend konnte er im August in Budapest, zum zweiten Mal nach 2019, bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften an den Start gehen. Dort schied er mit übersprungenen 2,22 m nach der Qualifikation aus.
Wichtige Wettbewerbe
Persönliche Bestleistungen
Freiluft
Hochsprung: 2,30 m, 21. Mai 2023, Garbsen, (puerto-ricanischer Rekord)
Halle
Hochsprung: 2,26 m, 23. Januar 2019, Köln, (puerto-ricanischer Rekord)
Weblinks
Einzelnachweise
Hochspringer (Puerto Rico)
Olympiateilnehmer (Puerto Rico)
Teilnehmer der Olympischen Sommerspiele 2016
Universiadeteilnehmer (Puerto Rico)
Teilnehmer der Sommer-Universiade 2013
Teilnehmer an den Panamerikanischen Spielen (Puerto Rico)
Puerto-Ricaner
Geboren 1991
Mann
Teilnehmer an den Zentralamerika- und Karibikspielen
Sieger bei den Zentralamerika- und Karibikspielen (Leichtathletik) |
10000224 | https://de.wikipedia.org/wiki/Robert%20Wittmann | Robert Wittmann | Robert Wittmann (* 6. Dezember 1804 in Dresden; † nach 1891) war ein deutscher Cellist und Komponist.
Leben
Wittmann besuchte die Kreuzschule und lebte ab 1839 als Klavier- und Kompositionslehrer in Leipzig. Er komponierte Lieder und Kammermusik sowie ein Konzert für zwei Trompeten und Orchester („Doppelvariationen für 2 Trompeten“), das 1851 in Benjamin Bilses Weihnachtskonzert von Reichmuth und Carl Scholz uraufgeführt wurde, außerdem verfasste er Klaviertranskriptionen u. a. der Sinfonien Beethovens, von Opern (Der fliegende Holländer von Richard Wagner; Die Afrikanerin und Dinorah ou Le pardon de Ploërmel von Giacomo Meyerbeer) und von Haydns Schöpfung.
Literatur
Julius Schuberth’s Musikalisches Conversations-Lexicon, 10. Auflage, Leipzig 1877, S. 527
Edward H. Tarr: Theodore Hoch, the “Much Beloved Solo Cornetist of Bilse’s Capelle” S. 94
Weblinks
Klassischer Cellist
Komponist (Deutschland)
Geboren 1804
Gestorben im 19. Jahrhundert
Mann |
41888 | https://de.wikipedia.org/wiki/Lilien | Lilien | Die Lilien (Lilium) sind eine Pflanzengattung der Familie der Liliengewächse (Liliaceae) mit rund 125 Arten.
Lilien sind ausdauernde, aufrecht wachsende Zwiebelpflanzen mit oft auffälligen Blüten. Aufgrund ihres attraktiven Erscheinungsbilds wurden und werden sie in vielen Kulturen als Zierpflanzen geschätzt. Einige Arten zählen zu den ältesten Zierpflanzen überhaupt und fanden auch Verwendung als religiöse Symbole. Erst im 20. Jahrhundert erlangten sie jedoch industrielle Bedeutung als Zuchtpflanzen und Schnittblumen. Insbesondere in Asien finden sie bis heute auch Verwendung als Lebensmittel sowie als Heilpflanzen.
Die Gattung ist – ausgehend von ihrem evolutionären Ursprung im Himalaya – auf allen Kontinenten der Nordhalbkugel zu finden, vorzugsweise in klimatisch gemäßigten Zonen. Hauptverbreitungsgebiet ist China, Nebenzentren sind Japan, Nordamerika sowie Europa und der Kaukasus. Mit den Lilien am nächsten verwandt ist die Gattung der Fritillaria.
Beschreibung
Alle Lilien sind ausdauernde, krautige Pflanzen. Sie wachsen aus Zwiebeln und können artabhängig eine Höhe von bis zu 310 Zentimeter erreichen.
Zwiebel und Rhizom
Lilien-Zwiebeln sind meist eiförmig bis annähernd rund, aus zahlreichen Zwiebelschuppen zusammengesetzt und nicht durch eine zusätzliche Außenhaut geschützt. Die unregelmäßig klobig geformten Zwiebeln sind 1,4 bis 11,7 Zentimeter lang und 1,3 bis 19 Zentimeter breit, das Verhältnis von Höhe zu Länge schwankt von 0,1 bis 3 zu 1. Die Zwiebel kann leicht geneigt im Boden liegen und annähernd rhizomatisch mehr oder weniger verlängert, aber auch deutlich ausgeprägt rhizomatisch horizontal verlängert sein, Rhizome wachsen gelegentlich verzweigt.
Die Zwiebelschuppen sind modifizierte Blätter und enthalten Stärke als Reservestoff. Sie sind eiförmig oder lanzettlich fleischig und meist weiß, selten gelb oder purpurn, häufig auch bräunlich gefleckt. Sie überlappen einander dachziegelartig und können zwischen 0,8 und 11,9 Zentimeter lang werden.
Wurzeln
Lilien haben an der Basis der Zwiebel zwei Typen von Wurzeln. Die einen sind bis zu 5 Millimeter dick, konzentrisch gefaltet und kontraktil, verfügen also über die Fähigkeit, die Zwiebel tiefer in die Erde zu ziehen, bis die ideale Tiefe erreicht ist. Der zweite Typ, die sogenannten Adventivwurzeln, sind deutlich dünner, fadenförmig und dienen allein der Aufnahme von Nährstoffen. Letztere finden sich auch unterirdisch am Stängel oberhalb der Zwiebel.
Brutzwiebeln
Bei Lilien sind Zwiebeln auch Organe vegetativer Vermehrung. Eine häufig zu findende Möglichkeit besteht in der Bildung sogenannter Stängelbulben, also kleiner Brutzwiebeln am Stängelansatz, die sich nach mehreren Jahren zu eigenständigen Pflanzen herausbilden. Bei einigen wenigen Arten werden solche Brutzwiebeln auch in den Achseln der Laubblätter gebildet (Lilium puerense, Lilium sargentiae, Lilium sulphureum, Lilium arboricola, Feuer-Lilie und Tiger-Lilie). Von dort fallen sie herab und können in den Folgejahren im Boden zu eigenständigen Pflanzen heranwachsen.
Stängel und Blätter
Der mit der Ausnahme der kriechenden Lilium procumbens immer aufrechte, in der Regel glatte Stängel ist meist grün, gelegentlich purpurn überhaucht, selten graugrünblau. An ihm stehen die ungestielten bis annähernd ungestielten Blätter entweder wechselständig, gleichmäßig oder seltener zur Stängelbasis hin gehäuft verteilt oder häufiger in 1 bis 12, selten bis zu 24 Wirteln. In letzterem Fall stehen sie am Ansatz und der Spitze der Pflanze dann jedoch verteilt. Die Wirtel bestehen aus drei bis zwanzig, selten bis vierzig Blättern, die 1,7 bis 29 Zentimeter lang und 0,2 bis 5,6 Zentimeter breit sind, das Längen-Breitenverhältnis beträgt 1,6 bis 34 zu 1. Die Blätter sind an den Spitzen oft abwärts gebogen, linealisch, lanzettlich, elliptisch oder – insbesondere bodennah – eiförmig, gelegentlich umgekehrt-lanzettlich. Die grüne Blattspreite wird zur Blattspitze hin heller, selten blasser und läuft zum äußeren Ende hin spitz zu. Die Blattränder sind ganzrandig, meist glatt und haarlos, gelegentlich schwach papillös, manchmal zum äußeren Ende hin durch dreieckige, epidermale Nadeln rau.
Die Blattaderung besteht aus meist drei in der Regel glatten und unbehaarten Hauptadern. Sie sind gelegentlich ebenfalls mit dreieckigen, epidermalen Nadeln besetzt und auf der achszugewandten Seite selten vertieft nachgezeichnet.
Blüten
Der endständige Blütenstand ist entweder eine Einzelblüte oder eine Traube, selten eine Dolde oder eine Schirmtraube. Die Tragblätter sind den Laubblättern ähnlich. Die Blütenstiele sind 0,8 bis 32 Zentimeter lang. An ihm finden sich die Blüten hängend, nickend, aufsteigend oder aufrecht. Viele Lilien duften mehr oder weniger stark, einige sind aber auch duftfrei.
Die Blüten sind radiärsymmetrisch oder schwach zygomorph. Es lassen sich weitgehend drei Blütenformen unterscheiden, nämlich trompetenförmige, schalenförmige und so genannte „Türkenbund-Lilien“, vereinzelt gibt es auch röhren- oder becherförmige, oder die nach vorn fast geschlossenen Blüten bei Lilium lophophorum. Bei dem Türkenbund sind die Blütenhüllblätter so weit nach hinten eingerollt, dass ihre Spitzen sich am Stängel wieder einander nähern und die Blüte so einem Turban ähnlich sieht.
Die Blütenhülle ist ein zweikreisiges Perigon. Alle Blütenhüllblätter sind in Form, Farbe und Größe annähernd gleich. Jeder Kreis besteht aus drei unverwachsenen Blütenhüllblättern weißer, grünlicher, gelber, oranger oder rötlicher bis purpurner Farbe. Die zum Schlund hin weisende innere Hälfte bis zwei Drittel der Blütenhüllblätter ist achszugewandt häufig rosa oder kastanienfarben gefleckt, mehr oder weniger lanzettlich, am Ansatz verjüngt bis genagelt, meist unbehaart.
Achszugewandt nahe dem Blattansatz bilden die Blütenhüllblätter Nektar. Die Nektarien sind meist schmal gerillt, gelegentlich papillös oder behaart. Sie sind grün und meist nicht sichtbar, gelegentlich aber treten sie in Gestalt eines grünen Sterns im Zentrum des Schlunds in Erscheinung.
Die Blütenhüllblätter des äußeren Blütenhüllkreises sind achsabgewandt gelegentlich gefurcht, 3,1 bis 12 Zentimeter lang sowie 0,6 bis 2,6 Zentimeter breit und laufen zum äußeren Ende meist spitz zu. Die Blütenhüllblätter des inneren Blütenhüllkreises hingegen sind achsabgewandt stets gefurcht und haben achszugewandt zusätzlich zwei mittige Längsfurchen. Sie sind 3 bis 11,2 Zentimeter lang und 0,6 bis 3,4 Zentimeter breit. Auch sie laufen zum äußeren Ende meist spitz zu, fallen dabei aber etwas breiter gerundet aus als die äußeren Blütenhüllblätter.
Die Blüten haben sechs Staubblätter, je vor den Blütenhüllblättern, die innerhalb der Blütenhülle enden oder weit aus ihr herausragen können. Die Staubfäden sind pfriem- oder fadenförmig, gelegentlich fein behaart. Sie stehen parallel zum Griffel oder in einem Winkel von bis zu 31° von der Blütenstandsachse ab und sind vielseitig gefärbt, meist aber blassgrün oder annähernd durchscheinend.
Die Staubfäden setzen am Rücken der Staubbeutel an (dorsifix), die Verbindung ist beweglich (versatil). Die Staubbeutel sind länglich-rund und 0,3 bis 2,6 Zentimeter lang, vielseitig gefärbt, meist aber purpurn und dunkeln nach. Der Pollen ist cremefarben, gelb, orange, rostrot oder braun und wird meist zunehmend heller.
Der länglich-runde Stempel ist 2,1 bis 10,5 Zentimeter lang, dreilappig und dreifächrig. Der Fruchtknoten ist oberständig und 0,8 bis 3,5 Zentimeter lang. Die sechs Plazenten stehen zentralwinkelständig, es gibt zahlreiche Samenanlagen, von denen einige wenige keinen Embryo ausbilden. Der Griffel ist verlängert und schmal. Er ist üblicherweise blassgrün und im Querschnitt rund. Anfangs steht er parallel zur Blütenachse, wächst dann jedoch seitlich aus. Die Narbe ist verdickt und üblicherweise dreilappig, in älteren Blüten ist sie hohl.
Bei Lilien erfolgt in der Regel keine Selbstbestäubung; zur Befruchtung bedarf es üblicherweise des Pollens einer anderen Pflanze. Die mit einem längsten äquatorialen Durchmesser von bis zu über 100 Mikrometern recht großen und annähernd kugeligen Pollenkörner haben einen bootförmigen Sulcus sowie ein bis drei Poren mit klar abgegrenzten Rändern. Die Pollen sind heteropolar und in polarer Draufsicht elliptisch. Die Exine ist 2,2 bis 3,7 Mikrometer dick, die Oberfläche grob genetzt, die an ihrer Oberfläche warzigen Lumina 1,7 bis 17,0 Mikrometer, die Muri 1,0 bis 3,4 Mikrometer breit. Die zusammengesetzten Muri sitzen einreihig angeordneten Columellae auf. Aufgrund der Anzahl, Anordnung und Gestalt der Columellae werden drei morphologische Typen in der Gattung unterschieden, zum einen der Martagon-Typ mit Muri aus rechtwinkligen Columellae, der Callose-Typ mit Muri aus abgerundeten Columellae und der Concolor-Typ mit Muri aus wechselnd gerundeten und vieleckigen Columellae.
Früchte und Samen
Lilien bilden dreikammerige, aufrechte Kapselfrüchte aus, die zu brauner Farbe hin abreifen. Die Kapseln sind am Ansatz verengt, länglich-rund bis verkehrt-eiförmig, 1,5 bis 7,7 Zentimeter lang und 0,8 bis 3,3 Zentimeter breit und 1,1- bis 4,8-mal länger als breit. In den Kammern sind die zahlreichen Samen angeordnet wie Münzen in einer Rolle. Bei den Kapseln handelt es sich, typisch für viele Liliengewächse, um lokulizide Kapseln, die an den Rückennähten jedes Fruchtblatts aufplatzen.
Die Samen sind flach, annähernd rund in 60°-Winkeln und sind schmal geflügelt. Sie sind an der Oberfläche warzig hellbraun und in ihrer Mitte zeichnet sich der dunkle Embryo ab.
Lilien-Samen lassen sich ihrer Keimung entsprechend in vier Gruppen unterteilen:
sofortig und epigäisch
verzögert und epigäisch
verzögert und hypogäisch
sofortig und hypogäisch.
Bei sofortiger Keimung kann die Keimung je nach Art bereits nach wenigen Tagen beginnen, bei verzögerter Keimung hingegen dauert es mindestens ein Jahr bis zur Keimung, gelegentlich auch länger.
Genetik
Die Chromosomengrundzahl beträgt n = 12. Alle Lilienarten besitzen zwei lange metazentrische und zehn kurze akrozentrische Chromosomen. Metazentrisch heißt, dass das Centromer mittig liegt, bei akrozentrischen Chromosomen liegt es am Ende. Die einzige bekannte Ausnahme in der Gattung ist Lilium rubescens, die ein langes metazentrisches Chromosom und elf kurze akrozentrische Chromosomen hat.
Verbreitung und Standorte
Lilien wachsen auf allen Kontinenten der nördlichen Hemisphäre, vorzugsweise in temperierten Zonen. Mit rund 70 Arten ist Asien Schwerpunkt der Artenvielfalt, allein 55 finden sich in China. Ein zweiter Schwerpunkt in Asien ist Japan mit rund 15 vielfach endemischen Arten. In Nordamerika finden sich knapp über 20 Arten, ein spezieller Schwerpunkt mit 12 Arten liegt hier an der Pazifikküste. In Europa (einschließlich der Türkei und des Kaukasus) finden sich weitere knapp 20 Arten, hier sind insbesondere der Balkan und der Kaukasus Diversitätszentren.
Der Ursprung der Gattung lässt sich rund 12 Millionen Jahre zurückdatieren. Zu dieser Zeit differenzierte sich im Himalaya eine Klade aus Lilium, Fritillaria, Cardiocrinum und Notholirion aus. Vom Himalaya aus besiedelte die Gattung über China sowohl Nordamerika wie auch Eurasien. Während für die Besiedlung Nordamerikas zwei Ausbreitungsereignisse vermutet werden, eine für Lilium catesbaei und Lilium philadelphicum und eine für alle anderen Arten, wird für Europa von drei Einwanderungen ausgegangen: Lilium martagon und der Vorläufer von Lilium bulbiferum sind unabhängig voneinander auf einem nördlichen Einwanderungsweg nach Europa gelangt, dagegen hat eine dritte Einwanderung auf einem südlicheren Weg über das Kaukasusgebiet zur Entstehung aller anderen europäischen und kaukasischen Arten einschließlich Lilium candidum geführt. Das heutige Verbreitungsgebiet der Gattung zeichnet die Ausbreitung noch weithin nach, wenngleich klimatische Veränderungen seither zu Rückgängen in ehemals besiedelten Regionen geführt haben, so dass dort nur Relikte existieren, so zum Beispiel in den Bergregionen der Tropen und Subtropen Asiens (z. B. in Indien, den Philippinen, Vietnam). Auffällig, wenngleich bisher nicht erklärt, ist das Fehlen von Lilien in einem Korridor zwischen Ost-Afghanistan und dem Kaukasus. Die weitestreichende Verbreitung aller Arten hat heute Lilium martagon, die von China über Russland bis zur Iberischen Halbinsel vorkommt.
Lilien finden sich oft als Horste in waldigen oder waldnahen bzw. küstennahen Regionen, da sie feuchte, aber gut drainierte und kühle Standplätze in leichtem Schatten bevorzugen. Insbesondere asiatische Arten steigen dabei durchaus auch in hohe Gebirgslagen auf (z. B. Lilium nepalense bis 3700 m), zwei Arten leben als Epiphyten im asiatischen Bergregenwald (Lilium arboricola, Lilium eupetes), eine weitere (Lilium procumbens) wächst lithophytisch. Soweit aus Kultur bekannt, bevorzugen sie eher leicht alkalische oder leicht saure Substrate, sehr alkalische sowie sehr saure Böden werden von Lilien in der Regel gemieden. Vereinzelte Ausnahmen sind zum Beispiel Lilium pomponium, die stark alkalische Böden bevorzugt oder Lilium catesbaei, welche die recht sauren Böden des amerikanischen Sumpf- und Marschlands mit pH-Werten von 5,1 bis 6,5 schätzt.
Gefährdung und Status
Die Gefährdungslage der Lilien ist aufgrund ihrer weiträumigen Verbreitung unterschiedlich. Die Rote Liste der IUCN enthielt 1997 21 Taxa der Gattung. Für die Arten der noch relativ dünnbesiedelten und vielfach naturbelassenen Gebiete Zentral- und Südostasiens, Russlands und des Kaukasus wurden kaum Gefährdungen ausgewiesen, nur sechs meist kleinräumig verbreitete Endemiten wurden meist mit dem Status „Selten“ o. ä. aufgenommen (z. B. Lilium ledebourii). In den USA hingegen stehen die oft nur kleinräumig an den Küsten verbreiteten Arten durch zunehmend dichtere Besiedlung unter höherem Gefährdungsdruck. Von den hier ebenfalls sieben in die Liste aufgenommenen Taxa wurden drei als „Gefährdet“ angeführt, nämlich Lilium occidentale und Lilium pardalinum subsp. pitkinense in Kalifornien und Oregon sowie Lilium grayi an der Ostküste um North Carolina und Virginia. Der Status „Gefährdet“ wurde in der Gattung insgesamt nur viermal vergeben, neben den amerikanischen Arten noch für die indische Lilium mackliniae. Neben dieser enthält die Liste zwei weitere indische Arten sowie drei aus Japan, nur zwei Arten aus Europa sind betroffen (Lilium pomponium, Lilium rhodopeum). Die chinesische Lilium stewartianum gilt inzwischen als erste Lilienart als ausgestorben.
Unabhängig von dieser Einstufung und ihrer jeweiligen Gefährdung sind Lilien oft auch Gegenstand nationaler Schutzbemühungen, die von gesetzlichen Unterschutzstellungen bis hin zur Einrichtung von Schutzgebieten reichen, auch im deutschsprachigen Raum. In Deutschland sind die heimischen Lilien (also Lilium martagon und Lilium bulbiferum) nach der Bundesartenschutzverordnung seit dem 31. August 1980 „besonders geschützt“. In Österreich finden sich alle heimischen Arten der Gattung (neben Lilium martagon und Lilium bulbiferum noch Lilium carniolicum) in den Artenschutzverordnungen der Bundesländer wieder. In der Schweiz steht Lilium bulbiferum auf der „Liste der National Prioritären Arten“.
Forschungsgeschichte
Lilium wurde vor der grundlegenden Klassifizierung der Pflanzen durch Carl von Linné durch Joseph Pitton de Tournefort 1700 in seinem Werk Institutiones rei herbariae als Gattung gefasst und benannt. Der zu dieser Zeit längst etablierte Name Lilium entstammt dabei möglicherweise einer Sprache der westlichen Mittelmeerländer. Sowohl in hamitischen Sprachen (ilili) wie auch im Baskischen (lili) finden sich verwandte Begriffe für „Blume“. Sicher zurückführen lässt es sich in den ostmediterranen Raum, über das altgriechische λείϱιον lēīrion und das lateinische lilium wurde der Begriff in abgewandelter Form zum Bezeichner der Gattung in der Mehrheit der europäischen Sprachen.
Durch Linné wurde die Gattung dann 1753 formal erstbeschrieben. Zur Typusart bestimmten Hitchcock und Green 1929 die Madonnenlilie (Lilium candidum).
Pionierarbeiten
Die erste innere Systematik der Gattung lieferte 1828 Heinrich Gottlieb Ludwig Reichenbach in seinem Werk Conspectus regni vegetabilis, er unterschied zwei Untergattungen, nämlich Martagon und Eulirion. Dies wurde notwendig durch das Anwachsen der Gattung: Während Linne erst sieben Arten der Gattung zuordnete, umfassten die Lilien 1829 in Joseph August Schultes' Systema vegetabilium bereits 35 Arten.
Weitere Bearbeitungen folgten kontinuierlich (z. B. durch Stephan Ladislaus Endlicher 1836, Karl Sigismund Kunth 1843, John Lindley 1845), während ebenfalls immer weitere Arten neu beschrieben wurden. Als besonders einflussreich erwies sich jedoch ein recht kleines Werk: John Gilbert Baker legte 1871 im Vorgriff auf eine geplante, aber nie verfasste Monographie eine Synopsis zur Gattung vor. Neben einer Beschreibung der Gattungsmerkmale enthielt sie auch eine neue Klassifikation. Er führte darin zwei Untergattungen ein, neben Lilium noch Notholirion. Die Untergattung Lilium wieder unterteilte er in vier Untergruppen, nämlich Eulirion, Archelirion, Isolirion und Martagon.
A Monograph of the Genus Lilium
Bakers Aufsatz gab dem britischen Amateur Henry John Elwes Mitte der 1870er den entscheidenden Anstoß, erstmals eine Monographie zu verfassen, die sich ausschließlich der Gattung Lilium widmete. Als Amateur schrieb er sie jedoch nicht selbst, sondern gewann zahlreiche renommierte Botaniker, darunter Baker selbst, Texte zum Werk beizusteuern. Von 1877 an bis 1880 dann erschien eine durch den Lithographen Walter Hood Fitch illustrierte „A monograph of the genus Lilium“. Bis 1962 erschienen mehrere Ergänzungsbände, das Original wurde aber nicht noch einmal aufgelegt.
Seit dem Erscheinen von Elwes' Werk erschien zwar bis in die Gegenwart keine neue Monographie, aber es wurden im 20. Jahrhundert einige Werke veröffentlicht, die zur weiteren Kenntnis der Gattung beitrugen. Ernest Henry Wilsons The lilies of Eastern Asia von 1925 ragt unter ihnen heraus, da Wilson als Pflanzenjäger in China unterwegs war und mit seinem Buch zahlreiche neue Lilien präsentieren konnte. Moderne wissenschaftliche Texte beziehen sich aufgrund des Alters von Elwes Werk häufig auf das eigentlich eher gärtnerisch orientierte „Lilies“ von Edward McRae, das 1998 erschien und zu weiten Teilen auf dem deutschsprachigen Buch „Die Neuen Lilien“ von Carl Feldmaier und Judith Freeman aus dem Jahre 1982 basiert.
Das Sektionsmodell von Comber
Harold Frederick Comber, ein Schüler von Henry John Elwes, schlug 1949 eine Klassifikation der Lilien vor, die ein Meilenstein in der Gliederung der Gattung war. Während alle vorherigen Systematiken ausschließlich auf der Gestalt der Blüte allein basierten und so zu teils sehr künstlichen Systematiken kamen, zog Comber ein breiteres Merkmalsspektrum heran, um eine Systematik zu finden, die erstmals die natürlichen Verwandtschaftsverhältnisse innerhalb der Gattung abzubilden suchte.
Anhand von dreizehn ausgesuchten und verschieden gewichteten morphologischen Merkmalen sowie der Keimungstypen unterteilte er die Gattung in sieben Sektionen sowie neun Untersektionen und durch eine grafische Darstellung versuchte er die verwandtschaftlichen Beziehungen der Sektionen untereinander zu beschreiben (wenngleich nicht in einem streng kladistischen Sinn).
3 Liriotypus ─────────────┐ ┌───────────── 7 Daurolirion
│ │
│ │
1 Martagon
│ │ ┌────────────── 5 Sinomartagon
│ │ │
2 Pseudolirium ───────────┘ └───────────── 4 Archelirion
│
└────────────── 6 Leucolirion
Systematik
Äußere Systematik
Als zum engeren Verwandtschaftskreis der Lilien gehörig werden seit jeher die Gattungen Fritillaria, Notholirion, Nomocharis sowie die Gattung der Riesenlilien (Cardiocrinum) verstanden, sie wurden oft gemeinsam als Tribus Lilieae gefasst. Unklar waren aber lange die genauen Abgrenzungen der Gattungen gegeneinander, mit Ausnahme der Fritillaria wurden alle Gattungen zeitweise auch zu den Lilien gestellt, Cardiocrinum und Notholirion wurden ursprünglich sogar als Untertaxa der Lilien erstbeschrieben. Molekularbiologische Untersuchungen haben wiederholt die Tribus bestätigt und die inneren Abgrenzungen deutlich gemacht. Das Schwestertaxon der Lilien sind danach die Fritillaria, das basale Taxon der Tribus ist Notholirion, Cardiocrinum steht dazwischen.
In Hinsicht auf die Gattung Nomocharis sind die Lilien sicher paraphyletisch, das heißt, die Nomocharis-Arten gehören zu den Lilien. Obwohl zahlreiche molekularbiologische Studien dies bestätigten, stand eine entsprechende taxonomische Bearbeitung lange aus, sie erfolgte erst 2016.
Innere Systematik
Insbesondere anhand intensiver molekulargenetischer Forschungen von Tomotaro Nishikawa seit 1999 beginnen sich die Umrisse einer neuen, phylogenetisch basierten Systematik abzuzeichnen. Nishikawas Forschungen bestätigten zwar überwiegend Combers Sektionierung, die Sektionen bedürfen aber einer veränderten Subsektionierung, viele Arten müssen neu zugeordnet werden und auch Combers Pionierarbeit bei der Nachzeichnung der Verwandtschaftsbeziehungen lässt sich im Licht moderner phylogenetischer Ergebnisse nicht mehr halten. Bei Tomotaro ergaben sich drei Großkladen, denen die unterschiedlichen Sektionen bzw. Untersektionen zugeordnet wurden.
Sektionen und Arten der Gattung Lilium
Systematik der Lilien
Krankheiten und Fressfeinde
Lilien können von einer ganzen Anzahl von Pflanzenkrankheiten oder von Fressfeinden befallen werden. Einige sind dabei für die Gattung spezifisch.
Pilze
Eine Vielzahl von Pilzen lebt auf Lilienarten als Wirtspflanzen. Für die Lilien am bedrohlichsten ist ein Befall der Zwiebeln. Fusarium oxysporum f. sp. lilii und Fusarium oxysporum f. sp. narcissi können die Fusarium-Welke auslösen. Die Zwiebel wird von unten her ausgehöhlt. Die Blattspitzen vergilben, die Knospen bleiben geschlossen und die Pflanze stirbt ab. Die Sporen können mehrere Jahre im Boden überleben und neue Pflanzen infizieren. Andere Pilze, die Lilienzwiebeln befallen sind Thielaviopsis basicola, Thanatephorus cucumeris und Colletotrichum lilii. Letztere Art verursacht schwarze Flecken auf den Zwiebelschuppen, die einschrumpfen und vertrocknen.
Andere Pilze befallen die Sprossachse, dies sind insbesondere Phytophora cactorum, Sclerotinia sclerotium und Sclerotium delphinii, das dann auf die Wurzeln der Pflanzen übergeht und diese absterben lässt.
Die meisten Pilzarten befallen aber die Blätter der Lilien. Botrytis elliptica ist ein spezifischer Lilien-Pathogen, wohingegen die Grauschimmelfäule (B. cinerea), eine andere Botrytis-Art, nicht spezifisch Lilien befällt. Beide Arten verursachen braune oder grüne glasige Flecken an Blattspitzen, Blüten und Knospen, die sich schnell vergrößern. Danach stirbt die befallene Pflanze schnell ab. Da aber nur oberirdische Pflanzenteile befallen werden, treibt die Lilie im Folgejahr wieder aus. Daneben werden Lilien auch von Peronospora lilii, Uromyces aecidiiformis, Aureobasidium microstictum, Mycosphaerella martagonis (mit der Nebenfruchtform Pseudocercosporella inconspicua), Asteroma lilii-martagonis und Phyllosticta liliicola befallen. Alle diese Arten verursachen Blattflecken und Läsionen an der Blättern.
Lilienwurzeln können von Rhizopus-Arten, sowie diversen Wurzelpilzen, wie zum Beispiel Cylindrocarpon destructans, Pythium splendens oder Rhizoctonia solani, befallen werden.
Viren
Etwa 20 Viren oder Viroide können Lilien befallen. Die wichtigsten sind das Gurkenmosaikvirus (CMV), das Tabakmosaikvirus (TMV), das Lilienscheckungsvirus (LMoV), das (LMMV) und das Lilien X Virus (LVX). Fast alle Viren verursachen blass gescheckte, von den Blattadern her ausstrahlende Muster auf den Blättern. Oft kommt es zu Missbildungen, die Blätter sind verdreht oder gekräuselt. Auch das (LSV), das kein offensichtlich erkennbares Schadbild aufweist, die Pflanzen aber schwächt und anfällig macht, infiziert Lilien. Verbreitet werden alle Viren vor allem durch Blattläuse (Aphidoidea), Fransenflügler (Thysanoptera) oder gelegentlich Fadenwürmer (Nematoda), die den infektiösen Pflanzensaft übertragen. Alle Lilien befallenden Viren sind unbehüllt und daher resistent gegen Bekämpfungsmittel, in Kultur hilft nur das Verbrennen der infizierten Pflanzen, um eine weitere Verbreitung zu verhindern. Nicht alle Lilienarten sind anfällig für diese Viren, insbesondere asiatische Arten haben oft eine Toleranz oder Resistenz.
Tiere
Die Lilie ist in Europa eine wichtige Futterpflanze für das 6 bis 8 Millimeter große Lilienhähnchen (Lilioceris lilii), einen siegellackroten Käfer. Vor allem die Larven, aber auch die Imagines können bei stärkerem Befall ganze Lilienbestände in wenigen Tagen bis auf den Stiel abfressen.
In einigen Gebieten verbreitet ist die Lilienminierfliege (Liriomyza urophorina). Sie legt ihre Eier in die entstehenden Knospen und diese verkümmern, fallen ab oder öffnen sich völlig missgestaltet.
Verschiedene Fadenwürmer (Nematoda) saugen als Ektoparasiten an Lilienzwiebeln. Dies sind vor allem Nematoden aus der Gattung der Blattälchen (Aphelenchoides), die wandernde Wurzelnematode Pratylenchus penetrans und Rotylenchus robustus. Auch Wurzelmilben (Rhizoglyphus) aus der Familie der Mehlmilben (Acaridae) fressen an Lilienzwiebeln.
Kulturgeschichte
Kulturgeschichtlich wird nicht immer sauber zwischen biologischen Gattungen unterschieden. So werden die unterschiedlichsten Pflanzen wie Hakenlilien (Crinum), die Belladonnalilie (Amaryllis belladonna), Jakobslilien (Sprekelia), Graslilien (Anthericum), Taglilien (Hemerocallis), Schwertlilien (Iris), Waldlilien (Trillium) und viele weitere Pflanzen schlicht mit Lilie bezeichnet. In diesem Sinn fand sie beispielsweise in der Heraldik keine signifikante Verwendung, die Lilie in der Heraldik bildet eine Schwertlilie nach. Hier wurde versucht darauf zu achten, solche Beispiele in der Kulturgeschichte zu finden, die tatsächlich Lilien bezeichnen.
Lilien als kulturelles Symbol
In den mediterranen Kulturen stand aufgrund ihrer geographisch weiträumigen Verbreitung insbesondere die strahlend weiße Madonnen-Lilie im Zentrum symbolischer Verwendung. Abbildungen wahrscheinlich der Madonnen-Lilie finden sich bereits auf Friesen im minoischen Kreta. Die älteste bekannte Darstellung einer Lilie allerdings zeigt wohl Lilium chalcedonicum. Es handelt sich dabei um rund 3500 Jahre alte Fresken in der bronzezeitlichen Stadt Akrotiri auf der griechischen Insel Santorin. Die Madonnen-Lilie hingegen war im alten Griechenland die Blume der Hera, Cassianus Bassus berichtet in seinen Geoponica, sie sei entstanden aus verschütteten Tropfen der Milch ihrer Brüste, als Herkules von diesen trank. Über die Reinheit der Blüte soll sich wiederum Aphrodite so sehr geärgert haben, dass sie ihr zusätzlich einen Eselsphallus als Stempel einpflanzte.
Im Christentum taucht die Lilie vielfach als Symbol auf. Susanna im Bade (von hebräisch „Shushan“ = „die Lilie“) wurde bereits vor Maria mit dem Symbol der Lilie als Zeichen ihrer Reinheit dargestellt. Das Zeichen wurde in der Marienverehrung übernommen und erhielt als „Madonnen-Lilie“ und Symbol der Reinheit seine heutige Bedeutung in der christlichen Formensprache. Auch der Erzengel Gabriel trägt – vor allem auf Darstellungen der Verkündigung – seit dem 14. Jahrhundert eine Lilie als Attribut; in seiner Hand symbolisiert sie die immerwährende Jungfräulichkeit Marias und löste das vorherige Symbol des Zepters als früheres Hauptattribut des Erzengels ab.
Lilium rubellum gilt als Zeichen für Gesundheit und ist Teil shintoistischer Riten. Seit 702 findet jährlich am 17. Juni das Lilienfest „Saikusa matsuri“ in Nara statt, bei dem die Gläubigen versuchen, einen der Lilienstängel aus dem Ritus zu erhaschen, da man ihm die Kraft zuspricht, gegen Krankheiten zu helfen.
Lilien in der Literatur
Im ältesten erhaltenen japanischen Buch, dem Kojiki aus dem Jahr 712, werden Lilien in der Hochzeitsszene des ersten Kaisers erwähnt, ebenso in mehreren Gedichten im Man’yōshū aus dem Jahre 759.
In der Bibel finden Lilien mehrfach Erwähnung. Die wohl bekannteste Stelle findet sich bei Lk 12,27 und Mt 6,28:
Eine der ältesten Erwähnungen der Lilie in Althochdeutsch stellt dann auch eine Übersetzung dieser Stelle in karolingischer Zeit im Tatian dar. Weitere Erwähnungen aus dieser Zeit finden sich bei Notker I. und Otfrid von Weißenburg.
In der deutschsprachigen Literatur finden sich vornehmlich drei unterschiedliche, wenngleich eng verwandte Bilder zur Lilie, die aber teilweise zeitgleich und sogar vom selben Autor verwendet werden. Aus der christlichen Symbolsprache heraus ist im Mittelalter in der Literatur die Lilie ein Sinnbild für Jungfräulichkeit, Reinheit und Unschuld. Dies findet sich auch viele Jahrhunderte später z. B. noch bei Christoph Martin Wieland.
Im zweiten Bild wird die Lilie als schlanke, zarte und bleiche Blume gezeichnet. Dies wird besonders im Adjektiv „lilienbleich“ deutlich. Gleicher Wieland benutzt dieses Bild in folgender Stelle:
Im dritten Bild wird die Lilie in Zusammenstellung mit der Rose verwendet. Hier vor allem mit Rosen auf einem Grab oder für Bilder und Vergleiche, von der Unschuld des ersten Bildes ist hier nichts mehr zu spüren. Wie bei August von Platen-Hallermünde:
Lilien als Heilpflanzen
Die ältesten Erwähnungen von Lilien in China gehen zurück auf ihren Gebrauch als Heilpflanze. Erstmals findet eine Lilie Erwähnung im klassischen „Shennong ben cao jing“, das etwa um 200 n. Chr. verfasst wurde, der Gebrauch reicht bis in die Gegenwart. Eingesetzt werden Lilien gegen chronischen Husten, Blutkrankheiten und Schlaflosigkeit.
Im antiken Griechenland bereitete man aus verschiedensten Blumen schmerzlindernde Salben, neben Rosen, Narzissen und Iris wurden dazu auch Lilien verwendet. Außerdem wurde sie gegen Menstruationsbeschwerden, Verbrennungen und Verspannungen eingesetzt. Aus den spätrömischen medizinischen Kodizes hat sich bei Pseudo-Apuleius auch eine Frühe Abbildung des 4. Jahrhunderts erhalten. Bis heute wird in unterschiedlichsten Volksmedizinen die als „adstringierend“ eingestuften Pflanzensäfte zur Heilung beschädigten oder gereizten Gewebes eingesetzt, z. B. bei Abszessen, entzündeter oder rissiger Haut, Geschwüren oder frischen Wunden. Schon Plinius der Ältere hat auf diese Verwendung hingewiesen, aber auch Dioskurides und Hildegard von Bingen empfahlen den Einsatz bei oberflächlichen Verletzungen und Krankheiten.
Lilien als Lebensmittel
Bis auf den Stamm sind alle Teile der meisten Lilien-Arten essbar. In der chinesischen Küche werden die Zwiebeln von Lilium brownii, Lilium regale, Lilium lancifolium und Lilium speciosum in der Küche genutzt und auch speziell zu diesem Zweck angebaut. Gegessen werden die Zwiebeln entweder frisch oder getrocknet, oder es wird Stärke aus ihnen gewonnen.
Aus Kamtschatka berichtete Heinrich von Kittlitz 1858, dass die Zwiebel-Schuppen von Lilium debile, aber auch Lilium martagon ein „wohlschmeckendes und dem Anschein nach sehr nahrhaftes Gemüse geben“.
Bei Stämmen nordamerikanischer Ureinwohner waren Lilienzwiebeln ebenfalls Lebensmittel, belegt ist der Gebrauch von Lilium columbianum, Lilium pardalinum, Lilium parvum, Lilium occidentale und Lilium philadelphicum, sie wurden gekocht, gedämpft, gebacken oder roh verzehrt.
Auch in Europa wurden Lilienzwiebeln zeitweise als Lebensmittel genutzt. Charles Bryant führte 1783 in seiner Flora Diaetetica die Türkenbund-Lilie als Lebensmittelpflanze an.
Lilien als Zierpflanzen
Obwohl Lilien bereits lang vom Menschen geschätzt waren, erhielten sie erst in den 1930er Jahren durch die Tätigkeit Jan de Graaffs und seiner Gründung der „Oregon Bulb Farms“ einen festen Platz als Zuchtpflanzen. Vor allem in England, den USA und Holland hat dies seither zu zahlreichen Hybriden und einer florierenden Lilien-Industrie geführt. Allein in Holland stieg die Produktion von 4,2 Millionen Stängeln 1968 auf 152 Millionen Stängel 1978. In Japan waren Lilien 2008 die am fünfthäufigsten verkauften Schnittblumen mit den zweithöchsten Preisen. 2005 waren bei der Royal Horticultural Society, der International Cultivar Registration Authority für die Gattung Lilium, über 13.000 Hybriden und Kultivare registriert.
Als Gartenpflanzen sind in der Gegenwart neben zahlreichen Hybriden auch noch immer einige Arten präsent, so die Königs-Lilie, der Türkenbund, die Madonnen-Lilie und die Tiger-Lilie. Bereits ab dem 19. Jahrhundert wurde die Oster-Lilie als Schnittblume weit gehandelt. Sie wurde ursprünglich in Japan und auf den Bermudas produziert, heute dagegen hauptsächlich in den USA (Kalifornien, Oregon), Japan und den Niederlanden. Sie ist die einzige reine Art, die Bedeutung als Schnittblume hat, sonst wird der Markt von Sorten beherrscht.
Züchterische Klassifikation
In der Zucht werden (lose entlang Combers Modell) neun verschiedene Lilien-Divisionen zur Klassifikation von Hybriden und Kultivaren unterschieden. Sieben dieser Divisionen umfassen dabei Gruppen von untereinander kreuzungsfähigen, systematisch verwandten Arten, Division 8 dient als Sammelgruppe für sonst nicht erfasste Kreuzungen und Division 9 führt Arten und ihre Kultivare auf:
Division 1: Asiatische Hybriden:
Kreuzungen von Lilium amabile, Lilium bulbiferum, Lilium callosum, Lilium cernuum, Lilium concolor, Lilium dauricum, Lilium davidii, Lilium lancifolium, Lilium lankongense, Lilium leichtlinii, Lilium pumilum, Lilium wardii, Lilium wilsonii. Die Blüten sind meist klein bis mittelgroß, einfarbig oder mit kontrastierend gefärbten Blütenspitzen und Saftmalen. Flecken fehlen oder sind klar abgegrenzt. Nur schwach oder gar nicht duftend.
Division 2: Martagon-Hybriden
Kreuzungen von Lilium hansonii, Lilium martagon, Lilium medeoloides und tsingtauense. Frühblühend. Die Blüten sind meist klein, zahlreich und nach unten weisend; die Blütenblätter vielfach gefleckt, verdickt und zurückgebogen zur Form von Türkenbünden. Die Blüten sind duftarm oder duften unangenehm. Die Knospen sind oft behaart, die Zwiebeln oft violett oder orange-gelb.
Division 3: Euro-Kaukasische Hybriden
Kreuzungen von Lilium candidum, Lilium chalcedonicum, Lilium kesselringianum, Lilium monadelphum, Lilium pomponium und Lilium pyrenaicum. Die Blüten sind meist klein bis mittelgroß, häufig glocken- bis türkenbundförmig und nach unten weisend. Die Blütenfarben sind oft blässlich, Fleckungen können fehlen oder auch zahlreich vorhanden sein. Häufig duften sie, viele sind kalktolerant.
Division 4: Amerikanische Hybriden
Kreuzungen von Lilium bolanderi, Lilium canadense, Lilium columbianum, Lilium grayi, Lilium humboldtii, Lilium kelleyanum, Lilium kelloggii, Lilium maritimum, Lilium michauxii, Lilium michiganense, Lilium occidentale, Lilium pardalinum, Lilium parryi, Lilium parvum, Lilium philadelphicum, Lilium pitkinense, Lilium superbum, Lilium vollmeri, Lilium washingtonianum und Lilium wigginsii. Die nur schwach duftenden Blüten sind meist klein bis mittelgroß und nach unten weisend, stark gelb bis orange-rot und deutlich gefleckt. Die Blütenblätter sind schmal, üblicherweise zurückgebogen.
Division 5: Longiflorum-Lilien
Kreuzungen von Lilium formosanum, Lilium longiflorum, Lilium philippinense und Lilium wallichianum. Die meist wenigen, duftenden Blüten sind meist mittelgroß bis groß und trompetenförmig und einfarbig weiß. Flecken, Papillen und Saftmale fehlen.
Division 6: Trompeten- und Aurelian-Hybriden
Kreuzungen von Lilium brownii, Lilium henryi, Lilium leucanthum, Lilium regale, Lilium rosthornii, Lilium sargentiae und Lilium sulphureum. Aurelian-Hybriden sind definiert als Kombination von Lilium henryi mit Trompeten-Lilien. Die Blüten sind meist mittelgroß bis groß und können jede übliche Form aufweisen. Sie sind weiß, creme, gelb bis orange oder pink, häufig mit farblich kontrastierenden sternförmigen Zeichnungen im Schlund bzw. Bänderungen auf der Außenseite. Trompeten-Hybriden sind meist duftend, ungezeichnet oder schmal gebändert am Ansatz. Die Blütenblattspitzen sind aufgebogen.
Division 7: Orientalische Hybriden
Kreuzungen von Lilium auratum, Lilium japonicum, Lilium nobilissimum, Lilium rubellum und Lilium speciosum. Die oft spät blühenden, duftenden Blüten sind meist mittelgroß bis sehr groß. Die inneren Blütenblätter sind meist sehr breit und überlappen einander am Ansatz. Sie sind meist weiß bis pink bis purpurrot, gelegentlich goldgelb, oft mit weißer Grundfarbe, mit farblich kontrastierender Zeichnung im Schlund. Fleckungen fehlen oder sind zahlreich, Papillen und Nektarien sind deutlich ausgeprägt.
Division 8: Andere Hybriden
Kreuzungen, die von keiner der Divisionen 1 bis 7 abgedeckt sind, einschließlich aller Kreuzungen über Divisionsgrenzen hinweg. Ebenso umfasst die Division alle Hybriden von Lilium henryi mit Lilium auratum, Lilium japonicum, Lilium nobilissimum, Lilium rubellum und Lilium speciosum.
Division 9: Arten und ihre Kultivare.
Nachweise
Fußnoten direkt hinter einer Aussage belegen die einzelne Aussage, Fußnoten direkt hinter einem Satzzeichen den gesamten vorangehenden Satz. Fußnoten hinter einer Leerstelle beziehen sich auf den kompletten vorangegangenen Absatz.
Weiterführende Literatur
Carl Feldmaier, Judith McRae: Die neuen Lilien. Ulmer, Stuttgart 1982, ISBN 3-8001-6121-4.
Edward A. McRae: Lilies. A Guide for Growers and Collectors. Timber Press, Portland/Oregon, 1998, ISBN 0-88192-410-5.
Weblinks
Website der Europäischen Liliengesellschaft (ELG)
North American Lily Society = Amerikanische Lilien-Gesellschaft |
5159003 | https://de.wikipedia.org/wiki/Jochen%20Deweer | Jochen Deweer | Jochen Deweer (* 20. Februar 1991 in Waregem) ist ein belgischer Bahn- und Straßenradrennfahrer.
Jochen Deweer wurde 2007 auf der Bahn belgischer Meister der Jugendklasse im Sprint, im Scratch und im Punktefahren. Auf der Straße gewann er die Silbermedaille im Straßenrennen der Europäischen Jugendolympiade und er gewann die zweite Etappe beim Critérium Européens des Jeunes. In der Saison 2009 war er bei einer Etappe der Münsterland Tour erfolgreich und wurde Dritter der Gesamtwertung. Auf der Bahn gewann er die Silbermedaille bei der Juniorenweltmeisterschaft in Moskau im Madison zusammen mit Gijs Van Hoecke. Seit 2010 fährt Deweer für das belgische Qin Cycling Team.
Erfolge – Bahn
2009
Weltmeisterschaft – Madison (Junioren) mit Gijs Van Hoecke
2010
U23-Europameisterschaft – Madison mit Tosh Van der Sande
2011
UIV Cup – Amsterdam (mit Jasper De Buyst)
Erfolge – Straße
2010
eine Etappe Tour de Berlin
Teams
2010 Qin Cycling Team
2011 Donckers Koffie-Jelly Belly
2014 VL Techinics Abutriek
2015 KSV Deerlijk-Gaverzich
Weblinks
Radsportler (Belgien)
Bahnradfahrer
Belgier
Geboren 1991
Mann |
12104621 | https://de.wikipedia.org/wiki/Jeff%20Wilson | Jeff Wilson | Jeff Wilson ist der Name folgender Personen:
* Jeff Wilson (Rugbyspieler) (* 1973), neuseeländischer Rugbyspieler
Jeff Wilson (Footballspieler) (* 1995), US-amerikanischer American-Football-Spieler |
3183465 | https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%96zer%20Hurmac%C4%B1 | Özer Hurmacı | Özer Hurmacı (* 20. November 1986 in Kassel) ist ein deutsch-türkischer Fußballspieler. Er ist beidfüßig und spielt im Offensiven Mittelfeld und auf den Außenflügeln.
Karriere
Verein
Özer Hurmacı wurde in Kassel geboren und verbrachte seine Jugendkarriere in Deutschland. Er spielte für die Jugendmannschaften von Fortuna Kassel und KSV Baunatal. Sein erstes Profijahr absolvierte er bei Ankaraspor in der Saison 2004/05. Zu dieser Zeit war Ankaraspor ein Neuling der Süper Lig. Nach seinem ersten Jahr in Ankara wurde Hurmacı an Keçiörengücü verliehen. Die Laufzeit seiner Leihfrist betrug eine Spielzeit. Seit seiner Rückkehr von Keçiörengücü war er Stammspieler im Mittelfeld von Ankaraspor. Zur Saison 2009/10 wechselte Hurmacı zu Fenerbahçe Istanbul.
Hurmacı arbeitete vorher bei Ankaraspor mit seinem Trainer Aykut Kocaman, der ihn in Deutschland entdeckt hatte. In der Saison 2010/2011 erlitt er einen Mittelfußbruch, wodurch er in dieser Spielzeit nur zu 14 Einsätzen kam, wobei er nur in einem Spiel über die gesamte Spielzeit auf dem Platz stand.
Zur Saison 2012/13 löste er sein Vertrag mit Fenerbahçe Istanbul auf und wechselte zum Aufsteiger Kasımpaşa Istanbul. Hier etablierte er sich auf Anhieb zum Leistungsträger und war mit seinen sechs Ligatoren und etlichen Vorlagen dafür mitverantwortlich, dass sein Klub zum Saisonende mit 6. Tabellenplatz die beste Erstligaplatzierung der Vereinsgeschichte erreicht hatte. In den ersten Spieltagen der Saison 2013/14 wurde Hurmacı wegen undiszipliniertem Verhalten vom Vereinsvorstand aus dem Mannschaftskader suspendiert.
Im Januar 2014 wurde er für 1½ Jahre an den Ligarivalen Trabzonspor ausgeliehen. Zur Saison 2015/16 verpflichtete dieser Klub ihn samt Ablöse. Nachdem er hier mehrmals aus dem Mannschaftskader suspendiert worden war, wurde sein noch bis ins Jahr 2018 gültiger Vertrag im Sommer 2016 aufgelöst.
Am letzten Tag der Sommertransferperiode 2016/17 wurde er vom Erstligisten Akhisar Belediyespor verpflichtet. Bei diesem Verein fand er allmählich zu alter Form zurück und beendete seine erste Saison mit 5 Toren in 29 Ligaspielen. Im Sommer 2017 wechselte er innerhalb der Liga zu Osmanlıspor FK, jenem Verein bei dem 2005 seine Profikarriere startete und der sich damals noch Ankaraspor nannte. Nach einer Saison verließ Hurmacı Osmanlıspor FK und wechselte zu Büyükşehir Belediye Erzurumspor. Auch bei diesem Verein spielte er nuzr eine kurze Zeit und zog bereits nach einer halben Saison zum Ligarivalen Sivasspor weiter. Bereits nach zum Saisonende verließ er diesen Verein und heuerte zur Saison beim Zweitligisten Bursaspor an.
Nationalmannschaft
Für die U-21 Türkei hat er 19 Spiele absolviert und 1 Tor erzielt.
Sein erstes Pflichtspiel für die A-Nationalmannschaft machte er am 8. Oktober 2010 gegen sein Geburtsland Deutschland. Bei seiner Nominierung profitierte er von einigen vorausgegangenen Verletzungen und konnte somit in den Kader nachrücken.
Trivia
Er ist der Neffe von Lemi Çelik, einem ehemaligen Spieler von Trabzonspor.
Weblinks
Einzelnachweise
Fußballnationalspieler (Türkei)
Fußballspieler (Bursaspor)
Fußballspieler (Erzurumspor FK)
Fußballspieler (Fenerbahçe Istanbul)
Fußballspieler (Kasımpaşa Istanbul)
Fußballspieler (Ankara Keçiörengücü)
Fußballspieler (Osmanlıspor FK)
Fußballspieler (Sivasspor)
Fußballspieler (Trabzonspor)
Türkischer Meister (Fußball)
Person (Kassel)
Türke
Deutscher
Geboren 1986
Mann
Fußballspieler (Akhisarspor) |
12684913 | https://de.wikipedia.org/wiki/Israel%20International%201981 | Israel International 1981 | Die Israel International 1981 im Badminton fanden vom 20. bis zum 21. April 1981 in Aschdod statt.
Titelträger
Weblinks
badmintoneurope.com
1981
Badminton 1981
Sport (Aschdod) |
5428045 | https://de.wikipedia.org/wiki/Liste%20der%20Kulturdenkm%C3%A4ler%20in%20Hunzel | Liste der Kulturdenkmäler in Hunzel | In der Liste der Kulturdenkmäler in Hunzel sind alle Kulturdenkmäler der rheinland-pfälzischen Ortsgemeinde Hunzel aufgeführt. Grundlage ist die Denkmalliste des Landes Rheinland-Pfalz (Stand: 3. Dezember 2018).
Einzeldenkmäler
|}
Literatur
Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler Rhein-Lahn-Kreis (PDF; 6,2 MB). Mainz 2018.
Weblinks
Hunzel
! |
6201721 | https://de.wikipedia.org/wiki/Bakalli | Bakalli | Bakalli ist der Familienname folgender Personen:
Adrian Bakalli (* 1976), belgischer Fußballspieler
Mahmut Bakalli (1936–2006), jugoslawischer bzw. kosovarischer Politiker |
651628 | https://de.wikipedia.org/wiki/Lugano-Ponte-Tresa-Bahn | Lugano-Ponte-Tresa-Bahn | |}
Die Lugano-Ponte-Tresa-Bahn, abgekürzt FLP, italienisch: Ferrovia Lugano–Ponte Tresa, offiziell Ferrovie Luganesi ist eine schmalspurige Privatbahn im Schweizer Kanton Tessin. Die am 5. Juni 1912 unter dem Namen Soscietà Ferrovie Luganesi (FL) eröffnete Bahn führt von Lugano nach Ponte Tresa. Seit dem Fahrplanwechsel vom 9. Dezember 2007 verkehren die Züge alle 15 Minuten, am Abend, an Wochenenden und Feiertagen alle 30 Minuten. Die Strecke ist als Linie S60 in das Netz der S-Bahn Tessin integriert.
Einst gab es in der Region Lugano vier schmalspurige Bahnbetriebe. Neben der FLP waren dies die Lugano-Cadro-Dino-Bahn (LCD), die Lugano-Tesserete-Bahn (LT) und die Trambahn Lugano. Bis auf die FLP sind alle Betriebe eingestellt und durch Busse ersetzt worden.
Bahnstrecke
Der FLP-Bahnhof in Lugano befindet sich rund 50 Meter vom SBB-Bahnhof entfernt in einem Einschnitt. In zwei kurzen Tunnels werden die Gotthardlinie der SBB und die westlichen Stadtteile von Lugano unterquert. Nach der Haltestelle Sorengo führt die Strecke dem Südufer des Laghetto di Muzzano entlang. Westlich von der Cappella d'Agnuzzo verläuft die Bahn parallel zur Autobahn A2 bis Bioggio Molinazzo. Dabei umfährt sie in einem weiten Bogen den Flughafen Lugano. Über Bioggio und Agno (wo sich das Depot befindet) erreicht die Bahn den westlichen Seitenarm des Luganersees. Zwischen Magliaso und Caslano wird ein Golfplatz durchquert. Die Strecke endet in Ponte Tresa unweit der italienischen Grenze.
Die Einfahrt ins Depot Agno führt über eine der seltenen symmetrischen Doppelweichen.
Um in Spitzenzeiten einen 15-Minuten-Takt anbieten zu können, nahm die FLP in den Jahren 2004 und 2005 eine Reihe grösserer Baumassnahmen in Angriff (Doppelspur bei Cappella–Agnuzzo, zwischen Bioggio und Agno sowie zwischen Magliaso und Caslano).
Betrieb
Montags bis freitags im Tagesverkehr besteht ein 15-Minuten-Takt, abends und am Wochenende wird alle 30 Minuten gefahren.
Fahrzeuge
Die FLP hat 2018 bei Stadler Rail neun niederflurige Tramlink im Wert von 47 Millionen Franken bestellt. Damit soll die aus dem Jahr 1978 stammende Flotte Be 4/8 und Be 4/12 ersetzt und der Service stark ausgebaut werden. Dies ist nötig nach einem Wachstum von rund 70 % innerhalb der letzten zehn Jahre auf 2,5 Millionen Passagiere pro Jahr. Das erste neue Fahrzeug wurde am 11. März 2021 abgeliefert. Seit 7. August 2021 sind die ersten Tramlinks im Einsatz.
Zukunft als Tram-Treno del Luganese
Die Schmalspurbahn wird Schritt für Schritt in eine Regionalstadtbahn (Tram-Treno) umgewandelt. Neben den Tramlink umfasst das Projekt einen Tunnel ins Stadtzentrum, eine Zweigstrecke nach Manno und als Ausbauoption Stadtbahnstrecken vom Luganer Zentrum nach Norden und Süden. Ab 2022 sollen die Bauarbeiten an dem 2,2 km langen zweigleisigen Tunnel begonnen werden, sodass die Strecke zwischen dem SBB-Bahnhof und Bioggio bis 2029 ersetzt werden könnte. Zwei Linien im 10-Minuten-Takt von Ponte Tresa beziehungsweise Manno werden sich dabei zu einem Intervall von fünf Minuten überlagern.
Bilder
Weblinks
Offizielle Website
Private Website mit zahlreichen Fotos
Einzelnachweise
Bahngesellschaft (Schweiz)
Bahnstrecke im Kanton Tessin
Spurweite 1000 mm
Verkehr (Lugano) |
3564475 | https://de.wikipedia.org/wiki/Wolfgang%20Kauer | Wolfgang Kauer | Wolfgang Kauer (* 20. Februar 1957 in Linz) ist ein in Salzburg lebender österreichischer Schriftsteller. Er schreibt in erster Linie Prosa und Gedichte.
Leben
Wolfgang Kauer besuchte das Adalbert-Stifter-Gymnasium in Linz bis zur Matura 1975. Nach dem Präsenzdienst in Oberösterreich studierte er Germanistik, Geographie und Bildnerisches Gestalten in Linz und Salzburg. Nach journalistischer Tätigkeit 1991 erste literarische Veröffentlichungen.
Wolfgang Kauer lebt in der Stadt Salzburg und arbeitete als Kunstpädagoge an Gymnasien und als Lektor an einer Linzer Kunst-Universität sowie als freier Schriftsteller. Er ist Autor von Lyrik, Prosa und Jugend-Theaterstücken, Stadtteil-Chronist von Gnigl und veranstaltet seit 2007 die Salzburger Autorenlesereihe Freitagslektüre. Seit vielen Jahren widmet er sich auch dem Studium der Felsbilder der Nordalpen.
Wolfgang Kauer wurde im Rahmen des jährlich durchgeführten internen Autorenwettbewerbs der Salzburger Autorengruppe 2010 von Julian Schutting zum besten und 2011 von Sabine Gruber zum zweitbesten Beitragenden gewählt. In die Spitzenränge kam er in den Folgejahren weiters unter der Jury von Bettina Balàka und Wolfgang Hermann. Der Klagenfurter Sprachwissenschafter Eberhard Riedel attestiert ihm „knappe Formulierungen, aber breit gestreute Konnotationen“. Der Salzburger Germanist Karl Müller schätzt den musikalischen Klang von Wolfgang Kauers Metren.
Werke
Beiträge:
Der Bär und das Inselmädchen, Prosa, in: Facetten, Literaturzeitschrift der Stadt Linz, Linz 1991, S. 126–128, ISBN 3-85214-561-9.
Der Linzer Golem, Prosa, in: Facetten, Literaturzeitschrift der Stadt Linz, Linz 1992, S. 85–91, ISBN 3-85214-573-2.
Stelzhamer, Prosa in: Meridiane. Literatur aus Oberösterreich. Bibliothek der Provinz: Weitra o. J., S. 80–81, ISBN 3-85252 082 7.
Lyrik bewerten, Essay in: Die Zeit im Buch 3/93, Österr. Bischofskonferenz: Wien 1993, S. 99–101
Strindbergphantasien Mondseer Ausgewanderter, Prosa, in: Die Rampe, Linz 1994/2, S. 21–41, ISBN 3-85320 679 4.
Über Franz Josef Heinrichs Stifter-Text und darüber hinaus, Essay, in: Die Rampe, Sonderheft Franz Josef Heinrich, Linz 1995, S. 55–56 ISBN 3-85320 869 X.
Minnesangs Ende, Prosa, in: Die Rampe, Linz 1996/2, S. 99–106, ISBN 3-85320 772-3.
Papa auf Abwegen, Jugend-Theaterstück, Uraufführung 31. März 2001 auf dem Salzburger Mozartplatz (vgl. Salzburger Nachrichten vom 31. Mai 2001)
Grenzüberschreitungen, Prosa, in: Facetten, Linz 2001, S. 149–159, ISBN 3-85252-403-2.
Herzog Tassilo, Jugend-Theaterstück, Uraufführung am 20. Mai 2004 im Salzburger Gymnasium der Herz-Jesu-Missionare in Liefering (vgl. Salzburger Nachrichten vom 20. Mai 2004)
Klagelied freier Autoren, Gedichte in: Wie es eben so ist, ohne Harfe. Eine Lyrikanthologie, hrsg. von der Salzburger Autorengruppe, Edition Eizenbergerhof: Salzburg 2005, S. 65–73, ISBN 3-901243-26-7.
Lange Abwesenheit. Gedanken zu Tessa Rumsey., Gedicht, in: Wörterspuren. Gedichte, Wortstämme Literaturproduktionen. Linz 2009, S. 8
Meer-Blick, 3 Gedichte, in: Querfeldein 01. Das Literaturheft des Linzer Frühlings, Linzer Frühling: Linz 2010, S. 85–87, ISBN 978-3-9519904-0-8.
Die untere Gnigl. Fallstudie der Siedlungsgenese auf dem Alterbachschwemmkegel, in: Gnigl. Salzburger Stadtteil, hrsg. v. Sabine Veits-Falk und Thomas Weidenholzer, Salzburg 2010, S. 294–307, Schriftenreihe des Archivs der Stadt Salzburg 29, ISBN 978-3-900213-13-8.
der geisterfahrer. ein filmisches epos. In: Aroqart Nr. 1. Zeitschrift für Film, Bild, Text, Musik. Hrsg. v. Paul Jaeg. Arovell: Gosau 2012, S. 17 ff.
Der japanische Stifter. In: Europa erlesen: Donau. Hrsg. v. Christian Fridrich und Lojze Wieser. Wieser-Verlag: Klagenfurt/Celovec 2012, S. 153 ISBN 978-3-99029-014-9.
1934: Abendgebet nach der Erstkommunion. In: Mosaik. Zeitschrift für Literatur und Kultur für Studenten. Salzburg Juni 2013, Heft 7, S. 4 ff.
Er-Oberungen. In: Mosaik. Zeitschrift für Literatur und Kultur für Studenten. Salzburg Nov. 2013, Heft 8, S. 13
Vorstadt-Hybris. In: Mosaik. Zeitschrift für Literatur und Kultur für Studenten. Salzburg Jan. 2014, Heft 9, S. 10
Lied von der jungen Stoffverkäuferin in der Getreidegasse. In: Mosaik. Zeitschrift für Literatur und Kultur für Studenten. Salzburg Herbst 2014, Heft 12, S. 9
Gauguin trifft Trakl. Farbenlyrik. In: FREIBORD Special 4. Einundvierzig Jahre Freibord-Feribord-Firebord. Herausg. v. Gerhard Jaschke. Wien Okt. 2017, S. 14
Wolfgang Kauer: Tao der Liebe. Lyrik. FREIBORD 30 - Zeitschrift für Literatur und Kunst. Hrsg. v. Gerhard Jaschke. Wien Dez. 2017, Heft Nr. 30
Der Pilgerweg nach St. Wolfgang. In: Inklusive Leerzeichen. Eine Anthologie der Salzburger Autorengruppe. Hrsg. v. Salzburger Autorengruppe. Salzburg 2017, S. 83–89, ISBN 978-3-901243-45-5
Schwarzer Mann aus Mattighofen. Sprachpermutative Erzählung. In: Wildleser-Almanach. Literarisches Panoptikum Nr. 2. Hrsg. v. Klaus Gasseleder. Erlangen 2017, S. 24–27, ISBN 978-3-923611-73-7
Der Weg war das Ziel. In: Wildleser-Almanach. Literarisches Panoptikum Nr. 3. Hrsg. v. Klaus Gasseleder. Erlangen 2017, S. 50–54, ISBN 978-3-923611-74-4
Er-Oberungen. In: Funkhaus-Anthologie. Sonderpublikation anlässlich des 50. Geburtstags von Ö1. Hrsg. v. Gerhard Ruiss u. Ulrike Stecher. Verlag Autorensolidarität: Wien 2017, S. 411
Anders als geplant zum Wendepunkt kommen In: Anthologie der 17. Salzburger Mitglieder der grazer autorinnen- autorenversammlung. Edition GAV: Salzburg 2019, S. 36–41
Der Hase im Mond In: Die besten Jahre verschrieben. 40 Jahre Salzburger Autorengruppe. Anthologie, hrsg. v. Salzburger Autorengruppe: EV Leobersdorf 2021, S. 79–80 ISBN 978-3-200-07826-0
Die Vorlieben des Erzählers beim Erzählen über ein Häschen und einen Tellerwäscher In: Die besten Jahre verschrieben. 40 Jahre Salzburger Autorengruppe. Anthologie, hrsg. v. Salzburger Autorengruppe: EV Leobersdorf 2021, S. 85–87 ISBN 978-3-200-07826-0
Stefan Zweig und ein geistiges Europa (Essay) In: Annäherungen an Stefan Zweig. Hommage zum 140. Geburtstag. Anthologie mit Texten von Robert Kleindienst, Ludwig Laher, Elke Laznia, Klemens Renoldner, Julian Schutting, Gudrun Seidenauer, Brita Steinwendtner, Vladimir Vertlib, Gerlinde Weinmüller, O.P. Zier und bildnerischen Beiträgen von Susanna Andreini, Reiner Maria Auer, Jutta Brunsteiner, Maroine Dib, Wolfgang Eibl, Karl Hartwig Kaltner, Volker Lauth, Christiane Pott-Schlager, Paul Raas, Renate Wegenkittl und Josef Zenzmaier. Hrsg. v. Christoph Janacs, Arturo Larcati und Fritz Popp. Edition Tandem: Salzburg 2021, S. 107–121 ISBN 978-3-904068-51-2
Das letzte Abendmahl (Der Kameramörder) In: Das große Mahl. Hrsg. v. PODIUM-Zeitschrift für Literatur. Doppelheft 205/206, Redaktion Barbara Neuwirth. EV Podium, Heidenreichstein Sept. 2022, S. 87–90 ISBN 978-3-902886-76-7
galaktischer funkenschlag In: Science/ Fiction Hrsg. v. PODIUM-Zeitschrift für Literatur. Doppelheft 207/208, Redaktion Thomas Ballhausen. EV Podium, Heidenreichstein Mai 2023, S. 114–115 ISBN 978-3-902886-80-4
Endlospaare und Endlosgedichte In: blätter 2022/23 hrsg. v. Salzburger Autorengruppe Redaktion Michael Burgholzer, Wolfgang Danzmayr, Ewald Ehtreiber EV Salzburg Mai 2023, S. 29–32
Bücher:
Die Donau hinauf, Maskenprosa, Verlag LinzKulturTexte, Linz 1996, ISBN 3-85214-666-6.
Nachtseite, Satiren und Kurzgeschichten, Arovell Verlag, Salzburg/Gosau/Wien 2007, ISBN 978-3-902547-48-4.
Azur-Fenster, Erzählungen und Lyrik mit Meerblick, Arovell Verlag, Salzburg/Gosau/Wien 2008, ISBN 978-3-902547-64-4.
Magenta Verde, Prosa, Lyrik, Aphorismen, Arovell Verlag, Salzburg/Gosau/Wien 2009, ISBN 978-3-902547-73-6.
Funken regen, (Zeit-)geschichtliche Prosa und filmisches Epos. Arovell Verlag, Salzburg/Gosau/Wien 2010, ISBN 978-3-902547-08-8.
Geheimnisvoll gewinnbringend, Satiren und Erzählungen betreff Alpenvorland. Arovell Verlag, Salzburg/Gosau/Wien 2012, ISBN 978-3-902808-13-4.
Der Code der Schnabelkanne oder Das Keltenfieber, Ikonografischer Roman über die keltische Bronze-Schnabelkanne vom Halleiner Dürrnberg. Edition Innsalz, Ranshofen 2012, Hardcover, Bd. 1 der Schnabelkannen-Romantrilogie, ISBN 978-3-902616-57-9.
Frau Perchta und die Schnabelkanne, Ikonografischer Roman. Edition Innsalz, Ranshofen 2013, Hardcover, Bd. 2 der Schnabelkannen-Romantrilogie, ISBN 978-3-902616-85-2.
Frau Venus auf Wanderschaft. Die Erdmutter in alpinen Felsritzbildern, Ikonografischer Roman. Edition Innsalz, Ranshofen 2015, Hardcover, Bd. 3 der 1100 Seiten umfassenden Schnabelkannen-Romantrilogie, ISBN 978-3-902981-52-3.
Ausgewählte Gedichte, Hrsg. v. Hannes Vyoral anlässlich des 60. Geburtstags des Autors, mit e. Vorwort von Maria Herlo, Heidelberg. Podium, Wien Feb. 2017, ISBN 978-3-902886-33-0.
Felsbilder der Ostalpen. Das Erbe der Mondfrau, Blog-Roman in Hardcover mit ca. 170 Abbildungen in Farbe. Verlag Anton Pustet: Salzburg Sept. 2017. ISBN 978-3-7025-8045-2.
Felsbilder der Alpen. Motive im internationalen Vergleich, Hardcover, 272 Seiten mit ca. 450 Abbildungen in Farbe. Verlag Anton Pustet: Salzburg 2019. ISBN 978-3-7025-0932-3.
Kult- und Schalensteine. Zeugen der Vorgeschichte im Maurenmassiv, in den Alpen und im Granit-Hochland, Hardcover, 286 Seiten mit ca. 400 Abbildungen in Farbe. Verlag Bibliothek der Provinz: Weitra Herbst 2021. ISBN 978-3-99126-042-4.
Weblinks
„Der Code der Schnabelkanne“ - Interview Wally Rettenbacher mit Wolfgang Kauer während der Freitagslektüre im Café Schober in Salzburg-Gnigl (Radio Fro)
- Interview mit Christian Lutz, Anton Bruckner Privatuniversität Linz
- Interview mit Helmut Wittmann, ORF Radio Oberösterreich
Literarisch-musikalische Lesung „Europäische Begegnungen“ mit Wolfgang Kauer und dem deutsch-rumänischen Duo Bianca Alecu (Flöte) und Jelena Sophia Engelhardt (Harfe), am 26. Mai 2017 in der Stadtbücherei Heidelberg, Hilde Domin-Saal, Veranstalter: Gesellschaft für Literatur, Musik und Kunst e. V. Heidelberg Al. I. Cuza
Lesung „Grenzgänge“ mit Ruth Aspöck, Wolfgang Kauer, Julian Schutting, Margot Koller am 26. Oktober 2020 im Saal der Katholischen Hochschulgemeinde Salzburg; Moderation Mag. Günter Jäger (KHG), Kamera Maia Loh (AAI), Veranstalter GAV, AAI https://www.youtube.com/watch?v=MH68tWoBUPw&t=1709s
Lesung „Eros zeitlos“ Texte aus der Literaturgeschichte, u.a. mit dem Dialog „Tao der Liebe“ von Wolfgang Kauer; am 16. März 2021 im Literaturhaus Salzburg, interpretiert von Schauspielerin Anja Clementi (Landestheater Salzburg), Moderation Christoph Janacs, Gitarre Daniela Canale (Argentinien), Veranstalter GAV-Salzburg https://www.youtube.com/watch?v=7jRnIJMSIWA&list=PLAC3C189CC550D1F9&index=2
Lesung „Reprise“ mit Wolfgang Kauer, Margarita Fuchs und Brita Steinwendtner am 27. April 2021 im Literaturhaus Salzburg; Moderation Christoph Janacs (GAV), Kamera Waltraud Hochradl (Literaturhaus), Veranstalter GAV-Salzburg https://www.youtube.com/watch?v=7XCC5GkvTUg&list=PLAC3C189CC550D1F9&index=3
Lesung „Anklänge“ mit Wolfgang Kauer und Bernd Rosenkranz, am 15. Juni 2021 im Literaturhaus Salzburg, Moderation Peter Reutterer (SAG), Kamera Waltraud Hochradl (Literaturhaus), Veranstalter SAG https://www.youtube.com/watch?v=8k-ulemvMac
Einzelnachweise
Autor
Literatur (Deutsch)
Literatur (Österreich)
Österreicher
Geboren 1957
Mann |
8022115 | https://de.wikipedia.org/wiki/Petites%20Murailles | Petites Murailles | Die Petites Murailles (französisch für ‚kleine Mauern‘, ) sind ein Felskamm im italienischen Teil der Walliser Alpen. Sie sind die südliche Fortsetzung der Grandes Murailles () und bilden mit diesen einen Seitenkamm, der an der Dent d’Hérens () nach Süden vom Alpenhauptkamm abzweigt und das Valpelline im Westen vom Valtournanche mit dem Talkessel von Breuil-Cervinia im Osten trennt. Das Col Budden () trennt Grandes und Petites Murailles. Die Murailles erwecken von Osten gesehen den Eindruck einer fast geschlossenen Felswand.
Höchster Punkt der Petites Murailles ist die Punta Budden mit einer Höhe von 3630 Metern. Sie erhebt sich als erster Gipfel der Kette direkt südlich dem Col Budden. Weiter südlich ragt zunächst der Tour de Creton () im Kamm auf, dann folgt der Mont Blanc du Creton (), der den südlichen Endpunkt der Kette darstellt.
Literatur
Michael Waeber: Walliser Alpen. Gebietsführer für Wanderer, Bergsteiger, Skitourengeher, Kletterer. 13. Auflage, Bergverlag Rudolf Rother, München 2003, ISBN 3-7633-2416-X
Einzelnachweise
Weblinks
Kartenausschnitt bei map.geo.admin.ch
Berg in den Walliser Alpen
Valtournenche
Bionaz |
7442650 | https://de.wikipedia.org/wiki/Stranka%20mladih%20%E2%80%93%20Zeleni%20Evrope | Stranka mladih – Zeleni Evrope | Die Stranka mladih – Zeleni Evrope (deutsch: Partei der Jugend – Europäische Grüne, kurz SMS-Zeleni) ist eine grüne Partei in Slowenien.
Geschichte
Gegründet wurde die Partei im Jahr 2000 unter dem Namen Stranka mladih Slovenije (deutsch: Slowenische Partei der Jugend, kurz SMS).
Bei ihrem erstmaligen Antritt zur Parlamentswahl 2000 erzielte die Partei 4,34 Prozent. Somit schaffte sie knapp den Sprung über die Vier-Prozent-Hürde und konnte vier Abgeordnete in die Staatsversammlung entsenden.
Bei der Parlamentswahl 2004 konnte die Partei nur noch 2,08 Prozent holen und schied somit aus dem Parlament aus.
Zur Parlamentswahl 2008 trat die Partei in einer gemeinsamen Liste mit der Slowenischen Volkspartei (SLS) an. Das Bündnis erreichte 5,21 Prozent und konnte sich somit 5 Sitze in der Staatsversammlung sichern.
Im Juli 2009 erfolgte die Umbenennung in Stranka mladih – Zeleni Evrope.
Bei der vorgezogenen Parlamentswahl 2011 holte die Partei nur noch 0,86 Prozent und konnte somit wieder nicht ins Parlament einziehen.
Programm
In ihrem Programm setzt sich die Partei unter anderem für folgendes ein:
gute Bezahlung aller Jobs und Tätigkeiten und die Einführung eines universellen Grundeinkommens
Recht auf Chancengleichheit und Beschäftigung
Verbesserung des Umweltschutzes; dazu zählen unter anderem die Verringerung der Treibhausgase und der Übergang zu einer Kohlenstoff-freien Gesellschaft
eine grüne Wirtschafts- und Finanzpolitik: Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit und eine nachhaltige Entwicklung. Außerdem eine Förderung der Beschäftigung, aber bei umweltschädigenden Industriezweigen ist die Zahl der Beschäftigten zu reduzieren.
Reduzierung von umweltschädlichen Fahrzeugen im Verkehr und dafür eine Förderung alternativer Verkehrsmittel
eine EU-weite Regulierung des Finanzsystems und die Einführung einer Transaktionssteuer. Alle Steueroasen sind abzuschaffen.
Abschaffung der Wehrpflicht
Schaffung von kostenlosen Kindergärten
Weblinks
Offizielle Website
Einzelnachweise
Partei (Slowenien)
Grüne Partei
Gegründet 2000
Mitgliedspartei der Europäischen Grünen Partei |
7067369 | https://de.wikipedia.org/wiki/Bipotenz | Bipotenz | Bipotenz beschreibt in der Biologie die Möglichkeit (Potenz) von Zellen, Geweben oder Organen, eine von zwei (Vorsilbe bi-) Differenzierungen oder Entwicklungswegen einzuschlagen. Bipotente (Stamm-)Zelllinien können sich z. B. in jeweils einen von zwei differenzierten Zelltypen differenzieren. Entsprechend gibt es auch multipotente, pluripotente und totipotente Zellen.
Der Ausdruck wird häufig in Zusammenhang mit der Entwicklung der Gonaden und Keimzellen verwendet. Die anatomische Basis der männlichen und weiblichen Gonaden ist bei Wirbeltieren (wie z. B. dem Menschen) gleich, Wolffsche Gänge und Müllersche Gänge werden zunächst in beiden Geschlechtern gleich angelegt. Die Differenzierung erfolgt im Normalfall über die Ausprägung des Geschlechtschromosomen, vermittelt über das Protein TDF und wird im Folgenden hormonell gesteuert. In seltenen Fällen kommt es zu abweichender Entwicklung, so dass das anatomische und hormonelle Geschlecht nicht mit dem genetischen, welches über Vorhandensein des Y-Chromosoms definiert ist, übereinstimmt, sehr selten werden Gonaden beider Geschlechter nebeneinander, oder beide teilweise, ausgebildet (echter Hermaphroditismus, vgl. auch Intersexualität).
Auch die Urkeimzellen selbst sind bipotent. Bei Mäusen und Knochenfischen ist auch experimentell nachgewiesen, dass dieselben Zellen sich zu Eizellen und Spermien weiterentwickeln können.
Literatur
Olaf Hiort, Paul-Martin Holterhus: The molecular basis of male sexual differentiation. In: European Journal of Endocrinology. 142, 2000, S. 101–110. PMID 10664515 (open access)
Einzelnachweise
Organogenese
Zellbiologie
Entwicklungsbiologie |
4777815 | https://de.wikipedia.org/wiki/Ovimbundu-Schwert | Ovimbundu-Schwert | Das Ovimbundu-Schwert ist ein afrikanisches Schwert. Afrikanische Schwerter wurden in verschiedenen Ländern und von verschiedenen Ethnien Afrikas als Kriegs-, Jagd-, Kultur- und Standeswaffe entwickelt und genutzt. Die jeweilige Bezeichnung der Waffe bezieht sich auf eine Ausprägung dieses Waffentyps, die einer bestimmten Ethnie zugeordnet wird – in diesem Fall den Ovimbundu Zentralangolas.
Beschreibung
Das Ovimbundu-Schwert hat eine gerade, einschneidige Klinge. Die Klinge wird vom Heft an breiter und läuft am Ort spitz zu. Das Heft ist aus Holz und zum Teil mit Metalldraht umwickelt. Der Knauf ist oft als menschlicher Kopf dargestellt. Das Ovimbudu-Schwert wird von der Ethnie der Ovimbundu aus Angola benutzt. Dieser Gebrauch ist aber seit etwa einem Jahrhundert rein symbolisch – rituell.
Einzelnachweise
Literatur
Christopher Spring: African arms and armor. Smithsonian Institution Press, Washington DC 1993, ISBN 1-56098-317-5.
Werner Fischer, Manfred A. Zirngibl: Afrikanische Waffen. Messer, Dolche, Schwerter, Beile, Wurfwaffen. Verlag Prinz, Passau 1978.
Weblinks
Messer und Schwerter bei Hamill Gallery
Kultur (Angola)
Schwert
Afrikanische Waffe (historisch) |
2890189 | https://de.wikipedia.org/wiki/Keystone%20State%20Park | Keystone State Park | Keystone State Park ist der Name folgender State Parks in den Vereinigten Staaten:
Keystone State Park (Oklahoma)
Keystone State Park (Pennsylvania) |
12362540 | https://de.wikipedia.org/wiki/Liste%20der%20Kulturdenkm%C3%A4ler%20in%20Asbach | Liste der Kulturdenkmäler in Asbach | Liste der Kulturdenkmäler in Asbach steht für:
Liste der Kulturdenkmäler in Asbach (Hunsrück)
Liste der Kulturdenkmäler in Asbach (Westerwald) |
3789501 | https://de.wikipedia.org/wiki/Stefan%20von%20Zschock | Stefan von Zschock | Stefan von Zschock (* 21. Juli 1975) ist ein ehemaliger deutscher Fußballspieler. Er war Abwehrspieler.
Sportlicher Werdegang
Von Zschock, der aus der Jugend der TSG Bau Rostock stammt, stand in den frühen 1990er Jahren beim damaligen Zweitligisten Hansa Rostock unter Vertrag. Nachdem er zunächst 16 Einsätze in der Reservemannschaft Hansas in der Oberliga erhielt, bestritt er in der Saison 1993/94 fünf Spiele in der zweithöchsten deutschen Spielklasse für das Profiteam des Vereins von der Ostsee. Sein Zweitligadebüt gab er am 15. Spieltag während des Auswärtsspiels bei den Stuttgarter Kickers. Hansa-Trainer Jürgen Heinsch wechselte den Abwehrspieler in der 65. Spielminute für Marco Zallmann ein. Mit Hansa belegte er am Ende der Saison den achten Tabellenplatz.
Literatur
Andreas Baingo: FC Hansa Rostock. Wir lieben Dich total! Sportverlag, Berlin 1995, ISBN 3-328-00692-3, S. 166.
Weblinks
Steckbrief bei hansanews.de
Einzelnachweise
Fußballspieler (DDR)
Fußballspieler (Hansa Rostock)
Fußballspieler (Rostocker FC)
DDR-Bürger
Deutscher
Geboren 1975
Mann |
2633832 | https://de.wikipedia.org/wiki/Wustrower%20Dumme | Wustrower Dumme | Die Dumme ist ein etwa 30 km langer, linker bzw. westlicher Nebenfluss der Jeetzel (Jeetze) in Sachsen-Anhalt und Niedersachsen (Deutschland). In Abgrenzung zur Salzwedeler Dumme wird sie wegen ihres Mündungsortes auch als Wustrower Dumme bezeichnet. Sie ist namensgebend für Bergen an der Dumme und über weite Abschnitte Grenzfluss zwischen Niedersachsen und Sachsen-Anhalt.
Name
Der Flussname „Dumme“, erstmals 1343 als de dummen erwähnt, ist germanischen Ursprungs. Möglicherweise leitet sich der Name vom
altniederdeutschen dumba ‚Staub(wolke)‘ oder dumma ‚Nebeldecke‘ ab. Als am wahrscheinlichsten gilt aber die Herleitung aus dem ebenfalls altniederdeutschen dumb bzw. ‚stumm‘. Der Name weist somit auf die langsame Fließgeschwindigkeit des Gewässers hin.
Verlauf
Die Dumme entspringt bei der Gielauer Mühle aus dem Zusammenfluss des Großen und Kleinen Mühlenbachs und fließt ostwärts. Ab Harpe
wird sie in den Topographischen Karten auch als Dumme (Harper Mühlenbach) bezeichnet und bildet die Grenze zwischen der Altmark im Süden und dem niedersächsischen Wendland im Norden. Sie wendet sich mäandrierend nach Nordosten in die Obere Dummeniederung, nimmt vor Bergen von rechts die Alte Dumme auf und passiert den Ort östlich. Die Landesgrenze wird durch den Provinzialgrenzgraben gezogen, dessen südlicher Arm der Dumme vor Bergen entgegenfließt und dessen nördlicher Teil unterhalb von Bergen bei dem Naturschutzgebiet Gain in die Dumme mündet. In dem Waldgebiet nimmt sie von links den Schnegaer Mühlengraben und etwas weiter unterhalb den Clenzer Bach auf. Sie strömt wieder als Grenzfluss ostwärts und scheidet die hügelige Landschaft bei Clenze von der feuchten Niederung im Süden. Ab der Kläranlage bei Bülitz hat die Dumme seit den 1970er Jahren nur noch eine breite, kanalartige Struktur. Vor dem Naturschutzgebiet Luckauer Holz wird der Hauptarm im schlanken Bogen im Norden um das Waldgebiet herumgeführt, passiert das namensgebende Wustrow westlich und mündet nördlich der Ortschaft in die von Süden kommende Jeetzel.
Der bei Bülitz abzweigende Grenzgraben fließt nach Osten und wird in den niedersächsischen Karten als Wustrower Dumme bezeichnet. Er entspricht dem historischen Verlauf der Dumme bis zur Einmündung der Schwarzen Laake, von wo er nach Norden und durch den Ort führte.
Weblinks
Kartenausschnitt im Sachsen-Anhalt-Viewer
Einzelnachweise
Fluss in Sachsen-Anhalt
Gewässer im Landkreis Lüchow-Dannenberg |
4187751 | https://de.wikipedia.org/wiki/Ernst%20August%20D%C3%B6lle | Ernst August Dölle | Ernst August Dölle (* 1. Juli 1898 in Gifhorn, † 8. Mai 1972 in Konstanz) soll von 1928 bis 1968 Professor für Psychologie und Pädagogik an der Wirtschaftshochschule in Konstanz gewesen sein (eine solche Hochschule als Vorläufer der 1966 gegründeten Universität Konstanz ist jedoch nicht belegt).
Der Lebensweg von Dölle wird als einigermaßen abenteuerlich beschrieben. Nach dem Abitur soll er im Herbst 1915 Knall auf Fall Soldat geworden sein. In einer Dölle-Biografie wird angedeutet, dass er diesen Knall ins Unterbewusstsein verdrängt haben könnte, wodurch möglicherweise sein ganzer Lebenslauf beeinflusst wurde. Nach der Grundausbildung soll Dölle als Ballonbeobachter bei Verdun eingesetzt worden sein, wobei er abstürzte und in einem Gartenzaun notlandete. Im Lazarett soll eine schwere Hörstörung festgestellt worden sein, die durch den Sprachtheoretiker Karl Bühler behandelt wurde. Er soll Dölle als Therapie geraten haben, sich mit der Musik von Otto Jägermeier zu beschäftigen, insbesondere mit dessen Hauptwerk Klang und Nichtklang. Nach dem 1. Weltkrieg soll Dölle Psychologie studiert haben, wobei er sich besonders der zweiwertigen Seelenlogik widmete. Nach seiner Berufung nach Konstanz soll er eine sehr spezielle Lerntheorie entwickelt haben. Während der Nazi-Herrschaft soll Dölle depressiv geworden sein und auch in der Nachkriegszeit sehr zurückgezogen gelebt haben.
Erst 1974 wurde Dölle durch eine als Festschrift zum Gedächtnis herausgegebene Aufsatzsammlung als Seelenforscher, Erkenntnistheoretiker und Universalgelehrter wieder mehr bekannt. Die Festschrift war ein Beitrag zum sogenannten Positivismusstreit in den Sozialwissenschaften. Herausgegeben wurde sie von Theo Herrmann, Beiträge steuerten u. a. Wissenschaftler wie Hans Albert, Mario von Cranach, Thomas Ellwein, Otto Ewert, Klaus Foppa, Carl Friedrich Graumann, Kurt-Hermann Stapf, Werner Tack und Walter Toman bei.
Ende 1974 behauptete Der Spiegel in einer Besprechung des Buches, dass Dölle „nie gelebt hat“.
Dölle (angeblich 1898 geboren) erscheint auf einer auf das Jahr 2010 datierten Fotografie des Hauptgebäudes der Humboldt-Universität zu Berlin; im Personenregister wird er mit der Seitenzahl des Fotos aufgeführt. Ein 2012 erschienener Konferenzbeitrag eines Ernesto A. Dölle ordnet ihn der Universität von Santiago, Chile zu.
Es erscheint sehr wahrscheinlich, dass die Existenz Dölles ein wissenschaftlicher Witz ist. Von einigen Akademikern wird das Andenken an Dölle weiterhin gepflegt, u. a. durch Zitationen und Augenzeugenberichte (von denen einige behaupten, Dölles Tod sei nicht gesichert). So hat Dölle seit 2009 eine eigene Seite in der Internetpräsenz der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Auch in einem Standardlehrbuch der Differentiellen Psychologie, das einige Kurzbiografien führender Köpfe enthält, taucht ohne jeden relativierenden Kommentar eine Kurzbiografie Dölles auf. Zur Düsseldorfer Biografie gibt es inhaltliche Überschneidungen und Unterschiede; das Foto ist ein anderes. Kurt-Hermann Stapf (Universität Tübingen) betreibt an der Universität Tübingen eine Ernst-August-Dölle-Seite, der zufolge es eine Ernst-August-Dölle-Gesellschaft gibt. Die Universität Ulm nahm für numerische Simulationen im Jahr 2018 den „Dölle“-High-Performance-Computing-Cluster in Betrieb. Mit 1.8 Teraflops pro Sekunde wäre der Dölle-Cluster der fünftschnellste Supercomputer der Welt, wenn ab dem Jahr 2000 keine Computer mehr gebaut worden wären.
Literatur
Theo Herrmann (Hrsg.): Dichotomie und Duplizität: Grundfragen psychologischer Erkenntnis. Ernst August Dölle zum Gedächtnis. Bern: Huber, 1974, ISBN 978-3-456-80013-4
M. Rainer Lepsius: Dichotomie und Duplizität. Rezension von Theo W. Herrmann (Hrsg.), Dichotomie und Duplizität, Grundfragen psychologischer Erkenntnis, Ernst August Dölle zum Gedächtnis, Bern 1974. In: Zeitschrift für Sozialpsychologie, Bd. 6, Heft 2 (1975), S. 179–183
Heinrich Zankl: Großer Seelenforscher: Der Psychologe Ernst August Dölle, in: Irrwitziges aus der Wissenschaft. Von Leuchtkaninchen bis Dunkelbirnen, Weinheim, Wiley-VCH, 2008, S. 141–146, ISBN 978-3-527-32114-8
Günter Ropohl: Das Wissenschaftsprogramm des Neoparodismus. In Ders.: Kleinzeug. Satiren – Limericks – Aphorismen, Münster u. a., LIT Verlag, 2004, S. 13–30.
Einzelnachweise
Fiktive Person
Wissenschaftlicher Witz |
7223184 | https://de.wikipedia.org/wiki/Gheorghe%20Negrea | Gheorghe Negrea | Gheorghe Negrea (* 21. April 1934 in Sibiu; † 2001) war ein rumänischer Boxer. Negrea war Europameister 1957 und Silbermedaillengewinner der Europameisterschaften 1959 und 1961 und der Olympischen Spiele 1956. Außerdem war er Teilnehmer der Olympischen Spiele 1960 und 1964.
Karriere
1956 erreichte Negrea bei den Olympischen Spielen nach Siegen über Petrus van Vuuren, Südafrika, Ottavio Panunzi, Italien, und Carlos Lucas, Chile, das Finale im Halbschwergewicht (-81 kg), welches er gegen James Boyd, USA, verlor und damit die olympische Silbermedaille gewann. Im Jahr darauf gewann er bei den Europameisterschaften die Goldmedaille. Wobei er im Finale auf Petar Stankov, Bulgarien, traf. Selbiger war auch sein Gegner im Finale der Militärmeisterschaften des Ostblocks und auch hier konnte er gewinnen. Bei den Europameisterschaften 1959 erreichte Negrea wieder das Finale, musste sich diesmal jedoch Zbigniew Pietrzykowski, Polen, geschlagen geben.
1960 gewann Negrea vor seiner zweiten Teilnahme an den Olympischen Spielen die Balkanmeisterschaften. Bei den Olympischen Spielen schied er jedoch im Viertelfinale gegen Anthony Madigan, Australien (KO 2.), aus. Im Jahr darauf verteidigte er seinen Titel bei den Militärmeisterschaften des Ostblocks und erreichte bei den Europameisterschaften wieder das Finale, welches er jedoch gegen Giulio Saraudi, Italien, verlor.
Bei seiner dritten Teilnahmen an den Olympischen Spielen im Jahr 1964 schied Negrera im ersten Kampf gegen den späteren Silbermedaillengewinner Alexei Kisseljow, Sowjetunion (5:0), aus und beendete danach seine Karriere.
Weblinks
Webseite: amateur-boxing.strefa.pl
Teilnehmer der Olympischen Sommerspiele 1956
Teilnehmer der Olympischen Sommerspiele 1960
Teilnehmer der Olympischen Sommerspiele 1964
Boxer (Rumänien)
Olympiateilnehmer (Rumänien)
Rumäne
Geboren 1934
Gestorben 2001
Mann |
6108217 | https://de.wikipedia.org/wiki/Liste%20der%20Kulturdenkmale%20in%20Panker | Liste der Kulturdenkmale in Panker | In der Liste der Kulturdenkmale in Panker sind alle Kulturdenkmale der schleswig-holsteinischen Gemeinde Panker (Kreis Plön) und ihrer Ortsteile aufgelistet .
Legende
Sachgesamtheiten
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Bauliche Anlagen
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Weblinks
Literatur
Georg Dehio: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Hamburg und Schleswig-Holstein. Begründet vom Tag für Denkmalpflege 1900, fortgeführt von Ernst Gall, bearbeitet von Johannes Habich, Christoph Timm (Hamburg) und Lutz Wilde (Lübeck), aktualisiert von Susanne Grötz und Klaus Jan Philipp (Hamburg) und Lutz Wilde (Schleswig-Holstein). Deutscher Kunstverlag, München/Berlin 2009, ISBN 978-3-422-03120-3.
Quelle
Panker
! |
3208477 | https://de.wikipedia.org/wiki/Ernst%20Friedrich%20D%C3%BCrre | Ernst Friedrich Dürre | Ernst Friedrich Dürre (* 19. Oktober 1834 in Lyon; † 22. Februar 1905 in Eltville) war ein deutscher Hüttenkundler und Rektor der RWTH Aachen.
Werdegang
Ernst Friedrich Dürre trat 1854 zur praktischen Ausbildung in das Königliche Hüttenwerk zu Malapane ein und wurde im Februar 1856 zum Hüttenexpektanten ernannt. Nach erfolgtem Universitätsstudium legte er im August 1861 das Examen für den staatlichen Hüttendienst ab und arbeitete in der Folge als Registraturbeamter und stellvertretender Betriebsbeamter des Hochofens und der Gießerei auf den Hüttenwerken Malapane und Gleiwitz.
Im November 1865 holte ihn Hermann Wedding als Assistent an die Bergakademie Berlin. Hier erhielt er die Gelegenheit zu eigenständigen wissenschaftlichen Arbeiten. Nach zwei Jahren wurde er als Dozent für Metallurgische Technologie und Feuerungskunde zugelassen. 1868 promovierte er an der Universität Göttingen mit einer Arbeit Über die Konstitution des Roheisens. In seiner Berliner Zeit veröffentlichte Dürre eine Reihe von Aufsätzen in der Oesterreichischen Zeitschrift für Berg- und Hüttenwesen, dem Polytechnischen Zentralblatt, der Deutschen Revue und der Zeitschrift für Berg-, Hütten- und Salinenwesen in Preußen.
Zum 1. November 1871 erhielt Dürre den Ruf als Dozent für Allgemeine Hüttenkunde und Probierkunst an die TH Aachen, im folgenden Jahr wurde seine Dozentur in eine etatmäßige Professur umgewandelt. In den 1870er Jahren engagierte sich Dürre in den technischen Fachverbänden: 1873–1878 war er Schriftleiter des Technischen Vereins für Eisenhüttenwesen (Vorläufer des Stahlinstitut VDEh) und Mitherausgeber der Zeitschrift des VDI. Seine Kollegen wählten ihn mehrfach zum Abteilungsvorsteher und Wahlsenator und 1886 bekam er für drei Jahre das Amt des Rektors übertragen. Auch nach seinem Rektorat war Dürre in der akademischen Selbstverwaltung der TH Aachen tätig. Der Schwerpunkt seiner Forschungstätigkeit lag auf der Veröffentlichung zahlreicher Lehr- und Handbücher. 1897 übernahm er nach der Teilung seines Lehrgebietes die Professur für Eisenhüttenkunde, die er bis zu seiner Emeritierung zum 1. Oktober 1901 wahrnahm. Zum Ausscheiden aus dem Hochschuldienst erhielt er den Roten Adlerorden 3. Klasse verliehen. Dürre starb am 22. Februar 1905 in Eltville.
1874 ernannte ihn der Akademische Verein der Chemiker und Hüttenleute an der Polytechnischen Schule Aachen, das spätere Corps Montania Aachen, zum Ehrenmitglied.
Zitate
Quellen
Biographische Angaben zu Ernst Friedrich Dürre sind nur mangelhaft überliefert. Beispielsweise finden sich weder in den konsultierten Akten noch in den publizierten Quellen genauere Hinweise zu seinem Universitätsstudium. Zu den folgenden Angaben vgl.
Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz Berlin (GSTA PK), I. HA Rep. 89 Geheimes Zivilkabinett, Jüngere Periode, Nr. 21703, Antrag des Kultusministeriums auf Verleihung von Orden und Ehrenzeichen v. 20. August 1901;
GSTA PK, I. HA Rep. 76 Kultusministerium, Vb, Sekt. 6, Tit. II, Nr. 1 Bd. I, Nachweisung über die persönlichen und dienstlichen Verhältnisse des Professors Dr. Dürre, o. D. (Mai 1886);
Fritz Wüst: Nachruf für Ernst Friedrich Dürre, in: Stahl und Eisen 25 (1905), S. 383f.
Weblinks
http://www.ub.uni-freiburg.de/xopac/wwwolix.cgi?db=ubfr&ai=1664492&Band=Dürre,%20Ernst%20Friedrich
http://www.archiv.rwth-aachen.de/biographischedatenbank/ (Personengruppen – Direktoren und Rektoren)
http://www.iehk.rwth-aachen.de/index.php?id=151
Einzelnachweise
Metallurg
Rektor (RWTH Aachen)
Träger des Roten Adlerordens 3. Klasse
Corpsstudent (19. Jahrhundert)
Deutscher
Geboren 1834
Gestorben 1905
Mann´ |
10908592 | https://de.wikipedia.org/wiki/Christian%20Grundl | Christian Grundl | Christian Grundl (* 20. November 1985 in Immenstadt im Allgäu) ist ein deutscher Sternekoch.
Leben
Nach seiner Lehre zum Koch im Golfhotel Bodensee in Weißensberg arbeitete Grundl zunächst im Restaurant Ritter St. Georg in Braunschweig. Anschließend verbrachte er fünf Jahre in Schottland und arbeitete in dieser Zeit als Koch im Gleneagles Hotel, im Hotel du Vin und im Restaurant The Gallery in Aberdeen. Danach kochte Grundl unter Sergio Herman im Oud Sluis in Holland, in der Speisemeisterei in Stuttgart unter Frank Oehler, im Restaurant 5 ebenfalls in Stuttgart und unter Juan Amador im Restaurant Amador in Mannheim. 2013 kam Grundl schließlich als Chefkoch in die Akademie Amtzell. Unter dem Namen Schattbuch war er bis Februar und 2020 Chefkoch und leitet das Restaurant gemeinsam mit Christian Marz. Was er heute macht, ist nicht bekannt.
2019 nahm Grundl an der Sat. 1 Show Top Chef Germany teil. Er lebt in Wangen im Allgäu.
Auszeichnungen
1 Michelin-Stern seit 2016
2 Kochmützen und 15 Punkte von Gault & Millau für einen hohen Grad an Kochkunst, Kreativität und Qualität
Weblinks
Schattbuch.de
Einzelnachweise
Koch (Deutschland)
Deutscher
Geboren 1985
Mann |
1219935 | https://de.wikipedia.org/wiki/Automarder | Automarder | Der Begriff Automarder bezeichnet
ugs. einen Steinmarder und andere Mustelinae, die Schäden an Kabeln und Isolierstoffen in Autos anrichten
ugs. einen Kriminellen, der sich auf das Aufbrechen von Autos spezialisiert hat, siehe Einbruch
Automarder ist der Titel der folgenden Filme:
Der Staatsanwalt hat das Wort: Automarder, 9. Folge der Filmreihe Der Staatsanwalt hat das Wort |
1349813 | https://de.wikipedia.org/wiki/Prototrophie | Prototrophie | Prototrophie ist ein Begriff aus der Mikrobiologie und bezeichnet die Fähigkeit von Lebewesen (insbesondere von Bakterien- oder Hefe-Stämmen), alle benötigten organischen Wachstumsfaktoren (Suppline) selbst synthetisieren zu können. Ein Lebewesen mit dieser Fähigkeit bezeichnet man als Prototroph.
Das Gegenteil von Prototrophie wird als Auxotrophie bezeichnet.
Beispiel
Der Stamm leu+ von Escherichia coli ist bezüglich der Aminosäure Leucin prototroph, der Stamm leu− ist für Leucin auxotroph, muss also diesen Stoff aus der Umgebung oder dem Nährboden aufnehmen.
Literatur
Georg Fuchs, Thomas Eitinger, Hans Günter Schlegel: Allgemeine Mikrobiologie. Georg Thieme, 2007. ISBN 9783134446081. S. 229.
Stoffwechsel
Genetik |
5860912 | https://de.wikipedia.org/wiki/Ilene%20Chaiken | Ilene Chaiken | Ilene Chaiken (* 30. Juni 1957 in Elkins Park, Pennsylvania) ist eine US-amerikanische Regisseurin, Drehbuchautorin und Filmproduzentin.
Leben
Chaiken war vor ihrer beruflichen Tätigkeit als Drehbuchautorin und Regisseurin für die Creative Artists Agency (CAA) in Los Angeles tätig. Als Drehbuchautorin schrieb und produzierte sie verschiedene Fernsehfilme und -serien. Mit der Fernsehserie The L Word – Wenn Frauen Frauen lieben schaffte sie den internationalen Durchbruch als Drehbuchautorin und Regisseurin. Sie ist auch an deren seit 2019 ausgestrahlten Fortsetzung The L Word: Generation Q beteiligt.
Chaiken lebt mit LouAnne Brickhouse in Kalifornien zusammen. Mit Miggi Hood, ihrer ehemaligen Lebensgefährtin, hat sie zwei Töchter.
Filmografie (Auswahl)
Regisseur
2007: The L Word – Wenn Frauen Frauen lieben (Fernsehserie)
Produzent
1988: Satisfaction
1991–1992: Der Prinz von Bel-Air (Fernsehserie)
2004–2009: The L Word – Wenn Frauen Frauen lieben (Fernsehserie)
2010: The Real L Word
2014: Black Box (Fernsehserie)
Drehbuchautor
1996: Barb Wire
2000: Dirty Pictures
2002: Damaged Care
2004–2007: The L Word – Wenn Frauen Frauen lieben (Fernsehserie)
2014: Black Box
2015–2017: Empire (Fernsehserie)
2019: The L Word: Generation Q (Fernsehserie)
Weblinks
Einzelnachweise
Showrunner
Drehbuchautor
Filmproduzent
Fernsehregisseur
US-Amerikaner
Geboren 1957
Frau |
586404 | https://de.wikipedia.org/wiki/Horn%20%28Lautsprecher%29 | Horn (Lautsprecher) | Mit Horn bezeichnet man in der Beschallungstechnik eine Gattung von Lautsprechern, bei der ein oder mehrere Treiber über einen genau definierten, im Querschnitt ständig zunehmenden Schallkanal an die Umgebung angekoppelt sind. Ziel ist, die Wellenimpedanz des Lautsprechers an die Schallkennimpedanz der umgebenden Luft anzupassen.
Begriffe
Um die in diesem Artikel benutzten Begriffe klar voneinander trennen zu können, wird folgende Nomenklatur benutzt:
Treiber ist das eigentliche Lautsprecherchassis, welches in die Boxenkonstruktion eingebaut wird.
Horn ist der Schallkanal von der Halsöffnung (am Treiber) bis zur Mundöffnung (zur Außenwelt). Geometrisch und akustisch wird das Horn durch seine Kontur, d. h. durch den Verlauf der Querschnittsfläche über die Hornlänge, bestimmt.
Hornhals ist die kleinere Endfläche des Hornes, an die direkt oder mittels eines Phasenkorrekturkörpers der Treiber montiert wird.
Hornmund ist die größere Endfläche des Hornes, die die akustische Leistung an die Umgebung abgibt.
Raumwinkel ist von dem Aufstellungsort des Lautsprechers abhängig. Es wird unterschieden zwischen völlig freier Aufhängung (4-Pi), Aufstellung auf einer Fläche (2-Pi), Aufstellung auf einer Fläche vor einer Wand (Pi) und Aufstellung in einer Ecke (Pi/2).
Gehäuse ist die Konstruktion, in die sowohl Treiber als auch Horn eingebaut werden. Selbstverständlich können Teile des Gehäuses auch Bestandteile des Horns sein. Gelegentlich wird das Gehäuse dazu genutzt, einen Teil der vom Treiber rückseitig in das Gehäuse abgestrahlten akustischen Energie nach außen zu führen. Es entsteht z. B. eine Kombination zwischen Bassreflexbox und Hornlautsprecher. Auf weitere Gehäusebestandteile wie Anschlüsse, Schutzkanten, Transport- bzw. Montagefittings soll hier nicht eingegangen werden.
Lautsprecher bzw. Box ist schließlich das gesamte Gebilde.
Grundlagen
Aufgabe eines Lautsprechers ist es, die ihm zugeführte elektrische Energie möglichst effizient an den ihn umgebenden Raum abzugeben. Dabei werden insbesondere vier Anforderungen gestellt:
hoher Wirkungsgrad (aus der zugeführten Energie soll eine möglichst hohe Lautstärke erzielt werden, s. a. Wellenimpedanz)
hohe Wiedergabetreue (der Klang soll möglichst nicht verfälscht werden)
geringe Baugröße, falls die Lautsprecher transportabel sein sollen. Bei Festeinbauten (z. B. in Theatern, Kinos oder Diskotheken) spielt die Größe keine so entscheidende Rolle mehr.
möglichst große Bandbreite (Verhältnis von nutzbarer oberer und unterer Frequenz)
Diese vier Anforderungen beeinflussen sich gegenseitig. Die Schwierigkeit bei der Konstruktion eines Hornes besteht darin, zwischen diesen Anforderungen einen möglichst hochwertigen Kompromiss zu finden.
Da in diesem Artikel immer wieder von Frequenzen und den dazugehörigen Wellenlängen die Rede ist, folgen hier einige typische Töne und die dazugehörigen Frequenzen und Wellenlängen (ausgehend von einer Schallgeschwindigkeit von 340 m/s):
höchster Ton auf dem Klavier: 4.220 Hz bzw. 0,08 m
Kammerton A: 440 Hz bzw. 0,77 m
Tiefster Ton auf einer modernen Bassgitarre (tiefes H): 30 Hz bzw. 11,33 m
tiefster Ton auf dem Klavier: 27,5 Hz bzw. 12,36 m
Untere Grenze des menschlichen Hörspektrums: 16 Hz bzw. 21,25 m
Ein direktstrahlender Lautsprecher, also ein Lautsprecherchassis, etwa in einer Schallwand, besitzt, wie jeder andere akustische Strahler auch, eine akustische Impedanz, die vor allem von seiner Geometrie (hier vor allem Durchmesser) und von der spezifischen Dichte und Kompressibilität der Umgebungsluft abhängig ist. Steigt die Wellenlänge des zu übertragenden Signals über den Umfang des kreisrunden Strahlers, entsteht eine Fehlanpassung, die den Wirkungsgrad des elektroakustischen Wandlers deutlich mindert. Eine Lösung wäre, den Durchmesser beträchtlich zu erhöhen. Dies scheidet jedoch regelmäßig wegen der Neigung einer sehr großen Lautsprechermembran, phasengedrehte Partialschwingungen zu erzeugen, aus. Zudem sprechen konstruktive Gründe oft dagegen.
Gerade bei großen Beschallungsanlagen ist es erwünscht, die Schallenergie dorthin zu lenken, wo sie benötigt wird; andersherum soll oft vermieden werden, andere Gebiete zu beschallen. Der Schall soll also gerichtet werden. Dies ist am einfachsten möglich, indem der Strahler (gemeint ist immer der aktive Teil eines Lautsprechers, also die phasenrichtig schwingenden Membranteile) eine der größten übertragenen Wellenlänge gleiche oder größere Abmessung besitzt. Bei sehr niedrigen Frequenzen ist dies nur durch die Verwendung einer Schallführung (z. B. eines Hornes) oder durch Lautsprecherarrays möglich.
Hörner als Schallverstärker
Kennzeichnend für ein Horn als Schallverstärker ist es, dass bei einer im weitesten Sinne trichterartigen, vom einen bis zum anderen Ende im Durchmesser stets zunehmenden Vorrichtung am kleinen Ende ein Schallerzeuger angebracht wird, dessen Töne vom Horn gebündelt und gerichtet abgestrahlt werden. Dieses Hornprinzip ist keine Erfindung der Neuzeit. Schon in der Antike machte man sich die spezielle Form von Tierhörnern zu Nutze (wie z. B. bei dem im Vorderen Orient verwendeten Schofar), um damit möglichst laute Signale erzeugen zu können. Weitere Beispiele für die Anwendung des Hornprinzips außerhalb der Lautsprechertechnik sind:
Blechblasinstrumente wie Trompeten, Posaunen, Tuben oder Alphörner
„Flüstertüten“, die Vorläufer der Megafone, bestehend aus einem trichterförmigen Blechrohr mit einer Einsprechöffnung am kleinen Ende (bekannt z. B. vom Steuermann im Ruderachter, der auf diese Weise seine Kommandos verstärken kann)
Schalltrichter eines Trichtergrammophons
Typhon oder Makrofon, eine besonders laute Drucklufthupe
Das Funktionsprinzip eines akustischen Horns ist das eines akustischen Impedanztransformators. Grob vereinfacht könnte man sagen, dass das Horn die Halsfläche (in der Regel die des Treibers) auf die Mundfläche vergrößert. Mit der Flächenzunahme ist eine deutlich bessere Anpassung der akustischen Impedanz des Lautsprechers an die des Umgebungsmediums gegeben, was neben anderen Effekten einen stark verbesserten Wirkungsgrad nach sich zieht. Das Prinzip kann auch umgekehrt angewandt werden:
Schalltrichter an alten Telefonhörern (Mikrofonseite)
am Edisonapparat
Grundsätzlich gelten die Betrachtungen des Artikels für sogenannte „frontloaded-Hörner“, bei denen eine Seite der Treibermembran auf das Horn arbeitet (die andere in eine geschlossene Box), also ausschließlich über das Horn Schall abgestrahlt wird.
Im PA- und Musikerbereich oder mit Breitbandtreibern werden jedoch auch „backloaded-Hörner“ gebaut, wo eine Seite der Membran bis in höhere Frequenzbereiche frei abstrahlt. Interferenzen und Laufzeiteffekte zwischen direkt und über das Horn abgestrahlten Schallanteilen führen jedoch zu kaum kalkulierbaren Auslöschungen und Überhöhungen. Im Idealfall belastet das Horn den Treiber im Tieftonbereich derartig, dass die Membrane praktisch keine Basshübe mehr ausführt, ergo direkt auch nicht abstrahlt. (Hochtonanteile werden manchmal durch einen Schwirrkonus abgestrahlt.) Durch einen mechanischen Tiefpass (Vorkammer) wird die Einspeisung von höheren Frequenzanteilen in das Horn gedämpft, wie auch das Horn oft teilweise mit Dämpfungsmaterial gefüllt ist. Auch die Lautsprecherdaten nach Thiele und Small verursachen einen Pegelabfall bei höheren Frequenzen.
Die untere Grenzfrequenz wird durch das Momentum der Öffnungsfunktion (beim Exponentialhorn durch die Hornkonstante) und in ganz wesentlichem Sinne auch durch die Mundöffnungsfläche bestimmt.
Ein den 4-Pi-Raum beschallendes Horn (freie Aufstellung, ohne benachbarte Wände in nennenswertem Abstand) erfordert eine Mundöffnung, deren Umfang der tiefsten zu übertragenden Wellenlänge entspricht. Kleinere Raumwinkel gestatten die Reduktion der Mundöffnung im gleichen Ausmaß, was bei einer Eckaufstellung die erforderliche Mundöffnung auf 1/8 reduziert (wie das Klipschorn eindrucksvoll und erfolgreich demonstriert).
Praktisch realisierte Hörner – insbesondere für den Tieftonbereich – werden allerdings oft mit deutlich zu geringen Mundöffnungen realisiert, was zwar die Baugröße drastisch verringert, aber proportionale Nachteile in der Welligkeit des Frequenzganges und in der drastischen Verschlechterung des Impulsverhaltens nach sich zieht. Viele „Hörner“ entpuppen sich damit nach genauer Betrachtung und Nachrechnung als Transmissionlineboxen – mit allen deren Vor- und Nachteilen. Durch „Stacken“, das heißt Anordnen von gleichen Hörnern mit im Einzelnen zu kleiner Mundöffnung zu Arrays (wie von Großkonzerten bekannt) werden diese Probleme erfolgreich beseitigt, während das modular aufgebaute Horn einfach transportierbar bleibt.
Seriöserweise wird deshalb von der Mundöffnung mit der Konstruktion begonnen; über die Halsfläche und das Momentum der Öffnungsfunktion ergibt sich dann die Länge bzw. das Bauvolumen des gesamten Lautsprechers. D. h. je größer die Halsfläche, durch Vergrößerung der Membranfläche, Einsatz mehrerer Treiber oder Reduktion des Verhältnisses Membranfläche zu Halsöffnung, desto kürzer fällt das Horn aus. Als Extremfall ergibt sich also ein Lautsprecher, dessen Umfang die Wellenlänge der tiefsten zu übertragenden Frequenz hat, die Hornlänge Null.
Deshalb sind Basshörner meist als sogenannte Falthörner gebaut, d. h. die in der Theorie gerade Hornachse wird zugunsten einer optimalen Ausnutzung des (z. B.) quaderförmigen Gehäusevolumens ein- oder mehrfach um 90° bzw. 180° geknickt. Falls keine stehenden Wellen im Gehäuse auftreten, ist auf die Linearität des Frequenzganges keine negative Auswirkung zu befürchten; laut Bruce Edgar wird damit sogar der Klirrfaktor durch Dämpfung der Oberwellen verbessert. Auf die obere Grenzfrequenz ist jedoch ein negativer Einfluss zu erwarten.
Festgestellt werden muss jedoch, dass beim Aufbau großes Augenmerk auf die mechanische Stabilität gelegt wird, da hohe Wechseldrücke (insbesondere bei u. U. gegenphasig beaufschlagten Zwischenwänden eines Falthornes!) die Konstruktion belasten.
Vorteile
Der Strahlungswiderstand steigt durch das Ankoppeln eines Horns an einen Treiber frequenzmäßig früher an, als wenn derselbe Treiber frei strahlte. Allerdings ist der Endwert der Strahlungsimpedanz in beiden Fällen gleich und hängt nur vom Membrandurchmesser des Treibers ab. Im Falle der (hochfrequenten) vollständigen Anpassung des Treibers ergibt sich durch das Vorsetzen eines Horns also kein größerer Wirkungsgrad. Umgekehrt gedacht ergibt Hornbetrieb jenseits der Anpassungsfrequenz des freien Treibers keinen Sinn. Dies begrenzt bei gegebenem Membrandurchmesser die sinnvoll nutzbare obere Frequenz des Horns.
Trotzdem haben viele Hörner einen überlegenen Wirkungsgrad, der alle anderen Konzepte mehr als deutlich übertrifft (geschlossene Box: 0,1 bis 2 %, Horn bis 50 %). Bestimmte Verstärkerprinzipien mit geringem Wirkungsgrad oder geringer Leistungsabgabe (z. B. Class-A-Verstärker, auch mit Elektronenröhren) können nur mit Hornlautsprechern sinnvoll betrieben werden.
Bei breitbandigem Hornbetrieb (über ca. eine Dekade) ist dieser Gewinn aber nur möglich, indem wesentlich effizientere Treiber verwendet werden, als es bei Freistrahlern üblich ist. Dies ist einerseits möglich, weil beim Horn die Treibermembran sehr viel stärker belastet wird und deshalb weitaus weniger weit ausgelenkt wird. Der Luftspalt kann somit mit sehr kleiner Oberfläche ausgeführt werden, das Magnetfeld ist somit hochkonzentriert. Dies allein reicht aber nicht aus, sondern es kommen andererseits beim typischen Horntreiber auch statt der Ferrite hochwertigere Alnico oder Neodym-Magnete zum Einsatz. Der typische Horntreiber erreicht damit bei freier Anpassung Kennschalldrücke von 100 dB und mehr. So gesehen dient das Horn nur dazu, die Anpassungsgrenze weiter nach unten zu schieben, so dass über einen weiten unteren Frequenzbereich angepasst gearbeitet wird. Umgekehrt wird ein durchschnittlicher Treiber mit Horn enttäuschen, ein hoher Wirkungsgrad wird sich nur schmalbandig weit unterhalb der freien Anpassung erreichen lassen (näselnde Charakteristik), versucht man breitbandige Abstrahlung zu erzielen, so wird der Wirkungsgrad nahe den Freistrahlwerten liegen.
Durch die geringere Auslenkung der Treibermembran bewirkt das Hornsystem geringere nichtlineare Verzerrungen und was schwerer wiegt, wesentlich geringere Intermodulationsverzerrungen.
Ihre systembedingte Richtwirkung spielt vor allem dort eine entscheidende Rolle, wo Schall gezielt adressiert werden soll (long throw) und/oder wo bestimmte Flächen nicht oder nur gering beschallt werden sollen. Bei der professionellen Beschallung großer Flächen (Stadien) oder Volumina (Säle) sind Hornlautsprecher unverzichtbar.
Nachteile
Hornlautsprecher, ganz gleich für welchen Frequenzbereich, sind aufwändig und in aller Regel teuer in ihrer Entwicklung und Herstellung. Vor allem Hörner für tiefe Frequenzen sind entweder extrem groß (z. B. 3 m Länge mit 10 m² Mundfläche) oder benötigen eine Wand oder Raumecke als erweiterte Schallführung, was es gestattet, die erforderlichen Abmessungen zu reduzieren (siehe weiter oben unter Raumwinkel). Das schränkt allerdings die Standortwahl ein und kann zu Problemen mit Raummoden führen.
Die durch den verbesserten Strahlungswiderstand vermehrte akustische Kopplung und vermehrte Abstrahlung akustischer Wirkleistung funktioniert auch umgekehrt (reziprok): Raumresonanzen beeinflussen den Horntreiber stark, während direkt strahlende Chassis vom Raum praktisch nicht beeinflusst werden, so dass man elektrische oder mechanische Messungen an diesen in der Regel sogar ohne Absorberkammer und ohne Ausweichen ins Freifeld unternehmen kann.
Jede Art von Schallführung lässt stehende Wellen und somit Resonanzen zu. Solche Resonanzen sind bei Hörnern oft zu beobachten und gerade im Hochtonbereich sehr schwer zu vermeiden. Deshalb wurden sog. Multizellularhörner gebaut. Trotzdem sind bei Direktstrahlern in der Regel wesentlich weniger Resonanzen zu beobachten.
Hörner bilden einen akustischen Hochpass mit z. T. extrem steilem Schalldruckabfall. Die Gruppenlaufzeiteffekte dieses Abfalls sind weit stärker als die von Direktstrahlern.
Bei der unteren Grenzfrequenz lässt die akustische Belastung der Membran stark nach. Gerade die Treiber, die für Hornbetrieb optimiert sind, können bei diesen Frequenzen mechanisch zerstört werden. Solche Horntreiber sollte man niemals ohne Horn betreiben, auch nicht zu Testzwecken. Beim Einschalten von Verstärkern oder bei Überlastung oder durch Fehler können an den Klemmen des Treibers Signale mit tiefen Frequenzen oder gar mit Gleichanteil anliegen (Knall oder Knackse). Ein elektrisches Hochpassfilter (mindestens ein Kondensator in Serie) und ein steiles elektronisches Hochpassfilter ist daher meist unumgänglich, mit allen negativen Auswirkungen für die Gruppenlaufzeit.
Die Verzerrungen eines Chassis oder Treibers sind nicht allein von der Membranauslenkung abhängig, auch bei kleinsten Auslenkungen verbleibt stets ein Rest an Verzerrung. Gerade Hochleistungshörner mit starker Kompression (Druckkammer) haben zusätzliche Verzerrungen durch nichtlineare Luftkompression sowie durch nichtlineare Verformungen der Treibermembran.
Das Horn transformiert die kleine Halsfläche in eine große Mundfläche. Die Situation am Mund ist dieselbe, als wenn ein ebenso großer Direktstrahler eingesetzt würde, dessen Membran die Form der Wellenfront am Hornmund hat. Bei Wellenlängen, die klein gegenüber dem Hornmund sind, treten also Bündelungserscheinungen auf, die bei tieferen Frequenzen in eine kugelförmige Abstrahlung übergehen. Dies engt den nutzbaren Frequenzbereich weiter ein. Diese Gegebenheiten sind weitgehend unabhängig von der Hornkontur, treten also z. B. auch bei den sog. Kugelwellenhörnern auf. Vielfach wird jedoch falsch verstanden, dass solche Hörner am Mund die Situation einer tatsächlichen Kugelwelle (d. h. eines Strahlers, der sehr klein gegenüber der Wellenlänge ist) mit ihrer richtungsunabhängigen Charakteristik wiedergäben. Dies ist nicht der Fall.
Es gibt also eine Reihe von Problemen beim Einsatz von Hörnern. Andererseits sind gute Direktstrahler in normalen Wohnräumen durchaus ausreichend und in der Lage, sogar gehörschädigende Schallpegel zu erzeugen. Dies sind solche Chassis, die durch ihre starken (und somit etwas teureren) Magneten Referenzpegel von 96 dB SPL erzeugen, bei 1 Watt Eingangsleistung in einem Meter Abstand. Es ist sicher richtig, dass typische Erzeugnisse im Vergleich mit nur 86 dB SPL sehr schlechte Wirkungsgrade haben, nämlich nur ein Zehntel davon! Bei richtiger Auslegung vor allem im Tieftonbereich (mehrere Wege) erhält man nicht zu große Aufbauten (< 0,5 m³), die bis zu sehr tiefen Frequenzen (<20 Hz) ohne störendes Klirren spielen. Zudem ist es möglich, den Strahlungswiderstand und zugleich die Pegelfestigkeit von Direktstrahlern durch parallele Anordnungen (Gruppen) zu verbessern. Dem sind dadurch Grenzen gesetzt, dass bei größeren Gesamtabmessungen Bündelungserscheinungen früher einsetzen (was aber auch für Hörner gilt). Die zwingende technische Berechtigung von Hörnern ergibt sich bei etwas größeren Räumen (kleine Hallen), und zwar zuerst bei den Hochtönern, die auf Grund der konstruktiven Anforderungen der geringen Treibermembranmasse und des geringen Durchmessers kaum mehr als 10 Watt Verlustleistung aufnehmen können (auch wenn stets wesentlich größere Zahlen angegeben werden) und somit in solchen Situationen die Anlage begrenzen oder selbst ausfallen.
Ein typischer Hochtöner ohne Horn kann deshalb nur einen Dauerschallpegel von 100 dB SPL erreichen, ein solcher mit Horn jedoch etwa 115 dB. Das ist mehr als der 5,5-fache Schalldruck (L = 20·log(5,65) dB = 15 dB) und somit deutlich wahrnehmbar. Je größer der zu beschallende Raum (bis hin zur Freiluftsituation), desto mehr müssen auch die Chassis für tiefere Frequenzen aus derselben Argumentation mit Hörnern versehen werden. Im Freien kommt noch hinzu, dass man die Richtcharakteristik zusätzlich nutzen muss, um die verlangten Schallpegel überhaupt realisieren zu können. Man ist deswegen sogar gezwungen, ganze Batterien von 20 oder mehr Hörnern zu kombinieren, wobei vertikale Türme oder Stapel bevorzugt werden. Es ist jedoch zu beobachten, dass bei tiefsten Frequenzen auch im Freien wegen ihrer kompakten Abmessungen immer noch Direktstrahler eingesetzt werden, oft massiv parallel, z. B. 40 oder 80 Chassis mit 18 Zoll Durchmesser. Durch elektronische Verzögerungsschaltungen kann die Richtcharakteristik einer solchen Vielzahl von Strahlern zusätzlich geformt werden, um den Schalldruck im erwünschten Bereich zu verbessern und um Abstrahlung in unerwünschte Bereiche zu minimieren. Dies funktioniert in Analogie zu den Achter- oder Nierencharakteristiken von Mikrophonen.
Horntypen
Die verschiedenen Hörner unterscheiden sich im Wesentlichen durch ihre Geometrie, d. h. durch die Zunahme des Horndurchmessers von der Hals- bis zur Mundöffnung. Das bestimmende Merkmal für die erzielbare untere Grenzfrequenz des Hornes ist dabei die Größe der Mundöffnung. Jede dieser Formen stellt im Grunde eine Approximation dar, um die Partielle Differentialgleichung zur Schallausbreitung unter bekannten Randbedingungen zu lösen. Die Wellengleichung wird effektiv auf ein eindimensionales Problem reduziert. Bei allen analytischen Ansätzen bleibt die praktisch endliche Länge des Horns ein offenes Problem, sodass der Übergang der Schallabstrahlung vom Horntrichter in den umgebenden Raum ad hoc postuliert werden muss.
Exponentialhorn
Der älteste und am weitesten verbreitete Horntyp ist das Exponentialhorn. Die Querschnittsfläche des Hornes vom Hals zum Mund erweitert sich entsprechend der Exponentialfunktion:
mit
= Mündungsquerschnitt des Hornes
= Halsquerschnitt des Hornes
= eulersche Zahl
= Trichterlänge
als Trichterkonstante ergibt sich aus der Funktion , wobei die angestrebte untere Grenzfrequenz des Horns und die Schallgeschwindigkeit bezeichnet.
Viele Klassiker der Hornlautsprecher arbeiten nach diesem Verfahren. Das Exponentialhorn unterstellt, dass sich der Schall im Horn als ebene Welle ausbreitet und sich auch so vom Hornmund löst.
Kugelwellenhorn
Die Kontur des Kugelwellenhornes ist eine Traktrix, womit eine sphärische Wellenform im Design vorausgesetzt ist. Das folgt der Überlegung, dass die Wellenform immer senkrecht auf den Hornwänden aufliegen sollte.
Konisches Horn
Die akustische Impedanz am Hornhals des konischen Horns, die dem Frequenzgang im unteren Frequenzbereich eines Horns weitgehend proportional ist, weist einen vorzeitigen Abfall zu tiefen Frequenzen hin auf. Je nach gewählter Geometrie des zu vergleichenden in Länge, Hals- und Munddurchmesser identischen konischen Hornes und des Exponentialhorns liegt die untere Grenzfrequenz des konischen Horns um wenigstens zwei Oktaven über der des Exponentialhorns. Allerdings ist die Welligkeit im unteren Frequenzbereich deutlich geringer.
Andere Hornkonturen bzw. Regeln der Bestimmung der Querschnittsflächen bewirken entweder ungünstigere Impedanzanpassungen oder einen weitaus welligeren Frequenzgang.
Literatur
Götz Schwamkrug, R. Römer: Lautsprecher Dichtung und Wahrheit. 3. Auflage, Elektor-Verlag, Aachen, 1989, ISBN 3-921608-83-X
Wolfgang-Josef Tenbusch: Grundlagen der Lautsprecher. 1. Auflage, Michael E. Brieden Verlag, Oberhausen, 1989, ISBN 3-9801851-0-9
Berndt Stark: Lautsprecher Handbuch. 7. Auflage, Richard Pflaum Verlag GmbH & Co.KG, München, 1999, ISBN 3-7905-0807-1
Michael Dickreiter, Volker Dittel, Wolfgang Hoeg, Martin Wöhr (Hrsg.): Handbuch der Tonstudiotechnik, 8., überarbeitete und erweiterte Auflage, 2 Bände. Walter de Gruyter, Berlin 2014, ISBN 978-3-11-028978-7
Michael Ebner: Handbuch der PA Technik. 1. Auflage, Elektor-Verlag, Aachen, 2002, ISBN 3-89576-114-1
R. Beckmann: Handbuch der PA-Technik, Grundlagen-Komponenten-Praxis. 2. Auflage, Elektor-Verlag, Aachen, 1990, ISBN 3-921608-66-X
Weblinks
Erklärung des Hornlautsprechers bei www.ITWissen.info
Lautsprecher |
6606082 | https://de.wikipedia.org/wiki/Kemal%20Monteno | Kemal Monteno | Kemal Monteno (* 17. September 1948 in Sarajevo, Jugoslawien; † 21. Januar 2015 in Zagreb, Kroatien) war ein bosnischer Schlagersänger und Liedermacher.
Leben
Er war der Sohn eines Italieners und einer Bosnierin. Sein erster Song Lidija wurde 1967 veröffentlicht. Mit Hits wie Nekako s proljeća und Sarajevo ljubavi moja feierte er große Erfolge im ehemaligen Jugoslawien. Sein größter Hit war Nije htjela (Sie wollte nicht), der zu einem Evergreen wurde. Diesen nahm er auch im Duett mit dem kroatischen Interpreten Oliver Dragojević auf.
Im Laufe seiner Karriere nahm er zahlreiche Duette mit Interpreten aus dem gesamten ehemaligen Jugoslawien, wie Paula Jusić, Neda Ukraden, Tereza Kesovija, Jellena, Crvena Jabuka, Dušan Svilar, Danijela Martinović und vielen weiteren auf.
Monteno starb am 21. Januar 2015 in Zagreb aufgrund einer Sepsis, verursacht durch Komplikationen nach einer Nierentransplantation.
Diskografie
Muziko, ljubavi moja (1973)
Žene, žene (1975)
Moje pjesme, moji snovi (1977)
Za svoju dušu (1980)
Dolly Bell (1982)
Uvijek ti se vraćam (1984)
Romantična ploča (1986)
Kako da te zaboravim (1988)
Dunje i kolači (2004)
Samo malo ljubavi (2009)
Weblinks
Einzelnachweise
Musiker (Jugoslawien)
Musiker (Bosnien und Herzegowina)
Sänger
Person (Sarajevo)
Jugoslawe
Bosnier
Geboren 1948
Gestorben 2015
Mann |
12770737 | https://de.wikipedia.org/wiki/Prismell | Prismell | Prismell (walserdeutsch Presmell) war eine Walsergemeinde im Valsesia (Tseschrutol, Tal der Sesia) in Piemont. Hauptort der ehemaligen auch Pietre Gemelle genannten Gemeinde war Riva (Rifu) der andere bedeutende Ort Alagna (Lannja, Im Land). Aus den Orten kamen im 16. Jahrhundert Baumeister und Steinmetze, die als Prismeller Baumeister () weithin bekannt wurden.
Im Januar 2019 kam die Gemeinde Riva Valdobbia zur Gemeinde Alagna Valsesia. Die Gemeinde umfasst seitdem 52 Fraktionen (Ortschaften) und gehört zur italienischen Provinz Vercelli (VC).
Geographie
Die Orte liegen im Tal der Sesia und den Seitentälern ihrer Zuflüsse. Alagna auf einer Höhe von , das zwei Kilometer entfernte Riva auf . Das benachbarte Rima (Arrimmu) der Gemeinde Rima San Giuseppe ist mit die höchstgelegene Siedlung im Valsesia.
Geschichte
Ende des 13. Jahrhunderts kamen Walser über die Pässe des Monte Rosa ins Tal der Sesia und siedelten dort in Gebieten des Klosters San Nazzaro (Abbazia dei Santi Nazario e Celso). Ihre Namen sind durch Ansiedlungsgenehmigungen und Konzessionen in Urkunden des frühen 14. Jahrhunderts nachgewiesen. Erste Walser kamen aus Gressoney-Saint-Jean (Greschòney zer Chilchu) über das Val Vogna. Diese Verbindung wird auch durch einige Familiennamen bestätigt. Die Siedler gründeten viele kleine Orte und besiedelten die Almen. Daraus entstanden später die heutigen Fraktionen.
Viele Männer zogen im Sommer ins Ausland und arbeiteten dort als Maurer, Schreiner oder Bearbeiter von Hartzinn. Die Prismeller Bauern und Bauleute wurden im 16. Jahrhundert als Holzbildhauer, Steinmetze und Baumeister bekannt. Der Kunsthistoriker Casimiro Debiaggi hat etwa 200 Meister aus Prismell erfasst. Sie haben auf dem Gebiet der heutigen Schweiz bedeutende Bauten der Spätgotik und Renaissance errichtet. Rima ist bis heute mit der Kunst des Stuckmarmors verbunden.
Museen
In Alagna und Riva:
Ecomuseo della Valle Vogna, ethnographisches Museum zur Kultur der Walser in Rabernardo
Casa Museo Walser, Walsermuseum in Pedemonte (Z’Kantmud, Pè de Mud), Gebäude aus dem Jahr 1628
In Rima San Giuseppe:
Casa del Marmo Artificiale in Rima
Museo Gipsoteca „Pietro Della Vedova“ in Rima
Museo Naturalistico del Parco Naturale Alta Valsesia in Carcoforo
Persönlichkeiten
Ulrich Ruffiner (* vor 1483 in Fun d’Rùfinu (Rusa); † nach 1549), Baumeister im Wallis
Daniel Heintz der Ältere (* um 1530–35; † 1596), Baumeister und Bildhauer in Basel und Bern
Anton Isenmann (Meister Anthoni, * vor 1560; † nach 1612), Steinmetz und Werkmeister in der Schweiz.
Literatur
Casimiro Debiaggi: Dizionario degli Artisti Valsesiani dal secolo XIV al XX. Società conservazione opere arte monumenti Valsesia, Varallo (VC) 1968.
Elena Ronco: Die Prismeller Baumeister und die Spätgotik in der Schweiz (1490–1699)/I maestri prismellesi e il tardogotico svizzero (1490–1699). Magenta, Mailand 1997.
Weblinks
walser-alps.eu: Die Walser in Vercelli.
Belege
Ort im Piemont
Alagna Valsesia
Walser |
4854758 | https://de.wikipedia.org/wiki/Alfred%20Einhellinger | Alfred Einhellinger | Alfred Einhellinger (* 26. Februar 1913 in München; † 27. März 1999 ebenda) war ein deutscher Musiker, Maler und Mykologe. Sein botanisch-mykologisches Autorenkürzel lautet „Einhell.“.
Alfred Einhellinger wurde als Sohn eines Modesalon-Inhabers geboren und wuchs in Schwabing auf. Schon früh wurde seine musikalische Begabung entdeckt und gefördert, ebenso wie seine zeichnerischen und sprachlichen Fähigkeiten. Nach seinem Abitur 1932 begann er zunächst eine Lehre als Buchhändler und arbeitete, nachdem er die Lehre abgebrochen hatte, von 1934 bis 1939 als Verwaltungsangestellter an der Stadthauptkasse.
1939 bewarb sich Einhellinger, der neben seiner Berufstätigkeit weiter Musik studiert hatte, als Geiger bei den Münchner Philharmonikern und bekam dort ein Engagement als Erster Geiger. Seine Tätigkeit als Musiker wurde durch den Dienst als Soldat von 1941 bis 1944 und seine anschließende Internierung in britischer Kriegsgefangenschaft, nachdem er in Griechenland desertiert war, unterbrochen. Während dieser Gefangenschaft war er unter anderem Erster Konzertmeister des Suez-Kanal-Nord-Symphonie-Orchesters. Erhart Kästner beschreibt in seinem Roman Zeltbuch von Tumilad die Lage der Gefangenen im ägyptischen Wüstenlager. Alfred Einhellinger diente Kästner dabei als Vorlage des Konzertmeisters Fritz. 1958 wurde er zum Kammermusiker ernannt. 1970 musste Einhellinger seine Tätigkeit als Geiger aus gesundheitlichen Gründen aufgeben.
Bereits in seiner Jugend zeigte Einhellinger neben seinen künstlerischen und sprachlichen Interessen auch eine Leidenschaft für die Natur, für Pflanzen und Tiere. So sammelte er bei Konzertreisen, die ihn in viele Länder der Welt führten, regelmäßig Pflanzen, die er, nach München zurückgekehrt, bestimmte und vielfach auch in Aquarellen festhielt. Auch die Münchner Umgebung war Einhellinger während der Orchester-Probephasen Studienfeld für seine Sammlungen und Forschungen. Auch als Vogelkundler machte sich Einhellinger einen Namen, indem er unter anderem die Erstbeobachtung der Bartmeise (1959), der Ohrenlerche (1963) und den zweiten deutschen Nachweis des Graubruststrandläufers Calidris melanotos (1958) machte.
Seine Forschungen auf dem Felde der Pilzkunde hatte er zunächst in Studien über die Pilze in Eichen-Hainbuchenwäldern im Münchner Raum, in der Garchinger Heide, den Isarauen sowie im Murnauer Moos publiziert. Eines seiner Hauptwerke waren jedoch die Monographie der Täublinge Bayerns, die von Helga Marxmüller illustriert wurden. Einhellinger hat eine Reihe neuer Pilzarten beziehungsweise Unterarten beschrieben.
Mitgliedschaften und Ehrungen
1956: Mitglied der Ornithologischen Gesellschaft Bayerns
1963: Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Mykologie (DGfM)
1981: Ehrenmitglied der DGfM
1994: Ehrenmitglied der Regensburgischen Botanischen Gesellschaft
1995: Akademie-Preis der Bayerischen Akademie der Wissenschaften
Literatur
Werner Jurkeit: Alfred Einhellinger 1913–1999. In: Zeitschrift für Mykologie 66/2 (2000), S. 115–122.
Weblinks
Einhellinger, Alfred E. im Index Fungorum
Person (München)
Geiger
Mykologe
Maler (Deutschland)
Deutscher
Geboren 1913
Gestorben 1999
Mann |
9244670 | https://de.wikipedia.org/wiki/Hermann%20Krafft | Hermann Krafft | Hermann Paul Christian Krafft, Rufname Hermann, (* 8. Mai 1861 in Elberfeld; † 28. Januar 1934 in Barmen-Gemarke) war ein deutscher Pastor.
Leben
Hermann Krafft war eins von acht Kindern des evangelischen Pfarrers Karl Krafft und seiner Frau aus der Pastorenfamilie Hermann. Er besuchte das Gymnasium in Elberfeld. Nach dem Abitur 1880 schickten ihn seine Eltern nach St. Chrischona zur dortigen Pilgermission St. Chrischona, die eine Evangelistenschule geworden war. Kraft arbeitete dort zunächst als Gärtner und begann dann das Studium der Evangelischen Theologie an der Universität Basel. Er wechselte an die Universität Leipzig und schließlich 1882 an die Universität Bonn, wo sein Onkel Wilhelm Ludwig Krafft lehrte. Besonders geprägt wurde Hermann Krafft dort durch Theodor Christlieb. 1884 bestand er das erste Theologische Examen in Koblenz, worauf ihn die reformierte Gemeinde Elberfeld zum persönlichen Hilfsprediger seines erkrankten Vaters wählte. Zur Vorbereitung auf das zweite Examen wurde er persönlicher Vikar bei August Ebrard in Erlangen, mit dem er abwechselnd in der französisch-reformierten Gemeinde predigte.
Nach dem zweiten Examen wurde Krafft von der Gemeinde Baer zum Prediger gewählt, so dass er dort 1886 seinen Dienst antrat. 1892 berief ihn die reformierte Gemeinde Barmen-Gemarke auf ihre neue vierte Pfarrstelle. Bei seinen Predigten war die Kirche regelmäßig überfüllt wie vordem bei Pfarrer Friedrich Wilhelm Krummacher. Den Verwaltungsaufgaben war Krafft weniger gewachsen.
Krafft war lange im Moderamen des Reformierten Bundes tätig. Anlässlich des Calvin-Jubiläums 1909 würdigte er Calvin mit dem Aufsatz Die Bedeutung Calvins für den gesamten Protestantismus. Er arbeitete bei der Deutschen Evangelischen Allianz mit und wurde schließlich Vorsitzender des westdeutschen Zweiges.
1931 trat Krafft in den Ruhestand, blieb aber aktiv, indem er weiter predigte, Vorträge hielt und an vielen Orten Evangelisationen durchführte.
Literatur
Martha Krafft: Zum Gedächtnis an Herrn Pastor i. R. Hermann Krafft. Wuppertal-Barmen-Gemarke 1934, 28 S.
Robert Steiner: Pastor Hermann Krafft. In: Wuppertaler Biographien 1. Folge. Beiträge zur Geschichte und Heimatkunde des Wuppertals Band 4, Born-Verlag, Wuppertal 1958, S. 51–59.
Einzelnachweise
Reformierter Theologe (19. Jahrhundert)
Reformierter Theologe (20. Jahrhundert)
Reformierter Geistlicher (19. Jahrhundert)
Reformierter Geistlicher (20. Jahrhundert)
Person des Christentums (Wuppertal)
Person der Gemeinschaftsbewegung
Deutscher
Geboren 1861
Gestorben 1934
Mann |
6299801 | https://de.wikipedia.org/wiki/Geys | Geys | Geys ist der Familienname folgender Personen:
Helmut Geys (1927–2012), deutscher Politiker
Jef Geys (1934–2018), belgischer Fotograf, Bildhauer und Maler |
9538550 | https://de.wikipedia.org/wiki/Mastersschwimmen | Mastersschwimmen | Das Mastersschwimmen ist der aktive Seniorensport im Schwimmsport. In Schwimmwettkämpfen werden sie für die Wertung jeweils in Altersklassen ab 20 Jahren (in 5 Jahres-Schritten) eingeteilt. In Deutschland zählt der Deutsche Schwimm-Verband ca. 25.000 aktive Mastersschwimmer in 1.188 Vereinen (Stand 2012). Unter ihnen sind auch einige ehemalige Leistungsschwimmer, wie zum Beispiel Christel Schulz.
Wettkämpfe
Masters-Wettkämpfe gibt es in Deutschland als Kurz- und Langbahn-Wettkämpfe sowohl auf regionaler Ebene (z. B. Bezirks-, Landes-Mastersmeisterschaften) als auch auf nationaler Ebene (Deutsche Mastersmeisterschaften). International finden Europa- und Weltmeisterschaften der Masters statt. Die Master-Regelungen finden nur bei entsprechend gekennzeichneten Schwimmveranstaltungen Anwendung. Masters-Schwimmer sind weiterhin berechtigt bei Wettkämpfen mit einer offenen Wertung (ohne Beachtung des Alters) teilzunehmen.
Besonderheiten
Hier werden die Regelungen in Deutschland dargestellt. Ähnliche Regelungen gibt es im deutschsprachigen Raum in Österreich (Österreichischer Schwimmverband) und der Schweiz (Schweizerischer Schwimmverband).
Für Masters-Wettkämpfe gibt es in den Wettkampfregeln ergänzende Abschnitte. In Deutschland werden vom Deutschen Schwimm-Verband (DSV) die "Wettkampfbestimmungen Schwimmen – Masters (MS)" (mit den §151 bis §160) angewendet.
Folgende Sonderregelungen gibt es abweichend zum Fachteil Schwimmen, der für alle Schwimmwettkämpfe des DSV gelten:
Der Start darf sowohl vom Startblock als auch vom Beckenrand oder aus der Schwimmlage mit einer Hand am Beckenrand erfolgen (§156 Abschnitt 1 Nr. e)
Beim Schmetterling-Schwimmen darf der Brust-Beinschlag alternativ zum Delfin-Kick ausgeführt werden (§150 Abschnitt 1 Nr. h)
weitere Regelungen betreffen die Lauf-Zusammenstellung (§150)
Altersklassen
Für die Berechnung des Alters wird nur das Geburtsjahr des Sportlers herangezogen und mit dem Alter gesetzt, das in dem aktuellen Jahr am 31. Dezember (Stichtag) erreicht wird. Für jede Altersklasse werden eigene Altersklassenrekorde geführt.
Für die Einzelwettkämpfe gilt folgende Altersklasseneinteilung:
AK 20 (20–24 Jahre) (diese Altersklasse gibt es bei internationalen Wettkämpfen nicht)
AK 25 (25–29 Jahre)
AK 30 (30–34 Jahre)
AK 35 (35–39 Jahre)
AK 40 (40–44 Jahre)
AK 45 (45–49 Jahre)
AK 50 (50–54 Jahre)
AK 55 (55–59 Jahre)
AK 60 (60–64 Jahre)
AK 65 (65–69 Jahre)
AK 70 (70–74 Jahre)
AK 75 (75–79 Jahre)
AK 80 (80–84 Jahre)
AK 85 (85–89 Jahre)
AK 90 (90–94 Jahre)
AK 95 (95–99 Jahre)
AK 100 (100 Jahre+ älter)
Für die Staffelwettkämpfe gilt folgende Altersklasseneinteilung (Summe aus dem Alter jedes Staffelteilnehmers):
A (80–99 Jahre) (diese Altersklasse gibt es bei internationalen Wettkämpfen nicht)
B (100–119 Jahre)
C (120–159 Jahre)
D (160–199 Jahre)
E (200–239 Jahre)
F (240–279 Jahre)
G (280–319 Jahre)
H (320–359 Jahre)
I (360–399 Jahre)
Statistiken
Deutsche Meisterschaft der Masters (Kurze Strecken) in Gera (15. – 17. April 2016): 762 Teilnehmer (weiblich: 325, männlich: 437), 2.184 Einzelstarts, 300 Staffel-Starts.
Europameisterschaften der Masters in London (Vereinigtes Königreich) (25. – 29. Mai 2016): ca. 10.000 Teilnehmer, ca. 24.000 Starts.
Weltmeisterschaften der Masters in Riccione (Italien) (3. – 7. Juni 2012): ca. 9.700 Teilnehmer, über 30.000 Starts.
Gesundheitliche Aspekte
Aufgrund der körperlichen Beanspruchung und der abnehmenden körperlichen Leistungsfähigkeit kommt es bei Wettkämpfen im Mastersschwimmen selten zu Notarzt-Einsätzen. Um diesen Umständen vorzubeugen muss in Deutschland jeder Teilnehmer an Schwimm-Wettkämpfen des Deutschen Schwimm-Verbandes ein ärztliches Attest zur Sportgesundheit besitzen, das jährlich erneuert werden muss. Diese Regelung gilt auch für Masters-Schwimmer.
Siehe auch
Deutsche Kurzbahnmeisterschaften der Masters
Europameisterschaften der Masters
Weltmeisterschaften der Masters
Masters-Schwimmer in der International Swimming Hall of Fame
Mastersschwimmer Deutschland Webseite
Einzelnachweise
Schwimmsport
Klasse (Sport) |
12116227 | https://de.wikipedia.org/wiki/Alyssa%20Healy | Alyssa Healy | Alyssa Jean Healy (* 24. März 1990 in Gold Coast, Australien) ist eine australische Cricketspielerin die seit 2010 für die australische Nationalmannschaft spielt.
Kindheit und Ausbildung
Healy ist Tochter von Greg Healy, der für Queensland spielte und Nichte von Ian Healy, der als Wicket-Keeper in der Australische Cricket-Nationalmannschaft spielte. Sie begann das Cricket-Spiel, nachdem sie mit der Familie nach Sydney umzog, und sorgte für Aufsehen, als sie mit 17 Jahren von ihrer Schule in die erste Jungen-Mannschaft berufen wurde.
Aktive Karriere
Anfänge in der Nationalmannschaft
Healy gab ihr Debüt in der Nationalmannschaft auf der Tour gegen Neuseeland, wobei sie ihr erstes WODI und WTwenty20 absolvierte. Ein Jahr später gab sie auch ihr Debüt im WTest-Cricket auf der Tour gegen England. Auf der Tour in Indien im März 2012 konnte sie mit 90 und 54* Runs zwei Half-Centuries in den WTWenty20s erreichen. Im Dezember 2012 gelang ihr ein solches auch mit 62* Runs im WODI gegen Neuseeland. In der Folge spielte sie regelmäßig in der Nationalmannschaft auf der Position der Wicket-Keeperin, konnte jedoch nur selten größere Beiträge als Batterin leisten. So war sie unter anderem Teil des Teams das den ICC Women’s World Twenty20 2012 und 2014 gewann.
Aufstieg zur internationalen Spitze
Dies änderte sich im Jahr 2017. Der Startschuss war dabei der Women’s Cricket World Cup 2017, wo ihr gegen Pakistan mit ein Fifty über 63* Runs. Zu Beginn der Saison 2017/18 gegen England zwei Half-Centuries erreichen (56 und 71 Runs). Im Februar 2018 konnte sie dann im dritten WODI in Indien ihr erstes Century über 133 Runs aus 115 Bällen erreichen und wurde dafür als Spielerin des Spiels ausgezeichnet. Im Herbst 2018 konnte sie dann das Batting dominieren. Zunächst erzielte sie zwei Fifties (57 und 67 Runs) in den WTwenty20s gegen Neuseeland und wurde dafür als Spielerin der Serie ausgezeichnet. Auf der anschließenden Tour gegen Pakistan in Malaysia konnte sie erst ein Half-Century im dritten WODI (97 Runs) und dann noch mal zwei weitere in der WTwenty20-Serie erzielen (59 und 67* Runs), was ihr abermals die Auszeichnung als Spielerin der Serie einbrachte.
Es folgte der ICC Women’s World Twenty20 2018. Nachdem sie im Eröffnungs-Spiel gegen Pakistan 48 Runs erreichte, konnte sie im zweiten Spiel gegen Irland mit 56* Runs aus 31 Bällen das schnellste Half-Century bei einem WTwenty20-Weltmeisterschaftsturnier erzielen. Im nächsten Spiel gegen Neuseeland folgte dann ein weiteres Half-Century über 53 Runs, bevor im Halbfinale gegen die West Indies noch einmal 46 Runs folgten. Für diese vier Spiele wurde sie jeweils als Spielerin des Spiels ausgezeichnet. Im Finale gegen England steuerte sie zum Titelgewinn noch einmal 22 Runs bei und wurde für diese Leistungen als Spielerin des Turniers ausgezeichnet.
Weiterer Erfolg bei der WTwenty20-Weltmeisterschaft
Im Sommer 2019 konnte sie auf der Tour in England konnte sie zunächst in der WODI-Serie zwei Fifties erreichen (66 und 68 Runs), bevor ihr auch ihr erstes Fifty in einem WTest gelang (58 Runs). Darauf konnte sie bei der Tour in den West Indies in der WODI-Serie zunächst ein Century über 122 Runs aus 105 Bällen, gefolgt von zwei Half-Centuries (58 und 61). Im zweiten WTWenty20 konnte sie dann noch ein weiteres Fifty über 58* hinzufügen. Direkt im Anschluss traf sie mit dem Team auf Sri Lanka, wobei ihr zunächst ein Century über 148 Runs aus 61 Bällen im dritten WTwenty20 gelang, und damit einen Weltrekord im WTWenty20 aufstellte. In der WODI-Serie konnte sie dann im zweiten Spiel ein Half-Century über 69 Runs erreichen, bevor ihr im dritten Spiel ein weiteres Century über 112 Runs aus 76 Runs gelang.
Im Frühjahr 2020 folgte der ICC Women’s T20 World Cup 2020. Gegen Indien konnte sie im Eröffnungs-Spiel 51 Runs erreichen, was jedoch nicht zum Sieg reichte. Gegen Bangladesch folgte Ein weiteres Fifty über 83 Runs, wofür sie als Spielerin des Spiels ausgezeichnet wurde. Im Finale traf man dann erneut auf Indien und Healy konnte mit einem Fifty über 75 Runs einen wichtigen Beitrag zum Gewinn des Titels leisten, und wurde dafür als Spielerin des Spiels ausgezeichnet.
Weitere Titelgewinne
Nach der Pause auf Grund der COVID-19-Pandemie konnte sie im Oktober 2020 ein Half-Century über 87 Runs gegen Neuseeland erreichen. Im Frühjahr 2021 gelang ihr selbiges bei der Tour in Neuseeland, als sie im ersten WODI 65 Runs erzielte. Zum Beginn der Saison 2021/22 gelangen ihr dann gegen Indien 77 Runs im ersten WODI. Beim Women’s Cricket World Cup 2022 erzielte sie in der Vorrunde gegen Pakistan und Indien jeweils ein Fifty über 72 Runs. Im Halbfinale gegen die West Indies gelang ihr dann ein Century über129 Runs aus 107 Bällen und sie wurde als Spielerin des Spiels ausgezeichnet. Im Finale gegen England erzielte sie dann beim Titelgewinn ein weiteres Century über 170 Rusn aus 138 Bällen und sie wurde als Spielerin des Spiels und auch des Turniers ausgezeichnet. Auch war sie Teil der Mannschaft die bei den Commonwealth Games 2022 den Titel erringen konnte, auch wenn sie dort weit weniger herausragte.
Privates
Healy heiratete im Jahr 2016 ihren Lebenspartner, den Cricket-Spieler Mitchell Starc.
Weblinks
Profil auf Cricinfo
Einzelnachweise
Cricketspieler (Australien)
Sieger bei den Commonwealth Games (Cricket)
Cricketspieler (Australische Frauen-Cricket-Nationalmannschaft)
Teilnehmer an den Commonwealth Games (Australien)
Australier
Geboren 1990
Frau |
5627561 | https://de.wikipedia.org/wiki/Namibische%20Cricket-Nationalmannschaft | Namibische Cricket-Nationalmannschaft | Die namibische Cricket-Nationalmannschaft, deren Spieler auch unter dem Spitznamen Eagles bekannt sind, vertritt Namibia auf internationaler Ebene in der Sportart Cricket. Das Team wird von Cricket Namibia geleitet und ist seit 1992 assoziiertes Mitglied im International Cricket Council. Damit gehört man zur zweiten Reihe der Nationalmannschaften und die namibische Mannschaft gilt traditionellerweise als die stärkste Nationalmannschaft Afrikas hinter Südafrika und Simbabwe. Das namibische Cricket geht zurück auf die südafrikanische Besetzung des damaligen Südwestafrikas und ist seitdem stark vom südlichen Nachbarn beeinflusst worden. Sie verfügt seit 2019, wie alle ICC-Mitglieder, über vollen T20I-Status. Die größten Erfolge der Mannschaft waren die Teilnahme am Cricket World Cup 2003 in Südafrika und der 2. Platz beim ICC Intercontinental Cup 2007/08 sowie der Sieg in der ICC World Cricket League Division 2. Im Oktober 2019 konnte sich die namibische Nationalmannschaft im Rahmen des ICC Men’s T20 World Cup Qualifier 2019 für den T20 World Cup 2021 qualifizieren, wo man mit dem Einzug in die Super 12 sein bisher bestes Abschneiden bei einem Turnier erreichte. Dabei qualifizierte man sich automatisch für den T20 World Cup 2022.
Geschichte
Vor der Unabhängigkeit (1909–1989)
Das erste dokumentierte Cricketspiel fand 1909 in Windhoek statt, als Namibia noch eine deutsche Kolonie war. Mit der südafrikanischen Machtübernahme während des Ersten Weltkrieges begann die Verbreitung des Sports im heutigen Namibia. Das erste offizielle Cricketspiel fand 1915 zwischen einer Mannschaft aus südafrikanischen Soldaten und einer lokalen Gruppe aus Otjiwarongo statt. Mit der Besetzung Namibias durch Südafrika (anfangs noch als Völkerbundmandat) begann sich Cricket auf professioneller Ebene zu entwickeln. Gegen 1930 erfolgte die Gründung der South West Africa Cricket Union (SWACU), die mit der Organisation von Spielen anfing. 1958 wurden die ersten internationalen Spiele gegen Südafrika organisiert. Ab 1961/62 nahm Südwestafrika an den südafrikanischen Meisterschaften teil. Zwischen 1962 und 1989 bestritt das südwestafrikanische Team 130 Spiele gegen die südafrikanischen Provinzmannschaften, von denen es 31 gewann.
Nachdem Südafrika 1961 das Commonwealth of Nations verlassen hatte, begann es Südwestafrika als integralen Bestandteil seines Staatsgebiets zu betrachten. Die Vereinten Nationen entzogen Südafrika das Mandat, was die Regierung jedoch ignorierte. Mit der faktischen Annexion führte sie die rassistischen Apartheid-Gesetze, die eine strikte Trennung der südafrikanischen Bevölkerungsgruppen in „Weiße“ und „Nichtweiße“ gesetzlich verankerte, auch in Südwestafrika ein. Dadurch wurden „Nichtweiße“ vom Sportgeschehen weitgehend ausgeschlossen. Ein Jahr zuvor hatte die People’s Liberation Army of Namibia, ein bewaffneter Flügel der SWAPO, den Namibischen Befreiungskampf begonnen. Südwestafrikanische Rebellen hießen den Boykott des Apartheidregimes willkommen und unterstützten ausdrücklich Protestbewegungen in anderen Ländern. Die Unterzeichnung der Gleneagles-Vereinbarung durch 33 Commonwealth-Mitgliedstaaten am 15. Juni 1977 verschärfte die sportliche Isolierung Südafrikas weiter. Sie sah die systematische Abkopplung des Landes von der Sportwelt des Commonwealth vor, um auf diese Weise gegen die Apartheidpolitik vorzugehen. Die Vereinbarung enthielt auch Sanktionsmöglichkeiten für Mitglieder, die sich gegen diese Vereinbarung verhalten würden und das Abkommen sprach sich für den Ausschluss nachweislich rassistisch orientierter Vereinigungen im internationalen Sportgeschehen aus. Da Namibia zu dem Zeitpunkt faktisch als fünfte Provinz Südafrika verwaltet wurde, galt dies gleichermaßen für das örtliche Cricket. Im Januar 1989 absolvierte Südwestafrika seine letzte heimische Saison in Südafrika. Im April begann die PLAN ihren letzten bewaffneten Aufstand und die South West Africa Cricket Union brach ihre Verbindungen zum South African Cricket Board (SACB) ab.
1989 erfolgte die offizielle Gründung des Namibia Cricket Board. Im November 1989 absolvierte eine namibische Mannschaft in Botswana ihre ersten internationalen Spiele, obschon der Verband erst 1992 in den International Cricket Council (ICC) aufgenommen wurde.
Nach der Unabhängigkeit (1990–1999)
Am namibischen Unabhängigkeitstag, dem 21. März 1990, und an den darauf folgenden Tagen spielte Gloucestershire gegen die erste Nationalmannschaft Namibias, aus denen der Gastgeber dreimal als Sieger hervorging. Namibia gewann auch die folgenden Spiele gegen die Niederlande im April. Vor der Gründung des Kontinentalverbandes African Cricket Association wurde nach zwei Schultouren zwischen Namibia und Botswana 1989 und 1990 die SCSA Zone VI Cricket Federation gegründet. Im September 1991 fand in Windhoek das erste ACA-Turnier statt, an dem neben dem Gastgeber auch Botswana, Lesotho, Malawi, Sambia und der Oxford University Cricket Club teilnahmen.
Die Nationalmannschaft konnte sich nicht für den Cricket World Cup 1992 qualifizieren, da das Land erst kurz vor der ICC Trophy 1990 unabhängig geworden war. 1994 absolvierte Namibia seine ersten vom ICC anerkannten Spiele bei internationalen Turnieren. Bei der ersten Teilnahme an einem Turnier, der ICC Trophy 1994 in Kenia, gewann Namibia seine erste Trophäe, die Philip Snow Plate. Mit dem dritten Gruppenplatz verpasste man jedoch die Qualifikation für den Cricket World Cup 1996. Drei Jahre später enttäuschte die namibische Mannschaft bei der ICC Trophy 1997 in Malaysia und konnte deswegen nicht am Cricket World Cup 1999 teilnehmen.
Erste Teilnahme am Cricket World Cup (2003)
Namibias Weg zum Cricket World Cup 2003 begann bei der ICC Trophy 2001 in Kanada. Die Mannschaft erreichte das Finale in Toronto, unterlag jedoch den Niederlanden; dies war ausreichend, um sich für das Turnier zu qualifizieren. Im April 2002 war Namibia Gastgeber der Six Nations Challenge und schloss dieses Turnier auf dem vierten Platz ab. Der Africa Cup im September verlief für Namibia enttäuschend, das in seiner Gruppe lediglich Tansania besiegen konnte und letztlich den vierten Platz belegte. Wenige Wochen später verlor Namibia vier Spiele gegen eine zweite simbabwische Auswahl. Die auf die Simbabwe-Tour folgende Tour nach Kenia verlief hingegen deutlich besser, als Namibia Kenia in der ODI-Serie von vier Spielen bezwang. Danach nahm Namibia in der höchsten Liga des südafrikanischen Crickets, dem Standard Bank Cup, teil, verlor jedoch alle seine fünf Spiele. Im Januar 2003 unterlag Namibia in der Serie von fünf ODIs gegen Bangladesch mit 1–4.
In seinem ersten Spiel beim Cricket World Cup am 10. Februar 2003 in Harare unterlag Namibia dem Co-Gastgeber Simbabwe mit 86 Runs; es war dies das erste ODI für Namibia gewesen. Namibia verlor auch seine in Südafrika ausgetragenen Spiele gegen Pakistan (mit 171 Runs), und gegen England (mit 55 Runs). Namibia konnte in diesem Spiel gut mithalten, nicht zuletzt dank Jan-Berrie Burger, der als „Man of the Match“ für sein Innings mit 85 Runs ausgezeichnet wurde und seinem Team beinahe einen Überraschungssieg bescherte. Danach unterlag man Indien (mit 181 Runs) und dem späteren Weltmeister Australien (mit 256 Runs), damals das höchste ODI-Ergebnis, das beim Cricket World Cup 2007 von Indien gegen Bermuda mit 257 Runs überboten wurde. Das Turnier endete für Namibia mit einer Niederlage von 64 Runs gegen den Mitqualifikanten Niederlande. Im Spiel gegen England war Rudie van Vuuren der erste namibische Cricketspieler, der fünf Wickets in einem ODI nahm. Als er auch mit der namibischen Rugby-Union-Nationalmannschaft an der Weltmeisterschaft 2003 in Australien teilnahm, wurde er der erste Sportler, der in demselben Jahr in zwei verschiedenen Sportarten bei Weltmeisterschaften auflief. Nach dem Cricket World Cup ging das Interesse am Cricket in Namibia jedoch merklich zurück und er galt für die folgenden 18 Jahre als „sterbender Sport“.
Nach dem Cricket World Cup (2003–2005)
Im August 2003 gewann Namibia die One-Day-Serie gegen die zweite Mannschaft Simbabwes mit 2–1, verlor jedoch beide Dreitagesspiele. Beim Gegenbesuch im darauf folgenden Januar gewann Namibia die Serie von fünf ODIs mit 4–1; ebenso gewann man ein Spiel gegen die U-19-Mannschaft Simbabwes. Im Februar gewann Bangladesch die Serie von drei ODIs in Namibia, während das Dreitagesspiel im Remis endete. Danach nahm Namibia an der Six Nations Challenge 2004 in den Vereinigten Arabischen Emiraten teil. Namibia beendete das Turnier nach Net Run Rate auf dem dritten Platz, nachdem es gegen Kanada, die Niederlande und die Vereinigten Arabischen Emirate gewonnen hatte, jedoch Schottland und den Vereinigten Staaten unterlegen war. Im Rahmen des Intercontinental Cup 2004 bestritt Namibia zwei Spiele gegen Kenia und Uganda, verlor jedoch beide. Zwischen diesen beiden Spielen gewann man ein Turnier afrikanischer Nationen in Sambia. Im selben Jahr nahm man an Simbabwes nationaler ODI-Meisterschaft teil und beendete das Turnier auf dem zweiten Platz. Während man in Simbabwe verweilte, gewann man auch zwei Spiele gegen die Nationalmannschaft. Darauf folgte der Besuch Englands in Namibia für zwei Spiele, die die Gäste gewannen.
Im Frühjahr 2005 unterlag die zweite Mannschaft Simbabwes Namibia in beiden ODIs. Im April gewann die zweite Mannschaft Pakistans alle drei ODIs gegen Namibia, während das Dreitagesspiel im Remis endete. Darauf folgten zwei Heimspiele während des Intercontinental Cup 2005. Obschon man in der Gruppenphase unbesiegt blieb, mit einem Sieg gegen Uganda und einem Remis gegen Kenia, gelang es nicht, das Halbfinale zu erreichen. Anschließend nahm man an der ICC Trophy 2005 in Irland teil. Namibia beendete das Turnier auf dem siebten Platz, nachdem es gelang, Dänemark im Platzierungsspiel zu besiegen. Zurück in Namibia empfing man Ende Juli Neuseeland, verlor jedoch beide Spiele, eines davon mit nur 29 Runs, nachdem man ein Ergebnis von 330/6 zugelassen hatte. Im Oktober desselben Jahres war man Gastgeber des Halbfinales beim Intercontinental Cup, obschon man sich selbst nicht qualifizierte. Während das Finale ausgetragen wurde, spielte die Mannschaft nach ihrem Ausscheiden zwei ODIs in Bermuda, die man beide gewann. Umstrittene Vorfälle überschatteten die Serie, als die Mannschaft Bermudas den Namibiern rassistische Beleidigungen vorwarf und während des zweiten Spieles das Spielfeld verließ, als mehrere Bouncer gegen die Lower order Batter gespielt wurden. Das Namibia Cricket Board wies die Rassismusvorwürfe zurück.
Weitere Entwicklung (2006–2017)
Im März 2006 empfing Namibia Nepal für ein Qualifizierungsspiel für den achten und letzten Platz in der Gruppenphase des Intercontinental Cup 2006. Das Spiel endete unentschieden, Namibia gelang dennoch die Qualifikation, da es in ersten Innings einen Vorsprung erzielt hatte. In der Gruppenphase im Mai unterlag man jedoch Schottland in Aberdeen mit einem Innings, bevor man in Dublin Irland mit fünf Wickets unterlag. Während der südafrikanischen Cricket-Saison 2006/07 nahm Namibia an der zweiten Ebene des First-Class- und List A Cricket, der South African Airways Challenge, teil. Namibia erreichte in seiner Dreitagesspiel-Gruppe den zweiten Platz; hinzu kam der dritte Platz im ODI-Turnier, wobei man bei einem Sieg mehr das Halbfinale erreicht hätte. Zwischen den Spielen in diesen Turnieren bestritt die Mannschaft ihr drittes und letztes Spiel beim Intercontinental Cup 2006 gegen die Vereinigten Arabischen Emirate und gewann es mit einem Innings. Am 1. April 2007 erfolgte die Integration in das ICC High Performance Program. Namibia gelang es nicht, sich für den Cricket World Cup 2007 zu qualifizieren.
Im November und Dezember 2007 war Namibia Gastgeber der Division Two im Rahmen der World Cricket League, wo es auf Argentinien, Dänemark, Oman, die Vereinigten Arabischen Emirate und Uganda traf. Obschon die Namibier drei ihrer fünf Gruppenspiele gewannen, verpassten sie das Finale. Sie bezwangen schließlich Dänemark im Spiel um den dritten Platz. Als einer der besten vier während dieses Turnieres erreichte man die Cricket World Cup Qualifier 2009, der letzten Qualifizierungsrunde zum Cricket World Cup 2011, die Qualifikation für die Endrunde gelang jedoch nicht. Zwischen Oktober 2007 und Februar 2008 nahm Namibia wieder an der zweiten Ebene des südafrikanischen ODI-Turnieres teil. Namibia bestritt im Oktober 2007 im Rahmen des Intercontinental Cup 2007–08 ein Spiel gegen Kanada; die anderen Spiele gegen Bermuda, Irland, Kenia, die Niederlande, Schottland und die Vereinigten Arabischen Emiraten fanden 2008 statt.
Namibia gewann die Intercontinental Shield 2009–10, nachdem man die Vereinigten Arabischen Emirate in Dubai mit sechs Wickets besiegt hatte. 2011 nahmen die Namibier an der Division Two der World Cricket League teil und beendeten dieses Turnier hinter den Vereinigten Arabischen Emiraten auf dem zweiten Platz. Im Juli 2011 nahm Namibia an der ICC Twenty20 World Cricket League Africa Division One in Uganda teil und gewann alle acht Gruppenspiele, worauf man im Finale dem Gastgeber mit sechs Wickets unterlag. Während des Turnieres erzielte der All-rounder Louis van der Westhuizen 16 Boundaries in einem Innings von 159 Runs ohne den Verlust seines Wickets; Namibia erzielte in dem Spiel gegen Kenia schließlich ein Ergebnis von 262/1. Beim Cricket World Cup Qualifier 2014 scheiterte Namibia an der Qualifikation für den Cricket World Cup 2015. Im Januar 2015 war man Gastgeber der Division Two und erreichte das Finale, unterlag jedoch gegen die Niederlande mit acht Wickets. Damit erreichte man die World Cricket League Championship 2015–17, wo man jedoch auf dem letzten Tabellenplatz abschloss und wieder in die Division Two abstieg.
„Goldene Generation“ (seit 2017)
Im Dezember 2017 erreichte Namibia erstmals das Finale des südafrikanischen ODI-Turnieres. Im Februar 2018 war Namibia Gastgeber der Division Two der World Cricket League und traf auf Kenia, die Vereinigten Arabischen Emirate, Nepal, Kanada und Oman. Namibia erreichte jedoch nur das Spiel um den dritten Platz, in dem man Kanada unterlag und so an der Qualifikation für den Cricket World Cup 2019 scheiterte. Während der ICC World Cricket League Division Two 2019 gelang die Qualifikation für den T20 World Cup 2021 und der Cricket World Cup League 2 2019–2023, der Vorqualifikation zum Cricket World Cup 2023, womit man sich gleichzeitig den ODI-Status sicherte. Nach der Erlangung des ODI-Status wurde die namibische Cricket-Nationalmannschaft im Juli 2020 mit den ICC Associate Member Men’s Performance of the Year Award im Rahmen der ICC’s Annual Development Awards für aufstrebende Cricketnationen ausgezeichnet. Mit der Zurückerlangung des ODI-Status und den damit verbundenen Erfolgen nahm das Interesse der Namibier am Cricket wieder merklich zu. Namibia gilt inzwischen als die zweitbeste Mannschaft Afrikas nach Südafrika und noch vor der Testnation Simbabwe.
Beim T20 World Cup 2021 in Oman und den Vereinigten Arabischen Emiraten nahm Namibia erstmals an diesem Turnierformat teil. Dort bezwang man in seinem ersten Vorrundenspiel die Niederlande und anschließend gelang ein Überraschungserfolg gegen das Vollmitglied Irland, womit man die zweite Runde der Super 12 erreichte. Es waren dies Namibias erste Siege bei einem World Cup und der Sieg gegen Irland war der erste gegen eine Testnation. Dort gelang jedoch nur ein Sieg gegen Schottland (der erste in der zweiten Runde bei einem World Cup), während man in allen anderen Spielen gegen Afghanistan, Pakistan, Neuseeland und Indien unterlag, womit man aus dem Turnier ausschied. Trostpreis war die automatische Qualifikation für den T20 World Cup 2022 in Australien. Im November 2021 wurde Namibia zusammen mit Südafrika und Simbabwe zum Gastgeber des Cricket World Cup 2027 ernannt. Dabei werden erstmals Spiele bei einem Cricket World Cup in Namibia ausgetragen.
Im Mai 2022 gewannen sie mit einem Sieg gegen Simbabwe erstmals eine bilaterale Twenty20-Serie gegen ein Vollmitglied des ICC. Im Juni 2022 gewann die namibische Auswahl souverän eine inoffizielle ODI-Serie gegen Hongkong mit 3–0. Dabei gelang Lo-handre Louwrens im dritten Spiel ein Century. In der Vorrunde des T20 World Cup 2022 gewannen die Namibier das Eröffnungsspiel gegen Sri Lanka mit 55 Runs, nachdem man diesen Gegner für 108 ausgebowlt hatte. Danach unterlagen sie jedoch den Niederlanden und den Vereinigten Arabischen Emiraten, womit sie aus dem Turnier ausschieden.
In der Cricket World Cup League 2 2019–2023 erzielte Namibia den vierten Platz und erreichte das Cricket World Cup Qualifier Play-off 2023. Diese wurde in Namibia ausgetragen und die Gastgeber schlossen dieses Turnier auf dem dritten Platz unter sechs Teilnehmern ab, womit sie die Cricket World Cup Qualifier 2023 für den Cricket World Cup 2023 verpassten. Trostpreis war das Erreichen der Cricket World Cup League 2 2023–2027 für den Cricket World Cup 2027. Während des Play-off erzielte Namibia am 29. März 2023 gegen Papua-Neuguinea mit 381/8 die meisten Runs eines assoziierten Mitgliedes in einem ODI bisher.
Organisation
Cricket Namibia wurde 1989 gegründet und vertritt das Land seit 1992 beim International Cricket Council (ICC) als assoziiertes Mitglied. Er ist verantwortlich für die Organisation des Cricket in Namibia.
Cricket Namibia stellt die Namibia vertretenden Cricket-Nationalmannschaften, einschließlich der für die Männer, Frauen und Jugend, zusammen. Der Verband ist außerdem für die Durchführung von ODI- und T20I-Serien gegen andere Nationalmannschaften sowie die Organisation von Heimspielen und -turnieren verantwortlich. Neben der Aufstellung des Teams kümmert er sich auch um den Kartenverkauf, die Gewinnung von Sponsoren und die Vermarktung der Medienrechte.
Kinder und Jugendliche werden bereits in der Schule an den Cricketsport herangeführt und je nach Interesse und Talent beginnt dann die Ausbildung. Wie andere Cricketnationen verfügt Namibia über eine U-19-Nationalmannschaft, die an der entsprechenden Weltmeisterschaft teilnimmt.
Trikots, Logo und Spitzname
Im ODI- und T20I-Cricket tragen namibische Spieler hellblaue Trikots mit dunkelblauen Ärmeln und einem roten Halskragen sowie dunkelblauen Hosen. Feldspieler tragen eine dunkelblaue Baseball-Kappe mit roten Farbakzenten oder einen dunkelblauen Sonnenhut. Die Helme der Batter sind ebenfalls dunkelblau gehalten. Bei offiziellen ICC-Turnieren erscheint das Logo des Sponsors auf dem rechten Ärmel und die Aufschrift NAMIBIA auf der Vorderseite des Trikots.
Das Logo von Cricket Namibia zeigt einen roten Cricketball vor zwei geschwungenen blauen Linien, während das Emblem der namibischen Cricket-Nationalmannschaft einen in Blau stilisierten Schreiseeadler mit dem Schriftzug NAMIBIA in Blau darüber zeigt.
Der Spitzname der namibischen Cricket-Nationalmannschaft lautet Eagles, abgeleitet vom Wappentier Namibias, dem Schreiseeadler. Seit 2022 ist Richelieu, eine Weinbrandmarke des südafrikanischen Großgetränkekonzerns Distell der Namenssponsor des Teams, weshalb die Mannschaft offiziell den Namen Richelieu Eagles trägt.
Stadien
Die namibische Mannschaft nutzte bisher auf heimischen Boden vier Stadien für die Austragung von Heimspielen. Wanderers Cricket Ground bei Wanderers in Windhoek gilt als faktisches Nationalstadion und war zumeist Austragungsort.
Für die Ausrichtung der ODI-Cricket-Weltmeisterschaft 2027, gemeinsam mit Simbabwe und Südafrika, ist der Bau eines Nationalstadions geplant.
Spieler
Spielerstatistiken
Insgesamt haben für Namibia 39 Spieler ODIs und 23 Spieler Twenty20 gespielt. Im Folgenden sind die Spieler aufgeführt, die für die namibische Mannschaft die meisten Runs und Wickets erzielt haben.
Runs
Wickets
Mannschaftskapitäne
Bisher haben insgesamt drei Spieler als Kapitän für Namibia bei einem ODI fungiert und zwei für ein Twenty20.
Bilanz
Die Mannschaft hat die folgenden Bilanzen gegen die Vollmitglieder des ICC im ODI- und Twenty20-Cricket (Stand: 31. Oktober 2023).
Internationale Turniere
Cricket World Cup
1975–1992: nicht startberechtigt (kein ICC-Mitglied)
1996: nicht qualifiziert (Qualifikation)
1999: nicht qualifiziert (Qualifikation)
2003: Vorrunde (Qualifikation)
2007: nicht qualifiziert (Qualifikation)
2011: nicht qualifiziert (Qualifikation)
2015: nicht qualifiziert (Qualifikation)
2019: nicht qualifiziert
2023: nicht qualifiziert (Qualifikation)
2027: laufende Qualifikation
Champions Trophy
1998: nicht qualifiziert
2000: nicht qualifiziert
2002: nicht qualifiziert
2004: nicht qualifiziert
2006: nicht qualifiziert
2009: nicht qualifiziert
2013: nicht qualifiziert
2017: nicht qualifiziert
T20 World Cup
2007: nicht qualifiziert
2009: nicht qualifiziert
2010: nicht qualifiziert
2012: nicht qualifiziert (Qualifikation)
2014: nicht qualifiziert (Qualifikation)
2016: nicht qualifiziert (Qualifikation)
2021: Super 12
2022: Vorrunde
2024: laufende Qualifikation
ICC Intercontinental Cup
2004: Vorrunde
2005: Vorrunde
2006: Vorrunde
2007–08: 2. Platz
2009–10: nicht qualifiziert
2011–13: Vorrunde
2015–17: Vorrunde
Jugend
Die namibische U19-Cricket-Nationalmannschaft ist eine der erfolgreichsten auf dem afrikanischen Kontinent. Sie nahm bisher acht Mal an einer ICC U19-Cricket-Weltmeisterschaft teil. Sie gewann den „ICC Africa U19 CWCQ“ im September 2010 in Windhoek, qualifizierte sich für die Weltmeisterschaft 2012 und kam 2016 ins Viertelfinale, nachdem unter anderem Titelverteidiger Südafrika besiegt wurde. Am Ende belegte die Mannschaft einen 7. Platz.
Namibia ist Co-Gastgeber der ICC U19-Cricket-Weltmeisterschaft 2026.
Auszeichnungen
Die Nationalmannschaft gewann zahlreiche Auszeichnungen des International Cricket Council, unter anderem:
2009
PEPSI-ICC Africa Development Regional Award
Best Spirit of Cricket Initiative
Best Overall Cricket Development Programme
2010
PEPSI-ICC Africa Development Regional Award
Best Spirit of Cricket Initiative
Best Overall Cricket Development Programme
Best Overall Cricket Promotion & Marketing Award
2020
ICC’s Annual Development Awards
ICC Associate Member Men’s Performance of the Year Award
2021
ICC Development Initiative of the Year
ICC Associate Member Men’s Performance of the Year Award
Rekorde
Am 13. Juli 2011 hat die Namibische Cricket-Nationalmannschaft gegen die Kenianische Cricket-Nationalmannschaft zahlreiche inoffizielle Weltrekorde für Twenty20-Länderspiele aufgestellt, darunter die höchste Run-Zahl mit 262 Runs für ein Wicket. Louis van der Westhuizen erzielte die höchste individuelle Run-Zahl mit 159 Runs und mit 16 die höchste Anzahl an „Sechsern“ in einem Innings, sowie zusammen mit Sarel Burger die höchste gemeinschaftliche Run-Zahl (sog. partnership) mit 168* (not out) für das zweite Wicket. Obwohl das Spiel Teil eines offiziellen ICC-Turniers war (ICC Africa Region Division One Twenty20), sind diese Rekorde dennoch insofern inoffiziell, als das Spiel nicht den Status eines Twenty20 International Matches besitzt.
Literatur
Weblinks
Cricket Namibia (englisch)
Namibia auf Cricinfo (englisch)
Einzelnachweise
Namibia
Cricket
Nationalmannschaft
Gegründet 1990 |
9624702 | https://de.wikipedia.org/wiki/Maja%20Peter | Maja Peter | Maja Peter (* 1969 in Zürich) ist eine Schweizer Autorin.
Leben
Maja Peter absolvierte zunächst eine Ausbildung als Tänzerin am Opernhaus Zürich. Anschliessend wurde sie Journalistin und arbeitete unter anderem bei der Weltwoche, der SonntagsZeitung und bei der Kulturzeitschrift Du. Ab 2000 studierte sie an der Zürcher Hochschule der Künste. Nach dem Studium arbeitete Peter als Dramaturgin am Theater am Neumarkt Zürich. Danach war sie in der freien Theaterszene tätig und arbeitete gleichzeitig als freie Journalistin und PR-Texterin. Seit 2006 arbeitet Peter als Autorin, Kommunikationsfachfrau und Dozentin.
Auszeichnungen
2010: Studer/Ganz-Preis, für Eine Andere
2012: Spezialpreis der Stadt Bern, für Eine Andere
2012: Werkbeitrag des Kantons Zürich, für Eine Andere
Werke (Auswahl)
Weblinks
Website von Maja Peter
Einzelnachweise
Autor
Literatur (Deutsch)
Literatur (Schweiz)
Literatur (21. Jahrhundert)
Journalist (Schweiz)
Schweizer
Geboren 1969
Frau |
2067766 | https://de.wikipedia.org/wiki/Sabbatini | Sabbatini | Sabbatini ist der Familienname folgender Personen:
Aurelio Sabbatini (1909–1987), luxemburgischer Bildhauer und Steinbildhauer
Bettina Scholl-Sabbatini (* 1942), luxemburgische Bildhauerin und Plastikerin
Enrico Sabbatini (1932–1998), italienischer Kostümdesigner und Szenenbildner
Gaia Sabbatini (* 1999), italienische Mittelstreckenläuferin
Galeazzo Sabbatini (1597–1662), italienischer Komponist und Musiktheoretiker
Innocenzo Sabbatini (1891–1983), italienischer Architekt
Jonathan Sabbatini (* 1988), uruguayischer Fußballspieler
Lorenzo Sabbatini (um 1530–1576), italienischer Maler
Luigi Antonio Sabbatini (1732–1809), italienischer Komponist und Musiktheoretiker
Nicola Sabbatini (1574–1654), italienischer Architekt und Ingenieur
Pietro Paolo Sabbatini (1600–1657), italienischer Komponist, Musikdirektor und Musiker
Rory Sabbatini (* 1976), südafrikanischer Golfspieler
Siehe auch:
Sabbadini
Sabatini
Sabadini |
4422631 | https://de.wikipedia.org/wiki/Osteuropa-Institut%20%28Berlin%29 | Osteuropa-Institut (Berlin) | Das Osteuropa-Institut (OEI) der Freien Universität Berlin (FU) ist eine interdisziplinäre Lehr- und Forschungseinrichtung, welche auf die Region Ost-, Südost- und Ostmitteleuropa spezialisiert ist. Es ist neben dem Lateinamerika-Institut und dem John-F.-Kennedy-Institut eines von drei interdisziplinären sogenannten Zentralinstituten der FU, die auf Regionalstudien spezialisiert sind.
Das 1951 gegründete OEI befindet sich, wie die meisten Einrichtungen der FU, in Dahlem. Es bietet die Masterstudiengänge Osteuropastudien sowie East European Studies Online an. Es verfügt außerdem über eine Fachbibliothek mit 360.000 Bänden, die seit 2008 gemeinsam mit den Bibliotheken des Fachbereichs Politik- und Sozialwissenschaften die Bibliothek für Sozialwissenschaften und Osteuropastudien bildet. Neben der zweimal jährlich erscheinenden Broschüre Berliner Osteuropa-Info werden die Forschungsergebnisse der Abteilungen des Instituts in den Arbeitspapiere(n) des Osteuropa-Instituts veröffentlicht.
Am Institut lehren als Professoren unter anderem Katharina Bluhm, Alexander Libman, Susanne Strätling und Robert Kindler.
Weblinks
Homepage des Instituts
Homepage der Bibliothek
Einzelnachweise
Organisation (Osteuropawissenschaft)
Berlin-Dahlem
Forschungseinrichtung in Berlin
Freie Universität Berlin
Gegründet 1951 |
5755607 | https://de.wikipedia.org/wiki/David%20Urquhart%20%28Bischof%29 | David Urquhart (Bischof) | David Andrew Urquhart KCMG (* 14. April 1952 in Schottland) ist ein britischer anglikanischer Theologe und seit 2006 Bischof von Birmingham in der Church of England.
Leben
Urquhart wuchs in den schottischen Highlands auf. Er besuchte die Rugby School in der Grafschaft Warwickshire und studierte an der Ealing College Business School, an der er 1970 einen Bachelor of Arts erwarb. Nach seinem Abschluss arbeitete er 1971 ein Jahr freiwillig als Entwicklungshelfer in Uganda. Anschließend war er zehn Jahre in verschiedenen Positionen für British Petroleum tätig.
Zur Vorbereitung auf das Priesteramt studierte er Theologie am Wycliffe Hall College der University of Oxford. 1984 wurde er zum Geistlichen geweiht. Er war von 1984 bis 1987 Pfarrvikar an der St. Nicholas Church in Kingston upon Hull in der Diözese von York. 1987 wurde er Dekan (Team Vicar) für den Stadtteil Drypool; dieses Kirchenamt hatte er bis 1992 inne. 1992 wurde er Pfarrer (Vicar) an der Holy Trinity Church in Coventry. 2000 wurde er Weihbischof (Suffraganbischof) von Birkenhead. Im Mai 2006 wurde er zum Bischof von Birmingham ernannt. Am 17. November 2006 wurde er in der Kathedrale von Birmingham offiziell in sein Amt eingeführt.
Urquhart war seit 1994 Vorsitzender (Chairman) der Church Mission Society und seit 2002 Vorsitzender (Chairman) der Wirral Local Strategic Partnership. 2005 wurde er zum Prälaten des Order of St. Michael and St. George ernannt. Urquhart ist Beauftragter des Erzbischofs von Canterbury für die Beziehungen der Anglikanischen Kirche zu China. 2018 wurde er ehrenhalber zum Knight Commander des Order of St. Michael and St. George ernannt.
Urquhart ist unverheiratet. Zu seinen Hobbys zählt er Wandern und Spaziergänge in den Schottischen Highlands, aktiv Fives spielen und Kinofilme.
Mitgliedschaft im House of Lords
Urquhart gehört seit 2010 als Geistlicher Lord dem House of Lords an. Er ist Nachfolger von David Charles James, dem früheren Bischof von Bradford. Am 26. Oktober 2010 wurde Urquhart im House of Lords offiziell eingeführt.
Weblinks
The Right Reverend David Urquhart Bishop of Birmingham Biografie (Offizielle Webseite Be Birmingham)
Einzelnachweise
Bischof von Birmingham
Anglikanischer Bischof (21. Jahrhundert)
Anglikanischer Geistlicher (20. Jahrhundert)
Honorary Knight Commander des Order of St. Michael and St. George
Prälat des Order of St. Michael and St. George
Brite
Schotte
Geboren 1952
Mann |
12856516 | https://de.wikipedia.org/wiki/Ry%C5%8Dhei%20Haga | Ryōhei Haga | Ryōhei Haga (jap. ; * 17. September 1988 in Obihiro) ist ein ehemaliger japanischer Eisschnellläufer.
Werdegang
Haga wurde zweimal japanischer Juniorenmeister im Kleinen-Vierkampf und kam bei der Winter-Universiade 2009 in Harbin auf den 33. Platz über 500 m, auf den 17. Rang über 1000 m sowie auf den sechsten Platz über 100 m. In der Saison 2009/10 wurde er bei der Sprintweltmeisterschaft 2010 in Obihiro Zehnter im Sprint-Mehrkampf und startete in Berlin erstmals am Eisschnelllauf-Weltcup, wobei er die Plätze sieben und vier über 500 m sowie in der B-Gruppe den fünften Platz über 1000 m errang. Beim Saisonhhepunkt, den Olympischen Winterspielen 2010 in Vancouver, belegte er den 29. Platz über 1000 m. In den folgenden Jahren nahm er an fünf Sprintweltmeisterschaften (2011 in Heerenveen, 2012 in Calgary, 2013 in Salt Lake City, 2016 in Seoul und 2017 in Calgary) teil. Seine beste Platzierung dabei war im Jahr 2017 der 12. Platz im Sprint-Mehrkampf. Zudem startete er bei vier Einzelstreckenweltmeisterschaften (2011 in Inzell, 2013 in Sotschi, 2015 in Heerenveen und 2016 in Kolomna). Dabei war im Jahr 2016 der 13. Platz über 500 m sein bestes Ergebnis. In der Saison 2014/15 erreichte er in Obihiro mit dem dritten Platz über 500 m seine erste Podestplatzierung im Weltcup. In seiner letzten aktiven Saison 2018/19 kam er im Weltcup achtmal unter den ersten zehn. Dabei lief er in Obihiro und in Tomaszów Mazowiecki mit dem zweiten Platz über 500 m letztmals im Weltcup aufs Podest und zum Saisonende auf den vierten Platz in der Weltcupwertung über 500 m.
Haga wurde jeweils zweimal japanischer Meister im Sprint-Mehrkampf (2011, 2013) und 1000 m (2013, 2015) sowie einmal über 500 m (2016).
Erfolge
Olympische Spiele
2010 Vancouver: 29. Platz 1000 m
Einzelstrecken-Weltmeisterschaften
2011 Inzell: 18. Platz 500 m, 20. Platz 1000 m
2013 Sotschi: 20. Platz 500 m
2015 Heerenveen: 18. Platz 500 m
2016 Kolomna: 13. Platz 500 m
Sprint-Weltmeisterschaften
2010 Obihiro: 10. Platz Sprint-Mehrkampf
2011 Heerenveen: 15. Platz Sprint-Mehrkampf
2012 Calgary: 23. Platz Sprint-Mehrkampf
2013 Salt Lake City: 20. Platz Sprint-Mehrkampf
2016 Seoul: 29. Platz Sprint-Mehrkampf
2017 Calgary: 12. Platz Sprint-Mehrkampf
Persönliche Bestzeiten
Weblinks
Ryōhei Haga auf Speedskatingnews
Eisschnellläufer (Japan)
Olympiateilnehmer (Japan)
Teilnehmer der Olympischen Winterspiele 2010
Universiadeteilnehmer (Japan)
Teilnehmer der Winter-Universiade 2009
Japanischer Meister (Eisschnelllauf)
Japaner
Geboren 1988
Mann |
11158871 | https://de.wikipedia.org/wiki/Big%20Band%20and%20Quartet%20in%20Concert | Big Band and Quartet in Concert | Big Band and Quartet in Concert ist ein Album von Thelonious Monk. Der Livemitschnitt, der im New Yorker Lincoln Center am 30. Dezember 1963 entstanden war, erschien 1964 in gekürzter Form als Langspielplatte und in erweiterter Form 1996 auf zwei Compact Discs bei Columbia Records.
Hintergrund
Thelonious Monks – nach Monk’s Dream und Criss-Cross – drittes Album für Columbia Records wurde am Montag, dem 30. Dezember 1963, in der kurz zuvor fertiggestellten Philharmonic Hall im New Yorker Lincoln Center live aufgenommen. Die ursprüngliche LP-Veröffentlichung enthält nicht die bei dem Konzert gespielten drei Kompositionen: „Bye-Ya“, „Misterioso“ und „Light Blue“, und um Platz zu sparen, wurden auch Dunlops Schlagzeug-Soli herausgeschnitten. Das gesamte unbearbeitete Konzert wurde 1994 als Doppelalbum auf LP bzw. CD veröffentlicht.
Zu Monks Quartett (mit Charlie Rouse, Butch Warren und Frankie Dunlop) gesellten sich der Kornettist Thad Jones, der Trompeter Nick Travis, Steve Lacy (Sopran), der Altsaxophonist Phil Woods, der Baritonsaxophonist Gene Allen und der Posaunist Eddie Bert. Jones und Woods haben viele Soli und obwohl Steve Lacy überraschenderweise keine einzelnen Soli hat, ist sein Sopransaxophon ein wichtiger Bestandteil einiger Ensemblepassagen, schrieb Scott Yanow. Proben fanden auch im Jazz Loft statt.
Die Liner Notes des Albums schrieben George T. Simon und Ira Gitler (Original-LP) sowie Robert Shelton (Reissue).
Editionsgeschichte
Ausschnitte aus dem Konzertmitschnitt veröffentlichte Columbia Records neben der Original-LP auf den Kompilationen Monk’s Miracles (Columbia Record Club D338) und (zusammen mit Teilen von Monk’s Blues von 1968) auf Who’s Afraid of Big Band Monk? (CBS (Eu)88034). Die Quartettnummer „Played Twice“ war auf der Kompilation Always Know (CBS (Eu) 469185-2) enthalten
Titelliste
Original-LP
Monk – Big Band and Quartet In Concert (Columbia – CS 8964)
A1 I Mean You (Coleman Hawkins, Th. Monk) 12:42
A2 Evidence (Monk) 12:38
A3 (When It’s) Darkness on the Delta (Al Neiburg, Fud Livingston, Marty Symes) 5:03 (solo)
B1 Oska T. (Monk) 9:20
B2 Played Twice (Monk) 6:24
B3 Four in One (Monk) 11:03
B4 Epistrophy (Kenny Clarke, Th. Monk) 2:00
Einzel-CD-Edition
Monk – Big Band and Quartet in Concert (Columbia – COL 468408 2, Columbia – 468408 2)
I Mean You 13:06
Evidence 14:09
(When It’s) Darkness on the Delta 5:16
Oska T. 9:32
Played Twice 6:30
Four In One 11:03
Epistrophy 2:13
Doppel-CD-Edition 1996
Monk – Big Band and Quartet in Concert (Columbia – 476898 2, Legacy – 476898 2, Columbia – COL 476898 2, Legacy – COL 476898 2)
Besetzung
Bigband (Thad Jones, Nick Travis, Eddie Bert, Steve Lacy, Phil Woods, Charlie Rouse, Gene Allen, Thelonious Monk, Butch Warren, Frankie Dunlop): „Bye-Ya“, „I Mean You“, „Evidence“, „Light Blue“, „Oska T“, „Four in One“, „Epistrophy“ (CD 1–3, 2–6)
Quartett (Monk, Rouse, Warren, Dunlop: „Played Twice“, „Misterioso“, „Epistrophy“ (CD 2–2)
Monk Solo: „ When It’s Darkness on the Delta“
Rezeption
Scott Yanow vergab an das Album in Allmusic die Höchstbewertung von fünf Sternen und meinte: „Dies ist eine der größten Aufnahmen des Pianisten und Komponisten Thelonious Monk und ein Höhepunkt seiner Karriere.“ Am bemerkenswertesten sei „Four in One“, bei dem das Orchester nach einem von Monk gespielten geglückten (und sehr rhythmischen) Solo „eine Hal-Overton-Transkription eines komplexen und ziemlich üppigen Monk-Solos spielt, das aus seiner Originalaufnahme [von 1951] stammt. Dieses Set mit zwei CDs ist ein Juwel und kann als unverzichtbar für alle Jazzsammlungen angesehen werden.“
Nach Ansicht von Thomas Fitterling war die Kernzelle der Band, das reguläre Monk-Quartett, „ungleich besser aufeinander eingespielt“ als das Quartett der ersten Town-Hall-Bigband-Session für Riverside (1959). Auch die gesamte Band sei hier besser durchgeprobt gewesen; der Autor mutmaßt, dass dies am besseren Budget des Columbia-Labels gelegen hat. Fitterling lobt Hal Overtons Monk-adäquate Arrangements; „Selbst da, wo die Big Band hinter den Soli gefächerte Akkorde spielt, bleibt der Klang unaufdringlich, wird nicht bombastisch – und die rhythmische Konzeption ist bei dieser Rhythmusgruppe ohnehin eindeutig monkisch.“ Alle Stücke dieser Bigband-Aufnahme seien „von einer mitreißenden Frische und von einem durchaus Monk-bezogenen Abwechslungsreichtum.“
Einzelnachweise
Album (Jazz)
Album 1964
Livealbum
Thelonious-Monk-Album |
3145966 | https://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich%20Adolph%20Haage | Friedrich Adolph Haage | Friedrich Adolph Martin Haage (* 24. März 1796 in Erfurt; † 20. September 1866 in Erfurt) war ein deutscher Gärtner und Botaniker. Sein offizielles botanisches Autorenkürzel lautet „Haage“.
Leben und Wirken
Friedrich Adolph Haage war Sohn von Johann Nikolaus Haage und Catharina Barbara Nehrlich. Seine Ausbildung zum Gärtner erhielt er durch Johann Heinrich Seidel (1744–1815), Hofgärtner von König Friedrich August II. von Sachsen. Von den Wanderjahren nach seiner Lehre zurückgekehrt, erwarb er in Erfurt ein kleines Grundstück. Hier gründete er 1822 eine Handels- und Samengärtnerei unter dem Namen Friedrich Adolph Haage jun. Das erste Samenverzeichnis seiner Gärtnerei erschien 1824. Es ist verschollen.
Haage entwickelte nicht nur ein Gespür für erfolgversprechende Pflanzeneinführungen, sondern nutzte auch die technischen Möglichkeiten seiner Zeit. Er zählt zu den ersten deutschen Handelsgärtnern, die sich der Zeitungsanzeige als Werbemedium bedienten. Eine besondere Leidenschaft entwickelte er für Kakteen, sammelte und vermehrte diese und besaß bald eine der größten Kakteensammlungen seiner Zeit.
Haage war Mitbegründer des Erfurter Gartenbauvereins und wurde später dessen Ehrendirektor. Verdient machte er sich um den Erfurter Steigerwald. Gemeinsam mit August von Hedemann ließ er Wege anlegen, um ihn für die Erfurter Bürger zu erschließen. Der „Erfurter Verschönerungsverein“ errichtete ihm dort nach seinem Tod ein Denkmal. Im Jahre 1934 erfolgte ein repräsentativer Neubau dieses Denkmals im Steigerwald. Zu einem nicht mehr bekannten Zeitpunkt nach dem Krieg wurde es abgerissen. Das gerettete Medaillon mit dem Porträt des Geehrten befindet sich heute an der Hauswand der Firma Haage in Erfurt.
Die Sammlung von Haage wurde von Johann Wolfgang von Goethe, Franz Liszt und von Brüdern Alexander und Wilhelm von Humboldt aufgesucht. Der Gartenunternehmer Ernst Benary begann bei ihm 1835 seine Ausbildung und blieb bis 1842 Mitarbeiter in seinem Betrieb.
Ehrungen
Friedrich Adolph Haage zu Ehren wurde die Haage-Zinnie (Zinnia haageana), der Kugelamaranth (Gomphrena haageana) und die Kakteenart Mammillaria haageana benannt.
Er war Träger des Preußischen Verdienstordens (Roter Adlerorden) erster Klasse.
Literatur
Walther Haage: Kakteen von A bis Z. 3. Auflage, Quelle & Meyer Verlag: Heidelberg, 1986. ISBN 3-494-01142-7
Weiterführende Literatur
Ilsabe Schalldach: Die Familie Haage. 325 Jahre Gärtnereigeschichte. In: Martin Baumann, Steffen Raßloff (Hrsg.): Blumenstadt Erfurt. Waid – Gartenbau – iga/egapark (Schriften des Vereins für die Geschichte und Altertumskunde von Erfurt. Bd. 8). Sutton Verlag, Erfurt 2011, ISBN 978-3-86680-812-6, S. 74–107.
Steffen Raßloff: Würzig oder stachlig. Mythos Blumenstadt (5): Das Gartenbauunternehmen Haage. In: Thüringer Allgemeine vom 21. April 2007.
Weblinks
Haage auf www.erfurt-web
Einzelnachweise
Gärtner
Botaniker (19. Jahrhundert)
Unternehmer (19. Jahrhundert)
Unternehmer (Thüringen)
Träger des Roten Adlerordens 1. Klasse
Namensgeber für eine Pflanzenart
Deutscher
Geboren 1796
Gestorben 1866
Mann |
529288 | https://de.wikipedia.org/wiki/Appendorf | Appendorf | Appendorf bezeichnet
einen Ortsteil der Gemeinde Hochdorf in Baden-Württemberg
Appendorf (Lauter), ein Ortsteil der Gemeinde Lauter, Oberfranken
eine Wüstung in Sachsen-Anhalt, siehe: Appendorf (Wüstung) |
6141004 | https://de.wikipedia.org/wiki/Bistum%20Iba | Bistum Iba | Das Bistum Iba (lat.: Dioecesis Ibana) ist eine auf den Philippinen gelegene römisch-katholische Diözese mit Sitz in Iba.
Geschichte
Das Bistum Iba wurde am 12. Juni 1955 durch Papst Pius XII. mit der Apostolischen Konstitution Venisse Christum aus Gebietsabtretungen der Bistümer San Fernando und Lingayen-Dagupan als Territorialprälatur Iba errichtet. Die Territorialprälatur Iba wurde dem Erzbistum San Fernando als Suffragan unterstellt. Am 15. November 1982 wurde die Territorialprälatur Iba durch Papst Johannes Paul II. mit der Apostolischen Konstitution Cum Decessores zum Bistum erhoben.
Das Bistum Iba umfasst die Provinz Zambales.
Ordinarien
Prälaten von Iba
Henry Byrne SSCME, 1956–1982
Bischöfe von Iba
Henry Byrne SSCME, 1982–1983
Paciano Basilio Aniceto, 1983–1989, dann Erzbischof von San Fernando
Deogracias Iñiguez, 1989–2003, dann Bischof von Kalookan
Florentino Galang Lavarias, 2004–2014, dann Erzbischof von San Fernando
Bartolome Gaspar Santos, seit 2018
Siehe auch
Liste der römisch-katholischen Diözesen
Römisch-katholische Kirche auf den Philippinen
Weblinks
Homepage des Bistums Iba (englisch)
(englisch)
Einzelnachweise
Iba
Zambales
Gegründet 1955 |
5254816 | https://de.wikipedia.org/wiki/Antun%20Gustav%20Mato%C5%A1 | Antun Gustav Matoš | Antun Gustav Matoš (* 13. Juni 1873 in Tovarnik; † 17. März 1914 in Zagreb) war ein kroatischer Schriftsteller. Er gilt als Wegbereiter und bedeutendste Figur der kroatischen Moderne in der Literatur.
Leben
Matoš war zwei Jahre alt, als die Familie nach Zagreb zog, wo sein Vater, ein Lehrer, eine neue Stelle bekam. In Zagreb besuchte er das Gymnasium, musste jedoch die siebte Klasse wiederholen, da er u. a. in seiner Muttersprache keine ausreichenden Leistungen erzielte. Nach dem Abitur studierte er Tiermedizin in Wien ohne Abschluss. 1893 wurde er in die Armee berufen. Matoš war als Deserteur zwischenzeitlich inhaftiert, bevor ihm die Flucht nach Serbien glückte. Die folgenden Jahre lebte er als Flüchtling in Belgrad, Genf und Paris. Dort schrieb er den Großteil seiner Werke. Erst nach seiner Amnestie 1908 kehrte er nach Zagreb zurück, wo er sechs Jahre später starb.
Literarisches Schaffen
Schon 1892 wurde seine erste Novelle Moć savjesti (dt.: Die Kraft des Gewissens) veröffentlicht. Sie markiert den Beginn der kroatischen Moderne in der Literatur. In Belgrad verfasste er vor allem Kritiken, daneben Essays und Feuilletons. Mit dem Pass seines Bruders reiste er 1899 nach Paris, wo er unter dem Einfluss von Symbolisten und Impressionisten stand: So las er unter anderen Werke von Charles Baudelaire, Guy de Maupassant, Prosper Mérimée und Edgar Allan Poe. Diese Zeit war ausschlaggebend für die Formung seiner ästhetischen Ansichten und bald erschienen zwei Novellensammlungen, Iverje (dt.: Holzspäne, 1899) und Novo iverje (dt.: Neue Holzspäne, 1900). Die dritte Novellensammlung Umorne priče (dt.: Müde Geschichten, 1909) wurde erst nach seiner Rückkehr nach Zagreb veröffentlicht. In seiner Poesie, insgesamt rund 80 Gedichte, ist der Einfluss Baudelaires erkennbar, z. B. in der Sonettform, Musikalität und Synästhesie. Viele dieser Gedichte fanden Eingang in Anthologien kroatischer Lyrik, wie z. B. Utjeha kose (dt.: Der Trost der Haare), Jesenje veče (dt.: Der Herbstabend), Notturno oder 1909. Matoš ist darüber hinaus für seine Reiseberichte bekannt, in denen die Landschaft oft als ein selbständiges Motiv oder das einzige Thema bearbeitet wird, beispielsweise in Oko Lobora (dt.: Um Lobor herum, 1907).
Werke
Iverje (1899)
Novo iverje (1900)
Ogledi (dt.: Essays, 1905)
Vidici i putovi (dt.: Horizonte und Wege, Reiseberichte, 1907)
Umorne priče (1909)
Naši ljudi i krajevi (dt.: Unsere Leute und Gebiete, Reiseberichte, 1910)
Pečalba (dt.: Gastarbeit, Feuilletons, 1913)
Pjesme (dt.: Gedichte, 1923)
Weblinks
Biografie und Werkliste (kroatisch)
Camao und andere Novellen, Satiren und ein Porträt. Wien 2012
Einzelnachweise
Autor
Literatur (Kroatisch)
Literatur (19. Jahrhundert)
Literatur (20. Jahrhundert)
Person (kroatische Geschichte)
Person (Transleithanien)
Historische Person (Südosteuropa)
Geboren 1873
Gestorben 1914
Mann |
3755102 | https://de.wikipedia.org/wiki/Chen%20Szu-yuan | Chen Szu-yuan | Chen Szu-yuan, , (* 7. Februar 1981) ist ein Bogenschütze aus Taiwan. Sein größter Erfolg waren jeweils eine Silbermedaille mit der Mannschaft bei den Olympischen Sommerspielen 2004 in Athen und den Asienspielen 2006 in Doha.
Karriere
Chen Szu-yuan tritt als Bogenschütze für die unter dem Namen “Chinesisch Taipeh” geführte Republik China (Taiwan) bei internationalen Wettkämpfen an. Bei den Olympischen Sommerspielen 2004 in Athen wurde Chen im Einzel Siebter, nachdem er im Viertelfinale dem Briten Laurence Godfrey mit 108 zu 110 unterlag. Mit der Mannschaft unterlag er im Finale Südkorea und konnte somit die Silbermedaille gewinnen. 2006 gewann Chen Szu-yuan bei den Asienspielen in Doha wieder Silber mit der Mannschaft. Er gehörte zum Kader Chinesisch-Taipehs bei den Olympischen Sommerspielen 2008 in Peking. Dort startet er mit der Mannschaft und im Einzel. Die Platzierungsrunde des Einzelwettbewerbs absolvierte Chen Szu-yuan mit Platz 38. In der Runde der 32 traf er auf den Malayen Muhammad Marbawi und besiegte ihn mit 107:106. In der nächsten Runde unterlag er mit 101:109 dem Russen Balschinima Zyrempilow. Mit der Mannschaft schied er gegen die Ukraine aus.
Weblinks
Bogenschütze (Taiwan)
Olympiateilnehmer (Taiwan)
Teilnehmer der Olympischen Sommerspiele 2004
Teilnehmer der Olympischen Sommerspiele 2008
Teilnehmer an den Asienspielen (Taiwan)
Geboren 1981
Taiwaner
Mann |
11685456 | https://de.wikipedia.org/wiki/Arbuckle%20Mountain | Arbuckle Mountain | Arbuckle Mountain bezeichnet mehrere Erhebungen in den Vereinigten Staaten:
Arbuckle Mountain (Kalifornien)
Arbuckle Mountain (Oregon)
Arbuckle Mountain (Washington)
Siehe auch:
Arbuckle Mountains |
4399631 | https://de.wikipedia.org/wiki/Semih | Semih | Semih ist ein türkischer männlicher Vorname arabischer Herkunft mit der Bedeutung freigiebig, großzügig. Die weibliche Form ist Semiha.
Namensträger
Semih Aydilek (* 1989), deutsch-türkischer Fußballspieler
Semih Dağlar (* 1993), deutsch-türkischer Fußballspieler
Semih Durmuş (* 1991), türkischer Fußballspieler
Semih Erden (* 1986), türkischer Basketballspieler
Semih Güler (* 1994), deutsch-türkischer Fußballspieler
Semih Kaplanoğlu (* 1963), türkischer Filmregisseur
Semih Karadeniz (* 1996), türkischer Fußballspieler
Semih Kaya (* 1991), türkischer Fußballspieler
Hasan Semih Özmert (1921–2015), türkischer Jurist
Semih Sancar (1911–1984), türkischer General
Semih Saygıner (* 1964), türkischer Billardspieler
Semih Şentürk (* 1983), türkischer Fußballspieler
Semih Tezcan (1942–2017), türkisch-deutscher Turkologe
Semih Uçar (* 1998), türkischer Fußballspieler
Semih Yavsaner (* 1979), Schweizer Komiker und Musiker
Semih Yuvakuran (* 1963), türkischer Fußballspieler
Namensträgerinnen
Semiha Borovac (* 1955), bosnisch-herzegowinische Politikerin
Semiha Es (1912–2012), türkische Fotografin
Semiha Yankı (* 1958), türkische Sängerin
Einzelnachweise
Männlicher Vorname
Türkischer Personenname |
7044184 | https://de.wikipedia.org/wiki/Persen | Persen | Persen ist der Familienname folgender Personen:
John Persen (1941–2014), norwegischer Komponist
Mari Boine Persen (* 1956), samische Sängerin
Marte Mjøs Persen (* 1975), norwegische Politikerin
Synnøve Persen (* 1950), samische Dichterin und Künstlerin
Persen ist auch:
der veraltete deutsche Name von Pergine Valsugana, Stadtgemeinde in Trentino-Südtirol |
8794037 | https://de.wikipedia.org/wiki/Stefan%20Rinke | Stefan Rinke | Stefan Rinke (* 31. Dezember 1965 in Helmstedt) ist ein deutscher Historiker. Seit 2005 ist er Professor für Geschichte Lateinamerikas am Lateinamerika-Institut und am Friedrich-Meinecke-Institut der Freien Universität Berlin.
Werdegang
Nach dem Abitur am Gymnasium Julianum in Helmstedt im Jahr 1984 studierte Stefan Rinke von 1985 bis 1990 Geschichte und Amerikanistik in Bamberg und Bowling Green (Ohio). Das Studium schloss er 1989 mit einem Master of Arts in Bowling Green und 1990 mit einem Diplom in Geschichte in Bamberg ab. Die Friedrich-Ebert-Stiftung förderte ihn mit einem Doktorandenstipendium von 1991 bis 1993. 1995 wurde er an der Katholischen Universität Eichstätt mit einer Arbeit zu den deutsch-lateinamerikanischen Beziehungen während der Weimarer Republik aus transnationaler Perspektive bei Hans-Joachim König promoviert. Die Arbeit erschien 1996 als erster Band der von König und Rinke begründeten Reihe Historamericana. Seit 2021 erscheint die Reihe Historamericana bei der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft und ist als Open Access Gold und Print on Demand verfügbar.
1996 bis 1998 förderte ihn die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) mit einem Postdoktoranden-Stipendium. In dieser Zeit hielt er sich zu Forschungsaufenthalten unter anderem in Santiago de Chile und in Washington D.C. auf. Im September 1998 erhielt er einen Ruf an die Tufts University als Visiting Assistant Professor for the Comparative History of the Americas and Europe, wo er bis 1999 lehrte.
1999 trat Stefan Rinke eine wissenschaftliche Assistentenstelle in Eichstätt an. 2003 wurde er dort mit einer Schrift zum Thema Nordamerikanisierung und soziokultureller Wandel in Chile habilitiert. 2005 erhielt er den Ruf auf die Professur für Geschichte Lateinamerikas an der Freien Universität Berlin. Von 2007 bis 2009, 2017 bis 2019 und seit 2023 ist Rinke Vorsitzender des Institutsrats des Lateinamerika-Instituts der Freien Universität Berlin.
Forschungsschwerpunkte
Die Geschichte Lateinamerikas erforscht Stefan Rinke vor allem aus einer transregionalen und globalhistorischen Perspektive. Forschungsschwerpunkte sind kulturelle Globalisierung und Nordamerikanisierung, Populärkultur, Revolutionsforschung, Erinnerung und Geschichtsbewusstsein, Wissensgeschichte, transamerikanische Beziehungen, Zeitlichkeit und Zukunft. Sie decken den Zeitraum von der Kolonialzeit (Kolumbus, Conquista Mexikos, kreolische Identitäten) über die Unabhängigkeitsphase (Atlantische Revolutionen, Zukunftsdenken), das 19. Jahrhundert (Staatsbildung und Diktaturen, USA und Lateinamerika), das 20. Jahrhundert (Erster Weltkrieg, Fußball, Luftfahrt) bis zur Zeitgeschichte (Erinnerung und Konflikt in Kolumbien und Chile, Colonia Dignidad) ab. Zu den räumlichen Schwerpunkten zählen unter anderem die Geschichte Chiles und Mexikos.
Internationale Aktivitäten
Stefan Rinke war Gastprofessor und Research Fellow an führenden internationalen Universitäten, darunter El Colegio de México und Pontificia Universidad Católica de Chile.
Von 2009 bis 2018 war er Sprecher des ersten deutsch-lateinamerikanischen Graduiertenkollegs (IGK 1531 „Zwischen Räumen – Entre Espacios“), eine Kooperation mit mexikanischen Partnern, die sich der interdisziplinären Erforschung der Globalisierung in Geschichte und Gegenwart widmete. Im Sonderforschungsbereich 700 „Governance in Räumen begrenzter Staatlichkeit“ fungierte er von 2010 bis 2017 als Co-Sprecher.
2014 organisierte er den Kongress der europäischen Lateinamerikahistoriker an der Freien Universität und war von 2014 bis 2017 Präsident der Asociación de Historiadores Latinoamericanistas Europeos (AHILA).
Seit 2019 ist Stefan Rinke Sprecher des Internationalen Graduiertenkollegs „Temporalities of Future in Latin America: Dynamics of Aspiration and Anticipation“, eine deutsch-mexikanische Kooperation, die sich der geistes- und sozialwissenschaftlichen Erforschung von Temporalitäten der Zukunft widmet. 2019 bis 2022 leitete er zudem das vom Auswärtigen Amt im Auftrag des deutschen Bundestags geförderte Oral-History-Projekt zur Colonia Dignidad in Chile (CDOH).
Im vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projekt Gumelab untersucht Rinke seit 2021 mit seinem Team, welche Auswirkungen Telenovelas und Serien in Lateinamerika auf die politische Einstellung und das Geschichtsbewusstsein der Zuschauer haben. Seit 2023 ist er zudem Leiter des Forschungsprojekts Selbstzeugnisse von Juden nach der Rückkehr aus Lateinamerika nach Berlin (1945/49–1970), das die Einstein Stiftung Berlin fördert.
Stefan Rinke ist Gastgeber zahlreicher Stipendiaten und Forscher aus aller Welt. Außerdem hat er die Historiker Hilda Sabato (2011), Irina Podgorny (2013), Raanan Rein (2016), Max Paul Friedman (2018), Ricardo Pérez Montfort (2020), Lilia Moritz Schwarcz (2021) und Diego Armus (2023) erfolgreich für Preise der Alexander von Humboldt-Stiftung nominiert.
Rinke betreute zahlreiche preisgekrönte Promotionen. Seine Schüler haben Professuren in Argentinien, Brasilien, Chile, Costa Rica, Dänemark, Kolumbien, Mexiko, der Niederlande, Peru und der Schweiz inne. An seiner Abteilung entstanden bislang eine erfolgreich abgeschlossene Habilitation sowie viele Postdoc-Projekte von Wissenschaftlern aus dem In- und Ausland.
Rinke ist Beiratsmitglied des Deutschen Historischen Instituts Washington D.C. und Berkeley, des Centro Maria Sibylla Merian de Estudios Avanzados (CALAS) in Guadalajara, Mexiko, sowie der Einstein Stiftung Berlin. Außerdem ist er Mitglied des Herausgebergremiums internationaler wissenschaftlicher Zeitschriften. Regelmäßig gutachtet er für akademische Verlage, Zeitschriften und Wissenschaftsorganisationen in drei Kontinenten.
Preise und Auszeichnungen
Für seine Habilitationsschrift wurde Stefan Rinke 2003 mit dem Preis der Eichstätter Universitätsgesellschaft ausgezeichnet. Für die Zeit von 2013 bis 2015 erhielt er ein Research Fellowship der Einstein-Stiftung Berlin. 2017 wurde er mit dem Premio Alzate der Mexikanischen Akademie der Wissenschaften und des Consejo Nacional de Ciencia y Tecnología (Mexico) für sein Gesamtwerk geehrt. Im Folgejahr verlieh ihm die Universidad Nacional de San Martín in Buenos Aires die Ehrendoktorwürde. 2019 zeichnete ihn die Dahlem Research School mit dem Award for Excellent Doctoral Supervision aus. Die Academia Mexicana de la Historia und die ecuadorianische Academia Nacional de Historia beriefen Rinke zum korrespondierenden Mitglied. 2020 wurde Rinke als Talent-Scout im Henriette Herz-Scouting-Programm der Alexander von Humboldt-Stiftung ausgezeichnet.
Schriften (Auswahl)
Monografien
Conquistadoren und Azteken. Cortés und die Eroberung Mexikos. C. H. Beck, München 2019, ISBN 978-3-406-73399-4.
Englisch: Conquistadors and Aztecs: A History of the Fall of Tenochtitlan. Oxford University Press, 2023. ISBN 978-0-19-755246-9.
Spanisch: Conquistadores y aztecas. Cortés y la conquista de México. edaf, 2021. ISBN 978-84-414-4076-0.
mit Walther L. Bernecker, Mariano Delgado, Friedrich Edelmayer, Nikolas Jaspert und Ursula Prutsch: Weltreich Spanien: Das Goldene Zeitalter. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2019, ISBN 978-3-8062-4020-7.
Lateinamerika. Theiss, Darmstadt 2015, ISBN 978-3-8062-2601-0.
Im Sog der Katastrophe. Lateinamerika und der Erste Weltkrieg. Campus, Frankfurt am Main 2015, ISBN 978-3-593-50269-4.
Englisch: Latin America and the First World War. Cambridge University Press. Cambridge 2017, ISBN 978-1-107-56606-4.
Spanisch: América Latina y la primera Guerra Mundial. Una historia global. FCE, Mexiko 2019, ISBN 978-607-16-6553-9.
Kolumbus und der Tag von Guanahani 1492. Ein Wendepunkt der Geschichte. Theiss, Stuttgart 2013, ISBN 978-3-8062-2731-4.
mit Frederik Schulze: Kleine Geschichte Brasiliens. Beck, München 2013, ISBN 978-3-406-64441-2.
Lateinamerika und die USA. Eine Geschichte zwischen Räumen – von der Kolonialzeit bis heute. (= Geschichte Kompakt). Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2012, ISBN 978-3-534-24551-2.
Spanisch: América Latina y Estados Unidos. Una historia entre espacios desde la época colonial hasta hoy. Marcial Pons/El Colegio de México, Madrid/México 2015, ISBN 978-84-15963-19-6.
Portugiesisch: América Latina e Estados Unidos. Uma história entre espaços - do período colonial aos dias atuais. Autografía/EDUPE, Rio de Janeiro, 2015.
Revolutionen in Lateinamerika. Wege in die Unabhängigkeit, 1760–1830. Beck, München 2010, ISBN 978-3-406-60142-2.
Spanisch: Las revoluciones en América Latina: Las vías a la independencia, 1760–1830. El Colegio de México, México 2011, ISBN 978-607-462-299-7.
Geschichte Lateinamerikas. Von den frühesten Kulturen bis zur Gegenwart. Beck-Wissen. Beck, München 2010, ISBN 978-3-406-60693-9.
Türkisch: Latin Amerika Tarihi: İlk Uygarlıklardan Bugüne. Runik Kitap, Istanbul 2021. ISBN 978-625-7757-70-6.
Portugiesisch: História de América Latina: Das Culturas Pre-Colombianas até o Presente. ediPUCRS, Porto Alegre 2012, ISBN 978-85-397-0204-6.
Spanisch: Historia de Latinoamérica. Desde las primeras culturas hasta el presente. El Colegio de México, México, 2016.
Kleine Geschichte Chiles. Beck, München 2007, ISBN 978-3-406-54804-8.
Begegnungen mit dem Yankee: Nordamerikanisierung und soziokultureller Wandel in Chile, 1898–1990 (= Lateinamerikanische Forschungen. Band 32). Böhlau, Köln 2004, ISBN 3-412-06804-7.
Spanisch: Encuentros con el yanqui: norteamericanización y cambio sociocultural en Chile 1898–1990. DIBAM, Santiago de Chile 2013, ISBN 978-956-244-071-4.
Cultura de masas, reforma y nacionalismo en Chile, 1910–1931. Universidad Católica/Centro de Investigaciones Diego Barros Arana, Valparaiso 2002, ISBN 956-244-151-2.
„Der letzte freie Kontinent“. Deutsche Lateinamerikapolitik im Zeichen transnationaler Beziehungen, 1918–1933. 2 Teilbände. Heinz, Stuttgart 1996, ISBN 3-88099-670-9 (zugleich: Eichstätt, Katholische Universität, Dissertation, 1995).
Zwischen Weltpolitik und Monroe Doktrin: Botschafter Speck von Sternburg und die deutsch-amerikanischen Beziehungen, 1898–1908 (= Deutsch-Amerikanische Studien. Band 11). Heinz, Stuttgart 1992, ISBN 3-88099-629-6.
Herausgeberschaften
mit Philipp Kandler und Dorothee Wein: Colonia Dignidad: Neue Debatten und interdisziplinäre Perspektiven (Frankfurt a. M./New York: Campus, 2023).
mit Karina Kriegesmann: Aufbrüche und Umbrüche: 50 Jahre Lateinamerika Institut der Freien Universität Berlin (Berlin: Freie Universität, 2022). DOI: http://dx.doi.org/10.17169/refubium-38622.
mit Carlos Riojas: Repensar el “Mundo”: Reflexiones y representaciones globales (siglos XV–XX) (Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft 2022).
mit Carlos Riojas: América Latina y la historia global: Repensar el mundo (México/Buenos Aires: Siglo XXI, 2022).
mit Carlos Alba Vega und Marianne Braig: La violencia en América Latina entre espacios temporales del pasado y del futuro (Berlin: Tranvía, 2022).
mit Nelson Chacón: Recopilación de fuentes para la historia Mapuche, siglos XVII, XVIII y XIX: edición y comentarios (Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft 2021), ISBN 978-3-534-30000-6.
mit Federico Navarrete und Nino Vallen: Der Codex Mendoza: Das Meisterwerk aztekisch-spanischer Buchkultur (wbg Edition: Darmstadt, 2021), ISBN 978-3-534-27355-3.
mit Christian Cwik und Hans-Joachim König: Diktaturen in Lateinamerika im Zeitalter des Kalten Krieges (Stuttgart: Heinz, 2020), ISBN 978-3-88099-669-4.
mit Raanan Rein und David M.K. Sheinin: Migrants, Refugees, and Asylum Seekers in Latin America. Jewish Latin America, Vol. 12 (Leiden: Brill, 2020), ISBN 978-90-04-43224-6.
mit Nikolaus Böttcher und Nino Vallen: Distributive Struggle and the Self in the Early Modern World (Stuttgart: Heinz 2019).
mit Michael Wildt: Revolutions and Counter-Revolutions: 1917 and its Aftermath from a Global Perspective (Frankfurt: Campus 2017).
mit Carlos Riojas: Historia global: perspectivas y tensiones (Stuttgart: Heinz 2017).
mit Raanan Rein und Nadia Zysman: The New Ethnic Studies in Latin America (Leiden: Brill, 2017).
mit Mónika Contreras Saiz und Tajana Louis: Memoria y conflicto - memorias en conflicto: intercambios metódicos y teóricos de experiencias locales latinoamericanas (Stuttgart: Heinz 2016).
mit Ingrid Kummels, Claudia Rauhut und Birte Timm: Transatlantic Caribbean: Dialogues of People, Practice, Ideas (Bielefeld: Transcript, 2014).
mit Delia González de Reufels: Expert Knowledge in Latin American History: Local, Transnational, and Global Perspectives (Stuttgart: Heinz, 2014).
mit Mónika Contreras Saiz und Lasse Hölck: Gobernanza y seguridad: la conquista republicana de las fronteras latinoamericanas en el siglo XIX (Stuttgart: Heinz, 2014).
mit Diego Armus: Del football al fútbol/futebol: Historias argentinas, brasileras y uruguayas en el siglo XX (Frankfurt a. M./Madrid: Vervuert, 2014).
mit Kay Schiller: The FIFA World Cup 1930–2010: Politics, Commerce, Spectacle and Identities (Göttingen: Wallstein, 2014).
mit Carlos Alba und Marianne Braig: Latin America and Asia – Relations in the context of Globalization from Colonial Times to the Present. América Latina y Asia – relaciones en el contexto de la globalización de la época colonia hasta el presente (Stuttgart: Heinz, 2014).
mit Christina Peters: Global Play: Football Between Region, Nation, and the World in Latin American, African, and European History (Stuttgart: Heinz, 2014).
mit Georg Fischer, Christina Peters, Frederik Schulze: Brasilien in der Welt: Region, Nation und Globalisierung, 1870–1945 (Frankfurt a. M.: Campus 2013).
mit Carlos Alba, Marianne Braig und Guillermo Zermeño: Entre Espacios: Movimientos, actores y representaciones de la globalización (Berlin: Tranvía, 2013).
mit Hans-Peter Hinz und Frederik Schulze: Bicentenario: 200 Jahre Unabhängigkeit in Lateinamerika. Geschichte zwischen Erinnerung und Zukunft (Stuttgart-Berlin: Heinz-Deutsches Historisches Museum, 2011).
mit Inga Luther, Nina Elsemann und Franka Bindernagel: Erinnerung schreibt Geschichte: Lateinamerika und Europa im Kontext transnationaler Verflechtungen. (Stuttgart: Heinz, 2011).
mit Helmut Bley, Hans-Joachim König und Kirsten Rüther: Enzyklopädie der Neuzeit. 16 Bände. Metzler, Stuttgart 2005–2012, ISBN 978-3-476-01935-6.
mit Hans-Joachim König: HISTORAMERICANA. Heinz, Stuttgart, seit 2021 Darmstadt, Wissenschaftliche Buchgesellschaft.
mit Jörg Baberowski und Michael Wildt: Eigene und Fremde Welten. Campus. Frankfurt a. M.
Mithrsg. Boletín del Instituto de Historia Argentina y Americana Dr. Emilio Ravignani (Buenos Aires: Universidad de Buenos Aires), .
Mithrsg. Geschichte und Gesellschaft. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen,
Mithrsg. Iberoamericana: América Latina, España, Portugal. Vervuert, Frankfurt am Main/ Madrid,
Weblinks
Interview mit Stefan Rinke durch die Einstein Stiftung Berlin
Interview mit Stefan Rinke im Deep Dive Podcast
Historamericana auf der Website der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft
Einzelnachweise
Lateinamerikahistoriker
Hochschullehrer (Freie Universität Berlin)
Stipendiat der Friedrich-Ebert-Stiftung
Deutscher
Geboren 1965
Mann |
5288071 | https://de.wikipedia.org/wiki/Vorwerk%20%28Demmin%29 | Vorwerk (Demmin) | Vorwerk ist ein Ortsteil der Hansestadt Demmin. Der Ort liegt etwa 1,5 Kilometer südöstlich des Stadtzentrums.
Geographische Lage
Im Norden des Ortsteils verläuft die Tollense, die bei Haus Demmin in die von Südwesten kommende Peene mündet. Nach Süden geht das Terrain von den Niederungen der beiden Flüsse in eine hügelige Grundmoränenlandschaft über. Der entlang der Peene verlaufende Teil wird als Vorwerker Schweiz bezeichnet.
Geschichte
Ein östlich von Vorwerk gelegener slawischer Burgwall, der „Alte Schanze“ genannt wird, könnte möglicherweise die 789 von den Franken unter Karl dem Großen eroberte Burg (civitas) des Wilzenfürsten Dragowit gewesen sein. Gleichfalls könnte dies jedoch auch für die ehemals zu Vorwerk gehörende Burganlage von Haus Demmin zutreffen. Wahrscheinlich in einer der beiden Burgen, die als „alte Burg“ bezeichnet wurde, übernachtete 1128 Otto von Bamberg, der auf seiner zweiten Missionsreise nach Pommern in Demmin mit dem Fürsten Wartislaw I. zusammentraf.
Haus Demmin war bis ins 13. Jahrhundert ein Fürstensitz der Herzöge von Pommern, zuletzt von Wartislaw III. († 1263). Vorwerk wurde spätestens unter Heinrich Voß, der in einer Urkunde von 1303 „Burgmann von Demmin“ genannt wurde, als zur Burg gehörender Wirtschaftshof angelegt. Die Voß saßen, mit Unterbrechungen, bis ins 15. Jahrhundert als Vögte auf Haus Demmin. Herzog Bogislaw X. verpfändete die Burg mit dem zugehörigen Besitz 1495 an Adam Podewils, dessen Sohn Peter Podewils 1512 „dath Vorwerk“ und andere Güter zum Lehen erhielt.
Am 2. September 1637 wurden bei dem Podewilsschen Kruge die kaiserlichen Musketiere unter dem spanischen Obristen Don Felix von den Schweden abgewehrt. Die örtliche Kapelle wurde ruiniert.
Vorwerk bestand bis 1777 aus einem größeren Podewilsschen und einem kleineren Voßschen Anteil, als Hans Heinrich von Podewils beide Anteile zu einem gemeinsamen Gut zusammenführte.
1793 wird es als ein Dorf an der Peene und der Tollense, welches zur Demminer Stadtkirche eingepfarrt ist, erwähnt.
1865 umfasste Vorwerk eine Fläche von 4729 Morgen.
1881 wurden Haus Demmin und Vorwerk an Hans von Rohr-Hohenwulsch (1845–1909), Major a. D. verkauft. 1939 hatte Vorwerk 409 Einwohner. Im Jahre 1939, bei der Veröffentlichung der letzten Ausgabe eines Landwirtschaftlichen Adressbuch für die Provinz Pommern, umfasste sein Besitz genau 1265 ha Land. Die Familie von Rohr blieb zum Ende des Zweiten Weltkriegs im Besitz des Gutes, das während der Bodenreform enteignet wurde.
Entwicklung der Einwohnerzahl
1817: 263 Einwohner
1852: ca. 470 Einwohner
1865: 417 Einwohner
1933: 402 Einwohner
1939: 409 Einwohner
Sehenswürdigkeiten
Haus Demmin mit alter Burg
Burgwall Alte Schanze
Friedhofskirche
Alte Meierei
Baudenkmale
Speicher
Meilenstein (Obelisk)
Wirtschaft
Die Landwirtschaft ist nur noch von geringer Bedeutung. Im Ort befinden sich mehrere Betriebe des Kraftfahrzeuggewerbes, Baustoffhandel und Baunebengewerbe, eine Gaststätte und eine Tankstelle.
Verkehr
Die Bundesstraße 194 nach Stavenhagen, von der hier die Landesstraße 271 nach Burow ausgeht, durchquert den Ort. Von der L 271 zweigt die Landesstraße 27 nach Altentreptow ab.
Von der B194 zweigt der Klenzer Weg ab, welcher weiter nach Trittelwitz führt.
Es bestehen zwei Bushaltestellen welche von Regionalbussen der Demminer Verkehrsgesellschaft bedient werden.
Sport
Ende September 1962 fanden in Vorwerk die Endläufe der Deutschen Meisterschaft im Moto-Cross statt. Mitte der 1960er Jahre gab es hier auch internationale Rennen.
Söhne und Töchter des Ortes
Heinrich von Podewils (1615–1696), deutscher Militär, französischer Feldmarschall
Adam von Podewils (1617–1697), brandenburgischer Staatsrat, Regierungsrat und Kammerpräsident in Hinterpommern
Ernst Peter von Podewils (1737–1791), preußischer Militär, Landrat des Kreises Demmin
Peter Heinrich von Podewils (1780–1838), preußischer Verwaltungsbeamter und Militär
Hansjoachim von Rohr (1888–1971), deutscher Rittergutbesitzer und Politiker (DNVP)
Willi Laatsch (1905–1997), deutscher Bodenkundler und Forstwissenschaftler
Literatur
Heinrich Berghaus: Landbuch des Herzogthums Pommern und des Fürstentums Rügen. Teil 2, Bd. 1, Dietze, Anklam 1865, S. 133–136
Einzelnachweise
Demmin
Ort in Pommern
Ort im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte
Ehemalige Gemeinde (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte)
Gemeindeauflösung 1975 |
2370135 | https://de.wikipedia.org/wiki/Peter%20Quendler | Peter Quendler | Peter Quendler (* 22. März 1936 in St. Andrä, Kärnten; † 5. November 2011 in Klagenfurt) war ein österreichischer Entwicklungshelfer, der vor allem durch sein mehrjähriges Engagement bei der Caritas Österreich bekannt wurde.
Leben
Nach Abschluss der Volks- und Hauptschule in St. Andrä absolvierte er die Landwirtschaftliche Schule in Schloss Thürn und machte anschließend eine Forstausbildung in Ossiach.
1956 begann er seine Anstellung im Ordinariat, wo er 25 Jahre bei Bischof Joseph Köstner arbeitete.
Bei dem Erdbeben in Friaul (1976) kam er in Kontakt mit der Caritas und begann als ehrenamtlicher Helfer mitzuwirken.
1987 wechselte er vom Ordinariat zu einer Anstellung bei der Caritas, wo er eine Vielzahl an Projekten in der dritten Welt und in Osteuropa betreute. Sein Aufgabengebiet umfasste Auslandsarbeit, Bildungsarbeit, das Erholungsreferat und den Aufbau der Pfarrcaritas. Seit 1992 war er Koordinator der Aktion Nachbar in Not.
Ende 1997 ging Peter Quendler in Pension, er engagierte sich aber weiterhin bei der Auslandshilfe und dem Erholungsreferat der Caritas.
Wirken
Afrika
seit 1983: Betreuung des Projekts der Müllmenschen am Rand von Kairo.
seit 1989: Entwicklungshilfeprojekt der Landwirtschafts- und Handwerksschule in Karthum, Sudan.
seit 1990: Errichtung von drei Kindergärten, zwei Grundschulen und einer Sozialstation in Uganda.
seit 1993: Errichtung eines Ausbildungszentrums für Frauen, einer Maismühle und Anschaffung eines Traktors im Homeland von Südafrika.
seit 1995: Errichtung einer Tischler- und Mechanikerlehrwerkstätte und eines Gebäudes für die Schweinezucht in Sansibar.
Unterstützung von Hilfsaktionen in Äthiopien.
Osteuropa
In Osteuropa konzentrierten sich die Aktionen größtenteils auf das Gebiet des ehemaligen Jugoslawiens.
1992–1997: Koordination der Aktion Nachbar in Not. In dieser Zeit wurden 3760 LKW an Hilfsgütern in Krisengebiete gebracht.
Durch die Aktion „Ein Dach über dem Kopf“ wurden 2636 Häuser wieder bewohnbar gemacht und dies ermöglichte 13.740 Menschen wieder in ihre Häuser zurückzukehren.
Errichtung von acht Beratungsstellen in Kroatien und Bosnien durch die Aktion „Frauen in Not“.
Betreuung von Essen auf Rädern in einigen Orten von Bosnien und Herzegowina.
Betreuung einer medizinischen Sozialstation in Sarajewo.
Finanzielle Unterstützung der Europaschule in und eines Kindergartens bei Sarajewo.
Errichtung einer Haushaltungsschule in Žepèe.
Nach der Pensionierung:
ab 1999 engagierte er sich bei der Kosovo-Hilfe in Albanien. Dabei koordinierte er Hilfstransporte für Flüchtlinge und errichtete ein Flüchtlingslager für 1.000 Flüchtlinge in Puke.
1999–2000: Versorgung von 6.000 Flüchtlingen bei der Rückkehr nach Albanien mit Lebensmitteln und Wiederherstellung von 134 Häusern.
Errichtung eines Kindergartens und von Räumlichkeiten zur Ausbildung von kriegsgeschädigten Kindern in Priština.
Auszeichnungen
2008 gemeinsam mit dem Weihbischof in Sarajevo, Pero Sudar, erhielt er für die Initiative „Europa-Schulen“ in Bosnien Quendler und Sudar in München den BMW Group Award für Interkulturelles Lernen.
Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich
Kardinal-König-Preis
Großes Ehrenzeichen in Gold des Landes Kärnten
Goldener Orden des bosnischen Wappens
Auszeichnung des Viktimologischen Instituts in Zagreb
Cavaliere della Republica Italiana
Silvesterorden
Gregoriusorden
Alois-Mock-Europaring
1998 Ehrenring der Stadt Villach
Einzelnachweise
Entwicklungshelfer
Person (Caritas)
Träger des Goldenen Ehrenzeichens für Verdienste um die Republik Österreich (1952)
Träger des Großen Goldenen Ehrenzeichens des Landes Kärnten
Träger des Verdienstordens der Italienischen Republik (Ritter)
Träger des Silvesterordens (Ritter)
Träger des Gregoriusordens (Ritter)
Ehrenringträger der Stadt Villach
Österreicher
Geboren 1936
Gestorben 2011
Mann |
6771926 | https://de.wikipedia.org/wiki/Alessandro%20Pratesi | Alessandro Pratesi | Alessandro Pratesi (* 31. März 1922 in Sulmona, Italien; † 29. Januar 2012 in Rom) war ein italienischer Paläograph und Diplomatiker.
Leben
Pratesi wurde 1922 in Sulmona geboren. Nach der Promotion (laurea) an der Universität La Sapienza in Rom wurde er zunächst Professor für Paläographie und Diplomatik an der Universität Bari, dann kehrte er an seine Heimatuniversität zurück. Nach dem Tod von Giorgio Cencetti übernahm er auch die Leitung der Scuola speciale per archivisti e bibliotecari.
Von 1982 bis 2003 war er zugleich Dozent an der Scuola Vaticana di paleografia, diplomatica e archivistica, der zentralen Ausbildungsstätte für künftige Kirchenarchivare. Seine Einführung in die Urkundenlehre Genesi e forme del documento medievale, mehrfach neu aufgelegt und aktualisiert, wurde an den italienischen Universitäten zum empfohlenen Standardwerk und ist dies nach wie vor. Von seinen Urkundeneditionen hat vor allem die der aus Kalabrien stammenden Urkunden des Fondo Aldobrandini in der Vatikanischen Bibliothek wichtige Quellen für eine Region zur Verfügung gestellt, in der sich vor Ort kaum etwas aus dem Mittelalter erhalten hat.
Er war Mitglied, meist in führender Position, der Leitungsgremien des Centro di studi sull’alto medioevo in Spoleto und des Istituto di Studi Romani, der Commission Internationale de Paléographie sowie der Commission Internationale de Diplomatique, zudem Präsident der Società Romana di Storia Patria und des Centro studi internazionali Giuseppe Ermini in Ferentino.
Lange Zeit war er auch an der Redaktion der Enciclopedia cattolica beteiligt.
Veröffentlichungen (Auswahl)
Genesi e forme del documento medievale. Rom 1979 und öfters
Carte latine di abbazie calabresi provenienti dall’archivio Aldobrandini. Città del Vaticano 1958 (Studi e Testi 197)
Tra carte e notai: saggi di diplomatica dal 1951 al 1991. Roma: Presso la Soc. alla Bibliotheca Vallicelliana, 1992. - X, 654 S., Ill., Kt. (Società Romana di Storia Patria: Miscellanea della Società Romana di Storia Patria 35)
Frustula palaeographica. [Biblioteca di Scrittura e Civiltà 4] Firenze: Olschki 1992
Paleografia latina: l’avventura grafica del mondo occidentale, gemeinsam mit Paolo Cherubini. Città del Vaticano: Scuola Vaticana di Paleografia, Diplomatica e Archivistica, 2010 (Littera antiqua 16) ISBN 978-88-85054-20-2
Problemi e prospettive del censimento dei documenti pontifici, in: Annali della Scuola speciale per archivisti e bibliotecari 12, 1972 [erschienen 1973], S. 108–116.
Weblinks
Nachruf von Paolo Cherubini im Osservatore Romano (als PDF)
Centro Studi Internazionale Giuseppe Ermini
Veröffentlichungen von Alessandro Pratesi im Opac des Servizio bibliotecario nazionale
Veröffentlichungen von Alessandro Pratesi im Opac der Regesta Imperii
Einzelnachweise
Diplomatiker
Paläograf
Mittelalterhistoriker
Hochschullehrer (Universität Bari)
Hochschullehrer (Universität La Sapienza)
Italiener
Geboren 1922
Gestorben 2012
Mann |
8358217 | https://de.wikipedia.org/wiki/Haus%20K%C3%B6nigstra%C3%9Fe%2048 | Haus Königstraße 48 | Das Haus Königstraße 48, auch Hof-Apotheke genannt, ist ein im frühen 18. Jahrhundert als traufständiges Fachwerkhaus errichtetes barockes Bürgerhaus in Bad Laasphe. Es steht seit dem 10. Januar 1986 unter Denkmalschutz.
Geschichte
Auf einem Stadtplan von 1739 ist zu erkennen, dass das Haus unmittelbar hinter dem damaligen Westtor der Stadt errichtet worden war und Nebengebäude besaß. Das große Grundstück erstreckte sich bis zu einem ehemaligen Eckturm der Stadtbefestigung. In dieses Haus wurde die Hof-Apotheke verlegt, nachdem der aus Hilchenbach stammende Apotheker Louis Cobet (1817–1876) das Anwesen gekauft hatte und am 2. August 1848 die Genehmigung der Regierung in Arnsberg erhalten hatte. Nach Cobets Tod erhielt eine Erbengemeinschaft von neun Personen das Haus. Aus dieser kauft sein Sohn Rudolf, wie dies aus dem Kaufvertrag vom 1. April 1887 hervorgeht. Rudolf Cobet (1859–1945) führte bis zum 31. Juli 1938 die Apotheke.
Danach übernahm Luitgard Steitz die Apotheke, welche ab 1968 von ihrer Nichte Luitgard Köhler weitergeführt wurde. Vom 1. Januar 1985 bis zum 31. Dezember 2009 wurde die Apotheke an Michael Düben verpachtet. Seit dem 1. Januar 2010 wird sie von Margit Köhler, der Schwiegertochter von Luitgard Köhler, bzw. Matthias Köhler geführt. Den Namen Hof-Apotheke trägt das Haus dabei immer noch. Zum 31. Juli 2015 schloss die Apotheke. Die Mitarbeiter werden in der Stadtapotheke, welche sich ebenfalls in der Kernstadt Bad Laasphe in Besitz der Köhlers befindet, weiterbeschäftigt.
Gebäude
Das zur Straße hin traufständige Haupthaus besitzt drei Geschosse und ein übergiebeltes Zwerchhaus. Das Fachwerk wurde an der Süd- und Ostfassade bis zum zweiten Obergeschoss im 19. Jahrhundert verputzt, während es an der Nordfassade sichtbar ist. Die Westfassade ist komplett verschiefert. Ebendiese Westwand des Hauses ist ein Teilstück der ehemaligen Stadtmauer. Auf dem Grundstück befinden sich an der Rückseite an das Haupthaus anschließend Nebengebäude. Darunter auch ein freistehendes steinernes eingeschossiges Gebäude, das vermutlich ein besonders hohes Alter besitzt.
Literatur
Weblinks
Einzelnachweise
Baudenkmal in Bad Laasphe
Fachwerkhaus in Bad Laasphe
Erbaut im 17. oder 18. Jahrhundert
Barockbauwerk in Nordrhein-Westfalen |
10078494 | https://de.wikipedia.org/wiki/N44 | N44 | N44 ist ein Emissionsnebel in einer Satellitengalaxie der Milchstraße, der großen Magellanschen Wolke, im Sternbild Schwertfisch. Der Emissionsnebel wurde von Karl Henize im Jahr 1956 mit einer Ausdehnung von 1.000 Lichtjahren und einer Entfernung von 160.000–170.000 Lichtjahren katalogisiert. N44 hat eine Superbubble-Struktur, die durch den Strahlungsdruck einer zentralgelegenen Gruppe von 40 Sternen geformt wird; die Sterne sind blauweiß und sehr leuchtkräftig. Eine kleinere Blase, die mit N44F bezeichnet wird, ist in ähnlicher Weise entstanden; sie hat einen heißen und massereichen Zentralstern mit einem starken Sternenwind, welcher eine Geschwindigkeit von 7 Millionen Kilometern pro Stunde hat und etwa 100 Millionen Mal mehr Material transportiert als der der Sonne. In anderen Bereichen N44 sind Staubsäulen entstanden in denen Sterne entstehen. Die unterschiedlichen Dichten sind wahrscheinlich durch vergangene Supernovae im Umfeld von N44 entstanden. Dies wird auch durch die Röntgenstrahlung erhärtet, die N44 ausstrahlt.
Die Nebelstruktur fiel bereits den ersten Beobachtern auf und sie notierten die Position besonders heller Bereiche, die dann im New General Catalogue oder im Index Catalogue verzeichnet wurden.
Belege |
6859516 | https://de.wikipedia.org/wiki/Autobahn%20Artux%E2%80%93Irkeschtam | Autobahn Artux–Irkeschtam | Die Autobahn Artux–Irkeschtam oder Ayi-Autobahn (), chin. Abk. G3013, ist eine geplante regionale Autobahn im Autonomen Gebiet Xinjiang im Westen Chinas. Die 220 km lange Autobahn soll bei Artux von der ebenfalls geplanten Autobahn G30 abzweigen und in westlicher Richtung über den Kreis Ulugqat an die Grenze mit Kirgistan und die kirgisische Grenzstation Irkeschtam führen.
Einzelnachweise
Autobahn in der Volksrepublik China
Straße in Asien
Straße in Xinjiang |
12204470 | https://de.wikipedia.org/wiki/Martha%20Wilson | Martha Wilson | Martha Wilson (* 18. Dezember 1947 in Newtown, Pennsylvania) ist eine US-amerikanische feministische Performance-Künstlerin.
Leben
Martha Wilsons Mutter war Quäkerin, weshalb sie eine Quäker-Vorschule in Pennsylvania und ein Quäker-College in Ohio besuchte. Anschließend studierte sie Englische Literatur und Kunst am Wilmington College in Ohio, wo sie mit einem Bachelor abschloss und erwarb anschließend einen Masterabschluss in Englischer Literatur an der Dalhousie University in Halifax. 1971 verließ sie noch vor ihrer geplanten Promotion die Universität und lehrte von 1972 bis 1974 am Nova Scotia College of Art and Design in Halifax.
1974 zog Wilson nach New York, wo sie mit der dortigen feministischen Kunstbewegung in Kontakt kam. Von 1975 bis 1976 lehrte sie Kunst des 20. Jahrhunderts am Brooklyn Institute for Liberal Arts.
Wilson ist Gründungsdirektorin von Franklin Furnace, einem alternativen Ausstellungsraum und Archiv, das sie am 3. April 1976 in Lower Manhattan gründete. Das Ziel von Franklin Furnace ist es, avantgardistische Kunst, die von den großen Ausstellungshäusern und Institutionen in den 1970er Jahren nur wenig beachtet wurde, auszustellen und zu bewahren. Dazu gehören allen voran ephemere Kunstformen wie Performancekunst und temporäre Installationen, aber auch Künstlerbücher und Multiples. Seit 1997 liegt der Schwerpunkt von Franklin Furnace auf dem virtuellen Raum; die Archive und Programme werden hauptsächlich online präsentiert.
Wilson war Mitglied von DISBAND, einer Frauen-Performance-Gruppe, die 1978 gegründet und 1982 aufgelöst wurde.
Sie lebt und arbeitet in New York.
Werk
Das künstlerische Werk von Wilson umfasst Fotografie, Videokunst und Performance.
Ihre Arbeiten aus den frühen 1970er Jahren waren zunächst stark autobiografisch und fanden vor der Kamera statt. Ab 1974 trat sie mit ihren Performances auch vor einem Live-Publikum auf, z. B. in The Kitchen, dem Whitney Museum of American Art oder dem MoMA PS1. Seit 1972 befasst sie sich in ihren Performances mit der Identitätsbildung und der fließenden Grenze von Geschlecht und Selbst mit Werken wie Posturing: Drag, bei der sie sich in verschiedenen Erscheinungsbildern schminkte und mittels Fotografie dokumentierte. 1973 wurde ihre Postkartenarbeit Breast Forms Permutated in die Ausstellung c. 7500 von Lucy Lippard im California Institute of the Arts in Valencia aufgenommen, die erste Ausstellung, die sich auf Konzeptkunst von Frauen konzentrierte.
Wilson hinterfragt in ihren Werken die Vorstellung von (geschlechtlicher) Identität, indem sie sich Rollenspiele und Kostüme bedient, verkörpert aber auch politische Figuren. Während der Amtszeit von Ronald Reagan nahm sie die fiktive Figur der Nancy Reagan ein, unter George H. W. Bush und George W. Bush die Figur der Barbara Bush und unter Bill Clinton die Figur Tipper Gore. Weitere Personen nahm sie mit Alexander M. Plague, Jr. und Donald Trump ein.
Die Werke von Wilson befinden sich in verschiedenen internationalen Sammlungen, darunter im Museum of Modern Art in New York, Sammlung Verbund in Wien, Smith College Museum in Northampton, Moderna Museet in Stockholm, Solomon R. Guggenheim Museum und im Whitney Museum of American Art in New York.
Ausstellungen
Einzelausstellungen (Auswahl)
2021: Martha Wilson in Halifax 1972–1974, Centre Pompidou, Paris
2019: I Have Become My Own Worst Fear, Galerie Crone, Wien
2016: Martha Wilson and Franklin Furnace, Katzen Center of American University Museum, Washington, D.C.
2011: I have become my own worst fear, P.P.O.W Gallery, New York
2009–2013: Martha Wilson: Staging the Self, Wanderausstellung, u. a. in der Dalhousie University Art Gallery, Arcadia University Art Gallery und im Utah Museum of Fine Arts
2008: Martha Wilson: Photo/Text Works, 1971-74, Mitchell Algus Gallery, New York
Gruppenausstellungen (Auswahl)
2022: Agency; Feminist Art and Power, Museum of Sonoma County, Santa Rosa
2017: Self Reimagined, Harold B. Lemmerman Gallery, New Jersey
2016/2017: Human Interest: Portraits from the Whitney’s Collection, Whitney Museum of American Art, New York
2016: Overlap: Life Tapestries, A.I.R. Gallery, New York
2016: Invisible Adverseries, Hessel Museum of Art, Bard College
2013: GOOD GIRLS - Memory, Desire, Power, Muzeul Național de Artă al României, Bukarest
2012/2013: Doing what you want, Tensta Konsthall, Stockholm
2010: The Man I Wish I Was, A.I.R. Gallery, New York
1996: Sexual Politics, Armand Hammer Museum of Art, Los Angeles
Auszeichnungen (Auswahl)
2015: Women’s Caucus for Art Lifetime Achievement Award
2015: Audrey Irmas Award for Curatorial Excellence
2012: Yoko Ono Lennon Courage Award for the Arts
2001: New York Foundation for the Arts Fellowship
1991: Skowhegan School Governor’s Award for Service to the Arts
1984: National Endowment for the Arts Fellowship
1978: National Endowment for the Arts Fellowship
Literatur
Michelle Meagher: Against the Invisibility of Old Age: Cindy Sherman, Suzy Lake and Martha Wilson. In: Feminist Studies, Band 40, Nr. 1, 2014, S. 101–143.
Martha Wilson (Hrsg.): Martha Wilson Sourcebook: 40 Years of Reconsidering Performance, Feminism, Alternative Space. Independent Curators International, New York 2011, ISBN 978-0-916365-85-1.
Peter Dykhius: Martha Wilson: Staging the Self/30 Projects from 30 Years of Franklin Furnace Archive, Inc. Dalhousie University Art Gallery, Halifax 2011, ISBN 0-7703-0028-6.
Weblinks
Offizielle Website
Martha Wilson. !Women Art Revolution
Einzelnachweise
Künstler der feministischen Kunst
Konzeptkünstler (Vereinigte Staaten)
Performancekünstler (Vereinigte Staaten)
Videokünstler (Vereinigte Staaten)
Hochschullehrer (Halifax, Nova Scotia)
US-Amerikaner
Geboren 1947
Frau |
822573 | https://de.wikipedia.org/wiki/G%C3%BCnther%20Hasinger | Günther Hasinger | Günther Gustav Hasinger (* 28. April 1954 in Oberammergau) ist ein deutscher Astrophysiker.
Leben und Wirken
Hasinger absolvierte nach dem Abitur 1973 am Max-Planck-Gymnasium in München-Pasing seinen Zivildienst an der Chirurgischen Klinik in München. 1974 nahm er mit der Rockgruppe Saffran, bei der er Bassgitarre spielte, ein Album auf – die Gruppe schaffte es auf das Titelbild der BRAVO, aber es kam zu keiner Veröffentlichung und die Gruppe löste sich wenig später auf (2004 wurde das Album Blue in ashes auf CD veröffentlicht). Sein nächstes Ziel war die Medizin, aber nachdem er einen Studienplatz in Clausthal-Zellerfeld abgelehnt hatte, begann er 1975 an der Ludwig-Maximilians-Universität in München mit dem Studium der Physik mit dem Ziel, später Tontechniker zu werden. Hier wurde durch die Vorlesungen von Rudolf Kippenhahn sein Interesse für die Astronomie geweckt. Als während eines 14-tägigen Praktikums an der Universitätssternwarte in Bogenhausen im Sommersemester 1978 Sternbild Schwan eine sehr nahe und helle Nova (V1668 Cygni) ausbrach, führte er in den nächsten Monaten als Praktikant spektrographische Untersuchungen an diesem Objekt durch. Dieses Erlebnis prägte den jungen Studenten und führte ihn endgültig in Richtung Astronomie. Er belegte im folgenden Wintersemester eine Vorlesung über Röntgenastronomie bei Joachim Trümper – sein Schwerpunktgebiet für die folgenden Jahrzehnte. Das Thema seiner Diplomarbeit 1980 war die Streuung von Röntgenstrahlen an polierten Oberflächen, 1984 promovierte er über die Beobachtung des Crab im harten Röntgenlicht, anschließend ging er als wissenschaftlicher Mitarbeiter an das Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik in Garching und arbeitete vor allem an der Auswertung der Daten der Röntgensatelliten EXOSAT, GINGA und ROSAT. Er habilitierte 1995 an der LMU München über Aktive Galaxien und die Röntgenhintergrundstrahlung.
Von 1994 bis 2001 hatte er einen Lehrstuhl an der Universität Potsdam inne und war Direktor, von 1998 bis 2001 Sprecher des Vorstands des Astrophysikalischen Instituts Potsdam. Während dieser Jahre wohnte er in Caputh am Schwielowsee, dem Ort, in dem sich Albert Einstein 1929 sein „Sommer-Idyll“ vom Architekten Konrad Wachsmann bauen ließ.
Von 2001 bis 2008 war er Direktor der Röntgen- und Gammagruppe am Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik in Garching und seit 2003 Honorarprofessor an der Technischen Universität München. Von 2004 bis 2006 war er Vorsitzender des Rates Deutscher Sternwarten (RDS), von November 2008 bis Januar 2011 wissenschaftlicher Direktor des Max-Planck-Instituts für Plasmaphysik (IPP) in Garching. 2011 übernahm Hasinger die Leitung des Instituts für Astronomie (IfA) der Universität Hawaii. Im Dezember 2017 hat der Rat der Europäischen Weltraumorganisation die Ernennung Hasingers zum neuen ESA-Direktor für Wissenschaft bekannt gegeben.
Hasinger ist verheiratet mit Barbara Kreiß-Hasinger und hat zwei Söhne.
Auszeichnungen
Seit 2002 ist Hasinger Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. 2009 wurde er als ordentliches Mitglied in die Academia Europaea aufgenommen. 2011 wurde er zum Mitglied der Leopoldina und zum korrespondierenden Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften gewählt.
Visiting Astronomer, California Institute of Technology, 1992
Spring Lecturer, Princeton University, 1993
Marker Lecturer, Penn State University, 2000
Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis, 2005
Röntgen-Plakette, 2020
Veröffentlichungen (Auswahl)
Das Schicksal des Universums. Eine Reise vom Anfang zum Ende. 4. durchgesehene Auflage. Beck, München 2009, ISBN 978-3-406-56203-7 (Taschenbuch-Ausgabe. Goldmann, München 2009, ISBN 978-3-442-15551-4).
Weblinks
Interview mit Günther Hasinger: Black holes are everywhere
Einzelnachweise
Astronom (20. Jahrhundert)
Astronom (21. Jahrhundert)
Hochschullehrer (Universität Potsdam)
Hochschullehrer (Technische Universität München)
Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften
Mitglied der Leopoldina (21. Jahrhundert)
Mitglied der Academia Europaea
Korrespondierendes Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften
Wissenschaftliches Mitglied der Max-Planck-Gesellschaft
Leibnizpreisträger
Deutscher
Geboren 1954
Mann |
7834963 | https://de.wikipedia.org/wiki/NoNoNo | NoNoNo | NoNoNo ist eine dreiköpfige schwedische Dance-Popband, die 2013 ihren Durchbruch mit ihrer Debüt-Single Pumpin Blood hatte.
Karriere
NoNoNo wurde im Jahre 2013 von den beiden Produzenten Tobias Jimson (alias Astma) und Michel Flygare (alias Rocwell) sowie der Singer-Songwriterin Stina Wäppling in Stockholm gegründet. Wäppling hatte zuvor nach eigenen Angaben ihr Psychologiestudium beendet. Jimson und Flygare hatten zuvor Lieder für unter anderem Bands wie Icona Pop produziert, dessen Einflüsse auch hier wiederzufinden sind.
Im April 2013 veröffentlichte das Trio ihre erste Single Like the Wind, mit der sie im Internet erstmals auf sich aufmerksam machten. Ende Juni 2013 hatten die drei Musiker im schwedischen Frühstücksfernsehen ihren ersten Fernsehauftritt. Der britische BBC-Moderator Zane Lowe nahm ihre Debütsingle Pumpin Blood in sein Programm und NoNoNo erhielten daraufhin einen Plattenvertrag bei Warner. Im August folgte die Veröffentlichung von Pumpin Blood, mit der sie ihren ersten Charterfolg landeten. Das Lied wurde unter anderem als Soundtrack für die Filme Fack ju Göhte und Endless Love verwendet. Im März 2014 wurde das offizielle Musikvideo ihrer dritten Single Hungry Eyes veröffentlicht.
Diskografie
Alben
2014: We Are Only What We Feel
2018: Undertones
EPs
2013: Pumpin Blood EP
Singles
2013: Like the Wind
2013: Pumpin Blood (US: )
2014: Hungry Eyes
2014: One Wish
2017: Masterpiece
2017: Lost Song
2018: Dancing (Mumbai Wedding)
Quellen
Weblinks
Das schwedische Pop-Phänomen Nonono, Focus Online, 29. Juli 2013
Schwedische Band
Popband |
5000939 | https://de.wikipedia.org/wiki/Putzkau | Putzkau | Putzkau (, lokal: Putzche) ist eine Ortschaft und ehemalige Gemeinde sowie ein heutiger Ortsteil der Gemeinde Schmölln-Putzkau im sächsischen Landkreis Bautzen.
Geografie
Putzkau ist ein Waldhufendorf, das sich auf sechs Kilometern Länge durch das Wesenitztal zwischen Neukirch/Lausitz und Bischofswerda erstreckt und in beide Nachbarorte nahtlos übergeht. Es unterteilt sich in die Gemarkungen Niederputzkau im Westen und Oberputzkau im Osten. Außerhalb des Kernortes befinden sich die zu Putzkau gehörigen Ansiedlungen Hübelschänkhäuser, Vogelhäuser und Ziegelberghäuser.
Das Dorf gehört zur Oberlausitz. Naturräumlich bildet das obere Wesenitztal einen Teil der nördlichen Talwanne des Lausitzer Berglandes, welches hier dessen erste Bergkette mit dem Hohen Hahn nördlich von Putzkau von der zweiten Bergkette mit dem Valtenberg im Süden trennt.
Nachbarorte
Geschichte
Die erste Ortsnennung Putzkaus erfolgte im Jahre 1344 in einem Gerichtsprozess.
Das älteste Gebäude des Ortes ist die Kirche, die ab 1386 nachweisbar ist. In ihr wurde 1728 der dirigierende Minister Sachsen-Polens unter August dem Starken, Generalfeldmarschall Jacob Heinrich von Flemming, beigesetzt. Er hatte das Gut 1724 ersteigert; zuvor hatte es unter anderem dem Oberkämmerer Christian August von Haxthausen gehört.
Das historische Rittergut befand sich seit 1751 im Besitz des kursächsischen Diplomaten Graf Andreas von Riaucour (1722–1794), einem sehr angesehenen Politiker und bedeutenden Kunstsammler, der sich jedoch vorwiegend am kurpfälzischen Hof zu Mannheim aufhielt. Im Besitz seiner Familie, später genannt Schall-Riaucour, blieb die Liegenschaft bis 1945. Auf dem Epitaph von Andreas von Riaucours Söhnchen Adam Heinrich Peter (1761–1762), in der Mannheimer St.-Sebastian-Kirche, ist Putzkau als Besitz des Vaters ebenfalls genannt.
Im Rahmen der Errichtung der Süd-Lausitzer Bahn wurde 1878 nach nur zweijähriger Bauzeit das Putzkauer Viadukt fertiggestellt, das als Wahrzeichen des Ortes betrachtet werden kann und sich im Ortswappen sowie im offiziellen Wappen der Gemeinde Schmölln-Putzkau wiederfindet. Das Viadukt ist eine 400 Meter lange, 18 Meter hohe in einem Bogen gebaute Brücke über das Wesenitztal.
Die Gemeinde Putzkau entstand 1934 durch den Zusammenschluss von Ober- und Niederputzkau und bestand bis 1994, als sie durch freiwilligen Zusammenschluss mit Schmölln und Tröbigau in der Gemeinde Schmölln-Putzkau aufging.
Wirtschaft und Infrastruktur
Die Wirtschaft Putzkaus ist geprägt durch kleine und mittlere Unternehmen des verarbeitenden und Dienstleistungsgewerbes. Die größten hiervon sind die Straßenbaufirma Bistra Bau GmbH & Co. KG sowie die Fiedler Maschinenbau und Technikvertrieb GmbH.
Verkehr
Putzkau verfügt über einen Haltepunkt an der Bahnstrecke Neukirch West–Bischofswerda, bedient durch Züge der Linie Dresden–Zittau. Durch den gesamten Ort führt die Bundesstraße 98.
Bildung
In Putzkau befinden sich ein Kindergarten und eine Grundschule (Dr.-Alwin-Schade-Schule), die nach dem Botaniker, Lehrer und gebürtigen Putzkauer Friedrich Alwin Schade (1881–1976) benannt ist.
Weiterführende Informationen
Literatur
Einzelnachweise
Weblinks
Ausführliche Website über Putzkau
Ort im Landkreis Bautzen
Ort in der Oberlausitz
Ehemalige Gemeinde (Landkreis Bautzen)
Gemeindeauflösung 1994
Schmölln-Putzkau
Deutscher Ortsname slawischer Herkunft |
2342269 | https://de.wikipedia.org/wiki/Landschaftspflegeverband | Landschaftspflegeverband | Landschaftspflegeverbände sind dienstleistende gemeinnützige Vereine zur Förderung der Landschaftspflege, deren Vorstandschaft gleichberechtigt mit Vertretern der Kommunalpolitik, der Landwirtschaft und des Naturschutzes besetzt sind. Satzungsgemäße Ziele eines Landschaftspflegeverbandes sind z. B. der Erhalt der vielfältigen artenreichen Kulturlandschaft, die Unterstützung der ortsansässigen Landwirte durch Akquisition von Fördergeldern, die Stärkung regionaler Wirtschaftskreisläufe. Auch haben Landschaftspflegeverbände zum Ziel, über Umweltbildungsangebote für die Bevölkerung die Natur erlebbar zu machen. Sie organisieren und koordinieren anstehende Naturschutzmaßnahmen, holen Kostenvoranschläge ein, beantragen Fördermittel und prüfen die fachgerechte Erledigung von Pflegemaßnahmen vor Ort.
Die Idee der Landschaftspflegeverbände entstand 1986 in Bayern. Erste Landschaftspflegeverbände wurden in Mittelfranken (von Josef Göppel) und in Niederbayern (Kelheim) gegründet. Der Dachverband der deutschen Landschaftspflegeverbände ist der Deutsche Verband für Landschaftspflege e. V.
Weblinks
Deutscher Verband für Landschaftspflege
Naturschutzorganisation (Deutschland)
Verein (Deutschland) |
5454202 | https://de.wikipedia.org/wiki/P4P | P4P | Die Abkürzung P4P steht für:
Pay for Performance, leistungsabhängiges Vergütungsmodell
Players 4 Players Tischfussballvereinigung e.V.
Provider Portal for Applications, Internetdienst von Filesharing-Anbietern
Pound for pound, gewichtsklassenunabhängige Ranglisten im Kampfsport
Purchase for Progress, eine Initiative des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen
P4P |
3021436 | https://de.wikipedia.org/wiki/Bennwihr | Bennwihr | Bennwihr () ist eine französische Gemeinde mit Einwohnern (Stand ) im Département Haut-Rhin in der Region Grand Est (bis 2015 Elsass). Sie gehört zum Arrondissement Colmar-Ribeauvillé, zum Kanton Sainte-Marie-aux-Mines und ist Mitglied des Gemeindeverbandes Pays de Ribeauvillé.
Bennwihr ist eine Gemeinde an der Elsässer Weinstraße. Bekannteste Weinlage ist der Alsace Grand Cru Marckrain, den sich der Ort mit der Nachbargemeinde Sigolsheim teilt.
Geografie
Die Gemeinde Bennwihr liegt am Fuß der Vogesen, sechs Kilometer südlich von Ribeauvillé und zehn Kilometer nördlich von Colmar. Das Gemeindegebiet ist Teil des Regionalen Naturparks Ballons des Vosges.
Nachbargemeinden von Bennwihr sind Mittelwihr und Beblenheim im Norden, Ostheim im Nordosten, Houssen im Südosten, Colmar im Süden sowie Sigolsheim im Südwesten.
Geschichte
In einer Schenkungsurkunde König Karls für das Kloster Luxeuil, die nur in seine Regierungszeit (768/800) datiert werden kann, erscheint der Ort als „Bebonisvillare“ zum ersten Mal. Darin wird schon eine Kirche (ecclesiam) erwähnt (D_Kar_I, 300). Noch einmal lesen wir von Bennweier in einer Urkunde für das Kloster St. Denis bei Paris 777 (Tangl, M., Das Testament des Abtes Fulrad ..., Regesten B). Dann schweigen die Nachrichten für längere Zeit. Von 1871 bis zum Ende des Ersten Weltkrieges gehörte Bennweier als Teil des Reichslandes Elsaß-Lothringen zum Deutschen Reich und war dem Kreis Rappoltsweiler im Bezirk Oberelsaß zugeordnet.
Bevölkerungsentwicklung
Wappen
Wappenbeschreibung: In Blau ein durchgehendes silbernes Kreuz.
Sehenswürdigkeiten
Kirche St. Peter und Paul, errichtet 1957 von den Architektenbüros Pouradier-Duteil und Pillon (Glockenturm 1959), Fenster von Paul Martineau, Monument historique
Persönlichkeiten
Raymond Poidevin (1928–2000), französischer Historiker
Literatur
Le Patrimoine des Communes du Haut-Rhin. Band 1. Flohic Editions, Paris 1998, ISBN 2-84234-036-1, S. 668–669.
Weblinks
Bennwihr. cc-ribeauville.fr
Einzelnachweise
Ort in Grand Est
Weinbauort in Frankreich
Ersterwähnung 777
Stadt in Frankreich |
4469464 | https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich%20IV.%20von%20Plauen | Heinrich IV. von Plauen | Heinrich IV. von Plauen (* 1510, wahrscheinlich am 24. August auf Neuhartenstein; † 19. Mai 1554 in Stadtsteinach bei der Belagerung der Plassenburg) war Oberstkanzler des Königreichs Böhmen, Burggraf von Meißen, Herr zu Plauen, Gera, Greiz, Schleiz und Lobenstein, Herr zu Theusing, Neuhartenstein, Engelsburg und Luditz. Den Titel Herr von Königswart trug er aus Tradition, den von Petschau, vom Intermezzo 1547 abgesehen, ebenfalls.
Leben
Herkunft und Familie
Heinrich IV. stammte aus der älteren Linie des Hauses Plauen. Er war ein Sohn des Burggrafen Heinrich III. († 1519) aus dessen zweiter Ehe mit Barbara von Anhalt-Köthen (1487–1532/33).
Heinrich heiratete vor dem 29. August 1532 Margarete, Tochter des Grafen Nikolaus I. von Salm und Neuburg, mit der er zwei Söhne hatte:
Heinrich V. von Plauen (1533–1568), Burggraf von Meißen, ⚭ 1555 Prinzessin Dorothea Katharina von Brandenburg-Ansbach (1538–1604)
Heinrich VI. von Plauen (1536–1572), Burggraf von Meißen,
⚭ 1. 1564 Prinzessin Katharina von Braunschweig-Lüneburg (1548–1565)
⚭ 2. 1566 Prinzessin Anna von Pommern-Stettin (1531–1592)
Jugendzeit
Nach dem Tod seines Vaters wuchs Heinrich zuerst unter der Obhut seiner Mutter und nach deren Wiederverheiratung 1521 unter Aufsicht eines Vormundes, des von seiner Mutter bestellten Zdenko Leo von Rosenthals, des Oberstburggrafen der Krone Böhmens, auf Neuhartenstein auf. Neuhartenstein war laut Testament seines Vaters vom 27. Februar 1515 nur für ihn bestimmt und durfte bei einer möglichen Wiederverheiratung seiner Mutter nicht als Heiratsgut betrachtet werden. Im Juni 1528 trennte sich seine Mutter Barbara wieder von Johann dem Jüngeren von Kolovrat auf Maschau und nannte sich wieder Burggräfin zu Meißen. Von dem Gut Schönhof bei Maschau ging sie zuerst nach Theusing und ab August 1529 wieder auf ihren Witwensitz Schlößles bei Prohor. Briefliche Bitten Heinrichs, zu ihm nach Neuhartenstein zu kommen, lehnte sie ab.
Am Hof von Prag
Sein Vormund brachte ihn beizeiten am Hof von Prag unter. Am 5. April 1530 ließ sich Heinrich von König Ferdinand die Belehnungsurkunde über die Burggrafschaft Meißen erneuern. Ihm ging es dabei nicht um die Ländereien, die waren sofort nach dem Tod des letzten, kinderlos gebliebenen Meinheringers von Truppen des wettinischen Kurfürsten Friedrich dem Streitbaren besetzt worden, sondern um die mit dem Titel verbundene Stellung und Stimme auf dem Reichstag als Reichsfürst. Im Jahr 1530 begleitete Heinrich König Ferdinand als einer der vier Schenken zum Reichstag nach Augsburg. Am 19. September 1530 bestätigte ihm auch Kaiser Karl V. die Urkunde. Im Sommer 1532 heiratete Heinrich Margarethe, Gräfin von Salm und Neuburg. Das junge Paar zog im August 1532 auf die Engelsburg. Vorher hatte Heinrich seine Mutter überzeugen können, ihren Witwensitz zu verlassen und mitzukommen, wo sie allerdings rund ein halbes Jahr später starb.
1532 bestand das Gebiet Heinrich IV. noch aus den vier Herrschaften Theusing, Neuhartenstein, Engelsburg und Prohor. 1537 gehörte Prohor wieder zu Theusing und Neuhartenstein und Engelsburg waren vereint. Ein aus dieser Zeit stammendes Zins- und Einkommensteuerregister erwähnt die Herrschaft Engelsburg-Neuhartenstein. Im Juli 1537 gelang Heinrich mit dem Kauf der, wenn auch kleinen Herrschaft Luditz, eine Abrundung seines Besitzes.
Ebenfalls im Juli 1537 kam es in Torgau unter Vorsitz des sächsisch-ernestinischen Kurfürsten Johann Friedrich des Großmütigen zu einem Erbvertrag mit den Herren Reuß von Plauen zu Greiz über die Geraischen Herrschaften im Fall des Ablebens des kinderlosen Herren von Gera. Als am 7. August 1550 Heinrich von Gera kinderlos auf Schloss Burgk starb, trat Heinrich sein Lehnserbe an. Ab diesem Zeitpunkt hatte Heinrich IV. tatsächlich das ganze vereinigte, ihm von König Ferdinand zugewiesene Vogtland in seiner Hand. Sein ganzes Leben musste er sich Streitereien seines Halbbruders Heinrich des Unechten erwehren und vom Ende des Schmalkaldischen Krieges bis zu seinem Tod führte er Rechtsstreitigkeiten mit den Reußen wegen deren ehemaliger Herrschaft und der Erbfolge der geraischen Herrschaften.
Am 22. Januar 1542 ernannte König Ferdinand Heinrich IV. zum Oberstkanzler der Krone Böhmens, königlichen Rat und Kämmerer.
Schmalkaldischer Krieg
An dem am 14. November 1546 geschlossenen Prager Vertrag zwischen König Ferdinand von Böhmen und dem albertinischen Herzog Moritz von Sachsen zur Durchführung der Reichsacht gegen den ernestinischen Kurfürsten von Sachsen war Heinrich maßgeblich beteiligt. Als Oberstkanzler Böhmens nahm Heinrich an der Seite Ferdinands und dessen Bruders, Kaiser Karl V. an der Schlacht bei Mühlberg am 24. April 1547 und an der Wittenberger Kapitulation am 19. Mai 1547 teil, die den Schmalkaldischen Krieg beendete. In gleicher Funktion war er Ende Juni 1547 in Prag, wo Ferdinand den böhmischen Landtag abhielt, der als „der blutige“ in die Geschichte einging und bei dem Ferdinand Gericht über die böhmischen Stände und aufständischen Adligen führte. Aus konfiszierten Ländereien erhielt Heinrich unter anderem Schloss und Stadt Petschau, die sein Urgroßvater 1410 gekauft und sein Vater 1495 an die von Pflugk verkauft hatte. Ferdinand forderte die Herrschaft aber kurz danach zurück. Im September 1547 besetzten Truppen Heinrichs das Greizer Schloss und vertrieben die Reußen. Mit Urkunde Kaiser Karls V. vom 24. Mai 1548 erfolgte auf dem Reichstag zu Augsburg die Ernennung Heinrichs IV. „als des Reiches gefürsteter Burggraf zu Meißen“. Am 21. Januar 1549 erteilte König Ferdinand Heinrich einen feierlichen Lehnbrief über die reußische und die geraische Herrschaft. Damit war Heinrich auch offiziell als Landesherr von Greiz und Gera eingesetzt. Die urkundliche Vollziehung des Erbkaufes der Herrschaften Plauen, Voigtsberg und des Amtes Pausa erfolgte kurze Zeit später am 10. April 1549.
Im Sommer 1551 bekam Heinrich erstmals seit vielen Jahren Urlaub und konnte sich den angestammten böhmischen Herrschaften und den neuen im Vogtland widmen. So rief er Vertreter aller vogtländischen Herrschaften zu einem gemeinsamen Landtag nach Schleiz, den er am 28. Juli 1551 eröffnete. In Plauen erfolgte die Einrichtung einer Statthalterei als oberste Landesbehörde für alle vogtländischen Herrschaften. Für Greiz erließ er am 8. September 1551 die erste Gerichtsordnung und eine landesherrliche Polizeiordnung. Am 11. September folgten eine Tranksteuer und die Reichspfennigordnung. Mitte Oktober verließ er das Vogtland, ging zuerst nach Prag und dann nach Wien. Er kehrte nie mehr in seine vogtländischen Gebiete zurück. Obwohl zeitlebens Katholik, wehrte er alle Rekatholisierungsversuche seiner vogtländischen Herrschaften von außen ab, förderte die evangelische Kirche und erließ 1552 eine burggräfliche Kirchenordnung, entworfen vom evangelischen Plauener Superintendenten.
Passauer Vertrag und Bekämpfung Albrecht Alcibiades
Am 15./16. März 1552 traf Heinrich IV. in Leipzig auf Kurfürst Moritz von Sachsen und bereitete ein Zusammentreffen zwischen Moritz und Ferdinand in Linz vor, das am 18. April 1552 stattfand. Die dort ausgehandelten Grundsätze bildeten das Fundament der Passauer Abrede vom 22. Juli 1552. Heinrich IV. musste im Auftrag König Ferdinands Kaiser Karl V. überzeugen, der mit seiner Unterschrift am 15. August in München den Passauer Vertrag besiegelte. Beim nachfolgenden Türkenfeldzug hielt sich Heinrich bis Ende November in Győr auf.
Heinrich IV. war als Oberstkanzler Böhmens aktiv an der Schaffung einer neuen Friedensordnung für das Reich beteiligt, so am Egerer Abschied vom 6. Mai 1553, der die Interessen des Heidelberger und des Egerer Bundes zusammenführte.
Am 29. Juni 1553 trafen sich Heinrich und Moritz in Nordhausen und besprachen letzte Einzelheiten zum Vorgehen gegen Markgraf Albrecht Alcibiades von Brandenburg-Kulmbach. Moritz wurde kurz danach, am 9. Juli 1553, in der Schlacht bei Sievershausen tödlich verwundet. Jetzt übernahm Heinrich die Rolle des Führers der Verbündeten gegen Albrecht Alcibiades. Am 7. August begann Heinrich die Belagerung Hofs, das am 28. September eingenommen, aber bereits am 11. Oktober durch Truppen Albrechts zurückerobert wurde. Am 27. November gelang den Verbündeten die erneute Eroberung Hofs. Als Statthalter Hofs setzte Heinrich IV. Georg Wolf von Kotzau ein. Danach begann die Belagerung der Plassenburg bei Kulmbach, bei der Heinrich IV. am Morgen des 19. Mai 1554 in Stadtsteinach starb. Am 24. Mai wurde er entsprechend seinem Wunsch in der Johanniskirche von Plauen beigesetzt.
Siehe auch
Stammliste von Reuß
(Haus Reuß)
Literatur
Berthold Schmidt: Die Reußen, Genealogie des Gesamthauses Reuß älterer und jüngerer Linie, sowie der ausgestorbenen Vogtslinien zu Weida, Gera und Plauen und der Burggrafen zu Meißen aus dem Hause Plauen. Schleiz 1903.
Berthold Schmidt: Burggraf Heinrich IV. zu Meißen, Oberstkanzler der Krone Böhmens und seine Regierung im Vogtlande. Gera 1888.
Berthold Schmidt: Geschichte des Reußenlandes. 1. und 2. Halbband, Gera 1923 und 1927.
Johannes Richter: Zur Genealogie und Geschichte der Burggrafen zu Meißen und Grafen zum Hartenstein aus dem älteren Hause Plauen. In: Sächsische Heimatblätter 5/1992.
Johannes Richter: Burggraf Heinrich IV. von Meissen, Graf zu Hartenstein, Herr zu Plauen und Gera – "Der Eroberer von Hof". In: Geschichte am Obermain. Band 19, Lichtenfels 1993/94, S. 47–55.
Gerhard Billig: Die Burggrafen von Meißen aus dem Hause Plauen – ein Nachspiel zur reichsunmittelbaren Stellung und Herrschaft der Vögte von Weida, Plauen und Gera. Teil 2. In: Mitteilungen des Vereins für Vogtländische Geschichte, Volks- und Landeskunde. – Plauen. – Bd. 6 (49) (1998), S. 51–82.
Weblinks
http://genealogy.euweb.cz/reuss/reuss3.html#1M
Einzelnachweise
Burggraf (Meißen)
Herr (Plauen)
Geboren 1510
Gestorben 1554
Mann |
11952002 | https://de.wikipedia.org/wiki/Diego%20Giovanni%20Ravelli | Diego Giovanni Ravelli | Diego Giovanni Ravelli (* 1. November 1965 in Lazzate) ist ein italienischer römisch-katholischer Geistlicher, Zeremonienmeister für die Liturgischen Feiern des Papstes und Kurienerzbischof.
Leben
Diego Giovanni Ravelli studierte Philosophie und Katholische Theologie am Priesterseminar in Como. Am 15. Juni 1991 empfing er als Mitglied der Priestervereinigung Sacerdoti di Gesù Crocifisso im Dom zu Como durch den Bischof von Como, Alessandro Maggiolini, das Sakrament der Priesterweihe für das Bistum Como.
Am 25. September 1998 wurde er in den Klerus des Bistums Velletri-Segni inkardiniert. Im selben Jahr wurde er Mitarbeiter der Apostolischen Almosenverwaltung. Daneben erwarb er 2000 an der Päpstlichen Universität der Salesianer in Rom ein Diplom im Fach Pädagogik. Am 2. Juni 2003 verlieh ihm Papst Johannes Paul II. den Ehrentitel Päpstlicher Ehrenkaplan. Nachdem Ravelli bereits einige Zeit zusätzlich als Hilfszeremoniar im Amt für die Liturgischen Feiern des Papstes tätig gewesen war, berief ihn Papst Benedikt XVI. am 25. Februar 2006 zum päpstlichen Zeremoniar. 2010 wurde er am Päpstlichen Athenaeum Sant’Anselmo bei Silvano Maggiani OSM mit einer Arbeit über das Hochfest Kathedra Petri in der Geschichte und im Messformular der päpstlichen Basilika im Vatikan im Fach Liturgiewissenschaft promoviert. Papst Franziskus bestellte ihn am 12. Oktober 2013 zudem zum Büroleiter in der Apostolischen Almosenverwaltung. Darüber hinaus wirkte Ravelli als Kaplan an einem Spiritualitätszentrum und in einer Pfarrei in Rom. 2018 verlieh ihm die Stadt Lazzate den Pila d’oro.
Am 11. Oktober 2021 ernannte ihn Papst Franziskus zum Zeremonienmeister für die Liturgischen Feiern des Papstes und zum Verantwortlichen für den Päpstlichen Chor der Sixtinischen Kapelle. Ravelli wurde am 11. Juni 2022 zum Konsultor des Dikasteriums für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung berufen. Am 21. April 2023 ernannte ihn Papst Franziskus zudem zum Titularerzbischof von Recanati. Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin spendete ihm am 3. Juni desselben Jahres im Petersdom in Anwesenheit von Papst Franziskus die Bischofsweihe. Mitkonsekratoren waren der Präfekt des Dikasteriums für den Dienst der Nächstenliebe, Konrad Kardinal Krajewski, und Guido Marini, Bischof von Tortona und Ravellis Vorgänger im Amt des päpstlichen Zeremonienmeisters.
Am 27. Juni 2023 ernannte ihn der Papst zusätzlich zum päpstlichen Delegaten für die Basilika des Heiligen Antonius in Padua.
Schriften
Weblinks
Einzelnachweise
Römisch-katholischer Bischof (21. Jahrhundert)
Römisch-katholischer Geistlicher (20. Jahrhundert)
Titularerzbischof
Person (Römische Kurie)
Italiener
Geboren 1965
Mann |
7946261 | https://de.wikipedia.org/wiki/Stammbesatzung | Stammbesatzung | Die Bezeichnung Stammbesatzung oder Stammcrew (auch kurz Stamm) wird auf Schiffen benutzt, auf denen zwar eine größere Besatzung an Bord ist, von der aber nur ein Teil – die Stammbesatzung – mit dem Schiff oder der Schiffshandhabung enger vertraut ist. Die übrige Besatzung packt auch zu, muss aber in der Regel kein oder kaum Vorwissen mitbringen und/oder wird auf dem Schiff ausgebildet. Üblich ist eine solche Unterteilung auf Segelschulschiffen oder anderen größeren Segelausbildungsschiffen, vor allem auch jenen, auf denen zahlende Gäste am Bordbetrieb teilnehmen bzw. darin ausgebildet werden. Besatzungsmitglieder, die nicht zur Stammbesatzung gehören, werden je nach Schiff und Betreiber unterschiedlich bezeichnet, z. B. als „Mitsegler“, „Trainees“, „Kadetten“ usw.
Die Bezeichnung wurde zunächst vor allem für Segelschulschiffe (insbesondere der Marine) benutzt. Mit dem Aufkommen von Organisationen, die Privatleuten das traditionelle Segeln auf Großseglern beibringen („sail training“), wurde die Bezeichnung auch auf diese Schiffe ausgeweitet. Sie wird ferner auch für Expeditionsschiffe benutzt und mittlerweile manchmal auch analog für regulär und längerfristig arbeitende Arbeitsgruppen („Besatzungen“) an Land, z. B. von Polizeistationen.
Stammbesatzung auf Ausbildungsschiffen
Die Stammbesatzung fährt je nach Betreiberform ehrenamtlich, gegen einen Unkostenbeitrag oder sogar für ein Gehalt. Die übrige Besatzung wird meist (auf Segelschulschiffen von Marine und Handelsmarine) deutlich geringer oder gar nicht bezahlt oder (auf Segelausbildungsschiffen von Vereinen o. ä.) bezahlt selbst für die Fahrt.
Die Unterteilung in Stamm- und Nicht-Stammbesatzung geht in der Regel zwar mit einer hierarchischen Gliederung einher: Die Stammbesatzung, die in der Regel mehr vom Schiff und seiner Handhabung versteht, nimmt die verantwortlichen Posten ein (z. B. Kapitän, Steuerleute, Maschinist, ggf. Wachführer, Bootsmann usw.). Die Bezeichnung „Stammbesatzung“ ist aber nicht primär hierarchisch gemeint, sondern beschreibt die unterschiedlichen Rollen an Bord, z. B. Mitglieder der Stammbesatzung als Ausbilder der Nicht-Stammbesatzung und/oder als Erfahrenere, als Repräsentanten des Schiffs usw.
Von Schiff zu Schiff bzw. Betreiber zu Betreiber bestehen große Unterschiede im Umfang der Stammbesatzung. Mehr Besatzungsmitglieder mit Vorerfahrung sind grundsätzlich notwendig für Schiffe, deren Rigg und Handhabung komplexer sind bzw. mehr Aufsicht bedürfen. Rahsegler fahren in der Regel mit deutlich stärkerer Stammbesatzung, da auf ihnen regelmäßig in die Wanten hochgeklettert werden muss; da das Klettern heutzutage in aller Regel freiwillig bleibt, wird erfahrene und schwindelfreie Besatzung mitgeführt, die z. B. auch bei stärkerem Wind und Seegang noch im Rigg arbeiten kann. Außerdem haben (größere) Rahsegler in der Regel eine größere Anzahl an Segeln pro Mast als Gaffelsegler, was ebenfalls arbeitsintensiver ist. So fahren beispielsweise auf dem Rahsegler Roald Amundsen circa 17 (von 48) Besatzungsmitgliedern als Stamm, während auf den gaffelgetakelten Schiffen von Clipper DJS, auf denen für den Schiffsbetrieb nicht in die Rahen geklettert werden muss und die pro Schiff in der Regel weniger Segel führen, etwa 6 bis 8 (von 29 bis 36) Mann als Stammbesatzung fahren.
Seemannschaft |
5480143 | https://de.wikipedia.org/wiki/Emergency%202012 | Emergency 2012 | Emergency 2012: Die Welt am Abgrund ist ein Ableger innerhalb der Emergency-Spieleserie. Es wurde Quadriga Games unter Leitung von Ralph Stock entwickelt und 2010 von Deep Silver veröffentlicht. Das Echtzeit-Taktikspiel rund um die Koordinierung von Rettungsdiensten bei globalen Katastrophen.
Rezeption
Die Kritiken fielen gemischt aus:
PC Games: 80 % „Fordernde Strategie statt lahmer Sim.“
GameStar: 66 % „Sperrige Einsätze für frustresistente Serienfans.“
4Players: 60 % „Wie die Feuerwehrsimulation des 21. Jahrhunderts spielt es sich nicht gerade, denn dafür hat es zu viele Macken, die man vorher beseitigen könnte.“
spieletipps.de 70 % „Virtuelle Lebensretter betätigen sich weltweit beim Katastrophenschutz. Es hapert bei der Bedienung und der Übersicht.“
Weblinks
Einzelnachweise
Windows-Spiel
Computerspiel 2010
Echtzeit-Taktikspiel |
7487278 | https://de.wikipedia.org/wiki/Hakluyt%20%26%20Company | Hakluyt & Company | Hakluyt & Company ist eine globale strategische Beratungsfirma, die auch im Bereich der Cybersicherheit tätig ist. Die Firma wurde 1995 von Christopher James und Mike Reynolds gegründet. Hakluyt hat seinen Hauptsitz in London und weitere Niederlassungen in Frankfurt, New York, San Francisco, Chicago, Washington DC, Singapur, Mumbai, Sydney, Tokio, Abu Dhabi und Dubai.
Geschichte und Unternehmensprofil
Hakluyt mied lange Zeit die Öffentlichkeit. Die Gründer der Firma waren zuvor Angehörige des Britischen Auslandsgeheimdienstes Secret Intelligence Service (MI6). Hakluyt beschäftigt heute mehr als 150 Mitarbeiter und unterhält zwölf offizielle Niederlassungen weltweit. Im Jahr 2019 eröffnete das Unternehmen in Frankfurt sein erstes Büro im deutschsprachigen Raum.
2001 geriet Hakluyt in die öffentliche Diskussion, als bekannt wurde, dass die Firma möglicherweise versucht hatte, Greenpeace und weitere Umweltorganisationen im Auftrag für die Ölkonzerne BP und Shell zu unterwandern. Der deutsche Spitzel Manfred Schlickenrieder hatte sich dafür in den 1990ern als linker Sympathisant und Dokumentarfilmer ausgegeben.
2012 wurde durch Recherche von abgeordnetenwatch.de bekannt, dass Michael Fuchs, Bundestagsabgeordneter und Vize-Fraktionschef der CDU-Bundestagsfraktion, jahrelang für Hakluyt tätig war, ohne dass diese Nebentätigkeit im Lobbyregister des Bundestags korrekt angegeben worden war. Fuchs wehrte sich gegen Vorwürfe, seine Nebentätigkeit bewusst verschleiert zu haben. Er ließ jedoch verschiedene Organisationen abmahnen, u. a. die Betreiber der Seite abgeordnetenwatch.de, unterließ es aber, selbst für Klarheit zu sorgen, ob er bei der Hakluyt & Company Limited tätig war oder bei der Hakluyt Society.
Derzeit wird Hakluyt von Varun Chandra geleitet, einem ehemaligen Banker sowie späteren Berater von Tony Blair, der 2019 zum geschäftsführenden Partner des Unternehmens ernannt wurde. Vorstandsvorsitzender von Hakluyt ist Lord Paul Deighton, der zuvor Chef des Londoner Organisationskomitees der Olympischen und Paralympischen Spiele war und gegenwärtig Vorsitzender des London Heathrow Airport und von The Economist Group ist.
Das Hauptgeschäftsfeld von Hakluyt & Company ist die Beschaffung von Informationen. Die Firma gab an, dass bereits 2001 ein Viertel der Unternehmen des britischen Aktienindexes FTSE 100 zu den Kunden von Hakluyt & Company gehörten.
Im Jahr 2022 hat Hakluyt nach eigenen Angaben 40 % der 100 größten Unternehmen der Welt nach Marktkapitalisierung, über 75 % der größten Private-Equity-Firmen und 45 % der Unternehmen im FTSE100 Aktienindex beraten. Der Umsatz stieg öffentlich einsehbaren Angaben zufolge 2021 auf 85 Millionen Pfund.
Im März 2023 kündigte Hakluyt die Gründung eines Fonds, Hakluyt Capital, an, der in Unternehmen mit hohem Wachstumspotenzial der Serien B bis D investiert und sie darüber hinaus strategisch berät.
Hakluyt's International Advisory Board
Dem 'The Hakluyt International Advisory Board' (THIAB) gehören prominente Personen aus Politik und Wirtschaft an. Der Vorsitzende ist Niall FitzGerald, ehemaliger Vorsitzender von Unilever. Im Juli 2022 wurde Paul Achleitner, ehemaliger Vorsitzender des Aufsichtsrats der Deutschen Bank, Mitglied. Martin Kohlhaussen, Hans-Peter Keitel und Jürgen Großmann sind ebenfalls ehemalige Mitglieder.
Gegenwärtig besteht der Beirat aus:
Niall FitzGerald – ehemaliger Geschäftsführer und Präsident von Unilever (Vorsitzender)
Paul Achleitner – ehemaliger Aufsichtsratsvorsitzender der Deutschen Bank
M.S. Banga – Partner bei Clayton, Dubilier & Rice, ehemaliger Geschäftsführer und Präsident von Hindustan Unilever
John Bell – Regius-Professor für Medizin an der Universität Oxford
Douglas Flint CBE – Vorsitzender von abrdn
Jeff Greenberg – CEO und Vorsitzender von Aquiline Capital Partners
Muhtar Kent – ehemaliger CEO und Vorsitzender von The Coca-Cola Company
Irene Lee – Präsidentin der Hysan Development Co Limited
Iain Lobban – ehemaliger Direktor des UK Government Communications Headquarters (GCHQ)
Trevor Manuel – ehemaliger Finanzminister von Südafrika
Lubna Olayan – Vorsitzende von Olayan Saudi Holding Company
Sandi Peterson – ehemalige Direktorin der Microsoft Corporation
Alfonso Prat-Gay – ehemaliger Wirtschaftsminister und Präsident der Zentralbank Argentiniens
Shuzo Sumi – Vorstandsvorsitzender der Sony Corporation
Ratan Tata, GBE – Ehrenamtlicher Präsident von Tata Sons
Shriti Vadera – Vorsitzende von Prudential Plc
Mark Wiseman – ehemaliger Senior Managing Director von BlackRock
Weblinks
Homepage Hakluyt & Company
Anmerkungen
Dienstleistungsunternehmen (London)
Beratungsunternehmen (Vereinigtes Königreich)
Gegründet 1995 |
10492234 | https://de.wikipedia.org/wiki/Haselbach%20%28Eppishausen%29 | Haselbach (Eppishausen) | Haselbach ist ein Ortsteil der schwäbischen Gemeinde Eppishausen im Landkreis Unterallgäu.
Geografie
Der Ort Haselbach liegt etwa drei Kilometer nördlich von Eppishausen und vier Kilometer nordöstlich von Kirchheim in Schwaben. Am westlichen Ortsrand verläuft die Hasel, nach der der Ort benannt ist. Der Ort liegt am östlichen Hang des Tals, das die Hasel bildet. Im Südwesten des Ortes befindet sich das Waldstück Hagenbühl, im Osten die Waldflächen Geisgerngehau und Pfriederhölzl. Hier liegen auch der Natterberg, der Stockerberg und der Stellenberg.
Geschichte
Ein erster Nachweis menschlicher Siedlungstätigkeiten ist für die Latènezeit bezeugt. Der Ortsname ist belegt seit einer Stiftungsurkunde aus dem 12. Jahrhundert und bezieht sich auf die ortstypischen Haselnusssträucher und den Bach Hasel. Die einzelnen Dorfteile sind Kräben, Schloppenhausen, Kreut und Quick, die früher eigenständige Orte gewesen sein könnten. Urkundlich belegt ist eine Zugehörigkeit zu Kirchheim in Schwaben seit 1329 nach einem Verkauf durch den Augsburger Bürger Konrad Onsorg an die Ritter Friedrich, Ulrich und Heinrich von Freiberg. Seit 1651 gehört der gesamte Besitz zur Herrschaft Kirchheim, die einen Vogt als Gerichtsherrn vor Ort hatte.
Im Ersten Weltkrieg hatte der Ort 18 Gefallene und 3 Vermisste zu beklagen, im Zweiten Weltkrieg 24 Gefallene und 12 Vermisste. Am 18. März 1944 wurde der Ort durch die US Air Force mit circa 50 Sprengkörpern bombardiert.
Der Ort wurde 1978 nach Eppishausen eingemeindet.
Am 13. September 1995 ereignete sich ein Unglücksfall, bei dem westlich von Haselbach ein Phantom-Jagdflugzeug des Jagdgeschwaders 74 abstürzte und sich fast senkrecht in ein Feld bohrte. Beide Insassen kamen dabei ums Leben, für die Bergung des Flugzeugs musste 16 Meter in die Tiefe gegraben werden. Ein vom Krieger- und Soldatenverein an der Unglücksstelle zwischen Haselbach und Tiefenried errichtetes, schmiedeeisernes Kreuz erinnert heute an die beiden Opfer des Unglücks.
Sehenswürdigkeiten
Pfarrkirche St. Stephan, Maria-Zuflucht-Kapelle, Pfarrhof, Antoniuskapelle
Burgstall der Moosburg, östlich des Ortes am Bernbächlein (zerstört vor 1329).
Weblinks
Literatur
Einzelnachweise
Geographie (Eppishausen)
Ort in Oberschwaben
Ehemalige Gemeinde (Landkreis Unterallgäu)
Ort im Landkreis Unterallgäu
Ersterwähnung im 12. Jahrhundert
Gemeindeauflösung 1978 |
9750017 | https://de.wikipedia.org/wiki/Staudenschloss | Staudenschloss | Das Renaissance-Schloss Mickhausen, Staudenschloss genannt, liegt im südlichen Naturpark Augsburg–Westliche Wälder, in der Gemeinde Mickhausen (Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Stauden) im schwäbischen Landkreis Augsburg (Bayern) und liegt im Herzen der Staudenlandschaft. Es ist als Baudenkmal in die Bayerische Denkmalliste eingetragen.
Geschichte
Ein befestigtes Anwesen befand sich wohl ursprünglich im Besitz der Edlen von Reck. Über die Familie von Argon kam es an die Herren von Freyberg (Freiberg) als Teil der habsburgischen Markgrafschaft Burgau.
Das Wasserschloss wurde Mitte des 15. Jahrhunderts von den Herren von Freyberg erbaut. Im Jahre 1498 erwarb es Kaiser Maximilian und baute es zu einem Jagdschloss um. Vermutlich Lehensgabe an Jakob Fugger kam es 1528 durch Verkauf für den Preis von 4000 Gulden durch Erzherzog Ferdinand in den Besitz des Jakobschen Ziehsohns Raymund Fugger, der das Schloss von Narziß Krebs 1535/36 neu gestalten oder womöglich komplett neu aufbauen ließ. Baumeister Krebs errichtete gleichzeitig den Neubau der Schlosskapelle Maria von Loreto (zumindest vor 1697 entstanden). Nach Raymunds Tod (1535 in Mickhausen) kurzzeitig bei seinem Bruder Anton, der 1546 auch Langenneufnach zur Ortsherrschaft für 18.500 Gulden erwarb, fiel die Herrschaft Mickhausen 1548 bei der Güterteilung Raymunds Sohn Ulrich Fugger zu. Die kleine Herrschaft Mickhausen wurde dabei auf immerhin 54.000 Gulden geschätzt. Nur 15 Jahre später verkaufte sie der hoch verschuldete Ulrich für nun 100.000 Gulden an die Söhne Antons zurück. Bei erneuter Güterteilung von 1575 ging die Herrschaft Mickhausen an Hans Fugger über; von diesen an seinen Sohn Christoph und dessen Sohn Ott Heinrich über. Kurz vor dem Dreißigjährigen Krieg umfassten die Besitzungen 23 Orte einschließlich niederer Gerichtsbarkeit und hohem Jagdrecht. 1617 wurde die Herrschaft auf 191.000 Gulden geschätzt. Ott Heinrich Fugger selbst hielt sich nur wenige Male im Schloss auf. Um 1640 war der Ort durch die Kriegswirren nahezu entvölkert.
1691–1695 wurde das Schloss von Graf Paul Fugger von Kirchberg und Weißenhorn erneut stark umgebaut und neu eingerichtet.
Nach drei Jahrhunderten im Besitz der Fugger wurde das Staudenschloss 1842/1843 durch den verschuldeten Graf Karl Anton Fugger-Nordendorf an den Grafen von Rechberg-Rothenlöwen veräußert. Im Verkaufszeitraum erneut umgebaut, hat das Schloss im Wesentlichen bis heute die damaligen Bauformen bewahrt.
Während des Zweiten Weltkriegs wurde das Schloss als Krankenhaus genutzt und war bis 1967 Altenkrankenheim.
Baubeschreibung
Der Hauptbau ist eine dreigeschossige Vierflügelanlage mit Walmdach. Der um ein Attikageschoss erhöhte Mittelrisalit befindet sich auf der Ostseite, die Schlosskapelle Maria von Loreto auf der Westseite. Nord-, West- und Südflügel wurden 1535/36 erbaut; der Ostflügel wurde Ende des 17. Jahrhunderts unter Giovanni Antonio Viscardi erneuert.
Das Wirtschaftsgebäude aus dem 16./17. Jahrhundert, zweigeschossige Satteldachbauten in Hufeisenform, liegt östlich des Schlosses. Der im Vergleich zum Schloss mehr als doppelt so lange Osttrakt besitzt eine Durchfahrt und angebaute kurze rechtwinklig angeschlossene Flügel im Süden und Norden. Der Nordtrakt weist einen polygonalen Erker auf. Eine Gartenmauer umschließt südlich an die Wirtschaftsgebäude anschließend das Schloss.
Heutige Nutzung
Im Dezember 2001 kaufte die Gemeinde Mickhausen dann einen Großteil der ehemaligen Ökonomiegebäude der Schlossanlage, den Nord- und Ostflügel, und den gesamten Schlosshof vom Haus Rechberg. Die Baugenehmigung für das neue Gemeindezentrum kam erst 2008 zustande und ein Jahr später, im Dezember 2009, erfolgte der erste Spatenstich. Gemeinderat und Gemeindeverwaltung konnten ab 17. September 2012 die neuen Räume nutzen.
Im Sommer 2016 wurde das Wasserschloss von der Hermann Messerschmidt Kulturerbe-Stiftung erworben mit dem Ziel, das Anwesen grundhaft zu sanieren und einer nachhaltigen öffentlichen Nutzung zuzuführen. Im Rahmen der umfangreichen Sanierung erhält das alte Schloss auf dem östlichen Flügel einen neuen Glockenturm. Die Zwiebelhaube des Turms wird mit Kupferschindeln gedeckt, sodass dieser ein besonderes Erscheinungsbild – ähnlich dem Goldenen Dachl in Innsbruck – erhält. Des Weiteren werden Reparaturen am Dach des Ostflügels, die vollständige Sanierung des Dachstuhls und die Eindeckung mit einer neuen Dachhaut vorgenommen. Das Schloss wird zudem eine neue Orangerie und einen Renaissance-Garten erhalten. Die Arbeiten umfassen auch Restaurierungsarbeiten an den Decken, Gesimsen und Fassaden des Schlosses. Dabei kommen historische Bautechniken, wie die Verwendung von gelöschtem Kalk als Bindemittel im Putz und Mörtel, zur Anwendung.
Literatur
Weblinks
Wasserschloss Mickhausen, Gemeindewebseite
Einzelnachweise
Schloss im Landkreis Augsburg
Erbaut im 15. Jahrhundert
Bauwerk in Mickhausen
Baudenkmal in Mickhausen |
7418514 | https://de.wikipedia.org/wiki/Diego%20Molero%20Bellavia | Diego Molero Bellavia | Diego Alfredo Molero Bellavia (* 12. Januar 1960 in Santa Ana de Coro, Falcón) ist ein venezolanischer Politiker und ehemaliger Verteidigungsminister Venezuelas. Er wurde von Hugo Chávez Ende Oktober 2012 in dieses Amt berufen.
Leben
Molero war in den Sicherheitsdiensten der Marine tätig. Später war er Kommandant der östlichen Region. Er wird als ein treuer Anhänger der Chávez-Regierung gesehen.
Am 6. März 2013, einen Tag nach dem Tod von Hugo Chávez, forderte Molero das venezolanische Volk auf, 'Nicolas Maduro zu wählen, um den Faschisten dorthin zu treten, wo es weh tut'.
Weblinks
Biographie von Diego Molero Bellavia
Biographie im Verteidigungsministerium
Einzelnachweise
Verteidigungsminister (Venezuela)
Venezolaner
Geboren 1960
Mann |
12508193 | https://de.wikipedia.org/wiki/Karl%20Bruggmann | Karl Bruggmann | Karl Simon Bruggmann (* 29. Juli 1935 in Luzern; † 8. Mai 2022) war ein Schweizer Ringer.
Leben
Karl Bruggmann absolvierte zunächst eine Lehre zum Metzger, arbeitete später bei der Luzerner Polizei und übernahm später das Depot der Brauerei Eichhof in Sarnen. Als Ringer wurde er bei den Olympischen Sommerspielen 1960 in Rom in der Klasse bis 73 kg im Freistilringen Neunter. Zudem wurde er 1956 Schweizer Meister in dieser Klasse, siegte bei den Eidgenössischen Ringertagen 1956, 1960 und 1964 und wurde ETV Meister 1956 bis 1958.
Im Turnen gewann er zwei kantonale Nationalturntage (1963 und 1964). Nach seiner aktiven Karriere engagierte sich Bruggmann als Technischer Leiter im Schwingklub Luzern.
Weblinks
Ringer (Schweiz)
Turner (Schweiz)
Olympiateilnehmer (Schweiz)
Teilnehmer der Olympischen Sommerspiele 1960
Schweizer Meister (Ringen)
Fleischer
Polizist (Schweiz)
Schweizer
Geboren 1935
Gestorben 2022
Mann |
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