id
string | url
string | title
string | text
string |
---|---|---|---|
11020525 | https://de.wikipedia.org/wiki/Sexhandel%20in%20Thailand | Sexhandel in Thailand | Der Menschenhandel in Thailand konzentriert sich auf die sexuelle Ausbeutung und Zwangsarbeit von Frauen, Männern und Kindern. Nach dem TIP-Bericht gehört Thailand zu den „Tier 2“-Ländern, was bedeutet, dass die die Regierung des Landes die Mindeststandards zur Bekämpfung von Menschenhandel nicht vollständig einhält, allerdings erhebliche Anstrengungen unternimmt, um sich mit diesen Standards in Einklang zu bringen.
Ursachen des Menschenhandels
Die Nachfrage und Anwerbung nach Jugend, Jungfräulichkeit und Unschuld ist eine der Gründe, wieso Mädchen und junge Frauen für die Prostitution rekrutiert werden. Die „Einfachheit, Loyalität, Zuneigung und Unschuld“ thailändischer Prostituierter sollen nach wissenschaftlichen Untersuchungen die Attraktivität bei Kunden steigern. Pädophile und Sextouristen, ohne exklusiv sexuellem Interesse an Kindern, begünstigen die zunehmende Rekrutierung von jungen Menschen und Kindern.
Die Zunahme an HIV-Infektionen ist ein weiterer Grund für die Rekrutierung immer jüngerer Menschen. Es wird damit geworben, dass jüngere Menschen nicht mit der Krankheit infiziert sind.
Methoden der Menschenhändler
Eine altbewährte Methode ist die Anwerbung von Menschen aus Dörfern ärmlicherer Regionen mit dem vorgespiegelten Versprechen einer lukrativeren Arbeit in der Stadt, als Tänzer, Kellner, Haushilfe oder Verkäufer anstatt einem Bordell oder „Massagesalon“. Eine andere Form ist die Rekrutierung durch andere Mädchen, indem diese ein Vertrauensverhältnis zum ausgewählten Opfer aufbauen. Der direkte Kauf einer Tochter oder eines Sohnes bei verarmten Familien. Androhung von Gewalt, Nötigung, Geldleihe an die Familie zur Verschuldung mit hohen Zinsen, Heiratsschwindel, Loverboy-Methode, Drohungen und Diebstahl der Ausweisdokumente sind weitere Methoden. Eine neu auftretende Methode ist die direkte Verschleppung und Rekrutierung von Opfern ohne Zwischenhändler in andere Länder. Bei dieser sollen die Opfer nach der Foundation for Women oft mehr Gewalt und schwerere Formen der sexuellen Ausbeutung erfahren.
Menschenhandel in Thailand
Geschichte der Sexindustrie und Menschenhandels
Im 18. Jahrhundert wurde Thailand stark industrialisiert. Die dadurch angestiegenen Lebenshaltungskosten bewegte viele Menschen in die Städte zu ziehen, um dort in Fabriken zu arbeiten. Mit dem Wachstum der Städte stieg die Nachfrage nach Prostitution, wobei der kommerzialisierte Sex in Thailand noch eine kleine Industrie blieb. Einen großen Aufschwung erlebte die Sexindustrie erst zu Zeiten des Korea- und Vietnamkrieges in den 1950ern und 1970ern durch die stationierten Soldaten. Vor allem Frauen aus ärmeren Regionen in Thailand zogen in die Nähe von Militärbasen, um dort sexuelle Dienstleistungen für die stationierten Soldaten anzubieten. Nach den Kriegen bestand die entstandene Sexindustrie weiter und wuchs stetig durch Sextouristen sowie Investitionen und Bewerbung durch die thailändische Regierung.
Nach Schätzungen arbeiteten in den 1990ern ca. 400.000 Menschen in der Sexindustrie. Heute hat die thailändische Sexindustrie ein Volumen von 6,4 Milliarden Dollar und drei bis fünf Millionen Kunden jährlich. Es wird geschätzt, dass im Jahr 2000 in Thailand 40.000 Kinder im Alter von unter 16 Jahren in der Sexindustrie arbeiteten. Eine Umfrage besagte, dass 54 % dieser im Norden arbeiteten, 29 % im Nordosten und 10 % im Zentrum des Landes. Es wird geschätzt, dass zwischen 1993 und 1995 mit Prostitution 22,5 bis 27 Milliarden Dollar eingenommen wurden.
Thailand ist ein Quell-, Transit- und Zielland für den Menschenhandel in der Sexindustrie. Nach Schätzungen arbeiten 100.000 bis 200.000 thailändische Frauen in der ausländischen Sexindustrie. In Japan sollen es zum Beispiel 50.000 bis 70.000 Frauen sein. Das Durchschnittsalter dieser Frauen ist 12 bis 16 Jahre. In den letzten Jahren gab es viele Fälle von Menschen aus Myanmar, Kambodscha und Laos, die nach Thailand in Bordelle verschleppt wurden. Sie wurden in nördlichen Provinzen wie Chiang Mai und Chiang Rai, zentralen Regionen und östlichen Provinzen wie Trat, Samut Prakan, Samut Sakhon, Chonburi, Chumphon, Songkhla, Narathiwat und Pattani aufgegriffen. Mindestens 80.000 Menschen wurden seit 1990 in die Sexindustrie verkauft. Die Mehrheit der Sexarbeiter in Thailand sind Ausländer. Im Moment werden schätzungsweise 75.000 Kinder in Thailand zur Prostitution gezwungen.
Beweggründe der Prostituierten
Generell werden wirtschaftliche Lage, die familiäre Situation und die Religiosität als Beweggründe angeführt. Die große ökonomische Kluft zwischen ländlichen Regionen und Bangkok ist ein Faktor für das große Volumen der Sexindustrie in Thailand. Die Familien in ärmlicheren Verhältnissen sind vor allem im Bereich der nördlichen Landwirtschaft tätig. Dort versuchen die meisten Kinder mit einfachen Arbeiten wie Geschirrspülen, Kleiderherstellung und Bettelei ein wenig Geld zu verdienen während andere sich zur Sicherung des Besitzes und Status der Familie für die Prostitution entscheiden. Die Rolle der Familie und die wirtschaftliche Lage gehen damit oft Hand in Hand über.
Eine andere Untersuchung zeigt, dass sowohl Menschen aus wohlhabend als auch armen Haushalten Opfer werden können. Je mehr Bildung ein Kind erhalte, desto höher sei die Gefahr ein Opfer zu werden. Mit den einhergehenden Kosten für die Ausbildung eines Kindes, die bis zur 9. oder 12. Klasse die Schule besuchen, steigen die Erwartungen der Eltern mehr Geld für die Familie zu verdienen. Wenn sie in der Stadt nicht die gewünschte Arbeit finden werden sie dadurch zur finanziellen Unterstützung der Familie in die Sexindustrie gedrängt. Viele Kinder oder junge Erwachsene sehen es als ihre Pflicht, die Investitionen der Familie in sie zurückzugeben und für das Wohlergehen der Familie zu sorgen.
Ein anderer Faktor sind die religiösen Vorstellungen. In Thailand sind 90 % der Bevölkerung Buddhisten. Tugendhaftes Verhalten, das zu einer besseren Wiedergeburt im nächsten Leben führt, schließt die finanzielle Unterstützung der Eltern ein. Es wird davon ausgegangen, dass die Tugend durch die Unterstützung der Familie die Sünde der Arbeit in der Sexindustrie überwiegt. Es wird geschätzt, dass jährlich 300 Millionen US-Dollar von Sexarbeitern an ihre Familien in Thailand gesendet werden.
Weitere Beweggründe sind Verwahrlosung durch Drogenmissbrauch, Nationalität oder ethnische Herkunft, der Aufenthaltsstatus, Arbeitslosigkeit, zerbrochene Familien, Verschuldung, Beschäftigungsgeschichte und Versäumnisse der Strafverfolgungsbehörden.
Sexhandel von Jungen und Männern
Männer und Jungen werden in Thailand ebenfalls gehandelt. Dabei bietet die thailändische Regierung diesen Opfern oft weniger Schutz als weiblichen Opfern. NGOs fokussieren sich oft auf weibliche Opfer. Viele der männlichen Sexarbeiter in Chiang Mai sind Migranten aus Myanmar oder gehören den angrenzenden Stämmen in Nordthailand an. Die Regierungen gewährt Angehörigen dieser Stämme nicht die Staatsbürgerschaft, sodass sie nur illegal arbeiten können und dadurch leicht zu Opfern des Menschenhandels werden.
Männer und Jungen, die in die Sexindustrie involviert sind, arbeiten zumeist in „Massagesalons“ und Bars. Eine Studie aus dem Jahr 2017 sagte, dass 80 % der Befragten aus der Altersgruppe zwischen 15 und 24 Jahren stammten. Studien fanden starke Korrelationen zwischen dem ethnischen Hintergrund der Sexarbeiter und der Art von Arbeit, die sie in der Sexindustrie ausüben. Zum Beispiel verkaufen burmesische Migranten sich in Chiang Mai aus Nachtclubs und Bars. Die Männer aus den Stämmen aus dem Norden arbeiten eher von Massagesalons aus. Viele dieser Männer und Jungen werden in die Sexindustrie gedrängt durch die Diskriminierung und schlechte Bezahlung in anderen Bereichen wie der Arbeit auf dem Bau oder in Fabriken.
Es gibt nur wenig rechtliche und soziale Hilfe für Männer und Jungen in der Sexindustrie. Ihnen haftet ein großes soziales Stigma an. Männer und Jungen werden nicht als Opfer sexueller Gewalt ernst genommen. Außerdem werden sie zusätzlich oft wegen ihres Migrationshintergrunds, ihrer ethnischen Herkunft, ihres Aufenthaltsstatus, fehlender Sprachkenntnisse, fehlender Bildung und ihrer sexuellen Orientierung diskriminiert.
Anerkennung männlicher Opfer im weltweiten Kampf gegen Menschenhandel: Der fehlende öffentliche Diskurs, der fehlende Einsatz und fehlende rechtliche und soziale Unterstützung, sowie unzureichende Forschung zum Thema der sexuellen Ausbeutung von Männern und Jungen kann mit antiquierten Vorstellungen über Männlichkeit erklärt werden (bezüglich männlicher Sexualität, Dominanz und männlichem Verhalten). Dabei werden Männer als sexuell dominant dargestellt und es existiert die gesellschaftliche Vorstellung, dass Männer nicht oder selten Opfer sexueller Gewalt werden. Diese Einstellung spiegelt sich in der fehlenden Unterstützung von männlichen Opfern des Menschenhandels für die Sexindustrie wider. Dabei sagen Experten, dass die angebliche Stärke und Belastbarkeit junger Männer diese davon abhält, Hilfe zu suchen. Das verhindert ebenfalls, dass Organisationen, die gegen Menschenhandel vorgehen, sich auch an männliche Opfer richten oder sich um sie kümmern. Außerdem gründen sich auch keine Organisationen, die sich auf männliche Opfer spezialisieren. In den Netzwerken, die männliche Opfer unterstützen, wird oft nicht auf spezielle Bedürfnisse der Opfer Rücksicht genommen. Dazu gehören spezifische Hilfe, die auf Grund von Migrationshintergrund, sexueller Orientierung, Drogenmissbrauch, sozioökonomischem Hintergrund und gesundheitlichen Problemen benötigt wird. Es besteht ein doppeltes Stigma für männliche Opfer der Sexindustrie dadurch, dass sie homosexuell sind oder homosexuelle Handlungen durchführen und gleichzeitig auch Sexarbeit. Die Scham und das Stigma macht es Opfern schwer, sich Hilfe zu suchen oder Selbsthilfegruppen zu gründen. Männliche Opfer werden häufiger von der Polizei verhaftet als weibliche Opfer und sie erfahren auch mehr Polizeigewalt.
Risiken für Opfer
Da der thailändische Menschenhandel sich schwerwiegend auf die sexuelle Ausbeutung konzentriert sind die Hauptrisiken für Betroffene HIV/Aids, andere sexuell übertragbare Krankheiten und ungewollte Schwangerschaften. In den 1990ern glaubten thailändischen Sexarbeiter, dass sie nur schwanger werden würden oder sich mit Krankheiten infizieren, falls es ihr „Schicksal“ wäre. So blieben sie ungeschützt und besuchten weniger oft einen Arzt. Die meisten dieser Mädchen waren zwischen 12 und 16 Jahre alt. Oft resultiert eine Krankheit auch daraus, dass die Opfer keine Möglichkeit haben mit den Freiern zu verhandeln.
Schutz und Prävention
1992 initiierte die thailändische Regierung ein Programm mit Familien und Bürgern, um die Einstellungen zur Kinderprostitution zu ändern. Es wurden ebenfalls Gesetze gegen Sexhandel eingeführt. 1996 verabschiedete Thailand ein Gesetz mit dem Prostitution Erwachsener zur Straftat wurde. Bei der Überführung von Freiern müssen sie Strafzahlungen tätigen. Minderjährige Prostituierte werden zwangsweise in sozialen oder staatlichen Einrichtungen untergebracht. Wenn Eltern ihre Kinder in den Sexhandel verkauft haben, werden sie seit dem dafür bestraft. 1997 verabschiedete Thailand ein Gesetz gegen Menschenhandel. Jedoch erkannte das thailändische Gesetz erwachsene Männer nicht als Opfer des Menschenhandels an. 1999 wurde eine Absichtserklärung bezüglich der Behandlung von Frauen und Kindern, die Opfer des Menschenhandels wurden, unterzeichnet. Dabei handelt es sich um Richtlinien für Behörden, wie sie gegen Menschenhändler aktiv werden sollen und „soziale Hilfe für Frauen und Kinder, die Opfer des Menschenhandels wurden“, bereitstellen sollen.
2008 wurde ein neues Gesetz gegen Menschenhandel verabschiedet, der sogenannte Anti-Trafficking in Person Act BE 2551. Die dort genannte Definition des Menschenhandels schloss auch Männer mit ein und richtet sich nach dem Palermo-Protokoll. Das Palermo-Protokoll, das Teil der Konvention zu organisierter Kriminalität der Vereinten Nationen ist, beinhaltet eine Definition des Menschenhandels und ruft alle Unterzeichner dazu auf, Gesetze gegen Menschenhandel zu verabschieden und mit anderen Ländern bei der Bekämpfung des Menschenhandels zu kooperieren. Bis Dezember 2014 wurde es von 166 Ländern unterzeichnet, Thailand eingeschlossen. Thailand ratifizierte das Palermo-Protokoll am 17. Oktober 2013.
Darüber hinaus hat Thailand mehrere bilaterale Absichtserklärungen mit anderen Ländern gegen Menschenhandel abgeschlossen. Mit Kambodscha 2003, mit Laos 2005 und mit Myanmar 2009. Dabei existieren zu dem Thai-Lao MOU und dem Thai-Myanmar MOU zusätzlich Aktionspläne, ein Fallmanagement ist implementiert, um transnationale Schwierigkeiten zu regeln.
Im Jahr 2018 erließ das Anti-Geldwäsche-Büro (AMLO) einstweilige Verfügungen über Vermögenswerte im Wert von mehr als 509 Millionen Baht (15,73 Millionen Dollar) in Fällen von Menschenhandel, verglichen mit 14 Millionen Baht (432.770 Dollar) im Jahr 2017. Die Regierung unterhält spezialisierte Abteilungen zur Bekämpfung des Menschenhandels innerhalb des Bangkoker Strafgerichtshofs, der Generalstaatsanwaltschaft (OAG) und der Königlich Thailändischen Polizei (RTP).
Thailand ist außerdem Mitglied von COMMIT Process (Coordinated Mekong Ministerial Initiative Against Human Trafficking), ein Netzwerk aus sechs Ländern gegen Menschenhandel (Kambodscha, China, Laos, Myanmar, Thailand und Vietnam). Dabei wird für COMMIT von den Mitgliedern jährlich ein Arbeitsplan erstellt, sowie regionale Aktionspläne. So hat sich Thailand dazu verpflichtet, den Menschenhandel zu bekämpfen und hat dazu viel internationale Unterstützung.
Gerade implementiert Thailand seinen zweiten Nationalplan zur Unterdrückung und Prävention des Menschenhandels. Dabei werden immer wieder neue Nationalpläne von Behörden und Nichtregierungsorganisationen erarbeitet.
Einzelnachweise
Sexindustrie
Wirtschaft (Thailand)
Sexueller Missbrauch von Kindern
Menschenhandel |
10106216 | https://de.wikipedia.org/wiki/Hotel%20Zur%20Post%20%28Ruhpolding%29 | Hotel Zur Post (Ruhpolding) | Der Gasthof Zur Post in Ruhpolding ist ein Kulturdenkmal im bayrischen Landkreis Traunstein. Er wurde im Jahr 1308 als Posthaltestation eröffnet.
Geschichte
Im Zeitalter der Postkutschen-Reisen und -Transporte wurden im deutschen Raum zahlreiche Stationen eröffnet, in denen die Pferde versorgt wurden und ausruhen konnten, ggf. war auch ein Wechsel möglich. Zugleich kümmerten sich die Betreiber der Posthaltestationen um die Beförderung von schriftlichen Nachrichten und um das leibliche Wohl der Kutscher und Mitreisenden. So entstand auch im damaligen beschaulichen Ruhpolding eine Posthalterei. 1424 wurde daraus eine Taverne, in der sich unter anderem eine Poststube und ein kleines Wirtshaus befanden. Das aktuelle Aussehen des 21. Jahrhunderts erhielt der Baukomplex laut Denkmalliste im Jahr 1835. Einige ältere Teile des Gebäudes aus dem 17./18. Jahrhundert sind erhalten geblieben, darunter das Jägerstüberl mit einer historischen Holzbalkendecke.
Später ließen die Betreiber des Gasthofs Anbauten vornehmen, so entstanden der große Postsaal mit einer Kleinkunstbühne, ein Wellness-Bereich mit Sauna und kleiner Schwimmhalle sowie im 21. Jahrhundert ein Weinkeller und rückwärtig zum Bauwerk ein Zen-Garten. Der große Postsaal wird häufig für öffentliche Kulturveranstaltungen genutzt.
Seit dem 17. Jahrhundert befindet sich der Gasthof Zur Post im Besitz der Familie Rechl, die im Jahr 1993 auf der gegenüberliegenden Seite der Hauptstraße den Posthof als Erweiterung ihres Beherbergungsanwesens errichten ließ. Das Äußere ist ortstypisch gestaltet, im Inneren gibt es großzügige Appartements.
Beschreibung
Das sehr massive Hotelgebäude mit drei Vollgeschossen und einem ausgebauten Dachgeschoss wird mit einem Halbwalmdach abgeschlossen. Gedeckt ist es mit Schieferplatten auf einem Holzunterbau. Am winkelförmigen Bau und den unterschiedlichen Firsthöhen sind die verschiedenen Anbauten zu erkennen. Auffällig sind die Fassaden zur Hauptstraße hin – zwischen der zweiten und vierten Etage erstrecken sich beiderseits eines mittigen Fensters Darstellungen des bäuerlichen Lebens in früheren Jahrhunderten: auf dem ersten Bild Feldarbeiten (ein Schnitter, eine Bäuerin mit Rechen), die Lebensmittelverarbeitung (Brot, Milch), Hühner und auf dem zweiten Bild Waldarbeiten, nämlich ein Jäger, ein Förster, ein Hörnerschlitten zum Heimbringen der geschlagenen Baumstämme von den Hängen. Ausgeführt sind diese Landidyllen als Lüftlmalerei.
Die Fassadenmalerei wurde am gegenüber errichteten Posthof weitergeführt: hier sind eine Postkutsche mit zwei kräftigen Pferden, einem Postillon und zwei Reisende zu sehen, die gerade an der Posthalterei Station machen und vom Wirt begrüßt werden. – Es ist nicht bekannt, wann die Bilder entstanden sind, sie sind jedoch gut restauriert.
Auf einem schmalen Beet zwischen der Straße und der Hauswand befindet sich ein aufrecht stehender Quellstein, den die Wirtsfamilie unterhält.
Weblinks und Quellen
Hotel zur Post (Broschüre), hrsg. von Familie Rechl, o. J.; eingesehen im August 2017
Homepage des Hotelkomplexes
Innenansichten des Hotels
Einzelnachweise
Post #Ruhpolding
Bauwerk in Ruhpolding
Baudenkmal in Ruhpolding
Erbaut im 14. Jahrhundert
Unternehmen (Landkreis Traunstein) |
9790283 | https://de.wikipedia.org/wiki/Finnische%20U19-Unihockeynationalmannschaft | Finnische U19-Unihockeynationalmannschaft | Die finnische U19-Unihockeynationalmannschaft ist die Auswahl finnischer Unihockeyspieler der Altersklasse U-19. Sie repräsentiert Finnland auf internationaler Ebene, beispielsweise in Freundschaftsspielen gegen die Auswahlmannschaften anderer nationaler Verbände, aber auch bei der in dieser Altersklasse ausgetragenen Weltmeisterschaft.
Platzierungen
Weltmeisterschaften
Unihockeynationalmannschaft
Unihockey
U19-Nationalmannschaft |
4665068 | https://de.wikipedia.org/wiki/Mr%20Hudson | Mr Hudson | Mr Hudson ist eine britische Pop- und R&B-Band.
Bandgeschichte
Ben Hudson studierte englische Literatur in Oxford, bevor er sich 2006 entschloss, zusammen mit seinem Freund Maps Huxley eine Band zu gründen. Zur ungewöhnlichen Bandbesetzung gehörte Joy Joseph an den Steel Pan Drums und mit Torville Jones ein Pianist mit klassischer Ausbildung. Sie nannten sich Mr Hudson and the Library. Ungewöhnlich ist auch der Musikstil, Britpop gemischt mit R&B, Grime, Reggae, Jazz und anderen Einflüssen.
Im Oktober 2006 erschien bereits eine erste EP und ein Auftritt bei Later with Jools Holland im Dezember sorgte für zusätzliche Popularität. Im Jahr darauf folgte eine Tour mit Auftritten in britischen Bibliotheken im Rahmen eines allerdings schon länger bestehenden Projekts. Außerdem gingen sie als Vorband von Amy Winehouse mit ihr auf Tour. Im Frühjahr erschien ihr Debütalbum A Tale of Two Cities. Die literarische Anspielung auf Charles Dickens (Eine Geschichte zweier Städte) bezieht sich auf Birmingham, wo Hudson herstammt, und London, wo die Band beheimatet ist. Es enthält neben eigenen Stücken auch Coverversionen von On the Street Where You Live aus dem Musical My Fair Lady und von Matt Dennis’ Swingklassiker Everything Happens to Me. Album und Debütsingle Too Late, Too Late konnten 2007 einen ersten Eindruck in den britischen Charts hinterlassen.
Es folgten Auftritte in Glastonbury und anderen bekannten Festivals sowie Auftritte mit Mika, Groove Armada und The Police. Außerdem wurden sie vom US-amerikanischen Rapper und Produzenten Kanye West entdeckt, der Hudson als Solokünstler bei seinem eigenen Label unter Vertrag nahm. The Library löste sich auf, von den ursprünglichen Mitgliedern blieben nur Joy Joseph und Schlagzeuger Wilkie Wilkinson in der Band, zwei neue kamen hinzu und sie traten nur noch als Mr Hudson auf.
Es folgte eine Zusammenarbeit von Hudson mit West bei dessen Album 808s & Heartbreak, das Ende 2008 erschien. Der gemeinsame Albumsong Paranoid erreichte in den US-Pop-Genrecharts immerhin Platz 34. West revanchierte sich dafür mit einem Gastauftritt bei Mr Hudsons Single Supernova. Diese wurde der erste große Hit und erreichte in Großbritannien Platz 2 der Charts. Sie erschien als Vorabveröffentlichung vom zweiten Album Straight No Chaser.
Außer mit Kanye West arbeitete Ben Hudson auch mit Jay-Z auf dessen Album Blueprint 3 zusammen, das den gemeinsamen Song Young Forever, eine Cover-Version des Alphaville-Klassikers Forever Young, enthält.
Zudem arbeitete Mr Hudson mit Duran Duran an deren Album Paper Gods, welches im Jahr 2015 erschienen ist. Bei einigen Auftritten der „Paper Gods Tour“ war Mr Hudson mit auf der Bühne, so z. B. am 4. Dezember 2015 in Birmingham.
Bandmitglieder
Ben Hudson, Sänger, Gitarrist
Raph Mann, Bassist
Wilkie Wilkinson, Schlagzeuger
Joy Joseph, Steel Pan, Sängerin
Rob Barron, Klavier
Diskografie
Alben
Bread & Roses (EP, 2006)
A Tale of Two Cities (2007)
Straight No Chaser (2009)
Singles
Too Late, Too Late (2007)
There Will Be Tears (2008)
Supernova (Mr Hudson feat. Kanye West, 2009)
Paranoid (Kanye West feat. Mr Hudson, 2009, US: )
White Lies (2009)
Young Forever (Jay-Z feat. Mr Hudson, 2009)
Playing with Fire (N-Dubz feat. Mr Hudson, 2009)
Love Never Dies (Back for the First Time) (Caspa feat. Mr Hudson, 2010)
Charge (Sway feat. Mr Hudson, 2012)
Real & True (Future feat. Miley Cyrus & Mr Hudson, 2014, US: )
Quellen
Weblinks
Homepage (englisch)
offizielle MySpace-Seite (englisch)
Biografie bei AskMen.com (englisch)
Popband
Britische Band |
4346763 | https://de.wikipedia.org/wiki/Jukka%20Ollila | Jukka Ollila | Jukka Ollila (* 1. März 1973 in Oulu) ist ein ehemaliger finnischer Eishockeyspieler, der auf der Position des Verteidigers spielte. In Deutschland spielte er für den EHC Neuwied, ES Weißwasser, den ETC Crimmitschau und für EA Kempten. Zuletzt war er als Cheftrainer beim Oberligisten Passau Black Hawks tätig.
Karriere
Ollila begann seine Karriere in der Saison 1990/91 bei Ilves Tampere, wo er im ersten Jahr ausschließlich im Kader der U20-Mannschaft zum Einsatz kam. Erst in der Folgesaison durfte er auch in der Profimannschaft in der SM-liiga spielen. In die Finnische Eishockeynationalmannschaft wurde er für die Junioren-Europameisterschaft 1991 sowie für die Junioren-Weltmeisterschaften 1992 und 1993 berufen. Innerhalb der Liga und der Stadt wechselte er 1994 für zwei Spielzeiten zu Tappara Tampere, ehe er für ein weiteres Jahr zu SaiPa Lappeenranta wechselte.
Danach zog es Ollila nach Deutschland, wo er sich 1997 dem EHC Neuwied aus der 1. Liga Nord anschloss. Mit dem Verein konnte er die Meisterschaft der zweitklassigen 1. Liga gewinnen, verließ die Mannschaft nach dem Titelgewinn, um zum ES Weißwasser zu wechseln. Ebenfalls nach nur einem Jahr ging der Finne in die 1. Liga Süd zum ETC Crimmitschau und in der Folgesaison zum HC Caen aus der französischen Ligue Magnus. Zur Saison 2000/01 kehrte er nochmals für zwei Spielzeiten zum ETC Crimmitschau zurück. 2002 erfolgte dann ein erneuter Wechsel in die Ligue Magnus zum HC Mulhouse. Seine letzte Saison als Aktiver verbrachte er 2003/04 beim EA Kempten in der Oberliga. Ab 2007 war er als Trainer beim EHC 80 Nürnberg aus der viertklassigen Bayernliga tätig. Ab Beginn der Saison 2010/11 war er als Cheftrainer bei den Passau Black Hawks in der Oberliga tätig. Ende Januar 2012 wurde er entlassen und durch Dave Rich ersetzt.
Im Sommer 2014 heuerte Ollila als Nachwuchstrainer beim ESC Dresden an. Ende 2015 übernahm er im Profiteam der Sachsen interimsmäßig den Posten des Cheftrainers für den beurlaubten Thomas Popiesch, wurde allerdings bereits vor dem nächsten Punktspiel vom Kanadier Bill Stewart abgelöst.
Erfolge und Auszeichnungen
Meister der 1. Liga 1998
Weblinks
Eishockeyspieler (Saimaan Pallo)
Eishockeyspieler (EHC Neuwied)
Eishockeyspieler (Lausitzer Füchse)
Eishockeyspieler (Eispiraten Crimmitschau)
Eishockeyspieler (Tampereen Ilves)
Eishockeyspieler (Tappara)
Eishockeyspieler (Hockey Club de Mulhouse)
Eishockeyspieler (Hockey Club de Caen)
Eishockeytrainer (Finnland)
Eishockeytrainer (Dresdner Eislöwen)
Finne
Geboren 1973
Mann |
7391865 | https://de.wikipedia.org/wiki/Santa%20Leoc%C3%A1dia%20%28Tabua%C3%A7o%29 | Santa Leocádia (Tabuaço) | Santa Leocádia ist ein Ort und eine ehemalige Gemeinde (Freguesia) im portugiesischen Kreis Tabuaço. Die Gemeinde hatte 118 Einwohner (Stand 30. Juni 2011).
Am 29. September 2013 wurden die Gemeinden Santa Leocádia und Barcos zur neuen Gemeinde União das Freguesias de Barcos e Santa Leocádia zusammengeschlossen.
Einzelnachweise
Ehemalige Freguesia in Portugal
Tabuaço |
3609042 | https://de.wikipedia.org/wiki/Offenheit%20des%20G%C3%BCtermarktes | Offenheit des Gütermarktes | In der Makroökonomie wird als Gütermarkt die Summe aller Märkte bezeichnet, auf denen Waren und Dienstleistungen gehandelt werden. Er umfasst das aggregierte Angebot und die aggregierte Nachfrage nach allen produzierten Gütern in einer Volkswirtschaft. Somit schließt der Gütermarkt aus makroökonomischer Sicht sowohl den Konsum als auch die Investitionen mit ein.
In der Mikroökonomie wird der Gütermarkt als ein zeitlich und örtlich begrenzter Markt für ein einzelnes Produkt bzw. Gut bezeichnet. Er wird hier also als reiner Einzelmarkt gesehen.
Offene Gütermärkte ermöglichen den Nachfragern (Konsumenten) von Gütern und Dienstleistungen die Wahl zwischen in- und ausländischen Gütern. Umgekehrt haben die Anbieter (Unternehmen) von Gütern und Dienstleistungen die Chance die Güter im Inland und im Ausland abzusetzen. Nach wie vor gibt es gegenwärtig Zölle, Import- und Exportrestriktionen, sowie andere tarifäre und nicht-tarifäre Handelshemmnisse.
Handels- und Dienstleistungsbilanz
Exporte und Importe von Waren werden in der Handelsbilanz, Exporte und Importe von Dienstleistungen (bspw. Arbeitsdienste, Kapitaldienste, Tourismus) werden in der
Dienstleistungsbilanz erfasst.
Empirie
Die Abbildung zeigt die Entwicklung der deutschen Warenimporte und -exporte als Anteil des deutschen BIP der vergangenen 45 Jahre. Sie veranschaulicht einen deutlich Anstieg sowohl der Exporte als auch der Importe im Zeitverlauf.
In den letzten vierzig Jahren wies die deutsche Handelsbilanz in der Regel einen Überschuss auf.
Anfang der 90er Jahre nahm der Handelsbilanzüberschuss aufgrund der deutschen Wiedervereinigung ab (Verlust an Wettbewerbsfähigkeit). Bis 2005 ist der Überschuss der Handelsbilanz aber deutlich gestiegen (Integration der Weltwirtschaft und der EU). Aus diesem Exportüberhang kann auf die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie geschlossen werden.
Der Außenbeitrag entspricht dem Saldo der Handels- und Dienstleistungsbilanz.
Die Außenhandelsquote entspricht dem Mittel aus Exportquote und Importquote.
Mit Hilfe der Außenhandelsquote kann die Reichweite des Handels mit dem Rest der Welt dargestellt werden. Lag diese in den 60er Jahren noch bei durchschnittlich 15 %, hat sie sich inzwischen bis zum Jahr 2005 mehr als verdoppelt. Das zeigt, dass Deutschland in der Zwischenzeit doppelt so viel mit dem Rest der Welt handelt als noch vor 45 Jahren.
Die Dienstleistungsbilanz hingegen weist einen Defizit auf. Der Grund dafür ist im Tourismus zu suchen, da die Dienstleistungsbilanz bedeutend vom Reiseverkehr beherrscht wird.
Die Ursache ist einfach, es machen mehr Deutsche Urlaub im Ausland als andersherum.
Das Defizit der Dienstleistungsbilanz übertraf i. d. R. aber nicht den Überschuss der Handelsbilanz, so dass insgesamt ein positiver Außenbeitrag realisiert wurde.
In der Tabelle werden die Außenhandelsquoten für einige OECD-Länder dargestellt.
Empirisch auffällig ist, dass die USA und Japan eine relativ geringe Außenhandelsquote
aufweisen. Die europäischen Länder hingegen weisen einen wesentlich höheren Prozentsatz auf. Davon kann aber nicht auf eine geringe Offenheit der amerikanischen/japanischen Ökonomie geschlossen werden, da die Außenhandelsquote kein gutes Maß für die Offenheit von Märkten ist. Ein besseres Maß für die Offenheit einer Ökonomie ist der Anteil von handelbaren Gütern an der Gesamtproduktion. Die geringe Außenhandelsquote der USA/Japan liegt an der Größe des Landes. Die wichtigsten Bestimmungsfaktoren für die Differenzen der Außenhandelsquoten sind die geografische Lage und die Größe des Landes.
Wahl von in- und ausländischen Gütern
Relative Preise als Determinanten des Angebots und der Nachfrage von inländischen und ausländischen Gütern.
Die Nachfrage nach in- und ausländischen Gütern hängt von den relativen Preisen zwischen in und ausländischen Gütern ab:
Im Falle homogener Güter werden die Konsumenten das Gut mit dem niedrigeren Preis wählen.
Im Falle inhomogener Güter müssen zusätzlich Unterschiede in der Realisierbarkeit von Kundennutzen in die Überlegung mit einbezogen werden. Die Wirtschaftssubjekte wählen i. A. das Gut mit dem geringsten Preis-Leistungs-Verhältnis. Spezifische Präferenzen können auch eine gewichtige Rolle spielen, z. B. Präferenzen für spezifische Leistungsmerkmale, Herkunftsländer, Brands etc.
In ähnlicher Weise hängt auch die Entscheidung über ein Angebot von Gütern auf in- und ausländischen Märkten von den relativen Preisen ab:
Im Falle homogener Güter werden die Unternehmen zum höheren Preis verkaufen.
Im Falle inhomogener Güter zum höchsten Preis-Leistungs-Verhältnis.
Vom nominalen zum realen Wechselkurs
Nominaler Wechselkurs
Der nominale Wechselkurs gibt die Austauschrelation zwischen ausl. und inl. Währung an.
Nominale Wechselkurse zwischen zwei Währungen kann auf zwei unterschiedliche Arten ausgedrückt werden:
Mengennotierung
Sie gibt an, wie viele ausländische Geldeinheiten man für eine Einheit inländischer Währung bezahlen muss. Sie bezeichnet also den Preis für einen Einheit inländische Währung, berechnet in ausländischer Währung.
Preisnotierung
Diese gibt an, wie viele inländische Geldeinheiten eine ausländische Geldeinheit wert ist.
International sind beide Notierungsarten gebräuchlich, aber die Mengennotierung ist verbreiteter.
Der Wechselkurs zwischen Euro und den meisten ausländischen Devisen verändert sich täglich. Verändert er sich so, dass für den Erwerb einer Einheit ausländischer Währung weniger inländische Währung erforderlich sind als zuvor, so spricht man von einer Aufwertung der inländischen Währung.
Verändert sich der Devisenkurs so, dass für den Erwerb einer Einheit ausländischer Währung mehr Einheiten der inländischen Währung erforderlich sind als zuvor, so spricht man von einer Abwertung der inländischen Währung.
Die Abbildung verdeutlicht die Entwicklung des nominalen und realen Wechselkurses zwischen Euro und Dollar seit 1975. Sie zeigt wie sich der relative Preis der beiden Währungen (Dollar im Vergleich zum Euro) bewegt hat. Hier fallen zwei Punkte auf. Zum einen der steigende Trend des Wechselkurses und zum anderen die starken Schwankungen während des Verlaufes.
Realer Wechselkurs
Der reale Wechselkurs gibt die relativen Preise zwischen inländischen und ausländischen Gütern, ausgedrückt in inländischer oder in ausländischer Währung an.
Es soll ein realer Wechselkurs entwickelt werden, der den relativen Preis aller in Deutschland produzierten Güter in Einheiten aller in den USA produzierten Güter abbildet.
Dafür muss für alle in den USA produzierten Güter ein Dollar-Preisindex und für alle in Deutschland produzierten Güter ein Euro-Preisindex verwendet werden.
Dabei kommt der BIP-Deflator zum Einsatz. Er ist ein Preisindex für die in einer Volkswirtschaft erstellten Endprodukte und Dienstleistungen.
Auch der reale Wechselkurs verändert sich im Zeitverlauf. Steigt der Preis inländischer Güter relativ zum Preis ausländischer Güter, so spricht man von einer realen Aufwertung.
Werden die inländischen Güter relativ zu ausländischen Gütern billiger, so spricht man von einer realen Abwertung.
Berechnung des realen Wechselkurses
[E] nominaler Wechselkurs Dollar je Euro
[P] BIP Deflator für Deutschland
[P*] BIP Deflator für USA
Vom bilateralen zum multilateralen Wechselkurs
Bilateraler Wechselkurs
realer Wechselkurs zwischen zwei Ländern
Multilateraler Wechselkurs
realer Wechselkurs zwischen einem Land und seinen Handelspartnern, berechnet als gewichteter Durchschnitt der bilateralen Wechselkurse.
Da Deutschland mit vielen Ländern in Handelsbeziehungen steht müssen multilaterale reale
Wechselkurse ermittelt werden. Dazu ist das mit den Handelsquoten gewichtete Mittel der
bilateralen realen Wechselkurse zu berechnen.
Um multilaterale reale Exportwechselkurse zu ermitteln, werden die bilateralen realen
Wechselkurse zu den verschiedenen Ländern mit den Anteilen der Exporte in die verschiedenen Länder an den Gesamtexporten gewichtet. Analog wird bei der Berechnung der realen Importwechselkurse verfahren. Die realen multilateralen Wechselkurse werden dann als Mittel der realen multilateralen Wechselkurse der Exporte und der Importe berechnet.
Gesetz des einheitlichen Preises und die Kaufkraftparität
Ist die Theorie der Wechselkursbestimmungen, wobei angenommen wird, dass mit einer Einheit einer jeden Währung in jedem Land dieselbe Menge an Gütern erworben werden kann.
Zwischen Deutschland und den USA werden ganze Güterbündel gehandelt. Wenn das Gesetz des einheitlichen Preises für alle Güter gilt, müsste des Preis eines deutschen Warenkorbes, gemessen in Dollar, den gleichen Preis eines amerikanischen Warenkorbes haben.
Die hohen Schwankungen des realen Wechselkurses machen deutlich, dass die Kaufkraftparität kurzfristig meist nicht erfüllt ist. Der Grund hierfür sind die bestehenden Handelsbarrieren, die Gegebenheit das nicht alle Güter handelbar sind und natürlich auch das viele Preise kurzfristig starr sind.
Einzelnachweise
Literatur
Blanchard, Olivier /Illing, Gerhard: Makroökonomie. 4. aktualisierte Auflage, Person Studium, München 2006, ISBN 3-8273-7209-7
Zenthöfer, Andreas: Grundlagen der Makroökonomik. Richter, Kiel 2006, ISBN 3-935150-51-2
Mankiw: Grundzüge der Volkswirtschaftslehre. Schäffer Poeschel, Ulm 2001 ISBN 3-7910-1853-1
Samuelson P.A./Nordhaus W.D.: Volkswirtschaftslehre. Bobingen 2005, ISBN 3-636-03033-7
Weblinks
OECD (PDF-Datei; 419 kB)
Makroökonomie
Mikroökonomie |
5085423 | https://de.wikipedia.org/wiki/Liste%20der%20Kulturdenkm%C3%A4ler%20in%20Ruppertsberg | Liste der Kulturdenkmäler in Ruppertsberg | In der Liste der Kulturdenkmäler in Ruppertsberg sind alle Kulturdenkmäler der rheinland-pfälzischen Ortsgemeinde Ruppertsberg aufgeführt. Grundlage ist die Denkmalliste des Landes Rheinland-Pfalz (Stand: 25. Mai 2023).
Denkmalzonen
|}
Einzeldenkmäler
|}
Literatur
Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler Kreis Bad Dürkheim (PDF; 5,1 MB). Mainz 2023.
Weblinks
Ruppertsberg
! |
1609315 | https://de.wikipedia.org/wiki/Dallas%20Dhu | Dallas Dhu | Dallas Dhu war eine Whiskybrennerei bei Forres, Moray, Schottland. Die Brennereigebäude sind in den schottischen Denkmallisten in die höchste Kategorie A einsortiert. Außerdem ist die Anlage als Scheduled Monument denkmalgeschützt.
Geschichte
Die Destillerie wurde 1898 von Wright & Greig Ltd. gegründet. Der Name Dallas stammt vom gälischen Wort für „Tal“ und „Wasser“ ab, dhu bedeutet „schwarz“. 1929 wurde die Brennerei an die Distillers Company Limited (DCL) verkauft, welche sie von 1930 bis 1936 stilllegten. 1939 wurde ein Teil der Destillerie durch ein Feuer zerstört, 1947 wieder aufgebaut und geöffnet. 1983 wurde die Brennerei geschlossen, seit 1988 ist sie als Museum zu besichtigen. Die alten Geräte und Gebäude sind sorgfältig renoviert worden.
In den letzten Jahren gab es öfters Pläne die Brennerei wiederzueröffnen, welche lange aber nicht umgesetzt wurden. Nach einer erfolgreichen Machbarkeitsstudie wurde Anfang 2017 das Genehmigungsverfahren durch die schottische Denkmalbehörde angestoßen.
Produktion
Das Wasser der zur Region Speyside gehörenden Brennerei stammte aus dem Altyre Burn. Die Destillerie besitzt zwei Brennblasen: eine wash still (6377 l) und eine spirit still (5623 l).
Siehe auch
Liste der schottischen Brennereien
Einzelnachweise
Weblinks
Historic Scotland
Ehemalige Whiskybrennerei (Schottland)
Ehemaliges Unternehmen (Moray)
Museum in Schottland
Kategorie-A-Bauwerk in Moray
Scheduled Monument in Moray
Erbaut in den 1890er Jahren
Gegründet 1898
Aufgelöst 1983
Forres |
136575 | https://de.wikipedia.org/wiki/Palio%20di%20Siena | Palio di Siena | Der Palio di Siena (manchmal auch: das Palio, ital. Il Palio) ist eines der härtesten Pferderennen der Welt. Palio bezeichnet in Italien allgemein einen Wettkampf zwischen benachbarten Gebieten, der mit Pferden ausgetragen wird. Der Palio von Siena wird auf dem zentralen Platz der Stadt ausgetragen, der Piazza del Campo. Im Rennen treten die heute 17 Contraden (dt. Gegend), die Stadtteile Sienas, gegeneinander an (siehe: Regeln). Es wird seit dem Mittelalter zweimal, in Ausnahmefällen dreimal, jährlich veranstaltet und gilt als das bedeutendste kulturelle Ereignis Sienas. Das Rennen am 2. Juli findet zu Ehren der Madonna di Provenzano (Palio di Provenzano) statt, das am 16. August zu Ehren der Maria Himmelfahrt (Palio dell'Assunta).
Die Namensgebung
Der Name Palio kommt aus dem lateinischen pallium. Pallium bedeutet Tuch oder Umhang. Später bekam das Wort auch die Bedeutung Fahne bzw. Standarte. Als Gewinner des jeweiligen Palio di Siena erhält die jeweils siegende Contrade eine bunte Standarte als Preis (bezeichnet als Palio), die jährlich neu gestaltet wird. Diese Standarte ist ein Seidenbanner an einer Hellebarde. Verwendete Motive sind die Madonna und die Symbole der teilnehmenden Contraden.
Die Regeln und Bedingungen
Der Palio wird normalerweise zweimal jährlich im Sommer, immer am 2. Juli und am 16. August, ausgetragen.
Jede der 17 Contraden wird durch einen Reiter und ein Pferd repräsentiert. Beide tragen die Farben und Wappen der entsprechenden contrada.
Pro Rennen sind immer nur zehn der 17 Contraden zugelassen, und zwar immer jene sieben, die im Vorjahr beim entsprechenden Rennen aussetzen mussten, und drei Contraden, die durch das Los bestimmt werden.
Die beiden jährlichen Rennen werden unabhängig voneinander betrachtet. Das oben genannte Verfahren zur Bestimmung, welche Contrade teilnimmt, wird auf die Rennen von Juli auf Juli und auf das Rennen von August auf August getrennt angewendet. Dies erhöht die Spannung und begrenzt die Chance der Teilnahme an beiden Rennen in einem Jahr. Kann eine Contrade beide Rennen in einem Jahr gewinnen, nennt man diesen Sieg „cappotto“ (dt. Mantel). Dies kommt allerdings sehr selten vor. 2016 (Lupa), 1997 (Giraffa) und 1933 (Tartuca) waren die letzten drei cappotto-Siege. Insgesamt kam es in der Geschichte des Palio zu 17 „cappotto“, davon Giraffa, Civetta, Torre, Tartuca und Lupa je zweimal. Aquila, Istrice, Leocorno, Oca, Pantera und Selva konnten dies noch nie erreichen. Hinter fantastischen Bannern und Namen verbergen sich meist mythische, exotische und absurde Wappentiere wie Wald, Muschel, Welle, Raupe und Einhorn.
Die Pferde (Halbblüter), die bei den Rennen eingesetzt werden, befinden sich nicht im Besitz der Contraden. Eine Kommission inspiziert eine Vorauswahl von ca. 60 Pferden, von denen dann 30 Pferde vier Tage vor dem Rennen an der „batteria“ (dt. Vorrunde) teilnehmen dürfen, d. h., in sechs oder sieben Proberennen werden jene zehn Pferde ausgewählt, die am Rennen teilnehmen. Manche Pferde müssen ein zweites Mal laufen. Welches Pferd welcher Contrade zukommt, entscheidet dann wieder das Los. Diese Auslosung findet vier Tage vor dem Rennen statt und wird „tratta“ (dt. Handel) genannt. Am Jubel der Bewohner des Stadtteils kann man erkennen, ob der Stadtteil ein gutes oder schlechtes Pferd zugelost bekommen hat. Auf dieses Pferd, welches barbero (dt. Berber) genannt wird und vor dem Rennen in der Kirche der jeweiligen Contrade gesegnet wird, achtet Tag und Nacht ein Reitknecht (barbaresco).
Auch die fantini, die Reiter, sind keiner der Contraden zugehörig. Diese Jockeys werden gemietet. Der fantino erhält sein Honorar vom jeweiligen capitano (dt. Mannschaftsführer) der Contrade. Letzterer ist für vier Tage gewählt und erhält für diese Zeit absolute Machtbefugnis über seine Contrade.
Die Rennbahn ist ein ca. 300 m langer Rundkurs auf dem äußeren Ring der D-förmigen Piazza del Campo. Auf diesen Ring wird ein spezieller Belag (eine Mischung aus Tuff und Sand) in 20 cm Dicke aufgebracht und festgestampft, damit die Pferdehufe Halt finden. Die Breite der Bahn beträgt 7,5 m.
Der Einzug (passeggiata) der Contraden auf die Piazza del Campo ist sehr eindrucksvoll. Zuerst kommen die am Rennen teilnehmenden Contraden. An erster Stelle kommt der Page (figurino), welcher die Standarte der Contrade trägt, gefolgt vom Rennpferd (barbero), welches vom Reitknecht (barberesco) geführt wird. Der Jockey (fantino) folgt auf einem nur für den Einzug gestellten Paradepferd (soprallasso). Nach den teilnehmenden Contraden folgen die sieben Contraden, die nicht an diesem Rennen teilnehmen. Hinter diesen folgt der von vier Ochsen gezogene Fahnenwagen (carroccio) mit dem Palio. Dieses Banner erhält die siegreiche Contrade.
Das Rennen selbst
Vor dem Rennen findet ein historischer Umzug statt, in dem sich die Contraden in mittelalterlichen Kostümen und ihren Wappen präsentieren. Nach dem Einzug der Contraden sorgt der Startmeister (mossiere) dafür, dass die Pferde und Reiter die korrekte Startposition, welche auch durch Los entschieden wird, einnehmen. Der Start erfolgt an der Startleine (canapo) und wird ausgelöst, wenn der zehnte Reiter in die Mossa (Startbereich) einreitet. Aufgrund der drangvollen Enge auf dem Platz und der allgemeinen Spannung ist das mehr als schwierig und so kommt es regelmäßig zu Fehlstarts.
Nach dem Start geht das Rennen dreimal um den Platz. Hierfür brauchen die Reiter auf ihren Pferden in der Regel ca. 100 Sekunden.
Die Pferde werden ungesattelt geritten. Beim Lauf selbst sind gegenseitige Behinderungen zulässig, einschließlich des Einsatzes des Ochsenziemers (nerbo) gegen die Konkurrenten (Pferd und Reiter). Einen anderen Reiter vom Pferd zu ziehen ist zwar verboten, es geschieht aber immer wieder, auch wenn ein solches Vergehen eine Strafe für den Stadtteil (und evtl. auch für den Reiter) nach sich zieht (meist Sperre für ein oder mehrere Rennen).
Gewinner ist das Pferd, welches nach der letzten Runde als erstes die Ziellinie überquert. Der Reiter muss nicht notwendigerweise ins Ziel kommen. Ein Pferd ohne Reiter nennt man „scosso“ (dt. erschüttert). Wichtig ist jedoch, dass das Pferd weiterhin das Diadem der Contrade auf seiner Stirn trägt. Verliert es dieses, ist es aus dem Rennen. Ein scosso-Sieg ist nicht selten, da das Pferd ohne Reiter schneller laufen kann. Wichtiger als der eigene Sieg ist es, einen etwaigen Sieg der verfeindeten Contrade zu verhindern.
Nach dem Sieg bekommt die siegreiche Contrade den Palio. Die siegreiche Contrade feiert teilweise mehrere Wochen. Wetten werden traditionellerweise nicht abgeschlossen, da dies Unglück bringen würde, wie die Sienesen meinen.
Im Regelfall gewinnt nicht das schnellste Pferd, sondern das glücklichste mit einem wagemutigen und geschickten Reiter.
Der Zweitplatzierte gilt traditionell als wirklicher Verlierer, noch schlechter angesehen als der Letzte.
Seit 1970 sind ca. 50 Pferde durch Unfälle während des Rennens verendet. Italienische Tierschützer kritisieren das Rennen als Tierquälerei. Scharfe Kurven beim Parcours sorgen dafür, dass die Pferde ungebremst gegen Häuserwände laufen; an einigen Stellen wird deshalb das Mauerwerk gepolstert.
Rund 60.000 Besucher stehen im Innern der Kreisbahn, um das kaum zwei Minuten andauernde Rennen zu beobachten. Die Anziehungskraft des Palio liegt für viele Besucher darin, dass sie eine körperliche Unmittelbarkeit von Sieg und Niederlage in einer archaischen, gotischen Umgebung erleben.
Die Contraden
Die Contraden (le contrade) sind am besten als Nachbarschaftsgemeinschaften zu beschreiben, die auch die Stadtteile Sienas repräsentieren.
Jede contrada verehrt ihren Schutzheiligen, besitzt eine Kirche, ein Gemeindehaus, ein Haus für die Aufbewahrung der Trophäen, Urkunden und die historischen Kostüme, außerdem einen Brunnen, in dem der neue contradaiolo seine weltliche Taufe empfängt. Eine Bürgerin bzw. ein Bürger Sienas wird in seine Contrade hineingeboren und gehört zu ihr bis zum Tod. Die Bürger der Contraden werden contradaioli genannt.
In früheren Zeiten gab es eine größere Anzahl von Contraden. Heute existieren noch 17 Contraden. Es gibt große und kleine, reiche und weniger wohlhabende Contraden. Die heute existierenden Contraden sind:
Von den verschwundenen Contraden seien die Contrade der Eiche, der Viper, des Bären, des Löwen, des Hahns und des Schwertes genannt.
Historisch nur teilweise nachvollziehbar, aber traditionell „verfeindet“ sind: Wölfin und Stachelschwein, Adler und Panther, Schnecke und Schildkröte, Giraffe und Raupe, Einhorn und Eule, Widder und Muschel sowie Turm mit Gans und Welle.
Wenn man aufmerksam durch die Altstadt Sienas streift, kann man an etlichen Gebäuden die Zeichen der Contraden entdecken. Diese markieren die Grenze einer Contrada zur nächsten, angrenzenden Contrada. Contradaioli kennzeichnen auch persönliche Gegenstände mit den Symbolen und den Farben der eigenen Contrada.
Die Sieger
Seit dem Jahr 1900 bis 2014 waren folgende Contraden am häufigsten siegreich (jeweils die ersten drei Plätze):
Juli-Palios: Oca mit zwölf Siegen, Montone und Onda mit neun Siegen sowie Drago, Istrice und Lupa mit je acht Siegen
August-Palios: Selva mit zwölf Siegen, Tartuca mit zehn Siegen, Drago, Giraffa, Nicchio und Oca mit jeweils neun Siegen sowie Chiocciola mit jeweils acht Siegen
Gesamt: Oca mit 21 Siegen, Selva mit 18 Siegen, Drago mit 17 Siegen
Siegreiche Contraden der letzten Jahre
Trivia
Der Film Keine Schonzeit für Blondinen aus dem Jahr 1957 wurde überwiegend in Siena gedreht und endet mit einem inszenierten Palio.
Im James-Bond-Film Ein Quantum Trost, der zu Beginn in Siena spielt, werden Szenen des 2007er Palios gezeigt. Auch im Film Der Brummbär von 1987 bildet das Rennen einen Teil der Kulisse.
Der US-amerikanische Dokumentarkurzfilm Grandad of Races, der 1951 für einen Oscar nominiert wurde, widmet sich vollständig dem Palio di Siena.
Das Leben der Stute Gaudenzia, die viermal im Palio siegte, wurde von Marguerite Henry in dem Roman Der Sieger von Siena geschildert.
Literatur
Wolfgang Drechsler: The Contrade, the Palio and the Ben Comune: Lessons from Siena. In: Trames. vol. 10, no. 2 (2006), S. 99–125.
Alan Dundes, Alessandro Falassi: La Terra in Piazza. An Interpretation of the Palio of Siena. 2. Auflage der Neuausgabe. nuova imagine, Siena 2005, ISBN 88-7145-048-5. (Standardwerk, aber mittlerweile sehr umstritten wegen seiner Freudianischen Interpretation.) (Orig. 1972)
Carlo Fruttero, Franco Lucentini: Der Palio der toten Reiter. 5. Auflage. Piper, München 1989, ISBN 3-492-11029-0. (Gibt die Atmosphäre belletristisch hervorragend wieder.)
Sydel Silverman: On the Use of History in Anthropology: The Palio of Siena. In: American Ethnologist. vol. 6, no. 3 (1979), S. 413–436. (Wichtigster Gegenentwurf zu Dundes & Fallassi.)
Anna-Kathrin Warner: Die Contraden von Siena. Lokale Traditionen und globaler Wandel. Campus, Frankfurt am Main 2004, ISBN 3-593-37506-0. (= Transkulturelle Studien 1)
Weblinks
Il Palio di Siena auf der Website der Stadt Siena (italienisch)
ilpalio.org (mehrsprachig)
Archiv Palio di Siena (italienisch)
Consorzio per la Tutela del Palio di siena (italienisch)
Siena's Palio Horse Race (englisch)
Einzelnachweise
Pferderennen
Sportveranstaltung in der Toskana
Sport (Siena)
Kultur (Siena)
Volksfest in Italien
Pferdesport (Italien)
Pferd in der Kultur |
5220621 | https://de.wikipedia.org/wiki/H%C3%B6lzelstaljoch | Hölzelstaljoch | Das Hölzelstaljoch ist ein hoher Berg im Karwendel in Tirol im sogenannten Grasbergkamm, der das Rißtal zwischen Hinterriß und den Hagelhütten () auf der nördlichen Seite begleitet. Der Gipfel wird üblicherweise im Zuge des Übergangs von der Tölzer Hütte zur Plumsjochhütte über Fleischbank und Grasberg begangen.
Weblinks
Tourenbeschreibung
Tourenbeschreibung
Berg in den Alpen
Karwendel
Geographie (Eben am Achensee) |
8940168 | https://de.wikipedia.org/wiki/Schlacht%20von%20Santa%20Rosa%20%281856%29 | Schlacht von Santa Rosa (1856) | Die Schlacht von Santa Rosa (Spanisch: Batalla de Santa Rosa) am 20. März 1856 war ein Gefecht zwischen einem Bataillon der Filibustertruppen William Walkers und einem Bataillon des costa-ricanischen Nationalheers auf der Hazienda Santa Rosa in der heutigen costa-ricanischen Provinz Guanacaste. Die Flibustiere wurden vernichtend geschlagen und flüchteten demoralisiert nach Nicaragua zurück.
Strategische Situation
Nachdem William Walker in Nicaragua eine Marionettenregierung unter Präsident Patricio Rivas etabliert hatte, in der er als Oberbefehlshaber der Streitkräfte fungierte, beschloss der costa-ricanische Präsident Juan Rafael Mora Porras, ein Nationalheer aufzustellen und erklärte am 11. März 1856 den Flibustieren den Krieg.
Walker, der befürchtete, dass die costa-ricanischen Truppen die für das Überleben seines Regimes in Nicaragua immens wichtige transkontinentale Route San Juan del Sur – Rivas – La Virgen unterbrechen könnte (siehe Nicaraguakanal), entsandte er Oberst Schlessinger mit einem Bataillon nach Costa Rica, um den Anmarsch der Costa-Ricaner so tief wie möglich im gegnerischen Territorium zu stören.
Die Streitkräfte
Das multiethnische Flibustier-Bataillon bestand aus vier Kompanien à 70 Mann, die wiederum ethnisch gegliedert waren. Zwei Kompanien unter den Hauptleuten Thorpe und Creighton bestanden aus Nordamerikanern und Iren, eine Kompanie unter Hauptmann Prange aus Deutschen, eine weitere Kompanie unter Hauptmann Legeay aus Franzosen. Kommandeur des Bataillons war Louis Schlessinger (eigentlich Ludwig Schlesinger, * 1827 Großkanisza/Ungarn, † ca. 1900 Guatemala), der von Walker mit dem Kommando betraut worden war, da er Englisch, Französisch, Spanisch und Deutsch beherrschte.
Das costa-ricanische Expeditionsheer nach Nicaragua bestand fast ausschließlich aus Milizionären und umfasste gut 3500 Mann einschließlich eines Zugs Kavallerie und zweier Stücken Artillerie. Um einen befürchteten Einfall von Walkers Truppen im Hafen von Puntarenas abzuwehren, wurde Oberst Baron Alexander von Bülow (* 24. Juni 1801 Dresden, † 4. Mai 1856 Liberia) mit 300 Mann in den Hafen entsandt. Die Vorhut (vanguardia) des Heeres, gut 1000 Mann unter Führung von General José Joaquín Mora, einem Bruder des Präsidenten, marschierte dem Heer in Richtung Liberia voraus.
Die Schlacht
Schlessingers Truppe, angeblich schlecht bewaffnet, undiszipliniert und ohne gemeinsame Ausbildung, marschierte am 16. März 1856 aus San Juan del Sur Richtung Süden ab. Die Wegeverhältnisse waren katastrophal; außerdem wurde die Truppe durch die tropischen Temperaturen auf dem Höhepunkt der Sommerzeit geschwächt. Am 20. März, gg. 13.00h, traf das Bataillon auf der Hazienda Santa Rosa ein, die sich auf dem Weg zur costa-ricanischen Hauptstadt San José befindet.
General Mora war offenbar durch seine Aufklärung über den Anmarsch der Flibustiertruppe informiert. Er bildete aus der Vorhut vier Abteilungen: Eine Angriffskolonne von 280 Mann, eine weitere von 200 Mann, die Schlessinger den Rückzug abschneiden sollte und eine Reserve von 200 Mann und einen Zug Kavallerie, die den eigenen Rückzug, falls notwendig, decken sollte.
Da Schlessinger offenbar weder weitläufige Aufklärung betrieben noch genügend Wachen aufgestellt hatte, wurde das Bataillon, das sich völlig ermüdet in der Hazienda und ihren Corrales einquartierte, vom Angriff der costa-ricanischen Truppe überrascht. Nachdem ein Befehl Schlessingers an die deutsche und die französische Kompanie, rückwärtige Stellungen einzunehmen, von diesen als Rückzugsbefehl interpretiert worden war, brach die Verteidigung schlagartig völlig zusammen; nach 15 Minuten war das Gefecht beendet.
Folgen
Auf Seiten der Costa-Ricaner fielen 4 Offiziere und 15 Soldaten, 32 wurden verwundet. Auf Seiten der Flibustiere fielen 27 Mann; von den Verwundeten sollen „viele“ auf dem Rückzug verstorben sein. (Soto, S. 59) 20 Söldner wurden gefangen genommen, in Liberia vor ein Kriegsgericht gestellt und zum Tod durch Erschießen verurteilt; ein Angeklagter wurde durch Präsident Mora begnadigt. Die Todesurteile wurden am 25. März 1856 vollstreckt. Unter den Hingerichteten befanden sich 5 Deutsche, 5 Iren, 3 Nordamerikaner, 2 Griechen, 1 Engländer, 1 Franzose, 1 Italiener und 1 Panamaer.
Schlessingers Truppe kehrte, zum Teil ohne Waffen und völlig abgerissen, nach Nicaragua zurück. Seine Offiziere beschuldigten ihn der Unfähigkeit und Feigheit. Er wurde vor ein Kriegsgericht gestellt, zusätzlich der Desertion angeklagt und zum Tode verurteilt; jedoch gelang dem Verurteilten die Flucht. Die deutsche und die französische Kompanie wurden aufgelöst und alle nicht der englischen Sprache mächtigen Söldner aus dem Flibustierheer entlassen. (Walker, S. 187, 195)
Erinnerungskultur
Auf der früheren Hazienda befindet sich heute das Museo Histórico Casona de Santa Rosa, in dem sich unter anderem ein Diorama des Gefechts befindet.
Literatur
Frederic Rosengarten, Jr.: Freebooters must die! The Life and Death of William Walker, the Most Notorious Soldier of Fortune of the Nineteenth Century. Haverford House, Wayne, PA 1976, ISBN 0-910702-01-2.
Alejandro Bolaños Geyer: William Walker. El Predestinado. MISS, Saint Charles 1992, ISBN 1-877926-06-X.
William Walker: The War in Nicaragua. ALA, Mobile 1860. (Reprint Tucson, The University of Arizona Press 1985, ISBN 0-8165-0882-8, S. 315ff)
Marco A. Soto V.: Guerra Nacional de Centroamérica. Editorial del Ministro de Educacion Publica, Ciudad Guatemala 1957.
Schlacht (19. Jahrhundert)
Costa-ricanische Militärgeschichte
Nicaraguanische Militärgeschichte
Provinz Guanacaste
Konflikt 1856
Ereignis in Costa Rica |
1962568 | https://de.wikipedia.org/wiki/Baz%C3%A1n | Bazán | Bazán oder Bazan ist der Familienname folgender Personen:
Alessandro Bazan (* 1966), italienischer Maler
Álvaro de Bazán (1526–1588), spanischer Marineoffizier
Carolina Bazán (* 1980), chilenische Köchin
Cesar Bazan (* 1974), mexikanischer Boxer
Daniel Ruiz-Bazán (* 1951), spanischer Fußballspieler
Emilia Pardo Bazán (1851–1921), spanische Schriftstellerin
Ernesto Bazan (* 1959), italienischer Fotograf
Ignacio de Arteaga y Bazán (1731–1783), spanischer Marineoffizier und Entdecker
Javier Moreno Bazán (* 1984), spanischer Radrennfahrer
Jordi Bazan (* 1971), andorranischer Fußballspieler
Josep Bazán (* 1933), spanischer Wasserballspieler
Mario Bazán (* 1987), peruanischer Hindernisläufer
Nazareno Bazán (* 1999), argentinischer Fußballspieler
Roger Zayas-Bazán, dominikanischer Sänger
Bazán steht für:
Bazán, früherer Name von Navantia, spanisches Rüstungsunternehmen
Siehe auch:
Banniza von Bazan
Basan |
12808847 | https://de.wikipedia.org/wiki/Friedhof%20der%20Kuscheltiere%3A%20Bloodlines | Friedhof der Kuscheltiere: Bloodlines | Friedhof der Kuscheltiere: Bloodlines (Originaltitel: Pet Sematary: Bloodlines) ist ein US-amerikanischer Horrorfilm von Regisseurin Lindsey Anderson Beer, der in den Vereinigten Staaten am 6. Oktober 2023 und am darauffolgenden Tag auch in Deutschland ins Programm von Paramount+ aufgenommen wurde. Es handelt sich um ein Prequel zur Stephen-King-Verfilmung Friedhof der Kuscheltiere (2019), in dem Jackson White die Hauptrolle des Jud Crandall übernahm.
Handlung
Im Jahr 1969 träumt der junge Jud Crandall davon, seine Heimatstadt Ludlow zu verlassen und sich dem Friedenscorps anzuschließen. Als sein Kindheitsfreund Timmy Baterman jedoch tot aus dem Vietnamkrieg zurückkehrt und von dessen Vater Bill auf dem lokalen „Friedhof der Kuscheltiere“ begraben wird, werden seine Pläne durchkreuzt. Timmys hinterbliebener Hund Hendrix bringt Juds Freundin Norma ins Krankenhaus, während der Tote selbst anscheinend wieder zum Leben erwacht. Im Kampf gegen ein altes Übel, das Ludlow seit jeher fest im Griff hat, sieht sich Jud auch mit seiner eigenen dunklen Familiengeschichte konfrontiert.
Produktion
Noch vor der Kinoveröffentlichung von Friedhof der Kuscheltiere äußerte sich Produzent Lorenzo di Bonaventura im März 2019, dass man in der Stephen-King-Verfilmung nicht die gesamte Vorgeschichte der Familie Creed und des Ortes Ludlow erzählen konnte. Der zugrundeliegende Roman biete dahingehend zwar genügend Ausgangsmaterial für einen weiteren Film, doch die Umsetzung eines Prequels hänge letztendlich vom finanziellen Erfolg von Friedhof der Kuscheltiere an den Kinokassen ab. Nachdem der Film trotz gemischter Kritiken über das Fünffache seines auf 21 Millionen US-Dollar geschätzten Budgets einspielen konnte, bekräftigte Drehbuchautor Jeff Buhler im Mai 2019 die Pläne für eine filmische Umsetzung der mythologischen Vorgeschichte des Handlungsortes Ludlow.
Das Prequel Friedhof der Kuscheltiere: Bloodlines wurde von Paramount im Februar 2021 für seinen hauseigenen Streamingdienst Paramount+ angekündigt. Drei Monate später wurde der Regieposten mit Lindsey Anderson Beer besetzt, die ebenso das von Jeff Buhler verfasste Drehbuch überarbeitete. Beer selbst beschrieb ihr Regiedebüt weniger als Prequel zum Film aus dem Jahr 2019, sondern eher als Vorgeschichte zur Buchvorlage von Stephen King. Die Hauptrolle des Jud Crandall, der in Friedhof der Kuscheltiere von John Lithgow verkörpert wurde, wurde im Juni 2021 mit Jackson White besetzt. Später schlossen sich Pam Grier, Forrest Goodluck, Jack Mulhern, Natalie Alyn Lind, Isabella Star LaBlanc, Henry Thomas und David Duchovny der Darstellerriege an.
Die Dreharbeiten mit Kameramann Benjamin Kirk Nielsen erfolgten von August bis Ende September 2021 auf der Île de Montréal. Zu den Drehorten nahe der kanadischen Großstadt Montreal zählten unter anderem das John Abbott College sowie die umliegenden Wälder, in denen vom Produktionsteam künstliche Sümpfe angelegt wurden. Teilweise wurde auch an denselben Kulissen wie für den Vorgängerfilm gedreht. Kameramann Nielsen setzte dabei auf eine Mischung aus Weitwinkelaufnahmen, extremen Close-ups und ungewöhnliche Kamerawinkel. Daneben kamen für die Filmaufnahmen insgesamt drei dressierte Hunde zum Einsatz.
Ein Trailer zum Film wurde am 12. September 2023 veröffentlicht. Die Weltpremiere erfolgte am 23. September 2023 beim Fantastic Fest in Austin, Texas. Im Anschluss wurde Pet Sematary: Bloodlines in den Vereinigten Staaten am 6. Oktober 2023 und am darauffolgenden Tag auch in Deutschland ins Programm von Paramount+ aufgenommen.
Synchronisation
Die deutschsprachige Synchronisation entstand nach einem Dialogbuch und unter der Dialogregie von Boris Tessmann bei Interopa Film.
Rezeption
Altersfreigabe
In den Vereinigten Staaten erhielt Friedhof der Kuscheltiere: Bloodlines von der MPA aufgrund von Gewalt, Gore und der Sprache ein R-Rating.
Kritiken
Friedhof der Kuscheltiere: Bloodlines konnte 20 % der 55 bei Rotten Tomatoes gelisteten Kritiker überzeugen und erhielt dabei eine durchschnittliche Bewertung von 4,3 von 10 Punkten. Als zusammenfassendes Fazit zieht die Seite, das Prequel versuche halbherzig, die Welt aus Stephen Kings Roman Friedhof der Kuscheltiere zu erweitern, verliere sich dabei aber in langweiligen Erzählungen und verwechsele Gore mit effektvollem Horror. Bei Metacritic erhielt der Film basierend auf zehn Kritiken einen Metascore von 31 von 100 möglichen Punkten.
Zu einem überwiegend wohlwollenden Urteil gelangt Brian Lowry von CNN, für den Regisseurin Lindsey Anderson Beer die Buchvorlage von Stephen King auf geschickte Weise als Grundlage für eine weitere Geschichte nutze. Effizient werde der Zuschauer dabei an einen zentralen Satz des Romans erinnert – „Manchmal ist tot besser“ – und auch über den inhärenten Horror der Prämisse hinaus entstünden durch eine kluge Besetzung der Nebenrollen einige Genrereferenzen. Die direkte Veröffentlichung auf Paramount+ sei zwar folgerichtig, da niemand wirklich nach dem Prequel verlangt hätte, doch Friedhof der Kuscheltiere: Bloodlines sei eine solide Abwechslung im restlichen Oktober-Programm und werte Friedhof der Kuscheltiere alles in allem auf.
Ähnlich äußert sich auch Markus Haage von Neon Zombie, der festhält, dass Friedhof der Kuscheltiere: Bloodlines selbstredend eine Geschichte erzähle, die man schon kenne. Dies geschehe allerdings auf durchaus kreative, durchweg unterhaltsame und kompetent inszenierte Weise und erweitere die Welt des Pet Sematarys damit im Gegensatz zu den zahlreichen „Sequel-by-Name-only-Filmen“ der Vergangenheit immerhin sinnvoll.
Ein durchwachsenes Fazit zieht Lutz Granert von Filmstarts. Die Ausgangsgeschichte sei zwar clever und bemühe sich spürbar darum, die in der Romanvorlage nur angedeuteten Hintergründe genauer auszuleuchten, doch etwa ab der Hälfte verliere Friedhof der Kuscheltiere ans Substanz und verlasse sich zu sehr auf Jump-Scares. Das Sounddesign sei dabei zwar durchweg gelungen schaurig, doch die Figuren wären unterentwickelt sowie austauschbar und in Action- oder Gore-Sequenzen fehle es an Übersicht. So bleibe das Prequel insgesamt hinter seinen Möglichkeiten zurück.
Enttäuscht zeigt sich hingegen Michael Nordine von Variety, für den das Ausgangsmaterial keines Prequels bedurft hätte und Friedhof der Kuscheltiere: Bloodlines seine Existenz auch zu keinem Zeitpunkt rechtfertigen könne. Als einer der schwächeren Stephen-King-Adaptionen habe der Film viele Mängel, so etwa eine flache Ästhetik, Figuren zum Vergessen, zu wenig genutzte Nebendarsteller sowie das völlige Fehlen von Atmosphäre, und könne dem Mythos des Friedhofs der Kuscheltiere weder gerecht werden noch ihn erweitern. Ein Rückblick ins 17. Jahrhundert sei noch das Fesselndste am Prequel, da es sich grundlegend vom sonst Gezeigten unterscheide, doch insgesamt werde Regisseurin Lindsey Anderson Beer trotz vielversprechender Ansätze durch Franchise-Vorgaben und Erwartungen zu sehr eingeschränkt.
Auch Benjamin Lee vom Guardian urteilt, dass Friedhof der Kuscheltiere: Bloodlines ein „völlig überflüssiges“ Prequel sei, das eine Erzähllücke füllen wolle, an der sich niemand gestört hätte. Bereits beim zugrundeliegenden Remake aus dem Jahr 2019 hätte man sich nach der Existenzberechtigung fragen können, während man mit Bloodlines das Ausgangsmaterial für das Streaming nun vollkommen ausschlachte. Regisseurin Lindsey Anderson Beer schaffe es dabei nicht, einen sinnvollen erzählerischen Zusammenhang im Film herzustellen oder Spannung zu erzeugen, auch wenn das Prequel kompetent inszeniert sowie gespielt sei und durchaus ein paar emotionale und blutige Momente zu bieten habe.
Weblinks
Einzelnachweise
Filmtitel 2023
US-amerikanischer Film
Horrorfilm
Thriller
Stephen-King-Verfilmung
Paramount+ |
7443144 | https://de.wikipedia.org/wiki/Hermann%20Viellieber | Hermann Viellieber | Hermann Viellieber (* 9. Januar 1917 in Konstanz; † 23. Januar 1993 ebenda) war ein deutscher Politiker (CDU).
Leben
Viellieber besuchte die Zeppelin-Oberrealschule in Konstanz bis zur Obersekundareife und absolvierte im Anschluss eine Metzgerlehre. Er leistete von 1937 bis 1939 Reichsarbeitsdienst und nahm von 1939 bis 1945 als Soldat am Zweiten Weltkrieg teil, zuletzt als Hauptmann. Nachdem er die Prüfung als Metzgermeister bestanden hatte übernahm er 1948 die Leitung der elterlichen Metzgerei. Später war er Präsident des Deutschen Fleischer-Verbandes, Landesinnungsmeister von Baden, Vorstandsmitglied der Fleischerei-Berufsgenossenschaft und Präsidiumsmitglied des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks. Zudem fungierte er als Vereidigter Sachverständiger der Handwerkskammer Konstanz.
Viellieber war 1946 Mitbegründer der CDU in Konstanz. Bei den Landtagswahlen 1960, 1964, 1968 und 1972 wurde er jeweils über ein Direktmandat des Wahlkreises Konstanz I als Abgeordneter in den Landtag von Baden-Württemberg gewählt, dem er bis 1976 angehörte.
Hermann Viellieber war verheiratet und hatte sechs Kinder.
Ehrungen
1970: Verdienstkreuz 1. Klasse der Bundesrepublik Deutschland
1976: Großes Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland
1982: Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg
1982: Wilhelm-Niklas-Medaille
Literatur
Landtag von Baden-Württemberg (Hrsg.): MdL, Die Abgeordneten der Landtage in Baden-Württemberg 1946–1978. Stuttgart 1978, ISBN 3-12-911930-2, S. 189.
Frank-Roland Kühnel: Landtage, Abgeordnete und Wahlkreise in Baden-Württemberg 1946 bis 2009. Stuttgart 2009, ISBN 978-3-923476-01-5, S. 229.
Landtagsabgeordneter (Baden-Württemberg)
CDU-Mitglied
Träger des Großen Bundesverdienstkreuzes
Träger des Verdienstordens des Landes Baden-Württemberg
Deutscher
Geboren 1917
Gestorben 1993
Mann
Person (Konstanz) |
2130934 | https://de.wikipedia.org/wiki/Mahala-Problem-Cigarettes | Mahala-Problem-Cigarettes | Mahala-Problem war eine der bekannten Berliner Zigarettenfabriken vor und nach dem Ersten Weltkrieg, die eng mit der Bau- und Kulturgeschichte der aufstrebenden Weltstadt verknüpft war. Gegründet wurde sie 1889 von Szlama Rochmann in Berlin. 1930 kaufte Reemtsma die Problem oHG auf und stellte den Betrieb ein.
Entstehungsgeschichte
Der jüdische Zigarettenfabrikant Szlama Rochmann (* 17. Juni 1857; † 17. Dezember 1925) gründete 1889 die Cigarettenmanufaktur Mahala-Problem in der Alexanderstraße 13/22 (Alexanderhof) in Berlin, nachdem sein Bruder Baruch Rochmann (* 1863; † 1926) bereits 1881 die Zigarettenfirma Namkori-Phänomen von seinem Vater Israel Jacob Rochmann (* 22. Juni 1837; † 31. Juli 1881) übernommen hatte.
Anfang des 20. Jahrhunderts beauftragte er verschiedene Werbegrafiker wie Louis Oppenheim, Ernst Deutsch-Dryden, Hans Lindenstaedt, Lucian Bernhard mit Plakatentwürfen. Der deutsche Werbegrafiker Hans Rudi Erdt machte den Fes tragenden Moslem mit den aufsteigenden Qualmringen zum Markenzeichen der Problem-Cigaretten.
Am 25. März 1914 feierte die bekannte Cigarattenfabrik Problem ihr 25-jähriges Geschäftsjubiläum.
1914 erwarb Szlama Rochmann das Grundstück in der Greifswalder Straße 212/213 vor dem Königstor in Prenzlauer Berg von dem Besitzer einer Beinschwarz- und Knochenkohlefabrik Gustav Magnus, um es als Produktionsstandort für seine Firma Problem-Cigarettes auszubauen. Zwischen 1914 und 1929 ließen er und seine Söhne Produktions- und Lagergebäude von den deutschen jüdischen Architekten Moritz Ernst Lesser und Ernst Ludwig Freud (Sohn Sigmund Freuds) errichten.
Die Familie Rochmann mit ihren vier Kindern wohnte auch in der Greifswalder Straße 212/213.
Nach dem Tod Szlama Rochmanns führten seine beiden Söhne Heinrich und Carl den väterlichen Betrieb im Gewerbehof Greifswalder Straße 212/213 weiter. Die Gräber Szlama Rochmanns, seiner Eltern und seines Bruders Baruch befinden sich auf dem jüdischen Friedhof in Berlin-Weißensee.
Das Ende der Cigarettenfabrik Problem
Nach einem schlechten Erntejahr für türkische Tabake, der höheren Besteuerung größerer Lagermengen für Tabak, sowie im Zuge der sich verschärfenden Wirtschaftskrise musste die Familie 1930 erst den Namen und 1932 den gesamten Betrieb an die Hamburger Firma Reemtsma verkaufen. Szlamas Frau Hanna und die drei Söhne zogen in den Westen Berlins. Tochter Erna hatte den Juristen H. Stern geheiratet und lebte am Prager Platz.
Während Heinrich Rochmann um 1934 nach England emigrieren konnte, wurden Carl Rochmann und seine Frau Else 1942 nach Auschwitz deportiert und ermordet, nachdem der Familienbesitz 1943 zwangsversteigert worden war.
Reemtsma vermietete die Fabrikhallen in der Greifswalder Straße ab 1935 an das Reichsarbeitsdienst Bekleidungsamt. Aus den Fabrikationssälen wurden Nähsäle.
Textilproduktion in der Greifswalder Straße 212/213
Nachdem die Bekleidungsfirma P. Opalla bis nach dem Krieg dort Polizei- und Wehrmachtsuniformen genäht hatte, übernahm der VVBB (Vereinigte Volkseigene Betriebe Leichtindustrie Berlin) nach Gründung der DDR 1948 die Immobilie für den VEB Textilbetrieb Fortschritt. Die vorhandenen Ressourcen wurden zur Herstellung von Herrenbekleidung genutzt.
1953 wurde dann in der Greifswalder Straße 212/213 der VEB Treffmodelle zur Herstellung „schwerer Damen-Oberbekleidung“ (DOB) gegründet, der bis zur Wende an diesem und drei weiteren Standorten in Berlin produzierte (Wallstraße 15, Inselstraße 2, Möllendorfstraße).
Es wurden auch Muster für das Modeinstitut der DDR in der Brunnenstraße produziert. Jeweils 40 % der Produktion wurden in die SU (sozialistischen Bruderländer) und in das „NSW“ (Nichtsozialistisches Wirtschaftsgebiet) exportiert, insbesondere an Neckermann, Quelle, Otto-Versand und Schickedanz. 20 % gelangten als „BV“ mit Preisaufschlag für die eigene Bevölkerung in den Ladenverkauf.
1985 entstand im Rahmen der Rekonstruktion an der Straße ein sechsgeschossiges Vorderhaus das erstmals die Lücke im Blockrand an der Greifswalder Straße schloss, sowie ein neuer Seitenflügel im Deckenhubverfahren. Der Maschinenpark wurde ebenfalls modernisiert. Rund 800 Produktionsarbeiterinnen waren in der Greifswalder Straße 212/213 tätig. Treffmodelle produzierte noch als Greiber-Classicmoden GmbH (Greifswalder-Berlin) der West-Berliner Firma Max Schröder bis 1992 an diesem Standort.
Mitte der 1990er-Jahre übernahm die Treuhandliegenschaftsgesellschaft das Grundstück und vermietete die sanierungsbedürftigen Räume an Künstler und kreative Start-up-Unternehmen für günstige Mieten. Eine erste Verkaufsanstrengung der TLG scheiterte Mitte der 1990er-Jahre an dem zu hoch angesetzten Immobilienwert, der den riesigen Instandhaltungsrückstau und damit verbundene Aufwendungen für die notwendigen Sanierungsmaßnahmen nicht berücksichtigte. Nach dem Musikclub Miles mietete sich der überregional bekannte Magnet-Club im Vorderhaus und Seitenflügel ein. Im ehemaligen Tabakspeicher, dem sogenannten „Glashaus“ etablierte sich das Theater Eigenreich.
Seit der Kündigung der Gewerbemieter im Oktober 2005 stehen die meisten Räume leer. Die Mieterinitiative Treffmodelle hatte 2006 erfolglos versucht gemeinsam mit dem neuen Eigentümer ein nutzerorientiertes Vermietungsmodell zu etablieren.
Nach der Sanierung der Gebäude um den ersten Hof von 2007 bis 2008 wird der Gewerbehof unter dem Label „Fabrik“ vermarktet.
Zigarettensorten
Element
Esquire
Ethik
Kaiserloge
Königsloge (ursprünglich Royal-Box)
Mahala
Moslem
National
Passant (En Passant)
Sokrates
Trans
Siehe auch
Jüdisches Museum Berlin Sammlung Rochmann, Schenkung von zwei Enkeln und einer Urenkelin von Szlama Rochmann.
DEFA-Film <SIE> über die Arbeiterinnen im VEB Treffmodelle von Gitta Nickel 1970.
Prämierte Fotoserie von 1984 mit 12 Porträts von Arbeiterinnen im VEB Treffmodelle der Berliner Fotografin Helga Paris
Quellen
Forschungsprojekt in Zusammenarbeit mit der HUB Die Entstehungsgeschichte des Gewerbehofes Greifswalder Straße 212/213 von 1826 bis 2006 von D. Eberding, Architekt 2006
Weblinks
Die Fabrik, Gewerbehof in der Greifswalder Straße 212/213 in Berlin-Prenzlauer Berg
Objekte zu Szlama Rochmann und der Firma Mahala/Problem im Bestand des Jüdischen Museums Berlin.
Ehemaliges Unternehmen (Berlin)
Reemtsma (Familie)
Gegründet 1889
Berlin-Prenzlauer Berg
Ehemaliger Tabakwarenhersteller (Deutschland)
Produzierendes Unternehmen (Berlin)
Essen und Trinken (Berlin) |
8045638 | https://de.wikipedia.org/wiki/Johann%20Dietrich%20von%20Gemmingen%20%281716%E2%80%931778%29 | Johann Dietrich von Gemmingen (1716–1778) | Johann Dietrich von Gemmingen (* 12. Januar 1716; † 1778) war Hofmarschall bei den Fürsten von Taxis, den Bischöfen von Speyer und den Markgrafen von Baden-Durlach sowie Ritterhauptmann im Ritterkanton Neckar-Schwarzwald.
Leben
Er war ein Sohn des Johann Friedrich Karl von Gemmingen (1679–1739) und der Maria Francisca von Riedheim († 1759) aus der Linie Steinegg der Freiherren von Gemmingen. Er studierte von 1727 bis 1733 an der Universität in Dillingen an der Donau und danach bis 1735 in Innsbruck. Anschließend trat er in die Dienste der Fürsten von Taxis, wo er bis zum Hofmarschall aufstieg. Nach der Krönung von Karl VII. verließ er die Fürsten von Taxis und vermählte sich 1743 mit Maria von Ow. 1744 wurde er Hofmarschall in speyerischen Diensten, 1752 wechselte er als Hofmarschall und Geheimrat in badische Dienste.
Nach dem kinderlosen Tod von Karl Dietrich Anton von Gemmingen (1694–1745) fiel ihm der Besitz in Steinegg zu. Er unterstützte den Neuhausener Pfarrer Johann Georg Martin Rösner bei der Reform des örtlichen Schulwesens, stiftete 1000 Gulden für die Errichtung einer eigenen Pfarrstelle in Schellbronn und förderte dort den 1752 begonnenen Kirchenneubau. 1761 empfing er den kaiserlichen Notar Josef Kuen im Tafelzimmer zu Steinegg, wo Kuen eine Urkunde über einen alten Stein aus der Kapelle in Schellbronn ausstellte, der 1752 beim Neubau der Kirche in Schellbronn mit gemmingenschem Wappen und der Datierung 1134 wieder vermauert worden war.
1762 wurde Johann Dietrich von Gemmingen Ritterhauptmann des Ritterkantons Neckar-Schwarzwald. Er war darüber hinaus Ritter des badischen Ordens der Treue.
Johann Dietrich holte außerdem den entfernt verwandten Maria Joseph Heinrich Dionysius von Gemmingen (1714–1796) zu sich nach Steinegg. Dionys' Vermögen war von einem Vormund veruntreut worden, später war Dionys wegen einer Tätlichkeit in Pforzheim in Arrest und versuchte sich danach wohl erfolglos auf dem Neuhausener Pfarrgut seinen Lebensunterhalt zu erwirtschaften. Dionys wurde bis zu seinem Tod 1796 auf Steinegg verpflegt und seine Nachkommen kamen später in den Besitz der Burg, nachdem Johann Dietrichs Sohn Franz ohne männliche Nachkommen starb.
Familie
Johann Dietrich von Gemmingen war verheiratet mit Maria von Ow († 1775).
Nachkommen:
Wilhelmine Friederike Helena Walburga (* 1744) ⚭ Johann Fidel Anton Thurn und Valsassina (1725–1791), Oberhofmarschall
Franz Christoph Dietrich Joseph Anton Nikolaus (1746–1797) ⚭ Marianne Roth von Schreckenstein († 1797)
Literatur
Carl Wilhelm Friedrich Ludwig Stocker: Familien-Chronik der Freiherren von Gemmingen, Heidelberg 1895, S. 335.
Heinrich Leicht: Neuhausen unter gemmingscher Herrschaft, in: Gemeinde Neuhausen (Hrsg.): Neuhausen einst und jetzt. Band I, Horb 2001, S. 52–62.
Einzelnachweise
Johann Dietrich
Deutscher
Geboren 1716
Gestorben 1778
Mann |
8181335 | https://de.wikipedia.org/wiki/Tung-Yen%20Lin | Tung-Yen Lin | Tung-Yen Lin (; * 14. November 1912 in Fuzhou, Republik China; † 15. November 2003 in El Cerrito, Kalifornien) war ein chinesisch-US-amerikanischer Bauingenieur, der im Besonderen für seine Brücken und Spannbetonbauten bekannt war. In den USA leistete er Pionierarbeit im Bereich des Spannbetons. 1986 wurde ihm die National Medal of Science verliehen.
Lin war der Sohn eines Richters des obersten Volksgerichtshofes der Volksrepublik China in Peking. Er schloss an der Jiaotong-Universität sein Studium im Bauingenieurwesen 1931 ab und ergänzte dieses mit einem Studium an der University of California in Berkeley, das er 1933 mit dem Master abschloss. Danach konstruierte Tung-Yen in China zahlreiche Brücken, darunter auch Eisenbahnbrücken.
1946 war Tung-Yen wieder in Berkeley und forschte auf dem Gebiet des Spannbetons, das damals in den USA noch relativ unbekannt war. Er vereinfachte und standardisierte die Entwurfsmethoden und trug dazu bei, diese Variante des Stahlbetons in den USA populär zu machen. Er war bis zu seiner Emeritierung im Jahre 1976 Professor in Berkeley, wo er der Abteilung Konstruktiver Ingenieurbau vorstand.
1954 gründete Tung-Yen das Ingenieurbüro T. Y. Lin International, das er 1987 verkaufte, obwohl er noch bis 1992 mitarbeitete. 1992 gründete er ein neues Ingenieurbüro für Projekte in China, das Lin Tung-Yen China genannt wurde.
Zu seinen Projekten zählt das 1962 fertiggestellte Moscone Center in San Francisco, das bei seiner Eröffnung die größte unterirdischen Halle besaß, die Puente Rafael Iglesias in Costa Rica, die Guandu-Brücke in Taiwan und das Tribünendach des La Rinconada Hippodrome, einer Pferderennbahn in Caracas. Das visionäre Brückenprojekte über die Beringstraße, von Tung-Yen als International Peace Bridge bezeichnet, sowie sein Projekt einer Brücke über die Straße von Gibraltar wurden nicht umgesetzt.
Tung-Yen war Ehrenmitglied der ASCE, die einen Preis für Spannbeton nach ihm benannte. 1974 erhielt er die Freyssinet-Medaille und 1990 die John A. Roebling Medal der International Bridge Conference. 1957 half er den ersten Weltkongress für Spannbeton in San Francisco zu organisieren.
Tung-Yen heiratete 1941 Margaret Kao, ebenfalls Tochter eines hohen Richters in Peking. Sein Cousin Tung-Hua Lin war ebenfalls ein bekannter Bauingenieur.
Literatur
T. Y. Lin: Prestressed Concrete, Scientific American, Juli 1958.
Weblinks
Bauingenieur
Brückenbau-Ingenieur
Träger der National Medal of Science
US-Amerikaner
Chinese
Hochschullehrer (University of California, Berkeley)
Geboren 1912
Gestorben 2003
Mann
Ehrenmitglied der American Society of Civil Engineers |
4142599 | https://de.wikipedia.org/wiki/Mehrling | Mehrling | Mehrling steht für:
Mehrlinge, eine Mehrfachgeburt
Personen:
Katharine Mehrling (* 1974 oder 1975), deutsche Schauspielerin, Musical-Darstellerin, Sängerin und Songschreiberin
Perry Mehrling (* 1959), amerikanischer Wirtschaftswissenschaftler |
8133215 | https://de.wikipedia.org/wiki/Top%2012%202010/11 | Top 12 2010/11 | Die Top 12 2010/11 war die 31. französische Mannschaftsmeisterschaft im Schach und gleichzeitig die erste, die als Rundenturnier mit 12 Mannschaften ausgetragen wurde.
Meister wurde der Club de Marseille Echecs, während sich der Titelverteidiger Club de L'Echiquier Chalonnais mit dem sechsten Platz begnügen musste. Aus der Nationale I waren der Club de Lutèce Echecs und C.E. de Rueil Malmaison aufgestiegen. Rein sportlich erreichte Lutèce den Klassenerhalt, während Rueil Malmaison zusammen mit Cercle d’Echecs de Strasbourg und dem Club de Echiquier Guingampais die Abstiegsplätze belegte, allerdings zog Lutèce ebenso wie der Club de A.J.E. Noyon seine Mannschaft zurück. Guingamp erreichte als bester Absteiger noch den Klassenerhalt, während der zwölfte Startplatz in der Saison 2011/12 nicht besetzt wurde. Zu den gemeldeten Mannschaftskadern siehe Mannschaftskader der Top 12 2010/11.
Spieltermine
Die Wettkämpfe wurden vom 26. Mai bis 5. Juni 2011 zentral in Mulhouse gespielt.
Saisonverlauf
In den ersten sechs Runden gewannen Marseille, Clichy, Évry und Mulhouse alle Wettkämpfe, so dass die Entscheidung im Titelkampf zwischen diesen fallen musste. In den nächsten drei Runden fielen Évry (durch eine Niederlage gegen Clichy und ein Unentschieden gegen Marseille) und Mulhouse (durch Niederlagen gegen Marseille und Clichy) zurück. Die Entscheidung zwischen Marseille und Clichy fiel erst in der letzten Runde, in der Marseille durch einen Sieg im direkten Vergleich Clichy noch überholte. Im Abstiegskampf hingegen war schon vor der letzten Runde alles entschieden.
Abschlusstabelle
Entscheidungen
Kreuztabelle
Anmerkungen:
Der Wettkampf zwischen Noyon und Marseille endete 3:1 für Marseille, wurde aber 2:0 für Marseille gewertet.
Der Wettkampf zwischen Noyon und Metz endete 5:1 für Metz, wurde aber 5:0 für Metz gewertet.
Die Meistermannschaft
Weblinks
Ergebnisse und Termine bei der Fédération Française des Échecs (französisch)
Sportveranstaltung in Frankreich
Schach (Frankreich)
Schachveranstaltung 2011 |
10081027 | https://de.wikipedia.org/wiki/McKinnon%20Island | McKinnon Island | McKinnon Island ist eine große und vereiste Insel vor der Küste des ostantarktischen Enderbylands. Sie liegt inmitten des am südwestlichen Ufer der Caseybucht befindlichen Hannan-Schelfeises.
Luftaufnahmen der Australian National Antarctic Research Expeditions aus dem Jahr 1956 dienten zu ihrer Kartierung. Das Antarctic Names Committee of Australia benannte sie nach seinem Sekretär Graeme William McKinnon (1921–2000), der 1960 eine Mannschaft der Australian National Antarctic Research Expeditions zur Erkundung der Prince Charles Mountains geleitet hatte.
Weblinks
(englisch)
McKinnon Island auf geographic.org (englisch)
Insel (Antarktika)
Insel (Südlicher Ozean)
Enderbyland |
4147683 | https://de.wikipedia.org/wiki/Vallanes%20%28Flj%C3%B3tsdalsh%C3%A9ra%C3%B0%29 | Vallanes (Fljótsdalshérað) | Vallanes ist ein Bauernhof in der Gemeinde Múlaþing im Osten Islands.
Das Gebiet des Hofes liegt am Ostufer des Sees Lögurinn und war bis 1975 auch ein Pfarrhof. Die örtliche Kirche wurde 1930 errichtet.
Unter anderem wohnten der Pfarrer und Dichter Stefán Ólafsson (1619–1688) und Einar Hjörleifsson Kvaran auf diesem Hof.
Geographie (Múlaþing)
Ort in Island |
8124710 | https://de.wikipedia.org/wiki/Drege | Drege | Drege ist der Familienname folgender Personen:
André Drege (* 1999), norwegischer Radrennfahrer
Hans Drege, deutscher Bildschnitzer der Renaissance |
5957932 | https://de.wikipedia.org/wiki/Grasburg | Grasburg | Grasburg ist:
Grasburg (Hohenroda), ehemalige Burganlage bei Mansbach im Landkreis Hersfeld-Rotenburg, Hessen
Grasburg (Rottleberode), Burgruine bei Rottleberode im Landkreis Mansfeld-Südharz, Sachsen-Anhalt
Grasburg (Wahlern), Burgruine bei Wahlern, Kanton Bern, Schweiz
Herrschaft Grasburg, historisches Territorium auf dem Gebiet der Schweiz
Siehe auch:
Grasberg
Schwärzelsberg-Langeberg-Grasburg |
2931879 | https://de.wikipedia.org/wiki/Heimatmuseum%20Beuel | Heimatmuseum Beuel | Das Heimatmuseum Beuel in Bonn-Beuel wurde 1986 unter Federführung des Heimat- und Geschichtsvereins Beuel gegründet.
Beschreibung
Das Museum ist in insgesamt vier Gebäuden, die ein abgeschlossenes Hofgelände bilden, in der früheren Steinerstraße, jetzt Wagnergasse, untergebracht. Bei dem ältesten der vier Gebäude handelt es sich um eine aus Wachtberg stammende Scheune aus dem Jahr 1662. Das hinterste Haus überlebte als eines von ganz wenigen Häusern in Beuel wegen seines stabilen Steinfundaments das Eishochwasser von 1784.
Das Museum beinhaltet Ausstellungsstücke zur frühgeschichtlichen Entwicklung des Beueler Raumes von der Römerzeit bis zur Gegenwart. Ein Schwerpunkt liegt bei dem vorindustriellen Hauptgewerbe des Ortes, den Beueler Wäschereien. Der Entwicklung von der mühsamen Handwäscherei bis zur Großwäscherei wird ein gesamtes Geschoss gewidmet.
Ergänzt wird die Ausstellung mit verschiedenen Wohneinrichtungen sowie einem alten Schulzimmer und einer Friseurstube. Im Außenbereich finden sich neben einem Kräutergarten auch alte Grabsteine sowie zwei Fliegerbomben.
Das Museum wird ausschließlich von ehrenamtlichen Kräften betreut, die auch Führungen durch das Gelände sowie besondere Kinderaktionen durchführen. Die Stadt Bonn bietet an ausgewählten Terminen die Möglichkeit zur standesamtlichen Trauung in den Räumen des Museums.
Der Eintritt in das Museum ist kostenlos.
Trägerverein
Träger des Museums ist der Heimat- und Geschichtsverein Beuel am Rhein e. V. Er wurde am 8. März 1947 unter dem Namen Heimatverein Beuel gegründet. Bereits im Jahr der Gründung wurde eine erste Heimatausstellung veranstaltet, die die Entwicklung des 1806 entstandenen Gemeindegebiets ab der Urgeschichte zeigte. 1986 erfolgte die Umbenennung des Vereins in Heimat- und Geschichtsverein Beuel am Rhein e. V.
Weblinks
Heimatmuseum Beuel
Broschüre des Museums (PDF-Datei, 1,36 MB), abgerufen am 18. November 2017
Einzelnachweise
Museum in Bonn
Beuel
Beuel-Mitte
Geschichte Bonns
Gegründet 1986 |
6425576 | https://de.wikipedia.org/wiki/J%C3%BCdenstra%C3%9Fe%20%28Berlin-Spandau%29 | Jüdenstraße (Berlin-Spandau) | Die Jüdenstraße ist ein Verkehrsweg in der Altstadt des Berliner Ortsteils Spandau. Sie beginnt am Altstädter Ring und überquert dort den Mühlengraben, kreuzt die Moritzstraße sowie die Ritterstraße und trifft an ihrem nördliche Ende wieder auf das Viktoria-Ufer. Da die Längsstraße früher an beiden Enden an der Stadtmauer abschloss, war die Jüdenstraße im Gegensatz zu der parallel verlaufenden Breiten Straße und Carl-Schurz-Straße keine Durchgangsstraße. Sie ist mit ihren kleinen Ladengeschäften weitaus weniger belebt als die anderen – als Fußgängerzone gestalteten – Längs- und Querstraßen der Spandauer Altstadt.
Geschichte
Erstanlage und Namensherkunft
Die Straße entstand im 14. Jahrhundert. Das Wort Jüden ist eine umgelautete Nebenform zum mittelhochdeutschen Wort Juden. Diese Straße erhielt ihren Namen nach den in dieser Zeit dort lebenden Juden. Die früheste bekannte Überlieferung des Namens stammt aus dem Jahr 1537.
Die Anwesenheit von Juden in Spandau wurde bereits im Jahr 1307 urkundlich erwähnt. Am südlichen Ende der Jüdenstraße befand sich laut Quellen aus dem 18. Jahrhundert eine Synagoge (die Judenschule), die 1342 erstmals in schriftlichen Quellen erscheint. Anhand von mittelalterlichen jüdischen Grabsteinen, die bei Ausgrabungen im Fundament der Zitadelle Spandau gefunden worden sind, lässt sich jüdisches Leben in Spandau bis vor 1244 zurückdatieren. Spandau selbst wurde erst 47 Jahre davor, im Jahr 1197, zum ersten Mal urkundlich erwähnt.
Im Jahr 1510 kam es zum Berliner Hostienschändungsprozess, infolgedessen 39 Juden aus dem Berliner Raum verbrannt und alle Juden aus der Mark Brandenburg ausgewiesen wurden. Die Spandauer Synagoge in der Jüdenstraße wurde daraufhin geschlossen und durch die Stadt weitervermietet, die jüdischen Friedhöfe eingezogen und deren Grabsteine teilweise für den Festungsbau der Zitadelle verwendet. Erst 150 Jahre später, mit einem Toleranzedikt des Kurfürsten Friedrich Wilhelm, siedelten sich wieder mehr Juden in Brandenburg an, und langsam bildete sich eine neue jüdische Gemeinde in Spandau. Pläne aus dem 19. Jahrhundert, in der Jüdenstraße eine neue Synagoge zu bauen, scheiterten wegen zu beengter Bauverhältnisse. Im Jahr 1894 begann der Bau der Spandauer Vereinssynagoge am Lindenufer, Ecke Kammerstraße.
Am 13. Mai 1620 brannten 40 Häuser in der Jüdenstraße nieder. Wegen folgender Pestausbrüche in Spandau (1626–1637) und der Lasten durch den Dreißigjährigen Krieg konnte die Straße erst 1688 wieder vollständig hergestellt werden.
Moritzkirche
Am südlichen Ende der Jüdenstraße zur Stadtmauer hin lag die Moritzkirche, die 1461 erstmals erwähnt wurde, aber sicher älter war. Nach 1806 wurde sie zur Kaserne umgebaut und 1920 zugunsten von Wohnbebauung abgerissen.
Lynar-Schloss, Zuchthaus Spandau
Zwischen 1578 und 1581 ließ sich Rochus zu Lynar (Hauptbaumeister der Zitadelle) auf einem großen Areal zwischen Jüden-, Carl-Schurz-, Charlotten- und Moritzstraße ein Palais errichten, das als gräfliches Schloss oder Lynar-Schloss bezeichnet wurde. 1686 erwarb der Kurfürst Friedrich Wilhelm das Schloss von den Lynarschen Erben, um es in ein Spinn- und Zuchthaus umzuwandeln. Nachdem das Gebäude im 18. Jahrhundert sehr baufällig geworden war, investierte der preußische Staat 80.000 Taler im Jahr 1805 in den Aus- und Umbau des Zuchthauses in eine Straf- und Besserungsanstalt. Diese wurde 1872 aufgelöst und das Gebäude als Schlosskaserne zur Einquartierung des 3. Garde-Grenadier-Regimentes „Königin Elisabeth“ genutzt. 1898 wurde die Kaserne komplett abgerissen, um Platz für den Bau von Mietwohnhäusern zu erhalten.
Das Wendenschloß
Das als Wendenschloß bezeichnete Ackerbürgerhaus in der Jüdenstraße 35, Ecke Ritterstraße, war eines der auffälligsten Fachwerkhäuser der Spandauer Altstadt. Dessen genaue Erbauungszeit ist nicht bekannt, wird aber um 1700 vermutet. Ebenso ist die Herkunft des Namens Wendenschloß unbekannt. Zunächst als Wohn- und Wirtschaftshaus errichtet, wurde es ab 1888 als Restaurant weiter genutzt. Das denkmalgeschützte Bauwerk wurde in den 1960er Jahren so stark baufällig, dass es 1966 abgerissen werden musste. Die Nikolaikirchgemeinde erwarb daraufhin das Grundstück und errichtete an selber Stelle einen Neubau mit vorgeblendetem Fachwerk als Nachbildung des ursprünglichen Gebäudes. Der Berliner Maler Otto Nagel hielt das Fachwerkhaus in zwei seiner Gemälde fest.
Johanneskirche
Zwischen dem nördlichen Ende der Jüdenstraße und der Carl-Schurz-Straße lag die um 1670 errichtete Johanneskirche. Sie war das Gotteshaus der reformierten Gemeinde Spandau. Zuvor hatte der Große Kurfürst, Friedrich Wilhelm von Brandenburg, sich dafür eingesetzt, die Moritzkirche für die wachsende reformierte Gemeinde zu öffnen; dies lehnte jedoch der Magistrat von Spandau ab. Die Kirche wurde nach 1836 von der Garnisongemeinde mitgenutzt, wofür sie umgebaut wurde. Das Kirchengelände war von der Carl-Schurz-Straße (bis 1754 Klosterstraße, dann bis 1939 Potsdamer Straße) zugänglich und hatte eine Mauer zur Jüdenstraße hin. Ein Geländestreifen zwischen der Kirche und der Jüdenstraße diente zeitweise der Kirche als Friedhof. Die Stadt Spandau wollte das Grundstück der Kirche zur Erweiterung der Stadtschulen nutzen und erwarb es nach dem Bau der Lutherkirche und der Garnisonkirche, die Johanneskirche wurde im Winter 1902/1903 abgerissen. Auf dem Gelände wurde ein Gymnasium, die spätere Freiherr-vom-Stein-Oberschule, gebaut. Der ehemaligen Kirchhof wurde in das Gelände des Schulhofs mit einbezogen.
Umbenennung und Rückbenennung
Am 17. September 1938 ließen die Nationalsozialisten die Straße im Zuge der Entfernung jüdischer Straßennamen nach dem Kunsthistoriker Gottfried Kinkel in Kinkelstraße umbenennen. Kinkel saß 1850 wegen Beteiligung an der Deutschen Revolution 1848/1849 im Zuchthaus Spandau ein, wo er von seinem Freund Carl Schurz befreit wurde. In diesem Zusammenhang wurde 1939 auch die zur Jüdenstraße parallel verlaufende Potsdamer Straße in Carl-Schurz-Straße umbenannt. Das Spandauer Bezirksamt hatte in mehreren Anläufen versucht, den Verkehrsweg in Jüdenstraße zurückzubenennen: Ein erster Vorschlag der Spandauer FDP zur Rückbenennung der Kinkelstraße in Jüdenstraße 1985 stieß bei Spandauer Geschäftsleuten und Anwohnern auf Widerstand. Nach einem erneuten Anlauf 1993/94 wurde die Rückbenennung mit den Stimmen der CDU und SPD beschlossen, die FDP war zu diesem Zeitpunkt nicht im Bezirksamt vertreten. Gut ein Jahr später wurde der Rückbenennungsbeschluss auf Antrag von CDU und SPD wieder zurückgenommen. Bei den Koalitionsverhandlungen zwischen CDU und FDP im Jahr 2001 wurde die Rückbenennung der Kinkel- in Jüdenstraße in die gemeinsame Vereinbarung beider Fraktionen auf Vorschlag der FDP aufgenommen, die Rückbenennung erfolgte in einem Festakt am 1. November 2002. Bei einer öffentlichen Pressekonferenz am selben Tage am Ort der Rückbenennung, die die FDP-Fraktion veranstaltet hatte, kam es zum Eklat, als die Ansprache des eingeladenen Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, Alexander Brenner, mit den Rufen „Juden raus“ und „Ihr habt Jesus gekreuzigt!“ gestört und die Veranstaltung abgebrochen werden musste.
Gedenktafel und Baudenkmale
An der Fassade des Grundstücks Jüdenstraße 2 befindet sich eine Gedenktafel zur Erinnerung an die Umbenennung 1938 in Kinkelstraße.
Liste der Baudenkmale in der Jüdenstraße:
Nr. 9, 11, 13, 15: Wohnungsbauten Moritzkaserne
Nr. 29: Wohnhaus
Nr. 41: Mietshaus, Wohnhaus, Geschäftshaus sowie Wohn- und Geschäftshaus
Nr. 40, 41, 42, 43, 47, 51, 53: Wohnhausgruppe und Mietshausgruppe
Weblinks
Einzelnachweise
Einträge in der Landesdenkmalliste:
Straße in Berlin
Berlin-Spandau
Straße in Europa |
6774457 | https://de.wikipedia.org/wiki/Basilika%20Mari%C3%A4%20Geburt%20%28Maria%20Roggendorf%29 | Basilika Mariä Geburt (Maria Roggendorf) | Die Pfarr- und Wallfahrtskirche Mariä Geburt ist eine römisch-katholische Wallfahrtskirche in der Katastralgemeinde Maria Roggendorf in der Marktgemeinde Wullersdorf in Niederösterreich und wurde 1988 zur Basilica minor erhoben.
Geschichte
Die hoch proportionierte frühbarocke Saalkirche mit einem Ostturm am Scheitel des Chores wurde von 1651 bis 1653 vom Stift Göttweig als Wallfahrtskirche erbaut und steht architektonisch in der Nachfolge der Schüler des Barockbaumeisters Cypriano Biasino. Nach einem Brand 1695 erfolgte bis 1696 der Bau des Turmes und die Erneuerung der Kirche durch Carlo Antonio Carlone. Nach einer Blüte der Wallfahrt im 18. Jahrhundert wurde die Kirche 1782 zur Pfarrkirche erhoben. Die Wallfahrt wurde mit dem Josephinismus im Jahre 1785 beendet. Nach der Restaurierung des aus dem 15. Jahrhundert stammenden auf Leder gemalten Gnadenbildes wurde dieses am 14. September 1969, dem Fest der Kreuzerhöhung, auf Initiative des Priesters, späteren Benediktiners und Erzbischofs von Wien Hans Hermann Groër neu geweiht und die Wallfahrt zum jeweils 13. Tag des Monats in Anlehnung an Fátima neu begründet.
Äußerer Kirchenbau
Das schlichte, hoch aufragende Langhaus unter einem Satteldach schließt auf der Hauptportalseite mit einem Volutengiebel mit einer Dreieckspitze und auf der Chorseite mit einem abgesetzten geschwungenen Volutengiebel mit Nischen und Pyramiden- und Kugelaufsätzen. Der leicht eingezogene außen dreiseitig geschlossene Chor hat ein etwas tieferes Satteldach. Die Kirche hat am Langhaus und Chor gekuppelte Lanzettfenster mit gotisierenden Kielbögen. Es gibt drei Rechteckportale mit kleinteilig rustizierten Gewänden, das westliche Hauptportal hat Pilastervorlagen und einen Giebelaufsatz. Der mächtige, gedrungene Turm wurde am Chorscheitel angebaut und hat über dem Chorgesimse eine zweigeschoßige Eckpilastergliederung und über dem Glockengeschoß einen verjüngten achtseitigen Kuppelaufsatz mit Tambour und Laterne samt flankierenden Eckpyramiden.
Innerer Kirchenbau
Die mächtige hohe Wandpfeilerkirche ist innen im Langhaus und Chor gleich hoch. Das dreijochige Langhaus hat ein Kreuzgratgewölbe über Doppelgurten und Schildbögen auf Pilastervorlagen mit hohen Gebälkköpfen auf den Wandpfeilern und wurde nach Brand und Einsturz 1695 erneuert. Die Orgelempore auf drei Säulenarkaden mit Tonnengewölbe hat eine Brüstung mit einem vorschwingenden Mittelteil mit Putzschnittfeldern. Der hohe eingezogene Triumphbogen ruht auf Pfeilervorlagen. Der zweijochige Chor mit Halbrundschluss hat ein Kreuzgratgewölbe auf Wandpfeilern mit korinthischen Kapitellen. Südlich des Chores ist ein mehrfach geschwungenes ornamentiertes Oratorium aus 1762.
Ausstattung
Die halbrunde Apsis wirkt mit einer freskierten Scheinarchitektur mit Pilastergliederung, Gebälkgliederung und kassetrierter Konche und den Grisailleseitenfiguren der Heiligen Gregor der Große und Altmann von Passau auf reliefiertem Scheinsockeln mit der Darstellung Himmelfahrt und Krönung Mariens. Die Heilige Dreifaltigkeit und die Auferstehung und Himmelfahrt Christi in der Konche wurde wahrscheinlich in Nachfolge von Martin Johann Schmidt vom Schüler Andreas Rudroff um 1800 gemalt. Das Altarbild Herabkunft des Heiligen Geistes ist von Andreas Rudroff. Der freistehende Altar mit Tempiettotabernakel in spätbarocken Formen entstand um 1800.
Die marmorierten Seitenaltäre, welche die Langhausecken abschrägen, haben segmentbogig abgeschlossene Volutenretabel mit Volutenauszügen und wurden um 1762 von Joseph Pollak geschaffen, die Altarblätter aus 1762 von Martin Johann Schmidt zeigen links Christus am Kreuz und im Oberbild Reue Petri, rechts den Tod des hl. Benedikt und im Oberbild die hl. Scholastika.
Die Kanzel mit gegliedertem Rechteckkorb schuf 1767 Jerig Sturm, das Rückbild zeigt Christus, der Schalldeckel mit Akanthusbaldachin entstand früher um 1700. Es gibt eine Schnitzfigur Maria mit Kind um 1500 und ein Kruzifix mit den Assistenzfiguren der Heiligen Maria und Johannes aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts, ein barockes Vortragekreuz mit den Leidenswerkzeugen. Das Gnadenbild Maria mit Kind als variierter Mariahilf-Typus mit Malerei und Stoffbesatz auf Leder wurde urkundlich 1667 erstmals genannt und im 18. Jahrhundert erneuert. Das Gestühl ist in spätbarocken Formen gehalten. Zwei Osterleuchter sind aus dem zweiten Viertel des 18. Jahrhunderts. Schmiedeeiserne Kerzenhalter im Chor sind aus dem Anfang des 18. Jahrhunderts. In der Sakristei sind die Votivbilder Heilige Dreifaltigkeit aus 1732, Schiffsunglück aus 1761, ein byzantiniertes Gnadenbild Maria mit Kind im Spätbarockrahmen und eine Mariahilfbild aus der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts.
Orgel
Die erste Orgel schuf 1880 Matthäus Mauracher. 1994 wurde sie von Orgelbaumeister Friedrich Heftner neu erbaut.
Glocken
Im Turm der Basilika hängen drei Glocken in einem alten Holzglockenstuhl, der wohl aus der Bauzeit des Turms stammt.
Literatur
Dehio Niederösterreich nördlich der Donau 1990, Maria Roggendorf, Pfarr- und Wallfahrtskirche Mariae Geburt, in der Ortsmitte, S. 717f.
Augustinus Andre: Wallfahrt für die Kirche. Salterrae-Schriftenapostolat, Maria-Roggendorf 1986, ISBN 3-900978-02-6.
Hans Hermann Groër: Festschrift Weihe der neuen Orgel der Basilika Maria Roggendorf. Wallfahrtsdirektion, Maria Roggendorf 1994.
Gottfried Holzer: Maria Roggendorf. 2. Auflage. Dom Verlag, Wien 1986, ISBN 3-85351-104-X.
Hermann Maurer: Andachtsbilder von Maria Roggendorf. In: Unsere Heimat. 73, 2002, S. 220ff.
Hermann Maurer: Ein weiteres Andachtsbild von Maria Roggendorf. In: Unsere Heimat. 74, 2003, S. 37ff.
Weblinks
Einzelnachweise
Basilika Maria Geburt
Mariä-Geburt-Kirche
Basilica minor
Wandpfeilerkirche
Wallfahrtskirche in der Erzdiözese Wien
Kirchengebäude in Niederösterreich
Dekanat Hollabrunn |
11042963 | https://de.wikipedia.org/wiki/Anke%20Reiffenstuel | Anke Reiffenstuel | Anke Reiffenstuel (* 7. Oktober 1968 als Anke Oettler in Halle (Saale)) ist eine deutsche Diplomatin. Sie war von August 2019 bis Juli 2023 Botschafterin auf den Philippinen. Vorher war sie Leiterin des Referats für Humanitäre Hilfe und Humanitäres Minenräumen im Auswärtigen Amt in Berlin.
Leben
Nach dem Besuch der Polytechnischen Oberschule Wettin von 1975 bis 1985 und der Erweiterten Oberschule August Hermann Francke in Halle von 1985 bis zum Abitur 1987 studierte Anke Reiffenstuel von 1987 bis 1992 Deutsch und Englisch an der Martin-Luther-Universität in Halle und schloss das Studium mit einem M.A. in Deutsch und Literatur ab.
Reiffenstuel ist mit dem Diplomaten Michael Reiffenstuel verheiratet. Das Paar hat drei Kinder.
Laufbahn
Anke Reiffenstuel begann 1993 den Vorbereitungsdienst für den höheren Auswärtigen Dienst, welchen sie 1995 abschloss. Zwischen mehreren Verwendungen in der Zentrale des Auswärtigen Amts in Berlin diente sie an den Botschaften in London (1997–1999), Neu-Delhi (2002–2005) und Kairo (2009–2012). Ab 2012 war sie zunächst Stellvertretende Referatsleiterin und ab 2016 Leiterin des Referats für Humanitäre Hilfe und Humanitäres Minenräumen im Auswärtigen Amt. In dieser Funktion war sie auch Mitglied des Stiftungsbeirats des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen.
Von August 2019 bis Juli 2023 war Anke Reiffenstuel als Nachfolgerin von Gordon Kricke Botschafterin in Manila (Philippinen). Außer den Philippinen gehörten die Marshallinseln, die Föderierten Staaten von Mikronesien und Palau zu ihrem Amtsbezirk.
Weblinks
Einzelnachweise
Deutscher Botschafter auf den Philippinen
Deutscher
Geboren 1968
Frau |
5777212 | https://de.wikipedia.org/wiki/Mera%20%28Wolga%29 | Mera (Wolga) | Die 152 km lange Mera () ist ein linker Nebenfluss der Wolga in der Oblast Kostroma und der Oblast Iwanowo im europäischen Teil Russlands.
Flusslauf
Die Mera entspringt rund 3 km westlich des Ortes Perwuschino. Von dort fließt sie zunächst in Richtung Süden durch den waldreichen Südwesten der Oblast Kostroma. Nach rund einem Kilometer wird sie von der Bahnstrecke Jaroslawl–Kostroma–Galitsch überquert. In Perwuschino zweigt von dieser eine 32 Nebenstrecke nach Sawolschsk ab, auf der ausschließlich Güter transportiert werden, und die dem Lauf der Mera nun bis zur Grenze zur Oblast Iwanowo weitestgehend folgt.
Der Fluss fließt weiter sehr kurvenreich in überwiegend südlicher Richtung und passiert zahlreiche kleinere Ortschaften. Etwa 10 km südlich von Ostrowskoje mündet sein größter Nebenfluss, die Medosa ein. Kurz nach der Einmündung der Sendega überquert die Mera rund 5 km nördlich von Sawolschsk die Grenze zur Oblast Iwanowo, wo bereits nach wenigen Kilometern der Rückstau des Gorkier Stausees spürbar wird, zu dem die Wolga aufgestaut ist. Die Mera weitet sich in diesem Bereich und ist auf den untersten 10 km schiffbar. Bei Saretschny erreicht die Mera schließlich die Wolga.
Die Mera wird aus unterschiedlichen Quellen gespeist, es überwiegt jedoch Schmelzwasser. Zwischen November und April ist der Fluss gefroren.
Einzelnachweise |
5135457 | https://de.wikipedia.org/wiki/Ernesto%20Castillo | Ernesto Castillo | Ernesto Castillo (* 25. Juni 1970 in Leipzig) ist ein deutschsprachiger Lyriker und Performer.
Leben
Geboren 1970 in Leipzig, siedelte er 1985 ins damalige West-Berlin über. Von 2001 bis 2008 lebte er vorwiegend in Italien, anschließend in Berlin. Er war Mitbegründer der Berliner Zeitschrift für Lyrik und Prosa lauter niemand, und von 1998 bis 2008 einer ihrer Redakteure und Mitherausgeber.
Seit 2010 lebt und arbeitet Ernesto Castillo in Frankreich.
Bücher und Editionen
Coup(o)les, Les éditions du Chemin de fer, 2013
Cartes postales, Postkarten, mit Frédérique Loutz, MAGP / Maisons Daura, Région Midi-Pyrénées 2012
Ptolomäische Felder, Tabor Presse, Lyrikband, Berlin 2011
Anders, Künstlerbuch mit Frédérique Loutz, Michael Woolworth Publications, Paris 2011
loveiathan, VOIXéditions, Lyrikband, ISBN 2-914640-98-6, Elne 2010
jacomo in the box, Matchboox Edition mit Frédérique Loutz, VOIXéditions, Elne, 2010
Fedre et le vilain petit icare, Künstlerbuch mit Frédérique Loutz, Michael Woolworth Publications, Paris 2009
CDs und Vertonungen
Absurde Nacht, CD, L'inlassable Disque, Paris 2015
UNS, CD, L'inlassable Disque, Paris 2012
nomade daemon, CD, L'inlassable Disque, Paris 2011
Performances/Lesungen (Auswahl)
2013 „Coup(o)les“, mit Frédérique Loutz, Schloss Chambord, Frankreich
2012 „The god particle“, mit François Bessac und Jean-Pierre Hiriartborde, Maisons Daura, Saint-Cirq-Lapopie, Frankreich
2012 „Embaumés, Débauchés“, Festival des ephemeres #3 Arbres, Paris, Frankreich
2011 „Mots & Mets“, l´inlassable galerie, Paris, Frankreich
2011 „l’enfer du décor“, l´inlassable vitrine, Paris, Frankreich
2011 „le flottement en reste le pire“, l´inlassable vitrine, Paris, Frankreich
2011 „starved for sky“, La Maison rouge, fondation Antoine-de-Galbert, Paris, Frankreich
2011 „Anders“, Atelier Michael Woolworth, Paris, Frankreich
2011 „Nomade Daemon“, Cabaret Voltaire, Zürich, Schweiz
2010 „loveiathan“, Château de Jau, Languedoc-Roussillon, Frankreich
2010 „Physis/Personae I+II“, our second home, Berlin, Deutschland
2009 „fedre et le vilain petit icare“, Galerie Jordan-Seydoux, Berlin, Deutschland
2009 „fedre et le vilain petit icare“, Grand Palais, Paris, Frankreich
Auszeichnungen/Residenzen (Auswahl)
Finalist beim Dresdner Lyrikpreis 2020
Residenz Schloss Chambord, (Château de Chambord 2013)
Residenz Maisons Daura, La Maison des Arts Georges Pompidou (Saint-Cirq-Lapopie 2012)
Finalist beim Literaturwettbewerb Wartholz (Reichenau an der Rax 2010)
Öffentliche Sammlungen
Bibliotheque Kandinsky - Centre Georges Pompidou
Bibliothèque nationale de France
Spencer Collection | The New York Public Library
Einzelnachweise
Weblinks
Website von Ernesto Castillo
Texte von Ernesto Castillo auf Lyrikwelt
La Maison des Arts Georges Pompidou (französisch)
En vadrouille le long du Lot, sur les traces d’un géologue nommé André Breton Artikel in Le Monde von Philippe Dagen, (französisch)
Autor
Lyrik
Literatur (21. Jahrhundert)
Literatur (Deutsch)
Deutscher
Geboren 1970
Mann |
5495265 | https://de.wikipedia.org/wiki/St.%20Cyriakus%20%28Vilsen%29 | St. Cyriakus (Vilsen) | St. Cyriakus ist eine evangelisch-lutherische Kirche in Vilsen im niedersächsischen Flecken Bruchhausen-Vilsen im Landkreis Diepholz. Sie ist benannt nach dem Märtyrer Cyriak, der in der katholischen und orthodoxen Kirche als Heiliger gilt, und gehörte zum Kloster Heiligenberg.
Das Gebäude steht unter Denkmalschutz.
Baugeschichte
Um 1200 wurde hier Feld- und Bruchsteinen im romanischen Stil eine Saalkirche mit Westturm errichtet, deren Chorabschluss unklar ist. Sie bildet das Langhaus der heute kreuzförmigen Kirche. Die Laibungen der heute vermauerten Rundbogenfenster bestehen aus Portasandstein. Vom Turm stammt der untere Teil aus dieser Zeit.
Gegen Ende des 13. Jahrhunderts wurde die Kirche im Stil der Backsteingotik um ein Querhaus und einen neuen Chor erweitert. Wahrscheinlich wurde bei dieser Gelegenheit auch das alte Kirchenschiff eingewölbt.
und die Einwölbung der gesamten Kirche. Die Kreuzgewölbe des Turmjochs und der Langhausjoche haben kräftige Bandrippen. Nördliches und südliches Seitenportal sind aus Sandstein und weisen eingemeißelte Datierungen auf, 1534 bzw. 1547.
In den Jahren 1883–85 wurde die Kirche nach Plänen von C. W. Hase um ein zweites Querschiff erweitert, das östlich an das alte anschließt. Auch der Dachreiter des Turms stammt von diesem Umbau.
Orgel
Die Orgel wurde 1959 von dem Orgelbauer Paul Ott erbaut. Das Schleifladen-Instrument hat 32 Register auf zwei Manualen und Pedal. Die Spiel- und Registertrakturen sind mechanisch.
Koppeln: II/I
Siehe auch
Cyriakuskirche
Literatur (Auswahl)
BRUCHHAUSEN-VILSEN, Kr. Diepholz – Ortsteil VILSEN. In: Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Bremen Niedersachsen. Deutscher Kunstverlag, München / Berlin 1992, S. 298f., ISBN 3-422-03022-0
St. Cyriakus-Kirche Vilsen. (Flyer; 6 S.); Text: Christiane Wimmer (2008), Fotos: Dagmar Focke, Jörg Cordes (2005)
Einzelnachweise
Weblinks
Orgel Bruchhausen-Vilsen – Ev.-luth. St.-Cyriakus-Kirche
Kirchen in der Samtgemeinde Bruchhausen-Vilsen. Darin: St.-Cyriakus-Kirche in Vilsen
https://www.kirche-bruchhausen-vilsen.de/
Vilsen
Vilsen
Vilsen
Bauwerk in Bruchhausen-Vilsen
Vilsen, Cyriakuskirche
Bauwerk der Romanik in Niedersachsen
Baudenkmal in Bruchhausen-Vilsen
Vilsen
Vilsen |
3562827 | https://de.wikipedia.org/wiki/SLIME | SLIME | SLIME (The Superior Lisp Interaction Mode for Emacs) ist eine freie Entwicklungsumgebung für Common Lisp basierend auf dem Emacs-Editor. SLIME ist gemeinfrei.
Geschichte
Die Entwicklung von SLIME begann im August 2003, als eine von Eric Marsden geschriebene Erweiterung zu SLIM. Die Entwicklung wurde daraufhin von Luke Gorrie und Helmut Eller übernommen. Zahlreiche weitere Programmierer haben mittlerweile Code zu SLIME beigetragen. Im April 2006 wurde die derzeit aktuelle Version 2.0 veröffentlicht. An der Entwicklung für eine Version 3.0 wird aktiv gearbeitet.
Architektur
SLIME besteht aus zwei Teilen: Der Benutzerschnittstelle, die auf Emacs basiert und in Emacs Lisp geschrieben ist, und der Compilerschnittstelle SWANK, die in Common Lisp implementiert ist. Die Benutzerschnittstelle und die Compilerschnittstelle kommunizieren dabei über ein eigenes RPC-Protokoll. Diese Architektur erlaubt es, mehrere Common-Lisp-Implementierungen gleichzeitig zu benutzen und die Benutzung von Common-Lisp-Implementierungen über ein Rechnernetz.
Unterstützte Common Lisp-Implementierungen
SLIME wurde zunächst für die CMU-Common-Lisp-Implementierung geschrieben, unterstützt mittlerweile jedoch diverse freie und kommerzielle Lisp-Compiler. Da SLIME auf Emacs Lisp und Common Lisp basiert, ist die Portabilität nur abhängig von der Verfügbarkeit von Emacs und einer unterstützten Common-Lisp-Implementierung. SLIME läuft unter anderem auf diversen Unices, Linux, Windows und Mac OS X.
CMU Common Lisp (CMUCL)
Steel Bank Common Lisp (SBCL)
Clozure CL (früher bekannt als OpenMCL)
LispWorks
Allegro Common Lisp
GNU CLISP
Scieneer Common Lisp
Embeddable Common Lisp (ECL)
CormanLisp
Armed Bear Common Lisp (ABCL)
Mittlerweile unterstützt SLIME neben Common Lisp auch andere Programmiersprachen:
JavaScript
GNU R
Scheme
Weblinks
Website des Projekts (englisch)
cliki.net: SLIME Howto (englisch)
Einzelnachweise
Common Lisp
Integrierte Entwicklungsumgebung
Freies Programmierwerkzeug
Emacs |
6938632 | https://de.wikipedia.org/wiki/Allogenes%20%28NHC%29 | Allogenes (NHC) | Allogenes, abgekürzt: Allog, ist eine gnostisch-sethianische Schrift aus der Sammlung der Nag-Hammadi-Schriften. Sie ist erhalten als dritte Schrift des elften Kodex (NHC XI,3); sie weist erhebliche Lücken auf. Die Handschrift befindet sich heute im Koptischen Museum in Kairo. Sie liegt als koptische Übersetzung vor, war aber ursprünglich sicher auf Griechisch abgefasst worden. Sie berichtet von Visionen und Auditionen, die beim Aufstieg in höhere Sphären erlebt wurden. „Allogenes“ (griech.: ’Αλλογενής, „Fremdstämmiger“) ist in dieser Schrift die Bezeichnung für Jesus.
Verfasser, Herkunft, Datierung
Die ersten Zeilen des Werks fehlen, der ursprüngliche Titel des Werks ist aber am Schluss als subscriptio überliefert. Verfasser und Ort der Abfassung sind unbekannt. Die Abfassungszeit dürfte im 3. Jahrhundert liegen. Der einzige bekannte Textzeuge stammt aus Nag Hammadi und wurde ungefähr in der ersten Hälfte des 4. Jahrhunderts abgeschrieben.
Inhalt
Meist wird Allogenes der Gattung ‚Apokalypse‘ zugeordnet, die aus zwei ungefähr gleich langen Teilen besteht:
Im ersten Teil wird Allogenes in fünf Gesprächsgängen von der himmlischen Offenbarerin Juël über die höchsten Dinge belehrt, nämlich über die genaue Struktur des Barbelo-Äons, über den Unsichtbaren Geist, das „dreikräftige“ Prinzip und allgemeine Erkenntnis-Bedingungen dieser Dinge.
Im zweiten Teil tritt die Dreiheit von Salamex, Semen und Armê als Lehrer und Visionsvermittler auf. Sie sorgen für die Erleuchtung des Allogenes in Bezug auf den Barbelo-Äon. Sie führen ihn – vertreten durch "Kräfte" – stufenweise von der „Seligkeit“ über die „Lebenskraft“ zur höchsten Stufe: der „Existenz“. Dort lassen sie ihm Offenbarung über den unerkennbaren „Einen“ zukommen. Dabei warnen sie ihn mehrfach vor allzu großem Erkenntnisdrang.
Literatur
John D. Turner: NHC XI,3: Allogenes. Transcription and Translation. Notes to the Text and Translation, in: Charles W. Hedrick (Hrsg.): Nag Hammadi Codices XI, XII, XIII (NHS 28), Leiden 1990, S. 192–267.
Karen King: Revelation of the Unknowable God, with Text, Translation, and Notes to NHC XI,3 Allogenes, Santa Rosa 1995.
Wolf-Peter Funk, in: Hans-Martin Schenke, Hans-Gebhard Bethge, Ursula Ulrike Kaiser (Hrsg.): Nag Hammadi Deutsch. Studienausgabe, Walter de Gruyter, Berlin 2007, S. 529–540. ISBN 978-3-11-018192-0
Weblinks
Englische Übersetzung online, The Gnostic Society Library
Einzelnachweise
Literatur (Koptisch)
Papyrus
Handschrift des Koptischen Museums (Kairo)
Nag-Hammadi-Schriften |
12493646 | https://de.wikipedia.org/wiki/Vidoc | Vidoc | Die rote Rebsorte Vidoc stammt aus Frankreich. Sie ist eine Hybridrebe (interspezische Kreuzung), die aus einer Kreuzung der Sorten Regent x VRH3082-1-48 hervorging. Regent entstand am Institut für Rebenzüchtung Geilweilerhof. Die Versuchsrebe VRH3082-1-48 wurde von Alain Bouquet im Weinbauinstitut in Bordeaux gezüchtet. Aus der gleichen Züchtungsreihe ging die Sorte Artaban hervor.
Ziel der Kreuzung war es, mindestens 95 % des Genmaterials von Vitis vinifera beizubehalten und sogenannte Resistenzgene gegen die beiden Varianten des Mehltaus einzubinden. Seit dem Jahr 2018 ist Vidoc in die Sortenliste eingetragen. Der Einsatz von Fungiziden soll sich um 80 – 90 Prozent verringern.
Die Weine aus Vidoc sind von tiefer Farbe, konzentriert und gut strukturiert. Die Aromen sind komplex, von Frucht- und Gewürzarmonen dominiert.
Resistenzzüchtung
Im Jahr 2000 wurde das Resistenzzüchtungsprogramm „Résistances Durables - ResDur“ durch das INRA aufgelegt
Insgesamt 3 Versuchsserien wurden im Vorfeld auf langfristiger Basis identifiziert. Bei Serie 1 (ResDur 1) wurden Versuchsreben auf Basis von Vitis rotundifolia (mit den Resistenzgenen Rpv 1 und Run 1) mit Hybridreben des JKI (Resistenzgene Rpv 3 und Ren 3) gekreuzt. Die selektierten Resistenzgene haben bislang ihre Wirksamkeit bei den Krankheiten Plasmopara viticola und Erysiphe necator gezeigt. wobei die Hauptgene Rpv1 (Mehltau) und Run1 (Echter Mehltau) mit anderen Resistenzgenen assoziiert sind, wurden präsentiert.
4 Sorten der ersten Versuchsreihe, Voltis, Floreal, Vidoc und Artaban (2 weiße und 2 rote), die im Oktober 2015 in den offiziellen Katalog eingetragen wurden, wurden zu Beginn der Kampagne 2018 klassifiziert.
Ampelographische Sortenmerkmale
Die Triebspitze ist offen. Sie ist mäßig behaart. Die grünen Jungblätter sind auf der Blattunterseite sehr leicht behaart.
Die Blätter sind fünf bis siebenlappig und wenig gebuchtet. Die Stielbucht ist off. Die Zähne sind im Vergleich der Rebsorten groß. Die Blattoberfläche ist blasig gewellt.
Die mittelgroßen Trauben sind zylindrisch bis konisch aufgebaut, geschultert und kompaktbeerig. Die kleinen, rundlichen Beeren sind dünnhäutig und von blau-schwarzer Farbe.
Die mittelspät reifende, ertragsreiche Rebe treibt ähnlich früh wie Gamay und Grenache aus, ist widerstandsfähig gegen Falschen Mehltau, und Echten Mehltau, aber empfindlich gegenüber Schwarzfäule der Rebe. Die Sorte reagiert empfindlich auf einen Magnesiummangel im Boden.
Synonyme
IJ 58, INRA/JKI 58
Einzelnachweise
Literatur |
2715494 | https://de.wikipedia.org/wiki/Einsame%20Pinie | Einsame Pinie | Einsame Pinie war der Name, der einem einzeln wachsenden Baum auf der Halbinsel Gallipoli in der Türkei gegeben wurde, der die Stelle der Schlacht an der Einsamen Pinie im Jahre 1915 markierte. Kiefern, die zum Gedenken an die australischen und neuseeländischen Soldaten gepflanzt wurden, die in Gallipoli auch als "Einsame Pinien" oder "Gallipoli-Pinien" bekannt sind, in Anspielung auf den ursprünglichen Baum.
Die ursprüngliche „Einsame Pinie“
Die ursprüngliche "Einsame Pinie" war die einzige Überlebende einer Gruppe von Bäumen, die von türkischen Soldaten gefällt wurde, die das Holz und die Zweige verwendet hatten, um ihre Schützengräben während der Schlacht zu bedecken. Der Baum wurde im Ergebnis der Schlacht zerstört; doch die Pinienzapfen, die an den abgebrochenen Ästen über den Schützengräben verblieben waren, wurden von zwei Australiern gerettet und heim nach Australien gebracht. Man fand heraus, dass die daraus gewonnenen Sämlinge Kalabrische Kiefern waren, manchmal als Unterart der Pinus halepensis (Aleppo-Kiefer) betrachtet, aber für gewöhnlich als gesonderte Spezies Pinus brutia klassifiziert werden. Insofern ist der Begriff "Pinie" in diesem Zusammenhang eine Fehlübersetzung des englischen "pine", da im Deutschen nur Pinus pinea als "Pinie" bezeichnet wird – richtig wäre in diesem Zusammenhang die Bezeichnung als Kiefer.
Der Baum auf dem Einsame-Pinien-Friedhof, Gallipoli
Auf dem Einsame-Pinien-Friedhof in Gallipoli wurde in den 1920ern eine einzelne Pinie gepflanzt, um die ursprüngliche Einsame Pinie zu symbolisieren. Dieser Baum wurde im Jahre 1987 durch einen australischen Botaniker untersucht und als Steinpinie (Pinus pinea) bestätigt.
Bäume in Australien
Der Soldat Thomas Keith McDowell, ein australischer Soldat aus dem 23. Bataillon, der in Gallipoli kämpfte, brachte einen Pinienzapfen vom Schlachtfeld heim nach Australien. Viele Jahre später wurden Samen vom Zapfen durch die Tante seiner Frau, Emma Gray of Grassmere, bei Warrnambool, Victoria gepflanzt und es entwickelten sich fünf Sämlinge, von denen vier überlebten. Diese Sämlinge wurden an vier verschiedenen Orten in Victoria gepflanzt: Wattle Park (8. Mai 1933), am Shrine of Remembrance (11. Juni 1933), an der Soldiers Memorial Hall at The Sisters bei Terang (18. Juni 1933) und in den Warrnambool Botanic Gardens (23. Januar 1934).
Der Baum im Shrine Reserve wurde nahe der Nordostecke des Gebäudes von Generalleutnant Sir Stanley Savige, dem Begründer des Melbourne Legacy in einer formellen Zeremonie gepflanzt.
Ein anderer Soldat, der Gefreite Benjamin Smith aus dem 3. Bataillon rettete ebenfalls einen Zapfen vom Schlachtfeld und schickte ihn an seine Mutter (Frau McMullen) in Australien, die einen anderen Sohn in der Schlacht verloren hatte. Die Samen vom Zapfen wurden von Frau McMullen im Jahre 1928 eingepflanzt, aus denen zwei Sämlinge heranwuchsen. Einer wurde ihrer Heimatstadt Inverell geschenkt und der andere nach Canberra geschickt, wo er im Oktober 1934 von Prinz Henry, Herzog von Gloucester am Australian War Memorial gepflanzt wurde.
Sowohl das Melbourne Legacy als auch die Yarralumla-Baumschule in Canberra haben jahrelang zahlreiche Sämlinge angebaut und großgezogen, die vom Baum am Shrine of Remembrance bzw. von jenem am Australian War Memorial abstammten, die sie Schulen sowie Veteranen und anderen Organisationen in ganz Australien geschenkt haben.
Bäume in Neuseeland
Die Gedenkbäume wurden auch auf dem Friedhof von Taradale und im King Edward Park in Stratford in Neuseeland gepflanzt.
Einzelnachweise
Weblinks
City of Melbourne: Lone Pine, Shrine Reserve
Balmoral Cemetery: Gallipoli Lone Pine (PDF) (20 kB)
Australian War Memorial: The Lone Pine
Australian War Memorial: Notes on the Lone Pine - Pinus halepensis
Commonwealth War Graves Commission: Champion Trees in Commonwealth war Cemeteries (PDF) (573 kB)
Einzelbaum in Europa
Geographie (Türkei)
Provinz Çanakkale
Individuelle Kiefer oder Baumgruppe mit Kiefern |
3224661 | https://de.wikipedia.org/wiki/Sebold | Sebold | Sebold ist der Familienname folgender Personen:
Alice Sebold (* 1963), US-amerikanische Schriftstellerin
Russell P. Sebold (1928–2014), US-amerikanischer Romanist und Hispanist
William G. Sebold, geboren als: Gottlieb Adolf Wilhelm Sebold (1899–1970), deutsch-amerikanischer Doppelagent
Siehe auch:
Sebald
Seebold |
6848499 | https://de.wikipedia.org/wiki/Ski-Orientierungslauf-Weltmeisterschaften%201977 | Ski-Orientierungslauf-Weltmeisterschaften 1977 | Die 2. Ski-Orientierungslauf-Weltmeisterschaften fanden vom 25. bis 27. März 1977 in Welingrad, Bulgarien statt.
Herren
Einzel
Länge: 22 km
Teilnehmer: 29
Staffel
Insgesamt 52 km
Es nahmen sechs Staffeln teil. Die finnische Staffel wurde disqualifiziert.
Damen
Einzel
Länge: 13 km
Teilnehmerinnen: 18
Staffel
Insgesamt 25,2 km
Medaillenspiegel
Weblinks
Ergebnisse der Weltmeisterschaften 1977 International Orienteering Federation
Ergebnisse auf lazarus.elte.hu
Sportveranstaltung 1977
1977
Sportveranstaltung in Bulgarien
Sport (Oblast Pasardschik)
Wintersport (Bulgarien) |
184674 | https://de.wikipedia.org/wiki/Wappen%20Tschechiens | Wappen Tschechiens | Das Wappen Tschechiens () wurde 1993 eingeführt, als die Tschechische Republik im Zuge der Auflösung der Tschechoslowakei entstand. Es existiert in einer großen und in einer kleinen Variante.
Beschreibung
Großes Wappen
Das Große Wappen der Tschechischen Republik ist geviert und zeigt die Wappen der Länder der böhmischen Krone, wobei das Kernland Böhmen doppelt vorkommt.
Heraldisch rechts oben und links unten wird ein steigender silberner doppelschwänziger Löwe mit goldener Blätterkrone auf Rot für Böhmen gezeigt. Er ist gold bewehrt und bezungt. Links oben ein rot-silber geschachter Adler mit goldener Blätterkrone, gold bewehrt und bezungt, auf Blau für Mähren und rechts unten ein schwarzer rot bewehrter und bezungter Adler mit silbernem Kleestängel und mit goldener Blätterkrone in Gold für Schlesien, dessen Südostteil zu Tschechien gehört (Tschechisch-Schlesien).
Kleines Wappen
Das Kleine Staatswappen bildet einen gold bewehrten und bezungten aufgerichteten silbernen doppelschwänzigen Löwen und goldener Blätterkrone auf Rot in einem Spanischen Schild ab. Es ist identisch mit dem traditionellen böhmischen Wappen.
Verwendung
Das Große Wappen darf von politischen Organen, Behörden, Gerichten und weiteren staatlichen Einrichtungen verwendet werden. Es ist an den Staatsgrenzen, an Amtsgebäuden, auf Ausweisen und Banknoten abgebildet. Es findet unter anderem auch auf Orden und Ehrenzeichen, Amtsinsignien sowie auf der Kleidung Nationalmannschaften Verwendung.
Das Große Wappen ist Bestandteil der Präsidentenflagge der Tschechischen Republik.
Im Gegensatz zu dem Großen Staatswappen, welches zur eigentlichen Repräsentation des Staates dient, wird das Kleine Wappen insbesondere bei Entscheidungen, Verwaltungsakten oder anderen Handlungen staatlicher oder öffentlicher Institutionen verwendet. Es ist daher hauptsächlich auf amtlichen Stempeln und Dokumenten (z. B. Gerichtsurteile, Hochschuldiplome) zu finden.
Siehe auch
Staatssymbole Tschechiens
Flagge Tschechiens
Flaggen und Wappen der tschechischen Regionen
Nationalhymne Tschechiens
Wappen der Tschechoslowakei
Weblinks
Einzelnachweise
Wappen
Tschechien |
5547680 | https://de.wikipedia.org/wiki/Mark%20Christiansen | Mark Christiansen | Mark Thomas Christiansen (* 21. Oktober 1963 in Aalborg) ist ein ehemaliger dänischer Badmintonspieler.
Karriere
Mark Christiansen wurde bei der Badminton-Weltmeisterschaft 1985 Dritter im Herrendoppel gemeinsam mit Michael Kjeldsen. Bei der Europameisterschaft ein Jahr später holten beide ebenfalls Bronze. Christiansen war des Weiteren unter anderem bei den Dutch Open, Chinese Taipei Open, Scottish Open und Norwegian International erfolgreich.
Sportliche Erfolge
Weblinks
Statistiken zu dänischen Meisterschaften
Badmintonspieler (Dänemark)
Dänischer Meister (Badminton)
Däne
Geboren 1963
Mann |
9323986 | https://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelmina%20%28Lied%29 | Wilhelmina (Lied) | Wilhelmina ist ein Lied aus dem Soundtrack des Films Varieté-Prinzessin (Wabash Avenue) aus dem Jahr 1950. Komponiert wurde der Song von Josef Myrow, getextet von Mack Gordon. Gesungen wird er im Film von Betty Grable und einem gemischten Chor.
Werdegang des Songs
Das Lied erzählt von Wilhelmina, einem bezaubernden Mädchen aus Kopenhagen, das allen Jungs den Kopf verdreht und dessen Küsse so süß wie Plundergebäck schmecken und dem Traum der Jungen, Wilhelmina bald „meine Wilhelmina“ nennen zu dürfen.
Freddy Martin war mit dem Song 1950 ab dem 22. April zehn Wochen in den US CashBox-Charts vertreten. In seiner persönlichen Bilanz seiner besten Songs nimmt Wilhelmina Rang 21 seiner besten gelisteten 86 Songs ein. Martins Coverversion war die erfolgreichste unter den nachgesungenen Versionen.
Weitere Coverversionen
1950 gesungen von Phil Harris and The Sportsmen Quartet
1950 gesungen von Bob Grabeau
1950 gespielt vom Thore Ehrlings Orkester, Sänger Stig Gabrielson
1950 gesungen von Freddy Martin
1950: gesungen von Olavi Virta
Auszeichnung/Nominierung
1951 war Wilhelmina in der Kategorie „Bester Song“ für einen Oscar nominiert. Die Auszeichnung ging jedoch an Ray Evans und Jay Livingston für ihr Lied Mona Lisa aus dem Filmdrama Captain Carey, U.S.A.
Weblinks
Varieté-Prinzessin – Soundtrack in der IMDb – Internet Movie Database
Wabash Avenue Soundtrack (1950) bei ringostrack.com
Einzelnachweise
Lied 1950
Filmsong
Lied von Mack Gordon |
10814382 | https://de.wikipedia.org/wiki/Kabinett%20R%C3%B6der | Kabinett Röder | Kabinett Röder steht für folgende Regierungen des Saarlands:
Kabinett Röder I (1959 bis 1961)
Kabinett Röder II (1961 bis 1965)
Kabinett Röder III (1965 bis 1970)
Kabinett Röder IV (1970 bis 1974)
Kabinett Röder V (1974 bis 1977)
Kabinett Röder VI (1977 bis 1979) |
10251063 | https://de.wikipedia.org/wiki/Sportwagen-Weltmeisterschaft%201968 | Sportwagen-Weltmeisterschaft 1968 | Die Sportwagen-Weltmeisterschaft 1968 war die 16. Saison dieser Meisterschaft. Sie begann am 4. Februar und endete am 29. September 1968.
Meisterschaft
1968 trat in der Weltmeisterschaft ein neues Reglement in Kraft, das gravierende Veränderungen beim Motorhubraum der Rennwagen verursachte. Wesentlicher Inhalt war die Reduktion des Hubraums der Prototypen auf maximal 3 Liter. Bei den Sportwagen betrug die Obergrenze 5 Liter. Im Laufe der Weltmeisterschaft 1967 hatte es unter den Funktionären des CSI immer mehr Diskussionen über die Höchstgeschwindigkeit der leistungsstärksten Sportwagen-Prototypen gegeben. Beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans fuhr Bruce McLaren im Training im Ford GT40 Mk.IV einen Schnitt von 236,082 km/h. Im Rennen waren Denis Hulme und Mario Andretti in ihren MK.IV noch um einen Kilometer pro Stunde schneller. Der Siegerschnitt von Dan Gurney und A. J. Foyt betrug 218,038 km/h. 1968 durften die Mk.IV, die einen 7-Liter-Ford-V-Motor hatten, nicht mehr eingesetzt werden. Betroffen von der sehr kurzfristig verkündeten Änderung waren auch die Chaparral 2F und die Lola T70 mit ihren 7-Liter-Chevrolet-Motoren. Besonders hart traf das neue Reglement jedoch die Scuderia Ferrari. Die 330P4 hatten 4,4-Liter-V12-Motoren, waren aber als Prototypen homologiert und nicht als Sportwagen. Damit stand der amtierende Weltmeister 1968 ohne Einsatzwagen da.
Der Gesamtsieger in dem nunmehr als Marken-Weltmeisterschaft bezeichneten Championat wurde erst bei der letzten Veranstaltung, dem 24-Stunden-Rennen von Le Mans, ermittelt. Das 24-Stunden-Rennen in Westfrankreich wurde wegen der Studentenunruhen im Mai vom angestammten Termin im Juni in den September verlegt. Mit dem Sieg von Lucien Bianchi und Pedro Rodríguez zog das Ford repräsentierende Team von John Wyer mit der Werksmannschaft von Porsche gleich. Entschieden wurde die Meisterschaft durch die Streichresultate, da nur die besten fünf Ergebnisse zählten. Während von den 51 erreichten Punkten bei Ford nur sechs gestrichen wurden, verlor Porsche 25 von 67,5 Zählern und damit im letzten Rennen den Titel, da der zweite Rang von Rico Steinemann und Dieter Spoerry im Porsche 907 L als Streichresultat aus der Meisterschaftswertung fielen.
Rennkalender
Meisterschaft der Konstrukteure
Marken-Weltmeisterschaft
Internationaler Cup für GT-Fahrzeuge
Literatur
Alain Bienvenu: Endurance. 50 ans d’histoire. Band 1: 1953–1963. Éditions ETAI, Boulogne-Billancourt 2004, ISBN 2-7268-9327-9.
Peter Higham: The Guinness Guide to International Motor Racing. A complete Reference from Formula 1 to Touring Car. Guinness Publishing Ltd., London 1995, ISBN 0-85112-642-1.
Weblinks
Ergebnisse der Sportwagen-Weltmeisterschaft 1968
Motorsportsaison 1968
1968 |
6799699 | https://de.wikipedia.org/wiki/Japanische%20Badmintonmeisterschaft%202000 | Japanische Badmintonmeisterschaft 2000 | Die Japanische Badmintonmeisterschaft 2000 fand Mitte November 2000 in Tokio statt. Es war die 54. Austragung der nationalen Titelkämpfe im Badminton in Japan.
Medaillengewinner
Weblinks
http://www.badminton-a.com/nbaevent/index/aj.htm
2000
Badminton 2000
Badmintonwettbewerb in der Präfektur Tokio |
4094128 | https://de.wikipedia.org/wiki/TCM%20International | TCM International | TCM International Tool Consulting & Management GmbH, gegründet im Jahr 1996, ist ein international agierendes Dienstleistungsunternehmen im Bereich der Fertigungsindustrie. Das Kerngeschäft von TCM International ist das Tool-Management. Das Unternehmen bietet eine eigene Tool-Management Lösung namens Wintool an sowie auch automatisierte Toolbase Ausgabesysteme. Darüber hinaus betätigt sich die TCM Gruppe in den Bereichen Werkzeughandel und Präzisionswerkzeugschleifen.
Seit der Unternehmensgründung wuchs TCM von einem Zwei-Mann-Betrieb zu einem mehr als 500 Mitarbeiter zählenden Unternehmen, mit insgesamt 41 weltweiten Betriebsstätten. Dazu zählen Niederlassungen in Europa, Asien und Australien. Hauptsitz des Unternehmens ist das Technologie- und Entwicklungszentrum Georgsberg in der Steiermark. Die Firma ist weiters Gesellschafter beim Mobilitätscluster ACstyria.
Produkte
Dienstleistungspalette:
Tool Management
Werkzeugschleifen
Werkzeughandel
Forschung, Entwicklung & Innovation
Technik & Prozessoptimierung
Education (Ausbildung von TCM- und Kundenfach-arbeitern)
Engineering & Anlagenbau
Werkzeugbau
Zusätzliche Dienstleistungen: Messtechnik und Kalibrierlabor, Prüf- und Messvorrichtungen, Application Engineering Center (AEC), PRAXIS (Software), Instandhaltung, Fluid Management, Kfz-Konstruktion, Maschinenbau/Automatisierung, Mess- und Regeltechnik.
Einzelnachweise
Dienstleistungsunternehmen (Österreich)
Unternehmen (Bezirk Deutschlandsberg)
Stainz
Gegründet 1996 |
11962116 | https://de.wikipedia.org/wiki/Privat%20Bank%20Cup%202005 | Privat Bank Cup 2005 | Der Privat Bank Cup 2005 war ein Tennisturnier, das vom 14. bis 20. November 2005 in Dnipro stattfand. Es war Teil der ATP Challenger Series 2005 und wurde in der Halle auf Hartplatz ausgetragen.
Das Teilnehmerfeld der Einzelkonkurrenz bestand aus 32 Spielern, jenes der Doppelkonkurrenz aus 16 Paaren.
Einzel
Setzliste
Ergebnisse
Doppel
Setzliste
Ergebnisse
Weblinks und Quellen
Turnier der ATP Challenger Series 2005
Tennisturnier in Dnipro |
161081 | https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%96ffentliche%20Verwaltung | Öffentliche Verwaltung | Die öffentliche Verwaltung, auch Administrative genannt, ist nach Otto Mayer die Tätigkeit des Staates oder eines anderen Trägers öffentlicher Verwaltung, die weder Gesetzgebung (Legislative) oder Rechtsprechung (Judikative) ist, noch politische Regierungstätigkeiten (Gubernative) ausübt. Die öffentliche Verwaltung ist danach derjenige Teil der Exekutive, der öffentliche Aufgaben wahrnimmt. Sie ist der administrative Teil der vollziehenden Gewalt.
Allgemeines
Als organisationstheoretisches Leitbild für die öffentliche Verwaltung fungiert die Bürokratietheorie nach Max Weber. Die Ergebnisse der öffentlichen Verwaltung werden als Verwaltungsleistung bezeichnet. Die öffentliche Verwaltung als interdisziplinäres Untersuchungsobjekt ist der Gegenstand der Verwaltungswissenschaft.
Merkmale
Die öffentliche Verwaltung weist bestimmte Charakteristika auf und lässt sich nach Ernst Forsthoff eher beschreiben als definieren.
So ist das Handeln der Verwaltung an Gesetz und Recht gebunden ( Abs. 3 GG). Nach dem Grundsatz der Gesetzmäßigkeit der Verwaltung darf die Verwaltung nicht ohne gesetzliche Ermächtigung (Vorbehalt des Gesetzes) und nicht im Widerspruch zu bestehenden gesetzlichen Regelungen (Vorrang des Gesetzes) handeln. Das schließt auch eine bestimmte Zuständigkeitsverteilung ein.
Handlungsträger der Verwaltung sind die Behörden, die hierarchisch strukturiert sind. Die Ausführungskontrolle (Dienst-, Rechts- und Fachaufsicht) obliegt der jeweils höheren Behörde bzw. der Verwaltungsspitze. Oberste Behörden sind auf Bundes- und Landesebene die Ministerien, die Verwaltungsspitze der jeweilige Minister. Die Verwaltungsspitze ist im System der Gewaltenteilung gegenüber einem gewählten Gremium (Parlament) rechenschaftspflichtig, beispielsweise der Bürgermeister als Hauptverwaltungsbeamter der Stadtverwaltung gegenüber dem Gemeinderat.
Begriff der öffentlichen Verwaltung
Die öffentliche Verwaltung befasst sich mit der Verwaltung des Staates. Der Verwaltungsbegriff unterscheidet die Verwaltung im organisatorischen Sinn, die Verwaltung im materiellen Sinn und die Verwaltung im formellen Sinn.
Verwaltung im organisatorischen Sinn
Die Verwaltung im organisatorischen Sinn meint den Verwaltungsapparat, d. h. die Organisation der Verwaltung in Verwaltungsträger, Verwaltungsorgane und alle sonstigen Verwaltungseinrichtungen.
Verwaltung im materiellen Sinn
Verwaltung im materiellen Sinn ist die Staatstätigkeit, die materiell die Wahrnehmung von Verwaltungsangelegenheiten zum Gegenstand hat, unabhängig von dem handelnden Verwaltungsträger oder Organ. Bisherige Definitionsversuche grenzen den Begriff nicht vollständig ab oder sind zwar differenziert, aber sehr abstrakt.
Danach ist öffentliche Verwaltung im materiellen Sinne etwa „die mannigfaltige, konditional oder nur zweckbestimmte, also insofern fremdbestimmte, nur teilplanende, selbstbeteiligt entscheidend ausführende und gestaltende Wahrnehmung der Angelegenheiten von Gemeinwesen und ihrer Mitglieder als solcher durch die dafür bestellten Sachwalter des Gemeinwesens“ oder „als den Organen der vollziehenden Gewalt und bestimmten diesen zuzurechnenden Rechtssubjekten übertragene eigenverantwortliche ständige Erledigung der Aufgaben des Gemeinwesens durch konkrete Maßnahmen in rechtlicher Bindung nach (mehr oder weniger spezifiziert) vorgegebener Zwecksetzung.“
Verwaltung im formellen Sinn
Verwaltung im formellen Sinn meint alle ausgeübten Tätigkeiten der Verwaltungsbehörden unabhängig davon, ob sie materiell verwaltender Art sind wie den Erlass eines Verwaltungsakts oder einer Rechtsverordnung.
Rechtsgrundlagen
Das Verwaltungsrecht umfasst alle Rechtsnormen, die sich auf den Aufbau, die Aufgaben und die Befugnisse der Verwaltung beziehen und die Legitimation für ihre Tätigkeit darstellen.
Das allgemeine Verwaltungsrecht regelt Verfahren und Rechtsinstitute, die einheitlich für die gesamte Verwaltung gelten. Das besondere Verwaltungsrecht umfasst die Rechtsgrundlagen für die einzelnen Teilbereiche der Verwaltung, wie das Beamtenrecht, das Polizeirecht oder das Gewerberecht.
Im Gegensatz zu diesen Rechtsnormen mit Außenwirkung entfalten Verwaltungsvorschriften (Erlasse, Runderlasse, Dienstanweisungen) grundsätzlich keine Wirkung gegenüber dem Bürger. Als sog. Innenrecht regeln sie allein interne Vorgänge innerhalb eines Verwaltungsträgers wie die Zusammenarbeit verschiedener Organe. Ausnahmen können sich aus der Selbstbindung der Verwaltung ergeben.
Aufgaben
Ausgehend von der historisch ältesten Aufgabe, das jeweilige Territorium nach außen und innen zu schützen und seine finanzielle Basis zu sichern, zählt die Eingriffsverwaltung (Ordnungs- und Steuerverwaltung) zum klassischen Handlungsfeld der öffentlichen Verwaltung. Im 19. Jahrhundert kamen die Lenkungsverwaltung zur Förderung des wirtschaftlichen Wohlstands durch Handel und Industrie und schließlich die Leistungsverwaltung eines modernen Wohlfahrtsstaates hinzu, der die soziale Sicherheit der Bürger durch Unterstützung Einzelner (z. B. Sozialhilfe) und die Bereitstellung öffentlicher Einrichtungen der Daseinsvorsorge gewährleistet.
Die Bedarfsverwaltung dient der Beschaffung von Personal und Sachmitteln für die Verwaltungstätigkeit.
In jüngster Zeit wird auch von der öffentlichen Verwaltung eine „nachhaltige“ Aufgabenerfüllung erwartet.
Träger und Personal
Entsprechend der föderalen Verwaltungsgliederung in Deutschland sind die Träger der öffentlichen Verwaltung der Bund, die Länder und die Gemeinden.
Wird die Verwaltung durch eigene Behörden des Bundes oder der Länder ausgeübt, spricht man von unmittelbarer Staatsverwaltung. Hierzu werden auch Regiebetriebe und Eigenbetriebe gezählt. Werden dagegen selbständige Rechtsträger (Körperschaften, Anstalten oder Stiftungen des öffentlichen Rechts) sowie beliehene (bewidmete) Unternehmer tätig, beispielsweise ein Schornsteinfegermeister, der TÜV oder die DEKRA, spricht man von mittelbarer Staatsverwaltung.
Insgesamt sind im deutschen öffentlichen Dienst etwa 4,2 Millionen Beamte und Arbeitnehmer beschäftigt.
Bundesverwaltung
Die unmittelbare Bundesverwaltung ist mit der Durchführung aller Angelegenheiten betraut, die nach dem Grundgesetz unter die Zuständigkeit des Bundes fallen ( bis GG). Sie verfügt über insgesamt 316.500 Mitarbeiter. Nachfolgend einige Bundesbehörden und deren Anzahl an Mitarbeitern:
Auswärtiger Dienst (8.700)
Bundesfinanzverwaltung (48.000)
Bundeszollverwaltung (34.000)
Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht
Bundeszentralamt für Steuern
Bundesamt für zentrale Dienste und offene Vermögensfragen
Zentrum für Informationsverarbeitung und Informationstechnik
Bundeswehrverwaltung (75.000; zukünftig 50.000)
Bundespolizei (51.000)
Bundeskriminalamt (5.500)
Bundesanwaltschaft
Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (11.000)
Kraftfahrt-Bundesamt (1.000)
Bundesamt für Güterverkehr
Eisenbahn-Bundesamt
Bundesamt für Justiz
Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie
Luftfahrt-Bundesamt
Deutscher Wetterdienst
Bundesanstalt für Straßenwesen
Bundesanstalt für Gewässerkunde
Bundesanstalt für Wasserbau
Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (5.000)
Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung
Bundesverwaltungsamt (2.200)
Bundestagsverwaltung
Bundessortenamt
Bundesratsverwaltung
Bundespräsidialamt
Hinzu kommen 186.600 Soldaten, die nicht als Mitglieder der Verwaltung erfasst werden, aber dem Verteidigungsministerium unterstehen, und knapp 80.000 THW-Angehörige, die dem Bundesministerium des Innern unterstehen.
Daneben gibt es noch die mittelbare Bundesverwaltung. Hierzu gehören die Bediensteten bei Körperschaften, Anstalten und Stiftungen des öffentlichen Rechts unter Bundesaufsicht und die Bediensteten der Bundesbank.
Die bundeseigene Verwaltung hat seit 1990 einen erheblichen Anteil ihrer Bediensteten abgegeben. Zunächst überführte die Postreform sämtliche Beschäftigten der Postbehörden in die privatrechtlichen Einheiten von Post, Telekom und Postbank, mit der Bahnreform ist die ehemalige Behörde des Bundesverkehrsministeriums ebenfalls in private Strukturen überführt worden (mit Ausnahme des Bundeseisenbahnvermögens). Darüber hinaus wurde auch die Deutsche Flugsicherung privatisiert.
Landesverwaltungen
Da die Länder mit dem weitaus größten Teil der Verwaltungsaufgaben in Deutschland betraut sind ( GG), sind die Landesbehörden und die angeschlossenen Betriebe von der Personalstärke her der herausragende Teil der öffentlichen Verwaltung. In den 16 deutschen Landesverwaltungen arbeiten 2,3 Millionen Menschen, im Einzelnen:
in der Finanzverwaltung der Länder (153.300)
in den Hochschulen (237.900)
in Schulen und der vorschulischen Bildung (817.400)
im Rechtsschutz und der Gerichtsverwaltung (189.700)
in der Polizei (273.600, davon 228.000 Vollzugsbeamte)
in den sonstigen Verwaltungen (601.100).
Für die Hochschulen sind nur die öffentlich Beschäftigten angegeben. Insgesamt arbeiten an Hochschulen 488.700 Beschäftigte und in den ihnen angeschlossenen Kliniken nochmals 189.200 Mitarbeiter.
Kommunalverwaltungen
Die Gemeinden in Deutschland verwalten im eigenen Wirkungskreis alle Angelegenheiten der örtlichen Gemeinschaft. Dieses Selbstverwaltungsrecht ist ihnen im Grundgesetz garantiert ( Abs. 2 GG). Außerdem erfüllen sie im übertragenen Wirkungskreis ihnen gesetzlich zugewiesene staatliche Aufgaben.
Die kommunale Aufgabenstruktur unterscheidet:
freiwillige Aufgaben wie Bäder, Busse, Theater usw.
Pflichtaufgaben ohne Weisung: Schulen und Kindergärten, Strom, Gas, Wasser, Müllabfuhr usw.
Pflichtaufgaben nach Weisung: Sozialhilfe, Wohngeld, Feuerwehr, Zivilschutz, Gemeindewahlen usw.
staatliche Auftragsangelegenheiten: Volkszählung, Wehrpflichtigenerfassung, Landtags- und Bundestagswahlen.
Die Gemeinden eines Gebietes sind zu Landkreisen (in einigen Ländern Kreise genannt) zusammengeschlossen, um übergeordnete Aufgaben (insbesondere Pflichtaufgaben) effektiver bewältigen zu können. Ab einer bestimmten Einwohnerzahl, die je nach Bundesland unterschiedlich ist, sind Städte kreisfrei. Neben Kreisen existieren für Spezialaufgaben weitere kommunale Verbände, wie etwa in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen die Landschaftsverbände. Die Kontrollgremien dieser Körperschaften besetzen Kommunalvertreter, finanziert werden sie über Umlagen aus den Kommunalhaushalten.
Zusammengefasst beschäftigen die Kommunalverwaltungen 1,57 Millionen Mitarbeiter aufgeteilt auf die Bereiche:
Formen des Verwaltungshandelns
Die öffentliche Verwaltung erfüllt ihre Aufgaben in der Regel in öffentlich-rechtlicher Rechtsform, d. h., sie handelt aufgrund von Rechtsvorschriften, die dem öffentlichen Recht zuzuordnen sind. Für die öffentlich-rechtliche Verwaltungstätigkeit der Behörden gilt das Verwaltungsverfahrensgesetz, für alle öffentlich-rechtlichen Streitigkeiten nichtverfassungsrechtlicher Art sind die Verwaltungsgerichte zuständig ( Abs. 1 VwGO). Öffentlich-rechtliche Geldforderungen und Verwaltungsakt sind im Wege der Verwaltungsvollstreckung durchsetzbar (, des Verwaltungs-Vollstreckungsgesetzes).
Aufgaben der Leistungsverwaltung können jedoch auch in Privatrechtsform erfüllt werden (Verwaltungsprivatrecht). Auch bei der eigenen Bedarfsdeckung, den sog. fiskalischen Hilfsgeschäften wie der Beschaffung von Büromaterial handelt die Verwaltung nach Privatrecht (beispielsweise nach Kaufrecht des BGB).
Werden Aufgaben der öffentlichen Verwaltung auf natürliche oder juristische Personen des Privatrechts übertragen, spricht man von Beleihung.
Aufgaben der öffentlichen Verwaltung können auch von natürlichen oder juristischen Personen des Privatrechts wahrgenommen werden, ohne dass die Zuständigkeit der Verwaltung entfällt. In diesem Fall beauftragt die öffentliche Verwaltung den privaten Dritten als Verwaltungshelfer.
Die Abgrenzung von öffentlichem und privatem Recht beurteilt sich nach der modifizierten Subjektstheorie.
Systematische Darstellung:
öffentlich-rechtliche Tätigkeit
Rechtsakte
im Außenverhältnis
abstrakt-generelle
Rechtsverordnungen
Satzungen
konkrete
einseitige
Verwaltungsakte
sonstige Willenserklärungen
zweiseitige
Verwaltungsverträge
im Innenverhältnis
abstrakt-generelle
Verwaltungsvorschriften
konkrete
Einzelweisung
Realakte
privatrechtliche Tätigkeit
Verwaltungsprivatrecht
fiskalische Hilfsgeschäfte
Reformbestrebungen
Die Reform der öffentlichen Verwaltung beschäftigt die Verwaltung selbst und die Verwaltungswissenschaften sowie eine nicht unerhebliche Anzahl an Beratungsunternehmen – nicht zu vergessen die KGSt (Kommunale Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsmanagement).
Reformziele sind sowohl die Steigerung der Effektivität und Bürgerfreundlichkeit als auch die Haushaltskonsolidierung. Durch den zum Teil enormen Personalabbau, welcher nur begrenzt durch Privatisierung oder die Anwendung moderner Bürokommunikationstechnologien aufgefangen werden kann, werden oftmals neben administrativen Prozessoptimierungen auch strukturelle Anpassungen in der Verwaltungsorganisation notwendig. Ob hierdurch der Personalabbau kompensiert werden kann, ist vom Einzelfall abhängig.
Aufgabenkritik
Grundsätzlich lassen sich funktionale Reformen der Aufgabenverteilung, Verwaltungsstrukturreformen wie die Durchsetzung der Einräumigkeit und Gebietsreformen unterscheiden.
Binnenreformen
Die strenge Hierarchie führt zu einer autoritären Struktur innerhalb der Verwaltung. Daher arbeiten Behörden oft stark arbeitsteilig und Entscheidungen folgen festen Dienstwegen. Die Steuerung der Verwaltung ist daher sehr formal und aufgrund ihrer politisch ausgerichteten Verwaltungsspitze nicht vom Wesen her auf ökonomische Ziele ausgerichtet. Das Fehlen ökonomischer Prinzipien ist auch daran erkennbar, dass das Finanzwesen kameralistisch organisiert ist: Oft werden Budgets politisch ausgehandelt. Jedenfalls im Bereich der Kommunalverwaltungen werden derzeit in fast allen Bundesländern die Haushalte auf die kaufmännische Buchführung (Neues kommunales Finanzmanagement) umgestellt.
Ein in der heutigen Zeit zunehmend als Problem betrachteter Faktor ist das behördliche Anreizsystem. Da jedermann Zugang zum öffentlichen Dienst haben soll und die Leistungen der Verwaltung keinen Markt haben, greift die Verwaltung auf Hilfsgrößen (Beurteilungen) zurück. Bei diesen Beurteilungen wird nicht immer klar, welche Leistungen erwartet werden und inwieweit Wohlverhalten belohnt wird. Mangels Leistungsdefinition fehlen leistungsbezogene Anreize insbesondere monetärer Art. Das interne Prestige wird stattdessen oft an Behörden-, Abteilungs- oder Budgetgröße gemessen. Das Beamtenrecht gibt die Anforderungen des Grundgesetzes an öffentlich Bedienstete wieder. Es gilt dem in Verwaltungsdingen Unerfahrenen als hinderlich für Verwaltungsinnovationen oder fachliche Initiativen. Hier sind durch die Einführung von Elementen des modernen Personalmanagements in der öffentlichen Verwaltung Änderungen auf dem Weg. Für Tarifbeschäftigte im öffentlichen Dienst sind durch den neuen TVöD Leistungsanreize vorgesehen, diese sollen auch auf das Beamtenrecht übertragen werden.
Europäischer Verwaltungsraum
Die Europäische Union strebt nicht nur eine Rechtsgemeinschaft an, etwa mit dem Konzept eines gemeinsamen Raums der Freiheit, der Sicherheit und des Rechts, sondern entwickelt sich auch zunehmend zu einer Verwaltungsgemeinschaft. In diesem Zusammenhang bezeichnet der Begriff des Europäischen Verwaltungsraums () einerseits eine Harmonisierung der nationalen Verwaltungen durch die Entwicklung gemeinsamer Standards im Verwaltungsverfahren, im Rechtsschutz und der Verwaltungsorganisation, andererseits eine Verflechtung von nationalen Verwaltungen mit der EU-Administration sowie eine bi- oder multinationale Zusammenarbeit nationaler Verwaltungsräume, etwa in geographischen Grenzregionen. Ein weiterer Gegenstand sind die Handlungsformen der EU-Eigenverwaltung gegenüber den Unionsbürgern, einer mitgliedstaatlichen Behörde oder auch einem Mitgliedstaat selbst.
Angestoßen durch den Vertrag von Maastricht und die jüngste EU-Osterweiterung ist der Europäische Verwaltungsraum gegenwärtig weniger durch eine gemeinsame Politik, als vielmehr durch eine intensive wissenschaftliche Erforschung der einzelnen Entwicklungen und den Versuch, diese zu systematisieren und zu steuern gekennzeichnet.
Vereinigte Staaten von Amerika
In der Standard Industrial Classification der USA ist die öffentliche Verwaltung unter Buchstabe J nach den Dienstleistungen kategorisiert.
Siehe auch
Bezirk (DDR)
Land (DDR)
Literatur
Klaus König, Heinrich Siedentopf (Hrsg.): Öffentliche Verwaltung in Deutschland. 2. Auflage. Nomos-Verlag, Baden-Baden 1998.
Thomas Ellwein: Geschichte der öffentlichen Verwaltung. In: Politische Wissenschaft. Beiträge zur Analyse von Politik und Gesellschaft. VS Verlag für Sozialwissenschaften, 1987, ISBN 978-3-531-11927-4, S. 20–33.
Weblinks
Stefan Brakensiek: Verwaltungsgeschichte als Alltagsgeschichte. Zum Finanzgebaren frühneuzeitlicher Amtsträger im Spannungsfeld zwischen Stabsdisziplinierung und Mitunternehmerschaft 2010.
Philip Kunig: Deutsche Verwaltungsgeschichte von ihren Anfängen bis in die Neuzeit. Eine aufschlußreiche Lektüre Die Zeit, 20. März 1987 (Rezension von K. G. A. Jeserich, Hans Pohl, Georg-Christoph von Unruh (Hrsg.): Deutsche Verwaltungsgeschichte, 4 Bände, Stuttgart 1983 ff.).
Einzelnachweise
Staatsorganisationsrecht (Deutschland)
Verwaltungsorganisation (Deutschland)
!
Rechtsstaat |
3567268 | https://de.wikipedia.org/wiki/Windkarte | Windkarte | Windkarten stellen die Windverhältnisse, insbesondere die Windgeschwindigkeit, in einem Gebiet kartographisch dar. Sie werden beispielsweise für die Planung von Bauwerken, für die Standortwahl von Windkraftanlagen, in der Versicherungswirtschaft oder in der Seefahrt benötigt.
Windkarten haben in Klimaatlanten eine lange Tradition. Die Erstellung beruhte anfangs hauptsächlich auf Schätzungen der Windgeschwindigkeit. Da heute zuverlässigere Informationen benötigt werden, werden sie auf der Grundlage von Messdaten erstellt.
Grundlagen
Windgeschwindigkeit und -richtung hängen von verschiedenen Faktoren ab. Während in flachem, ebenem Gelände oder über Wasserflächen der Wind fast ungestört weht und relativ hohe Geschwindigkeiten erreicht, ist in topographisch bewegtem Gelände nicht nur die mittlere Geschwindigkeit geringer, sondern wird auch die Windrichtung durch die Geländeform beeinflusst. In solchen Gebieten ist die Windgeschwindigkeit auf den Bergkuppen und -kämmen im Mittel höher als in den Tälern. Der Einfluss der Topographie und Bodennutzung auf den Wind nimmt mit der Höhe über Grund ab. Da der Einfluss der Reibungskraft des Bodens mit der Höhe geringer wird, steigt die Windgeschwindigkeit besonders in den ersten 100 m stark an.
Anforderungen
Wegen dieser Einflussfaktoren auf den Wind müssen die in Windkarten dargestellten Daten auf den jeweiligen Zweck abgestimmt werden.
Bei der Planung von Bauwerken oder zur Risikoeinschätzung in der Versicherungswirtschaft ist die maximal zu erwartende Windlast, d. h. der Winddruck auf ein Bauwerk, in der Höhe von einigen Metern über dem Boden von Interesse. Für die Standortplanung von Windkraftanlagen wird die mittlere Windgeschwindigkeit in Nabenhöhe der Windräder benötigt.
Statistisches Windfeldmodell
Der Deutsche Wetterdienst hat für Deutschland eine Windkarte erstellt, die auf langjährigen Messdaten von etwa 220 Windmessstationen beruht. Die Windgeschwindigkeit wurde nach einer internationalen Vereinbarung in ebenem, offenem Gelände in einer Höhe von 10 m über Grund gemessen oder auf diese Höhe umgerechnet. Auch der Einfluss von Einzelhindernissen wie Bäumen wurde ausgeschaltet.
In dem statistischen Windfeldmodell des Deutschen Wetterdienstes wird die Windgeschwindigkeit als Funktion von verschiedenen Parametern dargestellt, die durch eine Regressionsanalyse aus den bereinigten Messdaten bestimmt wurden. Mit Hilfe der bestimmten Parameter wurde die mittlere Windgeschwindigkeit für die gesamte Bundesrepublik in ein Raster von 200 × 200 m² dargestellt.
Weblinks
Windkarten Deutschlands: Windgeschwindigkeit in 10 sowie 80 Meter über Grund, Eignung für die Windkraftnutzung, Webseiten des Deutschen Wetterdienstes
Windpotenzialkarte Baden-Württemberg, Bodenauflösung 50 m
Globale Windkarte auf earth.nullschool.net
Klimatologie
Kartentyp |
571880 | https://de.wikipedia.org/wiki/Andrei%20Romanowitsch%20Tschikatilo | Andrei Romanowitsch Tschikatilo | Andrei Romanowitsch Tschikatilo (, wiss. Transliteration ; * 16. Oktober 1936 in Jablotschnoje, Oblast Sumy, Ukrainische SSR, Sowjetunion; † 14. Februar 1994 in Nowotscherkassk, Russland) war ein sowjetischer Serienmörder, dem zwischen 1978 und 1990 nachweislich 53 Menschen zum Opfer fielen.
Zahlreiche Morde des sexuell sadistischen Psychopathen, der nach eigenen Angaben 56 Menschen getötet hatte, waren von Nekrophilie und Kannibalismus begleitet. Für seine Taten wurde er zum Tod durch Erschießung verurteilt und 1994 hingerichtet.
Tschikatilos Opfer waren sowohl männlich als auch weiblich, die Mehrheit davon Kinder und Jugendliche, die oft obdachlos oder von zu Hause weggelaufen waren bzw. sich prostituierten. In den Medien wurde Tschikatilo unter anderem als Der Ripper von Rostow bzw. Bestie von Rostow bezeichnet, da er einen Großteil seiner Taten innerhalb der südrussischen Oblast Rostow verübte. Der Fall Tschikatilos löste international entsetzte Reaktionen aus und wurde Vorlage für mehrere Bücher und Filme. Der True-Crime-Roman The Killer Department von Robert Cullen war zugleich die Vorlage für den mehrfach prämierten Spielfilm Citizen X.
Vorgeschichte
Kindheit und Jugend
Andrei Tschikatilo wurde 1936 in Jablutschne (Rajon Welyka Pyssariwka), einem kleinen Dorf in der Ukrainischen SSR, geboren. Drei Jahre zuvor herrschte in der Ukraine eine Hungersnot (Holodomor), die zu Kannibalismus unter der Bevölkerung geführt haben soll. Nach Erzählung seiner Mutter wurde auch sein Bruder entführt und zum Verzehr von hungernden Menschen getötet. Beim Ausbruch des Zweiten Weltkriegs kämpfte sein Vater auf Seiten der Roten Armee und geriet 1941 in deutsche Kriegsgefangenschaft. Seine Mutter brachte 1943 eine Tochter, Tatjana, zur Welt. Da ihr Mann zum Zeitpunkt der Zeugung schon lange in Gefangenschaft war, wurde immer wieder spekuliert, Tschikatilos Mutter sei von deutschen Soldaten vergewaltigt worden. Der junge Andrei wurde während der deutschen Okkupation immer wieder Zeuge von Bombardierungen, Erschießungen und anderen Grausamkeiten. Nach Ende des Krieges wurde der Vater als Deserteur verurteilt und war jahrelang in einem Arbeitslager interniert. Tschikatilos Schwester beschrieb die Mutter später als hart und unversöhnlich, während sie den Vater einen freundlichen Mann nannte.
Der Junge, der oft von seiner Mutter geschlagen wurde, schlief lange im Bett seiner Eltern – obwohl er bis zu seinem zwölften Lebensjahr Bettnässer war. Als Kind hatte er Angst vor Monstern, Hexen und Wölfen, von denen er glaubte, sie würden Kinder fressen.
Andrei war ein schwächliches Kind mit einer schweren Sehstörung. Er galt als strebsamer und guter Schüler, wurde aber immer wieder von anderen Kindern gehänselt, ohne sich in irgendeiner Form zur Wehr setzen zu können. In der Schule tat sich Tschikatilo durch gute Leistungen hervor und identifizierte sich darüber hinaus als Kommunist.
Mit zunehmendem Erwachsenwerden stellte er fest, dass er impotent war. Seine Reiz- und Erregungsschwelle war derart hoch, dass sie, verbunden mit einer chronischen Erektionsschwäche, einen normalen Verkehr beinahe unmöglich machte. Sein Lebensgefühl beschrieb er später als ohne Genitalien und Augen geboren worden zu sein. Tschikatilos angeschlagenes Selbstwertgefühl und seine soziale Zurückgezogenheit verstärkten sich in Folge weiter.
Um den Ruf seines Vaters als Landesverräter auszugleichen, versuchte er der Sowjetunion eifrig zu dienen. Er bewarb sich zum Studium der Rechtswissenschaften an der Universität von Moskau, wurde jedoch abgelehnt. Daraufhin ging er für zwei Jahre nach Nischni Tagil im Ural, arbeitete auf Großbaustellen und besuchte Vorlesungen in Ingenieurwissenschaften. Er schrieb patriotische Artikel für Zeitungen, trat der KPdSU bei und ließ sich als Informant für die Polizei anwerben. Nach seinem Militärdienst von 1957 bis 1960, den er zum Teil als Nachrichtentechniker in Berlin verbrachte, kehrte Andrei Tschikatilo in sein Heimatdorf zurück. Dort begann er eine Beziehung mit einer jungen, kurz zuvor geschiedenen Frau. Versuche, Geschlechtsverkehr zu haben, scheiterten stets an Tschikatilos Unfähigkeit, eine Erektion zu bekommen, sodass die Frau bei einer Freundin um Rat fragte. Daraufhin verbreiteten sich in dem kleinen Dorf schnell die Gerüchte über Tschikatilos Impotenz. Schwer gedemütigt und beschämt versuchte dieser sich zu erhängen, wurde jedoch rechtzeitig gefunden und gerettet. Nach dem Vorfall verließ er seine Heimat und zog in das Umland von Rostow am Don, wo er eine Anstellung als Nachrichtentechniker fand. Seine Mutter und Schwester kamen wenig später nach.
Heirat und eigene Familie
1963 erfolgte die Hochzeit mit seiner Frau Feodosija, die er durch seine Schwester Tatjana kennengelernt hatte. Tschikatilo beschrieb die Ehe später als durch seine Schwester und deren Mann arrangiert. 1965 wurde seine Tochter und 1969 sein Sohn geboren. Aufgrund seiner Impotenz war es ihm nicht leicht gefallen, Vater zu werden. Seine Frau konnte er nur schwängern, indem er masturbierte und seine Frau anschließend manuell besamte.
Seine Frau hatte sich mit der Impotenz Tschikatilos abgefunden und blieb bei ihm. 1965 begann er parallel zu seinem Beruf ein Studium für Russische Literatur und Sprache an der Universität Rostow, das er 1970 erfolgreich abschloss.
Berufliches und erste Straftaten
Noch im selben Jahr nahm Tschikatilo eine Lehramtsstelle im nahegelegenen Nowoschachtinsk auf, einer Industriestadt mit damals etwa 100.000 Einwohnern nördlich von Rostow.
Er wurde Russisch- und Sportlehrer, aber es zeigte sich schnell, dass er für seine Schüler keine Autoritätsperson war. Er konnte sich nicht richtig durchsetzen, wurde von Schülern gedemütigt und sogar tätlich angegriffen und war täglich deren Spott ausgesetzt. Dies führte dazu, dass er mehrmals seinen Arbeitsplatz wechseln musste. 1973 beging er seinen ersten sexuellen Missbrauch, als er eine 15-jährige Schülerin beim Schwimmunterricht an Brüsten und Genitalien berührte. Nach dem Bekanntwerden weiterer ähnlicher Fälle wurde Tschikatilo aus dem Schuldienst entlassen. 1978 zog Tschikatilo schließlich in die Nachbarstadt Schachty und versuchte sich dort als Lehrkraft an einer Bergwerksschule. Seinen Beruf als Lehrer gab er 1981 endgültig auf, nachdem erneut Vorwürfe laut wurden, Tschikatilo habe Jungen und Mädchen sexuell missbraucht. 1981 trat er eine Stelle als Lagerverwalter in einer Lokomotivfabrik in Rostow an. Durch seinen neuen Beruf musste er oft lange Dienstreisen in der gesamten Sowjetunion unternehmen.
Im September 1978 kaufte er ein halb verfallenes Häuschen in Schachty, wohin er einige seiner Opfer lockte und wo er seinen ersten Mord beging.
Chronik über Tschikatilos Morde von 1978 bis 1990
1978 – der erste Mord
22. Dezember: Nachdem ihn einige Schüler körperlich misshandelt, getreten und geschlagen hatten, ging Tschikatilo in ein Kaufhaus und kaufte sich ein Klappmesser – seine erste Mordwaffe. Er selbst gab an, er brauche es zur Selbstverteidigung. Schüler hatten zuvor den schwächlichen Tschikatilo ungehindert angegriffen, da dieser sich erpressbar gemacht hatte, als er nachts in den Schlafsaal der Schüler eingedrungen und einem Jungen gegenüber zudringlich geworden war. Tschikatilo nahm sich vor zu trinken, sich mit einer Frau zu vergnügen und so seinen Ärger abzureagieren. Er kaufte Alkohol und machte sich auf den Weg in seine Datscha. Auf dem Weg dorthin traf er zufällig das neun Jahre alte Mädchen Jelena Sakotnowa, das er ansprach und in seine Datscha lockte. Da es ihm nicht gelang, die Neunjährige sexuell zu missbrauchen, tötete er sie, indem er ihr mit seinem Messer mehrfach in den Unterleib stach, und ejakulierte anschließend auf ihren Leichnam.
Anschließend kleidete er das Kind wieder an und warf es in einen nahe gelegenen Fluss. Die Leiche wurde erst zwei Tage später gefunden.
Tschikatilo geriet schnell unter Verdacht, den Mord an Jelena Sakotnowa begangen zu haben und wurde mehrfach verhört. So konnten im Schnee in der Nähe seiner Datsche Blutspuren und in einiger Entfernung auch der Schulranzen des Kindes gefunden werden. Er wurde darüber hinaus von einem Zeugen am Tag des Mordes in der Nähe des Tatorts gesehen und Nachbarn bestätigten, dass Tschikatilo am 22. Dezember in seiner Datscha gewesen sei. Kurz darauf geriet jedoch der einschlägig vorbestrafte 25-jährige Arbeiter Alexander Krawtschenko ins Visier der Polizei. In seiner Wohnung fand die Polizei Kleidung mit Blutspritzern, deren Blutgruppe mit der von Sakotnowa und Krawtschenkos Frau übereinstimmten. Krawtschenko hatte als Jugendlicher wegen Vergewaltigung und Mord einer Gleichaltrigen eine Haftstrafe verbüßt und während des Verhörs widersprüchliche Aussagen gemacht. Krawtschenkos Frau gab bei der Polizei mehrfach an, ihr Mann sei zum Tatzeitpunkt mit ihr zusammen in ihrer Wohnung gewesen, was auch von Nachbarn bestätigt wurde, widerrief aber ihre Aussage, nachdem die Polizei sie unter Druck setzte und drohte, sie wegen Komplizenschaft bei dem Mord an Sakotnowa anzuklagen. Alexander Krawtschenko wurde schließlich für den Mord verurteilt, zunächst zu einer lebenslangen Gefängnisstrafe. Auf Druck der Angehörigen des Kindes wurde das Verfahren neu aufgerollt, Krawtschenko zum Tode verurteilt und 1983 hingerichtet. Später gab Tschikatilo an, dass er nach diesem Mord einen Orgasmus nur noch durch die brutale Tötung seiner Opfer erreichen konnte. Er sagte später aus, dass er nach seinem ersten Mord zunächst noch versuchte, seine Triebe zu unterdrücken. Acht Monate später verübte er seinen zweiten Mord.
Allgemeines zur Vorgehensweise
Während seiner Mordserie, durch die in Russland im Laufe von 12 Jahren mindestens 53 Menschen getötet wurden, entwickelte Tschikatilo einen für ihn typischen Modus Operandi. Er sprach Ausreißerinnen, Obdachlose oder (ab 1983) Prostituierte an und lockte sie in einen Wald. In der Regel versuchte er sie zu vergewaltigen und tötete sie aus Wut darüber, dass es ihm aufgrund seiner Impotenz nicht gelang. Nur durch die Verstümmelung der Ermordeten konnte er zum Orgasmus kommen. Die Morde führte er auf unterschiedliche Art aus; einige Opfer wurden erstochen, andere erwürgt oder mit einem Hammer erschlagen. Männliche Opfer kastrierte er und aß die Genitalien seiner weiblichen Opfer, die er entweder roh verzehrte oder auf einem improvisierten Feuer im Wald kochte.
1981: das zweite Opfer
3. September: Tschikatilo traf die 17-jährige Larissa Tkatschenko an einer Bushaltestelle vor der Bibliothek in Rostow, lockte sie in ein nahe gelegenes, verlassenes Waldstück und tötete sie dort. Aus der Leiche biss er Hautstücke und eine Brustwarze heraus. Sie wurde am 4. September am Ufer des Don gefunden.
1982: sieben Morde
6. Juni: Sein nächstes Opfer war die 13-jährige Ljuba Birjuk. Die Leiche wurde am 27. Juni auf einem Waldweg im Rostower Umland gefunden.
25. Juli: Während einer Reise nach Krasnodar tötete er Ljuba Wolobujewa. Die Leiche wurde am 7. August gefunden.
13. August: Tschikatilo tötete den neunjährigen Oleg Poschidjew, sein Leichnam wurde bis heute nicht gefunden.
16. August: An diesem Tag wurde die 16-jährige Olga Kuprina ermordet. Die Leiche wurde am 27. Oktober entdeckt.
8. September: Er ermordete die 19-jährige Irina Karabelnikowa. Die Leiche wurde am 20. September auf dem Land in der Nähe von Schachty gefunden.
15. September: Tschikatilo tötete den 15-jährigen Sergej Kusmin. Die Leiche wurde am 12. Januar 1983 gefunden.
11. Dezember: Er tötete die zehnjährige Olja Stalmatschenok in Nowotscherkassk, ihre Überreste wurden fünf Monate nach der Tat am 11. April 1983 gefunden.
1983: acht Morde
In diesem Jahr änderte Tschikatilo sein bisheriges Opferprofil und suchte sich ab jetzt verstärkt erwachsene, weibliche Prostituierte als Opfer.
Zwischen dem 15. und 20. Juni ermordete Tschikatilo die 15-jährige Laura Sarkisjan. Ihre Leiche ist bis zum heutigen Tag nicht gefunden worden.
Im Juli tötete er zwei weitere Menschen, an die genauen Daten konnte sich Tschikatilo jedoch nicht mehr erinnern. Zuerst ermordete er die 13-jährige Ira Dunenkowa, deren ältere Schwester kurzzeitig Tschikatilos Geliebte war. Ihre Leiche wurde in der Nähe des Flughafens Rostow im Park des Fliegers am 8. August gefunden. Später tötete er auch die 24-jährige Ljuda Kutsjuba, deren sterblichen Überreste fand man am 12. März 1984 außerhalb von Schachty.
8. August: Sein nächstes Opfer war der siebenjährige Igor Gudkow. Die Leiche wurde 20 Tage später ebenfalls im Park des Fliegers in Rostow entdeckt.
19. September: Er tötete die 22-jährige Walja Tschutschulina, ihre Überreste fand man am 27. November außerhalb von Schachty.
Im Herbst 1983 ermordete Tschikatilo eine 18- bis 25-jährige Frau, deren Identität nicht eindeutig geklärt werden konnte. Ihre Leiche wurde im Oktober in der Nähe von Nowotscherkassk gefunden.
27. Oktober: In einer Bergbaustadt nahe Schachty brachte er die 19-jährige Vera Schewkun um. Die Leiche wurde am 30. Oktober gefunden.
27. Dezember: Auf seinem Heimweg verschwand der 14-jährige Sergej Markow. Sein Leichnam wurde am 4. Januar 1984 gefunden.
1984: 15 Morde
9. Januar: Die 17-jährige Natalja Schalapinina wurde ermordet. Fund der Leiche am 10. Januar im Park des Fliegers in Rostow.
21. Februar: Marta Rjabjenko wurde in Schachty ermordet und am selben Tag gefunden.
24. März: Dima Ptaschnikow (13) wurde ermordet. Die Leiche wurde am 27. März in dem Nowoschachtinsker Vorort Atx gefunden.
25. Mai: Tschikatilo brachte zwei Menschen an einem Tag um: die 32-jährige Tanja Petosjan, gefunden am 27. Juni, und ihre elfjährige Tochter Sweta, gefunden am 5. Juni.
Juni/Juli: Jelena Bakulina (27) wurde ermordet – das genaue Todesdatum lässt sich nicht feststellen.
10. Juli: Der 13-jährige Dima Illarionow wurde in Rostow getötet und am 12. August gefunden.
19. Juli: Anna Lemeschewa (19) wurde ermordet, die Leiche wurde 6 Tage später in der Nähe von Schachty gefunden.
Ende Juli: Tschikatilo ermordete die 20-jährige Swetlana Tschana.
2. August: Die 16-jährige Natascha Golosowskaja wurde im Park des Fliegers in Rostow ermordet.
7. August: Die 17-jährige Ljudmila Alexejewa wurde umgebracht. Die am 10. August gefundene Leiche lag am Ufer des Don.
8.–11. August: Auf Geschäftsreise in Usbekistan ermordete Tschikatilo eine unbekannte Frau.
13. August: Immer noch in Usbekistan tötete er die 12-jährige Akmarala Sejdaliewa.
28. August: Nachdem er zurück zu Hause war, tötete er Alexander Tschepel (11). Der Tatort lag nahe dem des Alexejewa-Mordes drei Wochen zuvor.
6. September: Die 24-jährige Irina Lutschinskaja wurde im Park des Fliegers in Rostow ermordet, die Leiche einen Tag später gefunden.
1985: zwei Morde
Am 13. September 1984 wurde Tschikatilo von einem Zivilpolizisten beobachtet, wie er versuchte, junge Frauen von einer Bushaltestelle wegzulocken. Er wurde verhaftet, es konnte ihm die Mordserie aber nicht nachgewiesen werden. Stattdessen wurde er wegen Diebstahls bei seinem Arbeitgeber zu einem Jahr Haft verurteilt, aber bereits nach drei Monaten am 12. Dezember 1984 wieder entlassen. Er nahm eine neue Arbeit in Nowotscherkassk an und hielt sich von nun an mit weiteren Taten zurück. 1985 gab es zwei nachgewiesene Taten, 1986 gar keine.
31. Juli: Natalja Pochlistowa (18) wurde aus einem Zug nahe dem Flughafen Moskau-Domodedowo gelockt. Ihre Leiche fand man am 3. August.
27. August: In einer Baumgruppe nahe einer Bushaltestelle in Schachty wurde Irina Guljajewa (18) umgebracht. Am folgenden Tag fand man ihre Leiche.
19 Monate Pause und ein Täterprofil
Zwischenzeitlich war mit Hilfe des Profilers Alexandr Buchanowski ein Täterprofil entstanden, in dem festgestellt wurde, es handle sich bei dem Täter um einen Nekro-Sadisten zwischen 45 und 50, der durch Aggressionen Leid, Qualen und schließlich den Tod seiner Opfer auslöste, um dadurch sexuell erregt zu werden. Um möglicherweise Rückschlüsse auf das Verhalten von Serienmördern ziehen zu können, interviewte Buchanowski sogar den 1985 verhafteten Serienmörder Anatoli Jemeljanowitsch Sliwko, eine Methode, für die bisher in erster Linie amerikanische Fallanalytiker bekannt waren.
In der Retrospektive wird festgestellt, dass Tschikatilo bereits sehr früh in seiner Persönlichkeitsentwicklung gestört gewesen sein muss und darüber hinaus paraphil war. Durch die fehlende Fähigkeit zur Impulskontrolle setzte er seine Fantasien in die Realität um, wobei er als psychopathisch veranlagter Täter keine Empathie für seine Opfer empfunden haben dürfte. Die Art und Weise, wie er später selbst über seine eigenen Taten berichtete, bestätigt diese Beobachtung.
1987: drei Morde
16. Mai: Oleg Makarenkow (13) wurde in Swerdlowsk in der heutigen Ukraine Opfer von Tschikatilo. Dieser führte die Ermittler nach seiner Festnahme zu den sterblichen Überresten des Jungen.
29. Juli: Während einer Geschäftsreise tötete er Iwan Bilowetschki (12) in Saporischschja. Die Leiche wurde am folgenden Tag gefunden.
15. September: In der Oblast Leningrad wurde Juri Tereschonok (16) aus einem Zug gelockt. Auch sein Körper konnte erst durch Tschikatilo nach dessen Festnahme aufgefunden werden.
1988: drei Morde
1.–4. April: Nahe dem Bahnhof von Krasny Sulin wurde eine unbekannte Frau umgebracht, deren Leiche am 6. April gefunden wurde. Ihr Alter wurde auf 18–25 geschätzt.
15. Mai: Der 9-jährige Alexei Woronko wurde in der Nähe des Bahnhofes von Ilowajsk (heutige Ukraine) getötet.
14. Juli: Erstmals seit 1985 gab es wieder ein Opfer im Umkreis von Rostow. Die Leiche von Jewgeni Muratow (15) wurde neun Monate später, am 10. April 1989, gefunden.
1989: fünf Morde
8. März: Die 16-jährige Ausreißerin Tatjana Ruschowa aus Krasny Sulin wurde in der Wohnung von Tschikatilos eigener Tochter ermordet.
11. Mai: Einen Tag nach seinem achten Geburtstag wurde Alexander Djakonow im Stadtzentrum von Rostow ermordet. Seine Leiche wurde am 14. Juli gefunden.
20. Juni: Östlich von Moskau in der Oblast Wladimir wurde Alexei Moissejew (10) umgebracht. Tschikatilo gestand diesen Mord später.
19. August: Die ungarische Studentin und junge Mutter Helena Varga (19) wurde aus einem Bus gelockt und in einem Dorf nahe Rostow getötet.
28. August: Alexei Chobotow (10) wurde außerhalb eines Theaters in Schachty letztmals gesehen. Tschikatilo führte die Polizei später zu seinen Überresten.
1990: acht Morde
14. Januar: Andrei Krawtschenko (11) wurde aus einem Kino gelockt und in Schachty ermordet. Seine Leiche wurde am 19. Februar gefunden.
7. März: Der junge Jaroslow Makarow (10) wurde vom Rostower Bahnhof weggelockt und im dortigen botanischen Garten umgebracht.
4. April: Von einem Bahnhof nahe Schachty wurde Ljubow Zujewa (31) weggelockt. Ihre sterblichen Überreste wurden am 24. August gefunden.
28. Juli: Wenige Meter von der Stelle entfernt, an der bereits im März Jaroslow Makarow im Botanischen Garten von Rostow getötet worden war, starb nun auch Wiktor Petrow (13).
14. August: Am Strand von Nowotscherkassk wurde Iwan Fomin (11) ermordet. Seine Leiche wurde drei Tage später gefunden. Medien nannten diesen Mord später den wohl dreistesten, da der Täter den elfjährigen ins Schilf lockte, wo er ihn zerfleischte, obwohl eine Gruppe von Badegästen in der Nähe war.
16. Oktober: Wadim Gromow (16) kam aus Schachty und verschwand während einer Zugfahrt nach Taganrog.
30. Oktober: Sein vorletztes Opfer Viktor Tischenko (16) tötete Tschikatilo in Schachty nahe einem kleinen Bahnhof. Während des Kampfes biss dieser Tschikatilo in den Finger. Diese Verletzung konnte nach der Festnahme festgestellt und diesem Mord zugeordnet werden.
6. November: Swetlana Korostik (22) war das letzte Opfer der Mordserie. Ihre Leiche wurde am 13. November in einem Waldgebiet nahe einem Bahnhof gefunden.
Die Ermittlungen
Anfangszeit
Im Fall der Tschikatilo-Morde ermittelte die Polizei bereits seit dem ersten Mord 1978 mit zunehmender Intensität. Jedoch wurde von der Miliz erst spät erkannt, dass die Taten einem Einzeltäter zuzuordnen waren, da Tschikatilo hinsichtlich seines Opfertyps weniger festgelegt war als die meisten Serienmörder. Er tötete Mädchen, Jungen, Frauen und auch Mütter, in einem Fall eine Mutter zusammen mit ihrer Tochter, lediglich Männer ließ er aus. Entweder entsprachen sie nicht seiner Sexualpräferenz oder er hatte zu viel Angst vor möglicher Gegenwehr.
1984 wurde zeitweise sogar daran gedacht, Schachty vollständig zu evakuieren und die 200.000 Bewohner in der ganzen UdSSR zu verteilen. Die Pläne scheiterten jedoch daran, dass auch der Mörder mit umgezogen wäre und wahrscheinlich in einem anderen Ort weiter gemordet hätte.
Nebeneffekte der Ermittlungen
Während der zwölf Jahre andauernden Ermittlungen, an der 127 Ermittler beteiligt waren, wurden knapp eine halbe Million Menschen überprüft und 165.000 Blutproben ausgewertet.
Dabei waren bereits 1984 über 400 Homosexuelle aus der Umgebung von Rostow überprüft worden. Nach dem damals geltenden Anti-Sodomie-Gesetz wurden 105 von ihnen zu Haftstrafen verurteilt, mit der Folge, dass drei von ihnen sich das Leben nahmen.
Weitere zu Unrecht Beschuldigte starben entweder in Untersuchungshaft oder begingen ebenfalls Selbstmord. Der Unschuldige Alexander Krawtschenko gestand sogar unter Folter einen Mord, den Tschikatilo begangen hatte. Dafür wurde der damals 20-Jährige am 23. März 1982 hingerichtet.
Während der Überprüfung Verdächtiger konnten die Ermittler allerdings auch insgesamt 1.662 andere Verbrechen aufklären, zu denen 95 Morde und 245 Vergewaltigungen zählten.
Tschikatilo als Biologischer Sonderfall
Tschikatilo wurde vor seiner Verhaftung bereits zweimal verdächtigt und sogar in Gewahrsam genommen und verhört. Das erste Mal nach dem Mord an Elena Sakotnowa im Jahre 1978, dann nochmals im Jahr 1984. Dennoch konnte man ihn nicht mit den Morden in Verbindung bringen.
Auf allen erstochenen Leichen waren Spermien gefunden worden, die auf einen Täter mit der Blutgruppe A schließen ließen. Als Tschikatilo erstmals als der gesuchte Lessopolossa-Mörder inhaftiert wurde, lagen bereits einige belastende Indizien gegen ihn vor. Die Blutgruppenanalyse aus Moskau ergab jedoch, dass er die (mit 5 Prozent Verbreitung) sehr seltene Blutgruppe AB hatte und nicht A, wie der vermeintliche Täter. Aus diesem Grund ließ man ihn wieder laufen.
Zahlreiche Publikationen über den Fall befassen sich mit dem Phänomen, auf dem diese Fehleinschätzung basierte. Insbesondere in der Transfusionsmedizin und für forensische Zwecke unterscheidet man mittlerweile zwischen einer Gruppe von Menschen, deren Blutgruppen-Antigene in Körperflüssigkeiten wie Speichel, Schleim und Sperma enthalten sind, die sogenannten Secretors oder Sekretoren, und der deutlich kleineren Gruppe, bei denen dies nicht der Fall ist. Mit 80 Prozent Verbreitung ist der Sekretor fast die Norm, während der andere Typ, entweder der non-Secretor, selten auch aberranter Sekretor genannt, nur 20 Prozent der Fälle ausmacht. Daher ließen Tschikatilos Körperflüssigkeiten keinen direkten Rückschluss auf seine Blutgruppe zu.
Fazit der Ermittlungen bis 1989
Nach Recherchen des Spiegels verliefen die Ermittlungen vor 1989 insgesamt hektisch und chaotisch. So wurde die Öffentlichkeit beispielsweise nicht gewarnt oder zur Mithilfe aufgerufen, obwohl allein sieben Leichen in einem Waldstück beim Flugplatz von Rostow gefunden worden waren. In der Bevölkerung kursierte unterdessen das Gerücht, eine Organhandel-Bande aus Armenien schlachte die Opfer aus, denen mitunter das Herz oder die Gebärmutter fehlten.
Erst in der Schlussphase der Ermittlungen wurde die Öffentlichkeit um Unterstützung gebeten.
Enttarnung und Verhaftung
Die Reformpolitik (Perestroika und Glasnost) Gorbatschows eröffnete den Medien immer mehr Möglichkeiten zur Berichterstattung. Nach dem Mörder, der inzwischen schon mehr als 40 Menschen umgebracht hatte, wurde zunehmend öffentlich gefahndet. Laut Angaben der Miliz wurden in allen Schulen Rostows und Schachtys Aufklärungskampagnen durchgeführt. An jeder Eisenbahnstrecke um Rostow patrouillierten rund um die Uhr insgesamt mehr als 600 Milizbeamte.
An einer kleinen Station entdeckte ein wachhabender Beamter Tschikatilo, der 200 Meter entfernt vom Bahnhof aus dem Wald kam. Er hatte rote Flecken und war stark mit Schlamm beschmutzt, welchen er mit Wasser aus einem Hydranten abzuwaschen versuchte. Die Milizionäre hatten die Anweisung, die Personalien jedes Passanten am Bahnhof zu kontrollieren. Tschikatilos Dokumente waren einwandfrei, weshalb er ungehindert in den einfahrenden Zug einsteigen konnte. Diese Begegnung wurde allerdings in einem Bericht festgehalten, der dem Polizeirevier in Rostow übermittelt wurde.
Durch Zufall entdeckten zwei Kommissare Kleidungsreste an derselben Stelle, an der Tschikatilo aus dem Wald kommend gesehen worden war. Einige Monate zuvor war hier schon einmal eine Leiche gefunden und alles abgesucht worden, wobei die Kleidungsreste entdeckt worden wären. Nach einer ausgiebigen Suche mit 40 Beamten und Hunden fand man eine Kinderleiche. Tschikatilo geriet immer mehr ins Fadenkreuz der Ermittler.
Danach wurde er rund um die Uhr von Fahndern des KGB auf seinem Weg zur Arbeit observiert, auch sein Verhalten im Zug sowie sein Privatleben wurden beobachtet. Am 20. November 1990 griff die Polizei zu und drei Beamte in Zivil nahmen Tschikatilo fest. Weder wehrte er sich, noch fragte er nach dem Grund für die Verhaftung. Die Ermittler hatten Bedenken, Tschikatilo könnte einen Nervenzusammenbruch oder einen Herzinfarkt bei der Festnahme erleiden, da er bereits 50 Jahre überschritten hatte.
Verhöre
Tschikatilo wurde in das Miliz-Hauptquartier nach Rostow gebracht und mit seinem Mantel, seiner Ledermütze und seiner großen Aktentasche fotografiert. Ordnungsgemäß wurden eine Haar- und eine Blutprobe genommen. Die Durchsuchung der von ihm mitgeführten Aktentasche bestätigte die Ermittler in ihrem Verdacht, denn es befanden sich keine Akten oder Dokumente darin, sondern zwei Stricke, ein Taschenspiegel und ein Küchenmesser mit einer fast 30 cm langen Klinge.
Während der Verhöre saß Tschikatilo den Beamten immer schweigend gegenüber und behauptete, dass er nur von den Behörden festgehalten und drangsaliert werde, weil er oft Beschwerden über korrupte Beamte verschickt habe.
23. November
An diesem Tag wurde Tschikatilos Haltung zu Prostituierten und Landstreichern durch folgende Aussage deutlich:
„Ich habe oft meine Zeit auf Bahnhöfen verbracht, in Fern- und Nahverkehrszügen und in Bussen. Es halten sich dort immer eine Menge unterschiedlicher Landstreicher auf, sowohl junge als auch alte. Sie betteln, fordern und stehlen. Ich habe in Bahnhöfen Szenen aus dem Sexualleben dieser Landstreicher beobachtet. Und dabei wurde mir klar, wie demütigend es ist, dass ich nie fähig war, mich als richtigen Mann zu empfinden. Er stelle sich die Frage, ob diese degenerierten Elemente überhaupt das Recht besitzen, zu existieren.“ (Auszug aus dem Verhörprotokoll der Miliz Rostow)
Später sagte er, er sei dankbar, dass man ihn gefasst habe. Er beteuerte zwar nicht mehr seine Unschuld, sprach jedoch nicht über die Morde. Sein übersteigertes Schamgefühl machte es ihm kaum möglich, mit einem anderen Mann über die Morde und seine sexuellen Handlungen zu sprechen.
29. November
Die Zeit für die Beamten wurde knapp, zehn Tage durfte man einen Verdächtigen nach sowjetischem Recht festhalten, länger nur, wenn eine Anklage gegen ihn erhoben wurde. Am 30. hätte man Tschikatilo wieder entlassen müssen.
Die Ermittler unternahmen deshalb einen Strategiewechsel. Kein Milizbeamter sollte Tschikatilo zum Reden bringen, sondern Alexander Buchanowski, ein ortsansässiger Psychiater, welcher gemeinsam mit Tschikatilo eine detaillierte Liste der Morde erstellen sollte. Buchanowski willigte nur unter drei Bedingungen ein:
Er steht ihm als Arzt und nicht als Ermittler gegenüber;
Er will seine eigenen Aufzeichnungen machen, statt eine Aussage aufzunehmen;
Sollte Tschikatilo tatsächlich gestehen, sollte nichts, was er mit Tschikatilo besprochen hat, gegen diesen verwendet werden. Die Behörden willigten ein.
Zwischen Tschikatilo und Buchanowski entstand ein vertrauliches Verhältnis. Tschikatilo erzählte von seiner Kindheit und erzählte seine Lebensgeschichte. Am Abend des 29. November gab Tschikatilo zum ersten Mal zu, einen Mord begangen zu haben.
30. November
Gegen Tschikatilo wurde formell Anklage erhoben, in der er beschuldigt wurde, in der Zeit von 1982 bis 1990 36 Morde verübt zu haben.
Die folgenden Wochen
Tschikatilo erzählte, was die Behörden hören wollten. 34 Morde gestand er, jedoch bestritt er zwei aus dem Jahre 1986 und leugnete, mit den Opfern sexuellen Verkehr gehabt zu haben, dies sei aufgrund seiner Impotenz nicht möglich gewesen. Er sprach bei Vernehmungen selten lauter als im Flüsterton und gestand im Nachhinein sogar den Mord an der neunjährigen Elena im Jahr 1978.
Seine Aussagen waren vage, wobei bedacht werden musste, dass sein erster Mord schon mehr als zwölf Jahre zurücklag und er sich an Einzelheiten nicht mehr erinnern konnte.
Letztlich gestand er auch Morde außerhalb der Stadt Rostow und ihrer unmittelbaren Umgebung wie diejenigen im Jahr 1987 in Moskau, welche nicht mit ihm in Verbindung gebracht worden waren. Er berichtete auch von Morden, welche der Miliz noch gar nicht bekannt waren. Erst als man mit Tschikatilo die von ihm beschriebenen Orte aufsuchte, fand man die Leichen. Bei zwei seiner Geständnisse konnte die Polizei trotz Beschreibung von Tschikatilo die Leichen nicht finden und so auch nicht deren Identität feststellen. Diese zwei Geständnisse wurden deshalb für nichtig erklärt.
Schließlich wurden 53 Morde aufgeklärt, bei drei weiteren Opfern ist die Beteiligung von Tschikatilo nicht eindeutig nachweisbar. Er wurde für den Tod von 21 Frauen und 32 Kindern (21 Jungen und 10 Mädchen) verurteilt.
Verurteilung
Der Gutachter Andrei Tkatschenko stellte fest, dass Tschikatilo ein sexuell sadistischer Psychopath war, befand ihn jedoch nicht für geisteskrank. Somit lag keine Schuldunfähigkeit vor, was die Todesstrafe, auch aufgrund der detaillierten Geständnisse, sehr wahrscheinlich werden ließ.
Im April 1992 begann der Gerichtsprozess gegen Tschikatilo vor dem Bezirksgericht Rostow. Man hatte zu seinem eigenen Schutz vor den Gerichtszuschauern einen Käfig für ihn aufgestellt. Bisher kannte die Bevölkerung, auch die Angehörigen der Opfer, Tschikatilo weder namentlich, noch gab es Fotos von ihm. Es wurde lediglich ein Phantombild veröffentlicht, wobei Tschikatilo nur mit dem Pseudonym Bürger T. bezeichnet wurde. Die Jury und zahlreiche Schaulustige hegten einen starken Hass auf Tschikatilo, sodass der Richter Leonid Akubschanow alle Mühe hatte, die Ruhe im Gerichtssaal zu wahren.
Schließlich wurde am 14. Oktober 1992 Andrei Romanowitsch Tschikatilo nach dem geltenden Recht in drei Schritten verurteilt:
Todesstrafe und 56 Jahre Haft für die Morde in Russland
Todesstrafe und 5 Jahre Haft für die Morde in der Ukraine
Todesstrafe und 25 Jahre Haft für die Morde in Usbekistan
Insgesamt: Dreifache Todesstrafe und 86 Jahre Haft.
Nach dem russischen Gesetz hatte er sieben Tage Zeit, vor dem Obersten Gericht in Revision zu gehen, ein Antrag auf Berufung hätte jedoch kaum Erfolgsaussichten gehabt. Nach dem Urteil wurde er in den Todestrakt des Gefängnisses von Nowotscherkassk gebracht und dort am 14. Februar 1994 durch Genickschuss hingerichtet.
Adaptionen
Bücher
True Crime
Mikhail Krivitch, Olgert Olgin: Der Mann aus der Hölle. Heyne, München 1995, ISBN 3-453-06367-8.
Richard Lourie: Tschikatilo. Die Jagd nach dem Teufel von Rostow. Goldmann, München 1997, ISBN 3-442-42201-9.
Peter Conradi: Der Todesengel von Rostow. Bastei Lübbe, Köln 1997, ISBN 3-404-13456-7.
Robert Cullen: The Killer Department. Pantheon Books, New York 1993, ISBN 0-679-42276-5.
Fiktion
Tom Rob Smith: Kind 44. Dumont Buchverlag, Köln 2008, ISBN 978-3-8321-8056-0.
Der Fall ist, außer in den hier genannten Büchern, Teil zahlreicher Enzyklopädien, die sich mit Serienmördern befassen.
Verfilmungen
Andrei Tschikatilos Lebensgeschichte bildet die Basis für den 1995 erschienenen Film Citizen X. In dem Film werden die Morde und die Suche nach dem Serienmörder aus der Sicht der Ermittler beschrieben. Im Drehbuch wird jedoch eine andere These für die jahrelang dauernde Suche nach dem Täter aufgegriffen. So wurde angeblich aus politischen Gründen lange Zeit ein aufwendiger und imageschädigender Großeinsatz verhindert. Nachdem die Blutuntersuchung bei der ersten Verhaftung Tschikatilos eine andere als die gesuchte Blutgruppe ergeben hatte, wurde er auf politischen Druck wieder freigelassen. Dies wird mit der Mitgliedschaft des Mörders in der KPdSU begründet. In dem Film scheint eine kritische Stellung zur Möglichkeit der unterschiedlichen Blutgruppen eingenommen zu werden. Es wird im Abspann darauf hingewiesen, dass diese These von Wissenschaftlern in aller Welt belächelt wird. Es wird jedoch nicht explizit Stellung zu dieser Kontroverse bezogen.
Ein weiterer Film, Evilenko (2004), basiert ebenfalls auf diesem Fall, jedoch wurden einige Fakten geändert. Die Figur von Tschikatilo wurde Andrei Evilenko genannt. Malcolm McDowell spielt die Rolle des psychopathischen Killers. 2015 wurde der Film Kind 44 veröffentlicht, in dem nach der gleichnamigen Romanvorlage die Ermittlungen im Fall Tschikatilo beschrieben werden, der zeitlich jedoch in der Zeit des Stalinismus spielt.
Musik
2002 veröffentlichte die deutsche Deathgrind-Band Kadath das zweite Album Chasing the Devil, ein Konzeptalbum, in dem das Leben und Handeln von Andrei Romanowitsch Tschikatilo thematisiert wird.
2004 veröffentlichte die deutsche Metal-Band Eisregen auf ihrem Album Wundwasser das Lied Ripper von Rostow, in welchem der Mord Tschikatilos an Sweta Tschana (1984) sowie seine Festnahme behandelt werden, wobei sich die Gruppe jedoch nicht exakt an die tatsächlichen Abläufe hielt.
2009 veröffentlichte die US-amerikanische Thrash-Metal-Band Slayer auf ihrem zehnten Album World Painted Blood das Lied Psychopathy Red, welches von den Taten Tschikatilos handelt.
Literatur
Hans Pfeiffer: Der Zwang zur Serie – Serienmörder ohne Maske, Militzke Verlag, OA (1996), ISBN 3-86189-729-6, S. 54 ff.
Fallanalyse und Täterprofile. Geschichte, Methoden und Erkenntnisse einer jungen Disziplin. Hrsg. vom Bundeskriminalamt. 1. Aufl. 2000
Mikhail Volokhov: Tchikatilo’s Calvary (englisch / französisch / russisch)
Christina Molinari:Necrophilic and Necrophagic Serial Killers: Understanding Their Motivations through Case Study Analysis Florida Gulf Coast University, S. 53 ff. (engl)
Einzelnachweise
Serienmörder (Russland)
Serienmörder (Ukraine)
Kannibale
Kriminalfall (20. Jahrhundert)
Kriminalfall in der Ukraine
Hingerichtete Person (Russland)
Hingerichtete Person (20. Jahrhundert)
KPdSU-Mitglied
Absolvent der Südlichen Föderalen Universität
Sowjetbürger
Russe
Geboren 1936
Gestorben 1994
Mann |
3611056 | https://de.wikipedia.org/wiki/Koori | Koori | Koori bezeichnet:
Koori (Fukushima), eine Stadt in der Präfektur Fukushima
Koori (Han), ein Lehen mit Sitz in Koori
Koori (Aborigines), Aborigines im Südosten Australiens
Siehe auch:
Kori |
3580341 | https://de.wikipedia.org/wiki/Italienische%20Formel-3-Meisterschaft | Italienische Formel-3-Meisterschaft | Die Italienische Formel-3-Meisterschaft war eine Rennserie für Formel-3-Monoposti in Italien.
Für die Jahre 2008 bis 2010 stammten die Motoren ausschließlich von Fiat Powertrain Technologies.
Am 6. Dezember 2012 wurde das Ende der Serie bekanntgegeben. Als Begründung wurde fehlende positive Signale für die Zukunft genannt.
Meister
Formel-3-Rennserie
Motorsportwettbewerb in Italien |
735663 | https://de.wikipedia.org/wiki/Susanne%20Uhlen | Susanne Uhlen | Susanne Uhlen (eigentlich Susanne Kieling; * 17. Januar 1955 in Potsdam) ist eine deutsche Schauspielerin und Regisseurin.
Biographie
Susanne Uhlen ist die Tochter des Schauspielers und Synchronsprechers Wolfgang Kieling und der Schauspielerin Gisela Uhlen sowie die Halbschwester von Florian Martens und Barbara Bertram. Sie hat zwei Söhne, einen aus der Ehe mit dem Kameramann Charly Steinberger und einen weiteren aus ihrer langjährigen Beziehung mit dem Schauspieler Herbert Herrmann. Mit ihrem zweiten Ehemann lebt sie in Köln.
Uhlen wuchs nach der Scheidung ihrer Eltern in West-Berlin bei ihrer Mutter auf, besuchte dort ein Gymnasium bis zur elften Klasse und absolvierte gleichzeitig eine Tanzausbildung in der Ballettschule von Tatjana Gsovsky. Ihr Filmdebüt gab sie als Zehnjährige in einer Hauptrolle in dem deutsch-italienischen Kriminalfilm Der Mörder mit dem Seidenschal (1966). Im selben Jahr spielte sie die Titelrolle in dem von Rudolf Jugert inszenierten Fernsehfilm Der Fall Angelika. Daran schlossen sich Arbeiten fürs Fernsehen an. 1968 sprach sie die Titelrolle der Märchenplatte Peterchens Mondfahrt ein. In der Literaturverfilmung nach Eric Malpass Wenn süß das Mondlicht auf den Hügeln schläft (1969) war Uhlen in der Rolle der 14-jährigen frühreifen Jenny besetzt. Regie führte Wolfgang Liebeneiner. Im darauffolgenden Jahr war sie in dem Kriminaldrama Engel, die ihre Flügel verbrennen des tschechoslowakischen Regisseurs Zbyněk Brynych zu sehen. Als Kind war sie auch in der Synchronisation tätig.
Im Alter von 16 Jahren heiratete sie im schottischen Gretna Green einen Studenten. Die Ehe wurde kurze Zeit später annulliert. 1975 spielte Uhlen eine der Hauptrollen in der Simmel-Verfilmung Bis zur bitteren Neige. An der Kamera stand Charly Steinberger. Im selben Jahr entstand eine weitere Literaturverfilmung, in der Uhlen besetzt war und Steinberger die Kamera führte: Das Netz mit Mel Ferrer, Elke Sommer und Klaus Kinski nach einem Roman von Hans Habe unter der Regie von Manfred Purzer. In dem Kinodrama Ein Mädchen aus zweiter Hand spielte Uhlen 1976 neben Beatrice Kessler und Henner Quest sowie Annemarie Wendl eine der Hauptrollen. Die Ehe mit Steinberger wurde 1984 geschieden.
In der 1983 ausgestrahlten Kinder- und Familienserie Nesthäkchen nach der erfolgreichen gleichnamigen Kinderbuchreihe von Else Ury verkörperte Uhlen das Kindermädchen Lena, das sich um die Kinder der Arztfamilie Braun kümmert. In der Arztserie Praxis Bülowbogen spielte sie in vier Folgen Regine Maerker, die Nichte des von Günter Pfitzmann gespielten Dr. Brockmann. Von 1987 bis 1990 wirkte sie als Kitty Balbeck in 36 Episoden der Fernsehserie Das Erbe der Guldenburgs mit. Von 1991 bis 1993 war sie als Freifrau Henriette von Sydeck in 21 Folgen der Comedy-Fernsehserie Der Hausgeist zu sehen. Neben weiteren Arbeiten fürs Fernsehen wirkte sie auch mehrfach in den Kriminalfilmreihen Tatort, Derrick, Ein Fall für zwei, Der Alte und Siska mit.
2009 spielte sie eine wiederkehrende Rolle in sieben Folgen der Familienserie Geld.Macht.Liebe und war in dem deutsch-österreichischen Spielfilm Island – Herzen im Eis als Architektin besetzt. Zu sehen war sie auch in zwei Verfilmungen von Rosamunde Pilcher, im Traumhotel auf den Malediven, auf dem Traumschiff mit den Zielen Kenia und Thailand, auf der Kreuzfahrt ins Glück nach Australien und als Ferienärztin im Tessin sowie in zwei Folgen der Inga-Lindström-Reihe.
Auf der Theaterbühne spielte sie, oft an der Seite von Herbert Herrmann, in Boulevard-Komödien mit. Sie hatte Hauptrollen am Münchner Residenztheater und in Berlin im Theater am Kurfürstendamm und im Renaissancetheater. Aufs Theatermetier verlegte sie sich in den letzten Jahren zunehmend, wobei sie auch unter ihrem bürgerlichen Namen Susanne Kieling Regie führte.
Sozial engagiert sie sich bei World Vision Deutschland für nachhaltige Armutsbekämpfung und spendet dafür auch einen Teil ihrer Gage. Sie setzt sich für den Tierschutz ein und unterstützt die Welttierschutzgesellschaft. So begleitete sie den Verein auf einem der Einsätze nach Thailand.
Im Mai 2017 gab Susanne Uhlen bekannt, künftig nicht mehr als Schauspielerin tätig sein zu wollen. Nach einer überstandenen schweren Erkrankung wolle sie sich dem Tierschutz widmen.
Filmografie (Auswahl)
1966: Der Mörder mit dem Seidenschal
1966: Der Fall Angelika (Fernsehfilm)
1967: Stella (Fernsehfilm)
1967: Till, der Junge von nebenan (Fernsehserie, vier Folgen)
1968: Bel Ami (Fernsehfilm)
1969: Der Ball (Fernsehfilm)
1969: Eine aufregende kleine Frau (Fernsehfilm)
1969: Wenn süß das Mondlicht auf den Hügeln schläft
1970: Engel, die ihre Flügel verbrennen
1970: Kinderehen (Fernsehfilm)
1971: Birdie
1971; 1974: Der Kommissar (Fernsehserie, zwei Folgen)
1975: Die Stadt im Tal (Fernseh-Miniserie, zwei Folgen)
1975: Bis zur bitteren Neige
1975: Das Netz
1975: Tatort – Als gestohlen gemeldet
1975–1998: Derrick (Fernsehserie, sechs Folgen)
1976: Ein Mädchen aus zweiter Hand (Fernsehfilm)
1976: Intermezzo für fünf Hände (Fernsehfilm)
1977: Ein Glas Wasser (Fernsehfilm)
1977: Abelard – Die Entmannung
1977–2003: Der Alte (Fernsehserie, 13 Folgen)
1978: Lady Audleys Geheimnis (Fernseh-Zweiteiler)
1978: Wunnigel (Fernsehfilm)
1981: Tatort – Katz und Mäuse
1982: Schwarz Rot Gold – Unser Land (Fernsehserie)
1983: Das Traumschiff: Kenia (Fernsehreihe)
1983: Nesthäkchen (Fernsehreihe, sechs Folgen)
1983+1984: Leute wie du und ich (2 Episoden)
1984: Vor dem Sturm
1984: Zu Dir oder zu mir? (Fernsehfilm)
1985: Der Tod aus dem Computer (Fernsehfilm)
1985: Die Krimistunde (Fernsehserie, Folge 17, Episode: "Der Tag der Hinrichtung")
1985: Seitenstechen
1986: Die Schokoladenschnüffler
1987: Hexenschuß (Fernsehfilm)
1987: Tatort – Blindflug
1987: Alles aus Liebe – Von Frau zu Frau (Fernsehserie)
1987–1990: Das Erbe der Guldenburgs (Fernsehserie)
1987–2000: Ein Fall für zwei (Fernsehserie, vier Folgen)
1988: Die Krimistunde (Fernsehserie, Folge 30, Episode: "Der Preis der Erkenntnis")
1988: Trouble im Penthouse (Fernsehfilm)
1989: Killer kennen keine Furcht (Fernsehfilm)
1990: Der Millionenerbe – Lieber reich, aber glücklich (Fernsehserie)
1991–1993: Der Hausgeist (Fernsehserie, 21 Folgen)
1992: Ein Heim für Tiere – Die Promenadenmischung (Fernsehserie)
1993: Glückliche Reise – Dominikanische Republik (Fernsehreihe)
1996: Tatort – Freitagsmörder
1999: Rosamunde Pilcher – Blüte des Lebens (Fernsehreihe)
1999–2006: Siska (Fernsehserie, fünf Folgen)
2000: Lauter tolle Frauen – Das Weibernest (Fernsehreihe)
2001: Das Geheimnis der Mittsommernacht (Fernsehfilm)
2001: Herzensfeinde (Fernsehfilm)
2002: Das Traumschiff – Thailand (Fernsehreihe)
2006: Der Ferienarzt – ...im Tessin (Fernsehserie)
2006: Lutter – Um jeden Preis (Fernsehreihe)
2008: Das Traumpaar (Fernsehfilm)
2008: Inga Lindström – Sommer in Norrsunda (Fernsehreihe)
2009: Geld.Macht.Liebe (Fernsehserie, sieben Folgen)
2009: Island – Herzen im Eis (Fernsehfilm)
2011: Mord in bester Gesellschaft – Das Ende vom Lied (Fernsehreihe)
2011: Das Traumhotel – Malediven (Fernsehreihe)
2012: Kreuzfahrt ins Glück – Australien (Fernsehserie)
2013: Utta Danella: Wer küsst den Doc?
2015: Inga Lindström – Die Kinder meiner Schwester (Fernsehreihe)
2018: Wer weiß denn sowas? (eine Folge)
Theater (Auswahl)
als Schauspielerin:
Don Juan kommt aus dem Krieg (Schlosspark Theater Berlin, 1969)
Romeo und Julia (Ernst-Deutsch-Theater Hamburg, 1970)
Barfuß im Park (Regie: J. Wölffer)
Die Schule der Frauen (Regie: A. Hanuskiewicz)
Der Tod und das Mädchen (Regie: Zanussi)
Der Prozess der Claudia D. (Regie: Klingenberg)
Der Beweis (Regie: Zanussi)
Die Kaktusblüte (Regie: S. Kieling)
Nibelungenfestspiele Worms, 2013 (Rolle: Königin Ute)
als Regisseurin unter dem Namen Susanne Kieling:
Die Kaktusblüte
Warte, bis es dunkel ist
Hörspiele (Auswahl)
Schloß Wildauen nach Karl May (SWF, 1985)
Die Tore der Welt nach Ken Follett, Regie: Martin Zylka (WDR, 2009)
Tod eines Fußballers von Eva Lia Reinegger (WDR, 2012)
Literatur
Hermann J. Huber: Langen Müller’s Schauspielerlexikon der Gegenwart. Deutschland. Österreich. Schweiz. Albert Langen • Georg Müller Verlag GmbH, München • Wien 1986, ISBN 3-7844-2058-3, S. 1045.
Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. Die Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Produzenten, Komponisten, Drehbuchautoren, Filmarchitekten, Ausstatter, Kostümbildner, Cutter, Tontechniker, Maskenbildner und Special Effects Designer des 20. Jahrhunderts. Band 8: T – Z. David Tomlinson – Theo Zwierski. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3, S. 96 f.
Weblinks
Einzelnachweise
Filmschauspieler
Theaterschauspieler
Kinderdarsteller
Theaterregisseur
Pseudonym
Deutscher
Geboren 1955
Frau |
10139494 | https://de.wikipedia.org/wiki/Swing%2C%20Monkey%2C%20Swing%21 | Swing, Monkey, Swing! | Swing Monkey, Swing! war ein Zeichentrickfilm der Columbia Pictures, der 1937 veröffentlicht wurde.
Hintergrund
Produzent des circa siebenminütigen Farbfilms Swing Monkey, Swing! im Technicolor-Verfahren war Charles Mintz; das Skript stammte von Ben Harrison, die Animation von Manny Gould und die Filmmusik von Joe de Nat (wahrscheinlich ein Pseudonym). In der animierten und musikalischen Darstellung (die singende und tanzende Affen zeigt) werden Jazzgrößen der Zeit wie Cab Calloway, Ted Lewis und Bessie Smith karikiert. Für die Filmmusik mit dem Gesang der Basin Street Boys wurde u. a. der St. Louis Blues von W. C. Handy verwendet; ferner nimmt die Musik Bezug zu Louis Armstrongs Version des Klassikers „St. James Infirmary“.
Weblinks
Eintrag (Library of Congress)
Einzelnachweise
US-amerikanischer Film
Filmtitel 1937
Kurzfilm
Zeichentrickfilm
Jazzfilm |
1094890 | https://de.wikipedia.org/wiki/Scouse | Scouse | Scouse [] ist ein Dialekt des Englischen, der in der Metropolregion Merseyside um die Stadt Liverpool gesprochen wird.
Er unterscheidet sich stark von den Dialekten der angrenzenden Regionen Cheshire und Lancashire im Nordwesten Englands. Das Wort Scouse war ursprünglich eine Variation des Wortes „Lobscouse“, welches ein traditionelles seemännisches Gericht (im deutschen Labskaus) bezeichnet. Daher werden Einwohner Liverpools auch als „Scousers“ bezeichnet. Scouse zeichnet sich durch eine stark akzentuierte Sprache mit großen Unterschieden zwischen den verwendeten Tonhöhen aus. Der Dialekt weist in sich weitere regionale Unterschiede auf.
Scouse stammt aus dem Lancashire-Dialekt, aber es wurde durch den Einfluss von Einwanderersprachen sehr verändert. Irische und walisische Wurzeln sind in Aussprache, Wortschatz und Grammatik besonders spürbar. Zum Beispiel verwendet Scouse die aus dem irischen Englisch entlehnten Pronomina youse anstelle von you („ihr“, 2. Person Plural) und me statt my („mein“). Die th-Laute – [ð] (stimmhafter dentaler Frikativ) und [θ] (stimmloser dentaler Frikativ) – werden oft wie in Irland als [d̪] (stimmhafter dentaler Plosiv) bzw. [t̪] (stimmloser dentaler Plosiv) gesprochen. Im Unterschied zu irischen oder amerikanischen Dialekten ist Scouse aber nicht rhotisch.
Dialekt
Englischvariante |
1594183 | https://de.wikipedia.org/wiki/Hippodameion | Hippodameion | Das Hippodameion war ein Monument im Heiligtum von Olympia.
Frauen ehrten hier jährlich mit Opferhandlungen die Gemahlin des Pelops, Hippodameia.
Das Hippodameion wurde bisher bei Ausgrabungen noch nicht gefunden, wird aber westlich des Zeustempels vermutet.
Quellen
Heiligtum (antikes Griechenland)
Sakralbau auf dem Peloponnes
Kultbau
Archea Olymbia |
467472 | https://de.wikipedia.org/wiki/Der%20rote%20Kreis | Der rote Kreis | Der rote Kreis steht für:
Der rote Kreis (Roman), Roman von Edgar Wallace (1922)
Der rote Kreis (1929), Film von Friedrich Zelnik
Der rote Kreis (1960), Film von Jürgen Roland |
4769288 | https://de.wikipedia.org/wiki/V.I.P.%20%E2%80%93%20Die%20Bodyguards | V.I.P. – Die Bodyguards | V.I.P. – Die Bodyguards ist eine US-amerikanische Krimiserie mit Pamela Anderson in der Hauptrolle. Sie wurden in den Vereinigten Staaten von 1998 bis 2002 über Syndication ausgestrahlt.
Nachdem KirchMedia, Partner der Produktionsfirma Columbia Tristar, im Jahr 2002 Insolvenz anmeldete, wurde die Serie eingestellt.
Handlung
Vallery Irons kommt aus der Provinz nach Los Angeles, um eine Hollywoodkarriere zu machen, stattdessen landet sie jedoch mit ihrer Freundin Maxine De La Cruz in einer Imbissbude. Ihr Glück wendet sich, als sie der Schauspieler Brad Cliff zu einer Filmpremiere einlädt. Dort gelingt es ihr, ein Mordattentat auf Cliff zu verhindern. Der Sensationsjournalismus stürzt sich auf die Geschichte und prompt gilt Vallery Irons als bester Bodyguard der Stadt.
Dies ruft die Firma Colt Arrow Security Services auf den Plan, deren Geschäfte nicht mehr laufen, seit der ehemalige Eigentümer wegen Steuerhinterziehung das Land verlassen hat und die Agentur von den drei Bodyguards Tasha Dexter, Nikki Franco und Quick Williams, sowie der Assistentin Kay Simmons geleitet wird. Vallery Irons wird daraufhin von der Agentur als Aushängeschild angeworben und soll eigentlich nur zum Kundenfang eingesetzt werden. Entsprechend wird der Name zu Vallery Irons Protection, kurz V.I.P., geändert.
Anders als geplant wird Vallery Irons jedoch trotzdem jedes Mal in die Fälle verwickelt.
Auszeichnungen
1999: Emmy-Nominierung Outstanding Main Title Theme Music
2002: Emmy-Award Outstanding Achievement in Single Camera Editing
2002: Emmy-Nominierung Outstanding Achievement in Makeup
2002: Emmy-Nominierung Outstanding Achievement in Sound Editing
Weblinks
Einzelnachweise
Fernsehserie (Vereinigte Staaten)
Fernsehserie der 1990er Jahre
Fernsehserie der 2000er Jahre
Kriminal-Fernsehserie |
10391734 | https://de.wikipedia.org/wiki/Mohamed%20Talbi | Mohamed Talbi | Mohamed Talbi (; geb. 16. September 1921 in Tunis; gest. 1. Mai 2017 ebenda) war ein tunesischer Historiker, Professor und islamischer Denker. Er verfasste zahlreiche Bücher über den Islam.
Leben
Talbi war erster Dekan an der Fakultät für Literatur und Geisteswissenschaften an der Universität Tunis. Von 2011 bis 2012 war er Präsident der Tunesischen Akademie für Wissenschaft, Literatur und Kunst. Talbi gilt als einer der wichtigsten tunesischen und maghrebinischen Vordenker zur Frage der Vereinbarkeit von Islam und Demokratie.
Er erhielt zahlreiche Ehrungen und Auszeichnungen, darunter 2009 den Freedom to Publish Prize der Internationalen Verleger-Union
Auszeichnungen
Großoffizier der Orden der Republik (Tunesien)
Kommandeur der nationaler Verdienstorden (Tunesien)
Kommandeur der Zivilverdienstorden (Spanien)
Offizier der Ehrenlegion (Frankreich)
Offizier der Orden der Unabhängigkeit (Tunesien)
Publikationen (Auswahl)
"A Record of Failure" in: Larry Diamond, Marc F. Plattner und Danuel Brumberg (Hrsg.): Islam and Democracy in the Middle East. Journal of Democracy Book, Baltimore und London 2003, S. 3 ff.
Al-Mukhassass d'Ibn Sïda: études et index, éd. Imprimerie officielle, Tunis, 1956.
Mohamed Talbi: Kairouan et le mâlikisme espagnol. In: Études d'orientalisme dédiées à la mémoire de Lévi-Provençal. Band 1. Maisonneuve & Larose, Paris 1962, S. 317–337.
Histoire générale de la Tunisie (Beitrag), tome II « Le Moyen Âge », éd. Société tunisienne de diffusion, Tunis, 1965 (issuu.com).
L'émirat aghlabide (186–296 / 800–909): histoire politique, éd. Adrien Maisonneuve, Paris, 1966 (ISBN 2-7200-0493-6).
Biographies aghlabides extraites des Madarik du Cadi Iyād (édition critique), éd. Imprimerie officielle de la République tunisienne, Tunis, 1968.
Islam et dialogue, réflexion sur un thème d'actualité, éd. Maison tunisienne de l'édition, Tunis, 1972.
Ibn Khaldûn et l'Histoire, éd. Maison tunisienne de l'édition, Tunis, 1973.
Étude d’histoire ifrîqiyenne et de civilisation musulmane médiévale, éd. Université de Tunis, Tunis, 1982.
Senghor, Leopold u. Mohamed Talbi: Dialog mit Afrika und dem Islam. Zwei Vorträge. – herausgegeben von Hans Peter Rüger. Tübingen Mohr, 1987.
Réflexions sur le Coran, éd. Seghers, Paris, 1989.
Un respect têtu, éd. Nouvelle Cité, Paris, 1995.
Plaidoyer pour un islam moderne, éd. Desclée de Brouwer, Paris, 1998.
Penseur libre en islam. Un intellectuel musulman dans la Tunisie de Ben Ali, éd. Albin Michel, Paris, 2002.
Universalité du Coran, éd. Actes Sud, Arles, 2002.
Réflexion d'un musulman contemporain, éd. Fennec, Casablanca, 2005.
Afin que mon cœur se rassure, éd. Nirvana, Tunis, 2010.
L'Islam n'est pas voile, il est culte: rénovation de la pensée musulmane, éd. Cartaginoiseries, Carthage, 2010.
Goulag et démocratie, éd. Mohamed Talbi, Tunis, 2011.
À Benoît. XVI, éd. Mohamed Talbi, Tunis, 2011.
Ma religion c'est la liberté: l'islam et les défis de la contemporanéité, éd. Nirvana, Tunis, 2011 (ISBN 978-9973-855-35-0 ).
Histoire du Christ. Histoire d’une fraude textes à l’appui, s. éd., Tunis, 2011.
Méditations sur le Coran: Vérité, rationalité, I'jaz scientifique, éd. Mohamed Talbi, Tunis, 2016.
Dieu est amour: guide du musulman coranique, éd. Nirvana, Tunis, 2017.
Literatur
Collectif, Mohamed Talbi (1921–2017), éd. Beït El Hikma, Carthage, 2017.
Sigrid Faath (Hg.): Islamische Akteure in Nordafrika, Konrad-Adenauer-Stiftung, Berlin, 2012 (Online – kas.de)
Talbi, Mohammed & Gwendoline Jarczyk: Penseur libre en Islam: un intellectuel musulman dans la Tunisie de Ben Ali. Paris, Albin Michel 2002 (iqbal.hypotheses.org)
Hanspeter Mattes: „Modernisierung des Islam“ oder „Islamisierung der Moderne“? Zwei nordafrikanische Vertreter der innerislamischen Debatte. wuquf.de, Januar 2002 (ab S. 3 über Mohamed Talbi und ab S. 6 Abdessalam Yassine)
Weblinks
„Mein Glaube ist die Freiheit.“ Ein Gespräch mit dem tunesischen Denker Mohamed Talbi (NZZ, 15. September 2003)
Beat Stauffer: „Tunesien ist ein Gulag für den Geist.“ Interview mit Mohamed Talbi (OnlineReports.ch, 22. Oktober 2003)
Lina Lazaar: Interview with Mohamed Talbi (Ibraaz, 10. April 2011)
„Décès du penseur Mohamed Talbi“ (mosaiquefm.net, 1. Mai 2017)
„Tunisian historian Talbi dead at 95“ (Oman Daily Observer, 1. Mai 2017)
Mohamed-Arbi Nsiri: „Mohamed Talbi: un historien dans son siècle“ (leaders.com.tn, 27. April 2018)
Einzelnachweise
Historiker
Hochschullehrer (Tunesien)
Sachbuchautor
Literatur (Französisch)
Islamische Literatur
Essay
Person (Tunis)
Träger des Zivilverdienstordens (Spanien)
Mitglied der Ehrenlegion (Offizier)
Tunesier
Geboren 1921
Gestorben 2017
Mann |
2269561 | https://de.wikipedia.org/wiki/St%C3%BCrzenhardt | Stürzenhardt | Stürzenhardt ist ein Stadtteil von Buchen (Odenwald) im Neckar-Odenwald-Kreis (Baden-Württemberg).
Geografische Lage
Stürzenhardt liegt im Odenwald, etwa fünf Kilometer nordwestlich der Kernstadt Buchen auf einer Hochfläche westlich des Morretals. Mit 442 m ü. NHN ist es der höchstgelegene Stadtteil Buchens.
Geschichte
Stürzenhardt entstand als hochmittelalterlicher Rodungsweiler und wurde erstmals 1368 urkundlich erwähnt als „Stirzelnhardt“. Die Grundherrschaft lag beim Kloster Amorbach, von wo aus der Ort bis 1642 verschiedentlich verlehnt wurde, so 15.–17. Jahrhundert an die Rüdt von Collenberg. Bis zur Säkularisation lag die Landesherrschaft beim Kurfürstentum Mainz. 1803 kam Stürzenhardt zum Fürstentum Leiningen, 1806 zum Großherzogtum Baden.
1935 bis 1945 war Stürzenhardt nach Steinbach eingemeindet. Die Eingemeindung nach Buchen erfolgte zum 1. Dezember 1971.
Kirchlich war Stürzenhardt katholische Filiale von Buchen. 1795 wurde die Filialkapelle St. Isidor errichtet. 1871 erfolgte der Wechsel zur katholischen Pfarrei Steinbach.
Wappen
In halb gespaltenem und geteiltem Schild vorn in Rot eine goldene Krone, hinten in Blau eine silberne Lilie, unten in Blau ein rotbewehrter, rotbezungter silberner Adler. - Krone und Lilie erinnern an das Kloster Amorbach, der Adler an die Fürsten von Leiningen.
Wirtschaft und Infrastruktur
Stürzenhardt ist ein landwirtschaftlich geprägter Ort. Es sind (Stand: Ende 2014) drei Vollerwerbslandwirte verblieben, die den Großteil der Gemarkungsfläche bewirtschaften. Außerdem hat ein Hersteller von Kräuterelexier hier seinen Sitz. Etwa 90 Prozent der Erwerbstätigen pendeln allerdings nach Buchen.
Kulturdenkmale
Persönlichkeiten
Weblinks
Stürzenhardt auf der Homepage von Buchen
Stürzenhardt bei LEO-BW, Landeskunde entdecken online
Einzelnachweise
Geographie (Buchen (Odenwald))
Ort im Neckar-Odenwald-Kreis
Ehemalige Gemeinde (Neckar-Odenwald-Kreis)
Ersterwähnung 1368
Gemeindeauflösung 1971 |
8773697 | https://de.wikipedia.org/wiki/RV%20L%C3%BCbtheen | RV Lübtheen | Der Ringerverein Lübtheen e. V. ist ein Sportverein aus Lübtheen in der Griesen Gegend/Mecklenburg-Vorpommern. Dessen erste Ringer-Mannschaft startete zwischen 2017 und 2021 in der 1. Ringer-Bundesliga.
Vereinsstruktur
Der RV Lübtheen zählt derzeit 100 Mitglieder (Stand: September 2014). Der Vorstand besteht aus dem 1. Vorsitzenden Bert Compas, dem 2. Vorsitzenden Dirk Harloff, Schriftführer Robert Schwenck und dem Schatzmeister Manfred Raschke.
Geschichte
Der RV Lübtheen wurde 1968 durch den nach Lübtheen umgezogenen ungarischen Ringer Csaba Matrahazi gegründet. Damals gehörte die Ringerabteilung noch der Betriebssportgemeinschaft „Einheit“ Lübtheen an. Bald stellten sich die ersten Erfolge ein und die Ringerabteilung wurde zum offiziellen Nachwuchszentrum des Leistungssports der DDR. Ab 1976 hatte man in einer ehemaligen Gaststätte eine eigene Trainings- und Wettkampfstätte errichtet und mit Helmut Stahl einen hauptamtlichen Trainer. Nach der politischen Wende in Deutschland wurde den Lübtheener Ringern die finanzielle Unterstützung stark beschnitten. 1991 schlossen sich die Lübtheener Ringer mit dem neugegründeten Lübtheener Sportverein „Concordia“ zusammen. Das Nachwuchstraining wurde wieder aufgenommen und die Männermannschaft startete zwischen 1991 und 1993 als Kampfgemeinschaft gemeinsam mit dem Wandsbeker Athletenclub aus Hamburg. Seit 1994 kämpfte die Männermannschaft dann wieder eigenständig in den Landes- und Regionalligen des Deutschen Ringerbundes.
1997 löste sich die Ringerabteilung aus dem Lübtheener Sportverein „Concordia“ heraus und gründete den Ringerverein Lübtheen e. V., um die eigenen Interessen besser zu bündeln und die Sportarbeit effektiver gestalten zu können.
Sportliche Erfolge
Mit dem 1. Platz in der Regionalliga Mitteldeutschland 2012 gelang dem RV Lübtheen der Aufstieg in die 2. Bundesliga. Ab der Folgesaison startet der Verein in der Staffel Nord. In der Saison 2014 wurden die Lübtheener Ringer 1. und erhielten somit den Meistertitel der 2. Bundesliga Nord. Das Aufstiegsrecht nahm der Verein jedoch nicht war und kämpfte zwei weitere Saisons in der zweithöchsten deutschen Ringerliga. Nach der Saison 2016/17, die die Mannschaft in der Staffel Ost auf dem 6. Platz beendete, wurden die 1. und die 2. Bundesliga zusammengelegt. Der RV Lübtheen erreichte dadurch erstmals Erstklassigkeit. In der ersten Saison in der DRB-Bundesliga wurde in der Gruppe Südost Platz 7 erreicht, der zur Qualifikation für das Achtelfinale ausreichte. In den beiden Kämpfen unterlagen die Lübtheener Ringer dem KSV Köllerbach jedoch deutlich (12:18 (H) und 7:25 (A)). In den folgenden beiden Saisons konnte der Verein die Liga halten. In der durch die COVID-19-Pandemie beeinträchtigten Saison 2020/21 wählte der RV Lübtheen die Option zu pausieren und damit nicht anzutreten. In der Folgesaison 2021/22 wurde die Ringermannschaft der Ostgruppe der Bundesliga zugeordnet und landete dort auf dem fünften Rang, der gleichbedeutend mit dem Abstieg in die wiedereingeführte 2. Bundesliga ist.
Bekannte Ringer
André Backhaus (mehrfacher DDR-Meister, Deutscher Meister, Europameister 1993)
Heiko Geffke (Vize-Europameister 1982)
Weblinks
Website des RV Lübtheen
Einzelnachweise
Lübtheen
Lubtheen
Lubtheen
Gegründet 1997 |
7843376 | https://de.wikipedia.org/wiki/Anthony%20Holland | Anthony Holland | Anthony Holland ist der Name folgender Personen:
* Anthony Holland (Schauspieler) (1928–1988), US-amerikanischer Schauspieler
Anthony Holland (Komponist), US-amerikanischer Komponist und Dirigent
Anthony Holland (Jazzmusiker), US-amerikanischer Jazz-Musiker
Anthony Henry Holland (1785–1830), kanadischer Geschäftsmann
Anthony John Holland (1940–2007), US-amerikanischer Drehbuchautor |
4897504 | https://de.wikipedia.org/wiki/Der%20Millionenerbe | Der Millionenerbe | Der Millionenerbe ist eine Familienserie mit Günter Pfitzmann in der Hauptrolle, die das erste Mal im März 1990 in vier Folgen ausgestrahlt wurde und zu der im Laufe der Jahre 1992 und 1993 weitere acht Folgen hinzukamen kamen, ähnlich wie in Der Havelkaiser.
Inhalt
Johannes Redlich erfährt, dass er von seiner reichen Tante Katharina in Miami 2,5 Millionen Dollar geerbt hat. Daraufhin ist er nicht mehr zu halten und fährt in die weite Welt, zunächst reist er nach Berlin, wo er beschließt einen erfolglosen Maler zu unterstützen. Johannes ahnt nicht, dass ihn seine Tante in der Zwischenzeit enterbt und ihr Erbe stattdessen einem Indianerreservat vermacht hat. Anschließend begibt er sich mit einem Luxuskreuzer auf eine Kreuzfahrt in die Karibik. Dort lernt er Irene Rimbach kennen, sie ist die Tochter des reichen Schmuckhändlers Ludwig Rimbach. Die beiden kommen sich näher und heiraten schließlich. In den letzten Folgen zieht das Paar nach Hamburg, um dort das Juweliergeschäft der Rimbachs zu übernehmen. Als aus dem Juweliergeschäft fünf wertvolle Diamanten verschwinden, macht sich Johannes Redlich auf die Suche, um diese wiederzubeschaffen.
Episoden und Gastauftritte
Titel der zwölf Episoden:
1990: Lieber reich, aber glücklich
1990: Am Busen der Natur
1990: Gefährliche Reise
1990: Aus der Traum?
1992: Unter der Haube
1992: Ein neuer Anfang
1992: Hannes und die blaue Feder
1992: Irene im Glück
1993: Aller Anfang ist schwer
1993: Diamantenjagd in Amsterdam
1993: Heiße Tage in Kapstadt
1993: Immer Ärger mit den Frauen
Viele kleinere Rollen der Serie wurden von Gaststars wie Hans-Peter Korff, Karl Lieffen, Lisa Riecken, Peer Augustinski, Wolf Roth, Dolly Dollar, Ursela Monn, Eberhard Prüter, Stefan Behrens, Volker Brandt, Daniela Strietzel, Hans-Werner Bussinger, Lutz Riedel, Ulli Kinalzik und Gerd Vespermann übernommen.
Weblinks
Der Millionenerbe auf kabeleins.de im kabel eins Serienlexikon.
Einzelnachweise
Familienfernsehserie
Fernsehserie (ZDF)
Fernsehserie der 1990er Jahre |
7764009 | https://de.wikipedia.org/wiki/Berlin-Potsdam-Magdeburger%20Eisenbahngesellschaft | Berlin-Potsdam-Magdeburger Eisenbahngesellschaft | Die Berlin-Potsdam-Magdeburger Eisenbahngesellschaft, auch in der Schreibung Berlin-Potsdam-Magdeburger Eisenbahn-Gesellschaft oder kurz Berlin-Potsdam-Magdeburger Eisenbahn, war eine Bahngesellschaft in Preußen. Ihre Stammstrecke war die Bahnstrecke Berlin–Magdeburg, in späteren Jahren betrieb sie noch einige weitere Strecken in der Region. Im Jahr 1880 ging sie in den Besitz des Königreichs Preußen über und wurde damit Teil der Preußischen Staatseisenbahnen.
Geschichte
1837 bildete sich in Berlin die Berlin-Potsdamer Eisenbahngesellschaft mit einem Grundkapital von 700.000 Talern. Die unter ihrer Regie gebaute Stammbahn von Berlin nach Potsdam ging am 29. Oktober 1838 in Betrieb. Die 1843 gegründete Potsdam-Magdeburger-Eisenbahn-Gesellschaft mit einem Stammkapital von 4 Millionen Talern betrieb die Verlängerung der Strecke von Potsdam über Brandenburg an der Havel und Genthin nach Magdeburg. Mit der Inbetriebnahme der Strecke von Potsdam nach Magdeburg am 7. August 1846 übernahm sie die Anteile der Berlin-Potsdamer Eisenbahngesellschaft. Die Gesellschaft bezeichnete sich fortan als Berlin-Potsdam-Magdeburger Eisenbahngesellschaft. Ihr Sitz war zunächst Potsdam, 1868 zog die Gesellschaft nach Berlin um.
Anfang der 1870er Jahre gab es eine Reihe von Veränderungen im Streckennetz der Gesellschaft. Zwischen Burg und Biederitz wurde die alte, hochwassergefährdete Strecke nach Osten verlegt. Die Gleisanlagen in Magdeburg wurden komplett umgestaltet. Es entstand der heutige Hauptbahnhof in Magdeburg, den die Gesellschaft gemeinsam mit der Magdeburg-Halberstädter Eisenbahn und der Magdeburg-Köthen-Halle-Leipziger Eisenbahngesellschaft baute. Das westliche, heute nicht mehr existente, Empfangsgebäude des Bahnhofs wurde von der Berlin-Potsdam-Magdeburger Eisenbahn erreicht. Zwischen Biederitz und Magdeburg entstand eine neue Elbquerung. Auch der Potsdamer Bahnhof in Berlin wurde erweitert. Am 1. Juni 1874 eröffnete die Gesellschaft eine neue Bahnstrecke von Biederitz zur preußisch-anhaltischen Landesgrenze mit Anschluss nach Zerbst und Dessau.
Am 1. Juni 1874 eröffnete die Gesellschaft die Wannseebahn, die von Zehlendorf über die neugebauten Stationen in Schlachtensee und Wannsee nach Kohlhasenbrück (später Neubabelsberg und heute Griebnitzsee genannt) führte, wo sie die Stammbahn wieder erreichte. Auch an der Stammstrecke entstanden neue Bahnhöfe in Friedenau und Groß-Lichterfelde.
Die finanzielle Lage der Gesellschaft hatte sich nach 1870 jedoch negativ entwickelt. 1878 begann der preußische Staat mit den Verhandlungen zur Übernahme der Gesellschaft. Am 24. Dezember 1879 wurde ein entsprechender Vertrag geschlossen und durch Gesetz vom 14. Februar 1880 bestätigt. Am 1. April 1880 ging die Gesellschaft für einen Kaufpreis von 40 Millionen Mark in Staatsbesitz über. Die Strecken der Gesellschaft wurden der Eisenbahndirektion Magdeburg unterstellt.
Überlieferung
Große Teile der Überlieferung der Berlin-Potsdam-Magdeburger Eisenbahngesellschaft befinden sich in der Abteilung Dessau des Landesarchivs Sachsen-Anhalt.
Weblinks
Überlieferung der Berlin-Potsdam-Magdeburger Eisenbahngesellschaft im Bestand der Reichsbahndirektion Magdeburg im Landesarchiv Sachsen-Anhalt, Abteilung Dessau
Literatur
Statut der Potsdam-Magdeburger Eisenbahn-Gesellschaft, in: Gesetz-Sammlung für die Königlichen Preussischen Staaten, 22. September 1845, nr. 28
Friedrich Wilhelm von Reden: Die preußischen Eisenbahnen (Die Eisenbahnen Deutschlands; 2,2), Berlin 1844
Berlin-Potsdam-Magdeburger Eisenbahn, in: Victor von Röll, Enzyklopädie des Eisenbahnwesens, Band 2. Berlin, Wien 1912, S. 235–236; Digitalisat.
Einzelnachweise
Bahngesellschaft (Deutschland)
Verkehr (Preußen)
Unternehmen (Preußen)
Ehemaliges Verkehrsunternehmen (Berlin)
Ehemaliges Unternehmen (Potsdam)
Gegründet 1837
Ehemaliges Verkehrsunternehmen (Brandenburg) |
9412525 | https://de.wikipedia.org/wiki/August%20Friedrich%20Bloch | August Friedrich Bloch | August Friedrich Bloch, geboren als Abraham Bloch (* 4. November 1780 oder 1781 in Teplitz; † 10. Mai 1866 in Berlin) war ein deutscher Kaufmann und Präsident der Preußischen Seehandlung.
Leben
Als Kaufmann war August Friedrich Bloch im Warenhandel zwischen Königsberg (Preußen) und Berlin erfolgreich, geriet ab 1810 wegen eines staatlichen Eingriffs mit Rückwirkung in die Preisbildung bzw. Kalkulation in Insolvenz. Er wurde daher aus der preußischen Staatskasse bis 1818 wiederholt finanziell unterstützt. Als seine Rechtsmittel gegen den Eingriff von Gerichten endgültig abgewiesen wurden, wurde er 1819 durch Vermittlung von Karl August von Hardenberg zunächst Agent des Preußischen Schatzministeriums. Auf weitere Verwendung preußischen Finanzpolitikers Christian (von) Rother wurde er später überdies Agent der Preußischen Schuldenverwaltung wie auch der Seehandlungsgesellschaft. 1830 bis 1847 war er weiterhin Agent des Hauses Schickler. 1848 wurde er als Nachfolger Rothers zum Präsidenten der Seehandlung ernannt und übte dieses bis 1854 aus. In seine Amtszeit fällt die Desinvestition eines großen Teils der Industriesparte der Seehandlung, die durch diese Liquiditätsverbesserung stabilisiert und zu einem reinen Bank- und Handelshaus wurde. Diese 1845 eingeleitete Restrukturierung verbunden mit dem nachfolgenden Abbau der Warenhandelsaktivitäten war von grundlegender Bedeutung für ihre spätere Entwicklung zur Preußischen Staatsbank. Sein Nachfolger als Präsident der Seehandlung wurde Otto von Camphausen.
Bloch war Mitglied der Gesellschaft der Freunde in Berlin.
Familie
Bloch nahm 1816 mit seiner Taufe die Vornamen August Friedrich an. Er heiratete 1816 Charlotte Sophie Löwe, geboren als Sara Leo; sie war die Tante des Shakespeare-Forschers, Dichters, Übersetzers und Philanthropen Friedrich August Leo (1820–1898).
Auszeichnungen
Ehrenbürger der Hansestadt Lübeck (1850)
Roter Adlerorden, 3. Klasse (1853)
Trivia
In der Lebensverfilmung Christian von Rothers 1986 für die ARD unter dem Titel Christian Rother - Bankier für Preußen wird auch sein Mitarbeiter August Friedrich Bloch in einer tragenden Rolle berücksichtigt.
Literatur
Einzelnachweise
Kaufmann
Beamter (Preußen)
Person (Königsberg, Preußen)
Person (Berlin)
Ehrenbürger von Lübeck
Deutscher
Geboren im 18. Jahrhundert
Gestorben 1866
Mann
Träger des Roten Adlerordens 3. Klasse
Bankmanager |
6460324 | https://de.wikipedia.org/wiki/Emmanuel%20Maria%20Heufelder | Emmanuel Maria Heufelder | Emmanuel Maria Heufelder OSB (* 30. März 1898 in Bad Tölz als Josef Heufelder; † 8. September 1982 in Niederalteich) war Abt des Klosters Niederaltaich.
Leben
Josef Heufelder trat 1919 in die Benediktinerabtei Schäftlarn ein, wo er den Ordensnamen Emmanuel Maria annahm.
Nach seiner Ernennung zum Prior des Klosters Niederaltaich 1934, wurde Heufelder 1949 zum Abt gewählt, nachdem das Kloster wieder eine selbstständige Abtei geworden war. Sein Motto lautete: In Christo unum – Eins in Christus. Während seiner Amtszeit wurde die nach dem Ersten Weltkrieg wiederbesiedelte Abtei neu konsolidiert und zu einem Ort der ökumenischen Begegnung ausgebaut, wo ein Teil der Mönche die Liturgie im byzantinischen Ritus zelebriert. 1968 nahm der Abtpräses der Bayerischen Benediktinerkongregation das Rücktrittsgesuch Heufelders an, welches er gemäß den Satzungen der Kongregation zum 70. Geburtstag einreichen musste.
Auszeichnungen
1968: Großes Bundesverdienstkreuz
14. Mai 1965: Bayerischer Verdienstorden
1977 Ehrendoktorwürde in Theologie an der Universität Regensburg
Ehrenbürger der Gemeinde Niederalteich
Die Abtei Niederaltaich verleiht zu seinem Gedenken den Abt-Emmanuel-Heufelder-Preis für Verdienste um die katholisch-orthodoxe Ökumene
Literatur
Karl Ritter von Klimesch (Hrsg.): Köpfe der Politik, Wirtschaft, Kunst und Wissenschaft. Verlag Johann Wilhelm Naumann, Augsburg 1951, o. S.
Der heilige Benedikt von Nursia, Meitingen 1934.
Weite des Herzens – Meditationen über den Geist der Benediktusregel, Pustet Verlag, Regensburg 1931
Hören sein Wort. Festgabe für Abt Emanuel M. Heufelder zum 70. Geburtstag, Abtei Niederaltaich (Hrsg.), Dreiberg-Verlag Niederalteich 1968
Weblinks
Emmanuel Maria Heufelder (1898–1982)
Abt (Niederaltaich)
Autor
Träger des Großen Bundesverdienstkreuzes
Träger des Bayerischen Verdienstordens
Ehrenbürger im Landkreis Deggendorf
Ehrendoktor der Universität Regensburg
Ökumenische Persönlichkeit
Deutscher
Geboren 1898
Gestorben 1982
Mann |
5411769 | https://de.wikipedia.org/wiki/Henry%20R.%20Labouisse | Henry R. Labouisse | Henry Richardson Labouisse, Jr. (* 11. Februar 1904; † 25. März 1987) war ein US-amerikanischer Jurist und Diplomat.
Leben
Labouisse ging von 1929 bis 1941 seinem Beruf als Anwalt in New York City nach, ehe er, u. a. im Rahmen des Marshallplanes, von 1941 bis 1954 für das US-amerikanische Außenministerium tätig wurde. Danach, von 1954 bis 1958, war er Leiter des Hilfswerks der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA, United Nations Relief and Works Agency for Palestine Refugees in the Near East). Zwischen 1962 und 1965 fungierte er als Botschafter der Vereinigten Staaten in Griechenland. Seit Juni 1965 hielt Labouisse den Vorsitz des Kinderhilfswerks UNICEF. Er führte dieses Amt bis Dezember 1979 aus. Labouisse war der Überzeugung, dass „das Wohlergehen der Kinder von heute unzertrennbar mit dem Frieden der Welt von morgen verbunden ist.“
1954 heiratete Labouisse Ève Curie, die eine Schriftstellerin und Beraterin des Generalsekretärs der NATO war.
1965 nahm das Ehepaar den Friedensnobelpreis entgegen, der an die UNICEF vergeben wurde.
Einzelnachweise
Weblinks
Botschafter der Vereinigten Staaten in Griechenland
Rechtsanwalt (Vereinigte Staaten)
Verwaltungsjurist
UNICEF
US-Amerikaner
Geboren 1904
Gestorben 1987
Mann |
8404118 | https://de.wikipedia.org/wiki/Bodenstreitkr%C3%A4fte%20%28Kaiserlich%20Japanische%20Marine%29 | Bodenstreitkräfte (Kaiserlich Japanische Marine) | Die Bodenstreitkräfte der Kaiserlich Japanischen Marine () waren eine Teilstreitkraft der Kaiserlich Japanischen Marine. Die Ursprünge gehen auf die Gründung der japanischen Marines 1870 zurück. Ab 1929 erfolgte eine Umgruppierung und die damit verbundene Aufstellung von Einheiten bzw. Abteilungen für den operativen Einsatz bei amphibischen Landungen, unterstützenden Fallschirmeinsätzen im Feindgebiet, Fliegerabwehr, Bewachung von Marinebasen bzw. Marineeinrichtungen, Pionier- und Kommunikationswesen, Militärpolizei und zivile Ingenieursabteilungen. Die berühmtesten Einheiten, die aus den Bodenstreitkräfte der Kaiserlich Japanischen Marine hervorgingen waren die Speziallandungskräfte der Marine, die während des Zweiten Japanisch-Chinesischen Krieges und des Pazifikkrieges an zahlreichen Einsätzen teilnahmen.
Organisation 1870–1928
Bereits ein Jahr nachdem die Kaiserlich Japanische Marine gegründet wurde, beschloss sie 1870 nach dem Vorbild der britischen Royal Marines eine eigene Marineinfanterie aufzubauen und nannte diese Truppengattung ebenfalls Marines (, Kaiheitai). Der japanischen Marineinfanterie unterstanden Infanterie- und Artillerie-Einheiten.
Die japanische Marineinfanterie nahm an der Niederschlagung des Boxeraufstandes und am Russisch-Japanischen Krieg unter anderem bei der Landung in der Bucht von Tschemulpo und der Belagerung von Port Arthur teil, bei der sie bei letztgenanntem Artilleristen zur Verfügung stellte.
Organisation 1929–1945
Bodenstreitkräfte der Marine unterstanden innerhalb des Kaiserreichs entweder einem der vier Marine-Distrikte oder einem der fünf Wach-Distrikte, die sich innerhalb und außerhalb des Kaiserreichs befanden.
Marine-Distrikte
Das Japanische Kaiserreich war in vier Marine-Distrikte aufgeteilt: diese waren Yokosuka, Kure, Maizuru und Sasebo. Jeder dieser Distrikte konnte selbstständig Rekrutierungen, Truppenersatz, Aufstellung von neuen Truppen, Gründung von Trainingseinrichtungen und die Verteidigung ihrer Distrikte durchführen. Die wichtigsten Bodentruppen-Einheiten der Distrikte waren folgende:
Zivile Ingenieur-Abteilung ()
Marinestützpunkt-Einheiten ()
Wach-Einheiten ()
Verteidigungs-Einheiten ()
Marine-Luft-Gruppen
Wach-Distrikte
Kaiserlich Japanische Wach-Distrikte befanden sich innerhalb und außerhalb des Kaiserreichs. Sie unterteilten sich in Ōminato, Osaka, Chinkai, Takao und Hainan und waren ähnlich den Marine-Distrikten gegliedert, beinhalteten jedoch keine Marine-Basen, Marine-Kasernen oder Trainings-Einrichtungen. Die Wach-Distrikte beinhalteten folgende Einheiten:
Zivile Ingenieur-Abteilung ()
Spezial-Stützpunkt-Einheiten ()
Wach-Einheiten ()
Spezial-Landungskräfte der Marine ()
Verteidigungs-Einheiten (), nur innerhalb des Kaiserreichs eingesetzt
Sonstiges Personal
Administrative Einheiten
Bodenstreitkräfte der Marine außerhalb des Kaiserreichs waren den Flottenbefehlshabern in den jeweiligen Gebieten unterstellt. Flotten-Bodenstreitkräfte waren strikt in administrative und taktische Einheiten unterteilt.
Stützpunkt-Streitkräfte
Die Stützpunkt-Streitkräfte () waren den Flottenbefehlshabern unterstellt und wurden kleineren Stützpunkten für die Administration der Boden- und Schiffsstreitkräfte zugeteilt. Damit übernahmen sie in abgelegenen Gebieten die Funktion des Flottenhauptquartiers. Zusätzlich zu diesen Aufgaben übernahmen Stützpunkt-Streitkräfte begrenzte taktische Verantwortlichkeiten. Dazu gehörten Verteidigungsaufgaben, Kommunikationsverbindungen und Sicherung der Wasserwege. In Front nahen Gebieten nahmen die Verteidigungsaufgaben erheblichen Umfang an. Bei Bedarf waren Stützpunkt-Streitkräfte für Versorgung, Bauwesen, Reparatur und Medizinische Versorgung vorgesehen.
Flotten-Wartungs-Einheiten
Treibstoffdepots, Bauwesen und Reparatur-Einheiten, sowie alle weiteren administrativen und Service-Einheiten waren Bestandteil der Flotten-Wartungs-Einheiten. Das Aufgabenfeld dieser Einheiten überschnitt sich mit denen der oben erwähnten Konkyo-chitai. Flotten-Wartungs-Einheiten waren jedoch ausschließlich in Flotten-Hauptquartieren stationiert, in denen Stützpunkt-Streitkräfte nicht operierten.
Fernmelde-Einheiten
Die Fernmelde-Einheiten () stellten die Kommunikation zwischen ihren Standorten und anderen Marine-Stützpunkten, Schiffen auf See und Japan her.
Militärpolizei
Die Militärpolizei der Kaiserlichen Marine hieß Tokkeitai (). Ihr offizieller Name war Spezial-Polizei-Korps (). Ihre Aufgaben entsprachen auch denen einer Geheimpolizei, womit sie das Gegenstück zu der Militär-Geheimpolizei des Kaiserlichen Japanischen Heeres, der Kempeitai, war.
Taktische Einheiten
Spezial-Stützpunkt-Einheiten
Spezial-Stützpunkt-Einheiten () waren Wach-Distrikten und Flotten zugeteilt. Sie waren entweder in Flottenhauptquartieren oder Front nah stationiert und hatten überwiegend taktische Kampfaufgaben. Für diese Zwecke wurden ihnen Wach-Einheiten, Spezial-Landungskräfte der Marine oder andere Kampfeinheiten unterstellt.
Wach-Einheiten
Wach-Einheiten () waren hauptsächlich Stützpunkt-Einheiten und Spezial-Stützpunkt-Einheiten zugeteilt. Ihre Hauptaufgaben waren die Befestigung und Verteidigung von Land- und Seebefestigungen. Gegebenenfalls konnten sie, sofern Flugplätze in ihrem zugewiesenen Bereich fielen, auch die Verteidigung derselben übernehmen. Weitere Aufgaben waren die Bewachung Gefangener, Befriedung der besetzten Bevölkerung und Durchsetzung japanischer Gesetze in den besetzten Gebieten.
Speziallandungskräfte der Marine
Die Speziallandungskräfte der Marine (), kurz SLKM, waren die Marineinfanterie der Kaiserlich Japanischen Marine. Im Englischen werden sie Special Naval Landing Forces, kurz SNLF, genannt. Zu Beginn des Pazifikkrieges bestand ihre Aufgabe vorrangig darin, Landungsoperationen mit unterstützenden Luftlandungen auszuführen. Die SLKM stellte die Fallschirmtruppe der Marine () aus ihren eigenen Reihen. Im weiteren Verlauf des Krieges übernahmen die SLKM weitgehend Verteidigungsaufgaben. Anfangs noch mit Infanteriewaffen, leichten Panzern und leichten Geschützen ausgerüstet wurde die SLKM nach und nach mit schwereren Waffen ausgerüstet.
Flugabwehr-Verteidigungs-Einheiten
Die Flugabwehr-Verteidigungs-Einheiten () wurden von den Flotten den Stützpunkt-Einheiten, Spezial-Stützpunkt-Einheiten, Wach-Einheiten und SLKM je nach Einsatzanforderungen zugewiesen. Bōkū-tai waren in drei Typen unterteilt:
Typ A-Bewaffnung: Fliegerabwehrkanonen (Flak) und Fliegerabwehr-Maschinengewehre (Fla-MG)
Typ B-Bewaffnung: ausschließlich Fliegerabwehr-Maschinengewehre (Fla-MG)
Typ C-Bewaffnung: Fliegerabwehr-Maschinengewehre (Fla-MG) und Fliegerabwehr-Maschinenkanonen (Fla-MK bis Kaliber 30 mm)
Schiffs-Flugabwehr-Verteidigungs-Einheiten
Schiffs-Flugabwehr-Verteidigungs-Einheiten waren Einheiten in Kompaniestärke, maximal 124 Mann stark. Sie wurden u. a. Konvois zugewiesen, um sie vor alliierten Luftangriffen zu schützen.
Bau-Bataillone
Bau-Bataillone () waren mobile, unabhängige Einheiten, die mit schwerem Gerät ausgerüstet waren, um Großbauprojekte bewältigen zu können. Nachdem Setsuei-tais ihre Ausbildung im Zivilen Ingenieur-Institut der Marine-Distrikte abgeschlossen hatten, wurden sie den Flotten zugeteilt. Diese wiederum teilten sie den Stützpunkt-Einheiten, Spezial-Stützpunkt-Einheiten und den Wach-Einheiten für spezielle Projekte wie Flugplatz- und Befestigungsbau zu.
Literatur
Gary Nila, Robert Rolfe, Tony Chong: Japanese Special Naval Landing Forces. Osprey Publishing, Oxford 2006, ISBN 1-84603-100-1.
Weblinks
Japanese Naval Ground Forces „Know Your Enemy!“
Einzelnachweise
Marineinfanterie
Kaiserlich Japanische Marine
Militärischer Verband (japanische Geschichte)
Militärischer Verband im Zweiten Japanisch-Chinesischen Krieg
Militärischer Verband im Zweiten Weltkrieg (Japan)
Gegründet 1870
Aufgelöst 1945 |
29405 | https://de.wikipedia.org/wiki/Tandy%20TRS-80%20Model%201 | Tandy TRS-80 Model 1 | Der TRS-80 Modell 1 von RadioShack gehörte neben dem Apple II und dem Commodore PET 2001 zu den ersten Heimcomputern, die in nennenswerten Stückzahlen als Fertigexemplare produziert wurden. Er kam 1977 auf den Markt und war mit einer Z80-CPU von Zilog ausgestattet, die mit 1,77 MHz Taktfrequenz lief. Der TRS-80 hatte besonders in den USA gute Verkaufserfolge. Der Neupreis betrug in Deutschland 3000 DM.
Zunächst wurde er nur mit 4 KB RAM (der innerhalb der Tastatur auf 16 KB aufgerüstet werden konnte) ausgeliefert. Typisch für die damalige Zeit war das im ROM gespeicherte Betriebssystem in Form des BIOS und das integrierte BASIC. Mit Hilfe eines "Expansion Interface" ließ er sich um weitere 32 KB RAM, einen Diskettencontroller für bis zu vier 5,25"-Laufwerke sowie eine serielle und eine parallele Schnittstelle erweitern.
Grafik und Ausstattung
Der TRS-80 Model 1 besaß eine Grafikauflösung von 128 × 48 Pixeln. Erzeugt wurde diese Auflösung durch die Zeichenzellen des Bildschirms, die in 6 kleine Blöcke aufgeteilt waren. In Wirklichkeit handelte es sich also um Blockgrafik aus Sonderzeichen des 64 × 16 Zeilen Textmodus, die geschickt eingesetzt werden mussten. Als Bildschirm konnte über einen zuzukaufenden HF-Modulator jedes handelsübliche Fernsehgerät benutzt werden, sofern man keinen Wert auf hohe Bildqualität legte; ursprünglich wurde ein Monitor mitgeliefert, der mit schwarz-weißer oder schwarz-grüner Anzeige erhältlich war.
Es gab vom Model 1 einen Level I mit 4 KB ROM und einem simplifizierten BASIC, welches von dem TRS-Designer Steven Leininger geschrieben wurde. Dieser orientierte sich an dem unter Public Domain stehenden Palo Alto Tiny BASIC und einen Level II mit 12 KB ROM und einem BASIC, das bereits dem damals populären Microsoft-Standard entsprach (und auch von dort lizenziert war) und sich mittels des Expansion Interface um Diskettenbefehle erweitern ließ.
Eines der Kultprogramme der damaligen Zeit war trotz der Klötzchengrafik das Spiel Dancing Demon, in dem ein kleiner niedlicher Teufel auf dem Bildschirm tanzte und der Monosound der Cassettenrecorderschnittstelle den Benutzer unterhalten sollte.
In der Originalausstattung wurde aus Kostengründen am Bildschirmspeicher pro Byte ein Bit gespart. Dadurch war der TRS-80 nicht in der Lage, Kleinbuchstaben darzustellen. Wollte man dies erreichen, musste man einen Speicherbaustein nachträglich einbauen, der dann das Bit Nummer 6 in jedem Byte des Bildschirmspeichers zur Verfügung stellte.
Compact-Cassette und Diskette
Anfangs wurden die Daten noch auf Compact-Cassette gespeichert, doch sehr bald kamen auch diverse Disk-Operating-Systeme (DOS) hinzu. Am bekanntesten waren das TRSDOS von Tandy und das sehr fortschrittliche NewDos 80 von Apparat. TRSDOS und NewDos 80 unterstützten zunächst 35-Track-Single-Sided-Single-Density-87,5-KB-Disketten im 5,25"-Format, später mit neueren Laufwerken und Controller auch 40 und 80 Track Double Sided / Double Density, so dass 720 KB speicherbar waren.
Das NewDos 80 ermöglichte schon damals im Heimcomputer-Bereich ungewöhnliche Projekte wie das Fernsteuern eines Tandys mittels Modem oder Akustikkoppler über das öffentliche Telefonnetz von einem anderen Rechner aus. Die ersten Mailboxen bzw. BBS' entstanden, in denen Benutzer Beiträge in virtuellen schwarzen Brettern veröffentlichen konnten. Es gab auch schon Anfang der 1980er Jahre Kataloge mit Dutzenden Büroprogrammen von unterschiedlichsten Herstellern wie Text, Kalkulation, Fibu, Lager etc. für den TRS-80, was sich aber ab ca. 1982 nach der Einführung des IBM-PCs mit MS-DOS und danach diversen Kompatiblen schnell erledigte.
Kompatible Modelle und Nachbauten
Basierend auf dem TRS-80 Model 1 gab es auch die Modelle III und 4 (in dieser Schreibweise; das erste und das vierte Modell wurden im Katalog mit einer arabischen Ziffer versehen), sowie den Portable 4P. Alle wurden mit 15/32/48 oder 64 KB RAM, einem integrierten Schwarz-weiß-Monitor sowie der Möglichkeit zum Einbau von bis zu zwei 5,25-Zoll-Diskettenlaufwerken angeboten und aufgrund der Preislage und Ausstattung bereits zu den Bürocomputern gezählt.
Der Video Genie war ein von Firma EACA in Hongkong produzierter und in Deutschland von Trommeschläger Computer Service vertriebener Nachbau des Model 1. Der Rechner wurde in Australien als System 80, in den USA als PMC-80/81, in Ungarn als HT-1080Z und in Südafrika als TRZ-80 vertrieben. Der Nachbau war praktisch zu 100 % kompatibel und wies nur einige Unterschiede bei der Hardwareansteuerung sowie ein abweichendes Businterface auf. Im Gegensatz zum TRS-80 Model 1 wurde das Video Genie niemals mit einem Monitor ausgeliefert, hatte dafür aber einen Videomodulator und einen Kassettenrekorder integriert. Das Video Genie II wurde als Profirechner vermarktet. Das Kassettenlaufwerk wurde dabei durch eine numerische Tastatur ersetzt. Das Colour Genie enthielt eine Erweiterung für Farbgrafik, war jedoch, anders als der TRS Color Computer, weiterhin zum TRS-80 Model 1 kompatibel.
Ein weiterer Nachbau des TRS-80 Model 1 wurde unter dem Namen KOMTEK in Deutschland verkauft, verschiedentlich existieren private Nachbauten auf der Basis von modifizierten Z80-Einplatinenrechnern.
Die polnische Firma Mera-Elzab baute Anfang der 1980er die Computerserie Meritum (zuerst Meritum I und seit 1985 Meritum II), die auf dem TRS-80 basierte. Der Unterschied zum TRS-80 lag hauptsächlich darin, dass bei der Produktion nur im Ostblock gefertigte Bauteile (einschließlich U880D) verwendet wurden. Dieser Klon eines TRS-80 wurde in Polen schnell sehr populär und hatte einen entscheidenden Einfluss auf die Computerisierung in Schulen, verlor jedoch später gegen die westlichen Mitbewerber Atari, Commodore und Sinclair.
Auch in Brasilien entstanden verschiedene Nachbauten – z. B. die Dismac-Serie D8000/D8001/D8002 (Model 1 kompatibel), die Digitus DGT-100 and DGT-1000 und die erfolgreichen CP300 und CP500 (Model III) von Prológica.
TRS-80-Familie
Bis zum Erscheinen des ersten PC-kompatiblen Tandy 2000 wurde die Marke TRS-80 für alle Computerprodukte der Firma Tandy verwendet. Dies umfasste sowohl weitere Rechner auf Z80-Basis mit Ähnlichkeit zum TRS-80 Model 1, als auch völlig andere, meist eingekaufte Serien, wie den Handheld-Rechner Model 100 (Kyocera) oder die Taschencomputer PC-1 bis PC-8 (Sharp/Casio).
Model II war nicht zum Model 1 kompatibel, erlaubte dafür aber ohne Veränderungen an Soft- oder Hardware den Einsatz von CP/M anstelle TRS-Dos und verfügte über die damals im Profibereich vorherrschenden 8"-Laufwerke. Das Model 12 war eine erweiterte Version des Model II. Das Model 16 war ein mit einem 6-MHz-68000-Prozessor erweitertes Model 12. Die Z80 diente dabei als I/O-Prozessor. Mit TRS-Xenix, einer OEM-Version von Microsoft Xenix waren das Model 16B (8 MHz 68.000) und der Nachfolger Model 6000 1984 mit 40.000 Einheiten die meistverkauften Unix-Rechner in den USA. Das Modell II wurde z. B. bei bayerischen Sparkassen zur Kreditberechnung eingesetzt.
Ein weiterer, nicht mit dem Model 1 verwandter Rechner war der gemeinsam mit Motorola auf Basis des Motorola 6809 entwickelte Tandy TRS-80 Color Computer (CoCo) sowie der TRS-80 M10.
Kritik
Fragwürdig war die damalige Marketingpolitik von RadioShack, die zum Beispiel in ihrem Katalog diese recht teuren Bürocomputer (Modell II über 10.000 DM) neben Plüschtieren mit eingebautem Radio platzierten. Auf diese Art disqualifizierte sich Tandy/Radio Shack gegenüber professionellen Kaufinteressenten. Die Geräte wurden in Europa in eigenen TANDY-Läden ähnlich wie heute bei Media Markt neben Hifi und Elektronik vertrieben. Daneben gab es diverse Computer-Franchiser und reine Tandy-Computer-Stores.
Ebenfalls fragwürdig war die Konstruktion der für den deutschen Markt angebotenen Netzteile. Diese basierten auf den Netzteilen für den US-Markt und waren mangelhaft angepasst, wodurch sie erhebliche Mengen Abwärme produzierten. Einige Anwender betrieben ihre Rechner zur Abwärmereduktion und Schonung der Hardware – über Regeltransformatoren – problemlos mit einer Netzspannung von ca. 180 V (rund 20 % unter der damaligen Netzspannung von 220 V).
Community
Bereits damals schlossen sich Benutzergruppen intensiv zusammen, auch als noch keine preiswerten (bzw. in Deutschland erlaubten) Modems bzw. Akustikkoppler erhältlich waren. Es gab größere bekannte Benutzerzeitschriften namens 80 micro und 80-NW, die später in der überregionalen 80-US aufging.
Emulatoren
Es gibt auch die Möglichkeit, den TRS-80 auf modernen Rechnern zu emulieren. Exemplarisch sei hier Vavasour.ca genannt. Dort werden Emulatoren für nahezu alle RadioShack-Rechner bereitgestellt.
Weblinks
www.trs-80.com englischsprachige TRS-80-Seite mit Emulatoren für den PC
Neuseeländische Seite zum TRS-80
Informationen im 8-Bit Museum zum TRS-80
RadioShack Emulatoren
Einzelnachweise
Heimcomputer
RadioShack |
4647863 | https://de.wikipedia.org/wiki/Agalega-Kreolisch | Agalega-Kreolisch | Agalega-Kreolisch ist eine Kreolsprache auf Basis des Französischen auf den Agalega-Inseln im Indischen Ozean, die zu Mauritius gehören. Da die Inseln näher an den Seychellen liegen, ist das Radio der Seychellen besser zu empfangen als das von Mauritius. Die Sprache wurde daher von Seselwa ebenso stark beeinflusst wie von Morisyen; es gibt auch Einflüsse des Malagasy.
Weblinks
Alexandra Richards: Mauritius. Bradt Travel Guides, 2006, ISBN 9781841621517, S. 181.
Einzelsprache
Pidgin- oder Kreolsprache
Kultur (Mauritius) |
11372144 | https://de.wikipedia.org/wiki/Yuki%20Nohara | Yuki Nohara | Yuki Nohara (jap. , Nohara Yuki; * 10. März 1997 in der Präfektur Saitama) ist ein japanischer Fußballspieler.
Karriere
Yuki Nohara erlernte das Fußballspielen in der Jugendmannschaft der Kashima Antlers sowie in der Universitätsmannschaft der Asia University. Seinen ersten Vertrag unterschrieb er 2019 beim japanischen Verein FC Tiamo Hirakata in Hirakata. Nach einem Jahr wechselte er 2019 nach Thailand. Hier unterschrieb er einen Vertrag Raj-Pracha FC. Der Verein aus der thailändischen Hauptstadt Bangkok spielte in der dritten Liga, der Thai League 3, in der Lower Region. Sein Debüt in der dritten Liga gab er am 29. Februar 2020 im Heimspiel gegen den Pathumthani University FC. Hier stand er in der Anfangsformation und spielte die kompletten 90 Minuten. Bis Ende Juni 2020 stand er zweimal für Raj-Pracha in der dritten Liga auf dem Spielfeld. Anfang Juli 2020 unterschrieb er einen Vertrag beim Khon Kaen FC. Mit dem Verein aus Khon Kaen spielte er in der zweiten Liga, der Thai League 2. Sein Zweitligadebüt gab er am 13. September 2020 im Auswärtsspiel gegen den Udon Thani FC. Hier stand er in der Anfangsformation und spielte die kompletten 90 Minuten. Zur Saison 2021/22 wechselte er zu seinem ehemaligen Verein, dem Zweitligaaufsteiger Raj-Pracha FC. Nach 17 Zweitligaspielen für Raj-Pracha wurde sein Vertrag nach der Hinrunde im Dezember 2021 aufgelöst.
Weblinks
Einzelnachweise
Fußballspieler (FC Tiamo Hirakata)
Fußballspieler (Raj-Pracha FC)
Fußballspieler (Khon Kaen FC)
Japaner
Geboren 1997
Mann |
9440455 | https://de.wikipedia.org/wiki/En%20Moi | En Moi | En Moi (deutsch In Mir) ist ein französischer Kurzfilm der Regisseurin Laetitia Casta aus dem Jahr 2016. Die Hauptrollen sind mit Yvan Attal und Lara Stone besetzt.
Handlung
Ein Regisseur dreht für einen Film an der Pariser Oper. Er leidet unter Inspirationsverlust, Einsamkeit und Versagensängsten.
Hintergrund
Der Film entstand als Abschlussfilm und wurde bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes 2016 im Rahmen der Semaine de la Critique am 19. Mai 2016 uraufgeführt. Es handelt sich bei dem Film um die erste Regiearbeit der Schauspielerin Laetitia Casta, die auch zusammen mit Maud Ameline das Drehbuch verfasste.
Produktion
Produziert wurde der Film von Laetitia Casta für die Produktionsfirma Allarosa Production in Koproduktion mit Lionel Massol und Pauline Seigland für die Produktionsfirma Films Grand Huit.
Einzelnachweise
Weblinks
Kurzfilm
Französischer Film
Filmtitel 2016 |
10382717 | https://de.wikipedia.org/wiki/Wimbledon%20Championships%202018/Herrendoppel | Wimbledon Championships 2018/Herrendoppel | Das Herrendoppel der Wimbledon Championships 2018 war ein Tenniswettbewerb in London.
Vorjahressieger waren Łukasz Kubot und Marcelo Melo.
Qualifikation
Die Qualifikation für das Herrendoppel fand am 28. und 29. Juni 2018 statt. Ausgespielt wurden vier Qualifikantenplätze, die zur Teilnahme am Hauptfeld des Turniers berechtigten.
Folgende Spieler hatten sich für das Hauptfeld qualifiziert:
Preisgelder und Weltranglistenpunkte
Es wurden im Herrendoppel die folgenden Preisgelder und Weltranglistenpunkte für das Erreichen der jeweiligen Runde ausgezahlt bzw. gutgeschrieben. Dabei wurden die Preisgelder immer pro Team ausgezahlt. Spieler, die aus der Qualifikation in das Hauptfeld eintraten, erhielten die angegebenen Qualifikationspunkte zusätzlich zu denen für das Erreichen der jeweiligen Runde. Ansonsten sind die Beträge nicht kumulativ zu verstehen.
Setzliste
Hauptrunde
Viertelfinale, Halbfinale, Finale
Obere Hälfte
Obere Hälfte 1
Obere Hälfte 2
Obere Hälfte 3
Obere Hälfte 4
Untere Hälfte
Untere Hälfte 1
Untere Hälfte 2
Untere Hälfte 3
Untere Hälfte 4
Weblinks
Herrendoppel
2018 |
11421627 | https://de.wikipedia.org/wiki/Distrikt%20Nuevo%20Occoro | Distrikt Nuevo Occoro | Der Distrikt Nuevo Occoro liegt in der Provinz Huancavelica in der Region Huancavelica im Südwesten von Zentral-Peru. Der Distrikt wurde am 10. Mai 1955 gegründet. Er besitzt eine Fläche von 246 km². Beim Zensus 2017 wurden 1805 Einwohner gezählt. Im Jahr 1993 lag die Einwohnerzahl bei 2201, im Jahr 2007 bei 2536. Sitz der Distriktverwaltung ist die hoch gelegene Ortschaft Nuevo Occoro mit 532 Einwohnern (Stand 2017). Nuevo Occoro befindet sich 22 km nordnordwestlich der Provinz- und Regionshauptstadt Huancavelica.
Geographische Lage
Der Distrikt Nuevo Occoro liegt im ariden Andenhochland im zentralen Westen der Provinz Huancavelica. Der Südwesten des Distrikts wird über den Río Santo, rechter Quellfluss des Río VIlca, entwässert. Der Nordosten des Distrikts wird über den Río Alauma entwässert.
Der Distrikt Nuevo Occoro grenzt im Südwesten an den Distrikt Acobambilla, im Nordwesten an die Distrikte Manta und Laria, im Nordosten an den Distrikt Huando sowie im Südosten und im Süden an den Distrikt Ascensión.
Ortschaften
Im Distrikt gibt es neben dem Hauptort folgende größere Ortschaften:
Occoro Viejo (261 Einwohner)
Weblinks
Peru: Region Huancavelica (Provinzen und Bezirke) bei www.citypopulation.de
INEI Perú
Distrikt in der Provinz Huancavelica
Distrikt in Peru |
8328587 | https://de.wikipedia.org/wiki/Drill%20%28Sportspiel%29 | Drill (Sportspiel) | Drillen ist das Einüben von Standardsituationen im Sportspiel (vor allem Basketball, American Football, Volleyball) zum Zwecke der optimalen Nutzung eines eigenen Vorteils. Durch das Einstudieren eines Spielzuges wird ein Überraschungselement eingeführt, wodurch ein Punktgewinn besser ermöglicht wird. Die einfache Reaktionszeit des Erwachsenen beträgt 0,18 s für optische und 0,14 s für akustische Reize. Die Ausführung einer Bewegung 0,3 s. Innerhalb der Reaktionszeit kann der Spieler einen Schritt Vorsprung gewinnen oder ein hart geworfener Pass im Basketball fliegt 8 – 9 m. Hierdurch ist es möglich, einen Spieler frei zu spielen. Dies ist in kleinflächigen Spielen besonders wichtig sowie im American Football, wo jeder neue Spielzug mit einer einstudierbaren Situation beginnt. In der amerikanischen Literatur gilt der Drill im Sportspiel als die herkömmliche Übungsweise.
Einzelne Drills werden auch als sportmotorische Tests verwendet, da sich vor allem bei Drillwiederholungen die sportartspezifische Kondition abtesten lässt. Im Fußball handelt es sich in der Regel um das drillartige Einüben von Standardspielsituationen (Freistoß in Torraumnähe, Ecke).
Einzelnachweise
Literatur
Arnd Krüger: Der Drill im Basketball. Bewegungstheoretische Voraussetzung zur Antizipation von Bewegungen. In: Dieter Niedlich, Arnd Krüger: 200 neue Basketball-Drills. 2. Auflage. Hofmann, Schorndorf 1991, ISBN 3-7780-9572-2, S. 27–43.
Spiel
Pädagogik
Pädagogische Psychologie
Trainingsmethode |
7020513 | https://de.wikipedia.org/wiki/Eisenbahnunfall%20vom%20Rogers%20Pass | Eisenbahnunfall vom Rogers Pass | Der Eisenbahnunfall vom Rogers Pass, British Columbia, Kanada, war ein Lawinenunglück am 4. März 1910, bei dem 62 Eisenbahner ums Leben kamen, nur einer überlebte. Es ist der bis heute schwerste Lawinenunfall in Kanada.
Ausgangslage
Der Rogers Pass war mit 1330 m die höchste Stelle der transkontinentalen Eisenbahnverbindung der Canadian Pacific Railway in den Selkirk Mountains. Seit Eröffnung der Strecke 1885 gab es in jedem Winter Probleme, den Betrieb dieser damals einzigen transkontinentalen Verbindung aufrechtzuerhalten, weil zeitweise bis zu 12 m Schnee die Strecke bedeckten. In den 25 Jahren des Betriebs der Strecke bis zu der Katastrophe von 1910 waren hier bereits 200 Menschen durch Lawinen ums Leben gekommen. Der kritischste Teil der Strecke wurde mit 31 Lawinenschutzbauten in einer Gesamtlänge von 6,5 km geschützt. Der größte Teil der Strecke war aber ohne diesen Schutz und musste immer wieder freigeräumt werden.
Seit Ende Februar 1910 schneite es während eines Blizzards tagelang ununterbrochen und die Bahnstrecke wurde wieder unpassierbar. Anschließend stieg die Temperatur stark an, wodurch der Schnee nass und schwer wurde, was die Lawinengefahr erhöhte. Südlich von Rogers Pass starben wenige Tage zuvor bei dem Eisenbahnunfall von Wellington, ebenfalls einem Lawinenabgang, im Bahnhof von Wellington, im US-Bundesstaat Washington, in den Cascade Mountains 96 Menschen in zwei Zügen.
Unfallhergang
Am 4. März 1910 wurde ein Bauzug auf die Strecke am Rogers Pass geschickt, nachdem Schneemassen vom Cheops Mountain auf die Bahnstrecke gerutscht waren. Mit dabei war ein Schneepflug. Gezogen wurde der Zug von einer 91 Tonnen schweren Dampflokomotive. Da die Durchfahrt des Zuges Nr. 97 nach Vancouver erwartet wurde, wurde an der Streckenräumung bis spät in die Nacht gearbeitet. Gegen 23 Uhr 30 kam dann von dem Hang, der dem des ersten Lawinenabgangs gegenüber lag, eine zweite Lawine herunter und begrub die Räummannschaft, den Zug und etwa 400 m Streckengleis unter sich. Die Lokomotive und der Schneepflug wurden durch die Wucht der Lawine 15 m aus dem Gleis geschleudert und kamen kopfüber zu liegen. Die hölzernen Wagen des Zuges wurden zerquetscht.
Folgen
Von den 63 Mann der Besatzung des Zuges überlebte nur einer – dieser allerdings unverletzt. Unter den Toten waren auch 32 japanische Arbeiter. Nachdem die Nachricht von der Katastrophe im nahen Revelstoke eingetroffen war, wurde von dort ein Hilfszug mit 200 Eisenbahnern, Ärzten und Krankenschwestern entsandt. Diese fanden allerdings keine Überlebenden mehr vor, die hätten versorgt werden müssen. Sie konnten die Verschütteten und den Zug nur noch ausgraben, der unter einer bis zu 10 m hohen Schneedecke begraben lag. Zunächst konnten nur 58 Tote geborgen werden, die übrigen vier wurden erst nach der Schneeschmelze gefunden.
Der Eisenbahnunfall vom Rogers Pass machte deutlich, dass diese Form des Betriebs der Strecke auf Dauer unhaltbar war. Ab 1913 wurde deshalb der mehr als 8 km lange Connaught-Tunnel durch den Mount Macdonald angelegt, der 1916 in Betrieb ging. 1988 wurde er um den 90 m tiefer gelegenen, 14,7 km langen Mount-Macdonald-Tunnel ergänzt.
Siehe auch
Liste von Eisenbahnunfällen in Kanada
Literatur
Edgar A. Haine: Railroad Wrecks. 1993. ISBN 0-8453-4844-2.
Weblinks
Transkripte zeitgenössischer Zeitungsberichte.
Einzelnachweise
Rogers Pass
Rogers Pass
Verkehr (British Columbia)
Columbia-Shuswap Regional District
Canadian Pacific Railway |
5665219 | https://de.wikipedia.org/wiki/Umezawa | Umezawa | Umezawa ist der Familienname folgender Personen:
Hamao Umezawa (1914–1986), japanischer Mikrobiologe und Entdecker von Kanamycin, Josamycin und Bleomycin
Manabu Umezawa (* 1972), japanischer Fußballspieler
Takashi Umezawa (* 1972), japanischer Fußballspieler |
7677573 | https://de.wikipedia.org/wiki/Greta%20Oechsner | Greta Oechsner | Greta Oechsner (* 9. Juli 1885; † Dezember 1959; geborene Becker) war eine deutsche Stifterin.
Werdegang
Oechsner war Enkelin des fränkischen Chorkomponisten Valentin Eduard Becker. Im Andenken an ihn stiftete sie zur Förderung der Liedpflege 1951 den Valentin-Becker-Preis für Komponisten. Er wurde zum ersten Mal 1953 und seither alle zwei Jahre (seit 2006 alle drei Jahre) vergeben. Ursprünglich sah sie ihre Heimatstadt Würzburg für die Vergabe des Preises vor. Ihr Neffe Rudolf Schäffer überzeugte sie, dass der Kurort Bad Brückenau dafür besser geeignet sei.
Die Kosten für die Preisverleihung und das begleitende Festkonzert bestritt sie aus eigenen Mitteln sowie mit Hilfe von Spenden, die sie gemeinsam mit ihrem Ehemann, dem Fabrikdirektor Adam Oechsner, beibrachte.
Ehrungen
1957: Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland
Für ihre vorbildliche kulturelle Leistung.
Weblinks
Zungenbrecher ist beste Komposition, In: Main-Post, 13. November 2008
Stifter
Träger des Bundesverdienstkreuzes am Bande
Person (Würzburg)
Deutscher
Geboren 1885
Gestorben 1959
Frau |
5416083 | https://de.wikipedia.org/wiki/M%C3%BChlenhof%20%28Linn%29 | Mühlenhof (Linn) | Der Mühlenhof, auch (Kurfürstliche) Ross- und Wassermühle genannt, ist eine historische Korn- und Ölmühle im heute zu Krefeld gehörigen Linn.
Die Mühle liegt als Teil einer Hofanlage östlich der Altstadt von Linn am äußeren Burg- und Stadtgraben. Dieser Befestigungsgraben, gebildet durch den aufgestauten Linner Mühlenbach, diente gleichzeitig als Wasserspeicher für die Mühle.
Bemerkenswert ist der doppelte Antrieb: Normalerweise wurde das Mahlwerk durch ein Wasserrad angetrieben; wenn der Mühlenbach aber nicht genug Wasser führte, bestand die Möglichkeit, auf ein Roßwerk, also einen durch Arbeitspferde angetriebenen Göpel, auszuweichen.
Geschichte
Die Mühle wird erstmals 1602 urkundlich erwähnt, es wird aber angenommen, dass die Mühle ähnlich alt ist wie die Burg Linn und die dazugehörige Stadt, zu deren Versorgung die Mühle diente. Die Mühle war ehemals, ebenso wie die nahegelegene Geismühle, eine Tafelmühle der Kölner Erzbischöfe und Kurfürsten, Landesherren des Amtes Linn und Lehensherren der Burg Linn, und genoss Mühlenzwang im Kirchspiel Lank.
Der Nachteil der für die Wasserzufuhr günstigen Lage am Stadtgraben erwies sich beispielsweise im Dreißigjährigen Krieg: Die Mühle lag ungeschützt vor Angriffen außerhalb der Stadtbefestigung, wurde daher mehrfach geplündert. Schließlich wurde sie während der Kurhessischen Besetzung von Linn (1643–45) vollständig zerstört, möglicherweise weil sie einer Erweiterung der Wehranlagen im Weg war. Danach wurde sie im Jahre 1650 als Öl- und Getreidemühle wieder aufgebaut.
Nach der napoleonischen Eroberung des Linken Rheinufers kam der Mühlenhof im Jahre 1805/06 im Rahmen der Säkularisation der erzbischöflichen Güter zusammen mit der Burg Linn in den Besitz des Krefelder Seidenfabrikanten Isaak de Greiff. Dieser ließ den Mühlenhof bis 1816 zu einer vierflügeligen Hofanlage in der heutigen Form ausbauen, wobei die Wassermühle in den Südflügel, die Roßmühle in den Nordflügel integriert wurde.
Nach Isaak de Greiffs Tod erbte den Hof seinen Sohn Cornelius, der das Gelände entlang des Mühlenbaches östlich der Mühle zum Greiffenhorstpark umgestalten ließ. Über dessen Nichte Marianne Rhodius ging der Hof als Erbe wiederum weiter an deren Cousine Maria Schelleckes und weiter an deren Mann Conrad, der den Hof schließlich zusammen mit anderen Besitztümern in Linn 1925 an die Stadt Krefeld verkaufte, die bis heute (Stand 2010) Besitzer des Hofes ist.
Aufgrund der immer stärkeren Kanalisierung des Regenwassers und Entnahme als Brauchwasser hatte die Mühle, wie viele Wassermühlen am Niederrhein, mit einer immer geringeren Wassermenge im Mühlenbach zu kämpfen. Damit die Mühle dennoch immer einsatzbereit war, wurde sie Anfang des 19. Jahrhunderts zur Roßmühle erweitert. Das Roßwerk kam im Laufe der Jahre immer häufiger zum Einsatz und schließlich wurde der Wassermühlenbetrieb – insbesondere in Konkurrenz zu den aufkommenden modernen Dampfmühlen – so unwirtschaftlich, dass er um 1900 aufgegeben wurde. Das Mühlrad blieb in gutem Zustand erhalten, es hat heute aber – unabhängig von der Tatsache, dass das Mahlwerk seit Langem demontiert ist – nur noch Dekorationswert, denn der Mühlenbach führt selten genug Wasser, um es anzutreiben.
Im Zweiten Weltkrieg wurde der Mühlenhof durch Bombenangriffe stark beschädigt, jedoch später von der Stadt Krefeld wiederhergestellt. Die Mühle, die die einzige erhalten gebliebene Wassermühle auf dem Gebiet von Krefeld ist, ist als Baudenkmal der Stadt geschützt (Nr. 24). Zuletzt wurde 2004 das Dach der Mühle und 2005 die Fachwerkscheune restauriert. Der Mühlenhof dient heute als Wohngebäude und beherbergt außerdem ein Café.
Bildergalerie
Weblinks
Einzelnachweise
Linn
Bauwerk in Krefeld
Baudenkmal in Krefeld
Mühle in Europa
Linn |
11633875 | https://de.wikipedia.org/wiki/Hans%20Werner%20B%C3%B6cker | Hans Werner Böcker | Hans Werner Böcker (* 5. Februar 1916 in Buer; † 24. Juli 1993 in München) war ein deutscher Jugendbuchautor und Verleger.
Leben und Werdegang
Geboren wurde Böcker als Sohn eines Beamten in Buer (jetzt: Gelsenkirchen-Buer). Nach dem Realschul-Abschluss machte er eine Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann. In diesem Beruf arbeitete er bis 1945. Seine Tätigkeit bei der Reederei HAPAG in Hamburg führte ihn bis 1939 auf Reisen in Europa, Zentral- und Südamerika. Hier sammelte er Eindrücke, die er später in Jugendbücher einfließen ließ.
Böcker war bereits als Jugendlicher Mitglied der katholischen Zentrumspartei und in der katholischen Jugendbewegung aktiv, bis zu ihrer Eingliederung in nationalsozialistische Jugendorganisationen. Vom Wehrdienst war er wegen Krankheit freigestellt. Nach Kriegsende trat er am 1. November 1945 der CDU bei, für die er im Kulturbereich tätig war. Er selbst arbeitete in den ersten Nachkriegsjahren an den Städtischen Bühnen Köln. Sein Verhältnis zur CDU kühlte sich ab, und Mitte der 1960er Jahre wechselte er zeitweilig zur eben gegründeten AUD, für die er bei der Bundestagswahl 1965 erfolglos im Bundestagswahlkreis Aachen-Stadt kandidierte. Böcker engagierte sich im Schutzverband Deutscher Schriftsteller und später im Freien Deutschen Autorenverband, dessen Landesvorstand Niedersachsen er bis 1979 angehörte.
Seine publizistische Tätigkeit begann 1945. 1948 gab er die kurzlebige Zeitschrift „Wir kommen. Junges Europa in Kunst und Dichtung“ heraus, in der, neben Böcker, u. a. Heinz G. Konsalik, Karl Friedrich Kohlenberg und der Maler Hans Jürgen Kallmann publizierten. Bis Anfang der 1960er Jahre war Böcker als freischaffender Kinder- und Jugendbuchautor tätig. Einige im Stil von Groschenheften verfasste Abenteuerromane ließ er unter einem Pseudonym veröffentlichen. Später arbeitete er als Journalist im Lokalteil einer niedersächsischen Tageszeitung. Ab 1979 leitete er in München den Athos-Verlag. Böcker starb in München am 24. Juli 1993.
Publikationen (Auswahl)
Peter Arellano (Pseudonym): Am Rio Bio Bio. Grenzland-Verlag Heinrich Hollands, Aachen 1948. (Neuauflage: Volker-Verlag, Köln 1950)
Tajo, Du und ich. Reise-Erlebnisse und Abenteuer in Südamerika. Blickpunkt-Verlag, Oberhausen 1949.
Freund Pie aus Südamerika. Ein Urwaldabenteuer. Deutscher-Jugend-Verlag, Münster 1950.
Peter Arellano (Pseudonym): Der Kampf mit dem Clan. Volker-Verlag, Köln 1950.
Peter Arellano (Pseudonym): Im Banne der Inkas. Volker-Verlag, Köln 1950.
Peter Arellano (Pseudonym): Die Hölle schreit. Volker-Verlag, Köln 1950.
Wir kennen keine Langeweile. Ein Spiel- und Bastelbuch für Jungen und Mädchen. Verlag Fredebeul & Koenen, Essen 1953.
Indianer, Gauchos und Piraten. Paulus-Verlag, Recklinghausen 1955.
Wohin mit Mahinda? Verlag Fredebeul & Koenen, Essen 1958.
Weblinks
Heftromanarchiv Eintrag Hans Werner Böcker
Einzelnachweise
Autor
CDU-Mitglied
AUD-Mitglied
Kinder- und Jugendliteratur
Deutscher
Geboren 1916
Gestorben 1993
Mann |
2509764 | https://de.wikipedia.org/wiki/Brinckmeier | Brinckmeier | Brinckmeier ist ein deutscher Familienname.
Herkunft und Bedeutung
Brinckmeier ist eine Variante des Familiennamens Meier.
Namensträger
Jürgen Brinckmeier (1935–1984), deutscher Politiker (SPD), Mitglied des Abgeordnetenhauses von Berlin, MdEP
Marianne Brinckmeier (* 1940), deutsche Politikerin (SPD), Mitglied des Abgeordnetenhauses von Berlin
Siehe auch
Brinkmeier
Brinksmeier
Weblinks
Brinckmeyer bei namenforschung.net
Familienname
Deutscher Personenname
Berufsname |
9678873 | https://de.wikipedia.org/wiki/La%20Pacaudi%C3%A8re | La Pacaudière | La Pacaudière ist eine französische Gemeinde mit Einwohnern (Stand: ) im Département Loire in der Region Auvergne-Rhône-Alpes. Sie gehört zum Arrondissement Roanne und zum Kanton Renaison (bis 2015: Kanton La Pacaudière).
Geographie
La Pacaudière liegt rund 20 Kilometer nordwestlich von Roanne im Weinbaugebiet Côte Roannaise, das sich an den Abhängen der Bergkette Monts de la Madeleine erstreckt. Umgeben wird La Pacaudière von den Nachbargemeinden Saint-Martin-d’Estréaux im Norden und Nordwesten, Urbise im Norden, Chenay-le-Châtel im Nordosten, Vivans im Osten, Changy im Süden sowie Le Crozet im Westen.
Die Gemeinde besaß einen Bahnhof an der Bahnstrecke Moret-Veneux-les-Sablons–Lyon-Perrache, welcher heutzutage nicht mehr bedient wird.
Bevölkerungsentwicklung
Sehenswürdigkeiten
Kapelle von Tourzy
Sogenannter Kleiner Louvre, frühere Poststation und früheres Pfarrhaus
Persönlichkeiten
Raymond Boisset (1912–1991), Leichtathlet (400-m-Lauf)
Weblinks
Ort in Auvergne-Rhône-Alpes |
8148241 | https://de.wikipedia.org/wiki/Categor%C3%ADa%20Primera%20A%201964 | Categoría Primera A 1964 | Die Categoría Primera A 1964 war die siebzehnte Austragung der kolumbianischen Fußballmeisterschaft. Die Meisterschaft konnte zum neunten Mal insgesamt und zum vierten Mal in Folge Millonarios vor Cúcuta Deportivo gewinnen. Torschützenkönig wurde wie im Vorjahr der Argentinier Omar Lorenzo Devanni von Unión Magdalena mit 28 Toren.
Es nahmen die gleichen 13 Mannschaften wie im Vorjahr teil.
Alle Mannschaften spielten viermal gegeneinander.
Spaltung des kolumbianischen Fußballs
Parallel zum bereits existierenden Verband Asociación de Fútbol Colombiano (Adefutbol) wurde 1964 noch ein zweiter, in Konkurrenz stehender, Verband gegründet, die Federación Colombiana de Fútbol (Fedebol). Dieser entstand aus Protest einiger Vereine und Ligen an der Finanzpolitik des bestehenden Verbandes.
Die Meisterschaft konnte allerdings trotz der Spaltung regulär ausgetragen werden, da sie von der División Mayor del Fútbol Colombiano (DIMAYOR) veranstaltet wurde. Kolumbien wurde aber von der FIFA von allen internationalen Turnieren ausgeschlossen. Deswegen konnte der Meister nicht an der Copa Libertadores 1965 teilnehmen.
Das Problem konnte 1966 durch Eingreifen der FIFA gelöst werden. Durchsetzen konnte sich dann der Verband Federación Colombiana de Fútbol, jedoch mit der offiziellen Abkürzung Colfutbol.
Teilnehmer
Die folgenden Vereine nahmen an der Spielzeit 1964 teil.
Tabelle
Torschützenliste
Weblinks
Liga Postobón: Geschichte der ersten kolumbianischen Liga
1964
Fußballsaison 1964 |
294550 | https://de.wikipedia.org/wiki/Bromate | Bromate | Als Bromate bezeichnet man in der Chemie die Salze der Bromsäure HBrO3 mit dem Bromat-Anion (BrO3−), bei denen das Brom in der Oxidationsstufe +V vorliegt.
Die Bezeichnung Bromate wird auch für die Ester der Bromsäure verwendet.
Darstellung
Bromate entstehen durch Disproportionierung von Brom in heißen Laugen (50–80 °C) oder durch Oxidation heißer alkalischer Bromidlösungen mit Chlor:
Eigenschaften
Ähnlich wie Chlorate oder Iodate sind die Bromate starke Oxidationsmittel. Diese Eigenschaft wird in der Bromatometrie, einer Redox-Titration, ausgenutzt.
Mit Bromid erfolgt in saurer Lösung eine quantitative Komproportionierung von Bromat zu elementarem Brom.
Diese Umsetzung ist die Umkehrung der Bromatgewinnung durch die Disproportionierung und wird für die Herstellung von Bromlösungen für die Bromometrie genutzt. Diese pH-abhängige Gleichgewichtsreaktion kann auch zur Reinigung von Brom genutzt werden.
Bromate können in der Trinkwasseraufbereitung bei der Oxidation von bromidhaltigen Wässern mit Ozon entstehen. Da Bromate Kanzerogene sind, ist diese Reaktion unerwünscht und es gibt einen Grenzwert in der Trinkwasserverordnung. Die Dosierung von Ozon kann dadurch limitiert werden. Bei Verwendung von Chlor und Chlordioxid zur Trinkwasserdesinfektion bildet sich kein Bromat, es können sich jedoch durch Chlorierung von im Wasser vorhandenem organischem Material chlorierte Kohlenwasserstoffe bilden.
Einzelnachweise
Stoffgruppe |
7050329 | https://de.wikipedia.org/wiki/Juniperus%20coxii | Juniperus coxii | Juniperus coxii ist eine Pflanzenart aus der Familie der Zypressengewächse (Cupressaceae). Sie ist im südöstlichen Asien heimisch und wird von einigen Autoren als Varietät von Juniperus recurva angesehen.
Beschreibung
Juniperus coxii wächst als immergrüner Strauch oder Baum, der Wuchshöhen von 10 bis 12 Meter erreichen kann. Die braune bis zimtbraune Borke blättert in breiten Streifen oder Platten ab. Die langen Zweige sind hängend.
Die schuppenartigen Blätter werden 6 bis 10 Millimeter lang. Die Blattoberseite weist zwei grünlich-weiße Stomatabänder auf.
Juniperus coxii ist zweihäusig-getrenntgeschlechtig (diözisch). Die Blütezeit liegt im Frühjahr und die Samen reifen im zweiten Jahr. Die Beerenzapfen sind bei einer Länge von 6 bis 8 Millimeter und einer Dicke von 5 bis 6 Millimeter kreiselförmig geformt. Sie sind anfangs grünlich braun gefärbt und verfärben sich zur Reife hin fast schwarz. Jeder Zapfen enthält ein, bei einer Länge von 5 bis 6 Millimeter und einer Breite von 3 bis 4 Millimeter kegel- bis eiförmiges, dreifach gezahntes Samenkorn.
Verbreitung und Standort
Das natürliche Verbreitungsgebiet von Juniperus coxii umfasst Bhutan, Nord-Myanmar, die indischen Bundesstaaten Arunachal Pradesh und Sikkim sowie in China den Südosten Xizangs und den Nordwesten Yunnans. Nach WCSP kommt die Art aber nur von Yunnan bis ins nördliche Myanmar vor.
Juniperus coxii gedeiht in Höhenlagen von 1800 bis 3800 Metern. Man findet die Art vor allem in feuchten Bergwäldern.
Nutzung
Das Holz von Juniperus coxii wird zur Herstellung von Möbeln und Särgen genutzt.
Systematik
Die Erstbeschreibung als Juniperus coxii erfolgte 1932 durch Albert Bruce Jackson in New Flora and Silva 5, S. 33, f. 13–14. Sie wird von einigen Autoren als Varietät von Juniperus recurva angesehen. Genetische Untersuchungen ergaben jedoch, dass sie näher mit dem Beschuppten Wacholder (Juniperus squamata) verwandt ist. Ein weiteres Synonym für Juniperus coxii A.B. Jacks. ist Sabina recurva var. coxii (A.B. Jacks.) W.C. Cheng & L.K. Fu.
Gefährdung und Schutz
Juniperus coxii wird in der Roten Liste der IUCN als "gefährdet" eingestuft. Es wird jedoch darauf hingewiesen, dass eine erneute Überprüfung der Gefährdung notwendig ist.
Literatur
Einzelnachweise
Wacholder
coxii |
6869377 | https://de.wikipedia.org/wiki/Landsberg-Velen%20und%20Gemen | Landsberg-Velen und Gemen | Landsberg-Velen und Gemen ist der Familienname folgender Personen:
Friedrich von Landsberg-Velen und Gemen (1815–1898), deutscher Standesherr und Unternehmer
Friedrich von Landsberg-Velen und Gemen der Jüngere (1850–1926), deutscher Politiker
Ignaz von Landsberg-Velen und Gemen (1788–1863), deutscher Standesherr, Politiker und Unternehmer |
1417143 | https://de.wikipedia.org/wiki/Glenrothes | Glenrothes | Glenrothes, Fife, ist eine schottische Stadt mit 39.277 Einwohnern und der Verwaltungssitz der Council Area Fife.
Geographie
Die Stadt liegt im Herzen von Fife, im östlichen Teil Schottlands. Sie liegt etwa 30 Meilen (48 km) Eon Edinburgh und 30 Meilen (48 km) südlich von Dundee.
Namensherkunft
Der Name Rothes steht in Verbindung mit den Earls of Rothes aus dem Clan Leslie aus Nordostschotland. Dieser Familie gehörte historisch gesehen ein Großteil des Landes, auf dem Glenrothes erbaut wurde, und sie gab dem angrenzenden Dorf Leslie ihren Namen. „Glen“ (vom schottisch-gälischen Wort gleann für Tal) wurde hinzugefügt, um eine Verwechslung mit Rothes in Moray zu vermeiden und die Lage der Stadt im Tal des Flusses Leven widerzuspiegeln.
Die verschiedenen Gebiete („precincts“) von Glenrothes wurden nach den Weilern benannt, die bereits in der Gegend angesiedelt waren (z. B. Cadham, Woodside), nach den Bauernhöfen, die das Land offiziell besetzten (z. B. Caskieberran, Collydean, Rimbleton), oder nach den historischen Anwesen in der Gegend (z. B. Balbirnie, Balgeddie, Leslie Parks).
Geschichte
Glenrothes entstand 1948 als Planstadt aus mehreren kleinerer Bauerngemeinden. Ursprünglich stellten die Papierfabrikation und der Kohleabbau die wichtigsten Industriezweige dar. Die Bevölkerung bestand daher zum größten Teil aus Bergleuten, die aus Westschottland kamen, vor allem aus der Gegend von Glasgow. Heute wird Glenrothes von zahlreichen Elektrofabriken geprägt. Durch diese Entwicklung wurde die Stadt zum Zentrum des Fife Council. Das Fife House und andere Gebäude des Fife Council stehen im Stadtzentrum. Nördlich des Zentrums liegen Balfarg und Balbirnie, zwei offenbar zusammengehörige neolithische Grabstätten- und Kultplätze.
Partnerstädte
Städtepartnerschaft mit Böblingen (D) seit 1971
Böblingen stiftete der Partnerstadt im Jahr 1991 anlässlich des 20-jährigen Partnerschaftsjubiläums die Statue The Defenceless One (deutsch Der Wehrlose), die von dem deutschen Bildhauer und gebürtigen Böblinger Rudolf Christian Baisch (1903–1990) geschaffen wurde. Die Bronzestatue, die auf einem Steinsockel steht, wurde im Riversidepark in Glenrothes aufgestellt.
Einzelnachweise
Weblinks
Ort in Fife
Planstadt |
1038747 | https://de.wikipedia.org/wiki/PSW | PSW | PSW steht für:
Pumpspeicherkraftwerk, ein Wasserkraftwerk
Processor Status Word oder Program Status Word, eine Menge von Bits, die den momentanen Zustand eines Prozessors widerspiegeln
Part Submission Warrant, Teil des Produktionsteil-Abnahmeverfahrens nach ISO 9000
pairwise Smith-Waterman-Algorithmus, ein matrixbasierter Genvergleich-Algorithmus
Panzerspähwagen, einen leichten Panzer zur Gefechtsfeldaufklärung
Polizeisozialwerk, eine anerkannte Selbsthilfeeinrichtung im öffentlichen Dienst
Knopffabrik PSW, ein Fabrikgebäude.
PSw steht für:
PSw (Pferdestärke-Variante) bei Turbinenwellen
Abkürzung |
98784 | https://de.wikipedia.org/wiki/Fokolarbewegung | Fokolarbewegung | Die Fokolarbewegung (Offizieller deutscher Name: Werk Mariens) ist eine 1943 von der damals 23-jährigen Chiara Lubich in Trient (Italien) gegründete katholische Geistliche Gemeinschaft. Die Fokolarbewegung zählt weltweit ca. 140.000 offizielle Mitglieder in 182 Ländern; etwa zwei Millionen Menschen stehen mit ihr in lockerem Kontakt oder unterstützen einzelne Projekte. Der Name (italienisch „focolare“, auf Deutsch eigentlich „Heim“, focoli = Herd, bezeichnet die Feuerstelle der früheren Bauernhäuser in den italienischen Bergdörfern als Versammlungsstätte der Familie) soll auf die Wärme und Geborgenheit einer Familie hinweisen.
Ursprung und Entwicklung
Die Fokolarbewegung gehört zu den neueren geistlichen Gemeinschaften und Bewegungen christlichen Ursprungs. In der Nähe Roms entstand im Jahre 1960 das internationale Begegnungszentrum in Rocca di Papa, wo Chiara Lubich bis zu ihrem Tode ihren Wohnsitz hatte. Als neues internationales Begegnungszentrum wurde in den 1980er Jahren die frühere Audienzhalle in Castel Gandolfo umgebaut. 1962 wurde die Bewegung von der katholischen Kirche unter Papst Johannes XXIII. approbiert. Seit 1987 ist die Fokolarbewegung mit ihrer gesellschaftspolitisch orientierten Organisation „New Humanity“ als Nichtregierungsorganisation bei den Vereinten Nationen (UNO) akkreditiert. 1991 entstand die Initiative Wirtschaft in Gemeinschaft, der sich weltweit inzwischen etwa 700 kleine und mittelständische Betriebe angeschlossen haben. Im Forum Politik und Geschwisterlichkeit bietet sich Politikern und politisch Interessierten die Möglichkeit, über gemeinsame Werte und Ziele ins Gespräch zu kommen und den Geist der Geschwisterlichkeit auf politischer Ebene in die Praxis umzusetzen.
Die älteste von heute weltweit 35 Siedlungen ist Loppiano (seit 1964) südlich von Florenz. Dort betreibt die Bewegung auch verschiedene Betriebe und eine Begegnungsstätte. In Loppiano werden verschiedene Schulungskurse angeboten für Jugendliche, Familien, Priester und Ordensleute und für diejenigen, die den Fokolargemeinschaften beitreten möchten, die zweijährige Grundausbildung. Weltweit unterhält die Bewegung 63 Tagungszentren. Sie gibt eine eigene Zeitschrift Neue Stadt in 37 nationalen Ausgaben weltweit heraus und unterhält dazu 25 Verlage (alle Angaben: Stand 2009).
Gruppeninterner Sprachgebrauch
Die jährlichen Sommertreffen werden „Mariapoli“ (Stadt von Maria) genannt, die Bildungshäuser „Mariapolizentrum“.
Unter „Gen“ sind die verschiedenen Jugendgruppierungen zusammengefasst. Der Name ist eine Abkürzung der italienischen Bezeichnung generazione nuova (neue Generation).
Ein Schlüsselbegriff ist „Jesus in der Mitte“ (oder „Jesus unter uns“). Er bezieht sich auf die Verheißung im Matthäusevangelium und meint die Gegenwart Jesu unter Menschen, die in seinem Namen, d. h. in der Liebe nach seinem Maß, beisammen sind.
Mit „Spiritualität der Einheit“ ist die fokolar-spezifische Spiritualität gemeint, die eine gemeinschaftliche Komponente hat und auf die Gegenwart von „Jesus in der Mitte“ baut.
Spiritualität
Ihre Spiritualität hebt in besonderer Weise die Bedeutung der Liebe zum Nächsten und zu Gott hervor. Ein Schlüsselwort ihrer geistlichen Grundlinien ist der Begriff „Einheit“, entnommen aus dem Gebet Jesu vor seinem Tod Alle sollen eins sein . Daraus begründet sich auch der besondere Einsatz für Ökumene und den Dialog unter den Religionen sowie mit nicht religiösen Weltanschauungen. Charakteristisch für die Fokolare ist ihr Engagement als Christen in Gesellschaft, Politik und Wirtschaft.
Zum Spannungsfeld zwischen dem ökumenischen Bewusstsein und der Marienverehrung in der katholischen Kirche zitiert die Pressesprecherin der Fokolarbewegung in Deutschland, Andrea Fleming, eine Begebenheit aus dem Leben von Chiara Lubich:
Struktur
Die Fokolarbewegung hat im Lauf der Jahre ein sehr vielfältiges Gesicht mit einer differenzierten Struktur bekommen. Man könnte sie auch eine Bewegung von Bewegungen und Gruppen nennen. Das stärkste Element ihres Zusammenhalts liegt in der Spiritualität.
Aufbau
Die Fokolarbewegung besteht aus 18 Gruppierungen, die sich in Sektionen, Zweige und Bewegungen gliedern und in denen Kinder, Jugendliche, Erwachsene, Familien, Priester, Ordensleute und auch Bischöfe ihre spezifische Beheimatung und Aufgabe finden. Es gibt stark unterschiedliche Formen von Verbindlichkeit. Sie reicht von einer Bindung in Form von Gelübden bis dahin, dass man einzelne Grundsätze oder Ziele der Bewegung teilt und Projekte mitträgt.
Die territorialen Gliederungen heißen „Zonen“. Eine Zone umfasst seit einer Strukturreform nach der Generalversammlung 2014 mehrere Staaten (z. B. Westeuropa, Osteuropa, DACH, Nordamerika),
Mitgliedschaft
Den im Jahr 2007 vom Vatikan approbierten Statutenänderungen zufolge können der Fokolarbewegung Menschen aus unterschiedlichen Konfessionen, Religionen und auch nichtreligiösen Weltanschauungen angehören – und dies auch im innersten Kreis. Tatsächlich gibt es orthodoxe, evangelische und anglikanische Christen auch in jenen Gemeinschaften, die sich zu einem Leben nach den „evangelischen Räten“ verpflichten. Mittlerweile gibt es auch schon erste Buddhisten und Muslime, die ebenfalls in solchen Gemeinschaften leben, auch wenn es da in der konkreten Ausprägung noch eine gewisse Suchbewegung geben mag. In Algerien beispielsweise besteht die Fokolarbewegung zu über 90 % aus Muslimen.
Leitungsorgane
Die oberste Instanz ist die Generalversammlung, die normalerweise alle sechs Jahre zusammentritt. Sie wählt die zentralen Leitungsorgane und diskutiert bzw. beschließt allfällige Statutenänderungen, die in der Folge dem Vatikan zur Approbation vorgelegt werden. Im Umfeld der Generalversammlung finden auch in einzelnen Untergliederungen Wahlen statt.
An der Spitze steht eine Präsidentin, also immer eine Frau. Dieser Umstand ist gerade bei einer Bewegung, der auch Priester und Bischöfe angehören, bemerkenswert. Die Präsidentin wird von einem Co-Präsidenten und einem Rat in den Leitungsaufgaben unterstützt.
Die Leitung der Territorialeinheiten (Zonen) ist zwei Zonenverantwortlichen (eine Frau und ein Mann) und einem so genannten Zonenrat anvertraut. Alljährlich finden sich die Zonenverantwortlichen aus aller Welt in Rom zu einer vierwöchigen Versammlung ein. Dort wird ein weltweiter Jahresrückblick und Austausch gehalten bzw. kristallisieren sich die globalen Hauptlinien für das jeweils nächste Jahr heraus. Dies soll ein „think global and act local“ fördern.
Nach dem Tod der Gründerin Chiara Lubich wurde am 11. Juli 2008 die 1937 geborene Maria Voce zur Präsidentin der Fokolarbewegung gewählt. Zum Co-Präsidenten wurde Giancarlo Faletti (* 1940) gewählt. Seit der Generalversammlung im September 2014 ist der Spanier Jésus Moràn Co-Präsident. Bei der Vollversammlung, die online Ende Januar 2021 abgehalten wurde, wurde Margaret Karram zur neuen Präsidentin gewählt, da das Amt nach dem aktuellen Statut auf maximal zweimal sechs Jahre beschränkt ist.
Fokolar-Bewegung Deutschland
Die Fokolar-Bewegung e.V. Deutschland hat ihren Sitz in Eppelheim. Träger der größten Wohn- und Lebensgemeinschaft in Deutschland ist die Fokolar-Bewegung e.V. Ottmaring. In dem Friedberger Stadtteil wurde 1968 das Ökumenische Lebenszentrum Ottmaring durch die Fokolar-Bewegung und die evangelische Bruderschaft vom Gemeinsamen Leben (heute: Vereinigung vom Gemeinsamen Leben e.V.) geschaffen; die ökumenische Siedlung hat 120 ständige Bewohner (Stand 2016). In Deutschland ist die Fokolar-Bewegung Mitglied des Gesprächskreises Geistlicher Gemeinschaften, Bewegungen und Initiativen (GGG).
Gesellschaftliches Engagement
Neue Gesellschaft (New Humanity)
Die gesellschaftlichen Aktivitäten der Fokolarbewegung bündeln sich in New Humanity. New Humanity ist als Nichtregierungsorganisation mit Konsultativstatus beim Wirtschafts- und Sozialrat der Vereinten Nationen der UNO akkreditiert und unterhält Verbindungsbüros an den UN-Sitzen New York, Genf und Wien. Sie bildet u. a. auch ein Dach für Partnerorganisationen innerhalb und außerhalb der Fokolarbewegung.
Forum Politik und Geschwisterlichkeit
Das Forum Politik und Geschwisterlichkeit ist eine Initiative der Fokolarbewegung, die 1996 in Neapel (Italien) entstanden ist. Seit 1996 treffen sich in verschiedenen Ländern Politiker unterschiedlicher Parteizugehörigkeit, um sich über gemeinsame Ziele und Projekte auszutauschen. Sie inspirieren sich dabei an der Spiritualität der Fokolarbewegung, insbesondere an der Idee der Geschwisterlichkeit, die sie im politischen Alltag in die Praxis umsetzen wollen. Gemeinsame Basis ist der Wunsch, Politik als Dienst am Menschen zu sehen und entsprechend zu gestalten, und in das Engagement Wähler einzubeziehen.
Wirtschaft in Gemeinschaft
Unter dem Motto „Armut durch Wirtschaft beseitigen“ ist seit 1992 ein Netzwerk von etwa 750 Unternehmen unterschiedlicher Größe gewachsen, in dem ein Modell von menschengerechter Wirtschaft versucht wird. Leitbild ist – auf freiwilliger Basis – die Gütergemeinschaft der urchristlichen Gemeinde von Jerusalem. Der fair und nachhaltig erwirtschaftete Gewinn wird zu annähernd gleichen Teilen für drei Zielsetzungen verwendet: die Beseitigung von Not durch Direktzuwendungen oder Schaffung von Arbeitsplätzen, die Verbreitung einer „Kultur des Gebens“, die dem Modellversuch zugrunde liegt, und natürlich für die Weiterentwicklung des Betriebes.
Universität
Im Oktober 2008 hat die Universität der Fokolarbewegung mit dem Namen „Sophia“ in Loppiano, vor den Toren von Florenz, ihren Lehrbetrieb aufgenommen. Voraussetzung für ein Master- und Doktoratsstudium ist das Bakkalaureat in einem beliebigen Fach. Das Studium ist interdisziplinär ausgerichtet und besteht vorerst aus zwei Zweigen: Philosophie/Theologie und Wirtschafts-/Politikwissenschaft. Piero Coda, zuvor Theologieprofessor an der Päpstlichen Lateranuniversität, ist der Rektor. Vizerektorin ist die amerikanische Mathematikerin und Theologin Judy Povilus. Dem Professorenkollegium gehören der Politikwissenschaftler Antonio M. Baggio (vorher Professor an der Gregoriana), der Mailänder Wirtschaftswissenschaftler Luigino Bruni und der französische Bibelwissenschaftler Gerard Rossè an. Die Universität will als Centre of Excellence neue methodische Wege gehen und beschränkt die Jahrgangszahlen auf 35 bis maximal 50 Studenten. Unter anderem soll so eine persönliche Zusammenarbeit zwischen Dozenten und Studenten gewährleistet werden, die auch das Studieren prägen soll. Mittelfristig sind Ableger in Afrika (Kamerun), Südamerika (Brasilien) und Asien geplant.
Bekannte Mitglieder
Bekannte Fokolarini sind unter anderem der verstorbene italienische Parlamentarier und Schriftsteller Igino Giordani und der verstorbene Aachener Bischof Klaus Hemmerle, die beide als Mitbegründer der Fokolarbewegung gelten. Zur Erinnerung an Hemmerle vergibt die Fokolarbewegung alle zwei Jahre den undotierten Klaus-Hemmerle-Preis. Weitere bekannte Fokolarini sind der österreichische Bischof Wilhelm Krautwaschl aus der Diözese Graz-Seckau, der Vietnamese Francois-Xavier Kardinal Nguyen Van Thuan, der emeritierte Erzbischof von Prag Miloslav Kardinal Vlk und die Bischöfe von Dresden-Meißen, Joachim Reinelt (emeritiert) und Heinrich Timmerevers. Am 25. September 2010 wurde Chiara Luce Badano (1971–1990) seliggesprochen. Für Chiara Lubich läuft ebenfalls ein Seligsprechungsprozess, der mittlerweile von der Diözese Frascati auf den Vatikan übergegangen ist.
Siehe auch
Liste der internationalen Vereine und Vereinigungen von Gläubigen
Literatur
Dietlinde Assmus (Hrsg.): Wo zwei oder drei … Die Fokolar-Bewegung. Entstehung – Spiritualität – Initiativen. Neue Stadt (Eigenverlag der Fokolarbewegung), München u. a. 1992, ISBN 3-87996-239-1
Arnaldo Diana: Die Bewegung der Fokolare. Neue Stadt, München u. a. 1992, ISBN 3-87996-070-4
Bernhard Pree: Mitgliedschaft in kirchlichen Vereinigungen. Die Fokolar-Bewegung. Trauner, Linz 2000, ISBN 3-85320-940-8
Fokolar-Bewegung e.V.: Die Fokolar-Bewegung – eine Kurzinformation Neue Stadt, München u. a. 2003, ISBN 3-87996-603-6
Gordon Urquhart: Im Namen des Papstes – die verschwiegenen Truppen des Vatikans, Droemer Knaur, München 1995, ISBN 3-426-26712-8
Petra Steinmair-Pösel, Im Gravitationsfeld von Mystik und Politik: Christliche Sozialethik im Gespräch mit Maria Skobtsova, Dorothee Sölle und Chiara Lubich, Verlag Ferdinand Schöningh, Paderborn 2019, ISBN 978-3-506-79229-7
Stefan Ulz, Dreifaltigkeit leben: Trinitarische Anthropologie bei Chiara Lubich, Echter Verlag, Würzburg 2019, ISBN 978-3-429-05401-4.
Weblinks
Offizielle Website der Fokolarbewegung (international)
Fokolarbewegung in der DDR, Tag des Herrn 12/2002
Einführender Artikel mit kritischer Würdigung zur Fokolarbewegung der ev. Informationsstelle Relinfo.ch (Stand: 1998)
Einzelnachweise
Ökumenische Initiative
Römisch-katholische Bewegung
Neue geistliche Gemeinschaft
Gegründet 1943
Römisch-katholische Organisation (Italien)
Marienvereinigung |
11020620 | https://de.wikipedia.org/wiki/La%20Balance%20%28Antarktika%29 | La Balance (Antarktika) | La Balance ( für Die Waage) ist eine niedrige, aus zwei Felsplatten bestehende Insel im Südwesten des Géologie-Archipels vor der Küste des ostantarktischen Adélielands. Sie liegt südöstlich der Gouverneur-Insel in der Baie Pierre Lejay.
Französische Wissenschaftler benannten sie 1977 nach dem Tierkreiszeichen Waage.
Weblinks
Balance, La im Composite Gazetteer of Antarctica (englisch und französisch)
Insel (Südlicher Ozean)
Insel (Antarktika)
Géologie-Archipel |
7981383 | https://de.wikipedia.org/wiki/Mirnes%20Pepi%C4%87 | Mirnes Pepić | Mirnes Pepić (* 19. Dezember 1995 in Podgorica, BR Jugoslawien) ist ein deutsch-montenegrinischer Fußballspieler. Er war montenegrinischer Juniorennationalspieler.
Karriere
Nach seinen fußballerischen Anfängen bei seinen Jugendvereinen SF Rammingen, BFC Pfullingen, SSV Ulm 1846 und dem SSV Reutlingen 05, kam der noch für die A-Jugend spielberechtigte Reutlinger Mirnes Pepić in der Rückrunde der Saison 2013 in der ersten Mannschaft des SSV zu 12 Einsätze in der Oberliga und deutete sein Talent an. Am 18. Mai 2013 debütierte er zudem in Montenegros U-18-Nationalteam beim Länderspiel gegen Italien. Weitere insgesamt vier Freundschaftsspiele in der U-19 seines Heimatlandes kamen bis Oktober 2013 hinzu. Seine Qualitäten blieben nicht unbemerkt und ein Wechsel unvermeidbar. Pepić verließ zum Ende der Saison den SSV Reutlingen und wechselte zur Saison 2013/14 zum Zweitligisten SC Paderborn 07.
Für die Paderborner debütierte er am 22. November 2013 (15. Spieltag) bei der 2:3-Niederlage im Auswärtsspiel gegen den SV Sandhausen. Er stand in der Startelf und wurde in der 79. Minute durch Saliou Sané ersetzt. In jener Saison blieb dies sein einziger Einsatz für die 1. Herrenmannschaft der Paderborner, die am Ende der Saison Zweitliga-Vizemeister wurden und erstmals in ihrer Geschichte in Deutschlands höchste Spielklasse, der Fußball-Bundesliga, aufstiegen. Während der Bundesliga-Saison 2014/15 schaffte Pepić zwei Kurzeinsätze. Trainer André Breitenreiter ließ den damals 19-jährigen am 20. Spieltag während des Auswärtsspiels gegen den 1. FC Köln (0:0) in der 88. Spielminute debütieren, was ihn bis dato den Titel des jüngsten von Paderborn in der Bundesliga eingesetzten Spieler einbrachte. Zwei Spieltage später, beim Heimspiel gegen den deutschen Rekordmeister Bayern München (0:6), erhielt er ab der 71. Minute seine bislang letzten Einsatz in der Bundesliga. Paderborn stieg schließlich wieder, nicht unerwartet, als Tabellenletzter in die 2. Liga ab. Pepić konnte seine Fähigkeiten in der zweiten Mannschaft der Paderborner weiterhin unter Beweis stellen. Hier erhielt er in der Fußball-Westfalenliga zusammen weitere 11 Einsätze in denen er zwei Tore erzielte und als Meister in die Oberliga Westfalen aufstieg. Mit zwei Toren in 13 Spielen war er in der Folgesaison am Klassenerhalt des SC Paderborn II beteiligt. Der Offensivmann wurde ab der Rückrunde der Zweitligasaison 2015/16 auch wieder in der ersten Elf eingesetzt und musste den zweiten sportlichen Abstieg der Paderborner in Folge mit hinnehmen. Seine acht Einsätze verhinderten diesen sportlichen Absturz nicht.
Zur Saison 2016/17 wechselte Pepić zum FC Erzgebirge Aue. Er erhielt einen bis 2019 laufenden Vertrag. Zu Beginn der Saison 2017/18 wurde er von Thomas Letsch aus dem Kader gestrichen und sollte sich bei der U19 fit halten. Unter Hannes Drews bekam er eine neue Chance und durfte in Testspielen gegen Dukla Prag (3:1) und VFC Plauen (2:1) mitwirken.
Im Sommer 2018 wechselte Mirnes Pepić zu Hansa Rostock in die 3. Fußball-Liga. Unter Trainer Pavel Dotchev gab er sein Startelfdebüt am 1. Spieltag beim Auswärtsspiel in Cottbus (0:3). In der 1. Hauptrunde des DFB-Pokals im Spiel gegen den VfB Stuttgart führte er die Mannschaft Rostocks mit seinem 2:0, seinem ersten Tor für die Mannschaft von der Warnow, in der 85. Spielminute zum Triumph und gleichzeitigem Endstand im Spiel gegen den Bundesligisten aus Baden-Württemberg. In der 2. Hauptrunde verlor Hansa nach zweimaliger Führung gegen den Erstligisten 1. FC Nürnberg schließlich nach Elfmeterschießen doch noch (4:6) und schied aus dem Wettbewerb aus. Pepić stand in beiden DFB-Pokal-Spielen über die volle Distanz auf dem Platz. Am Saisonende platzierten sich die Ostseestädter auf Rang sechs in der Tabelle und holten zudem den Mecklenburg-Vorpommern-Pokal, welcher zur Teilnahme am DFB-Pokal der Folgesaison berechtigte. Mirnes Pepić bestritt im Landespokal vier Spiele und erzielte hierbei ein Tor. Er lief in 34 von möglichen 38 Dritt-Liga-Spielen für die Kogge auf und traf auch hier einmal ins Tor des Gegners; am 29. Spieltag in der 85. Minute zum 1:1 während des Heimspiels gegen Halle. Die Dritt-Liga-Saison 2019/20 beendete er mit Rostock erneut auf dem sechsten Platz in der Abschlusstabelle. Hansa-Trainer Jens Härtel forderte seine Leistung in 32 Liga-Spielen ab und gab ihm auch gegen den VfB Stuttgart einen Einsatz im DFB-Vereinspokal, verlor diesmal mit 0:1 und schied somit knapp in der 1. Hauptrunde der Saison gegen den mittlerweile Zweitligisten und späteren Aufsteiger in die Bundesliga aus. Im Landespokal wurde er einmal berücksichtigt, ehe dieser Wettbewerb aufgrund der COVID-19-Pandemie in Deutschland ausgesetzt werden musste. Da der Rostocker Leistungsträger den Verein im Sommer 2020 verließ und in der 2. Fußball-Bundesliga eine neue Herausforderung suchte, erhielt er keine Einsatzmöglichkeiten mehr den Fußball-Verbandspokal 2019/20, der in Mecklenburg-Vorpommern erst Anfang August 2020 fortgeführt wurde, zu Ende zu spielen. Mirnes Pepic bestritt für die Norddeutschen insgesamt 74 Pflichtspiele, davon 66 in der 3. Fußball-Liga (ein Tor), drei im DFB-Pokal (ein Tor) und fünf (ebenfalls ein Tor) im Lübzer-Pils-Cup (Mecklenburg-Vorpommern-Pokal).
Mitte August 2020 unterschrieb der Defensivspieler einen Einjahresvertrag beim Rostocker Drittligakonkurrenten MSV Duisburg. Duisburg-Trainer Torsten Lieberknecht ließ Pepić am 1. Spieltag der Drittliga-Saison 2020/21 am 19. September 2020 beim Auswärtsspiel gegen seinen ehemaligen Arbeitgeber Hansa Rostock debütieren. Dies war das erste von nur sieben Spielen der Saison, in denen er sich beim MSV beweisen konnte. Zum letzten Einsatz vor dem Ende seines Vertrages kam er am 13. März 2021 im Auswärtsspiel bei Viktoria Köln. Mit den Zebras, die sich während der gesamten Serie im permanenten Abstiegskampf befanden, belegte er schlussendlich Platz 15.
Im August 2021 erhielt er einen Vertrag beim Drittligisten Würzburger Kickers. Er kam in der Saison 2021/22 21-mal in der Liga zum Einsatz, stand 18-mal in der Startelf und erzielte ein Tor. Die Saison endete für die Kickers mit dem zweiten Abstieg in Folge. Pepić verließ den Verein daraufhin.
Im Sommer 2022 blieb er der Liga erhalten und wechselte nach dem Abstieg seiner Mannschaft zum SV Meppen.
Nachdem er auch mit dem SV Meppen aus der 3. Liga abstieg, wechselte er zur Saison 2023/24 zurück zum FC Erzgebirge Aue, und verblieb damit erneut in der 3. Liga.
Sonstiges
Pepić kam 1999 aus Montenegro mit seiner Familie nach Deutschland. Sein älterer Bruder Hasan spielte in der Saison 2014/15 ebenfalls beim SC Paderborn, bevor er zum KSV Hessen Kassel wechselte.
Pepić besuchte von 2011 bis 2013 die gewerblich-technische Berufsfachschule an der Ferdinand-von-Steinbeis-Schule in Reutlingen.
Erfolge
2014: Aufstieg in die Bundesliga (mit dem SC Paderborn 07)
2015: Meister und Aufstieg in die Oberliga Westfalen (mit dem SC Paderborn 07 II)
2019: Landespokalsieger Mecklenburg-Vorpommern (mit Hansa Rostock)
Weblinks
Einzelnachweise
Fußballspieler (SSV Reutlingen 05)
Fußballspieler (SC Paderborn 07)
Fußballspieler (FC Erzgebirge Aue)
Fußballspieler (Hansa Rostock)
Fußballspieler (MSV Duisburg)
Fußballspieler (Würzburger Kickers)
Fußballspieler (SV Meppen)
Deutscher
Serbe
Montenegriner
Geboren 1995
Mann |
3227448 | https://de.wikipedia.org/wiki/Ni%C5%9Fan-%C4%B1%20%C5%9Eefkat | Nişan-ı Şefkat | Der Nişan-ı Şefkat () war ein osmanischer Orden, der nur an Frauen vergeben wurde und in drei Klassen unterteilt war. Der Stifter war Abdülhamid II., Stiftungsjahr war 1878.
Die Auszeichnung konnte für Verdienste im Krieg und bei der Hilfe während größerer Katastrophen erworben werden.
Ordensdekoration
Die Ordensdekoration stellte eine Sonne dar. Diese war von einem Lorbeerkranz und einem Stern umgeben. Alles war am Halbmond mit Stern befestigt und hing am weißen Band.
Ordensband
Das Ordensband war weiß und hatte einen grünroten Rand.
Literatur
Weblinks
(englisch)
Einzelnachweise
Orden und Ehrenzeichen (Osmanisches Reich)
Damenorden
Frauen (Osmanisches Reich) |
9489681 | https://de.wikipedia.org/wiki/Hans%20L%C3%B6ffler | Hans Löffler | Hans Löffler ist der Name folgender Personen:
* Hans Löffler (Politiker) (1872–1955), deutscher Jurist, Politiker und Oberbürgermeister von Würzburg
Hans Löffler (Mediziner) (1916–1997), Schweizer Immunologe, Mikrobiologe und Hochschullehrer
Hans Löffler (Künstler) (* 1946), deutscher Schriftsteller, Grafiker und Landschaftsarchitekt |
9063043 | https://de.wikipedia.org/wiki/Forbes%20%28Familienname%29 | Forbes (Familienname) | Forbes ist ein Familienname aus dem anglo-amerikanischen Sprachraum:
Namensträger
A
Abigail Forbes (* 2001), US-amerikanische Tennisspielerin
Alex Forbes (1925–2014), schottischer Fußballspieler
Andrew Forbes (1915–1990er Jahre), britischer Langstreckenläufer
Archibald Forbes, englischer Journalist
B
B. C. Forbes (Bertie Charles Forbes; 1880–1954), schottischer Journalist und Autor
Bernard Forbes, 8. Earl of Granard (1874–1948), britischer Peer, Politiker und Offizier
Billy Forbes (* 1990), Fußballspieler von den Turks- und Caicosinseln
Bryan Forbes (1926–2013), britischer Filmregisseur, Drehbuchautor und Schauspieler
C
China Forbes (* 1970), US-amerikanische Musikerin
Clarence A. Forbes (1901–2001), US-amerikanischer Althistoriker
Clifton Forbes (1946–2010), jamaikanischer Leichtathlet
Courtenay Forbes (1889–1958), englischer Diplomat
D
Damar Forbes (* 1990), jamaikanischer Weitspringer
David Forbes (1934–2022), australischer Regattasegler
Derek Forbes (* 1956), schottischer Bassist
Diana Forbes-Robertson (1915–1987), britische Autorin
E
Edward Forbes (1815–1854), englischer Naturforscher
Edwin Forbes (1839–1895), US-amerikanischer Maler
Elizabeth Adela Forbes (1859–1912), kanadische Malerin
Elliot Forbes (1917–2006), US-amerikanischer Musikwissenschaftler
Elliott Forbes-Robinson (* 1943), US-amerikanischer Autorennfahrer
Eric G. Forbes (1933–1984), britischer Wissenschaftshistoriker
Esther Forbes (1891–1967), US-amerikanische Schriftstellerin
F
G
Gilbert Forbes (1908–1986), britischer Rechtsmediziner
Gordon Forbes (1934–2020), südafrikanischer Tennisspieler
Gordon Forbes (Eiskunstläufer) (* 1959), kanadischer Eiskunstläufer
Graham Forbes (1917–1984), US-amerikanischer Jazzpianist
H
Henry Ogg Forbes (1851–1932), britischer Forschungsreisender und Botaniker
I
Ian Forbes (* 1946), britischer Marineoffizier
Irene Forbes-Mosse (1864–1946), deutsche Schriftstellerin
J
Jaclyn Forbes, kanadische Schauspielerin
Jack D. Forbes (1934–2011), US-amerikanischer Schriftsteller und Historiker
Jake Forbes (1897–1985), kanadischer Eishockeytorwart
Jake Forbes (Fußballspieler) (* 2003), Fußballspieler der Britischen Jungferninseln
John Forbes-Robertson (1928–2008), britischer Schauspieler
Johnston Forbes-Robertson (1853–1937), englischer Schauspieler und Theatermanager
K
Kate Forbes (* 1990), schottische Politikerin
Katherine Trefusis Forbes (1899–1971), britische Offizierin und erste Direktorin der Women’s Auxiliary Air Force
Kelly Forbes (* 1973), kanadischer Skeletonpilot
L
Louis Forbes (1902–1981), US-amerikanischer Dirigent, Liedtexter und Komponist
M
Malcolm Forbes (1919–1990), US-amerikanischer Verleger
Mary Forbes († 1974), britische Schauspielerin
Mary Lou Forbes (1926–2009), US-amerikanische Journalistin
Maya Forbes (* 1968), US-amerikanische Drehbuchautorin
Michael Forbes (* 1952), US-amerikanischer Politiker
Michelle Forbes (* 1965), US-amerikanische Schauspielerin
N
Nigel Forbes, 22. Lord Forbes (1918–2013), britischer Geschäftsmann und Politiker (Conservative Party)
R
Ralph Forbes (1896–1951), britischer Schauspieler
Randy Forbes (* 1952), US-amerikanischer Politiker
Ronald Forbes (* 1985), Leichtathlet von den Cayman Islands
Rosita Forbes (1890–1967), englische Forschungsreisende und Abenteurerin
S
Shashalee Forbes (* 1996), jamaikanische Leichtathletin
Stanhope Forbes (1857–1947), irischer Maler
Stephen Alfred Forbes (1844–1930), US-amerikanischer Biologe
Steve Forbes (* 1947), US-amerikanischer Geschäftsmann und Verleger
Sue Forbes (* 1961), US-amerikanische Skilangläuferin
T
Thomasau Forbes (* 1986), namibischer Rugby-Union-Spieler
Tom Forbes (* 1993), US-amerikanischer Schauspieler und Synchronsprecher
Tyler Forbes (* 2002), Fußballspieler der Britischen Jungferninseln
W
Siehe auch
Forbes Graham (* ≈1980), US-amerikanischer Jazz- und Improvisationsmusiker
Familienname
Englischer Personenname |
2428163 | https://de.wikipedia.org/wiki/Johann%20von%20B%C3%BClow | Johann von Bülow | Johann von Bülow (* 26. September 1972 in München) ist ein deutscher Schauspieler und Sohn von Jochen und Dr. Erika (geb. Freiin Loeffelholz von Colberg), v. Bülow. Seinen Durchbruch hatte er 1995 als junger Filmproduktionsleiter Nick in Hans-Christian Schmids Komödie Nach Fünf im Urwald. Seitdem trat er in über 120 Film- und Fernsehproduktionen vor die Kamera und wirkte in zahlreichen Theater- und Bühneninszenierungen mit.
Privatleben
Bülow entstammt dem mecklenburgischen Uradelsgeschlecht von Bülow. Er ist ein entfernter Verwandter von Loriot, den er erst in dessen letzten Lebensjahren persönlich kennenlernte.
Von Bülow absolvierte das Gymnasium in Pullach, wo er in einer Theater-Gruppe Gefallen am Schauspielen fand. Ursprünglich wollte er Diplomat werden.
Er lebt mit seiner Familie in Berlin.
Karriere
Theater
Von 1992 bis 1995 absolvierte von Bülow eine Ausbildung an der Otto-Falckenberg-Schule in München. Sein erstes Engagement hatte er von 1996 bis 1998 am Staatstheater Mainz. 1998 gastierte er am Schauspielhaus Zürich als Ferdinand in Kabale und Liebe von Friedrich Schiller. 1999 wechselte er ans Schauspiel Leipzig, spielte dort unter anderem in Wolfgang Engels neunstündiger Faust-Inszenierung den jungen Faust. Von 2000 bis 2004 war er festes Ensemblemitglied am Schauspielhaus Bochum und spielte dort viele unterschiedliche Rollen, so zum Beispiel im Theaterstück Mendy – das Wusical unter der Regie von Helge Schneider. Wichtige Rollen waren dort außerdem Don Carlos im gleichnamigen Stück von Friedrich Schiller, Fritz in Liebelei von Arthur Schnitzler, sowie Happy in Tod eines Handlungsreisenden in der Inszenierung von Jürgen Kruse. Weitere Arbeiten am Haus waren unter anderem mit den Regisseurinnen Matthias Hartmann und Karin Beier. Johann von Bülow sang außerdem bei verschiedenen Liederabenden am Schauspielhaus Bochum.
2005 gastierte er am Düsseldorfer Schauspielhaus in Wer hat Angst vor Virginia Woolf? als Nick; Regie führte Karin Henkel. Zwischen 2006 und 2009 kehrte er in unregelmäßigen Abständen ans Schauspielhaus Bochum als Gast zurück, so zum Beispiel für Motortown von Simon Stephens oder Das weite Land von Arthur Schnitzler, beide unter der Regie von Dieter Giesing. 2011 gab er den Manfred in einer Aufführung des gleichnamigen Werks von Robert Schumann für Orchester, Sänger und Sprecher in der Tonhalle Düsseldorf unter der künstlerischen Gesamtleitung von Johannes Deutsch.
Film und Fernsehen
Sein Filmdebüt gab von Bülow 1995 an der Seite von Franka Potente in der Rolle des jungen Filmproduktionsleiters Nick in Hans-Christian Schmids Komödie Nach Fünf im Urwald. Sönke Wortmann besetzte ihn im darauffolgenden Jahr in einer Nebenrolle in seiner Hera-Lind-Verfilmung Das Superweib. Es folgten zahlreiche weitere Rollen in Film- und Fernsehproduktionen, wie 1996 in dem Fernsehfilm Und morgen fängt das Leben an (Regie Anno Saul), 1999 in dem Fernsehfilm Vom Küssen und vom Fliegen (Regie Hartmut Schoen) und 2003 in dem Zweiteiler Das Wunder von Lengede (Regie Kaspar Heidelbach) auf Sat.1. Auf der Kinoleinwand übernahm er unter anderem tragende Rollen in Florian Hoffmeisters Filmdrama 3° kälter (Gewinner der Filmfestspiele in Locarno 2005), im Episodenfilm Die Österreichische Methode (2006) und im vielfach prämierten Drama Das Fremde in mir (2008).
In Marc Hertels ARD-Fernsehfilm Klassentreffen (2004) und in der Line-Dance-Komödie Willkommen im Westerwald (2008) von Tommy Wiegand übernahm von Bülow Rollen mit Gesangseinlagen. Ab Oktober 2008 spielte er den Anwalt Thomas Welka in der ARD-Serie Die Anwälte. In der Sat.1-Improvisationssitcom Wir müssen reden! spielte er an der Seite von Cordula Stratmann und Annette Frier 2011 als Stephano, einen deutsch-italienisch radebrechenden Kellner. Im gleichen Jahr war er in Til Schweigers Kokowääh als Feuerwehrmann zu sehen. 2014 spielte er neben Caroline Peters in der dritten Staffel der Krimiserie Mord mit Aussicht den Hengascher Bürgermeister Jan Schulte, der mit der Kommissarin Sophie Haas eine Liaison eingeht. 2015 übernahm er unter der Regie von Oliver Hirschbiegel im Spielfilm Elser – Er hätte die Welt verändert die Rolle des Gestapochefs Heinrich Müller und spielte in dem österreichisch-deutschen Coming-of-Age-Film Aus der Haut von Stefan Schaller gemeinsam mit Claudia Michelsen ein Paar, dessen Sohn sich ihnen als homosexuell outet. Zischen 2018 und 2021 verkörperte von Bülow an der Seite von Alice Dwyer in der ZDF-Samstagskrimireihe Herr und Frau Bulle die Rolle des Fallanalytikers Heiko Wills.
Johann von Bülow gastierte mehrfach in Episoden der ARD-Krimireihen Polizeiruf 110 und Tatort. Er wirkte auch in einigen Kinder- und Jugendproduktionen mit, wie als Vater und armer Holzfäller in Uwe Jansons Märchenadaption Hänsel und Gretel (2012) oder als Polizist Hansen in der Kinderbuchverfilmung Fünf Freunde (ebenfalls 2012) nach der gleichnamigen Serie von Enid Blyton.
Filmografie (Auswahl)
Kino
Fernsehen
Buch
2023: Roxy. Roman. Rowohlt Verlag, Hamburg 2023, ISBN 978-3-7371-0158-5.
Hörspiele und Hörbücher
2004: Bodo Traber: Das Kreuz auf dem Erlenberg – Regie: Thomas Leutzbach (Hörspiel – WDR)
2013: Keigo Higashina: Verdächtige Geliebte – Bearbeitung und Regie: Steffen Moratz (Hörspiel – WDR)
2013: Juli Zeh: Nullzeit – Regie: Mark Ginzler (Hörspiel – Der Audio Verlag)
2015: John Williams: Butcher’s Crossing, Regie: Ralph Schäfer (Hörspiel – Der Audio Verlag)
2015: Fred Breinersdorfer: Elser, Regie: Iris Drögekamp (Der Audio Verlag)
2015: Viviane Koppelmann: Sherlock & Watson – Neues aus der Baker Street: 1 – Das Rätsel von Musgrave Abbey, Regie: Leonhard Koppelmann (Hörspiel – Der Audio Verlag)
2015: Viviane Koppelmann: Sherlock & Watson – Neues aus der Baker Street: 2 – Ein Fluch in Rosarot, Regie: Leonhard Koppelmann (Hörspiel – Der Audio Verlag)
2019: John Ironmonger: Der Wal und das Ende der Welt (Hörbuch – Argon Verlag)
2022: Kai Meyer: Die Bücher, der Junge und die Nacht (Hörbuch – Argon Verlag)
Auszeichnungen
2020: Theaterpreis Hamburg – Rolf Mares für seine Rolle als Vernehmungsbeamter in Heilig Abend am St. Pauli Theater
Weblinks
Johann von Bülow auf der Website seiner Agentur Carola Studlar
Einzelnachweise
Theaterschauspieler
Filmschauspieler
Hörspielsprecher
Darstellender Künstler (München)
Johann
Deutscher
Geboren 1972
Mann |
9098455 | https://de.wikipedia.org/wiki/Flesh%20and%20Bone | Flesh and Bone | Flesh and Bone ist eine US-amerikanische Miniserie, die am 8. November 2015 ihre Premiere beim Sender starz feierte. Die Serie besteht aus acht Folgen in einer Staffel, da der Sender entschied, das ursprüngliche Konzept, das auf mehrere Staffeln ausgelegt war, auf das Format einer limitierten Serie herabzustufen. Der Sender bot alle Episoden der Serie ab dem ersten Tag der Ausstrahlung zum Binge Watching an, während die Serie regulär wöchentlich ausgestrahlt wurde.
Inhalt
Die Serie setzt sich mit der dysfunktionalen Welt des Lebens einer jungen Balletttänzerin auseinander. Paul Grayson, Chef der American Ballet Company, sieht sich nach einer Verletzung seines Stars Kiira gezwungen, einen geeigneten Ersatz für diese zu finden. Diesen findet er in der jungen Claire Robbins, einer jungen Ballerina mit bewegter Vergangenheit aus Armut und sexuellem Missbrauch.
Darsteller und Figuren
Hauptdarsteller
Sarah Hay als Claire Robbins, eine junge Balletttänzerin mit bewegter Vergangenheit
Ben Daniels als Paul Grayson, Chef der American Ballet Company
Emily Tyra als Mia Bialy, Claires an einer Essstörung leidende Mitbewohnerin
Irina Dvorovenko als Kiira, eine alternde Ballerina, die mit einer Verletzung kämpfen muss
Damon Herriman als Romeo, ein Obdachloser, der unter der Treppe von Claires Wohnung wohnt
Josh Helman als Bryan Robbins, Claires Bruder, ein früherer Marine
Raychel Diane Weiner als Daphne Kensington, eine ambitionierte New Yorker Tänzerin aus privilegierter Familie
Sascha Radetsky als Ross, Tänzer und Womanizer
Karell Williams als Trey, ein Balletttänzer
Nebenfiguren
Marina Benedict als Toni Cannava, die neue Choreographin der American Ballet Company
Tovah Feldshuh als Ivana, eine Ballettlehrerin
John Allee als Pasha, der Pianist der American Ballet Company
Vanessa Aspillaga als Monica, die Vizechefin der American Ballet Company
Carling Talcott als Ashley
Nominierungen und Auszeichnungen
Für die Golden Globe Awards 2016 wurde die Serie in der Kategorie Beste Miniserie oder Fernsehfilm nominiert sowie Hauptdarstellerin Sarah Hay als Beste Hauptdarstellerin – Miniserie oder Fernsehfilm.
Weblinks
Offizielle Website bei starz
Einzelnachweise
Fernsehserie (Vereinigte Staaten)
Fernsehserie der 2010er Jahre
Miniserie
Starz (Fernsehsender) |
9027742 | https://de.wikipedia.org/wiki/Npm%20%28Software%29 | Npm (Software) | npm (ehemals Node Package Manager) ist ein Paketmanager für die JavaScript-Laufzeitumgebung Node.js. npm wurde 2010 von Isaac Schlueter als Mitarbeiter des kalifornischen Cloud-Plattform-Anbieters Joyent programmiert. 2014 gründete er die „npm, inc.“
Unter dem Namen npm Registry bzw. npm Open Source wird ein Repository betrieben, über das 350.000 Pakete (Stand 13. Januar 2017) unter einer freien Lizenz bereitgestellt werden. Für private Pakete (also nicht Open Source) wird eine kommerzielle Version angeboten.
Hinter der Entwicklung und dem Betrieb des Repository steht die Firma npm, Inc. mit Sitz in Oakland, Kalifornien, die seit 2020 GitHub gehört und somit zum Microsoft-Konzern.
Sicherheit
Wie jedes Repository ist die npm Registry dafür anfällig, dass Pakete mit Schadcode eingestellt werden. Sobald solche Pakete via Abhängigkeiten in einem Softwareprojekt verwendet werden, können verschiedenste Angriffe ausgeführt werden. In der Vergangenheit wurden Attacken via Typosquatting und Social Engineering bekannt. Im Jahr 2021 präsentierte ein Sicherheitsforscher einen weiteren Angriffsvektor, indem er schadhafte Pakete auf npm.com veröffentlichte und dabei den Paketnamen so wählte, dass er dem von Softwarefirmen intern verwendeten Paketnamen entspricht. Bei einer Fehlkonfiguration wurde in weiterer Folge das schadhafte Paket heruntergeladen und dessen Code ausgeführt.
Probleme
Wegen einer Meinungsverschiedenheit in Bezug auf den Namen eines Pakets und der Reaktion der npm Registry darauf löschte im März 2016 ein Entwickler sämtliche seiner Pakete aus dem Repository, unter anderem auch left-pad. Daraufhin konnte eine Vielzahl von Paketen wie Babel (ein JSX-nach-JavaScript-Compiler) und React nicht mehr kompiliert werden, weil diese das Paket benötigen. Dies löste eine Debatte über den Einsatz von vielen Mikro-Modulen in der JavaScript-Community und die Abhängigkeit von einem kommerziell geführten Repository aus. Des Weiteren wurden im Repository Maßnahmen gesetzt, um in Zukunft solche Probleme zu vermeiden: Veröffentlichte Versionen von Paketen können nur innerhalb von 24 Stunden selbstständig oder durch Kontaktieren des Supports zurückgezogen werden.
Im Januar 2018 wurde versehentlich ein Benutzer blockiert und damit auch der Download seiner 102 Pakete. Aus diesem Grund konnte eine Vielzahl von bekannten JavaScript-Projekten nicht installiert/gebaut werden.
Am 4. November 2021 wurde bekannt, dass mittels eines kompromittierten Maintainer-Zugangs, Schadcode über die Repositories „coa“ (Command Line Parser) und „rc“ (Configuration Loader) ausgeliefert wurde.
Im Januar 2022 fügte der Entwickler des Pakets colors bewusst eine Endlosschleife ein und machte somit dieses Paket, welches seinerseits als Abhängigkeit in circa 20.000 Paketen verwendet wird, unbrauchbar.
Im April 2022 wurde ein weiterer Angriffsvektor publik – : npm ermöglichte es, Maintainer zu Paketen hinzuzufügen, ohne dass diese zustimmen mussten. Ein Angreifer konnte sich Typosquatting bedienen und ein für ein populäres Paket (wie beispielsweise Express.js) ein ähnlich geschriebenes Paket mit Schadcode veröffentlichen. Durch das Hinzufügen der ursprünglichen Maintainer konnte dem schadhaften Paket Vertrauenswürdigkeit verliehen werden und die unwissenden Maintainer des richtigen Paketes konnten diffamiert werden.
Name
Die Bezeichnung Node Package Manager geht auf die Readme-Datei des Projekts zurück. Im Dezember 2014 wurde die Bezeichnung allerdings entfernt. Auf der FAQ-Seite des Projekts wurde zwischen August 2011 und November 2015 npm als "rekursives" Backronym für „npm is not an acronym“ („npm ist kein Akronym“) definiert, welches tatsächlich jedoch nicht rekursiv ist. Seit September 2014 werden Community-basiert mögliche Erklärungen für npm im GitHub-Projekt npm-expansions gesammelt und auf der Webseite angezeigt.
Siehe auch
Bower – Paketverwaltung für clientseitige JavaScript-Pakete
Einzelnachweise
Freie Installationssoftware
Repository
ECMAScript |
1827231 | https://de.wikipedia.org/wiki/Bilboquet%20%28Spiel%29 | Bilboquet (Spiel) | Beim Bilboquet (u. a. auch Ring und Pin, Balero, Kendama, Ticayo oder Perinola genannt) handelt es sich um ein Geschicklichkeitsspiel.
Geschichte
Kanadische Inuit gelten als die Urheber dieses Spiels, dem aus Walrosszähnen geschnitzt und unter der Bezeichnung Ajaqaq magische Kräfte zugeschrieben wurden. Es sollte, im Winter oder Vorfrühling gespielt, die Ankunft der Sonne beschleunigen. Indianer der Nordwestküste nannten es dzagzegala und es war üblich, Wetten auf den Gewinner abzuschließen.
Bilboquet war am Ende des 16. Jahrhunderts ein beliebtes Spielzeug. Es sei so beliebt und verbreitet gewesen, dass zur Zeit Heinrichs des Dritten in Frankreich "fast Jedermann eins bei sich trug und selbst in Gesellschaft und während der Unterhaltung nebenher sich damit die Zeit vertrieb. Das Spiel fand den Weg nach Japan und wurde dort als Kendama bekannt. Das Spielgerät selbst wurde auch umgebaut als unauffällige Waffe (Hibuki) der Geishas.
Funktion
Es besteht aus einem gedrechselten, an einem Ende in eine Spitze auslaufenden Stab, an dem über eine Schnur eine Kugel befestigt ist. Diese Kugel hat ein Loch, das durch geschicktes Werfen auf die Stabspitze fallen muss. Daher auch der Name (bille = Kugel, boquet = kleiner Ziegenbock. Die Kugel wird „aufs Horn“ genommen). Als Material wird Holz, Bein oder Kunststoff verwendet. Inuit verwendeten als Kugel Kaninchenschädel und statt Kordel Tiersehnen.
Varianten
Es sind auch Bilboquet-Formen bekannt, wo oben auf dem Stab eine Pfanne bzw. ein Becher sitzt, mit dem man die Kugel fängt. Es gibt einfache Varianten aus Knochen und edle aus Marmor oder Gold. Bei mehreren verschieden großen Löchern zählt es je nach Schwierigkeit anders. Es existieren auch Varianten mit mehreren Kugeln.
Siehe auch
Kendama
Literatur
Frederic V. Grunfeld (Hrsg.), Eugen Oker (deutsche Überarbeitung): Spiele der Welt I – Geschichte, Spielen, Selbermachen. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt/Main 1985, ISBN 3-596-23074-8, S. 150–152.
Weblinks
Einzelnachweise
Geschicklichkeitsspiel |
10130547 | https://de.wikipedia.org/wiki/Jermak%20und%20die%20Eroberung%20Sibiriens | Jermak und die Eroberung Sibiriens | Jermak und die Eroberung Sibiriens (, Jermak) ist eine Kurzgeschichte von Lew Tolstoi, die – 1862 für Kinder geschrieben – 1872 im 2. Buch, Teil 1 des Sammelbandes Asbuka (Азбука, auf Deutsch Alphabet) in Sankt Petersburg erschien.
Inhalt
Die Stroganows, reiche Permer Kaufleute, baten Iwan den Schrecklichen mit Erfolg um Land zur Urbarmachung an der Kama. Die Stroganows gaben jedem siedelungswilligen Russen ein Stück Land mit Wald, spendierten sogar gegebenenfalls Vieh, erhoben aber keine Steuern. Zwanzig Jahre später – die Stroganows waren inzwischen noch reicher geworden – wollten sie das schier unendlich weite Land des falschen Zaren Kutschum hinterm Ural erobern. Dieser Bitte entsprach Zar Iwan der Schreckliche mit der Antwort: „Nehmt Kutschum das Land weg! Daß ihr mir aber nicht zu viel Volk aus Rußland zu euch herüberlockt!“ Die Stroganows – nicht faul – warben den russischen Kosaken-Ataman Jermak aus der Steppe zwischen Wolga und Don an. Der Hauptmann, eigentlich ein Flusspirat, wandte sich mit knapp siebenhundert Söldnern auf zweiunddreißig Barken zu je zwanzig Mann Besatzung über die Kama ostwärts und erreichte auf der Tschussowaja im Frühherbst 1579 den Silbernen Fluss. Mit selbstgebauten Wagen wurde der Ural auf einem Marsch von zweihundert Werst überwunden. Am Fluss Scharownja bauten die Kosaken wiederum Barken und hinab ging es zur Tura. Unterwegs nahmen die Russen den Tataren Tausik, einen Knecht des Herrn Kutschum, mit. Der musste ihnen den Weg zur Hauptstadt Sibir des Khans Kutschum zeigen. Endlich über den Tobol auf dem Irtysch angekommen, lag die Hauptstadt Sibir, „die größte Stadt der Welt“, vor ihnen. Jermak wollte angreifen, aber die Kosaken bekamen Angst; wollten nicht sterben. Jermak fragte den kühnen Kosaken Iwan Kolzo: „Nun, Wanja, was meinst du?“ Iwan erwiderte: „Wenn wir heute nicht umkommen, so morgen … wir müssen ans Ufer steigen, gegen die Tataren losstürmen …“
So geschah es am 26. Oktober 1582: Der mit Pfeil und Bogen bewaffnete Gegner hatten gegen die mit Kanonen und Musketen angreifenden Kosaken keine Chance und floh schließlich.
Im darauffolgenden Sommer eroberte Jermak am Irtysch und Ob soviel Land, dass man es in zwei Monaten nicht umgehen konnte. Der Eroberer schickte den Stroganows Pelze von Fuchs, Marder und Zobel. Er bat um mehr Leute. Viele seiner Kosaken waren in den Gefechten gegen die sibirischen Tataren gefallen. Nach zwei Jahren waren immer noch keine russischen Hilfstruppen geschickt worden. Jermak hatte nur noch wenige Kosaken um sich. Weitere vierzig Mann unter Iwan Kolzo wurden von dem Tataren Karatscha in eine Falle gelockt und getötet. Jarmak selbst gilt als verschollen. Dazu erzählt Tolstoi abschließend folgende Geschichte. Kaufleute aus Buchara wollten mit den Kosaken Waren tauschen, aber die Tataren versperrten ihnen den Weg. Jermak zog mit fünfzig Kosaken den Kaufleuten entgegen und wurde während einer Übernachtung am Irtysch-Ufer von Tataren mit dem Messer verletzt, floh, stürzte sich in den Fluss und ward nicht mehr gesehn.
Literatur
Jermak und die Eroberung Sibiriens in Leo Tolstoi: Ausgewählte Erzählungen für die Jugend (enthält noch Wovon die Menschen leben. Die Wallfahrer. Meine Hunde. Die Bärenjagd. Der Gefangene im Kaukasus). O. C. Recht Verlag, München 1922
Weblinks
Leo Tolstoi: Jermak und die Eroberung Sibiriens Projekt Gutenberg
Der Text
online bei tolstoy-lit.ru (unter Ермакъ, russisch)
online bei RVB.ru (russisch)
Eintrag in der Werkeliste Volkserzählungen (1872–1887), Alphabet (1872)
Eintrag bei fantlab.ru (russisch, siehe auch anno 1875: Вторая русская книга для чтения vorletzter Eintrag)
Einzelnachweise
Werk von Lew Nikolajewitsch Tolstoi
Literarisches Werk
Literatur (Russisch)
Literatur (19. Jahrhundert)
Erzählung
Jugendliteratur
Geschichte Sibiriens |
5662861 | https://de.wikipedia.org/wiki/Johann%20Beyer%20%28Astronom%29 | Johann Beyer (Astronom) | Johann Beyer (* 25. November 1673; † 10. Mai 1751) war Tischler und Astronom in Hamburg.
Werk
Johann Beyer betrieb eine Tischlerwerkstatt am Hamburger Baumwall. In der oberen Etage seines Hauses richtete er sich ein astronomisches Observatorium ein. 1722 besaß er mehrere Armillarsphären und Mauerquadranten. Er stellte Sonnenuhren, Erd- und Himmelsgloben zum Verkauf her. Auch ein Planetarium gehörte zum Angebot. Seine Arbeiten wurden in Artikeln des Hamburgischen Correspondenten zwischen 1722 und 1727 beschrieben.
Über die astronomischen Beobachtungen von Jupitermonden und Sonnenflecken berichtete Hermann Wahn in den Hamburger Staatskalendern.
Der Astronom Johann Elert Bode schreibt 1823, dass Johann Georg Büsch 1770 vorgeschlagen hätte, das „Steerenkiker-Huus“ als Sternwarte der Stadt Hamburg zu erhalten, dies aber am Widerstand des Hauseigentümers gescheitert sei.
Einzelnachweise
Literatur
J. Schramm: Sterne über Hamburg – Die Geschichte der Astronomie in Hamburg. Kapitel Johann Beyer und die Sternwarte am Baumwall, 2. überarbeitete und erweiterte Auflage, Kultur- & Geschichtskontor, Hamburg 2010, ISBN 978-3-9811271-8-8
Astronom (18. Jahrhundert)
Person (Hamburg)
Deutscher
Geboren 1673
Gestorben 1751
Mann |
6697022 | https://de.wikipedia.org/wiki/The%20Fairmont%20Pacific%20Rim | The Fairmont Pacific Rim | Das Fairmont Pacific Rim ist ein 140 Meter hohes Hotel- und Wohngebäude in Vancouver, British Columbia, Kanada. Das Gebäude hat 44 Etagen. Die ersten zwanzig Etagen umfassen das Fünfsterne-Hotel mit 377 Zimmern, auf den restlichen oberen Etagen befinden sich Eigentumswohnungen.
Das Gebäude wurde zu den Olympischen Winterspielen 2010 gebaut, die in Vancouver stattfanden. Das Hotel wird von der kanadischen Hotelgruppe Fairmont Hotels and Resorts betrieben. Das Gebäude befindet sich an der 299 Burrard Street in Downtown Vancouver. Es befindet sich in der Nähe des Ufers von Vancouver. Nach Osten erstreckt sich der Hafen Vancouvers.
Das Gebäude verfügt über ein 790 m² großen Wellnessbereich, Pools, mehrere Restaurants, Bistros und Konferenzräume.
Weitere Informationen
Am 13. Juli 2013 wurde Glee-Star Cory Monteith in seinem Hotelzimmer tot aufgefunden.
Siehe auch
Liste der höchsten Gebäude in Vancouver
Weblinks
Offizielle Website Fairmont Pacific RIM
Hochhaus in Vancouver
Bauwerk der Postmoderne in Kanada
Wohngebäude in Kanada
Hotel in Kanada
Vancouver
Hochhaus in Nordamerika |
4111067 | https://de.wikipedia.org/wiki/DTX | DTX | DTX steht für
DTX-Format, einen Formfaktor für Hauptplatinen von Microcomputern
Discontinuous Transmission, bei Telephonsystemen die Einstellung der Übertragung bei Sprechpausen
DTX (Fernsehsender), vormals Discovery Turbo Xtra, Polen
Abkürzung |
Subsets and Splits
No community queries yet
The top public SQL queries from the community will appear here once available.